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Die Mormonen sind eine der gefährlichsten
Irrlehren der Neuzeit.
Siehe auch Aufklärungsseite
Bernhard Dura
Der Jesus
des
Mormonismus .pdf
Der Jesus des Mormonismus
Man kann diese
inzwischen weltweit mehr als 9 Millionen Mitglieder zählende "Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage" konfessionskundlich auch nicht unbedingt
mehr guten Gewissens als eine christliche Gemeinschaft einordnen, weil sie von
den Glaubensgrundlagen des traditionellen Christentums der Bibel und der
kirchenhistorischen Überlieferung der letzten nahezu 2000 Jahre so weit entfernt
ist, daß sie im Grunde eine Neureligion mit einer Mischung aus christlichen und
jüdischen Elementen sowie Bestandteilen eines amerikanischen Fortschrittsglaubens
darstellt. Ich habe mich (auch im Zuge meiner persönlichen geistlichen
Entwicklung) etwas intensiver mit einigen großen Sekten (z. B.
Siebenten-Tags-Adventisten, Zeugen Jehovas, Mormonen, Neuapostolische Kirche),
aber auch allgemein mit Konfessions- und Sektenkunde beschäftigt und habe auch
einige Literatur darüber, so daß man sich bei diesbezüglichen Fragen über
Tychikus gern an mich wenden kann.
Allerdings möchte ich, um den Beitrag nicht zu lang werden zu lassen, mich hier
auf Literaturhinweise und relativ kurze Bemerkungen zur Geschichte und Lehre der
Mormonen beschränken. Es gibt auch einige Homepages über die Mormonen im Internet
(selbstverständlich haben die Mormonen auch eine eigene Homepage); allerdings
weiß ich die URLs jetzt nicht aus dem Kopf, und ich würde einen ersten Zugriff
über die Suchmaschine altavista.com mit dem Stichwort "Mormons" versuchen. Von
dort aus dürfte man über Links zu allen relevanten Sites gelangen.
Nun zunächst einige (unvollständige) Literaturhinweise:
ANONYM, Sieben Sekten. Eine Warnung für evangelische Christen, Wuppertal 271977.
BAAREN J. I. VAN, Mormonen en hun Geloof, Amsterdam 1977.
BORST, ENST-MARTIN, Ein Wort an Neuapostolische, Mormonen und Mitglieder der
Vereinigungskirche, Lahr-Dinglingen 1982.
BUDVARSON ARTHUR, Das Mormonentum. Kann es einer Untersuchung standhalten? Baden
o.J.
EGGENBERGER, OSWALD, Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen,
Zürich 61994, S. 164-167 (hieraus entnehme ich meine Kurzdarstellung in dieser
Mail; ein Standardwerk, das die Anschaffung auf jeden Fall lohnt).
HAACK, FRIEDRICH-WILHELM, Mormonen, München 61989.
HAUTH, RÜDIGER, Die Mormonen. Sekte oder neue Kirche Jesu Christi,
Freiburg/Basel/Wien 1995 (eines der besten deutschen Bücher zum Thema; Hauth hat
insbesondere die Tempelrituale der Mormonen erforscht und deren freimaurerische
Herkunft enttarnt. Sein anfängliches Buch "Tempelkult und Totentaufe" ist leider
vergriffen).
HAUTH, RÜDIGER, Kleiner Sektenkatechismus, Wuppertal/Zürich 31993.
HAUTH, RÜDIGER, ... neben den Kirchen. Gemeinschaften, die ihren Glauben auf
besondere Weise leben wollen, Konstanz 101995, S. 271-291.
HOEKEMA, ANTHONY A., The four Major Coults, Grand Rapids/Mi. 61992, S. 9-87.
HUTTEN, KURT, Seher, Grübler, Enthusiasten. Das Buch der traditionellen Sekten
und religiösen Sonderbewegungen, Stuttgart 141989, S. 433-469 (das Standardwerk
zur Sektenkunde, das man sich, wenn man den hohen Preis nicht scheut, als
Nachschalgewerk anschaffen sollte).
MEAD, FRANK S.,/HILL, SAMUEL S., Handbook of Denominations in the United States,
Nashville 91990, S. 129-136.
OBST, HELMUT, Außerkirchliche religiöse Protestbewegungen der Neuzeit, Berlin
1990, S. 60-69.
REIMER, HANS-DIETHER/EGGENBERGER, OSWALD, ...neben den Kirchen. Gemeinschaften,
die ihren Glauben auf besondere Weise leben wollen, Konstanz 71985, S. 285-310.
REID, DANIEL G., (Hg.), Dictionary of Christianity in America, Downers Groove,
Illinois 1990, S. 774-777; 1097-1098.
RELLER, HORST/KIEßIG, MANFRED (Hg.), Handbuch religiöse Gemeinschaften, Gütersloh
41993, S. 390-406 (ebenfalls ein wichtiges Standardwerk zur Konfessionskunde, vom
lutherischen Standpunkt aus geschrieben).
TINGLE, DONALD S., Die Mormonen. Eine schnellwachsende Religion, Marburg 1990.
TRÖGER, WOLFGANG UND SIEGRID, Kirchenlexikon. Christliche Kirchen, Freikirchen
und Gemeinschaften im Überblick, Berlin 1990, S. 110-114.
TRUBACH, HORST, Was glauben die andern? 27 Selbstdarstellungen, Gütersloh 41993,
S. 114-132 (in dieser Selbstdarstellung wird natürlich nicht alles gesagt, was
von Bedeutung wäre).
TWISSELMANN, HANS-JÜRGEN, Die Mormonen im Schatten ihrer Geschichte, Witten
41967.
Art. Mormonen, in: Eugen Lennhoff/Oskar Posner, Internationales
Freimaurerlexikon, Wien/München 21960 (ND von 1932), Sp. 1063 f.
Alle heutigen Mormonenkirchen berufen sich auf das Buch Mormon und dessen
Herausgeber Joseph Smith (1805-1844). Nach der offiziellen mormonischen
Geschichtsschreibung begann die Laufbahn dieses "Propheten" mit einem
auffallenden Erlebnis. Mit 15 Jahren habe er sich einmal in den Wald begeben, wo
dichte Finsternis herrschte. Auf einmal wurde es hell. Joseph Smith gewahrte, wie
von oben ein breiter Lichtstrahl, heller als die Sonne, auf ihn fiel. In diesem
Lichtstrahl sah er über sich zwei Personen. Die eine rief ihn beim Namen, zeigte
auf die andere und sprach: "Dies ist mein Geliebter Sohn, höre ihn!" Joseph Smith
deutete die beiden Personen, die ihm erschienen waren, als Gott-Vater und Jesus
Christus. Er fragte sie, welcher Kirche er sich anschließen solle. Da erhielt er
von ihnen die Antwort: Tritt keiner bei; alle sind sie im Irrtum.
Visionen und Auditionen begleiteten fortan das Leben von Joseph Smith. Bald
erschien ihm ein Engel mit Namen Moroni. Er berichtete ihm von einem am Hügel
Cumorah bei New York seit dem Jahr 421 vergrabenen Manuskript. 1827 durfte der
22jährige die goldenen Blätter mit der geheimnisvollen Schrift in Empfang nehmen.
Mit einer daneben liegenden "Prophetenbrille" (Umim und Tummim) gelang ihm die
Übersetzung dieses in "reformiertem Alt-Ägyptisch" abgefaßten Dokuments. Die
Blätter enthielten den Text des Buches Mormon, das 1830 von Joseph Smith
herausgegeben worden ist.
Joseph Smith mußte, wie er sagte, die goldenen Blätter wieder zurückgeben.
Niemand hat sie seither gesehen. Im Buch Mormon werden allerdings Bibelstelen
angeführt, die aus der King-James-Bibel stammen, die 1611 zum ersten Mal
herausgegeben worden ist.. Die goldenen Blätter sollen jedoch bereits im Jahr 421
vergraben worden sein. Die Frage nach der wirklichen Entstehung des Buches Mormon
hat Außenstehende immer wieder beschäftigt. Historiker machen darauf aufmerksam,
daß die Ausführungen des Buches Mormon zur Urgeschichte Amerikas nicht den
Gegebenheiten entsprechen. Hat Joseph Smith sich vom Roman-Manuskript des Solomon
Spaulding leiten lassen, das ähnliche Gedanken wie das Buch Mormon enthält, und
das dem Verleger abhanden gekommen war? Die Ähnlichkeiten sind auffallend. So ist
anzunehmen, daß Joseph Smith dieses Manuskript zur Hand hatte. Daneben spielten
weiter seine Visionen eine wichtige Rolle. Auch die beiden anderen heiligen
Bücher "Lehre und Bündnisse" und "die köstliche Perle", enthalten visionär
gewonnene Einsichten und Anordnungen sowohl aus der Feder des Gründers als auch
der nachfolgenden Führer. 1830 gründete Smith eine eigene Kirche. Nach
anfänglichen Schwierigkeiten nahm die Mitgliederzahl zu, und in den letzten
Jahrzehnten ist sie stark gewachsen.
Offenbarungen sollten nicht Joseph Smiths Vorrecht bleiben. Wenn sich aber auch
andere Kirchenhäupter der Mormonen auf ihre Offenbarungen berufen konnten, so war
die Übereinstimmung schnell bedroht. Es kam zu Spannungen und auch zu neuen
Gemeindegründungen. Im ganzen gibt es mehr als ein Dutzend Mormonenkirchen. Keine
ist jedoch so stark gewachsen wie die Mormonenkirchen mit Zentrum im Bundesstaat
Utah (bis heute stellen Mormonen in Utah und teilweise auch in Idaho die
Bevölkerungsmehrheit dar), um die es auch nachfolgend nur gehen soll (die anderen
Kirchen haben in unserem Sprachraum kaum nennenswerte Bedeutung.
Bereits 1843/44 entstanden in Darmstadt und ab 1851 in Hamburg erste Gemeinden.
Ab 1850 wurden in Genf und Basel die ersten Gemeinden in der Schweiz gegründet.
Die Mormonen halten sich an die Bibel, soweit sie nach ihrer Meinung richtig
übersetzt ist, und ebenso an das Buch Mormon sowie an die Bücher "Köstliche
Perle" und "Lehre und Bündnisse". Die Mormonen üben die Glaubenstaufe durch
Untertauchen und die Handauflegung zur Vermittlung des Heiligen Geistes. Sie
feiern das Abendmahl mit Brot und Wasser und lassen bereits die kleinen Kinder
daran teilnehmen. Scharfe Getränke, Alkohol und Tabak werden gemieden.
Zehntenzahlung ist üblich. Die örtlichen Gemeinden versammeln sich in
Gemeindehäusern.
Von besonderer Bedeutung und der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind die
Mormonentempel (für Westdeutschland steht dieser in Friedrichsdorf/Taunus). Heute
sind es weltweit 50. Im Tempel werden mit den Besuchern, die den von der eigenen
Gemeindeleitung vorgelegten "Tempelempfehlungsschein" vorweisen können, spezielle
zeremonielle Handlungen vollzogen, die geheimgehalten werden müssen. Es sind
Siegelungen (Tempelehe mit Gültigkeit über den Tod hinaus in alle Ewigkeit und
Siegelungen der Kinder an die Eltern), Totentaufe (daher rührt auch die
intensive Beschäftigung der Sekte mit Ahnenforschung; nirgendwo in der Welt
findet man soviel genealogisches Datenmaterial wie im Tempel in Salt Lake City),
Toten-Ehesiegelung (damit Verstorbene, sofern ihre genealogischen Daten
genau bekannt sind, der mormonischen Segnungen teilhaftig werden) und das
Endowment, das ist die "Ausstattung" und "Begabung" der Mormonen bzw. ihrer Seelen
auf ihrem Entwicklungsweg bis zur höchsten Stufe (so kann man im Tempel bereits
zum "Gott" gemacht werden). Die Mormonen lehren einen biblisch verbrämten
Fortschrittsweg, der auch im Jenseits Die Mormonen sind missionarisch äußerst
eifrig tätig (meistens werden junge Amerikaner ausgesandt).
Die Mormonen lehren einen anderen Heilsweg als die Bibel, nämlich den über das
mormonische Priestertum. Sie verfälschen den Sinn der biblischen Botschaft, indem
sie auch Bibelstellen bewußt ändern. Die Sündhaftigkeit des Menschen und die
Rechtfertigung durch Christus werden in einen optimistischen Fortschrittsweg des
Christen verfälscht. Die Meinung, man könne schon auf Erden zum Gott werden und
die Ansicht, auch Gott entwickle sich weiter, widersprechen dem christlichen
Glauben fundamental.