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Unterschiede Reich der Himmel/Himmelreich/Reich Gottes?

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  • Unterschiede Reich der Himmel/Himmelreich/Reich Gottes?

    Was sind die Unterschiede zwischen den Begriffen:

    Reich der Himmel
    Himmelreich
    Reich Gottes
    Königreich

    Kann jemand die Begriffe aus dem Urtext nennen bzw. die Begriffe erläutern.
    Zuletzt geändert von HPWepf; 24.09.2023, 04:31.

  • #2
    Reich der Himmel Himmelreich Reich Gottes Königreich
    Lieber Gläubiger
    den Ausdruck "Reich der Himmel" hast Du sws. aus dem Matthäusevangelium, und ist so im Grundtext nicht existent.
    Richtig muss der Ausdruck übersetzt werden mit: "Königreich der Himmel". Ich werde dann noch etwas dazu schreiben.

    Der Ausdruck "Himmlereich" verwenden vorallem Allversöhner oder schlechte Sonntagsschullehrer, bei Kindern, die selber nicht nachlesen können was da geboten wird.
    In keiner richtigen Übersetzung wird mit "Himmelreich" etwas übersetzt, weil das Wort im Grundtext sowieso sicher nie vorkommt. Man erkennt übrigens an der Verwendung von solchen Ausdrücken schnell, wes Geistes Kind jemand ist.

    Das "Reich Gottes" zeigt, von wem das Reich ist, von Gott.

    Das Königreich der Himmel hat diverse Aspekte:
    1. die Ankündigungsphase im Propheten Daniel
    2. Der König ist da. In den Evangelien
    3. Verwerfung des Königs und seines Reiches, am Ende des offiziellen Dienstes des Herrn in den Evangelien, zb.: ab Mt 12/13.
    (Von da an ist das Königreich der Himmel in einer verborgenen Form, darum auch die 10 Gleichnisse des Königreiches der Himmel, welche nur Wiedergeborene verstehen können, wenn sie sich dann vom Heiligen Geist in das Wort Gottes unterrichten lassen.
    4. das 1000 Jährige Reich
    5. das Ewige Reich

    in IHM
    Hans Peter

    Kommentar


    • #3
      Aber das Königreich der Himmel und das Reich Gottes sind doch beides Reiche von Gott? Woher weisst du, was im griechischen Urtext steht?

      Weiter wüsste ich gerne, wie ich mit den Begriffen beim Lesen umgehen soll und inwieweit die Gleichnisse vor allem im Mt. Ev. für mich wichtig sind bzw. mich betreffen..

      Kommentar


      • #4
        Urtext


        Grundtext


        Lieber Glaubender,
        der gr Urtext hat niemand, aber den griechischen Grundtext kannst Du kaufen. Oder im Web downloaden. Eine gute Quelle ist das Programm: Bibelworkshop
        eine speziell für Sprachenkundige Software ist das Programm: BibleWorks.

        In IHM
        HP

        Kommentar


        • #5
          Das Königreich Gottes von Hyges

          Das Königreich Gottes
          von Hyges
          (Sonderdruck aus "Die letzte Stunde")
          R. Müller - Kersting, Verlag,
          Heute Beröa Verlag Zürich

          Geradezu auffallend ist es, wenn man sieht, wie wenig die im Neuen Testament so oft wiederkehrenden Ausdrücke wie „König­reich der Himmel", Königreich des Christus", „Königreich Gottes" usw. verstanden werden. Sicherlich hat die mangelhafte Wie­dergabe des Urtextes auch dazu beigetragen, den klaren Sinn die­ser Worte und der damit verbundenen Wahrheiten zu verschleiern und zu verdunkeln. Wir haben deshalb diese Zeilen geschrieben, um durch die Gnade Gottes den lieben Leser in die Lage zu ver­setzen, sich ein klares Bild über diese Bezeichnungen und ihre Bedeutung zu machen.
          Gott hat sich aus allen Nationen e i n Volk auserwählt zum Besitztum. Dies ist Israel. Gott Selbst wollte diesem auserkorenen Volke alles sein: Führer, Richter und König. Aber Israel hat dieses Vorrecht der Gottesherrschaft weder geschätzt noch gewür­digt, sondern einen irdischen König verlangt wie andere Völker (1. Sam. 8, 5-7). Dieses Begehren bedeutete aber ein Abtrünnig ­werden von Gott, und es ist begreiflich, denn „Tiefe ruft der Tiefe", dass das Volk schliesslich ganz abfiel und unter das Ge­richt Gottes kam. So wurde es in Gefangenschaft geführt und unter die Nationen zerstreut.
          Trotz des Abfalls und Niederganges des Volkes, trotzdem es unter der Zucht Gottes stand, liess Gott es sich nicht nehmen, ihm Propheten zu erwecken mit dem Auftrag, zum Herzen des Volkes zu reden und dasselbe zur Busse zu leiten, zu trösten und ihm in Erinnerung zu bringen, dass keines Seiner guten Worte und keine Verheissung, die Er ihren Vätern gegeben hatte, uner­füllt bleiben würden; ja, es sollten Tage des Segens und der Er­quickung kommen wie sie die Erde noch nie gesehen hat, Tage
          *) Das in den meisten Bibelübersetzungen mit „Reich" wiedergegebene Wort „Basileia" lautet wörtlich übersetzt "Königreich". Wir haben des.
          halb in unserer Abhandlung die angegebenen Bibelstellen nach dem Grund­text wiedergegeben, und es sollte uns freuen, wenn der liebe Leser dadurch
          zu weiterem Nachdenken und Nachforschen angeregt wird. Besonders bezeich­nend ist auch das griechische Wort „Basileus" = König. Es bezeichnet den König nicht nur als den gesetzmässigen, erblichen Volksbe­herrscher, sondern auch als den, der dem Volke priesterlich dient; also ein König, der nicht nur r e g i e r t, sondern auch s e g n e t.

          in denen Israel der Mittelpunkt aller Nationen sein und Gott selbst die Herrschaft übernehmen, d. h. S e i n e i g e n e s R e i c h aufrichten werde. Dieses Königreich ist die tiefste Sehnsucht des ganzen Volkes Israel und jedes einzelnen Juden geworden.
          Es ist daher begreiflich, dass das ganze Volk aufhorchte und mächtig angezogen wurde, als Johannes der Täufer zuerst und dann der Herr Selbst laut verkündeten, dass das Königreich nahe gekommen sei.
          „Jerusalem, ganz Judäa, und die ganze Umgebung des Jordan" (Matth. 3, 5-6) gingen zu Johannes hinaus und wurden von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. Sie glaubten, bald von der Fremdherrschaft der Römer, die Palästina besetzt hatten, be­freit zu werden und an der Aufrichtung des Königreiches Teil zu haben. Johannes hatte aber nicht nur die Taufe der Busse gepre­digt, sondern vor allem ernstlich darauf hingewiesen, dass sie „der Busse würdige Frucht hervorbringen möchten", und so würde es sich erwiesen haben, dass eine innere Wandlung, die den Grund­sätzen dieses Königreiches entsprach, Platz gegriffen habe.
          Ach, die Heilige Schrift zeigt, dass dem nicht so war; im Ge­genteil, als der König in der Person des Herrn Jesus da war, lesen wir: „Er war in der Welt und die Welt ward durch Ihn, und die Welt kannte Ihn nicht. Er kam in das Seinige, und die Seinigen nahmen Ihn nicht an" (Joh. 1, 10-11).
          Nicht nur das, sondern wir wissen aus den Evangelien, dass (las Volk Ihn verworfen und schliesslich umgebracht hat, indem es Ihn, den Herrn der Herrlichkeit, an das Kreuz von Golgatha schlug (1. Kor. 2, 8).
          Wurden aber dadurch die Pläne und die Absichten der Gnade, Güte und Huld Gottes aufgehoben? Keineswegs! Doch ist es nicht etwa so, wie der Teufel es immer wieder sucht in den Sinn und auf die Lippen der Menschen zu bringen, dass der Herr Jesus eine gewisse Ahnung besessen hätte, zum König von Israel berufen zu sein, dass Er aber, je mehr die Zeit voranschritt, einsah, dass sich Seine Hoffnung nicht erfüllen würde, was Ihn veranlasst hätte, dem Begriff Königreich eine andere Auslegung zu gehen, die dann nach Seinem Tode von den Aposteln endgültig zur Norm geformt wurde, einer in die Zukunft verlegten Aufrichtung des Königreiches. Das heisst mit anderen Worten, dass Jesus sich
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          g e i r r t hätte, was die Apostel dann in ihren Schriften zu vertuschen suchten.
          Nein, der Herr Jesus ist Gott, gepriesen in Ewigkeit (Römer 9, 5; 1. Joh. 5, 20). Er ist der Allmächtige, der alles ins Dasein gerufen hat. Er ist der Mittelpunkt von allem; Er ist das alleinige Mass, mit dem alles gemessen werden muss.
          Alles geschah, wie es Ihm gefiel, es zuzulassen; und Er liess es zu, um den Segen überströmend zu gestalten und um ihn allen Menschen, ohne Unterschied von Rasse, Sprache und Farbe anzu­bieten.
          Ehe Er auf dieser Erde erschien, hatten die Heiligen Schriften es schon bezeugt, wie alles sich ergeben würde, wie z. B. Petrus dies in seinem ersten Briefe kundtut: „Propheten. .. forschend auf welche und welcherlei Zeit der Geist des Christus, der in ihnen war, hindeutete, als Er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte" (l. Pe­trus 1, 10-11).
          Bevor das Königreich Gottes auf Erden in Herrlichkeit er­richtet werden konnte, musste der Herr Jesus das Werk der Erlösung für uns vollbringen. Sein Tod, Seine Auferstehung und Erhöhung in den Himmel sind die Grundlagen für die Einführung des Königreiches auf der Erde, doch vorläufig im Geheimnis der Verborgenheit. Wenn wir hier von einem „Geheimnis" reden, so wollen wir nicht vergessen, dass dieses für den Glauben - und zwar durch die Heilige Schrift selbst - enthüllt ist. Der Gläubige ist im einzelnen nicht unkundig, sondern durchaus unterwiesen und in den Dingen Gottes gegründet und besitzt somit unendlich viel Ursache, anzubeten und zu rühmen.
          Dass das Königreich wirklich gegenwärtig bereits besteht, geht aus den verschiedenen Bezeichnungen der Heiligen Schrift deut­lich hervor, wie
          das Königreich,
          das Königreich Gottes,
          das Königreich der Himmel,
          mit denen wir uns, so der Herr will, etwas beschäftigen wollen, wie übrigens mit einigen anderen Bezeichnungen, die wir hienach wiedergeben:
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          das Königreich des Sohnes Seiner Liebe,
          das Königreich des Menschensohnes,
          das Königreich des Vaters,
          das Königreich des Christus und Gottes,
          das Königreich von Christus Jesus,
          das himmlische Königreich des Herrn,
          das Königreich unseres Vaters David,
          das Königreich der Welt unseres Herrn und Seines Christus,
          das ewige Königreich unseres Herrn und Heilandes Je­sus Christus.
          Das Königreich, das Königreich Gottes und das Königreich der Himmel — es ist wichtig, dies zum Ver­ständnis festzuhalten — bezeichnen die neue Zeit, die nach der Aufnahme des auferstandenen Herrn Jesus in die Herrlichkeit angebrochen war, in der sich nun Gott den Menschen offenbart. Das Alte war vergangen, d. h. die Zeit ohne Gesetz und diejenige unter Gesetz waren vorüber, die Zeit der Gnade hatte begonnen. Diese Tatsache kommt im letzten Kapitel der Apostelgeschichte deutlich zum Ausdruck, es ist die Geschichte der Wirksamkeit des Heiligen Geistes zu Beginn des Christentums. In Vers 31 lesen wir: „Er predigte das Königreich Gottes". Es war besonders für die Juden etwas ganz ungewohntes, das sie zuvor nicht gekannt hatten und noch weniger die anderen Menschen. Das Gesetz hatte nichts zur Vollendung bringen können und vielmehr die Sünde nur überströmender gestaltet. Nach der Predigt des Paulus, wie schon früher bei Petrus, widerstanden die Juden dem Zeugnis des Heiligen Geistes, was zur Folge hatte, dass das Königreich nun­mehr den Nationen verkündigt wurde. Mit dem Königreich Got­tes fängt also, um es kurz zu sagen, die Gnadenzeit an, die Zeit, in der jeder umsonst durch Glauben errettet werden kann. Der Herr begann also damit ein Werk, das völlig unabhängig von den früheren Beziehungen Gottes mit den Menschen ist. Dieses Königreich sucht bei dem Menschen nicht mehr Früchte, sondern vermittelt ihm das, was ihn befähigt, Frucht zu bringen für den Herrn.
          Petrus eröffnet die neue „Haushaltung" („Verwaltung") den Juden durch seine im 2. Kapitel der Apostelgeschichte angeführte
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          Rede, den Nationen durch die des 10. Kapitels. Das will nun nicht etwa sagen, dass Petrus irgend jemandem den Himmel geöffnet hätte, denn dazu hätte er keine Macht besessen. Die Schlüssel, die er empfing, haben weder den Himmel, noch das Haus Gottes, noch die Versammlung des lebendigen Gottes geöffnet, sondern das Königreich der Himmel, also den neuen Zeitabschnitt, von dem wir reden.
          Die Predigt des Königreiches Gottes besteht heute in der Ver­kündigung der Rechte des Christus als des Herrschers und Hei­landes über die Menschen; mithin bildet die Erde die Sphäre des Königreiches — wie wichtig ist es, hierüber Klarheit zu haben—, während sich der Sitz des Königs im Himmel befindet. Es be­steht daher jetzt in der Welt ein geistliches und himmlisches Kö­nigreich, dessen König Gott ist: Ein Königreich, dessen moralische Züge Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geiste sind und nicht Essen und Trinken (Römer 14, 17).
          Da nun das Königreich Gottes besteht, vermag man es wahr­zunehmen und in dasselbe einzugehen, wie der Herr Jesus es dem Nikodemus im 3. Kapitel des Evangeliums Johannes erklärt. Das ist jedoch nur möglich durch die Wiedergeburt. So sieht man, dass das Königreich durch die Predigt des Evangeliums nicht nur gegründet ist, sondern sich auch ausbreitet. Dass dies nicht eine machtvolle Entfaltung des Königreiches, wie die irgend eines weltlichen Staates, bedeutet, liegt auf der Hand; aber es gibt in sittlicher Hinsicht unter den Menschen einen Bereich, welcher Gott allein zugehörig ist.
          Aus dem bisher Gesagten geht hervor, dass es ein Irrtum ist, zu behaupten, dass Christus jetzt hienieden als König regiere. Die Bezeichnung „König Jesus", die man heute öfters hört, ist für die Zeit der Kirche, der gegenwärtigen Gnadenperiode, unangebracht und entspricht nicht den Lehren der Heiligen Schrift. Auch kennt die Bibel den Titel „König der Kirche" ebenfalls nicht. Das Kö­nigreich ist nicht die Kirche, deshalb kann der Herr Jesus nicht ihr König sein.
          Das Königreich Gottes und die Kirche (Ekklesia, Gemeinde, Versammlung) sind zwei ganz verschiedene Dinge. Wir sehen in Matthäus 13, 24—30, dass das Unkraut *) mit dem guten Samen
          *) „Lolch", ein dem Weizen täuschend ähnliches Unkraut.
          aufsprosst und mit ihm zusammen wächst bis zur Ernte, während nach 1. Korinther 5, 9—13 der Versammlung verordnet wird, den Bösen nicht in ihrer Mitte zu dulden, sondern ihn hinaus zu tun.
          Wenn man vom Königreiche spricht, so denkt man naturgemäss an Christus, den König, den Herrscher in Seinem Reiche; wenn man aber die Versammlung vor Augen hat, dann steht nicht das Königreich und nicht der König vor uns, sondern Christus als Bräutigam Seiner Braut und als das Haupt Seines Lei­bes.
          Die Glieder Seines Leibes, ausschliesslich Gläubige, haben dem­nach gar keine Beziehung zum Königreiche, ausser, dass sie sich gegenwärtig im „Acker" befinden, der die Welt bedeutet — in der Welt, aber nicht von der Welt — und auf die sich die sitt­liche Autorität des Königtums auswirkt. Später jedoch wird sie mit dem Herrn und in aller Machtfülle über den gleichen Acker — die Welt — herrschen.
          Das Königreich steht immer in Beziehung mit der Erde, die Versammlung Gottes immer mit dem Himmel; daraus ergibt sich, dass das Königreich eben auch nicht den Himmel bedeutet, denn dieses Königreich, mit seinem Messias, dem Herrn Jesus Christus, ist das, was den Juden gemäss den Verheissungen der Heiligen Schriften zugesagt ist.
          Die Versammlung Gottes, die alle Gläubigen der Gnadenzeit umfasst, befindet sich, weil sie noch für eine kleine Zeit auf dieser Erde ist, im Königreiche, aber in dem verborgenen Charakter, wie wir es schon weiter oben ausgeführt haben, und zwar mit allen denen, die den Namen des Herrn bekennen, ob sie nun katholisch, protestantisch oder etwas anderes seien; also überhaupt mit jeder­mann, der nicht Jude oder Heide ist.
          Dieses Königreich schliesst sowohl die Bösen als die Guten ein, während die wahre Kirche (Ekklesia) nur die Gläubigen um­fasst. Die Versammlung Gottes wird in den Himmel entrückt werden, bevor der Menschensohn als König erscheint; alsdann wird sich das Königreich in einer ausschliesslichen Herrschaft der Gerechtigkeit und des Friedens darstellen, zugleich aber auch himmlischen Charakter tragen. Einerseits wird es der irdische Teil des Königreiches des Menschensohnes sein, und andererseits werden die verherrlichten Gerechten leuchten in dem Königreiche
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          des Vaters, welches den himmlischen Teil dieses Königreiches be­zeichnet, und so wird sich das Wort in 1. Mose 28, 12—14 von der „Jakobsleiter" erfüllen.
          Wie wichtig es ist, diese Dinge auseinander zu halten, geht aus der Tatsache hervor, dass man bald dazu überging, das Gemisch (siehe Matthäus 13, 24—30) von Gläubigen und Namenchristen, also das Königreich mit der Kirche identisch zu machen, in der dann die heiligsten Ämter Unbekehrten, als seien sie Gläubige, übertragen wurden. Die Kirche, indem sie sich mit dem König­reiche eins machte, fing an, schon jetzt auf der Erde zu regieren und zwar mit allen zu Gebote stehenden Machtmitteln; zu welchem Uebel das geführt hat, sieht man aus der Kirchengeschichte. Ist es daher verwunderlich, wenn man, als Folge all der Irrungen, heute von dem Königreiche Gottes nur noch als von einem My­thos redet, d. h. als von etwas, das niemand genau zu definieren vermag? Doch wir haben die Heilige Schrift, das Wort Gottes, das die Wahrheit ist, und dasselbe vermag uns zuverlässige Un­terweisung zu geben.
          Aus der Bibel erfahren wir, dass das Königreich durch die alt-testamentlichen Schriften vorausverkündet, dann durch Johannes den Täufer und nach ihm durch Christus selbst bestätigt wurde, aber das Volk der Juden verwarf und kreuzigte seinen Messias. Aus Matthäus 10, 7 hören wir, dass die zwölf Apostel dem Volke Israel gesandt wurden, ihm das Königreich zu verkündigen, aber im 11. Kapitel, Vers 16—19, sieht man, dass das Zeugnis des Mes­sias, das Königreich betreffend, schon verworfen war; welch furchtbare Tatsache uns in Kapitel 12, 14—24 gezeigt wird. Die Führer des Volkes beraten, wie sie den Herrn umbrächten und schrei­ben Seine Macht Beelzebub, dem Obersten der Dämonen zu. Von da an wird das Königreich im 13. Kapitel in Gleichnissen darge­stellt. Dieses 13. Kapitel gibt uns ein Bild, nicht vom Christen­tum, sondern von der Christenheit. Drei Gleichnisse (Unkraut, Senfkorn und Sauerteig) zeigen die äussere Ausbreitung des Königreiches, die drei letzten (Schatz, Perle und Netz) stellen den inneren Wert ans Licht, und zwar so wie Gott ihn schätzt. Die ersteren werden an die Jünger und die Volksmenge gerichtet, dagegen die letzten drei nur an die Jünger. Im Gleichnis vom Sämann wird klar gezeigt, dass sich das Wort Gottes forthin an

          alle Menschen richtet. Da das Königreich nun praktisch alle Be­kenner umfasst, also Bekehrte und Unbekehrte, kann man leicht begreifen, dass das Königreich auf dieser Erde sich schliesslich zu einem mächtigen religiösen System entwickeln konnte, das den Menschen Ehrfurcht, Bewunderung und Ergebenheit einflösst und seine Spuren tief in ihr Leben einzeichnet. Das Königreich be­gann mit der Himmelfahrt des Herrn, nachdem Er über alle Seine Feinde triumphiert und Seinen Platz zur Rechten Gottes einge­nommen hatte. Der König dieses Reiches ist jetzt im Himmel, von dannen Er bald kommen wird gemäss Seiner Verheissung, um den bis jetzt verborgenen und geheimnisvollen Charakter zu ändern in das öffentliche und herrliche Königreich des Vaters und des Soh­nes.
          Wir wollen uns nun noch kurz den verschiedenen Bezeichnun­gen des Königreiches zuwenden und dabei vorerst festhalten, dass die Bezeichnung „Königreich" und besonders „Kö­nigreich Gottes" ein Sammelname ist, der alle ändern Be­zeichnungen in sich schliesst. So könnte man z. B. überall statt „Königreich der Himmel" „Königreich Gottes" setzen, aber nicht umgekehrt. Es gibt noch andere Eigentümlichkeiten, nämlich, dass es nach aussen hin nicht die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie es in Lukas 17, 20 geschrieben steht: „Das König­reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte", denn es hat einen sittlichen Charakter, weil es mit dieser Bezeich­nung — Königreich Gottes — mit dem Namen Gottes selbst in Verbindung steht. So war das Königreich Gottes nicht nur nahe gekommen, es war inmitten des Volkes und zwar als sittliche Macht, in der Person des Christus.
          Das „Königreich der Himmel" wird so genannt, weil der Herrscher dieses Königreiches gegenwärtig nicht auf der Erde, sondern im Himmel ist, dabei sei noch einmal festgestellt, dass dieses Königreich niemals Himmel bedeutet; es stellt einen Zu­stand dar, der seinen Ursprung im Himmel und seine Ausbreitung auf dieser Erde hat. Für die gegenwärtige Zeit gibt es also hier — dies ist der Sinn dieses Titels — einen Bereich, der Gott ge­hört, ohne dass es offenbarlich in unserem Blickfelde läge; es ist die Entfaltung des Königreiches, des Herrschaftsgebietes Gottes, in Seiner himmlischen Eigenschaft. Der Ausdruck „Königreich der Himmel" kann sich sowohl auf das beziehen, was jetzt hienieden ist, als auch auf das, was sein wird, wenn der Herr Jesus kommen wird, um Sein Königreich auf dieser Erde in Herrlichkeit
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          und Macht aufzurichten. Alsdann wird dieses Königreich der Himmel aufhören, um das „Königreich des Menschen­sohnes" und das „Königreich des Vaters" zu werden (Matth. 13, 41^.3). Der Traum Jakobs (1. Mose 28, 12—14) wird seine volle Erfüllung finden: Himmel und Erde werden mit ein­ander verbunden sein, wobei das Königreich des Menschensohnes den irdischen und das Königreich des Vaters den himmlischen Teil dieses Königreiches darstellen werden, wie wir es bereits wei­ter oben gesagt haben; es ist das Millennium, das Tausendjährige Reich.
          Das „Königreich des Sohnes Seiner Liebe" (Kol. l, 13) ist die himmlische, gegenwärtige Sphäre, in die der Gläu­bige versetzt wurde. Sie ist gekennzeichnet durch das ewige Verhältnis des Herrn mit dem Vater, als Seinem eingeborenen Sohn und Gegenstand Seiner unaussprechlichen Liebe.
          Das „Königreich des Christus und Gottes" (Eph. 5, 5) ist das kommende Königreich, dessen Charakter Christus entsprechen wird, der Gott ist.
          Das „Königreich des Christus Jesus" (2. Tim. 4,1) ist das Tausendjährige Reich und wird mit der Erscheinung des Herrn beginnen. Alsdann wird Er die Lebenden richten (Matth. 25, 31—46) und die Nationen mit eisernem Szepter weiden (Offbg. 2, 27) und während der tausend Jahre Dauer dieses Königreiches allem sich zeigenden Bösen entgegentreten (Psalm 101, 8). Am Ende desselben wird das Gericht der Toten am grossen, weissen Thron stattfinden (Offbg. 20, 11—15).
          Das „himmlische Königreich" des Herrn (2.Tim. 4, 18) bezeichnet die himmlische Seite des Tausendjährigen Reiches unseres Herrn.
          Das „kommende Königreich unseres Vaters David" (Markus 11, 10) ist das Königreich, in welchem der Herr Jesus auf dem Throne Davids sitzen und über das Haus Ja­kobs als König herrschen wird (Lukas l, 32—33).
          Das „Königreich der Welt unseres Herrn und Seines Christus" (Offbg. 11, 15) ist dasselbe Königreich, wie das letztgenannte, aber es wird hier betrachtet als die ganze Welt umfassend und nicht nur Israel.
          Das „ewige Königreich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus" (2. Petrus l, 11) ist wiederum das nämliche Königreich, aber diese Bezeichnung überragt alles, was wir bis jetzt betrachtet haben. Unsere Blicke werden hier auf
          die Ewigkeit gelenkt, zu dem was unveränderlich und unvergäng­lich sein wird.
          Wir möchten unsere kurze Ausführung nicht abschliessen, ohne in besonderer Weise an das kostbare Vorrecht zu erinnern, dass wir uns gegenwärtig noch in der Gnadenzeit befinden, d. h. in der Zeit, in der jedermann von seinen eigenen bösen Wegen umkeh­ren und hinzutreten kann, um aus der Hand Gottes, umsonst, ohne dass irgend etwas gefordert, ja, ohne dass ihm irgend etwas vor­gehalten würde, aus lauter Gnade und Liebe, ein ewiges Heil, die Vergebung von Schuld und Sünde zu empfangen. Diese Gnaden­zeit geht aber eilends — alles deutet darauf hin — ihrem Ende entgegen, und dann wird der Herr kommen und Sein herrliches Königreich auf dieser Erde aufrichten, dabei dürfen wir aber auch nicht vergessen, dass die lange vorausgesagten Gerichte beginnen werden. Alle, die dann auf der Erde leben und die Gnade Gottes verschmäht und das Heil, das in Christus Jesus ist, verworfen haben, werden umkommen, wie in Matthäus 13, 41—42 geschrie­ben steht.
          Wie bekannt ist doch das „Vaterunser", wie oft wird es ge­betet und von wie vielen als die Norm des christlichen Gebetes betrachtet; doch überlegt man auch dabei, was es sagen will „Dein Königreich komme!"? Denn dieses Königreich wird mit dem Ver­derben und ewigen Gericht aller gottlosen und ungläubigen Men­schen beginnen. Denkst du, der du dieses Gebet so oft hersagst, an diese ernste Wahrheit? Wir möchten unsererseits nicht von dem Königreiche Gottes gesprochen haben, ohne auch diese ernste Seite zu berühren.
          ,.Siehe, Ich komme bald, und Mein Lohn mit Mir, um einem jeden zu vergelten wie sein Werk sein wird" (Offbg. 22, 12).
          „Sie sprachen zu Ihm: Was sollen wir tun, dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an Den glaubet, den Er gesandt hat" (Job. 6, 28—29),
          Jesus spricht: „Wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstossen" (Joh. 6, 37).

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          • #6
            Das heisst kurz mit eigenen Worten, dass wir bereits im Königreich leben und demnach die Gleichnisse z.B. von den Jungfrauen, Weingärtner und die anderen Gleichnisse im Mathäus Evangelium, wo vom Königreich der Himmel gesprochen wird, auch für mich gelten oder betreffen sie nur die Juden oder das 1000 jährige Reich?

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            • #7
              Lieber Gläubiger
              Du kannst aber sehr schnell lesen. Ich rate Dir, jeden Artikel wirklich mit dem Worte Gottes zu vergleichen. Jede angefügte Schriftstelle in ihrem Kontext zu untersuchen, darüber zu beten und mit der Zeit schenkt Dir der Herr die Einsicht, die notwendig ist.
              Schriftstudium ist nicht eine reine Intelligenzfrage. Schriftstudium hängt davon ab, ob wir von IHM lernen wollen und ob wir IHN in unserem Leben, mit unseren ganzen "SEIN“ verherrlichen wollen. Das braucht Zeit! Er hat es vor den sog Weisen verbogen!

              Dann wirst Du auch in dem (und in jedem!) Artikel Ungenauigkeiten finden. Da kann man dann am meisten lernen.
              in IHM
              Hans Peter

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