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Worte des Unglaubens bei Gläubigen

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  • Worte des Unglaubens bei Gläubigen

    Worte des Unglaubens bei Gläubigen

    Wie oft finden wir auf den Lippen wahrer Gläubigen eine Sprache, die sich nicht über die des natürlichen Menschen erhebt!

    In dem Sturm waren die Jünger schnell bereit zu sagen:
    „wir kommen um!“
    (Mat. 8, 25; Luk. 8, 24; Mark. 4, 38).

    In der Wüste sagten sie:
    „Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen?“ (Mat. 15, 33; Mark. 8, 5).

    Als der Herr sie vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer warnte, sagten sie:
    „Weil wir keine Brote mitgenommen haben“ (Mat. 16, 7).

    Als Er zu ihnen sagte, dass er eine Speise zu essen habe, die sie nicht kennten, sprachen sie:
    „Hat ihm etwa jemand zu essen gebracht?“ (Joh. 4, 33).

    Petrus schien sich zu den Gedanken des Glaubens zu erheben, als er sagte:
    „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mat. 16, 16), was ihm Fleisch und Blut nicht geoffenbart hatten; und doch sprach er unmittelbar darauf, als der Herr von Seinem Tode redete:
    „dies wird dir nicht widerfahren“ (Mat. 16, 22).
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

  • #2
    AW: Worte des Unglaubens bei Gläubigen

    Du erfährst nie, was das Fleisch in dir selbst ist, bis du dir vornimmst,
    Christo allein Raum und Ehre zu geben.
    Dann erst lernst du kennen, wie sich das Fleisch dagegen auflehnt, beiseite gesetzt zu werden.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

    Kommentar


    • #3
      AW: Worte des Unglaubens bei Gläubigen

      Matthäus 16,22 Da nahm Petrus ihn beiseite und begann auf ihn einzureden mit den Worten: »Herr, das verhüte Gott! Nimmermehr darf dir das widerfahren!« 23 Er aber wandte sich um und sagte zu Petrus: »Mir aus den Augen, Satan! (Tritt) hinter mich! Ein Fallstrick (oder: Anstoß, Ärgernis) bist du für mich, denn deine Gedanken sind nicht auf Gott, sondern auf die Menschen gerichtet.«
      Es scheint zunächst erstaunlich, dass Petrus, der solange mit dem Herrn hier auf der Erde unterwegs war, so etwas sagen konnte. Dies verdeutlicht uns, dass wir uns gar nie sicher fühlen dürfen, die alte Natur die noch in uns ist, genügend in Schach zu halten. Ich habe etwas dazu im Kommentar von Gerhard Maier gefunden:

      Statt der Übersetzung Auf keinen Fall wird dir so etwas zustoßen bleibt es möglich, auch imperativisch zu übersetzen: „So etwas soll dir auf keinen Fall zustoßen!“ In beiden Fällen muss das οὐ μή [ou mē] als „die bestimmteste Form der verneinenden Aussage über Zukünftiges“ verstanden werden: Auf keinen Fall.

      Die Beweggründe des Petrus sind nach allem, was wir wissen, nicht nur im Gebiet der Lehre zu suchen. Aller Wahrscheinlichkeit nach bewegte ihn mehr noch die Liebe und Fürsorge für Jesus (vgl. Joh 21,15ff; Mt 26,51), vielleicht auch die Angst, Jesus könnte auf einen Fehlweg geraten.

      In V. 23 fällt sofort die Wortwahl auf. Jesus nennt Petrus Satan (σατανᾶ [satana]). Bevor man sich den Einzelheiten zuwendet, sollte man festhalten, dass Jesus weder das Wort διάβολος [diabolos] („Teufel“) noch das Wort πονηρός [ponēros] („Schlechter“, „Böser“) benutzt. Petrus ist kein „schlechter“ Mensch. Es geht um eine ganz andere Dimension.

      Die Wendung ὁ δὲ στραφεὶς εἶπεν τῷ Πέτρῳ [ho de strapheis eipen tō Petrō] zeigt zunächst, dass sich Jesus dem Petrus zuwandte, Petrus also in diesem Moment neben oder hinter ihm ging. Dann folgen drei Ausrufe: 1) ὕπαγε [hypage] = Geh weg!, eindeutig ein Ruf zur Trennung wie in Mt 4,10 und kein Ruf zur Ermutigung wie in Mt 8,4; 2) ὀπίσω μου [opisō mou] = Hinter mich!, ein Ruf, der den Jünger in die Nachfolge weist, „an den ihm gebührenden Platz“ sowohl im äußeren als auch im geistlichen Sinne; 3) σατανᾶ [satana] = Satan! Dieser Ruf macht Lesern und Auslegern am meisten zu schaffen. Klar ist, dass Satan (Σατανᾶς [satanas]) auf hebr. שָׂטָן [śāthān] zurückgeht, mit den beiden Grundbedeutungen „Widersacher/Feind“ und „Ankläger“. Klar ist ferner, dass es sich schon im AT mehrfach um eine Person handelt, die alles Böse repräsentiert, nämlich den Teufel (Hi 1,6ff; 2,1ff; Sach 3,1ff; 1Chron 21,2; vgl. Lk 10,18).

      Wie aber kommt es dazu, dass Petrus mit diesem Namen bezeichnet wird? W. Foerster bemerkt mit Recht: „Die Situation der Versuchung leuchtet gleichsam für einen Augenblick auf.“ Die Worte ὕπαγε σατανᾶ [hypage satana] (Geh weg, Satan!) finden sich wörtlich in der Versuchungsgeschichte wieder (Mt 4,10).

      Diese ist der Schlüssel zum Verständnis von Mt 16,23. Jesus sieht sich offenbar noch einmal in demselben Maß versucht wie in Mt 4,1ff. Dass der Versucher sich diesmal des Petrus bedient, des Sprechers der Zwölf und des Bekenntnisses von Cäsarea Philippi, menschlich gesprochen: des besten Freundes Jesu, macht alles schwerer und zeugt von wahrhaft teuflischer Raffinesse.

      Wie sehr muss Jesus angefochten gewesen sein! Wie sehr auch menschlich verletzt! Ein Messiasweg nicht zum Kreuz, sondern zur Herrschaft lag als Alternative vor ihm. Und keiner auf Erden half ihm zur richtigen Entscheidung. Damit erklärt sich die Schärfe seiner Worte!



      Maier, G. (2017). Das Evangelium des Matthäus: Kapitel 15–28. (G. Maier, R. Riesner, H.-W. Neudorfer, & E. J. Schnabel, Hrsg.) (S. 82–83). Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag.

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