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Wiedergeburt ohne Zurück?

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  • Wiedergeburt ohne Zurück?

    Ich benötige dringend biblisch fundiertes Material darüber ob ein wiedergeborener Christ sich von Gott abwenden kann, und ob er dadurch verloren gehen würde.

    Verliert ein Wiedergeborener in dieser Sache seinen eigenen Willen oder gibt es einen ordentlichen Grund für dieses Verständnis?

    Wie ist folgender Text zu verstehen?

    26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
    27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.

    (Hebr 10, 26-27, Schlachter 2000)

    in IHM,
    Benjamin
    3
    Ja
    0,00%
    0
    Nein
    100,00%
    3

  • #2
    Re: Wiedergeburt ohne Zurück?

    Ich benötige dringend biblisch fundiertes Material darüber ob ein wiedergeborener Christ sich von Gott abwenden kann, und ob er dadurch verloren gehen würde.

    Verliert ein Wiedergeborener in dieser Sache seinen eigenen Willen oder gibt es einen ordentlichen Grund für dieses Verständnis?

    Wie ist folgender Text zu verstehen?

    26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
    27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.

    (Hebr 10, 26-27, Schlachter 2000)

    in IHM,
    Benjamin
    Nun, ich schreib einfach mal hier, was ist darüber weiss: (Diese Frage kommt immer wieder, nicht nur in Foren, sondern diese Frage wurde auch Predigern gestellt, mit der Absicht des Fragenden, "Wir wollen endlich wissen, ob jemand verlorgen gehen kann...etc.")

    a) Wir sehen nichts ins Herz des andern.

    b) Ich meine, diese Frage hat viel mit dem Verständnis von "an Jesus
    gläubig geworden" zu tun. Was heisst das eigentlich?

    Dazu ein paar Gedanken aus dem Hebräerbrief. Der Hebräerbrief hab ich mal betitelt mit: "Die Entscheidung".

    Ist an Judenchristen geschrieben, und zwar an solche, die sich Gedanken machten, ob sie weiterhin an Christus festhalten sollten oder nicht. Obwohl klar ist, dass sie schwere Verfolgungen durchzustehen hatten.
    Es hat den Anschein, dass sie vielleicht in Erwägung zogen, zum Judentum zurück zu kehren, um auf diese Weise die Spannungen zu verringern. Jedenfalls war die Versuchung, abtrünnig oder rückfällig zu werden, so gross, dass der Brief geschrieben wurde. - Daher die Ermahnung zum "festhalten im Glauben an Jesus Christus".
    - Daher zeigt der Schreiber des Hebräerbriefes die Vorzüge gegenüber Propheten, Engel, Mose, die Priester und die ganze Ordnung des Alten Testaments gegenüber Jesus Christus.
    - Jesus ist König, Priester, und Prophet.

    Zustand "abgefallen": Jemand ist nicht mehr auf dem Weg, er ist daneben: Der ganze Sinn des Kreuzes wird geleugnet; wenn sie wieder zu Nicht-Christen werden. Er hält Jesus für einen gewöhnlich Gekreuzigten.

    Aus der Sicht des Menschen kann jedoch nicht Beurteilt werden; was willst du wissen, was Gott über den Menschen denkt? Gott weiss es.

    Nur, in dieser Verfassung (Zustand), Jesus als gewöhnlichen Gekreuzigten zu sehen, ist es unmöglich, wieder zur Busse zu kommen. Da er Jesus nicht mehr als den Messias, als den Heiland, als den Erretter sieht; der für uns alle gestorben ist.

    Und: Wer als Jesus kann erretten? Richtig: Niemand! Sie müssten also wieder in den Zustand kommen, in dem sie Jesus Christus, den Gekreuzigten als ihren Herrn und Erlöser, als ihren Heiland annehmen können! -- Nur wird genau das geleugnet.

    Doch laut Bibel gibts nur diesen einen Heilsweg: Den Glauben an Jesus Christus. Das Heilsleben beginnt mit Jesus Christus, und nur mit Jesus Christus. Der Christ soll aber wachsen. Siehe auch Jakobusbrief: "Ich tue gute Werke, nicht *damit* ich gerettet werde, sondern *weil* ich gerettet bin."

    Das ist wie, wenn jemand gesund wurde mit Jesus - und sobald er gesund wurde sagt: Jetzt brauch ich Jesus ja nicht mehr.

    Etwas anderes ist: Zustand "träge". Achtung, ihr werdet träge. Noch nicht abgefallen, aber es könnte mit der Zeit so kommen, wie oben beschrieben (6,9ff)

    Kommentar


    • #3
      Lieber Benjamin,

      Sünde ist eine sehr schwer wiegende Sache.
      Wenn ich die folgenden Ausführungen mache, soll der Trennungsgrund von Gott niemals abgeschwächt werden.
      Für einen Gläubigen gilt:
      Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: daß Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

      Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
      (1Jo 1:5-10)

      Sünde kann man also auch als Wiedergeborener nicht auf die leichte Schulter nehmen.
      Sünde trennt immer von Gott, denn Gott kann keine Sünde in Seiner Nähe dulden.
      Ein Ungläubiger geht dadurch verloren, weil er das Gericht wegen seiner Taten selbst zu tragen hat.
      Ein Wiedergeborener hat im Glauben akzeptiert, dass das Blut Jesu ihn von aller Sünde reinigt.

      mutwillig sündigen
      Durch die Wiedergeburt haben wir ein neues Leben empfangen. Dieses neue Leben ist göttlich, ja Gott.
      Daher, wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden.
      (2Co 5:17)

      Der Name dieses Lebens ist Christus.

      denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.
      Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit.
      (Col 3:3+4)

      Jesus Christus ist Gott.

      und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und [das] ewige Leben.
      (1Jo 5:20)

      Gott kann nicht sündigen!

      Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
      (2Co 5:21)
      Und ihr wisset, daß er geoffenbart worden ist, auf daß er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm.
      (1Jo 3:5)

      Wie sollte Gott sich auch von sich selbst trennen können?

      Wir haben durch die Wiedergeburt also göttliches Leben empfangen.
      Da dieses Leben nicht sündigen kann, kann es auch nict mit willen sündigen.

      In uns leben also zwei Naturen. Die alte Natur, die übrigens nach wie vor dem Gericht verfallen ist. bei der Entrückung wird unserer alter Mensch nicht etwa passend gemacht für den Himmel, sondern wir werden einen "Ewigkeitsleib" empfangen.

      Dies aber sage ich, Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit ererbt. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: "Verschlungen ist der Tod in Sieg".
      (1Co 15:50-54)

      Solange wir leben, ist der alte "Adam" in uns noch aktiv. Dieser irdische Mensch hat keinen Sinn für das Göttliche. Er kann nichts anderes tun, als sündigen. Er - auch "Fleisch" genannt - ist dem Tod als Endziel des gefallenen Menschen anheim gefallen. Für ihn gibt es keine Erlösung und die "Sachen mit Gott" sind ihm fremd und zuwider.
      Der alte Adam in uns sündigt in einem fort. Jede Sünde ist mutwillig getan, weil er Gott widerstreitet.

      (Das versehentliche Sündigen gibt es nach meinem Dafürhalten heute nicht mehr, da es sich um eine Sonderform im judäischen Gesetz handelt und meines Wissens auch nur indirekt erwähnt wird (nämlich da, wo befohlen wird, welche Sühneleistungen zu erbringen sind (z.B. bei Fahrlässigkeit))

      Die neue Natur hingegen - Christus - kann NICHT sündigen. Sie wird in jedem Fall das Vaterhaus erreichen. Ihr Sinn ist ausschließlich das Himmlische.

      Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt.
      (1Jo 3:6)

      Soviel zum Wissen. Wenn Dich dies nicht beruhigt (mich hat es nicht beruhigt), gebe ich Dir den rat, von deinem alten Menschen der Verwesung, des Getrenntseins von Gott, vom Erwarten des Gerichtes
      auf Ihn zu schauen. Gott sieht den Wiedergeborenen in Seinem Sohn. Dieser hat alles zur vollsten Zufriedenheit Seines Gottes und Vaters getan. Gott sieht nicht Deinen alten Menschen, sondern nur den Neuen - Christus.

      ---

      Ein weiterer Erklärungsansatz ergibt sich aus den Adressaten des Briefes, aus dem Du zitiert hast.

      Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, auf dem neuen und lebendigen Wege, welchen er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch, und einen großen Priester über das Haus Gottes, so laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewißheit des Glaubens, die Herzen besprengt und also gereinigt vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. Laßt uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat); und laßt uns aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet. Denn wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verschlingen wird. Jemand, der das Gesetz Moses' verworfen hat, stirbt ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen; wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt worden ist, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr". Und wiederum: "Der Herr wird sein Volk richten". Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
      (Heb 10:19-31)

      Im ersten Abschnitt des 10. Kapitel behandelt der Heilige Geist die Unmöglichkeit durch die Handlungen des Gesetzes Gott wohlgefällig werden zu können.
      Wenn ein Jude die Wahrheit erkannt hatte, dass seine Opfer nur Schatten des einen Opfers (Christus) waren, aber dieses trotzdem nicht annahm, welches Opfer sollte ihn dann noch erretten können?
      Er könnte sich weder auf die gesetzlichen Opfer berufen (weil er ja erkannt hatte, das diese nur eine Vorschattung desjenigen Ganzopfers waren, das Gott als einziges befriedigt hat), noch -weil er es ja zurückgewiesen hatte - auf das Opferwerk Christi selbst.
      Wenn es kein anderes Opfer gibt, bleibt nur noch ein geisses furchtsames Erwarten des Gerichtes des furchtbaren lebendigen Gottes.

      wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt worden ist, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
      (Heb 10:29)

      Ein Gläubiger hat ja gerade nicht den Sohn Gottes mit Füßen getreten und Sein Opfer der Gnade geschmäht, sondern es angenommen.
      Und so, wie Christus einmal für die Sünden gerichtet wurde (V.12 (im Gegensatz zum aT. priesterlichen jährichen Opfer)),
      reicht das einmalige Annehmen des Opfers Christus um ein für allemal gerechtfertigt zu werden.

      Wenn es nämlich von unserem Glaubenseifer abhinge, würde niemand gerettet werden können.


      Ich hoffe, Dir damit gedient zu haben.

      ein letzter Tipp: Lies die Bibel im Zusammenhang und nicht nur versweise. Dadurch sind nämlich schon die widerlichsten Irrlehren entstanden. Der Teufel versucht immer, uns unglücklich und unruhig zu machen.


      Grüße in unserem bald kommenden Herrn

      Eckhard

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      • #4
        Danke Michi für Deine Antwort.

        Ich habe es immer so verstanden, dass einen niemand aus der Hand des HERRN reissen kann. Aber ich kann mich ja selbst entscheiden, mich aus seiner Hand zu entfernen. Ich bin mir aber nicht sicher ob "Niemand" auch mich selbst beinhaltet.

        Das ich nicht im Herzen eines Anderen sehen kann, ob der wirklich wiedergeboren ist, ist ja klar. Aber auf irgendeine Weise muss die Bibel diese Sache doch eindeutig klären, schließlich zeigt das einen großen Teil des erwirkten Umfanges der direkten Auswirkung des Evangeliums auf, nämlich der Errettung.

        26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
        27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.
        28 Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin;
        29 wieviel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?

        (Hebr 10, 26-29, Schlachter 2000)

        Ich sehe es so, dass der Text davon spricht, dass man, wenn man sich vom Evangelium abwendet, mann sein Heil verliert. Unter dem Alten Bund war es die Todesstrafe und im neuen Bund ist es der ewige Tod. Ist es nicht so?

        Was mich beunruhigt ist, dass die Sichtweise, dass man nicht mehr verloren gehen kann, einem ja quasi alles zu tun erlaubt. Das ist der Grund, warum ich mich ein wenig dagegen sträube. Wenn es allerdings so ist, dann brauche ich einen biblischen Nachweis. Kann den irgendjemand liefern?

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        • #5
          Nachtrag zu siehe oben

          Lieber Benjamin,

          die neue Schöpfung will nicht alles tun, was erlaubt ist, sondern nur was Gott gemäß ist.

          Eckhard

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          • #6
            Lieber Eckhard,

            danke für Deine ausführlichen Erklärungen. Das hat mir wirklich geholfen! Ich werds heute Abend nochmal genau nachstudieren.

            Ich versuche bestimmt die Bibel im Kontext zu lesen, aber ich hab halt immer noch ein paar Nachwirkungen aus meiner Charismatik-Zeit.

            Herzliche Grüsse,
            Benjamin

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            • #7
              Mit willen sündigen

              26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
              27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.
              (Hebr 10, 26-27, Schlachter 2000)
              Zunächst mal ein Überblick z. Hebräerbrief, bitte den Namen dieses Buches auch beachten, dann ist einiges schon klar: H e b r ä e r ....

              Und da eien beinahe unübertroffene Arbeit diesbezüglich von:
              J. G. Fijnvandraat
              Nimm Dir mal Zeit, das durchzustudieren.

              und dann die alte Frage Nr 198

              Kommentar


              • #8
                Lieber Hans Peter,

                wenn die Veröffentlichung von J. G. Fijnvandraat eine "beinahe unübertroffene Arbeit" zum Thema sein soll, dann möchte ich nicht wissen, welche Arbeiten von Vertretern der Sicht Fijnvandraats du als weniger gelungen einstufst.

                Fijnvandraat verfehlt einerseits das Thema und andererseits legt in die brisanten Aussagen des NT genau das hinein, was er am Ende gern herauslesen und "beweisen" möchte.

                Von nüchterner, sauberer Bibelauslegung, an deren Ende ein Fazit gezogen wird; unabhängig davon, ob mir das Ergebis schmeckt, bzw. einer lieb gewordenen Tradition (hier: calvinistisch-darbystisch) entspricht oder nicht, konnte ich leider nichts finden.

                Durch Gottes Gnade kannte ich die Bibel schon gut genug, als ich mit Fijnvandraats Schriftverdrehung konfrontiert worden bin.
                F.'s Büchlein hat mir endgültig die Augen dafür geöffnet, dass an der darbystischen Auslegungsmethode grundsätzlich etwas nicht stimmen kann.

                Folgende Gedanken halte ich dagegen für wesentlich eher mit der Bibel konform:

                "Kann ein Christ sein Heil verlieren?

                Problemstellung

                Es gibt - namentlich im Neuen Testament - Bibelstellen über den Heilsstand des Wiedergeborenen, die sich bei oberflächlicher Betrachtung zu widersprechen scheinen. Ich greife zwei davon exemplarisch heraus; weiter unten in diesem Artikel werde ich andere wichtige Stellen anführen:

                Joh 10, 27.28: «Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.»

                Joh 15, 2.6: «Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; (6:) Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen.»

                Das scheinbare Problem läßt sich nur lösen, wenn man die Spannung zwischen Ermutigung und Trost einerseits und Ermahnung andererseits genau beachtet. Um zu einem sorgfältigen Abwägen zwischen Verheißung und Ermahnung bzw. dem Ruf zu erneuter Umkehr (Buße) zu gelangen, wollen wir die nötigen Grundlagenfragen kurz beleuchten:


                I. Von der Heilsgewißheit zur Vollendung

                Grundsätzliche Feststellung: Unter Heilsgewißheit verstehen wir die Gewißheit des Heilsbesitzes: Vgl. zum Beispiel:

                - Röm 5, 1: «Da wir nun gerecht geworden sind durch (aus) dem Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.»

                - Röm 8,16: «Der Geist selbst bezeugt (mit) unserm Geist, daß wir Kinder Gottes sind.»

                - u. a. m. (Vor allem Worte, wo das «Sein» und «Haben» betont wird, z. B. Eph 1,7.)

                1. Die Grundlage zum Heil bildet Gottes Heilshandeln

                - in Jesus Christus: Gal 4, 4.5: «Als die Zeit erfüllt war ... »

                - in Jesu stellvertretendem Opfer: Röm 5, 8; 1. Petr 2, 24; 3, 18; Hebr 10, 10.14

                - in Jesu Auferstehung und Erhöhung: 1. Petr 1, 3.4ff.; Hebr 7, 25 (Fürsprecherdienst)

                - dieses Heilshandeln legt Zeugnis ab von der Liebe Gottes und vom Gehorsam Jesu Christi: Joh 3, 16; Hebr 5, 8.9

                Die Heilsgewißheit der Gläubigen beruht auf dem göttlichen Heilsplan zu unserer Errettung (Eph 1, 3ff.) und auf der durch Jesus vollbrachten Versöhnung (Röm 5,10; 2. Kor 5,19), sowie auf dem, was wir durch den Glauben an Jesus geworden sind (Röm 8, 1; 2. Kor 5,17).

                2. Berufung und Erwählung

                Mt 22, 14: «Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.»

                Aus der Perspektive des Gleichnisses von der königlichen Hochzeit wird - das Ergebnis der anderen Erwählungsstellen vorwegnehmend - deutlich, daß die Berufung und Erwählung von seiten Gottes durch den Menschen (in Umkehr/Buße/Bekehrung) angenommen werden muß. Wer die Berufung Gottes nicht annimmt, der gehört nicht zu den Auserwählten, und es wird ihm ergehen wie dem Mann, der ohne Hochzeitskleid vor dem König nicht bestehen kann (V. 12.13). Trotz seiner Berufung zum Himmelreich geht er verloren. Zwei der wichtigsten Erwählungsstellen finden sich in Eph 1, 3ff. und Röm 8, 28-30. Die Erwählung läßt sich aufgrund dieser Stellen und Parallelen in folgende Bereiche aufgliedern:
                Eph 1 Röm 8 andere
                Der göttliche Vorsatz und Heilswille (Heilsplan) "vor Grundlegung der Welt" V. 3-4 V. 28b 1.Petr 1,20
                Das Vorherwissen (praescientia) und Vorher-Erkennen Gottes --- V. 29a Ps 139,16
                Die Vorherbestimmung (praedestinatio) V.5.11 V. 29b, 30 ---
                Die Selbstoffenbarung Gottes in Jesu Christus "in der Fülle der Zeiten" und der Heilsvollzug V.7 V. 32 Gal 4,4.5
                Joh 14,9
                Die Mitteilung des göttlichen Willen V.9 --- 1.Tim 2,4
                1.Thess 4,3
                u.a.m.



                Zusammengefaßt wird die Erwählung in Eph 1,11ff:

                Eph 1,11: «in welchem wir auch zu Erben bestimmt wurden, nachdem wir vorherbestimmt waren nach dem Ratschluß seines Willens.»

                3. Gottes Souveränität und die Frage der Prädestination
                a) Kurzer dogmengeschichtlicher Hinweis

                Von Augustin zu Calvin und zu seinen Nachfolgern:

                Erwählung Gottes = Erwählung einiger zum Heil. Erwählung der anderen zur Verdammnis = doppelte Prädestinationslehre.

                Diese gedankliche Konstruktion wird in keiner Weise durch die Bibel gestützt.

                b) Der biblische Standpunkt

                Gottes Einladung, seine Erwählung, sein Heilswille und seine Heilstat gelten grundsätzlich allen Menschen: 1. Tim 2, 4; 2. Petr 3, 9; Röm 5, 18; 1. Joh 2, 2; 2. Kor 5, 19; Joh 3, 16; Tit 2, 11.

                Aus diesem Grunde gilt die verkündigte Heilsbotschaft allen Menschen ausnahmslos, wie der Missionsbefehl des Herrn deutlich macht: Mt 28, 18ff.; Mk 16, 15.16.

                Mit Hinweis auf Mt 25, 34.41 ist die doppelte Prädestinationslehre gänzlich unhaltbar; aber auch die einfache Prädestination wird uns nirgends als Heils-Determinismus beschrieben.

                4. Der Heils-Ratschluß oder die «Dekrete» Gottes

                Gottes Heilshandeln lag fest und stand bereit, bevor die Menschen erschaffen wurden («vor Grundlegung der Welt»: Eph 1, 4 und 1. Petr 1, 20). In diesen Zusammenhang gehören die Stellen, die von der Vorhersehung Gottes sprechen: 1. Petr 1, 2; Offb 13, 8; 17, 8; 20, 15; 21, 17.

                Offb 13, 8 darf niemals verwechselt werden mit einem ewigen Heils-Determinismus für einige Auserwählte, sondern steht im Zusammenhang mit dem Vorherwissen des allwissenden Gottes (vgl. Ps 139,16 und 1. Petr 2,9.10).

                Die Fragen der Prädestination können mit unserem kurzen Verstand nie richtig erfaßt und eingeordnet werden; wenn wir nicht die vielen Stellen über den allen Menschen geltenden Heilswillen Gottes hätten, würden wir aus dem Unvermögen, die göttliche Prädestination und des Menschen persönliche Entscheidungsfreiheit auf einen Nenner zu bringen, - genauso wie Calvin - dem Irrtum der doppelten Prädestination verfallen. Aber ein Vergleich sämtlicher Erwählungsstellen mit den Stellen, die zur Bekehrung aufrufen, zeigt uns, daß Gottes Vorherbestimmung sich nicht unabhängig von der Entscheidung des Menschen vollzieht. Vgl. z.B. Offb 13,8 mit Offb 3,5.

                Für unser begrenztes, menschliches Verständnis ist deshalb die Tatsache des «Vorher-Wissens» oder des «Vorher-Sehens» = Vorsehung Gottes besser zu fassen.

                5. Die vorlaufende Gnade

                Da die Verlorenheit des Menschen abgrundtief ist (vgl. Eph 2, 1.5; 2 mal «tot in Übertretungen»), kommt uns die suchende Liebe Gottes entgegen (vgl. das

                Gleichnis vom verlorenen Schaf und vom verlorenen Groschen, Lk 15, 1-10); vgl. z. B. Apg 16, 14 von Lydia in Philippi: «Dieser tat der Herr das Herz auf, daß sie achthaben konnte auf das, was von Paulus gesprochen wurde.» Vgl. ferner die sehr wichtige Stelle in Joh 6, 44.65.

                Diese vorlaufende Gnade wurde schon von Augustin erkannt. Der vorlaufenden Gnade folgt die «voluntas subsequens» (der nachfolgende Wille) des Menschen. Auf das Gleichnis des verlorenen Sohnes übertragen würde das heißen: Die vorlaufende Gnade geht dem Verlorenen nach und führt ihn zur Selbsterkenntnis. Hätte der zum Schweinehirten degradierte und versklavte Sohn sich diesem «Gnadenzug» verschlossen, dann hätte nie eine innere Einkehr, Umkehr und Heimkehr stattgefunden (vgl. Lk 15, 18ff.).

                6. Die Gnadenwahl

                In den Zusammenhang der Erwählung zum ewigen Leben gehört der Hinweis auf die Gnadenwahl. Niemand und nichts hätte Gott zwingen können, uns - von Natur - verlorene Menschen zu retten. Sein Erlösungsplan und der Heilsvollzug in Kreuz und Auferstehung Jesu verbinden sich zum größten Liebesangebot; dieses ist freiwilliges, unfaßbar großes Geschenk: Es ist Gnade.

                - Vgl. die Gnadenwahl Israels: Dtn 7, 7.8a

                - Vgl. die Gnadenwahl im Neuen Testament durch Christus für Juden und Heiden: Eph 2, 8.9 u. a. m.

                7. Erwählung und persönliche Verantwortung des Menschen
                a) Erwählung und Berufung (identisch):

                2. Petr 1, 10: «Darum, liebe Brüder, befleißiget euch, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln.»

                Vgl. ferner: Offb 17, 14b; Lk 6, 13 u. a.
                b) Berufung als Aktualisierung des göttlichen Ratschlusses:

                2. Tim 1, 9: «Er hat uns gerettet und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem Ratschluß und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt.»

                Vgl. ferner: Hebr 3, 1; 2.Thess 2, 14
                c) Berufene (Gerufene) nehmen den Ruf (die Einladung) Gottes an und sind Erwählte:

                Mt 22,14: «Denn viele sind Berufene, wenige aber sind Auserwählte.»

                Der Theologe Donald Guthrie sagt mit Recht, daß die Erwählten diejenigen sind, die die Einladung auch wirklich annehmen bzw. angenommen haben.
                d) Gott verfügt nicht über den Menschen; er handelt aber auch nicht ohne den Menschen:

                1. Kor 15, 10: «Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade ist nicht vergeblich gewesen an mir.» Vgl. ferner Röm 1, 6.7

                - Vorsehung Gottes und des Menschen Verantwortung: vgl. z. B. Apg 27,24.31

                - Berufung Gottes und der Wille des Menschen: Mt 22, 3 «... sie wollten nicht kommen». Mt 23, 37 «... ihr habt nicht gewollt». Joh 5, 40 «aber ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben hättet». Joh 1, 12 «Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen die an seinen Namen glauben.»
                e) Erwählte sind Gläubige:

                1. Thess 1, 4ff.; Tit 1, 1; Röm 8, 33; u. a. m.
                f) Die Gläubigen werden erst nach der Annahme des Heils als Auserwählte bezeichnet:

                1. Thess 1, 4.5 «Liebe Brüder, von Gott geliebt, wir wissen, daß ihr erwählt seid; (5:) denn unsere Predigt des Evangeliums kam zu euch ... ». Vgl. V. 6-10
                g) Das Ziel der Erwählung ist die Umgestaltung ins Bild Jesu Christi:

                Röm 8,29. Achtung: Erwählung ist eine ganz entscheidende Etappe zum ewigen Ziel, aber die Erwählung ist nicht schon die Vollendung!
                h) Erwählung und Nachfolge:

                Die Erwählten (1. Thess 1, 4) brauchen noch dringend
                die gegenseitige Ermahnung (1. Thess 5, 9.11),
                die lehrmäßige Festigung (2. Thess 2, 13.15),
                die wachstümliche Heiligung (1. Thess 4, 3.7; 5, 23),
                ein würdiges Verhalten (Eph 4, 1-6; Kol 3, 12-14) und
                das Festmachen der Erwählung (2. Petr 1, 9-11).

                Noch ist das Ziel nicht erreicht (Phil 3, 13.14). Der Glaubenskampf ist mit der Hilfe des Herrn zu bestehen (2. Tim 2, 10; 1. Petr 5, 8.9; 1. Kor 9, 24-27).

                8. Gott bewahrt die Gläubigen

                - Das Ziel wird uns bewahrt: 1. Petr 1, 4; 2. Tim 1, 12

                - Gott bewahrt uns selber: 2. Thess 3, 3; 1. Pert 1, 5; Joh 10, 28; Phil 4, 7; Jud 24; Offb 3, 10

                - Gott stärkt die Gläubigen: 2. Thess 2, 16.17; 3, 3; 1. Petr 5, 10; Kol 1, 11; Hebr 13, 21

                - Gott reinigt und heiligt uns: Joh 15, 2; 1. Joh 1, 7; Joh 17, 17; Eph 5, 26.27; 1. Thess 5, 23

                - Jesu bewahrender Gebets- und Fürsprecherdienst: Joh 17, 11.15; Röm 8, 34; 1. Joh 2, 1; Hebr 7,25

                - Der Herr läßt die Gläubigen nicht allein (Joh 14, 16-18). Er bewahrt, stärkt, reinigt und führt ans Ziel.

                9. Die Vollendung
                a) Zusicherung der Vollendung

                - Durch den Glauben an Jesus sind wir Kinder und Erben Gottes: Röm 8, 17; Gal 4, 7; Tit 3, 7; Jak 2, 5

                - Den Wiedergeborenen ist der Heilige Geist als «Angeld» (Pfand) geschenkt: Eph 1, 14; 2. Kor 1, 22; 5, 5
                b) Gottes vollendendes Handeln

                Gottes Treue: 2. Thess 2, 13-17

                - Gottes Treue in der Versuchung: 1. Kor 10, 13; 2. Thess 3, 3 - Gottes Treue in der Vergebung: 1. Joh 1, 7b.9; 2, 1.2

                - Gottes Treue in der Bewahrung bis ans Ende: 1. Kor 1, 8.9; 1. Thess 5, 23 Von Gottes Seite her ist das sichere Geführtwerden bis zum Ziel garantiert: Hebr 10, 14; 12, 2; Phil 1, 6


                c) Aber nicht ohne Hinweis auf die persönliche Verantwortung!

                Allerdings tritt oft gerade im Zusammenhang mit Vollendungsverheißungen ein deutlicher Hinweis auf die persönliche Verantwortung des Gläubigen zutage:

                Gottes Zusage und Treue
                persönliche Verantwortung:
                Phil 1,6
                Phil 2,13
                1.Kor 1,8.9
                Heb 12,2
                Eph 1-4 Phil 1,27
                Phil 2,12
                1.Kor 1,10a, und alle Ermahnungen im 1. Korintherbrief
                Hebr 12,1-17
                Eph 4-6
                etc.



                10. Stellen, die scheinbar von der Unverlierbarkeit des ewigen Lebens sprechen

                - Röm 8, 30: Nach D. Guthrie ist diese Stelle an Menschen gerichtet, die Jesus angenommen haben. Paulus spricht hier nicht darüber, was mit denen geschieht, die den göttlichen Erlösungsplan ablehnen. Grayston sagt zu dieser Stelle: «Die Antwort auf die Frage, ob wir das Ziel erreichen oder nicht, ist nicht prädeterminiert.»

                - Röm 11, 29: «Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.» Dieses Wort spricht ganz eindeutig über Gottes Plan mit dem Volk IsraeI und nicht über die Heilsordnung für den Christen.

                - Joh 6, 37.39: «Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (39:) Das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern, daß ich's auferwecke am Jüngsten Tage.»

                Die große Verheißung spricht von der Treue des Herrn, die sicher zum Ziel (zur Vollendung) führt, wenn sie nicht durch menschliche Auflehnung durchkreuzt wird!

                - Stellen wie Eph 2, 5-10; Röm 6, 1 ff.; 8, 1 ff.; 1. Kor 6, 11 und viele andere mehr reden vom Heilsstand des Gläubigen in der Wiedergeburt und nicht von der Vollendung.

                - Joh 14, 16: «Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster (Beistand) geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit.» Das überwältigend Neue im Neuen Bund - seit Pfingsten - ist die Tatsache, daß der Heilige Geist im Gläubigen bleibt, wohnt und zwar für immer (so auch Jesus und sogar der Vater: Joh 14, 23; Röm 8, 10.11; Kol 1, 27; u. a. m.).

                - Vgl. Röm 7, 4 mit Gal 5, 4

                - Joh 10, 28: Niemand - von dritter Seite- vermag uns aus Jesu Hand zu reißen! Wie wunderbar ist doch die bewahrende Macht des Herrn.

                - Röm 8, 38.39: Zusammenfassung der göttlichen Bewahrungsverheißungen, die bis zur Vollendung reichen; aber auch in diesem Text ist in V. 37 das persönliche Engagement (Überwinder-Sein) angesprochen.

                - Joh 5, 24: Hier ist vom Endgericht und nicht vom Preisrichterthron (2. Kor 5, 10; 1. Kor 3, 11 ff.) die Rede.

                Die Heilige Schrift zeigt folgenden Befund:

                Es gibt Heilsgewißheit, Heilsfreude, Gottesverheißungen und seine Allmacht, den Gläubigen bis zur Vollendung zu führen; aber es gibt nirgends eine einseitige, automatische oder selbstverständliche Heilssicherheit, die unabhängig vom Tun und Lassen des Gläubigen (vgl. persönliche Reinigung: 2. Kor 7, 1 u. a.) sicher und unabänderlich zum Ziel führt. Das Heil des Gläubigen ist allein in der Gnade Gottes begriffen, schaltet aber die Persönlichkeit des Menschen nie aus, wie der Wechsel von Heilsindikativ (z. B. Röm 6, 1 ff. u. a. m.) und Heilsimperativ (Röm 6, 11 ff. u. a. m.) deutlich macht. Keine der genannten Stellen bestätigt die Lehre von der Unverlierbarkeit des Heils.


                II. Kurzer Hinweis auf die Ermahnung im Neuen Testament

                Auf die ermahnenden Teile der neutestamentlichen Briefe ist bereits weiter oben hingewiesen worden und zwar im Zusammenhang mit der persönlichen Verantwortung des Gläubigen.

                1. Die Tatsache der Ermahnung

                Die Ermahnungen an die Gläubigen bilden ein ganz wesentliches Element des neutestamentlichen Gemeindebaus.

                - Apg 11, 23: «Als dieser (Barnabas/V. 22) dort hingekommen war (nach Antiochien/V. 22) und die Gnade Gottes sah, wurde er froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben.»

                - Vgl. ferner Apg 13, 43; 14, 22; Röm 12, 1 ff. Eph 4, 1 ff.; Kol 3, 1 ff.; u. a. m. (vgl. Konkordanz)

                - Der ganze Hebräerbrief wird vom unbekannten Verfasser als «Wort der Ermahnung» bezeichnet, Hebr 13, 22.

                2. Der Inhalt der Ermahnung

                - Bleiben im Herrn: in Joh 15, 4-10 steht das Verb «bleiben» 11 mal; vgl. ferner 1. Joh 3, 24. Besonders: «bleiben» am Wort (Joh 8, 31; 2. Tim 3,14-17) und «bleiben» im Glauben und in der Gnade (Apg 13, 43; 14, 22; Kol 1, 23).

                - Trennen, sich absondern und fliehen: 2. Kor 6, 14-17; Hebr 12, 1; 1. Kor 6,18; 2. Tim 2,22.

                - Nicht mehr lieben (die Welt): 1. Joh 2, 15-17.

                - Bewahren (das Wort Gottes): Offb 2, 25; 3, 10; Lk 11, 28. - Sich hüten (vor Irrlehre und Verführung): 2. Petr 3, 17.

                - Einhalten (die Gebote Gottes): Joh 15, 10; 14, 21 u. a. m.

                - Festhalten; vgl. ferner: wachen - sich umgürten - beachten - stärken - vergeben - sich reinigen - handeln - kämpfen (vgl. Konkordanz).

                Die Ermahnungen rufen dazu auf, das gewaltige Geschenk des neuen Lebens in Christus in der Praxis des Alltags zur Anwendung zu bringen. Die stete Wachsamkeit der Gläubigen soll vertieft werden im Blick auf den wiederkommenden Herrn (2. Tim 4, 8; Hebr 9, 28).

                3. Grund für die vielen Ermahnungen

                - Verschiedene Gefahren: Liebe zur Welt (1. Joh 2,15-17; Jak 4, 4), Sünde (Röm 8,13), Irrlehre (2. Joh 7), Verfolgung (1. Thess 3, 3-5), eigene Müdigkeit und Trägheit (Hebr 12, 12).

                - Die Heiligkeit und das Gericht Gottes: Gal 6, 7-9 (dieses Wort ist an Gläubige gerichtet!)

                - Gericht Gottes bei Fruchtlosigkeit (Joh 15, 2), bei Lauheit (Offb 3, 14ff.), bei Rückfall in Sünde (Gal 5, 16-21; 1. Kor 3, 17) und bei Liebe zur Welt (Jak 4,4).

                4. Der Herr will unseren Gehorsam

                1. Petr 1, 14-16: «Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, denen ihr früher in der Zeit der Unwissenheit dientet, (15:) sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. (16:) Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.»

                Ungehorsam, unbereinigte Sünde und ein erneutes Verharren in der Sünde sowie innere Verhärtung sind Schritte, die zur Apostasie führen.


                Zusammenfassung

                Der Christ steht in ständiger Gefahr. Die bewahrende Macht Gottes ist groß genug, um den Gläubigen zu bewahren. Deshalb wird er aufgefordert und ermahnt, bei und in Jesus und in ständiger Lebensbereinigung zu stehen. An mindestens zwei Stellen wird der Christ persönlich aufgefordert, sich selbst zu reinigen (2. Kor 7, 1 und 1. Joh 3, 3). Es wäre verkehrt, den Akzent allein auf die vom Herrn geforderte Selbstreinigung zu legen; aber ebenso verkehrt ist die Einstellung, Wachstum, Umgestaltung und Nachfolge des Gläubigen seien die alleinige Aufgabe des Heiligen Geistes, die dieser ganz und ohne menschliches Dazutun beim Gläubigen vollziehe.

                Wohlverstanden: Es ist keine Frage, ob wir etwas zum Heil (zu unserer Erlösung) hinzutun könnten oder müßten. Dies ist gänzlich unmöglich! Hingegen zeigt uns das Neue Testament deutlich, daß bei Stellen, die das Bleiben in Jesus, die Heiligung, das Wachstum und die Nachfolge des Wiedergeborenen betreffen, ein Zweifaches zu beachten ist:

                - Heiligung (Wachstum) ist Geschenk des Herrn und wird durch den Heiligen Geist an uns und in uns vollzogen;

                - aber ebenso wird Heiligung voll und ganz in den Verantwortungsbereich des Menschen gestellt.

                Gerade ein sorgfältiges Beachten dieser biblischen «Spannung» zwischen Geschenk und Verantwortung oder zwischen Indikativs und Imperativ zeigt, daß die Personalität des Gläubigen auch nach der Wiedergeburt von Gott her voll gewahrt bleibt. Gott kann im Gläubigen nur soweit voranschreiten, wie dieser ihm sein Einverständnis dazu gibt.

                Wo das Wirken des Heiligen Geistes abgeblockt wird, kommt der Christ in die Lauheit und erneut in den geistlichen Tod hinein (vgl. Offb 3, 1.14ff.). Wer einseitig das Wirken Gottes am Gläubigen auf Kosten der persönlichen Verantwortung betont, kann die biblische Tiefendimension der Ermahnung nicht richtig erfassen. Am Beispiel von Joh 15, 4 wäre die Befehlsform «Bleibet in mir» nichts anderes als eine rhetorische Aufforderung, da es ja ganz undenkbar wäre, daß das organisch mit dem Weinstock verwachsene Rebschoß je einmal wieder vom Weinstock abgetrennt werden könnte, aber genau das, was die Lehrmeinung der Unverlierbarkeit des Heils irrtümlicherweise für ausgeschlossen hält, zeigt der Herr als erschütternde Möglichkeit auf. Die Verse 2 und 6 lassen keinen Zweifel darüber offen, daß Wiedergeborene unter bestimmten Umständen wieder abfallen und verlorengehen können. Vgl. genauso Röm 11, 17-24, wobei gerade die Römerstelle deutlich macht, daß offenbar auch für «Abgefallene» bis zu einem gewissen Grad eine Rückkehr offen steht. Diese Tatsache (Aufruf zur erneuten Umkehr) ist auch in den Sendschreiben (Offb 2 und 3) ersichtlich; aber die Heilige Schrift zeigt, daß irgendwo eine Grenze liegt, und daß, wer diese Grenze überschritten hat, nicht mehr zurückkehrt, sondern verloren ist.


                III. Die Apostasie
                1. Warnung vor dem Abfall

                - Offb 2, 5: «So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und kehre um (tue Buße) und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte - wenn du nicht umkehrst (Buße tust).»

                - Vgl. ebenso Offb 3, 2.3.19.20.

                2. Gott will niemals unseren Abfall

                - Hebr 3, 12-14: «Sehet zu, liebe Brüder, daß keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe, das abfällt (apostenai apostenai) von dem lebendigen Gott; (13:) sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es 'heute' heißt, daß nicht jemand verstockt werde durch den Betrug der Sünde. (14:) Denn wir sind Teilhaber Christi geworden, wenn anders wir die Zusage vom Anfang bis zum Ende festhalten.»

                - Vgl. ferner: Hebr 12, 25; 1. Kor 10, 1-14; 1. Petr 4, 12-19; 2. Petr 2, 20ff.

                3. Gott braucht Erziehungswege («Züchtigung»), um die Gläubigen vor dem Abfall zu bewahren

                - Hebr 12,1-17: «Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasset uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist (2:) und aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, da er wohl hätte können Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes. (3:) Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, auf daß ihr nicht matt werdet und nicht in eurem Mut ablasset. (4:) Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde (5:) und habt bereits vergessen des Trostes, der zu euch redet als zu seinen Kindern (Spr 3, 11.12): «Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. (6:) Denn welchen der Herr liebhat, den züchtigt er, und er straft einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt.» (7:) Gott erzieht euch, wenn ihr dulden müßt! Als seinen Kindern begegnet euch Gott; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? (8:) Seid ihr aber ohne Züchtigung, welche sie alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder. (9:) Und so wir unsere leiblichen Väter haben zu Züchtigern gehabt und sie gescheut, sollten wir dann nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, auf daß wir leben? (10:) Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage, wie es ihnen gut dünkte, dieser aber zu unserm Besten, auf daß wir an seiner Heiligkeit Teil erlangen. (11:) Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber hernach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind. (12:) Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Knie (13:) und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, daß nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. (14:) Jaget dem Frieden nach gegen jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, (15:) und sehet darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume; daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und die Gemeinde dadurch befleckt werde; (16:) daß nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. (17:) Ihr wisset ja, daß er hernach, da er den Segen ererben wollte, verworfen ward; denn er fand keinen Raum zur Buße, wiewohl er sie mit Tränen suchte.»

                4. Vorstufen der Apostasie

                - Mißachtung der Lehre: Hebr 2, 1 «Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben.»

                - Verhärtung des Herzens: Hebr 3, 13 (vgl. oben).

                Professor E. Hoffmann schrieb zur «Verstockung» in seiner Hebräerbrief-Auslegung in Fundamentum 4/81, Seite 19: «Das Herz verhärten bedeutet, es durch dauerndes Widerstreben gegen Gottes Anspruch und Zuspruch so unempfindlich machen, daß es gegenüber seinem Wirken ganz abgestumpft ist.»

                5. Gottes Langmut

                Über die Verführerin Isebel in der Gemeinde Thyatira sagt der Herr:
                «Ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, und sie will sich nicht bekehren von ihrer Hurerei.» (Offb 2, 21). Der erste Satzteil: «Ich habe ihr Zeit gegeben» erinnert an Röm 2, 4, wo geschrieben steht: «Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und seiner Geduld und seiner Langmut? Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte zur Umkehr (Buße) leitet?»

                Aus diesem kurzen Hinweis ist ersichtlich, daß sich der endgültige, irreversible Abfall von Gott im Leben des lauen Christen nicht von einem Moment auf den anderen vollzieht. Er geht, ohne Reue und Umkehr und bei stetig fortschreitender Verhärtung des Herzens, Stufe um Stufe tiefer in die Sünde hinein und innerlich immer weiter weg von Gott. In dieser tragischen Phase des Abgleitens («backsliding») stellt der Herr dem nicht mehr klar im Glauben Stehenden «Barrieren» seiner rückrufenden Liebe in den Weg. Die Umkehr-Rufe in den Sendschreiben (Offb 2, 5; 3, 2.3.18-20) sowie die siebenfache «Überwinder»-Verheißung als Ansporn (2, 7.11.17.26-28; 3, 5.12.21) sind solche Liebesrufe des langmütigen Gottes.

                Die «Warnschilder» Gottes in den Ermahnungs-Abschnitten zeigen, daß der Herr sein mit dem Blut Jesu teuer erkauftes Eigentum (1. Kor 6, 20) nicht billig losläßt. Gerade die Stellen, die vom Ringen der Apostel für das Festbleiben der Gemeindeglieder Zeugnis ablegen, zeigen etwas vom tiefen Ernst dieser Situation; vgl. z. B. 2. Kor 11, 1-4 (13-15). Fehltritte im Glaubensleben sind nicht schon Apostasie (vgl. Gal 6, 1; u. a. m.); aber ein bewußtes Verharren in der Sünde führt zu dem schrecklichen Ergebnis, das uns die Heilige Schrift ohne Beschönigung und ohne es zu verschweigen aufzeigt.

                6. Der irreversible Schritt in den endgültigen Abfall

                Hier sehe ich vor allem 3-4 Stellen (ohne Parallelen gerechnet) im Neuen Testament, die die tragische Grenzüberschreitung zur Apostasie bezeugen:

                a) 1. Joh 5, 16.17 im Zusammenhang mit Mt 12, 31.32 (Parallelen)

                1. Joh 5, 16.17: «Wenn jemand seinen Bruder sündigen (präs.pt. = durativ) sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so wird er für ihn bitten (so bitte er für ihn; Futur im Sinne eines Imperativs), und er wird ihm (das) Leben geben, denen die sündigen, (aber) nicht zum Tode; es gibt eine Sünde zum Tode, bezüglich jener sage ich nicht, daß er bitte. (17:) Jede Ungerechtigkeit ist Sünde, und es gibt Sünde nicht zum Tode.»

                Mt 12, 31.32b: «Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes (gegen den

                Geist) wird nicht vergeben werden ... (32b:) weder in diesem Zeitalter, noch im kommenden.»

                Ich fasse hier nur kurz die wichtigsten Punkte zusammen:

                - Ein Christ (ein Bruder) kann die «Sünde zum Tode» begehen; vgl. Textzusammenhang.

                - Der Inhalt dieser Sünde wird nicht beschrieben; aber der Tatbestand muß so gravierend sein, daß die Mitbrüder den Unterschied zwischen einer «Sünde nicht zum Tode» und der «Sünde zum Tode» ohne Mühe erkennen.

                - Die «Sünde zum Tode» ist unvergebbar. Jede Fürbitte für diesen Menschen wird verwehrt.

                - Mit dem «Tod» kann unmöglich nur der physische Tod gemeint sein.

                - Als deutliche Parallele zu 1. Joh 5, 16.17 ist das Wort Jesu zu erwähnen von der «Lästerung gegen den Heiligen Geist» (Mt 12, 31.32; Mk 3, 29; Lk 12, 10), welche in Ewigkeit nie vergeben werden kann. E. Gaugler sagt beim Vergleich von Mt 12, 31.32 mit unserer Stelle: «In der Abwehr Jesu handelt es sich um die Lästerung der israelitischen Führer, die wider besseres Wissen Jesu Kampf wider die dämonische Welt, die er durch den göttlichen Geist bekämpft, auf dämonische Mächte selbst zurückführt ... Hier aber ist offensichtlich an Brüder gedacht, die sich noch als solche ausgeben, aber eine Sünde begehen, die eindeutig zum Verlust des im Glauben empfangenen Lebens führen, zur Abschnürung vom Heil führen muß. Es ist also an die noch unheimlichere Verführermacht solcher Brüder gedacht, die nicht aus Schwäche, nicht aus Angst vor Verfolgung, sondern in vermessener Verleugnung des Glaubens an den gekommenen Christus die Gemeinde selbst in Gefahr bringen. Ganz scharf können wir diese antichristoi antichristoi nicht mehr identifizieren. Aber daß es um diesen Entscheidungskampf geht, beweist auch der letzte Vers unseres Briefes, der geradezu vor den eidola eidola (Götzen) warnt, was wohl in diesen Zusammenhang gehört.»
                b) Hebr 6, 4-8

                Hebr 6, 4-6: «Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind (5:) und das gute Wort Gottes und Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben (6:) und (doch) abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen.»

                Zu Vers 4: Die hier Beschriebenen sind Christen: - Sie waren erleuchtet (Hebr 10, 32; 2. Kor 4, 6)

                - Sie haben die himmlische Gabe geschmeckt (Joh 4, 10; 6, 33; Eph 5, 2; 2. Kor 9, 15)

                - Sie waren des Heiligen Geistes teilhaftig geworden (Röm 8, 9; Eph 1, 13f.; 2. Kor 1, 21.22; Apg 2, 38 [Hebr 3,14])

                Diese drei Aussagen und die zwei weiteren von Vers 5 wären im Blick auf einen Mitläufer oder Namenschristen absolut undenkbar.


                Zu Vers 6: Eine Erneuerung aus diesem Abfall ist unmöglich (V. 4a), «da sie für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott preisgeben» (6b). Das heißt, daß hier eine Pervertierung des Allerheiligsten stattgefunden hat. Hier werden Jesus und sein Opfer in den Kot getreten. Merkmale der Apostaten sind: Spott und Lästerung gegen Jesus. Wer hier angelangt ist, kann und will nicht mehr umkehren.

                c) Hebr 10, 26-31

                Hebr 10, 26-31: «Denn so wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir hinfort kein anderes Opfer mehr für die Sünden, (27:) sondern es bleibt nichts als ein schreckliches Warten auf das Gericht und das gierige Feuer, das die Widersacher verzehren wird. (28:) Wenn jemand das Gesetz Mose bricht, der muß sterben ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. (29:) Wieviel ärgere Strafe, meinet ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes unrein achtet, durch welches er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? (30:) Denn wir kennen den, der gesagt hat (5. Mose 32, 35.36): 'Die Rache ist mein, ich will vergelten', und abermals: 'Der Herr wird sein Volk richten.' (31:) Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.»

                Der Beschriebene ist ein Christ:

                - Er hat nach Vers 26 die Erkenntnis der Wahrheit erlangt (vgl. Tit 1, 1; 1. Tim 4, 3; 2. Joh 1). Dieser Besitz der Erkenntnis der Wahrheit gehört nur den Wiedergeborenen.

                - Er wurde geheiligt durch das Blut des Bundes (Vers 29) (Vgl. Hebr 9, 14.15; 10, 10; 1. Petr 1, 2). Reinigung und Heiligung durchs Blut Jesu sind deutliche Kennzeichen eines Wiedergeborenen.

                - Er war im Besitz des Geistes der Gnade (Vers 29) (vgl. 2. Tim 1, 7; Röm 8, 9; 2. Kor 1, 22). Auch wenn aus Vers 29 nicht ganz eindeutig vom persönlichen Besitz des Geistes der Gnade die Rede ist, legt dies doch der Textzusammenhang nahe. Wer diese Schlußfolgerung nicht nachvollziehen kann, sei auf die beiden eindeutigen Zeugnisse weiter oben (Besitz der Erkenntnis der Wahrheit und Heiligung durch das Blut Jesu) verwiesen.

                Die Kennzeichen des Abfalles nach Hebr 10, 26-31 sind:

                - Der Sohn Gottes wird mit Füßen getreten (Vers 29), d. h. daß Jesus verachtet und verraten wird. Unwillkürlich steht hier das Bild eines Judas Ischarioth vor uns: Vgl. Joh 13, 18 (Ps 41, 10) und in diesem Zusammenhang die äußerst wichtige Stelle in Mt 26, 24, die uns zeigt, daß Judas vor Gott voll verantwortlich ist.

                - Das Blut des Bundes wird für gemein (unrein) geachtet (Vers 29). Hier handelt es sich um eine entwertende Verachtung und Schmähung des teuren Blutes Christi. Dieser höchst-bezahlte Loskaufpreis (vgl. Eph 1, 7; 1. Petr 1, 18.19; 1. Kor 6, 20a) wird profaniert und die erlösende Kraft des Blutes Jesu (Eph 1, 7) verleugnet.

                - Der Geist der Gnade (der Heilige Geist) wird geschmäht (Vers 29). Hier sind

                wir bei der Lästerung des Heiligen Geistes von Mt 12, 31.32! (Vgl. oben).

                - Das mutwillige Sündigen (Vers 26). Das mutwillige Sündigen ist nicht zu verwechseln mit einer besonders gefährdeten «Schwachstelle» beim Gläubigen, wo der Feind leider schon oft den Wiedergeborenen zu Fall gebracht hat (Gedankensünden, Lieblosigkeit, Zorn usw.). Wenn der Gestrauchelte seine Sünde sofort bereut und bekennt und sich erneut und immer wieder reinigen läßt durch das Blut Jesu (nach 1. Joh 1, 7b), wird ihm Vergebung und mit der Hilfe des Herrn der Sieg zuteil. Viele Schwache und über ihre Fehltritte Leidtragende meinten schon, sie hätten «mutwillig» gesündigt, und ihnen werde jetzt keine Vergebung mehr zuteil; aber gerade ihre Reue über die begangenen Sünden ist das deutliche Kennzeichen, daß keine mutwillige Sünde im Sinne von Hebr 10,26 vorliegt. Das mutwillige und vorsätzliche Sündigen geschieht provokativ im Sinne von Röm 1,32: «Sie wissen, daß die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern sie haben auch Gefallen an denen, die es tun.»

                Wir haben oben gesagt, daß das Verharren in der Sünde und die Verstockung des Herzens Stationen seien auf dem Weg zum endgültigen Abfall. Deshalb soll in unserer Verkündigung immer wieder deutlich gewarnt werden vor dieser leichtfertigen Haltung. Wer sich nach Eph 5, 14 nicht aufwecken läßt aus seinem Sündenschlaf, der verfällt dem ewigen Tod.

                - Eine Umkehr ist unmöglich. Wer auf die in Hebr 10, 26-31 beschriebene Weise ein Abgefallener und Spötter geworden ist, auf den wartet nach den Versen 27 und 31 nur noch das unausweichliche Gericht: Hebr 10, 31 «Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.»

                Schlußwort

                Die Heilige Schrift zeigt den ganzen Ernst der Tatsache, daß ein wiedergeborener Christ verlorengehen kann:

                - nicht wegen der Unvollkommenheit des Erlösungswerkes Jesu Christi; - nicht wegen mangelnder Liebe Gottes;

                - nicht weil Gottes bewahrende Macht schwächer wäre als Satans Verführungsmacht;

                - auch nicht wegen persönlicher Schwachheiten (1. Kor 10, 13 und Hebr 4,14-16).

                Ein Christ geht nur dann verloren,

                - wenn er in der Sünde und in einem «fleischlichen» Christsein verharrt (Röm 8, 5ff.);

                - wenn er sich verstockt und das Mahnen des Heiligen Geistes zum Schweigen bringt (Eph 4, 30; u. a. m.);

                - wenn Jesus wieder aus dem Herzen weichen muß (Offb 3, 20);

                - wenn er die heimsuchende Liebe Gottes verachtet und zum Spötter und Verführer wird, so daß er die unvergebbare Sünde der Lästerung wider den Heiligen Geist begeht.

                Die Schärfe der Aussagen über den Abfall läßt sich nicht leugnen; aber das ist nicht Hauptgegenstand der biblischen Ermahnungslehren, deshalb wollen wir nicht mit dem Hinweis auf die mögliche Apostasie schließen, sondern unseren Blick auf Jesus richten und die liebevolle Ermahnung des Hebräerbriefschreibers annehmen, die er im Auftrag Gottes weitergibt und die auch uns heute gilt:

                «Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen alles, was uns beschwert und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasset uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, (2:) und aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, da er wohl hätte können Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes. (3) Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, auf daß ihr nicht matt werdet und nicht in eurem Mut ablasset.» (Hebr 12, 1-3)


                © 1988 Prof. Dr. Erich Mauerhofer. Alle Rechte vorbehalten."

                Gefunden unter: http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downl ... sorge.html


                Herzliche Grüße in Jesus Christus,

                Leon.

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                • #9
                  ...
                  Was mich beunruhigt ist, dass die Sichtweise, dass man nicht mehr verloren gehen kann, einem ja quasi alles zu tun erlaubt. Das ist der Grund, warum ich mich ein wenig dagegen sträube. Wenn es allerdings so ist, dann brauche ich einen biblischen Nachweis. Kann den irgendjemand liefern?
                  Ich hab vor Wochen mal eine super Predigt genau zu diesem Thema gehört (ich war mit dabei). --- Hmm. ich habs leider nur auf Kassette.

                  "Mir ist alles erlaubt, aber nicht alles dient zu meinem Besten." (Paulus)
                  Und:
                  Frage: In Sünde verharren, damit Gnade überströmt? - Das sei fern!
                  1 Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, auf dass die Gnade überströme? 2 Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollen wir noch in derselben leben? 3 Oder wisset ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. (Römer 6,1ff)

                  Bins gerade am digitalisieren ... dauert ein wenig... 25 Minuten erreicht...

                  -------------
                  Sonntag, 18.SEPT.2005.
                  Referent: Fritz Aeschlimann.
                  Thema: Dank, Buss und Bettag.

                  Teil 1 Fertig:
                  http://www.flagsoft.ch/sermon/aeschlima ... Teil_1.mp3
                  Teil 2: Kommt noch. (Hier schon mal der Link.)
                  http://www.flagsoft.ch/sermon/aeschlima ... Teil_2.mp3

                  (Vor allem der Schluss - am Ende des Vortrages wird auf die Fragen eingegangen. --- Wird wieder aktuell für die ganze Schweiz: 1. August ist Bettag!)

                  (Evt. später unter www.sermon-online.de verfügbar.) -- bin noch am hochladen... sollte aber auch wärend dem hochladen schon hörbar sein :)

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                  • #10
                    Lieber Leon

                    Ein Christ geht nur dann verloren,

                    - wenn er in der Sünde und in einem «fleischlichen» Christsein verharrt (Röm 8, 5ff.);

                    - wenn er sich verstockt und das Mahnen des Heiligen Geistes zum Schweigen bringt (Eph 4, 30; u. a. m.);

                    - wenn Jesus wieder aus dem Herzen weichen muß (Offb 3, 20);
                    1Kor 3,1 Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in Christo.
                    1Kor 3,2 Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht; aber ihr vermöget es auch jetzt noch nicht,
                    1Kor 3,3 denn ihr seid noch fleischlich. Denn da Neid und Streit unter euch ist, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?
                    1Kor 3,4 Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus; der andere aber: Ich des Apollos; seid ihr nicht menschlich?
                    1Kor 3,5 Wer ist denn Apollos, und wer Paulus? Diener, durch welche ihr geglaubt habt, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat.

                    Die Kor. waren unmündige in Christus, und so fängt Glaubensleben an, deswegen waren sie nicht verloren!
                    In einer Sünde verharren - das ist z. B. - wenn man immer der Meinung ist, daß fleischlich gesinnte in Christus verloren gehen.

                    =====

                    Eph 4,30 Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.
                    Eph 4,31 Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit.
                    Eph 4,32 Seid aber gegeneinander gütig, mitleidig, einander vergebend, gleichwie auch Gott in Christo euch vergeben hat.
                    Eph 5,1 Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder,

                    Diese Dinge betrüben:

                    Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit.

                    Wo steht aber, daß man deswegen verloren geht ?

                    ======

                    Wer glaubt, daß man (selber) wieder verloren gehen kann, hat keine Heilsgewissheit, also keine Freude im Herrn über seine Erlösung.
                    Man kann auch keinen Menschen der nicht um die Erlösung weiß, davon überzeugen, davon muß der Mensch schon selber zu der Überzeugung kommen, daß man sich selber nicht erlösen kann.
                    Erst dann hat man "verstanden" und ist bereit die Erlösung anzunehmen.

                    1Kor 1,27 sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Starke zu Schanden mache;
                    1Kor 1,28 und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, [und] das, was nicht ist, auf daß er das, was ist, zunichte mache,
                    1Kor 1,29 damit sich vor Gott kein Fleisch rühme.
                    1Kor 1,30 Aus ihm aber seid ihr in Christo Jesu, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; ....

                    1Kor 2,5 auf daß euer Glaube nicht beruhe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.

                    Prof. Dr. Erich Mauerhofer verwirrt mit seinen Artikel nur die Menschen, damit diese nicht zur Heilsgewissheit gelangen, bzw. andere welche Heilgewissheit haben verunsichert werden sollen.

                    1Petr 1,5 die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden;
                    1Petr 1,6 worin ihr frohlocket,
                    die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen;

                    Grüße
                    Kurt R.

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                    • #11
                      Ich bin überrascht durch soviele umfangreiche Antworten und drucke es gerade aus, da ich ungerne am Bildschirm lese. So habe ich ein wenig Gute-Nacht-Lektüre. Ich sehe aber schon jetzt, dass es nicht ausreichen wird, das nur zu lesen, denn dafür gibt es zu verschiedene Meinungen. Es heisst wohl: "Ran an die Bibel!"

                      @michi
                      Ich freue mich auf die Predigt.

                      Gottes Segen für Euch alle!

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                      • #12
                        Rettung aus Werken

                        Zu E. Mauerhofer mit seiner ==> Rettung aus Werken Irrlehreein Link

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                        • #13
                          Sünde zum Tode

                          - Ein Christ (ein Bruder) kann die «Sünde zum Tode» begehen; vgl. Textzusammenhang.

                          - Der Inhalt dieser Sünde wird nicht beschrieben; aber der Tatbestand muß so gravierend sein, daß die Mitbrüder den Unterschied zwischen einer «Sünde nicht zum Tode» und der «Sünde zum Tode» ohne Mühe erkennen.

                          - Die «Sünde zum Tode» ist unvergebbar. Jede Fürbitte für diesen Menschen wird verwehrt.

                          - Mit dem «Tod» kann unmöglich nur der physische Tod gemeint sein.
                          Lieber Leon
                          weshalb denkst Du, dass die Sünde zum Tode 1. Joh 5.16 zum ewigen Tod und nicht zum physichen Tod führt?
                          in IHM
                          Hans Peter

                          Kommentar


                          • #14
                            Joh 3.36

                            Lieber Leon

                            wie ist Deine Erklärung zu:

                            Joh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

                            in IHM
                            Hans Peter

                            Kommentar


                            • #15
                              zu Joh 15.2

                              Lieber Leon
                              zu Joh 15.2

                              Johannes 15: Der Herr spricht hier von dem "wahren" Weinstock". Er setzt, denke ich voraus, dass die Zuhörer, (Leser) sich hier etwas überlegen.

                              Wer war der Weinstock im AT? Israel! Ps80. Aber Israel als Weinstock wurde wohl aus Ägypten herausgeführt, später aber niedergerissen. Daneben zeigt Jesaja 5, dass beide Teile Israels keine Frucht brachten. Als dann Gott Seinen Sohn aus Ägypten herausgeführt hatte, kam eine neue, wahre Segensquelle zu Israel. Aber jetzt nicht mehr nur für Israel, (Jesaja 49), nein jetzt im Hinblick für die ganze Welt. Kannst Du alles bei JND nachlesen...

                              Joh 15.2 Den Ausdruck: "nimmt er weg" griechisch "airo," kann man wohl kaum so übersetzen. "airo" wird in BibleWorks 110x angezeigt.

                              Einige Belegstellen: Mt 4.6 (tragen); Mt 9.6 "nimm auf"; Mt. 9.16 "reisst ab" Mt. 11.29 "Nehmet auf". Dies will für mich heissen, dass beim übersetzten das geistlich Richtige die Priorität haben muss. Wenn etwa in Johannes 15 in dem Zusammenhang von GOTT die Rede wäre, dann könnte man ja eventuell so übersetzen. Da aber von dem liebenden Vater die Rede ist, kann "airo" nur mit "erhöhen" oder "emporhängen" übersetzt werden.

                              Mt 14:12 Und seine Jünger kamen herzu, hoben den Leib auf und begruben ihn. Und sie kamen und verkündeten es Jesu.
                              Mt 14:20 Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, zwölf Handkörbe voll.
                              Mt 15:37 Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.
                              Mr 6:29 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und hoben seinen Leichnam auf und legten ihn in eine Gruft.
                              Mr 6:43 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll, und von den Fischen.
                              Mr 8:8 Sie aßen aber und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.
                              Joh 8:59 Da hoben sie Steine auf, damit sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.
                              Joh 10:31 Da hoben die Juden wiederum Steine auf, auf dass sie ihn steinigten.
                              Da ich nicht viel von Weinbau verstehe, habe ich etwas nachgelesen und siehe, das es ist genau so, dass "Reben," da sie biegsam sind, durchhängen können und vom Boden her dann keine Frucht tragen können. Darum werden sie "airo" hochgenommen. Das ist das Werk des Vaters, da er will, dass "viel Frucht" nicht einfach nur "Frucht" hervorkommt. Warum in den Bibelübersetzungen so übersetzt wird, kann ich mir nur so vorstellen, dass die meisten Übersetzter nicht bei der Luther Übersetzung anecken wollten. (NB: Luther hatte den TR? und weisst Du wer den TR zusammengestiefelt hat? E.R. der Humanist.... Darum gibt es in der deutschen Sprache eine Übersetzung, und alles andere ist ein ausflicken, korrigieren, anpassen usw. () {(Vergiss den Satz gleich wieder, danke.)}



                              Was ist das Thema von Joh 15? Sicher nicht Rettung, sondern, Fruchttragen, oder? Wenn keine Frucht da ist, gibt es keine Belohnung, sondern Feuer. Aber aufgepasst, hier ist nicht das ewige Feuer, die Hölle gemeint sondern ein zeitliches Gericht hier auf dieser Erde wo wir ja Frucht für Gott durch unser Zeugnis hervorbringen sollen. Wenn wir das nicht tun, dann gibt`s eben "Feuer" und zwar von Seiten der Welt, wo wir ja Salz, (nicht Zucker) sein sollen und nicht wollen. Das ist dann ein zeitliches Zurechtbringen durch Gott!

                              Merksatz: Nicht alle die sich im christliche Zeugnis tummeln, sind Christen, sondern die, die an dem wahren Weinstock sind!

                              Nun Ist Jesus Christus der wahre Weinstock.

                              In IHM
                              Hans Peter

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