Home    Forum neu    Forum alt   Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube   Mal3.16 Website  Neben der Schrift Fakten zur Bibel

 

Die Taufe

Wir finden die Taufe von unserem Herrn in den Evangelien eingesetzt (Mt 28,19)   = Taufe der Nationen in der Drangsalszeit,
von den frühen Gläubigen in Apostelgeschichte praktiziert (Apg 10,47.48) und in den Briefen erklärt und ausgelegt (Röm 6,3-10).
Genaugenommen ist sie nicht eine Aufgabe der örtlichen Gemeinde, sondern des Evangelisten oder Seelengewinners.
In der Apostelgeschichte wurde sie sobald wie möglich nach der Bekehrung vollzogen und geschah auf der Grundlage des Bekenntnisses des Glaubens an Christus von seiten des zu Taufenden.

   

10.1. Drei unterschiedliche Taufen im NT

1. Wenn wir uns mit der Taufe beschäftigen, sollten wir gleich zu Beginn erwähnen, daß wir im Neuen Testament drei hauptsächliche Formen von Taufen unterscheiden können.

1.1. Zuerst finden wir die Taufe des Johannes (Mk 1,4). Als der Vorläufer des kommenden Königs rief Johannes das Volk Israel auf, Buße zu tun und der Buße würdige Frucht zu bringen (Mt 3,8).
Diejenigen, die zu ihm kamen und ihre Sünden bekannten, wurden zur Buße getauft, und sonderten sich so von dem gottlosen Zustand des Volkes ab.
Der Herr Jesus wurde von Johannes getauft, nicht weil er Sünden gehabt hätte, über die er hätte Buße tun müssen, sondern um sich mit dem bußfertigen Überrest Israels eins zu machen und alle Gerechtigkeit zu erfüllen (Mt 3,15).
  1.2. Zweitens unterscheiden wir die Glaubenstaufe (Röm 6,3.4). Sie bedeutet Einsmachung mit Christus in seinem Tod, und wird später im Detail besprochen.
 
      1.3. Drittens finden wir die Taufe des Heiligen Geistes (1Kor 12,13). Diese ist das souveräne Werk des Geistes Gottes, wodurch alle, die an Jesus als ihren Erretter glauben, in den Leib Christi eingefügt werden.
In Verbindung mit diesen drei Taufen sollten wir gut bedenken, daß

Kurz gesagt sind alle diese drei Arten von Taufen voneinander verschieden und sollten nicht durcheinander gebracht werden.
 

10.2. Die Glaubenstaufe nach Pfingsten

2. Wir finden im Neuen Testament keinen Hinweis darauf, daß nach Pfingsten je jemand getauft worden wäre außer denjenigen, die an den Herrn Jesus glaubten. Beachten wir folgende Stellen:

2.1. "Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen" (Apg 2,41).
2.2. "Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft, sowohl Männer als Frauen" (Apg 8,12).
Es ist richtig, daß auch "Häuser" getauft wurden (Apg 16,15; 1Kor 1, 16); aber es gibt keine Hinweise, daß diese Haushalte Kinder einschlossen, die nicht an den Herrn Jesus glaubten.
 
 

10.3. Die Hauptbedeutung der Glaubenstaufe nach Römer 6,1-10

3. Die Hauptbedeutung der Glaubenstaufe wird am ausführlichsten in Römer 6,1-10 entwickelt. Wir könnten die Aussagen dieser Verse folgendermaßen zusammenfassen:
 
3.1. Als der Herr Jesus starb, kamen über ihn sozusagen die Wogen und Wellen des Zornes Gottes (Ps 42,8).
   

3. Die Hauptbedeutung der Glaubenstaufe wird am ausführlichsten in Römer 6,1-10 entwickelt. Wir könnten die Aussagen dieser Verse folgendermaßen zusammenfassen:
 
3.4. Durch sein Sterben hat er die ganze Frage der Sünde ein für allemal geregelt.
 

3. Die Hauptbedeutung der Glaubenstaufe wird am ausführlichsten in Römer 6,1-10 entwickelt. Wir könnten die Aussagen dieser Verse folgendermaßen zusammenfassen:
 
3.6. Gott sieht jeden Gläubigen als mit Christus gekreuzigt. Alles das, was er als Sünder im Fleisch war, ist ans Kreuz genagelt worden.
 
 
3.7. In der Taufe stellt der Gläubige bildhaft dar, was bei ihm innerlich bereits geschehen ist. Indem er im Wasser untertaucht, sagt er praktisch: "Wegen meiner Sünden hatte ich den Tod verdient.
Aber als der Herr Jesus starb, bin auch ich gestorben. Mein alter Mensch, mein altes Ich wurde mit ihm gekreuzigt.
Als der Herr Jesus begraben wurde, wurde auch ich begraben, und ich bekenne nun, daß mein altes Ich auch in der täglichen Praxis für immer aus Gottes Augen verschwinden soll."
 

3.8. Und ebenso wie der Herr Jesus aus den Toten auferstanden ist, so erhebt sich der Gläubige dann aus dem Taufwasser. Damit stellt er seine Absicht dar, nun auch in Neuheit des Lebens zu wandeln.
Er wird nicht mehr leben, um sich selbst zu gefallen, sondern wird sein Leben praktisch seinem Erretter übergeben, so daß er sein Leben in dem Gläubigen leben kann.
So könnten wir sagen, daß die Taufe eine bildhafte Handlung ist, die das Ende der früheren Lebensweise darstellt. Sie ist ein öffentlicher Akt des Gehorsams dem Willen des Herrn gegenüber (Mt 28,19.20)
und versinnbildlicht das Gestorbensein des Gläubigen mit Christus. Sie kann nichts zur Errettung beitragen, sondern ist für diejenigen, die bereits errettet sind.
 

10.4. Praxis der Taufe

4. Es gibt endlose Streitereien über die Frage, wie die Taufe vollzogen werden sollte, ob durch Besprengung oder Untertauchen. Folgende Fakten können bei der Suche nach einer Lösung eine Hilfe bieten.
 
 
4.1. Das griechische Wort für "taufen" ("baptizo") bedeutet ursprünglich "eintauchen, untertauchen, waschen, färben".
 

 
4.2. In Verbindung mit der Taufe Christi lesen wir: "Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf" (Mt 3,16).
 

4.3. Johannes selbst taufte zu Änon, nahe bei Salim, "weil dort viel Wasser war" (Joh 3,23).
 

4.4. Bei der Taufe des Kämmerers von Äthiopien stellt die Schrift sorgfältig fest, daß "sie beide in das Wasser hinabstiegen, sowohl Philippus als der Kämmerer; und er taufte ihn.
Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus ..." (Apg 8,38.39).
 

4.5. Wir haben oben gesehen (Röm 6,3), daß die Taufe ein Symbol von Tod und Begräbnis ist. Besprengen hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Begräbnis, während Untertauchen dies sehr schön versinnbildlicht.
 

10.5. Innere Voraussetzungen zur Taufe

5. Aber weit wichtiger als die Art und Weise des Taufvollzugs ist der Herzenszustand des Täuflings. Es gibt Tausende von Menschen, die in Wasser untergetaucht, aber nicht wirklich getauft worden sind.
Ein wirklich getaufter Christ ist jemand, der sich nicht nur dem äußerlichen Ritus unterzogen hat, sondern dessen Leben auch deutlich macht, daß das Fleisch, die alte Natur auf den Platz des Todes gebracht worden ist.
Die Taufe muß sowohl ein äußeres Bekenntnis, wie auch und vor allem eine Herzenssache sein.
Dies kann vielleicht ziemlich pointiert durch eine Paraphrase von Römer 2,25-29 ausgedrückt werden, die sich dann auf die Taufe, statt auf die Beschneidung bezieht:
"Denn Taufe ist wohl nütze, wenn du das Evangelium befolgst; wenn du aber ein Übertreter des Wandels nach dem Evangelium bist, so ist deine Taufe Nichtgetauftsein geworden.
Wenn nun der Nichtgetaufte die Rechte des Evangeliums befolgt, wird nicht sein Nichtgetauftsein für Taufe gerechnet werden und der Nichtgetaufte von Natur, der dem Evangelium gehorcht,
dich richten, der du mit dem Buchstaben des Evangeliums und der Taufe ein Übertreter des Wandels nach dem Evangelium bist. Denn nicht der ist ein Christ, der es äußerlich ist,
noch ist die äußerliche Taufe im Fleisch Taufe; sondern der ist ein Christ, der es innerlich ist, und Taufe ist die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben. Sein Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.
 
 

10.6. Jeder Gläubige kann taufen

6. Der Gedanke, daß jemand ein ordinierter Pastor sein muß, um taufen zu können, ist unbiblisch. Jeder wirklich Gläubige kann andere taufen.
 
 

10.7. Die Folgen der Taufe

7. In den frühen Tagen der Gemeinde wurde ein Gläubiger, wenn er getauft war, oft binnen kurzem verfolgt und umgebracht. Doch wann immer andere zum Glauben kamen, traten sie, ohne zu zögern, zur Taufe vor, um die Reihen der Märtyrer aufzufüllen.
Auch heute noch ist in manchen Teilen der Welt die Taufe das Signal für den Beginn schrecklicher Verfolgung. In vielen Ländern wird ein Gläubiger solange toleriert, wie er Christus nur mit den Lippen bekennt. Aber wann immer er Christus öffentlich in der Taufe bekennt und seine Verbindung zur Vergangenheit abschneidet, nehmen die Feinde des Kreuzes den Kampf gegen ihn auf.
Doch was immer auch die Kosten sein mögen, kann doch jeder Getaufte die gleiche Erfahrung wie der Kämmerer von Äthiopien bezeugen, von dem geschrieben steht:

"Er zog seinen Weg mit Freuden."
 

C. Alle Christen der gegenwärtigen Heilszeit werden mit dem Geist getauft

Wegen der Verwirrung in bezug auf das Wesen und den Zeitpunkt der Taufe mit dem Geist ist nicht immer anerkannt worden, daß jeder Christ im Augenblick seiner Erlösung durch den Geist in den Leib Christi getauft wird. Diese Tatsache ist in der zentralen Aussage über die Taufe mit dem Heiligen Geist im Neuen Testament in 1Kor 12,13 belegt. Dort heißt es: "Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt." (Luther-Übersetzung 1984). Bei dieser Stelle ist das griechische Verhältniswort en korrekterweise mit "durch" im instrumentellen Sinn übersetzt worden. Diese instrumentelle Verwendung wird auch in Lk 4,1 deutlich, wo es von Christus heißt, daß er "durch den Geist" in die Wüste geführt wurde, und in dem Ausdruck "durch euch" in 1Kor 6,2 und "durch ihn" in Kol 1,16. Die Behauptung, diese Präposition werde in der Schrift nicht für Personen verwandt, ist falsch. Folglich stimmt es zwar, daß wir, wie in 1Kor 12,13 angedeutet, durch die Taufe mit dem Geist in eine neue Beziehung zu dem Geist eintreten, doch nicht so, daß wir in den Geist gebracht würden, sondern daß wir durch den Geist in den Leib Christi hineingebracht werden.

Der Ausdruck "wir alle" umschließt ganz klar alle Christen, nicht alle Menschen, und er sollte nicht auf eine bestimmte Gruppe von Christen beschränkt werden. Wahr ist vielmehr, daß jeder Christ vom Augenblick seiner Rettung an durch den Geist in den Leib Christi getauft ist. Deshalb spricht Eph 4,5 von "ein Herr, ein Glaube, eine Taufe". Zwar gibt es verschiedene Riten der Wassertaufe, doch es gibt nur eine Taufe mit dem Geist. Der umfassende Charakter dieses Wirkens des Geistes wird durch die Tatsache deutlich, daß die Christen an keiner Stelle der Heiligen Schrift ermahnt werden, sich mit dem Heiligen Geist taufen zu lassen, während sie durchaus ermahnt werden, sich mit dem Geist erfüllen zu lassen (Eph 5,18).


 

D. Die Taufe des Geistes in den Leib Christi

Das Ergebnis der Taufe mit dem Geist ist ein zweifaches. Das erste; der Gläubige ist getauft oder in den Leib Christi eingegliedert; im Zusammenhang damit steht das zweite Merkmal der Taufe in Christus selbst. Diese beiden gleichzeitigen Folgen der Taufe mit dem Geist sind äußerst bedeutsam.

Durch die Taufe mit dem Geist wird der Gläubige in den Leib Christi eingegliedert, in die lebendige Gemeinschaft aller wahren Gläubigen der gegenwärtigen Heilszeit. Hier hatt die Taufe ihre Grundbedeutung, jemanden einzufügen, einzuführen in eine neue und bleibende Beziehung. Die Taufe mit dem Heiligen Geist bringt folglich alle Gläubigen in Beziehung zu dem großartigen Komplex von Wahrheiten, die in der Schrift über den Leib Christi geoffenbart werden.

Der Leib aus Gläubigen, der durch die Taufe des Geistes gebildet wird und durch das Hinzukommen neuer Glieder immer größer wird, ist häufig in der Schrift erwähnt (Apg 2,47; 1Kor 6,15; 12,12-14; Eph 2,16; 4,4-5.16; 5,30-32; Kol 1,24; 2,19). Christus ist das Haupt dieses Leibes und derjenige, der sein Handeln steuert (1Kor 11,3; Eph 1,22-23; 5,23-24; Kol 1,18). Dieser Leib, der von Christus gebildet und geleitet wird, wird auch von Ihm genährt und gepflegt (Eph 5,29; Phil 4,13; Kol 2,19). Eines der Werke Christi ist die Heiligung des Leibes Christi in der Vorbereitung auf seine Darstellung in Herrlichkeit (Eph 5,25-27).

Als einem Glied am Leibe Christi werden dem Gläubigen auch besondere Gaben oder Funktionen in diesem Leib übertragen (Röm 12,3-8; 1Kor 12,27-28; Eph 4,7-16). Die Eingliederung des Gläubigen in den Leib Christi durch den Heiligen Geist sichert nicht nur die Einheit des Leibes ohne Ansehen von Rasse, Kultur oder Herkunft, sondern sie stellt auch sicher, daß jeder Gläubige einen besonderen Platz und eine besondere Funktion und Gelegenheit hat, Gott im Rahmen seiner Persönlichkeit und seiner Gaben zu dienen. Der Leib als ein Ganzes ist "wohl zusammengefügt" (Eph 4,16); das heißt, obwohl die Glieder unterschiedlich sind, ist der Leib als ein Ganzes gut geplant und organisiert.

E. Die Taufe des Geistes in Christus hinein

Neben seiner Beziehung zu seinen Mitgläubigen im Leibe Christi bekommt derjenige, der durch den Geist getauft ist, eine neue Stellung: die Schrift sagt von ihm, daß er in Christus ist. Das wurde angekündigt durch die Voraussage in Joh 14,20, wo der Herr an dem Abend, bevor er gekreuzigt wurde, zu den Jüngern sprach: "An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch." Der Ausdruck "ihr in mir" deutet hin auf die spätere Taufe mit dem Geist.

Weil der Gläubige in Christus ist, wird er mit dem identifiziert, was Christus tat durch Seinen Tod, Seine Auferstehung und Verherrlichung. Dies wird in Röm 6,1-4 klar, wo es heißt, daß der Gläubige in Christus und in Seinen Tod hinein getauft worden ist (vgl. Interlinear-Übersetzung, Anmerkungen bei Menge und Schlachter) Die Taufe in den Tod Christi bedeutet für den Gläubigen auch, daß er mit Christus begraben und mit Ihm auferweckt worden ist. Diese Stelle wurde oft so gedeutet, daß sie sich auf die Wassertaufe beziehe, aber in jedem Fall stellt es ebenso das Werk des Heiligen Geistes dar, ohne das die Wassertaufe bedeutungslos wäre. Eine ähnliche Stelle findet sich in Kol 2,12. Unsere Identifizierung, unser Einsgemachtwerden mit Christus durch die Taufe des Geistes ist die wichtige Grundlage für alles, was Gott für den Gläubigen in Zeit und Ewigkeit tut.

Weil der Gläubige in Christus ist, hat er auch das Leben Christi, das das Haupt dem Leib mitteilt. Christus als das Haupt seines Leibes beherrscht und leitet die Glieder des Leibes wie der Verstand den menschlichen Körper leitet.

F. Die Taufe mit dem Heiligen Geist und geistliche Erfahrung

Angesichts der Tatsache, daß jeder Christ im Augenblick seiner Errettung durch den Geist getauft wird, ist es klar, daß diese Taufe ein Werk Gottes ist, das durch den Glauben verstanden und angenommen wird. Obwohl die nachfolgenden geistlichen Erfahrungen die Taufe mit dem Heiligen Geist bestätigen mögen, ist die Taufe an sich keine Erfahrung. Die Taufe mit dem Geist ist, weil sie allen Gläubigen zukommt und mit unserer Stellung in Christus verbunden ist, ein augenblicklicher Akt Gottes und nicht ein Geisteswirken, das man nach der Wiedergeburt suchen müßte.

Sehr viel Verwirrung ist durch die Behauptung entstanden, die Christen sollten sich um die Taufe mit dem Geist in dem besonderen Sinn bemühen, wie sie sich durch Zungenreden in der ersten Gemeinde manifestiert habe. Tatsächlich haben bei drei Gelegenheiten in der Apostelgeschichte (Apg 2, 10.19) Gläubige bei ihrer Taufe mit dem Geist in Zungen gesprochen, aber es ist offensichtlich, daß dies ungewöhnlich war und mit der Übergangssituation zusammenhing, von der die Apostelgeschichte berichtet. Bei allen anderen Beispielen, wo eine Wiedergeburt geschah, ist keine Rede von Zungenreden als einer Begleiterscheinung der Taufe mit dem Geist.

Auch ist klar, daß, obwohl alle Christen mit dem Geist getauft werden, nicht alle Gläubigen der Urgemeinde in Zungen geredet haben. Daher ist die Vorstellung, ein Christ müsse sich um eine "Geistestaufe" als Voraussetzung für ein besonderes Werk Gottes in seinem Leben bemühen, ohne biblische Grundlage. Auch die Erfüllung mit dem Geist zeigt sich nicht in Zungenreden, sondern vielmehr in den Früchten des Geistes (Gal 5,22-23). Tatsache ist, daß die Christen in Korinth in Zungen gesprochen haben, ohne mit dem Geist erfüllt zu sein.

Ein ähnlicher Irrtum ist die Behauptung, es gäbe zwei Taufen des Geistes, einmal die in Apg 2 beschriebene und die aus 1Kor 12,13. Ein Vergleich der Bekehrung des Kornelius in Apg 10;11 mit Apg 2 macht deutlich, daß das, was Kornelius, ein Heide, erlebte, genau dasselbe war, was mit den Jüngern an Pfingsten geschah. Petrus sagt in Apg 11,15-17: "Indem ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns im Anfang. Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geiste getauft werden. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, wer war ich, daß ich vermocht hätte, Gott zu wehren?" Die Geistestaufe die den Gläubigen in den Leib Christi eingliedert, ist ein und dasselbe Werk des Geistes, das in Apg 2 begann und die gesamte gegenwärtige Heilszeit bleibt.

Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist daher wichtig als ein Werk des Geistes, das uns in eine neue Gemeinschaft mit Christus und unseren Mitgläubigen hineinstellt, uns eine neue Stellung in Christus gibt und eine neue Verbindung in der Vertrautheit des Leibes Christi. Sie ist die Basis für unsere Rechtfertigung und für das ganze Werk Gottes, das den Gläubigen

Fragen

1. Wie würden Sie die Taufe mit dem Geist von dem Wirken des Geistes in der Wiedergeburt, dem Innewohnen und der Versiegelung unterscheiden?

2. Wie würden Sie die Taufe mit dem Geist von der Erfüllung mit dem Geist unterscheiden?

3. Warum gibt es eine Verwechslung zwischen der Taufe des Geistes und anderen Werken des Geistes?

4. Was bedeutet die Tatsache, daß die Taufe mit dem Geist in den vier Evangelien und in Apg 1 als ein zukünftiges Ereignis dargestellt wird?

5. Welchen Beweis gibt es dafür, daß in unserer Zeit alle Christen die Taufe mit dem Geist haben?

6. Warum werden die Christen niemals ermahnt, sich mit dem Geist taufen zu lassen?

7. Was bedeutet es, in den Leib Christi getauft zu sein?

8. Wie verdeutlicht das Bild vom Leib Christi, daß Christus die Gemeinde führt?

9. Wie werden durch das Bild des Leibes Christi besondere Gaben sichtbar, die einzelnen Gläubigen gegeben worden sind?

10. Welche besonderen Wahrheiten werden durch die Taufe des Geistes in Christus hinein erkennbar?

11. In welchem Zusammenhang steht die Taufe in Christus hinein mit unserer Gleichsetzung mit Ihm in Seinem Tod, Seiner Auferstehung und Seiner Verherrlichung?

12. Inwiefern bestätigt die Taufe in Christus hinein die Aussage, daß wir ewiges Leben haben?

13. Warum ist die Taufe des Geistes selbst keine eigenständige geistliche Erfahrung?

14. Muß man in Zungen reden, um mit dem Heiligen Geist getauft zu sein?

15. Muß man in Zungen reden, um mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein?

16. Was ist falsch an der Annahme, die Taufe des Geistes in Apg 2 unterscheide sich von der Taufe des Geistes in 1Kor 12,13 ?

17. Fassen Sie die Bedeutung der Taufe mit dem Geist als einem Werk zusammen, das im Zusammenhang mit unserer Errettung steht.

C. Die Verordnungen der Gemeinde

Die meisten protestantischen Gemeinden erkennen nur zwei Verordnungen an, die Taufe und das Abendmahl. Ausnahmen können in bestimmten anderen Gemeindeformen gefunden werden, bei denen zum Beispiel die Fußwaschung eine weitere Verordnung ist (Joh 13). Die römisch-katholische Kirche fügt noch zahlreiche andere Verordnungen ("Sakramente") hinzu. Nur die Taufe und das Mahl des Herrn sind fast überall anerkannt.

1. Das Verordnung der Wassertaufe ist in der Kirchengeschichte Gegenstand zahlreicher Auseinandersetzungen gewesen und hat zu grundlegenden Trennungen in der organisierten Kirche geführt. Auseinandersetzungen gab es über zwei Punkte: 1. ob die Wassertaufe nur ein Ritual ist oder dem Getauften tatsächlich eine übernatürliche Segnung zuteil werden läßt; 2. die Frage nach der Art der Taufe, ob ausschließlich durch Untertauchen oder durch Besprengung.

Diejenigen, die die Wassertaufe für ein Ritual halten, sind der Meinung, sie stelle eine geistliche Wahrheit da, vermittle dem Getauften jedoch selbst keinerlei übernatürliche Gnade oder göttliches Leben. Dies ist die bessere Auslegung. Andere glauben an die "Taufwiedergeburt", d.h. sie meinen, die Wassertaufe wirke die Wiedergeburt des Gläubigen. Wieder andere vertreten die Ansicht, sie vermittle nur eine gewisse Gnade sowie die Neigung zum Glauben und zum Gehorsam dem Evangelium gegenüber. Jene, die die Wassertaufe nicht nur als Ritual verstehen, sprechen von ihr als einer wirklichen Taufe, die untrennbar in Beziehung steht zur Taufe des Geistes und zur Wiedergeburt des Gläubigen.

Ein zweites Problem erhebt sich bei der Durchführung der Taufe. Hier scheint sich die Kontroverse um die Frage zu drehen, ob bei dem Verordnung der Taufe der primäre oder sekundäre Sinn gemeint ist. Die primäre Bedeutung von "taufen" ist "versenken" oder "eintauchen" in eine Substanz wie z. B. Wasser. Das griechische Wort für "untertauchen" wird im Zusammenhang mit der Wassertaufe nie gebraucht. Daraus schließen einige, daß Taufe im übertragenen Sinne von Einführung (Initiation) gemeint sei, wobei der Getaufte von einer früheren Beziehung in eine neue übergehe.

Christus spricht von Seinem Leiden im Tod als einer Taufe (Mt 20,22-23), und von den Israeliten, die durch das Rote Meer gingen, ohne daß sie mit dem Wasser in Berührung kamen, wird gesagt, daß sie getauft wurden in der Wolke und im Meer (1Kor 10,2). Darum wird argumentiert, das Untertauchen im Wasser sei nicht notwendig für eine schriftgemäße Taufe.

In der Kirchengeschichte entstand die Praxis, Wasser über den Täufling zu gießen, in Anlehnung an das Symbol der Ausgießung des Geistes in der Errettung, oder ihn mit Wasser zu "besprengen". Die Geschichte dieser Lehre ist gekennzeichnet von endlosen Diskussionen. In einigen Fällen, wie zum Beispiel bei der Taufe Christi, scheint der Täufling untergetaucht worden zu sein. In anderen Beispielen, wie bei der Taufe des Kerkermeisters von Philippi (Apg 16,33) ist es sehr unwahrscheinlich, daß der Kerkermeister und sein ganzer Haushalt in der Dunkelheit des frühen Morgens untergetaucht wurde.

Weil die Taufe durch Untertauchen von allen als rituelle Taufe anerkannt ist, neigen viele Gemeinden dazu, diese Taufart zu wählen, anstatt sich über die Frage auseinanderzusetzen, ob die Besprengung richtig ist oder nicht. Zweifellos ist der Taufart eine unangemessen große Bedeutung zugeschrieben worden, da die viel wichtigere Frage ist, ob der Täufling wiedergeboren und durch den Geist in den Leib Christi hineingetauft ist. In den Bibellexika können Argumente für und gegen die verschiedenen Definitionen der Bedeutung und der Taufart gefunden werden.

Ein weiteres Problem in bezug auf die Taufe als Ritual ist die Frage der Kindertaufe im Gegensatz zur Glaubenstaufe. Über die Kindertaufe ist relativ wenig in der Bibel zu finden. Ihre Anhänger betrachten die Kindertaufe gewöhnlich als das zeitgenössische Symbol für das Abgesondertsein für Gott, ähnlich wie die Beschneidung im Volk Israel. Obwohl ganze Haushalte getauft wurden, wie in Apg 16, zu denen wahrscheinlich auch Kinder gehörten, gibt es sonst keinen eindeutigen Fall von Kindertaufe. Daher bevorzugen die meisten Gemeinden die Darbringung der Kinder. Getauft werden nur Menschen, die wirklich an Christus glauben und die alt genug sind, eine solche Entscheidung zu treffen.

Die Kindertaufe kann nicht mehr als ein Ausdruck des Glaubens und der Hoffnung der Eltern sein, daß ihr Kind später einmal errettet wird. Die Erwachsenentaufe sollte in jedem Fall den Erweis echten Glaubens an Christus zur Voraussetzung haben. Obwohl die Taufart nicht unbedingt mit der Frage nach der Kindertaufe zusammenhängt, werden Kinder in der Regel durch Besprengung getauft und nicht durch Untertauchen. Diejenigen, die nur das Untertauchen als Taufart akzeptieren, sind in der Regel auch für die Glaubenstaufe.

Ungeachtet der Taufart ist die Bedeutung der Taufe, daß der Gläubige abgesondert wird von dem, was er ohne Christus war zu dem, was er nun in Christus ist, da er nun teilhat an den Auswirkungen des Todes und der Auferstehung Christi. Die Urgemeinde hat das Ritual der Taufe konsequent befolgt, und in praktisch allen Zweigen der Gemeinde gibt es heutzutage die Wassertaufe in irgendeiner Form.

2. Das Verordnung des Mahls des Herrn wurde eingesetzt am Vorabend vor der Kreuzigung Christi als ein Symbol dafür, daß der Gläubige teilhat an dem, was Sein Tod bewirkt hat. Als solches löste es das Passahfest ab, das die Juden seit ihrem Auszug aus Ägypten feiern.

Als Christus Seine Jünger anwies, das Brot zu nehmen, sagte Er ihnen nach 1Kor 11,23-29, daß das Brot Seinen Leib verkörpere, der für sie geopfert werden sollte. Sie sollten dieses Ritual während der Zeit Seiner Abwesenheit befolgen zum Gedächtnis an Christus. Der Becher mit Wein wurde von Christus als der Neue Bund in Seinem Blut bezeichnet; indem sie von diesem Becher tranken, sollten sie ganz besonders an Seinen Tod gedenken. Sie sollten dieses Mahl des Herrn feiern bis zu Seiner Rückkehr.

Die Geschichte der Kirche ist gekennzeichnet durch endlose Kontroversen über die verschiedenen Sichtweisen des Mahls des Herrn. Drei Anschauungen wurden vertreten: Die römisch-katholische Kirche vertritt die Theorie der Transsubstantiation, das heißt, Brot und Wein verwandeln sich in den Leib und das Blut Christi, und wer an ihnen teilhat, hat tatsächlich teil am Leib und Blut Christi, obwohl seine Sinne die Dinge vielleicht immer noch als Brot und Wein wahrnehmen. Die Lutherische Kirche vertritt die Lehre der sogenannten "Konsubstantiation". Allerdings ist dieser Begriff von den Lutheranern nicht allgemein anerkannt. Nach dieser Theorie bleibt das Brot zwar Brot und der Wein bleibt Wein, doch die Gegenwart des Leibes Christi ist in beiden Elementen, und auf diese Weise hat der Gläubige teil am Leib Christi.

Die dritte Theorie stammt von Zwingli und wird die Gedächtnis-Theorie genannt. Danach wird das Mahl des Herrn zum Gedächtnis an Seinen Tod abgehalten, und es findet keine übernatürliche Veränderung der Elemente statt. Eine Abwandlung dieser Theorie wurde von Calvin vertreten, der der Meinung war, Christus sei geistlich in diesen Elementen vorhanden.

Die Schrift scheint eher die Gedächtnis-Theorie zu bestätigen. Brot und Wein enthalten und symbolisieren nicht die Gegenwart Christi; sie sie beinhalten eine Anerkennung der Tatsache, daß Christus jetzt nicht leiblich gegenwärtig ist. Deshalb soll das Mahl des Herrn auch gefeiert werden "bis Er wiederkommt".

Bei der Beschäftigung mit dem Mahl des Herrn sollten die sorgfältigen Anweisungen des Apostels Paulus in 1Kor 11,27-29 angemessene Beachtung finden. Das Mahl des Herrn sollte nur mit der nötigen Ehrfurcht und nach eingehender Selbstprüfung genommen werden. Ein Christ, der unwürdig oder achtlos an dieser Feier teilnimmt, bringt Gericht über sich. Paulus sagt: "Ein jeder aber prüfe sich selbst, und also esse er von dem Brote und trinke von dem Kelche" (1Kor 11,28).

Das Mahl des Herrn wird zu Recht von vielen Christen als eine eine heilige Zeit des Gedächtnisses an den Tod Christi betrachtet. Wie von Paulus angedeutet, ist es eine Zeit der Selbstprüfung, der Sündenbekenntnis und eine Zeit der Wiederherstellung. Es erinnert uns an das neue Leben, das uns durch den Tod Christi zuteil geworden ist.

So, wie das Mahl des Herrn zurückweist auf die historische Tatsache des ersten Kommens Christi in diese Welt und auf Seinen Tod am Kreuz, so weist es auch in die Zukunft auf Seine Wiederkunft, wenn es nicht mehr nötig sein wird, das Mahl des Herrn zu feiern. Zwar wird in der Schrift nicht gesagt, wie häufig das Mahl des Herrn gefeiert werden sollte, doch es scheint wahrscheinlich, daß die ersten Christen es häufig gefeiert haben, vermutlich an jedem erstem Tag der Woche, wenn sie sich versammelten, um die Auferstehung Christi zu feiern. Auf jeden Fall sollte das Mahl des Herrn nicht zu selten gehalten werden, sondern in angemessenem und respektvollem Gehorsam dem Gebot Christi gegenüber, dies zu tun, bis daß Er kommt.