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Jeremia 6.18f Versammlung vorgeschattet oder nicht?

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  • Jeremia 6.18f Versammlung vorgeschattet oder nicht?

    Hallo zusammen

    habe an einem Vortrag gehört das in Jeremia 6.18f die Versammlung bereits vorgeschattet wird. Bin bis jetzt der Überzeugung dass dies im AT nicht der Fall ist. Wer kann mir sagen um was für Gruppen es sich hier handelt?
    Ist die Versammlung im AT vorgeschattet oder nicht? In was für einer Form?

    Gruss Philipp

  • #2
    Lieber Philipp,

    vielleicht kannst du etwas genauer erklären, wie denn der Ausleger seinen Gedanken begründet hat. Macht er das nur an dem Wort Gemeinde/Versammlung in Jeremia 6,18 fest?

    Wir können grundsätzlich davon ausgehen, dass Jeremia sich hier an die Juden wendet, die zu dem Zeitpunkt noch im Lande sind. Wenn hier der Begriff Gemeinde benutzt wird, dann richtet sich Jeremia nach meiner Überzeugung an die Juden, die Jahwe schon in Vers 16 direkt angesprochen hat.

    Es gibt sicherlich Brüder, die in der antiken Geschichte besser bewandet sind als ich. Ich erinnere mich allerdings ganz genau an eine Auslegung über die letzten beiden Kapitel von Daniel, in denen der Bruder Schritt für Schritt ausgeführt hat, wie sich die Prophezeiungen Daniels bis zum Jahr 160 v.Chr. alle bereits erfüllt hatten.

    In einem Überblick zu Daniel 8 habe ich selbst folgendes festgehalten:

    Die Machtkämpfe der Ptolemäer und Seleuciden, Nachfolgereiche des griechischen Großreiches Alexanders, sind im Jahr 538/537 v. Chr. in etwa 150 Detailbeschreibungen vom Propheten Daniel (Kap. 11) niedergeschrieben worden. Auch sie haben sich ohne Ausnahme erfüllt, und zwar in der Zeit von ca. 323 - 160 v.Chr.
    Die Prophezeiung Jeremias erinnert sehr stark an die Einnahme Jerusalems sehr kurz nach der Prophezeiung Jeremias. Da wurden tatsächlich wortwörtlich Bäume gefällt und ein Wall aufgeschüttet und Jerusalem wurde zerstört. Es ist für mich nicht ersichtlich, warum Vers 18 von Kapitel 6 plötzlich viel weiter in die Zukunft gehen soll.

    Dem Bruder, der den Überblick über Daniel 11 + 12 gegeben hat habe ich gerade den Wunsch ausrichten lassen seine Ausarbeitung zur Verfügung zu stellen. Wenn sie kommt werde ich sie hier einstellen.

    herzliche Grüße

    Ulrich

    P.S. Mich interessiert ernsthaft wer wie auf den Gedanken gekommen ist das es hier um die Versammlung gehen soll.

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    • #3
      Es gibt auf dieser Website auch eine Bibelarbeit zu Jeremia 6:


      In dieser Arbeit wird u.a. auch auf das Problem "Gemeinde" in Jer.6,18 eingegangen (ab Seite 13). Entsprechend dem hier dargelegten Befund wird die neutestamentliche Dreiteilung der Menschheit in "Juden, Nationen und Christen (bzw. Versammlung)" im AT bereits in einer Prophetie formuliert, eine Tatsache, die der (nicht beweisbaren) Behauptung, die Propheten des AT hätten seinerzeit noch nichts von "Gemeinde" gesehen, durchaus entgegensteht.

      Hier wird aber auch von der Bibel her begründet dargelegt, dass das ganze Kapitel Jeremia 6 sich nicht auf die Lebenszeit Jeremias bezieht, sondern auf eine wesentlich spätere Zeit: auf die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. durch die Römer. Denn: als Nebukadnezar zur Zeit Jeremias Jerusalem belagerte, war die Festung Tekoa (Jer.6,1) schon längst erobert und zerstört. Welchen Sinn hätte es da für die Einwohner Jerusalems gehabt, dem drohenden Unheil zu entfliehen und ausgerechnet nach dem vom Feind bereits eroberten Tekoa zu gehen?

      Wenn - wie in dieser Bibelarbeit dargelegt - Jeremia 6 eine Prophetie ist, die sich auf die Römerzeit (70 n.Chr.) bezieht, dann ist die prophetische Erwähnung der (christlichen) Gemeinde in Jer.6,18 doch kein Problem, oder?

      Liebe Grüße
      Bernd G.

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      • #4
        Versammlung / Gemeinde im AT

        Es war mir noch nicht möglich den Link genauer zu studieren. Vielleicht werde ich das noch machen, ich denke aber ehr nicht. Wenn wir über Gemeinde/Versammlung nachdenken, dann müssen wir, denke ich auf der einen Seite 1. Petr 1,11 berücksichtigen. Dort wird uns deutlich, dass die Propheten nicht einmal wussten auf welche Zeit der Geist Gottes im Bezug auf die Leiden des Messias hindeutete.

        Ein zweiter Punkt ist aber ebenfalls noch wichtig. Der Herr Jesus sendet die Jünger ausschließlich zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel, nicht einmal zu dem Samaritern (Matt. 10.5+6) Gleichzeitig betont der Herr Jesus, dass er ausschließlich zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt ist. (Matt. 15,24).

        Das es überhaupt zu der Versammlung/Gemeinde kam, lag unter anderem daran, dass die Führer des Volkes den Ratschluß Gottes in Bezug auf sich zunichte machten (Lukas 7,30)

        Das überhaupt eine Segenskanal über die Nationen geht, lag ausschließlich an der Verstockung Israels Römer 11,17ff. Dort werden wir auch ganz eindrücklich gewarnt, ja es wird uns extra ein Geheimnis verraten, damit wir uns nicht selbst für klug halten (Vers 25).

        Nach dem Epheserbrief sind die Nationen die Fernen, die Juden die Nahen. Der HERR hat die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen, auf das er die zwei Frieden stiftend zu einem neuen Menschen schüfe. Wer behauptet, dass es im Alten Testament an irgendeiner Stelle um die Versammlung geht, der behauptet der ganze Auftritt des HERRN in Israel, all sein Handeln mit den Juden, der Versuch die Kinder Jerusalems zu sammeln, dass wäre alles nur Spielerei gewesen.

        Nein, der HERR war nur für das Haus Israel gekommen. Gemeinde/Versammlung findet nur statt, weil Israel den Messias verworfen hat. Wer behauptet Gott hätte schon im Alten Testament von der Versammlung gesprochen, lange bevor Israel den Messias verworfen hatte, der benötigt ein ziemlich calvinistisches Gottesbild, gerade weil dann das Leben des Herrn eine reine Schauveranstaltung wird. Es kann gar nicht sein, dass der Gedanke der Versammlung aufkommt, bevor Israel den HERR verworfen hatte, siehe oben.

        herzliche Grüße

        Ulrich

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        • #5
          erlaubt mir noch eine Ergänzung, die allerdings nicht genau zum Thema gehört, es allerdings berührt. Die Meinung, die von einigen vertreten wird, unter anderem von James G McCarthy, nämlich dass Gott die Gemeinde/Versammlung vor Grundlegung der Welt in Christus Jesus auserwählt habe, ist aus den gleichen Gründen abzulehnen.

          herzliche Grüße

          Ulrich

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          • #6
            nämlich dass Gott die Gemeinde/Versammlung vor Grundlegung der Welt in Christus Jesus auserwählt habe, ist aus den gleichen Gründen abzulehnen.

            Lieber Ulrich
            wenn Du Zeit findest, konntest Du uns in einem neuen Thread etwas darüber schreiben?

            Besten Dank!
            Hans Peter

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            • #7
              Lieber Ulrich,

              wenn ich deine obigen Ausführungen richtig verstanden habe, dann würde das bedeuten, Gott habe nicht gewusst, dass Israel den Messias verwerfen würde und hätte demzufolge im AT auch keine Vorhersage zum Thema "Gemeinde" machen können.

              Damit schränkst du die Allwissenheit Gottes und seine Fähigkeit, Zukünftiges vorauszusagen, ein.

              Sicher, das Geheimnis, dass auch die Nationen zur Gemeinde dazugehören sollen, wurde erstmals den Aposteln geoffenbart. Aber vor dieser Offenbarung war die Gemeinde schon existent. Sie bestand allerdings zunächst nur aus Judenchristen und es war noch nicht bekannt, dass auch die Nationen dazukommen würden.

              Die Antwort auf die Frage, ob die Nationen einverleibt würden oder nicht, hing sehr wahrscheinlich auch vom Verhalten Israels gegenüber ihrem Messias ab (siehe z.B. Rö.11). Darüber schweigt das AT ja auch. Aber die Tatsache, dass es nach der Menschwerdung des HERRN ein Gebilde namens "Gemeinde" geben würde, dürfte unabhängig vom Verhalten Israels gewesen sein und damit kann dieses "Gebilde" durchaus auch Gegenstand Alttestamentlicher Prophetie (sowie auch Gegenstand der Verkündigung des HERRN in den Evangelien) sein.

              Ich kenne für Jeremia 6,18 jedenfalls keine bessere Erklärung als sie in dieser Bibelarbeit zu lesen ist:


              Deshalb würde ich es sehr begrüßen, wen du das mal liest und mir eine gleichwertige oder bessere Erklärung zu Jeremia 6 (insbesondere zu Vers 1 und Vers 18) liefern würdest. Für gute, widerspruchsfreie Schrifterklärungen bin ich nämlich immer zu haben. Logische Argumente leuchten mir auch ein, aber nur, wenn sie die Schrift nicht "verbiegen" oder gar "mundtot" machen (nach dem Motto: was im AT nicht gesagt werden darf, kann dort auch nicht gefunden werden). So eine Argumentation ist - so logisch sie auch klingen mag - wenig hilfreich und muss deshalb der Prüfung durch das Wort unterzogen werden - nicht umgekehrt! Jeremia 6,18 ist ein solcher Prüfstein.

              Liebe Grüße
              Bernd G.

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              • #8
                Lieber Bernd,

                ich bin dankbar, dass wir das hier nicht auf einer Konferenz austragen. Ich habe gerade zwei DIN A4 Seiten gelöscht und versuche es noch einmal strukturiert.

                Zunächst müssen wir uns überlegen, wer wann der Handelnde ist. Wenn wir die Schrift genau untersuchen, dann finden wir Handlungen Gottes mit den Menschen und insbesondere mit Israel bis Golgatha, bis der Messias nach Daniel 9,25+26 besiete gesetzt ist.

                als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz, (Gal 4, 4)
                Diese Stelle, wie auch andere Stellen machen eindeutig, dass es der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes entsprach Gericht zu üben. Die Juden, als das Weib Jahwes, bekamen noch eine allerletzte Gehorsamprüfung. Sie waren ungehorsam indem sie den Messias nicht annahmen und dann übt Gott Gericht. Er vollzieht das Gericht aber nicht an den ungehorsamen Menschen, er vollzieht das Gericht an seinem Sohn.

                Mit dem vollzogenen Gericht hat der Herr Jesus die Ehre Gottes hergestellt. Auf seinem Lebensweg hat er an dem was er litt gelernt was es heißt zu gehorchen (Hebr. 5,8) und er war gehorsam bis zum Tod am Kreuz, weswegen Gott ihn hoch erhoben hat (Phil 2.).

                Jetzt ist Gott aber fertig. Völlig zufrieden gestellt. Die Interessen eines heiligen und gerechten Gottes gehen nur bis Golgatha. Darüber hinaus hat Gott überhaupt kein Interesse mehr an dieser Schöpfung. Gott ist verherrlicht, er ist gerechtfertigt vor den Engeln und völlig zufrieden. Gott handelt mit dieser Erde, ja mit der ganzen Schöpfung und mit den Menschen überhaupt nicht mehr.

                Nach Golgatha erleben eine völlig andere Situation. Schon in Johannes 5 hat der HERR Jesus gesagt, dass der Vater das ganze Gericht dem Sohn übergeben hat und auch Paulus muss den Athenern in Apg. 17,31 bezeugen, dass die Erde durch einen Mann gerichtet wird.

                Während des Lebens des HERRN hier auf der Erde offenbart ER uns den Vater, der Vater verherrlicht den Menschen Jesus mit der Herrlichkeit die der Sohn hatte ehe die Welt war (Joh. 17) und von dem Zeitpunkt an ist der Mensch Jesus der handelnde.

                Mir wird immer richtig übel, wenn ich höre das Gläubige nicht wissen was der "Plan Gottes" für sie ist. Ganz einfach, einen solchen Plan Gottes gibt es gar nicht. Wir können nicht im Sinne der Calvinisten aus einem allwissenden einen allbestimmenden Gott machen.

                Entgegen deiner Aussage schränke ich auch die Möglichkeiten Gottes überhaupt nicht ein, dass einzige was ich mache ist aus der Bibel eindeutig zu belegen, dass der Mensch keine Möglichkeit hat, die Verantwortung an Gott zurückzudelegieren, weil der Plan wohl schlecht oder nicht ganz eindeutig, zumindest aber unverständlich gewesen sei!

                Ich kenne den Willen meines HERRN und die Menschen bis GOLGATHA kannten den Willen GOTTES. Aber es gibt keinen Plan Gottes nach dem alles abläuft und dem sich der Mensch nicht entziehen kann. Luther hat in seiner Erwiderung an Erasmus einen freien Willen abgelehnt, weil er ja dann dem Teufel widerstehen müsse und das könne er nicht. Dabei hat er leider

                Widerstehet dem Teufel, und er wird von euch fliehen.(Jak 4, 7)
                übersehen.

                Bevor jetzt hier jemand aufjault und meint ich würde den HERRN Jesus seiner Gottheit entkleiden, betone ich, dass er in Ewigkeit wahrer Mensch und wahrer Gott ist, die Bibel selbst macht aber im Bezug auf den Charakter der handelnden diesen Unterschied.

                Da es Versammlung/Gemeinde aber eindeutig erst nach Golgatha gibt, spielt diese Körperschaft, die übrigens Teil des Leibes Christi ist, in den Wegen und Handlungen Gottes keine Rolle. So lange Gott der handelnde ist, gibt es nur eins was Gott erwählen kann, nämlich Christus, den Messias, der Gott verherrlicht hat. Kosequenter Weise behauptet dann die Bibel auch nirgendwo dass sonst noch etwas von Gott erwählt wurde. Wenn von Erwählung von Seiten Gottes gesprochen wird, dann nur indem betont wird, dass etwas in Christus miterwählt wurde. (siehe z.B. die Erwählung vor Grundlegung der Welt in IHM im Epheserbrief).

                Neben diesem Aspekt, dass die Versammlung/Gemeinde in den Handlungen Gottes mit den Menschen und der Schöpfung überhaupt keine Rolle spielt, ist es wichtig zu sehen, dass die Gläubigen aus den Nationen in Römer 11 nur deswegen in den Ölbaum eingeplanzt werden können, weil die edlen Zweige sich teilweise durch ihren Ungehorsam selbst ausgebrochen haben. Das erinnert uns daran, dass die Fürhrer der Juden den Ratschluß Gottes für sich selbst ungültig machten.

                Lieber Bernd, genau wie bei deinen Aussagen über Noah, gehst du von Voraussetzungen aus, die du biblisch nicht stützen kannst. Ich werden deine Jeremia Netversion nicht lesen. Ich habe noch nicht vernommen, dass du irgendwelche Punkte deiner Lehren in den letzten Jahren korrigiert hast.

                Das, was du machst ist sehr gefährlich. Es hört sich sehr geistlich an, ist aber nur menschlich logisch wenn man viele Aspekte der Bibel ausblendet.

                Ich wünsche dir Korrekturpotenzial. Auf die Tatsache, dass Israel die Frau Jahwes und die Gemeinde/Versammlung die Braut des Lammes ist, gehe ich jetzt nicht ein, aber da kämen weitere Begründungen zu Tage, warum die Versammlung im Alten Testament nicht deutlich vorkommen kann.

                herzliche Grüße

                Ulrich

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                • #9
                  Lieber Ulrich,

                  du schreibst: "Da es Versammlung/Gemeinde aber eindeutig erst nach Golgatha gibt, spielt diese Körperschaft, die übrigens Teil des Leibes Christi ist, in den Wegen und Handlungen Gottes keine Rolle."

                  Ich frage mich allen Ernstes, wie man als ein von Gott geschaffenes Wesen auf den Gedanken kommen kann, ergründen zu können oder gar zu wissen, was in den Wegen und Handlungen des allmächtigen und allweisen Gottes eine Rolle spielt und was nicht. Welch eine Vermessenheit!

                  "O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! Denn wer hat des HERRN Sinn erkannt oder wer ist sein Mitberater gewesen?" (Rö.11,33)

                  Hast du noch nie in der Bibel gelesen, dass es der EWIGE Vorsatz Gottes war, gerade durch die GEMEINDE seine mannigfaltige Weisheit kundzutun (Eph.3,10)? Wenn das ein Vorsatz Gottes war, den ER schon vor der Erschaffung der Welt hatte: wie kannst du da behaupten, die Gemeinde spiele in den Wegen und Handlungen Gottes keine Rolle ??

                  Ist das nicht sehr gefährlich, so etwas zu behaupten?

                  Danke, dass du mir Korrekturpotenzial wünschst. Ich bin nicht vollkommen, deshalb habe ich Korrektur ständig nötig. Doch das setzt Einsicht in die eigenen Fehler voraus. Deshalb gebe ich u.a. ja auch einige meiner Bibelarbeiten ins Internet. Wenn du meine Arbeit zu Jeremia 6 gelesen hättest, dann hättest du auch nicht übersehen, dass ich am Ende dazu aufgefordert habe, mich anzuschreiben, wenn es etwas zu korrigieren gibt. Doch das geht natürlich nur, wenn man diese Arbeit auch gelesen hat.

                  Ich bedaure es sehr, dass du diese Bibelarbeit nicht lesen willst. Nun, dann ist natürlich auch jeder Austausch darüber von vorneherein zwecklos. Wer sich nicht mit den darin geäußerten Argumenten befassen will, dem ist leider nicht zu helfen, mit dem kann man nun wirklich nicht über Jeremia 6 (auch nicht über Jeremia 6,18) diskutieren. Deshalb mache ich an dieser Stelle erst weiter, wenn du diese Arbeit gelesen hast oder wenn sich jemand anderes zu dieser Arbeit hier zu Wort melden sollte.

                  Liebe Grüße
                  Bernd G.

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                  • #10
                    Lieber Bernd,

                    bei dem, was wir hier behandeln, geht es nicht um den ewigen Ratschluß Gottes, sondern es geht um die Handlungen Gottes mit verantwortlichen Menschen. Ich habe keine Ahnung ob du Kinder hast und das Bild das ich jetzt bringe hinkt sicher, aber bei dem was du behaupteste geschieht übertragen auf einen Vater folgendes:

                    Ich gebe meiner ältesten Tochter eine Aufgabe. Während sie noch mit dieser Aufgabe beschäftigt ist und der Beweis ob sie die Aufgabe erfüllen kann oder nicht noch gar nicht erbracht ist, gehe ich hin, gebe meiner zweiten Tochter eine andere Aufgabe und sichere ihr die Belohnung zu, die ich nur einmal vergeben kann und die ich bereits meiner Ältesten versprochen habe.

                    Jeder, der behauptet, dass es Gemeinde/Versammlung in ihrer Körperschaft als Leib Christi im Alten Testament oder in den Evangelien bereits gibt, der behauptet dass Gott so ähnlich wie in dem Beispiel handeln würde.

                    In den Handlungen Gottes mit dem verantwortlichen Menschen kommt Gemeinde/Versammlung nicht vor. An keiner einzigen Stelle. Erst wenn der Mensch Jesus sich das Recht erworben hat mit den Menschen in Verantwortung zu handeln, dann finden wir Gemeinde/Versammlung.

                    Sonntag vor einer Woche habe ich das auf einem Spaziergang mit einem Bruder wie folgt ausgedrückt: Viele Menschen denken, sie kämen mit dem lieben Gott schon klar, der fatale Irrtum liegt allerdings darin, dass es kein Mensch mit Gott zu tun bekommt, die Menschen werden einen Mann treffen der Gericht in Gerechtigkeit übt und dass ist der Mann, der als Einziger zum Wohlgefallen Gottes war. Jeder, der behauptet, dass Gemeinde/Versammlung schon im Alten Testament vorkommt, der muss zwangsweise auch behaupten das Gott derjenige ist, dem die Menschen endgültig Rechenschaft geben müssen. Genau dass steht aber überhaupt nicht in der Bibel.

                    Heilsgeschichtlich haben wir seit Golgatha diesen gewaltigen Schnitt, Gott hat alles dem Menschen Jesus übergeben. ER hat ihm alles unterworfen.

                    Natürlich finden wir in 1. Kor. 15 die Beschreibung des ewigen Zustandes, wo der HERR JESUS das Reich dem Gott und Vater übergibt, aber erst nachdem er alle Macht und Gewalt hinweggetan hat.

                    Deine Auslegung zu Jeremia 6,18 hat den gleichen Effekt wie die Behauptung es gäbe eine Kirche von Adam an. Beides ignoriert völlig, dass Menschen durch willentliche und verantwortliche Handlungen bzw. durch Gehorsam und Ungehorsam entscheiden wie Dinge ablaufen. Gott spielt nicht mit den Menschen. Seine Forderungen an Israel waren genauso ernsthaft wie es der Bußbefehl in Apg. 17,30 jetzt ist. Gott hat sich nicht in Jeremia 6 schon einmal an der Braut des Lammes erfreut, weil er wusste dass sein Weib untreu ist. Jahwe hat Israel geliebt, Hosea ist eine wunderbare Darstellung der Liebe Jahwes zu Israel.

                    Dann wird nach Psalm 102 und Hebräer 1 der Ewige, Unveränderliche, Mensch. ER stirbt auf Golgatha. Die Alternative wäre ein endgültiges Gericht an allen Menschen gewesen. So sehr hat Gott die Welt, an erster Stelle auch Israel, geliebt. Mit dem Tod des HERRN auf Golgatha, mit dem Gericht an dem HERRN, indem Gott den HERRN auf Golgatha verlässt, sind die direkten Handlungen Gottes mit verantwortlichen Menschen beendet. Dieses Verlassensein betrifft alle Menschen ohne Ausnahme.

                    Das einzige, was Gott aus der Schöpfung erwählen kann ist Christus. Das einzige was Gott aus Israel erwählen kann ist ebenfalls Christus. Immer, wenn Gott verantwortliche Menschen betrachtet, dann findet Gott sein Wohlgefallen nur in Christus. Die Herausrufung Abrahams, Isaaks und Jakobs steht nur damit in Verbindung, dass auch ihnen dem Fleische nach der Christus ist (Rö. 9,5).

                    Alle Angriffe Satans, gerade auch auf das irdische Volk, haben einzig und allein das Ziel den Messias zu verhindern. Wenn man jetzt in Jeremia 6,18 oder an irgendeiner anderen Stelle im Alten Testament oder den Evangelien plötzlich behauptet man hätte die Braut des Lammes, die Versammlung/Gemeinde, dann geschehen zwei Dinge:

                    1. aus der Sicht der Verantwortung des Menschen kommt das Signal, wie du handelst ist völlig nebensächlich, Gott beschäftigt sich schon einmal mit Dingen, die nur deswegen entstehen, weil du ungehorsam bist.
                    2. und dass ist aus meiner Sicht viel schlimmer, du hast plötzlich eine Gemeinde/Versammlung ohne Christus, einen Leib ohne Haupt, denn zur Zeit Jeremias war der Messias noch nicht einmal angekündigt, geschweige denn gekommen und gekreuzigt und gestorben.

                    Bernd, mit den Voraussetzung in Jeremia 6 bekommst du besten Falls Laodizäa, dass ist auch eine Versammlung ohne Christus.

                    herzliche Grüße

                    Ulrich

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                    • #11
                      Lieber Bernd,

                      mit deinem Zitat von Eph. 3,10 setzt du deinen entscheidenden Fehler fort. Du trennst die Versammlung von Christus.

                      auf daß jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Versammlung kundgetan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes, (11) nach dem ewigen Vorsatz, den er gefaßt hat in Christo Jesu, unserem Herrn;
                      Es steht nämlich da überhaupt nicht, dass er den ewigen Vorsatz für die Versammlung gefasst hat, sondern dass er einen ewigen Vorsatz in Christo Jesu unserem Herr gefasst hat. Wenn nun den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Versammlung die gar mannigfaltige Weisheit Gottes kundgetan wird, dann ist das in Christus. Es gibt keine Darstellung der Gemeinde/Versammlung ohne Christus. Schon hier auf der Erde findet Versammlung/Gemeinde nur statt wenn Christus in der Mitte ist.

                      Manchmal, wie z.B. in Eph. 3,10 ist es einfach ganz sinnvoll mal ein Wenig weiter zu lesen. Ich hab das nur gemacht, weil das was du geschreiben hast dort so gar nicht stehen konnte.

                      Ewiger Vorsatz, Auswahl vor Grundlegung der Welt, etc. kann immer nur Christus betreffen, nie eine wie auch immer geartete Gruppe von Menschen.

                      herzliche Grüße

                      Ulrich

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                      • #12
                        Hallo zusammen

                        werde in der nächsten Zeit Eure Argumente gut studieren. Danke für Eure Bemühungen!

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                        • #13
                          Lieber Phillip,

                          für's Studium der hier dargelegten Argumente wünsche ich dir von Herzen Gottes Segen.

                          Ulrich hat zwar in seiner ersten Antwort noch geschrieben, es würde ihn ernsthaft interessieren, wer wie auf den Gedanken gekommen ist dass es hier um die Versammlung gehen soll, doch diese Behauptung hat sich leider als falsch erwiesen. Er interessiert sich nämlich überhaupt nicht dafür, wie ich darauf gekommen bin. Ja, er weigert sich geradezu, meine diesbezüglichen Ausführungen überhaupt auch nur zu lesen. Tja, da kann man nichts machen.

                          Liebe Grüße, auch an deine liebe Frau, die uns in den Herbstferien bestens versorgt hat.
                          Bernd G.

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