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Dreijährige, Zweijährige, Einjährige

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    Dreijährige, Zweijährige, Einjährige



    Liebe Brüder
    hat jemand, wenn er das YT gesehen hat. eine Idee, ob man daraus Hinweise zur Lehre des Wortes Gottes bekommt?
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

  • #2
    AW: Dreijährige, Zweijährige, Einjährige

    Der verdorrte Feigenbaum finden wir in zwei Evangelien: Mt 21,20-22; Mk 11,20-26.
    Der Feigenbaum hat,
    und das erfahren wir ja auch im Video, drei Fruchtfolgen an den jeweils ein- bis dreijährigen Trieben. Der Feigenbaum als Bild der Gerechtigkeit,
    der keine Frucht trug, und dass, obwohl der Herr Jesus über mehrere Jahre Zeichen und Wunder wirkte.
    Nachfolgend einen Kommentar von Keil:
    V. 1822.
    Die Verfluchung des unfruchtbaren Feigenbaums.
    Vgl. Mrc. 11, 1214 u. 2023.
    Als Jesus am Morgen wieder zur Stadt ging, hungerte ihn; und da er einen Feigenbaum am Wege stehen sah, trat er zu ihm hin, fand aber nichts als nur Blätter an demselben, und sprach zu ihm: Hinfort komme von dir keine Frucht mehr in Ewigkeit,
    worauf der Feigenbaum alsbald verdorrte. Das Hungern Jesu (ἐπείνασε) ist erwähnt als der äußerliche Anlaß zum Suchen von Früchten an dem Feigenbaum. συκῆν μίαν einen vereinzelt am Wege stehenden Feigenbaum.
    Als wahrer Mensch unterlag Jesus auch den menschlichen Bedürfnissen, that aber nie Wunder behufs Befriedigung derselben.
    Der Feigenbaum sezt erst Früchte an und treibt dann die Blätter.
    Da nun der Baum schon belaubt war, so konte man auch Früchte an ihm zu finden erwarten;
    zwar nicht wie viele Ausll. meinen Frühfeigen (בִכּוּרָה, mauritan. bokhôre), die am alten vorjährigen Holz ansetzen, aber in der Regel 4 Monate bis zur Reife brauchen, in Palästina gegen Ende Juni reif werden, nachdem der Baum schon längst mit Blättern bekleidet ist.
    An diese ist daher nicht zu denken, wie dies Mark. mit der Bemerkung v. 13: denn es war nicht Feigenzeit, anzudeuten scheint, sondern an Spätfeigen oder Kermusen,
    die vom August an zur Reife gelangen, und zwar solche, die besonders bei alten Bäumen noch nicht reif geworden, wenn die Blätter abfallen, dann den Winter über am Baume hängen bleiben, und erst reif werden, wenn im Frühlinge die Triebkraft des Baumes wieder erwacht ist, teils vor teils nach der Belaubung des Baumes.
    Solche Winterfeigen konte Jesus um die Zeit des Osterfestes an einem schon belaubten Baume auch vor der gewöhnlichen Zeit der Feigenreife, d. h. der Reife der Frühfeigen,
    zu finden erwarten, wie man denn in so milden Gegenden, wie am See Genezaret, zehn Monate hindurch reife Feigen pflücken konte (Joseph. bell. jud. III, 10, 8); und wenn er nicht nur keine reifen Feigen, sondern auch keine Fruchtansätze, sondern nur Blätter fand, so war der Baum ein ganz unfruchtbarer, wie der, welchen er Luc. 13, 6 ff. zum Bilde des jüdischen Volkes macht (O. Delitsch in Riehms Hdwb. I S. 424; womit Shaw Reisen S. 296 zu vergleichen).
    Auf das Wort des Herrn hin: von dem Baume solle nie mehr eine Frucht kommen, verdorrete derselbe παραχρῆμα alsbald, d. h. nicht so plötzlich, daß die Verdorrung in derselben Minute sichtbar wurde, sondern sofort noch an demselben Tage, an welchem Jesus den Fluch über ihn ausgesprochen hatte, so daß, wie Mark. v. 14 u. 20 umständlicher und genauer erzählt, am nächsten Morgen der Baum von der Wurzel aus verdorret war. Matth. hat wie gewöhnlich nur den Kern der Sache angegeben und den Vorgang zusammengezogen. V. 20. Als die Jünger am nächsten Morgen die Verdorrung sahen und staunend sprachen: wie ist der Feigenbaum plötzlich verdorret? antwortete Jesus:
    Warlich ich sage euch, wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur das an dem Feigenbaume Geschehene thun, sondern wenn ihr zu diesem Berge sprechet: Hebe dich und wirf dich ins Meer, so wird es geschehen. Dieser Ausspruch enthält zwar keine directe Antwort auf das staunende πῶς ἐξηράνθη der Jünger, sagt aber indirect ganz deutlich, daß das Wunder durch die Leben und Tod wirkende Macht des Wortes Gottes vollbracht worden sei, und daß die Jünger, wenn sie vollen zweifellosen Glauben haben, in der Kraft dieses Glaubens noch staunenswürdigere Dinge vollbringen werden. Τὸ τῆς συκῆς die Sache des Feigenbaums, d. h. was mit demselben geschehen ist. Zu dem Bilde des Bergeversetzens s. die Erkl. zu 17, 20. Mark. hat noch Aussprüche über die Macht und Wirkung des Gebetes und über die Bedingung seiner Erhörung angereiht, die Matth. schon in c. 18, 19 u. 5, 14 f. gebracht hat.
    Das an dem Feigenbaum gewirkte Wunder läßt sich als äußerliche That angesehen nicht rechtfertigen, und ist daher von Strauss, Weisse, de W., Hase, Schenk., Keim (III S. 121 ff.), Wittichen u. A. mit mancherlei Gründen bemängelt, bestritten und als mythisches Gebilde verworfen worden. Die Handlung Jesu hatte symbolisch-prophetische Bedeutung, wie schon von Kchvv. und den meisten Ausll. erkant worden und selbst von Keim nicht in Abrede gestelt wird. Den Schlüssel für das richtige Verständnis dieses Strafwunders liefert das Gleichnis von dem in einem Weinberge gepflanzten Feigenbaume, der seinem Herrn keine Frucht trug, Luc. 13, 6 ff. Der Feigenbaum ist Sinnbild des jüdischen Volkes, nicht nur in dem angef. Gleichnisse, sondern schon in der Stelle Micha 7, 1, in dem dort von dem Propheten im Namen der gläubigen Gemeinde gesprochenen Bußgebete, wo die Klage:
    Wehe mir, ich gleiche der Obstlese und der Nachlese der Weinernte! Nicht eine Traube zum Essen, eine Frühfeige, nach der meine Seele verlangt, in v. 2 durch die Worte: Verschwunden ist der Fromme aus dem Lande und ein Gerechter ist nicht mehr unter den Menschenkindern erklärt wird. Dieses Wehe hatte sich an dem jüdischen Volke zu Christi Zeiten erfült. Der von Gott in seinem Weinberge gepflanzte Feigenbaum trug keine Frucht. Drei Jahre hindurch hatte der Weingärtner um ihn gegraben und ihn bedüngt, ohne daß er Frucht gebracht hatte (Luc. 13, 7 ff.). Nun komt der Herr, um Frucht an dem Baum zu suchen, und da er nur Blätter findet, spricht er über ihn das Gericht aus, daß er nie mehr Frucht tragen, sondern gänzlich verdorren solle; und dieses Wort geht sofort in Erfüllung.
    Die über den unfruchtbaren Feigenbaum verhängte Strafe ist aber keineswegs nur als eine ungeschichtliche Illustration der Parabel Luc. 13, 6 ff. zu fassen, oder als Umsatz des Gleichnisses von den Weingärtnern (v. 33) in eine Thatsache in der apostolischen Ueberlieferung, wie nicht nur Keim a. a. O. behauptet, sondern selbst Neander, Bl., Bg.-Crus. angedeutet haben. Vielmehr ist sie ein Factum, ein von Jesu verrichtetes Wunder, durch welches er seinen Jüngern nicht blos seine Macht zu strafen und zu verderben offenbaren, sondern hauptsächlich den Zweck und die Bedeutung seines letzten öffentlichen Wirkens in Jerusalem eindringlich vor Augen stellen wolte. Jerusalem, die Trägerin und Pflegerin des jüdischen Volksgeistes war einem Feigenbaume gleich geworden, der nur Blätter hatte, aber keine Früchte trug. In diese Stadt war Jesus als Zions König eingezogen, um Früchte seiner Arbeit am Volke zu suchen, und wenn er statt der Früchte nur Blätter finde, das Gericht ewiger Verdorrung ihr anzukündigen, dem sie eben so sicher und gewiß wie der unfruchtbare Feigenbaum am Wege verfallen werde.

    Keil, C. F. (1877). Commentar über das Evangelium des Matthäus. Leipzig: Dörffling und Franke.
    Zuletzt geändert von HPWepf; 18.01.2023, 16:40.

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