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über die Auserwählungslehre

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  • über die Auserwählungslehre

    lieber Bibelkreis
    Hier ein Artikel über die Auserwählungslehre, über den
    es vielleicht noch einige Punkte zu diskutieren gibt.
    Liebe Grüsse
    Ben Anton

    Die Auserwählung
    lBibelstellen: Apostelgeschichte 13,48; Titus 1,1; 1. Petrus 1,1-2; Epheser 1,3-14; 2. Timotheus 1,19; Römer 8,29-30

    Was die Schrift dazu sagt

    Die Auserwählung der Christen wird an einigen Stellen im Neuen Testament erwähnt (Apg. 13,48; Tit. 1,1; 1. Pet. 1,1.2 usw.). Die meisten Einzelheiten dazu können wir aus Eph. 1,3-14 entnehmen. Wir erfahren dort, wozu Gott uns auserwählte (Vers 4 und 5), dass er seine Wahl vor Grundlegung der Welt traf (Vers 4), dass sie zu seiner Verherrlichung gereicht (Vers 6 und 12), und dass er dabei nach dem Wohlgefallen und Rat seines Willens handelte (Vers 5 und 11).

    Die in der Ewigkeit Auserwählten beruft Gott in der Zeit, um seinen Vorsatz zu erfüllen (2. Tim. 1,9). In der Zukunft werden sie verherrlicht werden und dem Bild des Sohnes Gottes gleichförmig sein (Rö. 8,29.30).

    Die angeführten Stellen machen deutlich, dass die Auserwählung nicht auf dem Verhalten des Menschen, sondern auf dem souveränen Willen Gottes beruht.

    Wenn Gott Menschen für den Segen auserwählte, hat er dann andere für die Verdammnis zuvorbestimmt?

    Das ist eine nur scheinbar logische Schlussfolgerung, die durch keine Bibelstelle untermauert werden kann: Gottes Wort redet ausschließlich von einer Erwählung zur Errettung (2. Thes. 2,13) und nicht von einer Erwählung zur Verdammnis.

    Außerdem steht dieser Gedanke im Widerspruch dazu, dass Gott alle Menschen errettet will (1. Tim. 2,4) und nicht will, dass irgendwelche verloren gehen (2. Pet. 3,9).

    Wie ist Rö. 9,13 (Zitat aus Maleachi 1,2.3) zu verstehen: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst"?

    Noch bevor Jakob und Esau geboren wurden, hatte Gott die irdische Vorrangstellung Jakobs über seinen Bruder Esau festgelegt (Rö. 9,11.12). Dies tat er aus Liebe zu Jakob. Aber das bedeutet nicht, dass Gott Esau vor seiner Geburt gehasst und verworfen hätte. Denn Gott bezeugte ja seinen Hass gegen ihn erst im letzten Buch der Bibel, nachdem er sich als Ungöttlicher erwiesen hatte (vgl. Heb. 12,16.17). Die Worte "Esau habe ich gehasst" standen also, im Bild gesprochen, nicht auf seiner Geburtsanzeige, sondern wurden in seinen Grabstein eingraviert!

    Was bedeutet: "So denn, wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er." (Rö. 9,18)?

    "Wen er will, begnadigt er" - das Volk Israel ist ein Beispiel für diese Aussage. Sie hatten in der Wüste das goldene Kalb gemacht und sich vor ihm niedergebeugt. Dafür hatten sie Gericht verdient (2. Mo. 32,8-10); aber Gott begnadigte sie (vgl. Rö. 9,15).

    "Wen er will, verhärtet er" - diese Worte werden durch den Pharao illustriert. Er hatte sein Herz verhärtet (2. Mo. 7,13.14.22; 8,15.32; 9,7) und sich geweigert, das Volk Israel ziehen zu lassen. Daraufhin verhärtete Gott sein Herz (2. Mo. 9,12; vgl. Rö. 9,17) und vollzog an ihm und seinem Volk das ganze Gericht.

    Das, was für diese besonderen Fälle gilt, kann man auch auf alle Menschen ausdehnen, die ausnahmslos unter dem Zorn Gottes stehen: Gott begnadigt einige, aber manche verstockt er auch. Doch Gott verhärtet nur dann jemanden, wenn er ihm vorher Gelegenheit gegeben hat, Buße zu tun (vgl. Hiob 33,29.30). Dementsprechend werden nach der Entrückung auch nur diejenigen verhärtet werden, die das Evangelium gehört und abgelehnt haben (2. Thes. 2,11.12).

    In Rö. 9,22 wird von "Gefäßen des Zorns" gesprochen, die zum Verderben zubereitet sind. Wie ist dieser Vers zu verstehen?

    Wer hat sie zum Verderben zubereitet? Gott? Das ist nicht möglich, denn dieser Vers sagt, dass Gott sie mit Langmut ertragen hat. Wozu sollte er das tun, wenn er sie zur Verdammnis bestimmt hatte? Dieser Vers spricht also offenbar davon, was die Menschen selbst durch ihre Sünden getan haben (vgl. Rö. 2,5).

    Von den "Gefäßen der Begnadigung" hingegen heißt es in Vers 23, dass Gott sie zur Herrlichkeit zuvorbereitet hat. Wir können daher sagen: Die Herrlichkeit erreicht man ausschließlich durch Gottes Gnade und das Verderben ausschließlich durch eigene Schuld.

    Das in diesem Zusammenhang oft angeführte neunte Kapitel des Römerbriefes gibt uns also keine Hinweise, dass Gott Menschen zur Verdammnis zuvorbestimmt hat. Dennoch läßt sich aus den Versen 19-21 dieses Kapitels entnehmen, dass selbst dann, wenn er es getan hätte, kein Mensch das Wort gegen ihn nehmen dürfte. Gott kann nämlich tun, was er will. Es ist gut, das im Auge zu behalten.

    Hängt die Errettung nicht von dem Willen des Menschen ab (vgl. Off. 22,17)? Wie läßt sich das mit einer Zuvorbestimmung durch Gott vereinbaren?

    Man muss hierbei bedenken, dass kein Mensch von sich aus zu dem Herrn Jesus kommen will. "Da ist keiner, der Gott sucht", lesen wir in Rö. 3,11. Wenn jemand die Botschaft annimmt, dann deshalb, weil der Herr das Herz geöffnet hat (vgl. Apg. 16,14).

    Aus Eph. 2,1 lernen wir, dass die Ungläubigen tot in Sünden und Vergehungen sind. Kein Mensch kann diesen Zustand ändern, da nur Gott Leben aus dem Tod hervorbringen kann. Und das hat er bei den Auserwählten getan - sie wurden mit dem Christus lebendig gemacht (Eph. 2,5). Sie sind das Werk Gottes, geschaffen in Christus Jesus (Eph. 2,10).

    Natürlich: Glauben ist auf der Seite des Menschen notwendig. Aber selbst der Glaube ist ein Gabe Gottes (Eph. 2,8).

    Wenn Gott nur bei den Auserwählten Glauben hervorruft, warum verdammt er dann die anderen Menschen?

    Weil sie verantwortliche Geschöpfe sind. Sie haben gesündigt und wollten sich nicht retten lassen. Deshalb gehen sie verlorengehen und nicht, weil sie nicht auserwählt sind.

    Die Verantwortlichkeit des Menschen ist eben genauso 100% wahr, wie die Souveränität Gottes. Diese zwei Linien können wir nicht zusammenbringen; sie laufen parallel nebeneinander her wie die Schienen eines Gleiskörpers. Wir sollten daher einfach beide Seiten anerkennen und alles (vgl. Lk. 24,15) glauben, was die Schrift sagt:

    Es ist wahr, dass Gott allen Menschen gebietet, Buße zu tun (Apg. 17,30). Wenn er das befiehlt, dann kann dem auch jeder entsprechen und ist dafür verantwortlich.

    Es ist auch wahr, dass die Buße ein Geschenk Gottes ist (Apg. 5,31; 11,18). Niemand wird Buße tun, wenn Gott es nicht bewirkt.

    Wenn ich weiß, dass Gottes Ratschluss feststeht, wird das dann nicht den evangelistischen Eifer ersticken?

    Nein, nicht bei Christen, die wissen, dass sie gehorsam sein müssen. Wenn wir den Auftrag haben, die gute Botschaft weiterzugeben (2. Kor. 5,20; 2. Tim. 1,8 usw.), dann sollten wir das auch tun und nicht über den Ratschluss Gottes grübeln. So können wir zu Werkzeugen werden, die Gott benutzt, um seinen Vorsatz zu erfüllen.

    Es ist dabei notwendig, ein Zeugnis für alle zu sein, da wir nicht wissen, wer zu den Auserwählten gehört. Und selbst das Zeugnis denen gegenüber, die sich nicht bekehren, ist nicht sinnlos. Denn an dem Tag des Gerichts wird die Gerechtigkeit Gottes verherrlicht werden, wenn deutlich wird, wie oft die Ungläubigen die Rettung verschmäht haben.

    Wäre es ein Fehler mit den Ungläubigen über die Auserwählung zu sprechen?

    Auf jeden Fall! Es würde die Gleichgültigen noch gleichgültiger und die Ängstlichen noch ängstlicher machen. Manche Ungläubige sind in Not gekommen, weil sie meinten, wissen zu müssen, ob sie auserwählt sind, um sich bekehren zu können. Doch Gott hat nicht offenbart, wen er auserwählt hat. Was er offenbart hat, ist, dass Sünder errettet werden können (vgl. 1. Tim. 1,15). Darauf darf sich jeder stützen, der nach dem Heil verlangt.

    Wenn jemand zum Glauben gekommen ist, wissen wir, dass er zu den Auserwählten gehört (vgl. 1. Thes. 1,4). Dann ist der Zeitpunkt gekommen, ihm mit diesem "Familiengeheimnis" der Kinder Gottes vertraut zu machen.

    Schlussgedanken

    Es ist für jeden Gläubigen sehr wichtig, die Tatsache der souveränen Auserwählung zu kennen und zu verstehen (soweit uns Menschen das natürlich überhaupt möglich ist). Denn dadurch werden wir davor bewahrt, uns selbst irgendeinen Verdienst zuzuschreiben. Auch die Frage nach der Heilssicherheit der Gläubigen ist sofort in einem positiven Sinn geklärt.

    Ja, wir werden zu Anbetung geführt, wenn wir bedenken, dass Gott es vor Grundlegung der Welt im Herzen hatte, dich und mich bei sich in der Herrlichkeit zu haben.

    "Was ist dein Knecht, dass du dich zu einem toten Hund gewandt hast, wie ich einer bin?" (2. Sam. 9,8).

  • #2
    Lieber Ben Anton,

    ich habe den Artikel in ausgedruckter Form seit gut 2 Stunden auf dem Schreibtisch. Eigentlich hatte ich gedacht, dem Verfasser selbst zu schreiben. Nachdem du es hier eingestellt hast, können und müssen wir es aber vielleicht hier behandeln. Die Position, die der Autor hier einnimmt, würde ich einmal als den klassischen Brüdercalvinismus mit einfacher Prädestination umschreiben.

    Zu Apg. 13,48 und Römer 8,29-30 gibt es auf dieser URL ausreichend Material. Auch zu 1. Tim 2,4 gibt es hier schon Material.

    Wie wichtig ein ausgewogenes Bild dieser Lehre ist, können wir an folgendem sehr einfach erkennen. Das Evangelium geht im Römerbrief ganz eindeutig von Römer 1 - Römer 11. Im vorletzten Absatz schlägt der Autor aber prinzipiell vor, über Römer 9 mit Ungläubigen besser nicht zu reden.

    Persönlich kenne ich kein Kapitel, dass die Verantwortung des Menschen so sehr betont wie Römer 9. Nach dem letzten Vortrag über Römer 9 bei dem ich anwesend war, hörte ich eine Schwester zu dem Bruder sagen: "So klar und deutlich ist hier seit Jahren nicht das Evangelium verkündigt worden".

    Ich versuche hier einmal ganz kurz wiederzugeben, wie der Inhalt war.

    In den ersten Versen macht der Geist Gottes ganz eindeutig deutlich, dass der Christus, Gott gepriesen in Ewigkeit, dem Fleische nach aus Israel, aus den Juden kommt.

    Die Prophezeiung, dass Esau dem Jüngeren dienen wird, ist eine Zusage Gottes, dass auch aus Edom etliche gerettet werden. Es gibt keinen anderen Weg der Rettung, als dem Jüngeren zu dienen. Es ist immer wieder erstaunlich, wenn daraus einige eine willkürliche Zurücksetzung Esaus machen.

    Gehasst hat Gott Esau, nachdem die Edomiter nicht nur den Dienst für den Jüngeren verweigert haben, sondern nachdem sie einen Pakt mit Nebukadnezar geschlossen haben und dem Anbetungsdienst in Jerusalem durch die Zerstörung des Tempels die Grundlage entzogen hatten. Trotzdem wird Esau dem Jüngeren dienen und aus Edom wird es Gerettet geben. Leider macht der Artikel aus der großen Gnade Gottes und aus dem langsam kommenden Zorn, Willkür gegenüber Esau.

    Bei Pharao ist es genau das gleiche Prinzip. So wie Edom auf dem Gebirge Seir im Segensbereich Israels lebte und im Sinne von Hebr. 4 an den Segnungen teilgenommen hat, so war Ägypten durch die Anwesenheit des Volkes Israel, des Jüngeren gesegnet und bevorrechtigt. Dann kommt an Pharao, genau wie an Esau die Aufforderung dem Jüngeren zu dienen. Auch Pharao wird auf den einzigen Weg zur Errettung hingewiesen.

    Immer wieder verweigert der Pharao den Aufforderungen durch Aaron und Mose den Gehorsam. Bei diesen Aufforderungen geht es immer darum, dass das Volk Gott anbeten soll. Genau wie Edom verhindert Pharao, dass Gott Anbetung gebracht werden kann.

    Von Esau wird dann gesagt dass Gott ihn gehasst hat, von Pharao wird uns mitgeteilt, dass Gott ihn vernichtet. Bei beiden geschah das überhaupt nicht, weil Gott sie dazu bestimmt hatte, sondern wegen ihres Ungehorsams. An diesen Punkten ist der Artikel auch an manchen Stellen ganz eindeutig und klar. Undeutlich und verworren wird das ganze dadurch, dass behauptet wird, die Gläubigen seien vor Grundlegung der Welt auserwählt worden. Solange man das behauptet, fährt man im übertragenen Sinn ein Auto mit eckigen Rädern.

    herzliche Grüße

    Ulrich
    Zuletzt geändert von HPWepf; 07.01.2023, 06:20.

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    • #3
      Danke lieber Ulrich für die Antwort.

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      • #4
        Ich will hier endlich einmal Erwählung / Vorherbestimmung...

        Hallo Ben Anton

        Ich will hier endlich einmal Erwählung / Vorherbestimmung und Errettung des Gläubigen im selben Vers sehen!
        Es gibt keine Erwählung / Vorherbestimmung zur Errettung in der Bibel!

        Gruss
        Michael / CH
        Zuletzt geändert von HPWepf; 07.01.2023, 06:21.

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        • #5

          Auserwählung
          A)Definition Auserwählung
          Zunächst soll folgende These als Definition von Auserwählung vorangestellt werden und dann anhand entsprechender Bibelstellen geprüft werden:

          Auserwählung meint, dass sich innerhalb einer größeren Anzahl bzw. einer Gesamtmenge (z.B. alle Völker, alle Menschen, alle Engel, alle Jünger) bestimmte Personen (z.B. Mose, David, Paulus, Stephanus, einzelne Gläubige) oder Menschengruppen (Israel, Gemeinde, Apostel, heilige Engel) befinden, die eine einzigartige Stellung (z.B. als König bzw. als Messias, als Werkzeug, als Gesandte) innehaben. Diese Position ist verknüpft mit einem besonderen Dienst (z.B. dem Priesterdienst der Leviten), einem speziellen Auftrag (z.B. Verkündigung) und einer eigenen Verantwortung (z.B. Heiligkeit).
          Der Akteur bzw. Urheber der Auserwählung d.h. derjenige, der die Erwählung vornimmt ist mit besonderer Autorität und Vollmacht ausgestattet (Gott bzw. Jesus Christus, Apostel, Älteste), die ihn legitimiert, eine Auswahl zu treffen. Das Kriterium und die Grundlage der Auserwählung im Gemeindezeitalter ist der persönliche Glaube an Jesus Christus
          B)Anwendung der Definition
          I. Auserwählung aus einer Gesamtmenge
          Der erste Teil der Definition die Auswahl aus einer Gesamtmenge, aus der eine Untergruppe, bzw. Teilmenge gebildet wird lässt sich am Beispiel der Erwählung der Apostel zeigen:
          Luk 6:13 Und als es Tag geworden, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte. Aus der Gesamtmenge der Jünger wird ein Teil ausgesondert und als Apostel berufen. Aus zwei Kandidaten zum Apostelamt wurde in Apg 1,24 einer Matthias - ausgewählt.
          Ebenso bildet die Gemeinde als herausgerufene Schar in Mitten einer Menschheit, die sich von Gott abgewandt hat, ein auserwähltes Geschlecht. Sie stellt wenn man so will eine besondere Gruppe innerhalb der Gesamtzahl sämtlicher Menschen auf der Erde dar.
          In Apg 15,22 werden aus Mitte der Gemeinde einige Gläubige auserwählt und mit einem spezifischen Auftrag versehen.
          II. Die Objekte der Erwählung
          Anhand folgender Schriftstellen soll deutlich werden, wer den Gegenstand der göttlichen Erwählung darstellt.
          a) Das Volk Israel
          1.Chr 16:13 ihr, der Same Israels, seines Knechtes, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten!
          b) Mose
          Psa 106,23 [...] wäre nicht Mose gewesen, sein Erwählter
          c) König David
          Psa 89:4 Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten geschlossen, habe David, meinem Knecht, geschworen
          d) Die Engel Gottes
          1.Tim 5,21 [...] den auserwählten Engeln
          e) Jesus Christus
          Jes 42:1 Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat.
          1.Pet 2,4 2:4 Da ihr zu ihm gekommen seid, als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und köstlich ist
          f) Der Apostel Paulus
          Apg 9,15 dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug
          g) Die Gemeinde
          1.Pet 2,9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht
          h) Der gläubige Überrest Israels in der Drangsalszeit
          Mat 24,31 , und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her
          III. Auserwählung als Stellung
          Aus allen Völkern der Erde hat Gott sich ein Volk - Israel - zum Eigentum erwählt, um sich durch dieses zu verherrlichen und daraus den Messias hervorgehen zu lassen. Aus diesem Volk hat sich Gott bestimmte Männer, wie Mose und David erwählt und diese zu besonderen Aufgaben, etwa um Israel zu führen und nach Gottes Willen zu regieren, bestimmt.
          Aus dem jüdischen Volk kommt DER Erwählte Gottes hervor: Jesus Christus. Er ist derjenige, auf dem als Sohn des Vaters, das Wohlgefallen Gottes ruht.
          Genau auf diese hervorragende Stellung, die Christus als Gottes Auserwählter hat, zielten die Führer Israels ab, als sie den Herrn verhöhnten: Luk 23,35 er rette nun sich selbst, wenn er Christus ist, der Auserwählte Gottes!.
          Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi - des Erwählten Gottes -, wird die Grundlage der neutestamentlichen Gemeinde gelegt, die wiederum als auserwähltes Geschlecht bezeichnet wird.
          Die Erwählung der Gemeinde bezieht sich sowohl auf das neutestamentliche Volk Gottes als Ganzes, als auch auf einzelne Gläubige (Röm 16,13 Grüßet Rufus, den Auserwählten im Herrn).

          Die Erwählung der Gemeinde hat zudem auch einen zukünftigen Aspekt: So sind die Gläubigen von Anfang an zum Heil erwählt (2Thes 2,13) und kommen nicht ins Gericht der Hölle oder der großen Trübsal. Diejenigen, die glauben, sind nach Apg 13,48 zum ewigen Leben verordnet. Der Dienst des Apostels Paulus zielt nach 2Tim 2,10 darauf ab, dass die Auserwählten das Heil mit ewiger Herrlichkeit erreichen.
          IV. Auserwählung als Auftrag Wen der Herr erwählt, der sei heilig (4Mose 16,7)
          Der Herr spricht vom Auftrag der Jünger, der mit der Erwählung einhergeht, indem er in Joh 15,16 spricht: [...] sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, dass ihr hingeht und Frucht bringt
          Paulus als auserwähltes Werkzeug, wurde von Gott in ganz besonderer Weise gebraucht, um den Namen Jesu Christi bekannt zu machen.
          Dabei kann man die besondere Verantwortung sehen, die mit Gottes Erwählung verbunden ist. Ebenso wird die Gemeinde in 1.Pet 2,9 als auserwähltes Geschlecht angesprochen, die aufgrund ihrer besonderen Position vor Gott und den Menschen einem bestimmten Zweck erfüllen soll: damit ihr die Tugenden dessen verkündiget, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat.
          2.Pet 2,9 weist darauf hin, dass die Gläubigen ihre Erwählung fest machen, d.h. ihre Stellung als Gottes Erwählte auch lebenspraktisch verwirklichen sollen.
          Die Gemeinde ist vor Grundlegung der Welt auch zur Heiligkeit und Tadellosigkeit auserwählt (Eph 1,4), da sie Gottes Herrlichkeit auf der Erde reflektieren soll.
          Der Zusammenhang zwischen Erwählung und Verantwortung und Auftrag wird in Apg 15,22 deutlich: Dann schien es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Gemeinde gut, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden.
          Apg 1,2 weist darauf hin, dass diejenigen, die als Apostel erwählt wurden vom Herrn auch spezielle Befehle erhalten haben. Es war vornehmlich apostolische Aufgabe, etwa die neutestamentlichen Evangelien und Briefe zu schreiben. In der Heiligen Schrift findet man Erwählung stets in enger Verbindung mit Aufträgen, Verantwortung und Gehorsam erwähnt. Die Erwählung der Leviten betraf deren priesterlichen Dienst: 5Mose 21:5 Dann sollen die Priester, die Söhne Levis, herantreten. Denn sie hat der HERR, dein Gott, erwählt, seinen Dienst zu verrichten und im Namen des HERRN zu segnen
          V. Die Vollmacht des Akteurs der Auserwählung
          Als Urheber von Erwählung wird meist Gott selbst genannt: So ist es der Vater, der die Gemeinde vor Grundlegung der Welt zur Heiligkeit erwählt hat (Eph 1,4) und der Sohn Gottes, der die Jünger zum Fruchtbringen und zwölf seiner Nachfolger als Apostel erwählt hat. Apg 15,22 erwähnt jedoch auch Apostel, Älteste und die Gemeinde, - d.h. menschliche Akteure - die bestimmte Männer erwählen. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang jedoch die besondere Vormachtstellung bzw. Autorität, die dem Urheber der Erwählung in seiner Entscheidung zukommt. Auf die Autorität und Souveränität des Erwählenden nimmt Römer 9 deutlich Bezug. Gottes freie Entscheidung ist es Menschen, die in Christus sind (Eph 1,4), d.h. auf Grundlage des persönlichen Glaubens, zur Heiligkeit, Untadeligkeit und als Eigentumsvolk zu erwählen, um seinen Namen auf der Erde zu verherrlichen. Es ist daher im Gemeindezeitalter der persönliche Glaube an Jesus Christus, der mit der Auserwählung durch Gott verbunden ist (Tit 1,1).
          C) Gibt es Erwählung im calvinistischen Sinn?
          Die Heilige Schrift erwähnt und kennt den Bezug, den Vertreter der Prädestinationslehre herstellen, wonach einige Menschen aus der Masse der Ungläubigen zur Wiedergeburt erwählt seien und alle übrigen mit dem Heil übergangen werden, an KEINER EINZIGEN STELLE.
          Erwählung steht weder mit Menschen des Unglaubens als Objekt, noch inhaltlich mit der Wiedergeburt, in irgendeinem Zusammenhang (außer in dem Sinne, dass Wiedergeburt und Glaube an Christus Bedingung und Grundlage der Auserwählung sind). Gott will vielmehr gerade nicht, dass jemand verloren gehe (2Pet 3,9) und hat daher keine vorweltlich-selektive Auswahl derer getroffen, die an Christus glauben dürfen (Prädestinationslehre).
          Diese Lehre muss daher eindeutig als unbiblisch abgewiesen werden, da sie nicht aus der Heiligen Schrift abgeleitet worden ist, sondern ihr diametral widerspricht.

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