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Werke und Sünde

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  • Werke und Sünde

    Liebe Brüder im Herrn,

    ich würde mich gerne mal über folgendes Thema mit euch austauschen.
    Aus eigener Erfahrung sehe ich einen Zusammenhang zwischen persönlicher Schuld und dem Wert meiner Werke vor Gott.
    Denn wenn ich meinem Fleisch nachgebe und sündige, zieht sich der Geist Gottes in mir zurück.
    Meine Werke (z. B. das Auslegen des Wortes Gottes für andere) werden dadurch beeinträchtigt.
    Wenn ich dem Herrn meine Schuld bekannt habe, wird mir vergeben. Dann ist mein Blick auf geistliche Dinge wieder frei.

    Meine Frage:
    sehe ich das richtig?
    Spielen Sünden, die mir vergeben worden sind, eine Rolle, wenn meine Werke einmal im Feuer geprüft werden (1Kor 3,12-15)?
    Verlieren Werke, die eigentlich im Feuer Bestand hätten, durch spätere Sünden wieder ihren Wert?

    Liebe Grüße Bernhard

  • #2
    Re: Werke und Sünde

    Lieber Bernhard,

    1. Kor. 3 spricht doch ganz offensichtlich von "Gemeindebau" oder Evangelisation. In den letzten Tagen habe ich auf einer Messe an einem Bibelstand mitgearbeitet. Unter anderem kam eine Frau die beschwerte sich über ihre falsche Erziehung in einer Brüdergemeinde. Das gipfelte dann in dem Satz: "noch heute habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich in der Gemeinde bete, nur weil die Brüder gesat haben eine Frau müsse schweigen!" Meinen Hinweis auf 1. Kor. 14,34 wischte sie und ihr Begleiter mit dem Argument weg, wir müssten uns doch alle Weiterentwickeln.

    Man kann fast befürchten, dass derjenige, der während der Jugend der alten Dame in besagter Brüdergemeinde gebaut hat, sein Werk teilweise sehen wird wie sein Werk verbrennt, wenn es im Feuer erprobt wird. Das hat aber dann damit zu tun, dass der Errichter damals nicht aufmerksam gewesen ist.

    Nehmen wir einen anderen Fall. Hans Peter hat hier schon einmal von einem Bruder geschrieben, der musste sich von seinem Evangelisten durch den er zum Glauben gekommen war bekehren. Besagter Evangelist ist tatsächlich später zweitweise in Hurerei gefallen. Das hat aber überhaupt keine Auswirkung auf die Errettung derjenigen, die durch ihn zum Herrn geführt worden waren.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deine Frage wirklich verstehe, aber die Konsequenzen die du für möglich hälst, kann man aus 1. Kor. 3 sicher nicht ableiten.

    herzliche Grüße

    Ulrich

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    • #3
      Re: Werke und Sünde

      Lieber Ulrich,
      es geht mir mehr um das "Lohn empfangen" (1Kor 3,14) für die Werke (von mir), die Bestand haben. Die Aussicht auf eine Belohnung im Himmel motiviert mich. Aber kann ich das durch meine eigene Unzulänglichkeit auch wieder aufs Spiel setzen?
      Bernhard

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      • #4
        del del

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        • #5
          Re: Werke und Sünde

          Hallo Ulrich!
          Vielleicht bin ich da etwas zu ängstlich gewesen. Die Verheissungen sprechen für sich und lassen mich den Langmut unseres Herrn erkennen.
          Ich möchte noch mal formulieren, was ich nicht auf die Reihe bringe:
          Im Moment ist mir 1Joh 1,8 im Kopf:
          "Wenn wir sagen, dass wir keine Suende haben, betruegen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns".
          Oder die Feststellung von Paulus:
          "denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das uebe ich aus" (Röm 7,15).
          Von daher weiss ich, dass trotz aller Glaubensschritte die alter Natur immer wieder zum Zuge kommt.
          Auch Paulus müsste eigentlich mit meiner Frage gekämpft haben (ob die Belohnung im Himmel wieder weggenommen werden kann). Trotzdem war sich Paulus sicher: "fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tag: nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieben." (2Tim 4,8).
          Warum wird dann bei 1Kor 3,15 eingeräumt, dass ein Werk des Gläubigen auch verbrennen kann? Ich bringe ich diese Fakten nicht unter einen Hut. Verwechsele ich da etwas?
          Danke für Deine Geduld,
          Bernhard

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          • #6
            Re: Werke und Sünde

            Lieber Bernhard,

            einfach der Reige nach:

            1. Joh. 1 sagt nur, dass kein Gläubiger behaupten darf, er hätte die sündige Natur nicht mehr in sich. Das wäre ein fataler Selbstbetrug und die Wahrheit wäre dann auch nicht in ihm. Wir haben hier den gewaltigen Gegensatz, dass auf der einen Seite der, der die Wahrheit ist (Christus) in uns ist, wir aber auch die Sünde als Natur noch in uns haben. Nach Römer 5.1+2 haben wir durch Christus mittels des Glaubens Zugang zu der Gnade in der wir stehen. Die Aufforderungen von Römer 6, nämlich die Sünde im Tod zu halten, uns selbst der Sünde für tot zu halten wäre ohne den Zugang zu einem wahrhaftigen Überfluss an Gnade völlig sinnlos. Die Erfahrung von Römer 7 kommt sicher dann, wenn man meint aus eigener Kraft, also unter Umgehung der Gnade, Römer 6 verwirklichen zu können.

            Ich glaube nicht, dass der Mensch in Römer 7 mit deiner Frage kämpft. Der Mensch in Römer 7 sucht Kraft! Er weiß genau was er tun soll, aber er hat keine Kraft die Sünde im Tod zu halten. Kraft kommt allein aus der Gnade. Wenn ich etwas lasse, dann kommt Gott und der Gnade die Ehre zu! Keine Frage, Gnade ist vorhanden. Aber Gnade wirkt nur, wenn Glaube vorhanden ist! Dieses Prinzip bleibt immer gleich, es ändert sich nie, so lange wir hier auf der Erde leben. Das Boshafte an dem calvinistischen Gedanken der unwiderstehlichen Gnade, liegt genau darin, dass diese Gedanke verhindert das Gnade wirken kann. Die werden dann sogar noch so frech und behaupten Glaube sei ein Werk und wenn jemand behauptet man müsse glauben, dann würde er Werksgerechtigkeit predigen. Das ist alles von vorne bis hinten unheimlich fromm, aber völlig neben der Schrift.

            Bei 1. Korinther 3 muss du einfach an die Gemeindewachstumsbewegung denken. Die ersten, die die Versammlung für christusferne Menschen geöffnet haben, waren die Empfänger des Hebräerbriefes. Die beschäftigten sich mit solchen, die man gar nicht zu Bußer erneuern konnte. Jetzt unterstelle einmal einen Augenblick, sie hätten ihr Ziel erreicht und solche, die gar keine Muße getan hatten, hätten sich äußerlich als Bekenner zur Versammlung gesellt. Das wäre dann Holz, Heu und Stroh, es wäre verbrannt. Der Schreiber sagt zu den Empfängern selbst:Hebr 6:9Das hast du auch heute, wenn ein Gläubiger probiert durch die Mittel der Gemeindewachstumsbewegung zu bauen, dann hat das einen Bau aus Holz, Heu und Stroh zur Folge. Solches Werk ist nicht aus Gott, darum verbrennt es, der Gläubige selbst wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.

            herzliche Grüße

            Ulrich

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            • #7
              Re: Werke und Sünde

              Lieber Ulrich,
              danke für deine Hinweise. Besonders 1Joh1 und Römer 7 kann ich gut verstehen. Ich weiss dass ich nur durch Gnade später einmal etwas vorweisen kann. Eigene Kraft ist dann fehl am Platz.
              Die Hinweise zur Gemeindewachstumsbewegung sind neu für mich. Weil die Prüfung der Werke in 1Kor 3 häufig als "das Gericht über die Werke der Gläubigen" hingestellt wird, habe ich dem Thema für mich besondere Relevanz eingeräumt. Aber da sind dann eben meine Fragen hochgekommen.
              Kannst du mir zu dem von dir verwendeten Begriff "Gemeindewachstumsbewegung heute" mal ein Beispiel geben. Das würde die Sache für mich noch abrunden.
              Herzlichen Dank dafür,
              Bernhard

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              • #8
                Re: Werke und Sünde

                Lieber Bernhard,

                wir müssen das eigentliche Thema des 1. Korintherbriefes im Auge behalten, wenn wir Bibelstellen aus diesem Brief nehmen. In dem Brief geht es darum, wie eine Versammlung nach den Gedanken Gottes funktionieren und wachsen kann.
                Wer ist denn Apollos, und wer ist Paulus? Diener, durch die ihr geglaubt habt, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. Also ist weder der pflanzt etwas, noch der begießt, sondern Gott, der das Wachstum gibt. Der aber pflanzt und der begießt, sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister <den> Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund baut Gold, Silber, wertvolle Steine, Holz, Heu, Stroh, <so> wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird <es> klar machen, weil er in Feuer offenbart wird; und welcherart das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn das Werk jemandes bleiben wird, das er darauf gebaut hat, <so> wird er Lohn empfangen; wenn das Werk jemandes verbrennen wird, <so> wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr. 1. Kor. 3,5-17
                Du kannst einfach "Gemeindewachstumsbewegung" googln, dann findest du schon eine Menge darüber
                http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=g ... Sg&cad=rja
                Selbst Leute die über diese "Bewegung" positiv denken tun dies mit der Überzeugung, dass Donald McGavran das bis dahin vorhandene "MIssionsverständnis" auf den Kopf gestellt hat.

                herzliche Grüße

                Ulrich

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