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Davids Volkszählung & Gericht an ISRAEL / 2. Samuel 24; 1. Chronik 21,1

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  • Davids Volkszählung & Gericht an ISRAEL / 2. Samuel 24; 1. Chronik 21,1

    Hallo Zusammen,

    habe neulich 2. Samuel 24 gelesen und habe mir folgende Fragen gestellt:


    1.) Wo wird in Vers 1 oder im weiteren Verlauf des Kapitels deutlich, welche Sünde das Haus Israel begangen hat?

    "Und der Zorn des HERRN entbrannte wieder gegen Israel, und er reizte David gegen sie, indem er sprach: Geh hin, zähle Israel und Juda!"

    Schlachter 2000


    2.) Warum heißt es in 1. Chronika 21,1 wiederum:

    "Und Satan stand auf gegen Israel und reizte David, Israel zählen zu lassen."

    Schlachter 2000


    Vielleicht könnt ihr mir da auf die Sprünge helfen.

    Gottes Segen
    Benjamin

  • #2
    AW: Davids Volkszählung & Gericht an ISRAEL / 2. Samuel 24; 1. Chronik 21,1

    Lieber Benjamin
    habe gerade heute NM per Skype ein diesbezügliche Anfrage bekommen und gesehen, dass Deine Anfrage noch nicht beantwortet wurde.

    Eine Erste Antwort von:;
    → Eugene H. Merrill

    C. Davids Sünde wegen der Volkszählung
    ( 2Sam 24 )


    2Sam 24,1-3

    Es ist unmöglich, die Zeit dieser Begebenheit allein aus 2Sam zu bestimmen, aber die parallele Stelle in 1Chr 21 setzt diese Begebenheit gerade vor die Anweisungen Davids an Salomo über den Bau des Tempels ( 1Chr 21,28-22,19 ).

    Die Volkszählung muß in der späten Regierungszeit Davids stattgefunden haben und ist vielleicht Teil des Plans der dynastischen Nachfolge in der Erwartung der Machtübernahme durch Salomo gewesen.

    Aus nicht erwähnten Gründen war der HERR über Israel ärgerlich (das wieder von 2Sam 24,1 bezieht sich vielleicht auf 2Sam 21,1 ). Er brachte David dazu, die Durchführung einer Volkszählung anzuordnen.
    In 1Chr 21,1 wurde dies (wörtl.) einem "Satan" (oder Gegner) zugeschrieben.

    Dies ist kein Gegensatz, weil der Herr einfach dem Satan erlaubt hatte, David zu einer falschen Handlungsweise anzuregen, damit Israel bestraft und David etwas lernen würde.

    Dies ähnelt der Erlaubnis des Herrn Satan gegenüber, Hiob Kummer zu bereiten ( Hi 1,12; 2,6 ) und seiner Erlaubnis gegenüber einem bösen Geist, Saul zu quälen ( 1Sam 16,14; vgl. den Kommentar dort).
    Auf jeden Fall veranlaßte nicht der Herr selbst David dazu, Böses zu tun. "Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand" ( Jak 1,13 ).

    Die Gründe für Davids Wunsch nach einer Volkszählung sind unklar,
    obwohl die Tatsache, daß er nur für den Militärdienst geeignete Männer zählen ließ ( 2Sam 24,2.9 ), darauf schließen läßt, daß er daran interessiert war, seine militärische Stärke zu bestimmen. Hierin liegt auch die Sünde - er tat dies wahrscheinlich, um mit seiner menschlichen Macht prahlen zu können.

    Dies läßt sich vielleicht auch aus der unangenehmen Frage Joabs schließen, warum die Volkszählung eigentlich durchgeführt werden sollte.
    Gott sei doch in der Lage, so sagte Joab, ihre Truppen in dem Maße zu vermehren, wie es notwendig sei, warum also fühlte David die Notwendigkeit, seine Stärke einzuschätzen?



    2Sam 24,4-9


    David setzte sich allerdings durch und schickte Volkszähler durch das ganze Reich. Sie begannen im Transjordanland, marschierten dann gegen den Uhrzeigersinn nördlich nach Dan Jaan (eine Variation zu Dan), dann westlich und südwestlich von Sidon und Tyrus durch die Ebenen und das Gebirge der kanaanitischen und hivitischen (horitischen) Bevölkerung und südlich nach Beerscheba . Schließlich erstatteten sie nach neun Monaten und 20 Tagen Bericht; es gab 800 000 kampffähige Männer in Israel und 500 000 in Juda (V. 9 ).

    Die Zahlen in 1Chr betragen 1 100 000 Männer in Israel und 470 000 in Juda,
    aber der Chronist schreibt, daß die Leviten und Benjaminiter dabei nicht mitgezählt wurden ( 1Chr 21,5-6 ).

    Der Ausgleich zwischen diesen Angaben liegt vielleicht in der Möglichkeit, daß 1 100 000 die gesamte Summe für Israel einschließlich des stehenden Heeres nennt,
    das aus 12 Einheiten mit je 24 000 Männern (288 000 in 1Chr 27,1-15 ) mit zusätzlich 12 000 speziell für Jerusalem abgestellten Männern und den Streitwagenstädten
    ( 2Chr 1,14 ) bestand.
    Zieht man diese 300 000 von den 1 100 000 ab, so erhält man die Anzahl von 800 000 aus 2Sam 24,9 .Der Chronist hat vielleicht auch das 30 000 Mann starke stehende Heer in Juda nicht mitberechnet ( 2Sam 6,1 ), wogegen diese Männer in Kapitel 24 eingeschlossen sind. Dies würde die Summe von 470 000 des Chronikbuches auf die 500 000 aus Samuel erhöhen. Dies ist nur eine mögliche Lösung des Problems, aber mit so wenigen Informationen über die Entstehung dieser Summen läßt sich nichts weiteres mit Sicherheit sagen.



    2Sam 24,10-25


    Nachdem David den Bericht erhalten hatte, bemerkte er seine Sünde des Stolzes und der Selbstzufriedenheit und bekannte diese Sünde (die er sehr töricht nannte) dem Herrn ( 1Chr 21,7 stellt besonders heraus, daß der Herr Israel bestraft hat, und weist so auf das Böse der Volkszählung hin). Dann schickte der Herr Gad, einen Propheten , mit einer Liste von drei Katastrophen zu David, aus denen er wählen konnte und mit denen der Herr sein Mißfallen und die Reinigung vom Bösen zeigen würde. Die Wahlmöglichkeiten waren drei Jahre der Hungersnot, drei Monate der Verfolgung durch Feinde oder drei Tage Pest ( 2Sam 24,13 ). (Obwohl im Hebr. von "sieben" Jahren der Hungersnot die Rede ist, dürfte 1Chr 21,12 den Text wahrscheinlich besser überliefert haben, das hier "drei" liest, wie es auch in den meisten Bibelübersetzungen steht.) David wählte die dritte Möglichkeit und stellte sich selbst der Barmherzigkeit Gottes anheim ( 2Sam 24,14 ).

    Das Ergebnis war eine Plage, die 70 000 Menschen das Leben kostete.
    Als selbst Jerusalem angegriffen wurde, griff der HERR ein und befahl seinem zerstörenden Engel, davon abzulassen . Dann bekannte David seine eigene persönliche Sünde und drängte den Herrn, das unschuldige Volk zu verschonen. Um eine richtige Erneuerung und Sühne zu vollziehen, ordnete David den Bau eines Altars für den HERRN an . Gad sagte ihm, daß der Altar auf der Tenne Araunas , eines Jerusalemer Bürgers, gebaut werden müsse, weil es ja dort gewesen sei, wo dem Engel befohlen worden war, von der Zerstörung der Stadt abzulassen (V. 16 ).

    In Übereinstimmung mit der gut begründeten Tradition lag diese Tenne , eine weite, ebene, einem Sims ähnliche Oberfläche, auf dem Berg Morija gerade außerhalb der nördlichen Mauer von Davids Jerusalem. Aber David hatte kein Recht darauf, weil die Tenne einem Bürger gehörte. Als allerdings Arauna von Davids Wunsch erfuhr (V. 21 ), wollte er nicht nur die Tenne für den König geben, sondern auch für das Holz und die benötigten Opfer sorgen (V. 22 ). Auf dieses großzügige Angebot konnte David nur eine negative Antwort geben. Wie konnte er dem HERRN etwas opfern, was ihn nichts kostete ? Das würde eine Ablehnung der eigentlichen Bedeutung des Opfers sein. Daher verkaufte Arauna ihm die Tenne und Ochsen für 50 Lot Silber (die 600 Lot Gold in 1Chr 21,25 ,"der Platz", schließen allerdings mehr als nur die Tenne ein). 50 Lot waren ungefähr 570 Gramm Silber. Das Silber, das David bezahlte, war nur für die Ochsen und die Tenne, die 600 Lot (6,8 kg Gold) waren dagegen für die Parzelle Land um die Tenne herum.

    Als er nun den Ort erhalten hatte, baute David einen Altar , brachte Opfer dar und verwandte sich für sein Volk. Gott hörte und antwortete, und das Land wurde von der Plage geheilt. Dies war die Stelle, an der Abraham Isaak opfern sollte ( 1Mo 22,2 ). An derselben Stelle baute Salomo später seinen großartigen Tempel ( 1Chr 22,1; 2Chr
    A.C. Gaebelein

    4. Davids Sünde. Der Altar auf der Tenne Araunas

    KAPITEL 24
    Die Volkszählung (24,1-9)
    Das Bekenntnis der Sünde. Gads Botschaft (24,10-14)
    Die Pest (24,15-17)
    Der Altar auf der Tenne Araunas (24,18-25)


    Das Schlusskapitel der Bücher Samuel ist überaus wichtig und interessant.

    »Und wieder entbrannte der Zorn JEHOVAS gegen Israel. Und er reizte David gegen sie auf zu sagen:
    Geh hin, zähle Israel und Juda!«

    In 1. Chronik 21,1 lesen wir:
    »Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, Israel zu zählen.«
    Dies ist oft als Unstimmigkeit und Widerspruch bezeichnet worden.
    Bibelkritiker haben es folgendermaßen zu erklären versucht: »Von höchstem Interesse für das Studium der fortschreitenden Offenbarung in alttestamentlicher Zeit ist die Form, die der Chronist diesem Vers gegeben hat. Seinem höher entwickelten religiösen Sinn war der Gedanke zuwider, daß Gott Launen haben und Menschen dazu animieren könnte, Dinge zu tun, für die er sie später zur Rechenschaft ziehen würde.

    Dementsprechend schreibt er:
    ›Und Satan erhob sich gegen Israel und bewegte David, Israel zu zählen‹«. Es gibt aber hier gar keinen Widerspruch, noch erfordern die beiden unterschiedlichen Berichte eine Erklärung wie die soeben gegebene. Israel hatte eine Sünde begangen, die das Mißfallen Jahwes über das Volk brachte. Satan, dem Verkläger, wurde gestattet, David zu beeinflussen. Die Feststellung: »Er (Gott) reizte David«, bedeutet im Hebräischen auch: »Er duldete, daß er gereizt wurde«. Gott gestattete Satan, sein Werk zu tun.

    In 1. Timotheus 3,6 lesen wir, daß »Stolz« die Sünde des Teufels ist. Und Satan, der Verkläger, bewegt Davids Nationalstolz, das Volk zu zählen. Es ist bezeichnend, daß diesem Bericht die Namen und Taten der Helden Davids vorausgehen. Ohne Zweifel war sein Herz aufgebläht von jubelndem Stolz über seine Siege und großen Leistungen. Während Davids Augen von Satan verblendet waren, sah Joab die Gefahr.

    In 1. Chronik 21,3 lesen wir, daß er zu David sagte:
    »Der HERR möge zu seinem Volk, soviele sie sein mögen, hundertmal [mehr]hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr und König, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das? Warum soll es Israel zur Schuld werden?« Der König hatte das letzte Wort, und widerwillig gingen Joab und die Heerobersten an die Ausführung des königlichen Befehls. Es war alles in allem eine militärische Erhebung. Aber sie wurde nicht vollständig ausgeführt (1Chr 27,24).

    Dann schlug David das Herz, und wir sehen ihn vor den Herrn kommen und seine Sünde bekennen: »Ich habe sehr gesündigt mit dem, was ich getan habe. Und nun, HERR, laß doch die Schuld deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt!« In dieser Nacht legte er ein echtes Sündenbekenntnis ab. Dann sandte der Herr ihm seine Antwort durch den Propheten Gad. Der Herr läßt David die Wahl: Entweder drei Jahre Hungersnot, drei Monate Flucht oder drei Tage Pest<So gemäß 1. Chronik 21,12. 2. Samuel 24,13 spricht von sieben Jahren, wobei es sich um einen Abschreibfehler handeln muß.>.

    Und da bittet der Mann des Glaubens:
    »Laß uns doch in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind groß! Aber in die Hand der Menschen laß mich nicht fallen!« Und der Herr in seiner Gnade enttäuschte den Glauben seines Knechtes nicht. Als der Engel seine Hand über Jerusalem ausstreckte, um es zu vernichten, sagte der Herr: »Es ist genug! Ziehe jetzt deine Hand ab!« Und der Engel des Herrn, derselbe, der den Patriarchen erschienen war, Mose, Josua und anderen, war auf der Tenne Araunas, des Jebusiters. Noch einmal vernehmen wir Davids Bekennerstimme: »Siehe, ich habe gesündigt, und ich habe verkehrt gehandelt!

    Aber diese Schafe, was haben sie getan? Laß doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein!« Er war bereit, für sein Volk zu leiden. Darin ist er wieder ein Bild auf unseren Herrn, den Sündenträger. David wird befohlen, einen Altar auf Araunas Tenne zu errichten. »Es war dies ein passender Gnadenort für Israel, dieser Platz, auf dem der alte gläubige Abraham bereit war, Gott seinen einzigen Sohn zu opfern. Er war auch insofern passend, als er noch außerhalb der Stadt lag. Hier offenbarte sich nun die verzeihende und verschonende Gnade. Damit mag der Ort angezeigt worden sein, wo – auf dem großen Brandopferaltar – in der Zukunft dem Volk Israel überfließende Gnade in Vergebung und Annahme gespendet werden sollte.«<A. Edersheim, a.a.O.> Das war die Stelle, auf der der Tempel errichtet wurde (1Chr 21,28-22,1).

    Und Arauna, der Jebusiter, bot bereitwillig seine Tenne und die Opfertiere zur freien Verfügung an. Aber David mochte dem nicht zustimmen: »Ich will dem HERRN, meinem Gott, nicht umsonst Brandopfer opfern.« Er kaufte Tenne und Rinder für fünfzig Silberschekel. Dann stiegen Brandopfer und Friedensopfer als ein lieblicher Geruch zu Jahwe auf. Und Jahwe antwortete durch Feuer (1Chr 21,26). David vor dem Altar, der kauft und opfert und so den Ansprüchen Gottes begegnet, ist ein Bild unseres Herrn, der uns um einen großen Preis erkauft und sich selbst geopfert hat. Und ebenso, wie am Schluß dieses Buches der Herr seinem Land und seinem Volk gnädig ist und der Plage Einhalt gebot, so wird Israel in der Zukunft seine Gnade empfangen und genießen. Und das wird die Folge des einen Opfers sein.
    Archer

    Wer veranlasste David zur Volkszählung - Gott oder Satan?
    In 2.Samuel 24,1 lesen wir:

    »Und wieder
    entbrannte der Zorn JEHOVAS gegen Israel. Und er reizte David gegen sie auf
    zu sagen:

    Geh hin, zähle Israel und Juda!«

    Im Parallelbericht in 1.Chronik 21,1-2 wird erklärt: »Und Satan stellte
    sich gegen Israel und reizte David, Israel zu zählen.

    Und David sagte zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Geht
    hin, zählt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir Bericht, damit ich ihre
    Zahl kenne!« Die Formulierung in 1.Chronik 21,2 ist der in 2.Samuel 24,2
    sehr ähnlich; es gibt keinen bedeutsamen Unterschied. Doch was den ersten
    Vers Jedes Kapitels betrifft, so erklärt 2.Samuel 24, dass Gott David dazu
    brachte, die Volkszählung einzuleiten,
    während es in 1.Chronik 21 Satan, Gottes Widersacher, war.

    Das scheint eine ernsthafte Diskrepanz zu sein- obgleich beide Aussagen richtig sind.
    In beiden Büchern fehlt der Kontext für die Volkszählung, und wir haben keinen Anhaltspunkt,
    ob sie vor oder nach Absaloms Aufstand vorgenommen wurde. Aber da sie indirekt zur
    Aneignung des Hügels (Berg Morija) führte, der zum Ort des Tempels und des königlichen Palastes wurde, muss
    sie mehrere Jahre vor dem Ende von Davids Laufbahn stattgefunden haben.
    Nur so konnte er die große Menge an kostspieligen Verzierungen und Materialien zusammentragen,
    die Salomo später bei der Gestaltung des Tempels gebrauchte (1Chr 29,3-5).
    Ohne sich vollends darüber im Klaren zu sein, was in seinem Herzen vorging,
    hatte David aufgrund seines militärischen Erfolges und der wirtschaftlichen
    Expansion seines Volkes anscheinend eine stolze und selbstbewundernde Haltung entwickelt.

    Er begann, mehr an Aufrüstung und Truppen zu denken
    als an Gottes treue Gnade. In seiner Jugend hatte er sein Vertrauen allein auf
    Gott gesetzt, egal ob er nun mit einer Steinschleuder vor Goliat stand oder
    mit vierhundert Mann vor der amalekitischen Armee. Aber in späteren Jahren
    verließ er sich mehr und mehr auf materielle Mittel, so wie Jeder nüchterne239 2. Samuel
    Realist, und lernte, seine Stärke mehr in Zahlen und Reichtum zu messen.
    Deshalb meinte der Herr, dass es Zeit wäre, David wieder auf seine Knie zu
    bringen und ihn durch eine Prüfung auf Gottes Gnade zu werfen. Aus diesem
    Grund brachte er David dazu, einen lang gehegten Plan auszuführen und
    seine menschlichen Ressourcen zu zählen, um seine zukünftige Militärstrategie
    nach dem effektivsten Einsatz seiner Armeen auszurichten. Dies würde
    ihm sehr wahrscheinlich auch eine bessere Grundlage zur Steuerbemessung
    liefern. Und so sagte Gott zu ihm: »Gut, tue es. Dann wirst du herausfinden, wie
    viel Gutes es dir bringt.«

    Als abgebrühter und ambitionierter Heerführer verspürte Joab ein deutliches Unbehagen bei dem ganzen Vor
    haben. Er merkte, dass David und seine Ratgeber durch ihre großen Siege, mit
    denen sie die palästinischen, syrischen und phönizischen Königreiche in einen
    Vasallenstatus und in Abhängigkeit gegenüber Israel gebracht hatten, zunehmend aufgeblasen wurden.

    Joab fürchtete, dem Herrn könnte diese neue selbstsichere Haltung nicht gefallen. Deshalb versuchte er, David von seinem
    Vorhaben abzubringen. 1.Chronik 21,3 enthält Joabs Worte: »Der HERR möge
    zu seinem Volk, so viele sie sein mögen, hundertmal mehr hinzufügen! Sind sie
    nicht alle, mein Herr und König, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das?

    Warum soll es Israel zur Schuld werden?«

    Durch Joab warnte Gott David ein letztes Mal, bevor sich David endgültig für die Volkszählung entschied.

    An der Volkszählung an sich war nichts Böses. Über die beiden Volkszählungen zur Zeit Moses war der Herr
    nicht verärgert.

    Er gab Mose sogar Anweisungen, wie er seine militärischen Truppen zählen sollte (4Mo 1,2-3; 26,2),
    sowohl am Anfang der 40-Jährigen Wüstenwanderung als auch an ihrem Ende,
    als sie kurz vor der Eroberung des Landes standen. Die zweite Zählung sollte
    aufzeigen, dass Israels Streitkräfte etwas geringer waren als vierzig Jahre zu
    vor. Und trotzdem würden sie mit dieser kleineren Armee alle ihre Feinde
    überrollen, anstatt sich wie ihre Väter in Kadesch-Bamea vor dem Kampf
    furchtsam zu ducken. Die zweite Volkszählung diente auch als Grundlage für
    die Verteilung des eroberten Gebietes unter den zwölf Stämmen. Die bevölkerungsstärkeren
    Stämme sollten größere Landesteile zugesprochen bekommen.
    Aber diese Zählung, auf die David sein Herz gerichtet hatte, konnte keinem
    anderen Zweck dienen, als das nationale Selbstbewusstsein zu steigern. Als die
    Zählung abgeschlossen war, züchtigte Gott das Volk durch eine furchtbare
    Plage, die vielen das Leben kostete und die Bevölkerungszahl dezimierte.


    Wenn wir uns wieder dem Eingangsvers von 1.Chronik 21 zuwenden, begegnet
    uns die Aussage, dass Satan David, trotz Joabs Warnung und Protest, zu der Volkszählung veranlasste.

    Das Verb für »reizte« {woäset) ist in bei den Berichten identisch.

    Warum sollte sich der Teufel in diese Angelegenheit
    einmischen, wenn Gott David bereits dazu gebracht hatte, seine geplante
    Dummheit auszufuhren? Weil sie in Satans eigenem Interesse lag.

    Diese Situation ähnelte ein wenig dem ersten und zweiten Kapitel von Hiob, wo Gott dem
    Teufel freie Hand gab, Unglück über Hiob zu bringen. Gottes Absicht war es,
    Hiobs Glauben durch diese Not zu reinigen und Hiobs Charakter zu veredeln.
    Satans Absicht war durch und durch bösartig. Er wollte Hiob so viel Schaden
    zufügen, wie er nur konnte, und - wenn möglich - ihn dazu bringen, Gott für
    sein Unglück zu verfluchen. Somit waren beide, Gott und Satan, an Hiobs Not
    und Elend beteiligt.


    Ähnlich verhält es sich mit Gottes und Satans Beteiligung an den Leiden
    verfolgter Christen (vgl. 1. Petr 4,19; 5,8). Gottes Ziel ist es, ihren Glauben zu stärken
    und dass sie Christi Leiden mit ihm in diesem Leben teilen, damit sie sich
    mit ihm in der Herrlichkeit des Himmels freuen können (4,13-14). Das Ziel des Teufels ist es jedoch,
    sie zu »verschlingen« (5,8), d.h. sie in Bitterkeit und Selbstmitleid zu verstricken und
    sie dadurch auf sein Niveau und zu seinem verhängnisvollen Schicksal her
    unterzuziehen. Selbst Christus versuchte der Teufel durch drei Versuchungen
    von seinem messianischen

    Auftrag abzubringen. Doch es war die Absicht des Vaters für den zweiten
    Adam, vollkommen über den Versucher zu triumphieren, der den ersten Adam
    zum Sündenfall verführt hatte.


    Auch bei der Kreuzigung war es die Absicht des Teufels, Jesus durch Judas zu verraten
    (dessen Herz er mit Verrat und Hass erfüllt hatte Joh 13,27]). Doch
    der Vater wollte, dass das Lamm von Grundlegung der Welt an sein Leben als
    Lösegeld für viele geben würde - dies wurde durch den Kelch symbolisiert,
    den Christus in Gethsemane annehmen musste. Jesus teilte Petrus vor seiner
    dreifachen Verleugnung im Hof des Hohenpriesters mit: »Simon, Simon! Sie
    he, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe
    für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du einst zurückgekehrt bist,
    so stärke deine Brüder!« (Lk22,31-32).


    Dies sind fünf weitere Beispiele oder Situationen,
    an denen sowohl Satan als
    auch Gott an Glaubensprüfungen beteiligt waren. Gott hatte im Wesentlichen
    wohlwollende Motive und einen Blick für den letztendlichen Sieg und die
    größere Nützlichkeit der geprüften Person, doch der Teufel mit seinen ganz
    und gar bösartigen Motiven hoffte, so viel Schaden wie möglich anzurichten.
    Daher können wir ohne zu zögern sagen, dass beide Berichte richtig sind.
    Gott reizte David, um ihm und seinem Volk eine Lektion zu erteilen und sie
    auf eine Weise zu demütigen, die ihr geistliches Wachstum fördern sollte.
    Satan reizte ihn, um Israel einen schweren Schlag zu versetzen und Davids An
    sehen bei seinen Untertanen zu schmälern. Wie sich herausstellte (und das
    trifft nahezu auf alle anderen Beispiele 2. Samuel
    zu), war Satans Erfolg begrenzt und kurzlebig. Am Ende diente es Gottes
    Absichten, und seine Sache wurde beträchtlich gefördert.
    Nach der Pest, die siebzigtausend Israeliten das Leben kostete (2Sam 24,15),
    legte der Engel des Herrn auf dem Berg Morija den auserwählten Ort des zu
    künftigen Tempels des Herrn fest; genau dort, wo die Plage gestoppt wurde
    (V. 18). Dieser Tempel sollte Gottes Volk in vielen kommenden Generationen einen
    großen Segen bringen. Wieder ein mal wurde Satans Bosheit durch Gottes
    aufhebende Gnade übertroffen.


    In 2.Samuel 24,9
    wird Israels Gesamtbevölkerungszahl mit 800 000 angegeben,
    was um 300 000 weniger ist als die entsprechende Zahl in 1.Chronik 21,5.
    Andererseits liefert 2.Samuel 24 die Zahl 500 000 für Juda im Vergleich zu 470 000
    in 1.Chronik 21. Wie können diese offen sichtlichen Diskrepanzen miteinander in
    Einklang gebracht werden?

    Eine mögliche Lösung findet sich in den Versen selbst. In 1.Chronik sind alle
    verfügbaren Männer Israels (d.h. die
    Stämme nördlich von Juda) im kriegsfähigen Alter eingeschlossen, ganz gleich ob sie
    kampferprobt waren oder nicht. Doch 2.Samuel 24 teilt uns mit, dass Joabs Bericht eine Teilsumme
    von »Kriegsmännem« (UELB) ('is hayil) enthielt, d.h. von kampferprobten Truppen, die aus 800 000 Veteranen bestanden.
    Doch zusätzlich könnten noch weitere 300 000 Männer vorhanden gewesen sein,
    die in den Reserveeinheiten dienten, aber noch keine Kampferfahrung besaßen.


    Diese beiden Kontingente kämen zusammen auf eine Gesamtzahl von 1100 000 - von denen
    1.Chronik 21 berichtet, ohne den Begriff 'is hayil zu verwenden.

    Was Juda betrifft, liefert uns 2.Samu[1]el 24 die runde Zahl von 500 000 Männern, was 30 000 mehr waren als die
    entsprechende Angabe in 1.Chronik 21.


    Nun sollte berücksichtigt werden, dass Joab die Zählung nicht zu Ende führte
    (vgl. 1. Chr 21,6), da er bei der Musterung den Stamm Benjamin ausließ (genauso wie den Stamm Levi),
    bevor David an der Volkszählung grundsätzlich
    zu zweifeln begann.

    Als er die Veränderung im Herzen des Königs erkannte,
    war Joab froh, dass er davon Abstand genommen hatte. Die Durchführung
    der Zählung hatte mit den transjordanischen Stämmen begonnen (2Sam
    24,5), ging dann beim nördlichsten Stamm Dan weiter und von dort in
    Richtung Süden nach Jerusalem (V. 7).

    Das bedeutete, dass die Zählung von Benjamin als Letztes gekommen wäre.
    Daher war Benjamin in der Gesamtsumme von Israel nicht eingeschlossen,
    ebenso wenig wie Juda. Aber in 2.Samuel 24 beinhaltete die Zahl für Juda die
    bereits bekannte Summe von 30 000
    zusammengerufenen Männern aus Benjamin (das unmittelbar an Jerusalem angrenzte).

    Folglich war in der Gesamtsumme von 500 000 auch das benjaminitische Kontingent enthalten.


    Nachdem das vereinte Königreich 930 v.Chr. nach Salomes Tod in ein Nordreich und ein Südreich geteilt
    wurde, blieben die meisten Benjaminiten Davids Dynastie treu und bildeten (zusammen mit Simeon im Süden) das
    Königreich Juda.

    Daher war es durch aus berechtigt, die Benjaminiten in der
    Gesamtsumme von 500 000 für Juda und Simeon einzuschließen - obwohl
    Joab sie im ersten Bericht an David nicht gesondert aufführte (1. Chr 21,5).
    Anscheinend lag die Gesamtzahl der Streitkräfte, die David zu militärischen
    Zwecken zur Verfügung standen,
    bei 1 600 000 Männern (l 100 000 aus Israel, 470 000 aus Juda/Simeon und 30 000aus Benjamin).
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

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