Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

    eine bedenkliche Markierung habe ich schon gemacht (da fehlt mir die Allwissenheit Gottes, traurig)
    findet ihr noch weitere ?
    -------------------------------------
    Bibelstellen: Epheser 1,4

    Es gibt verschiedenen Auserwählungen in der Schrift. Die Auserwählung der Christen ist zu unterscheiden von der Auswählung Israels (Mt 24,22) und der Engel (1. Tim 5,21). Im Folgenden geht es um die Auserwählung der Kinder Gottes.

    Wer hat uns auserwählt?

    Es ist Gott, der Vater, der uns in Christus auserwählt hat (Eph 1,4). Die Auserwählung der Jünger durch den Herrn ist eine andere Sache (Joh 15).

    Wie wurden wir auserwählt?

    Nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters (1. Pet 1,1). Damit ist nicht gemeint, dass er wusste, dass wir uns bekehren würden – dann wäre eine Auserwählung sinnlos. Es geht darum, dass Gott uns als Personen erkannt hat.

    Wann wurden wir auserwählt?

    Wir wurden auserwählt vor Grundlegung der Welt (Eph 1,4). Israel hingegen steht mit der Grundlegung der Welt in Verbindung.

    Wozu wurden wir auserwählt?

    Zur Errettung (2. Thes 2,13). Um heilig und tadellos vor Gott in Liebe zu sein (Eph 1,4).

    Wer wurde auserwählt?

    Die Auserwählten sind vorwiegend nicht weise, nicht mächtig, nicht edel, nicht stark, nicht geachtet, nicht beeindruckend und nicht reich (1. Kor 1,26-28; Jak 2,5). Gott hat das so gemacht, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme.

    Wurden viele auserwählt?

    Nein, wenige sind Auserwählte (Mt 22,16). Viele aber sind gerufen worden, zu Gott zu kommen.

    Wie sollen sich Auserwählte verhalten?

    Sie sollen die christlichen Kardinaltugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung) zeigen und sich damit als Auserwählte erweisen (1. Thes 1,4). Auserwählte sollen das zu ihrer Würde passende „Kleid“ anziehen: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut, Geduld, Vergebungsbereitschaft, Liebe (Kol 3,12).

    Wir sollen wir mit anderen Auserwählten umgehen?

    Wir sollen für diese Person, die Gott so wertvoll sind, alles erdulden (2. Tim 2,10).

    Wie sollen wir mit der Wahrheit der Auserwählung umgehen?

    Wir sollen die Auserwählung in unserem Herzen festmachen (2. Pet 1,10).

    Wie sieht die Zukunft der Auserwählten aus?

    Sie werden im Himmel mit dem Herrn Jesus sein (Off 17,14).

  • #2
    AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

    Sie sind geradeaus, und haarscharf vorbei.
    Wenn sie doch nur alle diese Stellen im richtigen Zusammenhang erklären könnten.
    Eine Stelle, haben sie nicht erklärt:
    Epheser 1:5und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesum Christum für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens,
    In diesem Licht ergeben doch diese Stellen einen Sinn.


    Wenn sie sich nun auf die Auserwählung freuen dann wäre dies der Sinn:
    1. Petrus 2:5
    werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum.


    Ich habe dieses Denken in der FEG vorgefunden, nur ging es dabei auch um eine Vorrangstellung innerhalb der FEG.
    Da werden doch alle Register gezogen die die Welt auch kennt/anwendet


    Kommentar


    • #3
      AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

      Lieber Aron,

      die Aussagen stammen ja nicht von dir, sondern von GS, die meisten werden das heute morgen im Posteingang gehabt haben. Der Beitrag trägt stark calvinistische Züge. Ich finde es eigentlich schon erstaunlich, dass jemand in 2. Thes. 2,13 so mir nichts dir nichts eine Auswahl zur Errettung sieht. Das funktioniert natürlich nur, wenn man den Vers aus seinem Kontext reißt. Anschließend hat man dann eine Stelle, die sich selbst auslegt, weil man keinen weiteren Bibeltext findet, der die Auslegung bestätigt.

      In 2. Thes. 2 geht es darum, dass der Mensch der Sünde und des Verderbens offenbar werden wird und das der Herr Jesus diesen durch den Hauch seines Mundes vernichten wird, bei seiner Ankunft. In diesem Moment ist die Errettung der Thessalonicher, die Erlösung ihres Leibes bereits sichtbar. In 2. Thes. 2 befindet man sich 7+x-Jahre hinter 1. Thes. 4.

      Die Thessalonicher waren, genau wie alle Menschen, zur Sohnschaft auserwählt. Gott hat Gefäße zur Herrlichkeit zuvor bereitet. Ob sie an der Herrlichkeit wirklich teilnehmen werden, hängt nach dem Sündenfall von der Begnadigung ab. Gnade steht unter dem Glaubensvorbehalt.
      und damit er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Begnadigung, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat – Röm. 9,23
      Darum ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, Röm. 4,16
      Dieses zuvor bereitet liegt vor Grundlegung der Welt. Viele haben übersehen, dass wir in Römer 9,22 einen anderen Aktiven haben, dort ist eben nicht Gott der Handelnde und die Handlung findet auch nicht zuvor statt.
      Wenn aber Gott, willens seinen Zorn zu erweisen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefäße des Zorns, die zubereitet sind zum Verderben,
      Da bereiten sich die Gefäße des Zorns selbst zum Verderben zu. In Röm. 9,21 haben wir den Töpfer und die Maße. Viele haben sich hinreißen lassen den Töpfer für das Misslingen des Gefäßes verantwortlich zu machen, es entspricht ja auch einer gewissen Logik und dem menschlichen Erfahrungsschatz. Die Bibel erklärt es uns allerdings anders. In der Bibel und aus göttlicher Sicht, kann und muss die Maße sich ändern.
      Das Wort, das von Seiten des HERRN an Jeremia erging, indem er sprach: Mach dich auf und geh in das Haus des Töpfers hinab, und dort werde ich dich meine Worte hören lassen. Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab, und siehe, er machte eine Arbeit auf der Scheibe. Und das Gefäß, das er aus dem Ton machte, missriet in der Hand des Töpfers; und er machte wieder ein anderes Gefäß daraus, wie es in den Augen des Töpfers zu tun richtig ist. Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Vermag ich euch nicht zu tun wie dieser Töpfer, Haus Israel?, spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. Jer. 18,1-6
      Viele haben an dieser Stelle aufgehört und gesagt, siehst du, habe ich doch sofort gesagt, der Töpfer macht was er will. In Vers 1 hat Gott aber gesagt er wolle Jeremia seine Worte hören lassen. Von Vers 2-5 hat Jeremia nur etwas gesehen. Die Belehrung ist nicht beendet. Gott hat erst in Vers 6 begonnen zu reden, wir wollen ihm bis zum Ende zuhören.
      Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und abzubrechen und zu zerstören; kehrt aber jenes Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse ich mich des Übels gereuen, das ich ihm zu tun gedachte. Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu pflanzen; tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so dass es auf meine Stimme nicht hört, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen gesagt hatte. Und nun rede zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem und sage: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite ein Unglück gegen euch und ersinne gegen euch einen Plan; kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg, und macht eure Wege und eure Handlungen gut. Aber sie sagen: Es ist umsonst; denn unseren Gedanken wollen wir nachgehen und jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun. Darum, so spricht der HERR: Fragt doch unter den Nationen! Wer hat so etwas gehört? Sehr Schauderhaftes hat die Jungfrau Israel getan. Verlässt wohl der Schnee des Libanon den Fels des Feldes? Oder versiegen weither kommende, kalte, rieselnde Wasser? Denn mein Volk hat mich vergessen, sie räuchern den nichtigen Götzen; und diese haben sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den Pfaden der Vorzeit, um Steige zu gehen, einen Weg, der nicht gebahnt ist, damit sie ihr Land zum Entsetzen machen, zu ewigem Gezisch: Jeder, der daran vorübergeht, wird sich entsetzen und den Kopf schütteln. Wie der Ostwind werde ich sie vor dem Feind zerstreuen; mit dem Rücken und nicht mit dem Angesicht werde ich sie ansehen an dem Tag ihres Verderbens. Jer. 7-17
      Wir lernen hier sehr deutlich, das Ausschlaggebende für das Ergebnis ist nicht der Töpfer sondern der Ton. Eigentlich gar nicht überraschend, wir haben das so erwartet, Gott hat es genauso aufgeschrieben.

      In dem Beitrag hast du viele Vernunftschlüsse, sie erheben sich gegen die Erkenntnis Gottes.
      denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus und bereit stehen, allen Ungehorsam zu strafen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. 2. Kor. 10,4-6
      herzliche Grüße

      Ulrich

      Kommentar


      • #4
        AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

        Liebe Brüder,
        ich bin froh dass Ihr diesen Beitrag bereits gepostet habt, sonst hätte ich es getan.
        Der Beitrag vergisst geflissentlich zum Beispiel:
        Röm 8,28-30: Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
        Hier steht nichts von Auswählung zur Errettung, sondern der Verheißung, dass die von Gott Vorerkannten dem Bild des Sohnes gleichförmig sein werden.

        Kommentar


        • #5
          AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

          Liebe Brüder
          Ein weiteres Beispiel ist die oben gelistete Stelle in 1 Petrus 1-2 (SCHL2000):
          Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Fremdlinge in der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asia und Bithynien, die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil!
          Wozu sind sie in der Vorsehung des Vater auserwählt? Es steht im Unterstrichenen oben! Errettung steht hier nicht.

          Kommentar


          • #6
            AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

            Liebe Brüder,
            noch zu 2 Thessalonicher 2,13:
            Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang erwählt hat zur Seligkeit [oder Errettung] in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit,
            Ich lese das er so, dass der Schwerpunkt auf den fett hervorgehobenen Aspekten liegt und nicht auf der "ewigen" Errettung. Gestern in der Bibelstunde wie schon früher haben wir die drei verschiedenen Aspekte der Errettung angerissen.
            Wir sind errettet worden (bei der Bekehrung), wir werden errettet (gegenwärtig) und wir werden errettet werden (künftig). Demnach sehe ich eher die zweite Form der Errettung "in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit" hier gegeben.

            Kommentar


            • #7
              AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

              Lieber Wolfgang,

              wie man es liest spielt eigentlich keine Rolle. Errettung hat ganz deutlich drei Ausprägungen. Eine davon ist Sohnschaft. Du hast ja schon aus Römer 8 angeführt.
              Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes. Röm. 8,23
              Genau das wird bei den Thessalonichern zu sehen sein, wenn 2. Thes. 2 in Erfüllung geht, dafür dankt der Apostel und diesen Gedanken finden wir auch in Röm. 8,28-30.

              herzliche Grüße

              Ulrich

              Kommentar


              • #8
                AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                GS schreibt
                Wurden viele auserwählt?

                Nein, wenige sind Auserwählte (Mt 22,16). Viele aber sind gerufen worden, zu Gott zu kommen.
                Von dem abgesehen, dass GS vermutlich Mt 20,16 meinte, geht es hier doch um Arbeiter im Weinberg und nicht um Errettung und schon gar nicht um Christen?

                Kommentar


                • #9
                  AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                  Zitat von HaraldZ Beitrag anzeigen
                  GS schreibt


                  Von dem abgesehen, dass GS vermutlich Mt 20,16 meinte, geht es hier doch um Arbeiter im Weinberg und nicht um Errettung und schon gar nicht um Christen?

                  Lieber Harald,

                  analog hierzu:

                  Mt 22,14 Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.

                  Martin Schneeberg behandelt diese Stelle in seiner Abhandlung " Vorherbestimmung " auf Seite 32, wie ich gerade gelesen habe.
                  Mir persönlich ist die tiefere geistliche Bedeutung dieser Stelle auch ziemlich wichtig, weil ich damit von einem calvinistisch angehauchten Bibelausleger schonmal ausgekontert wurde.

                  Lieber Gruß
                  Hans

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                    Lieber Hans
                    Martin Schneeberg schreibt auf S 32:

                    D) Der Buchkontext Matthäusevangelium:

                    Das Matthäusevangelium, wie die anderen Evangelien auch, gehört zur Heilszeit Israels.

                    Die Gemeinde (Versammlung, Herausgerufene) entstand erst Pfingsten in der
                    Apostelgeschichte 2 mit Ausgießung des Heiligen Geistes. Deswegen finden wir in den
                    vier Evangelien auch sehr wenig direkte Lehre für die Gemeinde. Insofern ist es quasi
                    unmöglich, dass sich die Begriffe Berufene und Auserwählte in Mt 22.14 auf Christen
                    beziehen könnten. Aber dann stellt sich die Frage WER sind die in Mt 22.14 genannten
                    Hochzeitsgäste von denen viele berufen und wenige auserwählt sind?

                    Das sind wichtige Gedanken
                    In den Evangelien werden die Christen nie erwähnt, auch die Christliche Versammlung nicht, nicht einmal andeutungsweise.
                    Grosse Irrtümer Fehl- und Schnellschüsse geschehen, wenn ich die Betriebsanleitung eines Ruderbotes
                    auf eine Saturnrakete anwende.
                    Im Herrn Jesus Christus
                    Hans Peter Wepf
                    1. Mose 15.6

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                      Um so wichtiger wäre es, eine Betriebsanleitung für die Evangelien zu haben.
                      Außer hier im Forum und uns nahestehenden Büchern, habe ich nie eine Differenzierung diesbezüglich erlebt/gesehen.

                      Dann wird aber auch erklärt, dass wir gar nicht angesprochen sind, nur Belehrung erfahren, aber das verstehe ich auch nicht.
                      Wenn unser HERR JESUS etwas sagt, ist das für alle Menschen gültig, es sei denn es ist anders aus dem Text/ dem Zusammenhang erkenntlich .
                      Oft verwirrt es!

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                        Lieber Bobby
                        Angesprochen ist immer der zu dem direkt gesprochen wird.
                        Es gibt dazu eine sog Red Letter Edition (1) das sieht man es farblich.
                        Das sind wir nie in den Evangelien, wir lesen sie und der Geist Gottes wendet sie an uns an.

                        Er ist in den Evangelien ja auch nicht zu uns gekommen sondern zum Hause Israel hat aber den Glaubenden aus der Welt sofort geholfen.


                        (1) kann man sich selber erstellen wenn man will, ich hab eine...
                        Im Herrn Jesus Christus
                        Hans Peter Wepf
                        1. Mose 15.6

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                          Lieber Bobby,
                          Zitat von bobby Beitrag anzeigen
                          Um so wichtiger wäre es, eine Betriebsanleitung für die Evangelien zu haben.
                          Außer hier im Forum und uns nahestehenden Büchern, habe ich nie eine Differenzierung diesbezüglich erlebt/gesehen.
                          Die Betriebsanleitung hast du doch. Man denkt über den biblischen Text nach und erklärt ihn dann widerspruchslos. Ich geb die ein Beispiel:
                          Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sagen zu ihm: Willst du denn, dass wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit diesem den Weizen ausrauft. Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune. Matt. 13,28-30
                          Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit! In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet. 2. Tim 2,19-21
                          Kann es eine Anweisung des Herrn geben Gutes und Böses zusammen wachsen zu lassen und gleichzeitig eine Anweisung, dass man sich von Gefäßen zu Unehre wegreinigen soll? Offensichtlich gibt es dies. Es steht beides in der Bibel. Jetzt musst du erklären das es kein Widerspruch ist.

                          Ich bin mir sicher, dass geht. Nur zu.

                          herzliche Grüße

                          Ulrich

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                            Gerne lege ich die Ausarbeitung von Roger Liebi zum Thema "Auserwählung und Zuvorbestimmung" wiedermal hoch.

                            Die biblische Lehre über
                            Auserwählung und Zuvorbestimmung

                            1. Wichtige Wörter und Begriffe


                            Gottes Allwissenheit
                            • 1Sam 2,3: „ein Gott des Wissens ist der HERR“
                            • Röm 16,27: „der allein weise Gott
                            • Ps 139 und Jer 23,24: Gottes Allwissenheit und Allgegenwart (im Diesseits [1Kön 8,27 und im Jenseits [Dan 2,28; 2Kor 12,1-4]) è Im Gegensatz zum Geschöpf ist Gott nicht Raum und Zeit unterworfen, daher kennt er unfehlbar alles, was in der Zukunft liegt. (Alle Geschöpfe, und selbst die Engel, also auch Satan und die Dämonen, sind Raum und Zeit unterworfen [Hi 1,7; 2,2; Dan 10,2.12-13].)
                            • Jes 45,11; 46,10: Gott kennt die Zukunft. Jes 14,24: Gott setzt seine Zukunftspläne in die Realität um.
                            • Mat 11,21; Luk 10,13 (Tyrus und Sidon); Mat 11,23 (Sodom): Gott weiss nicht allein alles, was in der Zukunft geschehen wird, sondern auch, was geschehen wäre, wenn andere Voraussetzungen da gewesen wären.


                            Vorkenntnis Gottes
                            • Vorkenntnis / Wissen im Voraus (prognosis): 1Pet 1,2: „auserwählt nach Vorkenntnis Gottes zur Blutbesprengung Jesus Christi“ 1Pet 1,18-20: [18] indem ihr wisset, daß ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, [19] sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken; [20] welcher zwar zuvorerkannt ist vor Grundlegung der Welt, aber geoffenbart worden am Ende der Zeiten um euretwillen, [21] …“
                            • Apg 2,23: „… [23] diesen, übergeben nach dem bestimmten Ratschluß und nach Vorkenntnis Gottes, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet und umgebracht.“ Vgl. Apg 4,27-28: [27] Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit wider deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, [28] alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluß zuvorbestimmt hat, daß es geschehen sollte.“
                            • zuvor erkennen (proginoskô): alle Stellen im NT: Apg 26,5; Röm 8,29; 11,2; 1Pet 1,20; 2Pet 3,17
                            • proginoskô = im Voraus wissen / kennen / wahrnehmen / lernen / urteilen
                            • Das Wort prognosis kennen wir im Deutschen im Zusammenhang mit der Wetterprognose. Die Meteorologen erkennen das Wetter im Voraus. Durch ihre Prognose wird das Wetter aber nicht beeinflusst. è So ist es auch bei Gott: Durch seine Prognosis übergeht er nicht den Willen und die Verantwortung des einzelnen Menschen!


                            Auserwählung
                            • Auserwählter (eklektos): alle Stellen im NT: Mat 20,16; 22,14; 24,22, 24, 31; Mark 13,20.22.27; Luk 14,24; 18,7; 23,35; Röm 8,33; 16,13; Kol 3,12; 1Tim 5,21; 2Tim 2,10; Tit. 1,1; 1Pet 1,1; 2,4.6.9; 2Joh 1,1.13; Off 17,14
                            • auswählen / auserwählen (eklegô): alle Stellen im NT: Mark 13,20; Luk 6,13; 10,42; 14,7; Joh 6,70; 13,18; 15,16.19; Apg 1,2.24; 6,5; 13,17; 15,7.22.25; 1Kor 1,27.27.28; Eph 1,4; Jak 2,5
                            • è „auserwählen“ bedeutet: Gott hat aus einer Gesamtmenge einen Teil ausgewählt.


                            Zuvorbestimmung (Prädestination)
                            • bestimmen (orizô): alle Stellen im NT: Luk 22,22; Apg 2,23; 10,42; 11,29; 17,26,31; Röm 1,4; Heb 4,7
                            • zuvorbestimmen (proorizô): alle Stellen im NT: Apg 4,28; Röm 8,29.30; 1Kor 2,7; Eph 1,5.11
                            • „zuvorbestimmen“ bedeutet: Gott hat im Voraus etwas unabänderlich festgelegt.


                            Verordnung
                            • verordnen (tassô): Apg 13,48 (vgl. Apg 18,2: Kaiser Claudius verordnete [= tassô]…)


                            Ratschluss Gottes
                            • Ratschluss (boulê): alle Stellen im NT: Luk 7,30; 23,51; Apg 2,23; 4,28; 5,38; 13,36; 20,27; 27,12.42; 1Kor 4,5; Eph 1,11; Heb 6,17
                            • Beachte den Gegensatz zwischen boulomai (= ich will [als fester Entschluss]) und thelô (= ich will / ich möchte) in 1Tim 2,4 und 2,6!


                            Vorsatz Gottes
                            • Vorsatz (prothesis): alle Stellen im NT: Mat 12,4; Mark 2,26; Luk 6,4; Apg 11,23; 27,13; Röm 8,28; 9,11; Eph 1,11; 3,11; 2Tim 1,9; 3,10; Heb 9,2

                            2. Gottes Heil steht allen Menschen offen

                            • Joh 3,16: Gott liebte die ganze Welt und sandte deshalb seinen Sohn als Retter. Doch nur diejenigen, die an seinen Sohn glauben erhalten ewiges Leben. Die anderen gehen verloren.
                            • Gott möchte, dass alle Menschen errettet werden.1Tim 2,3-4: „[3] Denn dieses ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, [4] welcher will,[1] daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
                            • Gott möchte, dass niemand verloren geht. 2Pet 3,9: „Der Herr verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten, sondern er ist langmütig gegen euch, da er nicht will, daß irgend welche verloren gehen, sondern daß alle zur Buße kommen.“
                            • Gott bietet allen Menschen seine rettende Gnade an. Tit 2,11: „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen,…“
                            • è Jeder Mensch hätte die Möglichkeit, errettet zu werden. Dennoch werden viele ewig verloren gehen, weil sie Gottes Gnade nicht annehmen wollten, obwohl ihnen Gott die Gelegenheit und die Möglichkeit gegeben hatte, zur Bekehrung und zum Glauben zu gelangen (Mat 25,46; Off 20,11-15; 21,8).
                            • Der Mensch kann Gottes Ratschluss in Bezug auf sich selbst wirkungslos machen (Luk 7,30): „Die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Ratschluß [boulê] Gottes wirkungslos, indem sie nicht von ihm getauft worden waren.“
                            • Gott hat keinen Gefallen am Tod des Gesetzlosen. Hes 18,23 (s. Hes 33: „Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tod des Gesetzlosen, spricht der Herr, der EWIGE? Nicht vielmehr daran, daß er von seinen Wegen umkehre und lebe?“ Hes 33,11: „Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, der EWIGE, ich habe kein Gefallen am Tod des Gesetzlosen, sondern daß der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?“

                            3. Das Buch des Lebens

                            • Vgl. CD/Kassette von RL zum Thema: Das Buch des Lebens

                            • Jeder Mensch wurde ins Buch des Lebens eingeschrieben anlässlich der Erschaffung der Welt, weil Gott für jedes seiner menschlichen Wesen das Leben möchte. Aber wenn der einzelne Menschen zu Lebzeiten auf Erden die Gnadenzeit verstreichen lässt, so wird er aus dem Lebensbuch gelöscht.
                            • Das Buch des Lebens = Gottes Dokumentation seiner Liebe zu allen Menschen!
                            • 2Mos 32,32-33: Mose wollte stellvertretend für die damaligen Israeliten aus dem Buch des Lebens gelöscht werden. Er konnte jedoch nicht stellvertretend für andere sterben. Die Schuldigen selbst sollten ausgelöscht werden. è Die Israeliten von damals, also auch Ungläubige, waren eingeschrieben im Buch des Lebens!
                            • Ps 9,5: Heidnische Menschen und Gesetzlose sind eingeschrieben im Buch des Lebens. Weil sie nicht umkehren, sollen sie als Gericht für ewig daraus ausgelöscht werden.
                            • Ps 69,28: Ps 69,1-22 beschreibt die Kreuzigung Christi. 69,23ff behandelt das Gericht über Israel (vgl. Röm 11:9-10). è Die Juden, die Christus verworfen haben, waren im Buch des Lebens eingeschrieben. Als göttliches Gericht sollen die Unbussfertigen daraus gelöscht werden.
                            • Ps 139,15-16: David wurde nicht bei seiner Bekehrung eingeschrieben. Als er im Mutterleib sich entwickelte, war (nicht: wurde) er bereits eingeschrieben im Buch des Lebens.
                            • Jes 4,2-3: Wer am Anfang des 1000-jährigen Reiches zum Leben eingeschrieben ist, wird nicht gerichtet werden.
                            • Jer 17,13: Von Gott abtrünnige Israeliten werden ausgelöscht werden (in die Erde geschrieben, d.h. damit die Schrift bald verweht und ausgelöscht wird; vgl. Joh 8,6-8)
                            • Luk 10,20: Dieser Vers spricht nicht über die Einschreibung ins Buch des Lebens. Es geht einfach um die Freude darüber, dass man dort eingetragen ist.
                            • Phil 4,3: Die Namen dieser Diener Gottes stehen im Buch des Lebens. Paulus sagt hier nichts darüber aus, wann sie dort eingeschrieben wurden.
                            • Off 3,5: Sardes weist prophetisch-kirchengeschichtlich auf den Protestantismus hin. Wahre Gläubige aus der Kirche der Reformation dürfen wissen: Auch wenn viele Pietisten aus den Kirchenbüchern gelöscht wurden, sie wird der Herr Jesus nie aus dem Buch des Lebens auslöschen! Das Entsprechende gilt auch für die wahren Gläubigen der historischen Gemeinde in Sardes.
                            • Off 13,8: „Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, ein jeder, dessen Name nicht geschrieben ist (1) in dem Buche des Lebens des geschlachteten Lammes (2) von Grundlegung der Welt an (3). è „nicht geschrieben ist“: Dieser Ausdruck besagt nicht, dass diese Namen niemals eingeschrieben wurden. (Es heisst nicht: „die nicht eingeschrieben worden waren“!) Jedoch zum Zeitpunkt von Off 13,8 (= Grosse Drangsal) stehen diese Namen nicht (mehr) drin. Es ist beachtenswert, dass im Griechischen nicht die Zeitform des Aorists (= Punktual; ·), sondern die des (viel selteneren) Perfekts (= Resultativ; · ®) gewählt worden ist. Genau dasselbe gilt für Off 17,8. Auch in Off 20,15 findet sich das Perfekt („geschrieben“). (2) Eine ausführlichere Bezeichnung für das „Buch des Lebens“: „Das Buch des Lebens des geschlachteten Lammes“ (vgl. Off 21,27). (3) Das Buch des Lebens wird von Grundlegung der Welt an geführt.
                            • Off 17,8: „Das Tier, welches du sahest, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen; und die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht in dem Buche des Lebens geschrieben sind (1) von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, daß es war und nicht ist und da sein wird.“ è (1) Im Griech. ein Perfekt ( · ® ); vgl. den Kommentar zu Off 13,8.
                            • Off 20,12-15: Alle Ungläubigen werden zum letzten Gericht antreten müssen. Obwohl sie auferstanden sind, werden sie hier immer noch „Tote“ genannt. Anhand des Buches des Lebens wird dokumentiert werden: Ihr steht nicht mehr im Buch des Lebens, darum habt ihr keinen Anspruch auf Leben! Konsequenz: Der ewige Tod, die ewige Pein.
                            • Off 21,27: Man beachte, dass es hier nicht heisst „nur die (einst) eingeschrieben wurden in das Buch des Lebens“, sondern „nur die geschrieben sind“. Es geht um solche, die zu diesem Zeitpunkt immer noch im Lebensbuch stehen werden.

                            4. Kann der Mensch sich bekehren, wann er will?

                            • Kein Mensch sucht von sich aus Gott (Röm 3,9). Somit kann er sich gar nicht von sich aus bekehren. Sein Wille ist gebunden durch Satan (2Kor 4,4) und durch die Sünde (1Mo 6,5). Im wahrsten Sinn des Wortes kann man also nicht von einem freien Willen des Menschen sprechen. Der Wille des Menschen ist geknechtet. è Die Lehre der Pelagianer ist vollkommen falsch!
                            • Gott ruft jeden Menschen mindestens 2 Mal (Hi 33,29). Er hat auch Mittel und Wege, um zu den Menschen zu reden, die das Evangelium noch nie gehört haben (Hi 33: Durch Träume und durch Krankheit; Röm 1,18ff.; Ps 19,1ff; Off 14,7 (das ewige Evangelium“): durch die Schöpfung; Röm 2,14-16: durch das Gewissen.
                            • Gott, der dreieine Gott, leitet zur Busse (Röm 2,4-5). Der Vater zieht (Joh 6,44). Der Heilige Geist überführt (Joh 16,8). Der Sohn sucht (Luk 19,10).
                            • Der Mensch darf diese Gott gegebenen Chancen, wo er sich bekehren könnte nicht verpassen: Heb 3,8.15; 4,7: „Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht.“
                            • Der Mensch ist selber schuld, wenn er verloren geht (Röm 2,4-5). In Mat 23,37: „Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen,… und ihr habt nicht gewollt!“
                            • 6x verhärtete der Pharao sein Herz bevor Gott sein Herz zum 7. Mal verhärtete (2Mo 9,12). Im Ganzen wird sein Herz 12x verhärtet (2Mo 7,13.22; 8,15.19.32; 9,7.12.34; 10,20.27; 11,10; 14,4). Auch das Herz seiner Beamten wird verhärtet (2Mo 9,34; 10,1).
                            • Gott wusste im Voraus, dass der Pharao sich verhärten würde (2Mo 3,19-20; 9,16; Röm 9,17), dennoch gab er dem Pharao die Gelegenheit zur Umkehr.
                            • Apg 7,51: „Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstreitet allezeit dem Heiligen Geiste; wie eure Väter, so auch ihr.“

                            5. Verschiedene Arten von Auserwählung

                            • Die vor Grundlegung der Welt erfolgte Erwählung der Erlösten, die zur Gemeinde gehören. Eph 1,4: „auserwählt, um heilig und tadellos vor ihm zu sein“
                            • Die Erwählung Abrahams, Isaaks und Jakobs (Apg 13,17) bedeutet: Sie sollten Stammväter Israels sein und Vorfahren des Messias. Ihre Erwählung bedeutete nicht die Verdammung der Nichterwählten! (Gottes Hass auf Esau wird in Maleachi erst etwa 1400 Jahre nach dessen Tod bezeugt [Mal 1,2-3; Röm 9,13].) Zu Röm 9,11-12: Die Erwählung Jakobs anstatt Jakobs hing allein von Gott ab. Sie bedeutete aber nicht, dass Esau deswegen hätte verloren gehen müssen!
                            • Die Erwählung Israels (Hes 20,5) bedeutet: Israel ist das irdische Volk Gottes, aus dem der Erlöser kommen sollte. Dieses Volk sollte auf Erden eine besondere Stellung einnehmen (Röm 9,1-5) und zum Segen für alle anderen Völker werden (1Mo 12,1-3). Die Erwählung Israels bedeutete nie die Verwerfung der anderen Völker! Israel sollte ein Prototyp sein, der allen Völker als Beispiel dienen könnte, damit ale Menschen sehen könnten, was geschieht, wenn ein Volk Gott gehorcht bzw. nicht gehorcht (5Mo 28,46). Die Nachkommen Abrahams waren nicht automatisch errettet (Röm 9,6-13).
                            • Die Erwählung Davids (Ps 78,70) bedeutet: Er sollte König in Israel sein nach Gottes Plan. Damit waren seine Brüder (1Sam 16) nicht verloren.
                            • Die Erwählung der 12 Apostel (Luk 6,13) bedeutet: Diese 12 Männer sollten einen ganz speziellen Dienst ausüben und eine spezielle Autorität direkt von dem Messias übertragene Autorität haben. Damit waren die anderen Jünger nicht verloren.

                            6. Wozu sind die Erlösten auserwählt und zuvorbestimmt?

                            • Auserwählt nach Vorkenntnis Gottes zur Blutbesprengung Jesu Christi (1Pet 1,2)
                            • Auserwählt vor Grundlegung der Welt, um heilig und tadellos vor dem Vater zu sein in Liebe (Eph 1,4)
                            • Zuvorbestimmt zur Sohnschaft[2] für den Vater, nach dem Wohlgefallen seines Willens (Eph 1,5)
                            • Zuvorbestimmt um dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit Jesus Christus der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern (Röm 8,29) è Kinder Gottes sowie Söhne und Töchter Gottes zu sein (Röm 8,15.16; 2Kor 6,18)
                            • Zum ewigen Leben verordnet (Apg 13,48). Vgl. die Verheissung des ewigen Lebens vor ewigen Zeiten (Tit 1,2). Wer verhiess damals wem? Der Vater dem Sohn!

                            7. „Die goldene Kette“ aus Röm 8

                            • Röm 8,29-30: [29] Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. [30] Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
                            • (1) zuvorerkannt è (2) zuvorbestimmt è (3) berufen è (4) gerechtfertigt è (5) verherrlicht
                            • Wer zu den Auserwählten gehört kann nicht mehr verloren gehen (Röm 8,1 und 8,37-39).
                            • Den Auserwählten gibt Gott die Gabe des Beharrens bis zum Ende (1Pet 1,2: auserwählt è 1Pet 1,3: wiedergeboren è 1Pet 1,5: durch Gottes Macht bewahrt bis ans Ende
                            • Beachte den Gegensatz: Die nicht wiedergeborenen „Gläubigen“ haben nicht die Gabe des Beharrens. Luk 8,13: Die auf dem Felsen glauben für eine Zeit und fallen in der Versuchung wieder ab.
                            • Die Auserwählten sind die „Gefässe der Begnadigung, die Gott zur Herrlichkeit zuvorbereitet hat“ (Röm 9,23): „und auf daß er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Begnadigung, die er zur Herrlichkeit zuvorbereitet hat...?“
                            • Beachte den Gegensatz zwischen Röm 9,23 und Röm 9,22! Röm 9,22: „Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erzeigen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefäße des Zornes, die zubereitet sind zum Verderben.“ Wer hat sie zubereitet zum Verderben? Nicht Gott, sondern sie selbst! è Röm 2,4-6: „[4] Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, nicht wissend, daß die Güte Gottes dich zur Buße leitet? [5] Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf am Tage des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes, [6] welcher einem jeden vergelten wird nach seinen Werken.“
                            • Die Auserwählten sind unantastbar und können nicht mehr verloren gehen! Röm 8,33-34: „[33] Wer wird wider Gottes Auserwählte[3] Anklage erheben? Gott ist es, welcher rechtfertigt; [34] wer ist, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.“
                            • 2Tim 1,9-10: [9] der uns errettet hat und berufen mit heiligem Rufe, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter gegeben, [10] jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, welcher den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, [11] …“ è
                              • 1. Vor Erschaffung der Welt hat Gott hat Gott seinen Vorsatz zu unserer Erwählung gefasst und uns seine Gnade zugesprochen.
                              • 2. Vor 2000 Jahren ist Christus gekommen und hat im Jahr 32 n. Chr. den Tod besiegt und als am dritten Tag Auferstandener den Auftrag zur Verbreitung der Frohen Botschaft von dem Auferstehungsleben gegeben.
                              • 3. Im 20. Jh. sind wir mit dem Ruf zur Busse konfrontiert worden und konnten durch Busse und Bekehrung errettet werden.


                            8. Kann man wissen, ob man auserwählt ist?

                            • 1Thess 1,4: „wissend, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung.“
                            • Das Glaubensleben und die Treue in den Verfolgungen haben deutlich gemacht, dass die Thessalonicher eine echte Bekehrung erlebt hatten (1Thess 1,2-3)
                            • Eph 1,3-5: „ Gepriesen sei der Gott und Vater… uns auserwähltuns zuvorbestimmt…“
                            • Kol 3,12: „Ziehet an als Auserwählte Gottes…“
                            • 1Pet 1,1-2: „[1] … den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, [2] auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters,…“

                            9. Aus der Kirchengeschichte

                            • Nach der Zeit der Apostel gab es von 100 – 400 n. Chr. unter den Bibellehrern (= so genannte „Apostolische Väter“ und „Kirchenväter“; vgl. aber Mat 23,9) breite Übereinstimmung in der Lehre: Gott hat in seiner Allwissenheit im Voraus gewusst, wer sich einmal bekehren würde. Diese Menschen hat Gott auserwählt. Gott sandte seinen Sohn für alle Menschen in die Welt. Nur die, welche die Gnade Gottes empfangen werden errettet werden. Die übrigen werden ewig verloren gehen.
                            • Aurelius Augustin (354 - 430) lehrte dies anfänglich auch so. Später behauptete er, wohl aus dem Anliegen heraus, die Grösse Gottes im Gegensatz zum Menschen mehr herauszuheben: Gott habe einen Teil der Mensch auserwählt, der errettet werden könne. Die Übrigen werden verloren gehen. (Seine Prädestinationslehre war beeinflusst durch seinen Kampf gegen die Irrlehre von Pelagius und ev. Auch durch Überreste aus seiner Zeit vor der Bekehrung, als er durch die Irrlehre der Manichäer verführt war.)
                            • Augustin kämpfte gegen den zeitgenössischen Irrlehrer Pelagius. Pelagius lehrte (vgl. „Pelagianismus“): Der Mensch sei gut geboren und in seinem Willen völlig frei. Er könne sich frei für das Gute entscheiden und sei in der Lage, alles zu tun, was es braucht, um errettet zu werden. Den Begriff der sündigen Natur im Menschen (= „Erbsünde“, Röm 5,12ff) ersetzte er durch Begriffe wie „sündige Gewohnheit“ und „Nachahmung Adams“.
                            • Jean Calvin (1509-1564) hat von Augustin sehr viel gelernt, gerade was die Gnade Gottes anbetrifft. Er übernahm die Lehre Augustins. In seiner Institutio führt er seine doppelte Prädestinationslehre (vgl. „Calvinismus“) aus: Alle Menschen sind böse und verloren. Sie hassen Gott und wollen nicht zu ihm kommen. Doch eine bestimmte Zahl aus ihnen habe Gott aufgrund seines eigenen Beschlusses zu Heil auserwählt. Diese ziehe er durch seine Gnade, der sie nicht widerstehen können, aus dem Sumpf der Sünde heraus. Die anderen überlasse er sich selbst. Sie gehen verloren. Sie wollen auch nicht gerettet werden, aber sie könnten es auch nicht. Calvin glaubte: Gott habe gewisse Menschen zum Heil und die anderen zur Verdammnis zuvorbestimmt (Institutio III,21.5). Aber: Die Bibel spricht nie über eine negative Prädestination!
                            • Durch die Dordrechter Synode von 1618-1619 wurde die Prädestinationslehre zur offiziellen Lehre der Reformierten Kirche Hollands erklärt. Die Lehre des Arminius wurde dabei verurteilt.
                            • Andere Reformatoren wie z.B. Bullinger in Zürich wandten sich gegen die Lehre Calvins und hielten sich im Prinzip an die in den ersten 4 Jahrhunderten festgehaltenen Lehre, die sich vollumfänglich mit den Aussagen der Bibel deckt.
                            • Jacobus Arminius (1560-1609 lehrte (vgl. „Arminianismus“): 1. Gott habe vor Erschaffung der Welt nur die erwählt, von denen er wusste, dass sie sich durch seine Gnade dereinst bekehren würden. 2. Der Mensch habe, obwohl er in Sünde geboren wird, einen freien Willen zur Entscheidung für das Evangelium. 3. Christus habe für alle Menschen die Versöhnung erworben, aber nur diejenigen, die sie annehmen, werden ihrer teilhaftig. 4. Der Gläubige könne wieder abfallen und das Heil verlieren (vgl. jedoch: Joh 10,27-29; Röm 8,1; 8,37-39). Diese Lehre fand grosse Verbreitung durch den Methodisten John Wesley.


                            Roger Liebi, März 2007





                            [1] Griech. thelô = wünschen / wollen; nicht boulomai [= wollen / als Ratschluss festlegen] wie 1Tim 2,8.

                            [2] Griech. hyothesia = Adoption (vgl. Röm 8,15.23; Gal 4,5).

                            [3] Vgl. Kol 3,12.
                            Im Herrn Jesus Christus
                            Hans Peter Wepf
                            1. Mose 15.6

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Die christliche Auserwählung (aus bibelstudium.de) heute

                              lieber Hans Peter -
                              Im Matth. Evangelium finden wir aber doch die Versammlung, wenn sie auch hier nicht Christliche Versammlung genannt wird. Eine Christl. Versammlung gibt es, soweit mir bekannt ist, überhaupt nicht im Wort Gottes.

                              Matthäus 16:18 Aber auch ich sage dir, daß du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.
                              Matthäus 18:17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Versammlung; wenn er aber auch auf die Versammlung nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner.
                              liebe Grüße - Paule

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X