Liebe Brüder
In den "Handreichungen" habe ich diese Antworten gelesen auf die Frage:
Handelt es sich in 1. Mose 1 um 24-stündige Tage oder um Zeitperioden?
Meine Frage dazu; kennt Ihr diese "Lehren" & was soll ich davon halten?
Hier auszugsweise die Antworten:
Da die Schöpfungsgeschichte 1. Mos. 1,1 sechs Tage umfaßt, und die jedesmalige Wiederholung folgt „und es ward Abend und es ward Morgen“ je ein Tag,
so läßt sich nicht allein schlußfolgern, sondern bestimmt sagen, daß dabei tatsächlich ein vierundzwanzigstündiger Zeitraum ablief
und die Zeit vom Ende des Sonnenunterganges bis wieder zum Ende desselben als die Laufzeit eines vollen Tages gekennzeichnet ist.
Psalm 33,6 u. 9 führt uns die Schöpferkraft vor Augen, und es hieße einen Zweifel in diese Kraft und Allmacht des allgewaltigen Gottes setzen, wollten wir annehmen,
daß Zeitperioden zur Vollendung der Schöpfung hätten ablaufen müssen.
Ps. 50,1; Hiob 26,7.8; Jes. 40,12 öffnet unseren Blick, in die Tiefen des Reichtums sowohl der Weisheit als der Erkenntnis Gottes hineinzuschauen, um verstehen zu lernen, was Jes. 66,1 uns sagt.
Um 24-stündige Tage handelt es sich sicher nicht.
Es ist nicht unseres Gottes Art, unvermittelt unter Überspringung vieler Entwicklungsstufen etwas Neues plötzlich zu schaffen, sondern nach Seinen weisen Gesetzen entwickelt sich alles organisch nach und nach.
Der, dem Ewigkeiten zur Verfügung stehen und vor dem 1000 Jahre wie ein Tag sind, sollte binnen 24 Stunden überstürzt eine ganze Schöpfung entstehen lassen?
Es sei zudem wieder daran erinnert, daß die Bibel kein Naturkundebuch sein will und der Schöpfungsbericht für den Glaubenden (Hebr. 11,3) eine Anleitung ist,
die Entwickelungsperioden zu erkennen und in ihnen die Weisheit Gottes.
Dem aufmerksam Forschenden kann es auch nicht verborgen bleiben, daß er in den sieben Schöpfungstagen ein Vorbild für göttliche Zeitalter hat.
Er erkennt im ersten Tag das Licht als die Gegenwart Gottes im Paradiese,
im zweiten die alte Welt, die durch Wasser verging und in der der Himmel das Gericht selbst ausübte über die Erde.
Der dritte Tag zeigt uns im Abbild das Zeitalter der Patriarchen und Israels, ihre irdischen Segnungen, zum erstenmal einen Ort auf der Erde, wo Gott Fuß faßte.
Und ist nicht im vierten Tag die Gemeinde (die wir in der Offenbarung als sieben Sterne sehen) als Mond (der sein Licht von der Sonne hat und aus Verbindung mit ihrem Lichte in der Finsternis auf die Erde leuchtet, Matth. 5,14-16) zu erkennen,
und ist nicht die gottgesetzte Scheidung zwischen Licht und Finsternis an diesem Tage für uns eine Mahnung?
Die Segnungen der Gemeinde sind himmlischer Art.
Im fünften Tag erblicken wir die Drangsalzeit, und die Bilder der lebendigen Wesen, der Vögel und der übrigen unreinen Tiere zwingen uns geradezu zu Vergleichen mit der Offenbarung.
Der sechste Tag zeigt uns den Menschen, wie er im 1000-jährigen Reich nach Gottes Bild und Gottes Gedanken dargestellt sein wird - und der siebente Tag endlich den ewigen Äon der Ruhe.
Fürwahr, das ist mehr als Naturgeschichte, welche Tiefen öffnen sich dem Blick des Gläubigen! Möchten wir durch die Gnade des HErrn immer mehr Verständnis gewinnen für die göttlichen Dinge.
Es gibt zwei extreme Lehrauffassungen.
1. Die ganz veraltete, die die Tage schon von Vers 1 an rechnet und meint, die Erde bestände ca. 6000 Jahre.
2. Die andere, die, nachdem die Geologie die erstere für viele Schriftforscher unhaltbar gemacht hat, in den Tagen die sogenannten geologischen Zeitalter sucht.
Sie stellt die sechs Tage als große Zeitperioden hin. Dadurch versucht sie, natürlich fälschlicherweise, die Bibel mit der Wissenschaft in Einklang zu bringen.
Dann gibt es noch eine neutrale, ausgleichende Lehrrichtung. Sie behauptet, daß wohl die drei ersten Tage als große Zeitperioden oder erdgeschichtliche Zeitalter zu betrachten seien,
aber die drei letzten nur als Tage von 24 Stunden angenommen werden müssen, da vom vierten Tage die Erscheinung der Sonne diese Begrenzung verlangt.
Die Frage ist nun, ob sich obige Auffassungen 1. biblisch und 2. geologisch behaupten lassen.
Die erste Auffassung wird nur noch von wenigen aufrecht erhalten, weil sie weder der biblischen Lehre noch den Tatsachen entspricht.
Selbst Augustinus erkannte schon auf Grund des hebräischen Textes, zu einer Zeit, wo Geologie als Wissenschaft noch nicht geboren war, daß zwischen Vers 1 und 2 ein großer Zeitraum liegen müsse.
Da nun viele Gläubige, die die erste Lehrauffassung vertreten, oft gegenteilige Anschauungen mit folgenden Worten abweisen: „Kann Gott in Seiner Allmacht nicht in sechs buchstäblichen Tagen alles schaffen usw.“,
so sei hier erst einmal vor allem festgestellt, daß es keine Frage der Allmacht Gottes ist, sondern des Zeugnisses Gottes in Seinem Worte und in Seiner Schöpfung.
Sein Wort bezeugt für jeden lernenden Menschen, daß die in Vers 1 geschaffene Erde, die ohne allen Zweifel eine Sonnenwelt war, sich in Vers 2 im entgegengesetzten Zustande befindet.
Wir brauchen nur Stellen wie Jes. 45,18; 34,11; Jer. 4,23 usw. zum Vergleich heranziehen, um das zu erkennen.
Auch die Erdkruste gibt Zeugnis. Die Geologen sagen uns, daß sie fast durchweg von Pflanzen und Tierleichen gebaut ist.
Obwohl die Geologie von uns gläubigen Christen nur vorbehaltlich angenommen wird, weil sie nichts von Satans Fall und von den gewaltsamen Gerichten und Eingriffen eines heiligen Gottes berichtet,
die wir unbedingt zwischen Vers 1 und 2 anzunehmen gezwungen sind, dürfen wir doch ihr Zeugnis von der Schöpfung nicht unterschätzen.
Wir können überzeugt sein, daß es Gott nicht entspricht noch Seiner würdig ist, Fossilien (Versteinerungen) geschaffen zu haben, also Scheinwesen, die nie als Lebewesen existierten.
Wir müssen daher die erste Lehranschauung biblisch und geologisch als vollständig unhaltbar bezeichnen.
Hingegen ist die zweite Auffassung die Überzeugung der meisten gläubigen, selbst wissenschaftlich hochgebildeter Männer.
Sie ist wohl die weitverbreitetste Anschauung. Jahrelanges Forschen und ernstes Studium hat uns zu der Überzeugung gebracht,
daß auch die zweite volkstümliche Auffasse weder im Lichte der Bibel noch in geologischer Einsicht aufrecht zu erhalten ist.
Obwohl Männer von Ruf, denen wir viel zu verdanken haben, wie Bettex, Keerl, Hoppe, Urquhart usw. diese Überzeugung vertreten,
ist es trotzdem unsere Pflicht und unser Vorrecht, an der Hand des Wortes Gottes zu prüfen, ob es sich also verhält. (Apgesch. 17,11.)
Wie wir bereits erwähnt haben, liegt zwischen Vers 1 und 2 eine große Zeitperiode.
Wie lang sie war, weiß weder der beste Bibelforscher noch der größte Geologe, weil Gott es für gut fand, den Menschen es vorzuenthalten.
Nach unserer Auffassung liegt hier der Schlüssel zur Lösung der so wichtigen und vielumstrittenen Frage. Unsere feste Überzeugung ist, daß die geologischen Zeitalter nur zwischen Vers 1 und 2 zu legen sind.
Eine andere Auslegung läßt das Wort Gottes nicht zu. Auch die Geologie ist dagegen. Dies zu beweisen wäre die Aufgabe eines mit der Erdgeschichte sehr vertrauten gläubigen Mannes. Wir können diese äußeren Dinge nur streifen.
Oft werden die sechs Tage als Schöpfungstage dargestellt. Die Schrift tut dies nicht. 2. Mos. 20,11 wird ausdrücklich gesagt, daß Gott die Erde in sechs Tagen gemacht hat - nicht geschaffen.
Daß ein großer Unterschied zwischen Machen und Schaffen besteht, wird jeder Bibelleser wissen.
Der Geist Gottes nimmt in der angeführten Bibelstelle nicht auf 1. Mos. 1,1 Bezug, sondern auf die nachfolgenden Verse 3-31. Es ist die Neugestaltung oder Neuordnung der Erde zum Wohnsitz für den Menschen. Ps. 104,30.
Das Wort „schuf“ kommt im 1. Kapitel nur in Verbindung mit drei Gegenständenvor.
1. Vers 1 - Schöpfung des Alls: Stoff.
2. Vers 21 - Schöpfung der lebendigen Wesen: Seele oder bewußtes Leben.
3. Vers 27 - Schöpfung des Menschen: Geist oder verantwortliches Leben.
Auf Grund des bereits Ausgeführten haben wir in Vers 2 nicht den Anfang der geologischen Zeitalter, sondern das Ende derselben. Nicht die Urzeit, sondern die Neuzeit der Erdgeschichte.
Wenn uns Vers 1 die Schöpfung der Erde zeigt, so haben wir in Vers 2 das Grab der Erde: Wüste, Leere, Finsternis, und als Folge Kälte und Tod.
Wir haben hier das Diluvium, das sogenannte Eiszeitalter. Darum brütet der Geist Gottes über dem Erdenei zur Neubelebung.
Auch wissen wir nicht, ob nach Vers 2 wieder eine kürzere oder längere Zeitperiode einseht, nur das eine ist aus dem Worte ersichtlich, daß das Brüten des Heiligen Geistes die sechs Tage einleitet.
Wir möchten nun dem Leser einige Beweise für unsere Behauptungen bringen und sie ihm zur betenden Prüfung empfehlen.
1. Im Worte Gottes wird nie das Wort „Tag“ für eine Periode in Verbindung mit Grund- oder Ordnungszahlen gebraucht,
z. B. finden wir 1. Tag, 2. Tag usw. in 1. Mos. 1; vgl. 1. Mos. 8,3; 4. Mos. 13,25; Ev. Joh. 2,1; 1. Kor. 15,4.
Hingegen wenn „Tag“ eine Periode ist, drückt sich die Schrift anders aus; vgl. Jes. 61,2; 2. Kor. 1,14; 6,2; 1. Petr. 2,12; 2. Petr. 3,10 usw. Aus 2. Mos. 20,11 geht ganz klar hervor, daß es Tage von 24 Stunden sind.
Es ist der schlagendste Beweis gegen die Periodenlehre. Nie hätte ein Israelit an Tage von Millionen Jahren gedacht, auch finden wir die sechs Tage im Worte Gottes nie so angewandt.
Es ist eine grobe Verletzung der wichtigsten exegetischen Grundsätze.
Die Behauptung, daß der Sabbat bis jetzt anhalte, weil kein Abend und Morgen genannt wird, ist dadurch hinfällig,
daß die Ruhe Gottes am Sabbat immer nur in der Zeitform der Vergangenheit gebraucht wird. Vgl. 1. Mos. 2,2.3 und Hebr. 4,4.
Niemand wird wohl im Ernst meinen, daß der Sabbat kein Tag von 24 Stunden gewesen sei.
Das Auslassen von Abend und Morgen beim siebenten Tag hat eine prophetische Bedeutung, auf deren Einzelheiten wir hier nicht eingehen können.
Es sei nur hier flüchtig bemerkt, daß die buchstäblichen sechs Tage die Weltzeiten prophetisch vorbilden.
Auch kann die Frage nicht mit der Entgegnung gelöst werden, daß man sagt: 1000 Jahre seien vor Gott wie ein Tag.
Mit solch einer Schriftauslegung dient man weder den Gläubigen noch den Ungläubigen.
2. Wir finden nie im Worte Gottes, daß ein Zeitalter mit einem buchstäblichen Abend und Morgen eingeleitet oder beendet wird.
Auch gebraucht hier der Heilige Geist die umgedrehte Ordnung, wie der jüdische Tag beginnt, mit dem Abend.
Wollte Gott uns mitteilen, daß es Zeitalter wären, so würde Er dies angedeutet haben und Sich nicht Worte bedient haben, die gerade das Gegenteil besagen.
3. Wenn man annimmt, daß das in den Periodentagen Geschaffene in den Periodennächten untergegangen ist, so würde dies Gott in Seinem Worte erwähnt haben.
Ganz abgesehen davon, daß die Nächte von Millionen von Jahren jegliches organische und bewußte Leben zu einer Unmöglichkeit gemacht hätten
und Gott jeden Tag mit einer völligen Neuschöpfung hätte beginnen müssen.
So eigentümlich, wie dies dem Leser erscheinen mag, ist es doch der uns aufgezwungene Schluß, wenn man die erdgeschichtlichen Zeitalter in die Tage hineinlegt.
All diese Ausflüchte, welche besagen, die Bibel sei kein wissenschaftliches Buch, müssen energisch zurückgewiesen werden.
Es kann und wird niemals auch nur die kleinste Disharmonie zwischen dem Worte Gottes und der Schöpfung Gottes bestehen.
Wenn sich das Wort Gottes auch nicht auf Einzelheiten der Schöpfung einläßt, wird es doch immer mit den Tatsachen- nicht aber mit den Hypothesen - der Forschungen im Einklang stehen.
Eine diesbezügliche Disharmonie ist uns ebenso unmöglich wie zwischen dem geschriebenen und dem lebendigen Wort Gottes.
4. Das Sechstagewerk hat ohne allen Zweifel die Krone der Schöpfung zum Ziele.
Sieht man in den Tagen lange Zeitalter, so wird das Haupt: Adam, von der ihm untergebenen Schöpfung getrennt.
Außerdem wäre die 6000-jährige Menschheitsgeschichte im Vergleich zu den 10 oder 100 Millionen von Jahren nur die letzte Sekunde in der letzten Minute des letzten Periodentages.
Zieht man noch das Alter Adams zum Vergleich heran, welches in 1. Mos. 5,5 auf 930 Jahre angegeben wird, so erscheinen die Schwierigkeiten noch viel größer und unlösbarer.
Wenn uns gesagt wird, das Alter Adams sei erst vom Sündenfall an berechnet, so wird diese Annahme durch das Wort Gottes selbst widerlegt,
weil auch vor dem Sündenfall mit Zeit gerechnet wurde und uns auch nicht der geringste Beweis aus der Schrift für diese merkwürdige Annahme erbracht werden kann. Vgl. 1. Mos. 1,14.
5. Ferner werden in 1. Mos. 1,14 Sonne, Mond und Sterne zum Zeichen, Zeiten, Tagen und Jahren gesetzt.
Dies kann sich doch nur auf den Menschen beziehen. Aber welche Bedeutung hätte dies, wenn der Mensch, für den diese Zeichen sind, erst nach Millionen von Jahren erschienen wäre?
Es ist uns wohl bekannt, daß die Vertreter der Periodenlehre nicht mehrere Millionen Jahre für einen Tag beanspruchen, sondern eine viel kürzere Zeitdauer.
Aber gerade dies ist ihnen zum Verhängnis. Einerseits wünschen sie die Tage mit der Geologie in Harmonie zu bringen, andererseits lehnen sie die von der Geologie geforderte Zeit mehr oder weniger ab.
Bekennen wir uns zu der einen nur möglichen Auffassung, so sind derartige Schwierigkeiten gar nicht zu lösen,
zumal selbst unter den Geologen und Physikern die allergrößten Unterschiede über die Zeitdauer der erdgeschichtlichen Zeitalter und Alter der Erde bestehen.
Nur beiläufig bemerken wir, daß am vierten Tage die Sonne, der Mond und die Sterne nicht geschaffen wurden, sondern in das richtige Verhältnis zur Erde gebracht wurden, ihr das zu sein, was sie heute noch für sie sind.
In den "Handreichungen" habe ich diese Antworten gelesen auf die Frage:
Handelt es sich in 1. Mose 1 um 24-stündige Tage oder um Zeitperioden?
Meine Frage dazu; kennt Ihr diese "Lehren" & was soll ich davon halten?
Hier auszugsweise die Antworten:
Da die Schöpfungsgeschichte 1. Mos. 1,1 sechs Tage umfaßt, und die jedesmalige Wiederholung folgt „und es ward Abend und es ward Morgen“ je ein Tag,
so läßt sich nicht allein schlußfolgern, sondern bestimmt sagen, daß dabei tatsächlich ein vierundzwanzigstündiger Zeitraum ablief
und die Zeit vom Ende des Sonnenunterganges bis wieder zum Ende desselben als die Laufzeit eines vollen Tages gekennzeichnet ist.
Psalm 33,6 u. 9 führt uns die Schöpferkraft vor Augen, und es hieße einen Zweifel in diese Kraft und Allmacht des allgewaltigen Gottes setzen, wollten wir annehmen,
daß Zeitperioden zur Vollendung der Schöpfung hätten ablaufen müssen.
Ps. 50,1; Hiob 26,7.8; Jes. 40,12 öffnet unseren Blick, in die Tiefen des Reichtums sowohl der Weisheit als der Erkenntnis Gottes hineinzuschauen, um verstehen zu lernen, was Jes. 66,1 uns sagt.
Um 24-stündige Tage handelt es sich sicher nicht.
Es ist nicht unseres Gottes Art, unvermittelt unter Überspringung vieler Entwicklungsstufen etwas Neues plötzlich zu schaffen, sondern nach Seinen weisen Gesetzen entwickelt sich alles organisch nach und nach.
Der, dem Ewigkeiten zur Verfügung stehen und vor dem 1000 Jahre wie ein Tag sind, sollte binnen 24 Stunden überstürzt eine ganze Schöpfung entstehen lassen?
Es sei zudem wieder daran erinnert, daß die Bibel kein Naturkundebuch sein will und der Schöpfungsbericht für den Glaubenden (Hebr. 11,3) eine Anleitung ist,
die Entwickelungsperioden zu erkennen und in ihnen die Weisheit Gottes.
Dem aufmerksam Forschenden kann es auch nicht verborgen bleiben, daß er in den sieben Schöpfungstagen ein Vorbild für göttliche Zeitalter hat.
Er erkennt im ersten Tag das Licht als die Gegenwart Gottes im Paradiese,
im zweiten die alte Welt, die durch Wasser verging und in der der Himmel das Gericht selbst ausübte über die Erde.
Der dritte Tag zeigt uns im Abbild das Zeitalter der Patriarchen und Israels, ihre irdischen Segnungen, zum erstenmal einen Ort auf der Erde, wo Gott Fuß faßte.
Und ist nicht im vierten Tag die Gemeinde (die wir in der Offenbarung als sieben Sterne sehen) als Mond (der sein Licht von der Sonne hat und aus Verbindung mit ihrem Lichte in der Finsternis auf die Erde leuchtet, Matth. 5,14-16) zu erkennen,
und ist nicht die gottgesetzte Scheidung zwischen Licht und Finsternis an diesem Tage für uns eine Mahnung?
Die Segnungen der Gemeinde sind himmlischer Art.
Im fünften Tag erblicken wir die Drangsalzeit, und die Bilder der lebendigen Wesen, der Vögel und der übrigen unreinen Tiere zwingen uns geradezu zu Vergleichen mit der Offenbarung.
Der sechste Tag zeigt uns den Menschen, wie er im 1000-jährigen Reich nach Gottes Bild und Gottes Gedanken dargestellt sein wird - und der siebente Tag endlich den ewigen Äon der Ruhe.
Fürwahr, das ist mehr als Naturgeschichte, welche Tiefen öffnen sich dem Blick des Gläubigen! Möchten wir durch die Gnade des HErrn immer mehr Verständnis gewinnen für die göttlichen Dinge.
Es gibt zwei extreme Lehrauffassungen.
1. Die ganz veraltete, die die Tage schon von Vers 1 an rechnet und meint, die Erde bestände ca. 6000 Jahre.
2. Die andere, die, nachdem die Geologie die erstere für viele Schriftforscher unhaltbar gemacht hat, in den Tagen die sogenannten geologischen Zeitalter sucht.
Sie stellt die sechs Tage als große Zeitperioden hin. Dadurch versucht sie, natürlich fälschlicherweise, die Bibel mit der Wissenschaft in Einklang zu bringen.
Dann gibt es noch eine neutrale, ausgleichende Lehrrichtung. Sie behauptet, daß wohl die drei ersten Tage als große Zeitperioden oder erdgeschichtliche Zeitalter zu betrachten seien,
aber die drei letzten nur als Tage von 24 Stunden angenommen werden müssen, da vom vierten Tage die Erscheinung der Sonne diese Begrenzung verlangt.
Die Frage ist nun, ob sich obige Auffassungen 1. biblisch und 2. geologisch behaupten lassen.
Die erste Auffassung wird nur noch von wenigen aufrecht erhalten, weil sie weder der biblischen Lehre noch den Tatsachen entspricht.
Selbst Augustinus erkannte schon auf Grund des hebräischen Textes, zu einer Zeit, wo Geologie als Wissenschaft noch nicht geboren war, daß zwischen Vers 1 und 2 ein großer Zeitraum liegen müsse.
Da nun viele Gläubige, die die erste Lehrauffassung vertreten, oft gegenteilige Anschauungen mit folgenden Worten abweisen: „Kann Gott in Seiner Allmacht nicht in sechs buchstäblichen Tagen alles schaffen usw.“,
so sei hier erst einmal vor allem festgestellt, daß es keine Frage der Allmacht Gottes ist, sondern des Zeugnisses Gottes in Seinem Worte und in Seiner Schöpfung.
Sein Wort bezeugt für jeden lernenden Menschen, daß die in Vers 1 geschaffene Erde, die ohne allen Zweifel eine Sonnenwelt war, sich in Vers 2 im entgegengesetzten Zustande befindet.
Wir brauchen nur Stellen wie Jes. 45,18; 34,11; Jer. 4,23 usw. zum Vergleich heranziehen, um das zu erkennen.
Auch die Erdkruste gibt Zeugnis. Die Geologen sagen uns, daß sie fast durchweg von Pflanzen und Tierleichen gebaut ist.
Obwohl die Geologie von uns gläubigen Christen nur vorbehaltlich angenommen wird, weil sie nichts von Satans Fall und von den gewaltsamen Gerichten und Eingriffen eines heiligen Gottes berichtet,
die wir unbedingt zwischen Vers 1 und 2 anzunehmen gezwungen sind, dürfen wir doch ihr Zeugnis von der Schöpfung nicht unterschätzen.
Wir können überzeugt sein, daß es Gott nicht entspricht noch Seiner würdig ist, Fossilien (Versteinerungen) geschaffen zu haben, also Scheinwesen, die nie als Lebewesen existierten.
Wir müssen daher die erste Lehranschauung biblisch und geologisch als vollständig unhaltbar bezeichnen.
Hingegen ist die zweite Auffassung die Überzeugung der meisten gläubigen, selbst wissenschaftlich hochgebildeter Männer.
Sie ist wohl die weitverbreitetste Anschauung. Jahrelanges Forschen und ernstes Studium hat uns zu der Überzeugung gebracht,
daß auch die zweite volkstümliche Auffasse weder im Lichte der Bibel noch in geologischer Einsicht aufrecht zu erhalten ist.
Obwohl Männer von Ruf, denen wir viel zu verdanken haben, wie Bettex, Keerl, Hoppe, Urquhart usw. diese Überzeugung vertreten,
ist es trotzdem unsere Pflicht und unser Vorrecht, an der Hand des Wortes Gottes zu prüfen, ob es sich also verhält. (Apgesch. 17,11.)
Wie wir bereits erwähnt haben, liegt zwischen Vers 1 und 2 eine große Zeitperiode.
Wie lang sie war, weiß weder der beste Bibelforscher noch der größte Geologe, weil Gott es für gut fand, den Menschen es vorzuenthalten.
Nach unserer Auffassung liegt hier der Schlüssel zur Lösung der so wichtigen und vielumstrittenen Frage. Unsere feste Überzeugung ist, daß die geologischen Zeitalter nur zwischen Vers 1 und 2 zu legen sind.
Eine andere Auslegung läßt das Wort Gottes nicht zu. Auch die Geologie ist dagegen. Dies zu beweisen wäre die Aufgabe eines mit der Erdgeschichte sehr vertrauten gläubigen Mannes. Wir können diese äußeren Dinge nur streifen.
Oft werden die sechs Tage als Schöpfungstage dargestellt. Die Schrift tut dies nicht. 2. Mos. 20,11 wird ausdrücklich gesagt, daß Gott die Erde in sechs Tagen gemacht hat - nicht geschaffen.
Daß ein großer Unterschied zwischen Machen und Schaffen besteht, wird jeder Bibelleser wissen.
Der Geist Gottes nimmt in der angeführten Bibelstelle nicht auf 1. Mos. 1,1 Bezug, sondern auf die nachfolgenden Verse 3-31. Es ist die Neugestaltung oder Neuordnung der Erde zum Wohnsitz für den Menschen. Ps. 104,30.
Das Wort „schuf“ kommt im 1. Kapitel nur in Verbindung mit drei Gegenständenvor.
1. Vers 1 - Schöpfung des Alls: Stoff.
2. Vers 21 - Schöpfung der lebendigen Wesen: Seele oder bewußtes Leben.
3. Vers 27 - Schöpfung des Menschen: Geist oder verantwortliches Leben.
Auf Grund des bereits Ausgeführten haben wir in Vers 2 nicht den Anfang der geologischen Zeitalter, sondern das Ende derselben. Nicht die Urzeit, sondern die Neuzeit der Erdgeschichte.
Wenn uns Vers 1 die Schöpfung der Erde zeigt, so haben wir in Vers 2 das Grab der Erde: Wüste, Leere, Finsternis, und als Folge Kälte und Tod.
Wir haben hier das Diluvium, das sogenannte Eiszeitalter. Darum brütet der Geist Gottes über dem Erdenei zur Neubelebung.
Auch wissen wir nicht, ob nach Vers 2 wieder eine kürzere oder längere Zeitperiode einseht, nur das eine ist aus dem Worte ersichtlich, daß das Brüten des Heiligen Geistes die sechs Tage einleitet.
Wir möchten nun dem Leser einige Beweise für unsere Behauptungen bringen und sie ihm zur betenden Prüfung empfehlen.
1. Im Worte Gottes wird nie das Wort „Tag“ für eine Periode in Verbindung mit Grund- oder Ordnungszahlen gebraucht,
z. B. finden wir 1. Tag, 2. Tag usw. in 1. Mos. 1; vgl. 1. Mos. 8,3; 4. Mos. 13,25; Ev. Joh. 2,1; 1. Kor. 15,4.
Hingegen wenn „Tag“ eine Periode ist, drückt sich die Schrift anders aus; vgl. Jes. 61,2; 2. Kor. 1,14; 6,2; 1. Petr. 2,12; 2. Petr. 3,10 usw. Aus 2. Mos. 20,11 geht ganz klar hervor, daß es Tage von 24 Stunden sind.
Es ist der schlagendste Beweis gegen die Periodenlehre. Nie hätte ein Israelit an Tage von Millionen Jahren gedacht, auch finden wir die sechs Tage im Worte Gottes nie so angewandt.
Es ist eine grobe Verletzung der wichtigsten exegetischen Grundsätze.
Die Behauptung, daß der Sabbat bis jetzt anhalte, weil kein Abend und Morgen genannt wird, ist dadurch hinfällig,
daß die Ruhe Gottes am Sabbat immer nur in der Zeitform der Vergangenheit gebraucht wird. Vgl. 1. Mos. 2,2.3 und Hebr. 4,4.
Niemand wird wohl im Ernst meinen, daß der Sabbat kein Tag von 24 Stunden gewesen sei.
Das Auslassen von Abend und Morgen beim siebenten Tag hat eine prophetische Bedeutung, auf deren Einzelheiten wir hier nicht eingehen können.
Es sei nur hier flüchtig bemerkt, daß die buchstäblichen sechs Tage die Weltzeiten prophetisch vorbilden.
Auch kann die Frage nicht mit der Entgegnung gelöst werden, daß man sagt: 1000 Jahre seien vor Gott wie ein Tag.
Mit solch einer Schriftauslegung dient man weder den Gläubigen noch den Ungläubigen.
2. Wir finden nie im Worte Gottes, daß ein Zeitalter mit einem buchstäblichen Abend und Morgen eingeleitet oder beendet wird.
Auch gebraucht hier der Heilige Geist die umgedrehte Ordnung, wie der jüdische Tag beginnt, mit dem Abend.
Wollte Gott uns mitteilen, daß es Zeitalter wären, so würde Er dies angedeutet haben und Sich nicht Worte bedient haben, die gerade das Gegenteil besagen.
3. Wenn man annimmt, daß das in den Periodentagen Geschaffene in den Periodennächten untergegangen ist, so würde dies Gott in Seinem Worte erwähnt haben.
Ganz abgesehen davon, daß die Nächte von Millionen von Jahren jegliches organische und bewußte Leben zu einer Unmöglichkeit gemacht hätten
und Gott jeden Tag mit einer völligen Neuschöpfung hätte beginnen müssen.
So eigentümlich, wie dies dem Leser erscheinen mag, ist es doch der uns aufgezwungene Schluß, wenn man die erdgeschichtlichen Zeitalter in die Tage hineinlegt.
All diese Ausflüchte, welche besagen, die Bibel sei kein wissenschaftliches Buch, müssen energisch zurückgewiesen werden.
Es kann und wird niemals auch nur die kleinste Disharmonie zwischen dem Worte Gottes und der Schöpfung Gottes bestehen.
Wenn sich das Wort Gottes auch nicht auf Einzelheiten der Schöpfung einläßt, wird es doch immer mit den Tatsachen- nicht aber mit den Hypothesen - der Forschungen im Einklang stehen.
Eine diesbezügliche Disharmonie ist uns ebenso unmöglich wie zwischen dem geschriebenen und dem lebendigen Wort Gottes.
4. Das Sechstagewerk hat ohne allen Zweifel die Krone der Schöpfung zum Ziele.
Sieht man in den Tagen lange Zeitalter, so wird das Haupt: Adam, von der ihm untergebenen Schöpfung getrennt.
Außerdem wäre die 6000-jährige Menschheitsgeschichte im Vergleich zu den 10 oder 100 Millionen von Jahren nur die letzte Sekunde in der letzten Minute des letzten Periodentages.
Zieht man noch das Alter Adams zum Vergleich heran, welches in 1. Mos. 5,5 auf 930 Jahre angegeben wird, so erscheinen die Schwierigkeiten noch viel größer und unlösbarer.
Wenn uns gesagt wird, das Alter Adams sei erst vom Sündenfall an berechnet, so wird diese Annahme durch das Wort Gottes selbst widerlegt,
weil auch vor dem Sündenfall mit Zeit gerechnet wurde und uns auch nicht der geringste Beweis aus der Schrift für diese merkwürdige Annahme erbracht werden kann. Vgl. 1. Mos. 1,14.
5. Ferner werden in 1. Mos. 1,14 Sonne, Mond und Sterne zum Zeichen, Zeiten, Tagen und Jahren gesetzt.
Dies kann sich doch nur auf den Menschen beziehen. Aber welche Bedeutung hätte dies, wenn der Mensch, für den diese Zeichen sind, erst nach Millionen von Jahren erschienen wäre?
Es ist uns wohl bekannt, daß die Vertreter der Periodenlehre nicht mehrere Millionen Jahre für einen Tag beanspruchen, sondern eine viel kürzere Zeitdauer.
Aber gerade dies ist ihnen zum Verhängnis. Einerseits wünschen sie die Tage mit der Geologie in Harmonie zu bringen, andererseits lehnen sie die von der Geologie geforderte Zeit mehr oder weniger ab.
Bekennen wir uns zu der einen nur möglichen Auffassung, so sind derartige Schwierigkeiten gar nicht zu lösen,
zumal selbst unter den Geologen und Physikern die allergrößten Unterschiede über die Zeitdauer der erdgeschichtlichen Zeitalter und Alter der Erde bestehen.
Nur beiläufig bemerken wir, daß am vierten Tage die Sonne, der Mond und die Sterne nicht geschaffen wurden, sondern in das richtige Verhältnis zur Erde gebracht wurden, ihr das zu sein, was sie heute noch für sie sind.
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