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    Masoretischer Text


    Der verbindliche Konsonantentext wurde ca 100 n.Chr fixiert. Diese Texte (wie zum Beispiel die »Dead Sea Scrolls«, da älter) enthalten keine Vokale (also »Punkte« etc auf den Buchstaben)

    Dieser Konsonantentext wurde in den Jahren 700 (od 500?)-1000 n.Chr durch die Masoreten (= Überlieferer) vokalisiert. Dies ermöglichte die Schreibung von Vokalen, welche dem überlieferten Konsonantentext hinzugefügt wurden. Dabei markierten sie Textvarianten (Lesarten) und vermutete Fehler mit Masora genannten Zeichen.

    Texte nach diesem Zeitpunkt unterscheiden sich kaum.

    Es gab verschiedene Masorasysteme. Bis zum 11. Jhdt setzte sich das Masorasystem der Familie Ben-Ascher (Tiberias) gegenüber jenem der ben Naphtali Familie durch. Sowohl der Aleppo Codex wie auch der Codex Leningradensis stammen von dieser Linie.

    Die zweite Rabbinerbibel (Venedig 1524/5) ist die Grundlage der meisten anderen Bibeln. Vom Text der Biblia Hebraica unterscheidet sie sich kaum.

    Texte, die vor den Masoreten geschrieben werden, nennt man Proto-masoretischen Text (engl: Proto-Masoretic Text).


    Die Arbeit der Masoreten

    Da der ursprüngliche Text ohne Vokale geschrieben wurde, war es oft nicht eindeutig, wie er gelesen werden musste. Um diese Unsicherheit zu beseitigen, versahen die Masoreten den Konsonantentext mit Vokalisations-, Punktuations- und Kantillationszeichen.

    Dieses System ist sehr präzise: Es kann zum Beispiel zwischen kurzen /a/ und langen /ɑ/ oder den halb-langen /ă/ und /ɔ̆/ unterscheiden. Das System ist heute als Tiberianisches System der Vokalisierung bekannt.

    Die Kantillationszeichen erlauben es, den Text in einer Synagoge zu singen.

    Zusätzlich versahen die Masoreten dem Hebräischen Text mit Randnotizen. Davon gibt es zwei Typen, die grossen (»Masorah Magna«) und die kleinen (»Masorah Parva«).
    Diese Randnotizen hielten unter anderm fest, wie oft ein Wort in der gesamten (AT-) Bibl vorkommt. Zum Beispiel haben die Masoreten Wörter, die in der gesamten (AT-) Bibel nur einmal vorkommen, mit einem Kreis über dem Wort markiert und schrieben in der Randnotiz ein ל, welches in Aramäisch für לא אית oder לית steht (lā ˀīṯ)(»Es gibt kein (weiteres Wort)«).

    Die Masoreten zählten auch die Wörter und Buchstaben in Büchern und notierten die Summe am Ende eines Abschnittes oder eines Buches. Zum Beispiel: סכום התיבות של תורה תשעה ושבעה אלף ושמונה מאות וחמשים וששה (»Die Zahl der Wörter in der Torah ist 97'856) oder סכום האותיות של תורה ארבעה מאות אלף ותשע מאות וארבעים וחמשה (»Die Summe der Buchstaben in der Torah ist 400'945).
    So sollte sichergestellt werden, dass (»nicht ein Jota oder ein Strichlein vom Gesetz vergehen« vgl Mt 5:18).

    Wenn die Masoreten meinten, ein Fehler hätte sich in den Text eingeschlichen, markierten sie dies mit Qere und Ketiv.
    Ketiv (כתיב, kǝṯīḇ, »das Geschriebene«) Qere (קריא, qǝrēˀ od qrēˀ, »das Gesagte«)
    sa: https://www.bibelkommentare.de/?page...rticle_id=4166



    Codex Leningradensis

    Die älteste heute noch vollständig erhaltene Handschrift des Masoretischen Textes.

    Eine Ben Ascher Handschrift.

    Aus dem Jahr 1008/9 n. Chr.

    Wird in Leningrad aufbewahrt.

    Der Biblia Hebraica Stuttgartensia liegt der Codex Leningradensis zugrunde.



    Aleppo Codex

    Der Aleppo Codex ist offenbar eine echte Handschrift der Ben-Ascher Familie.

    War bis zu seiner Beschädigung im Jahr 1947 die älteste vollständig erhaltene Handschrift des Tanachs.

    Aus dem Jahr 895.



    TODO

    Die Sopherim (Schreiber): 1. Chr 2:55, 2. Chr 34:13, etc.



    See also

    LXX vs masoretischer Text


    Index

    Gefunden bei R.N.



    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

  • #2
    AW: Masoretischer Text

    Danke Hans Peter, für die Zusammenfassung. Ohne die masoretische Vokalisation könnten wir Europäer kaum ein Wort aussprechen. Dank der Vokalisation kann selbst ich das eine oder andere Wort lesen (und ich habe kein Talent für Sprachen, so wie R.Liebi).
    LG

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