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Das Vollkommene

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  • Das Vollkommene

    Liebe Freunde
    zu den Versen:
    1.kor 13,9-10

    gibt es bei den Auslegern 2 verschiedene Lager.
    Die einen sagen dass mit der Vollständigkeit des Kanons das Vollkommene gekommen ist.
    Die anderen sagen das dass Vollkommene dann gekommen sein wird, wenn die Versammlung entrückt ist und zusammen mit dem Herrn Jesus ist, weil dann das Erkennen von unserem Herrn vollkommen ist.

    Was denkt Ihr dazu?

  • #2
    Re: Das Vollkommene

    Lieber ernö


    Kopiere dir da mal was rein,

    Das Aufhören der direktinspirierten Gaben nach 1. Kor. 13,8-13

    Wir müssen uns einmal versuchen vorzustellen, was wäre, wenn es heute kein Neues Testament geben würde. Wir hätten nur das Alte Testament und vielleicht nur vage Überlieferungen der Lehren Jesu und der Apostel. Was würden wir in unseren Gottesdiensten predigen?

    Wir wüßten gar nicht, wie das Leben eines Gläubigen aussieht, wir könnten das Alte Testament nicht verstehen, die Zusammenhänge und Hinweise auf Jesus, Fragen die das Gesetz betreffen, könnten wir nicht beantworten, denn das Alte Testament kann man nur durch das Licht des Neuen Testamentes verstehen.

    Eine Gemeinde könnte nicht existieren, weil sie keine Lehre hätte, keine Ausrichtung, Zurüstung und Korrektur.

    Das ist natürlich alles sehr theoretisch und Gott sei Lob und Dank, daß es nicht so ist, aber um zu verstehen, warum bestimmte Gaben für die apostolische Zeit gegeben wurden und heute nicht mehr notwendig sind, müssen wir uns in diese Situation hineinversetzen. Denn genau diese Situation herrschte zunächst während der apostolischen Zeit in den Gemeinden; sie hatten noch kein Neues Testament, weil es das zu dieser Zeit noch nicht gab.

    Die Gläubigen in den Gemeinden waren deshalb auf direkte Inspirationen von Gott durch bestimmte Gaben angewiesen, um Lehre, Zurüstung und Korrektur zu erfahren. Diese direkt inspirierten Offenbarungen Gottes waren, im Vergleich zur Vollständigen Offenbarung des Wortes Gottes, der Bibel, nur Stückwerk und unvollständig.

    In 1. Kor. 13,8-13 wird das Aufhören der direktinspirierten Gaben noch einmal bestätigt und begründet. Diese Gaben sind Stückwerk, Teil eines Ganzen und sie werden weggetan, wenn dieses Ganze, das Vollkommene, da ist.

    Vor dem Vollkommenen:

    - erkennen wir stückweise (V. 9),

    - weissagen wir stückweise (V. 9),

    - sind wir Unmündige (V. 11),

    - sehen wir durch eine Spiegel wie im Rätsel (V. 12).

    Mit dem Vollkommenen:

    - wird das Stückwerk weggetan (V. 10),

    - sind wir mündig (V. 11),

    - sehen wir von Angesicht zu Angesicht (V. 12),

    - erkennen wir, wie wir erkannt sind (V. 12),

    - bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe (V. 13).

    Das Vollkommene löst das Stückwerk ab. Wenn das Vollkommene da ist, ist das Stückwerk nicht mehr da. Dies bedeutet, solange die Gaben der Weissagung und Erkenntnis da sind, ist das Vollkommene noch nicht da, und wenn das Vollkommene da ist, sind die Gaben der Weissagung und der „Erkenntnis“ nicht mehr da.

    Die Gaben der Weissagung und der Erkenntnis sind gleicher Art wie das Vollkommene. Sie sind ein Teil des Vollkommenen.

    Damit ist das „Vollkommene“ das „Stückwerk“, nur in vollständiger (vollkommenerer) Ausführung. Das „Vollkommene“ muß also eine "Form der Offenbarung von Gott" sein.

    Die Offenbarungsgaben sind das Stückwerk, die gegeben wurden, um die Gemeinde nicht in Unkenntnis über den Heilsplan Gottes zu lassen, der durch fehlende Teile des Neuen Testaments noch nicht völlig bekannt war.

    Stückwerk ist nicht etwas Schlechtes, sondern etwas Gutes, das noch unvollständig ist. Die mündlichen Weissagungen der Propheten waren gut, aber unvollständig; kein Prophet hatte eine Gesamtschau der gesamten neutestamentlichen Offenbarung Gottes, des gesamten Heilsplanes Gottes.

    Wenn dagegen die vollkommene Offenbarung in den inspirierten heiligen Schriften gekommen ist, dann erkennt die Gemeinde den Ratschluß Gottes klar und vollständig, so, wie man einen Menschen klar und vollständig sieht, wenn man ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Wenn die Gemeinde die ganze Offenbarung Gottes im Schriftwort empfangen hat, dann ist sie in der Lage, Gottes Heilsweg vollständig und klar zu erkennen.

    Gott redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln (4. Mo. 12,6-8). Der Ausdruck „von Angesicht zu Angesicht“ muß hier als bildhafte Charakterisierung für eine direkte Wortoffenbarung verstanden werden, weil kein Mensch das Angesicht Gottes sehen kann (2. Mo. 33,20) und gesehen hat (Joh. 1,18). Und das ist auch der Sinn von 1. Kor. 13,12: hier ist „von Angesicht zu Angesicht“ als direkte Wortoffenbarung, als das inspirierte Wort Gottes, die Bibel zu verstehen.

    Das Vollkommene kann nicht die Entrückung der Gemeinde und die Wiederkunft Jesu Christi sein:

    1. Die Entrückung der Gemeinde wird eine neue Zeit der mündlichen Prophetie (während der Trübsal, vor der Wiederkunft Christi) einleiten (Joel 3,1-5; Offb. 11,33-13).

    2. 'to teleion' ist sächlich und bedeutet 'das vollkommene Ding'. Im NT sind die Worte für die Wiederkunft Jesu Christi weiblich. 'to teleion' kann nicht Christus bei Seiner Wiederkunft sein (der Vollkommene), da das Wort sächlich ist.

    3. Wenn 'to teleion' die Wiederkunft Jesu, oder Jesus bei Seiner Wiederkunft oder die Entrückung der Gemeinde wäre, was wäre dann das 'ek merous' von Vers 9? Da die beiden miteinander verglichen werden, müssen sie ja gleicher Art sein.

    4. Das Wort 'teleios' wird in NT nirgends für Beschreibung der Entrückung der Gemeinde oder die Wiederkunft Jesu Christi verwendet.

    5. Die Gemeinde wäre bis zur Wiederkunft des Herrn auf Teilerkenntnisse und ein Sehen in Rätseln angewiesen (V. 12). Eine solche Deutung wäre eine Relativierung der vollkommenen Offenbarung der Heiligen Schrift.

    6. Die Gemeinde wäre bis zur Wiederkunft des Herrn im Stadium der Unmündigkeit (V. 11) und somit „umhergetrieben von jedem Wind der Lehre“ (Eph. 4,14). Es wäre verkehrt zu meinen, dies sei von Gott so vorgesehen oder gar nicht anders möglich (Hebr. 5,12-14; 1. Kor. 2,6; 1. Kor. 14,20; Phil. 3,15; Kol. 1,28; Kol. 4,12).

    7. Wenn die Offenbarungsgaben der Prophetie und der Erkenntnis bis zur Entrückung der Gemeinde wirksam bleiben würden, dann fänden bis heute laufend Neuoffenbarungen Gottes statt; die Gemeinde müßte ständig nach neuen, geoffenbarten Worten Gottes Ausschau halten und sie der Heiligen Schrift hinzufügen bzw. in der selben Verbindlichkeit annehmen wie die Schriftoffenbarung. Die alleinige Autorität der Heiligen Schrift wäre dadurch in Frage gestellt.

    8. Laut 1. Kor. 13,13 bleiben nach dem Eintreten des Vollkommenen noch Glaube, Hoffnung und Liebe. Nach dem Kommen Jesu wird aber Glauben durch Schauen abgelöst (2. Kor. 5,6-8; Hebr. 11,1) und die Hoffnung wird auch nicht mehr nötig sein (Kol. 1,5.27; 1. Thess. 1,3). Das bedeutet, daß es eine Zeitspanne geben muß zwischen dem Hinwegnehmen der Gnadengaben und dem Vollkommenen, in der Glaube, Liebe und Hoffnung bleiben.

    Auch wenn diese Stelle anders verstanden wird, kann das Aufhören bestimmter Gaben trotzdem biblisch belegt werden, wie wir unter 3.3; 4.3.2; 5.2 und 5.3 unzweideutig gesehen haben.
    Freundlichst
    bruno

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    • #3
      Re: Das Vollkommene

      Lieber Ernö,

      ich denke, dass das Vollkommene nach wie vor zukünftig ist und wir es erst dann haben werden, wenn die Sohnschaft, die Erlösung unseres Leibes sichtbar ist. Erst dann wird alles "stückweise" weggetan werden. In diesem "häppchenweisen Prozess" werde ich mich befinden, so lange ich noch hier auf der Erde lebe.

      herzliche Grüße

      Ulrich

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      • #4
        Re: Das Vollkommene

        Das wäre dann nach dem 1000jähr. Reich?

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        • #5
          Re: Das Vollkommene

          Lieber Bobby,

          nach 1. Kor. 15 wird die Sohnschaft bei der Entrückung verwirklicht. Nach meinem Verständnis ist das vor dem 1000JR.

          herzliche Grüße

          Ulrich

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          • #6
            Re: Das Vollkommene

            Für uns ja, aber die Anderen?(Gläubige AT und nach Entrückung)

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            • #7
              Re: Das Vollkommene

              Lieber Bobby,

              ja, natürlich! es wird sicher die Gläubigen betreffen, von denen der HERR mehrfach im Johannesevangelium sagt, dass sie am letzten Tag auferwecken wird. Joh 6:40 Joh 6:44 Joh 6:54 Ob es auch die AT-Gläubigen betrifft, da bin ich mir nicht ganz sicher, denn der Schluss von Hebr. 11 lautet Hebr 11:40 Da aber von der Verwandlung/Auferstehung/Entrückung vor der Drangsalzeit nur in den Briefen gesprochen wird, könnte es durchaus nur die Gläubigen der Gnadenzeit betreffen.

              herzliche Grüße

              Ulrich

              P.S. Ich glaube nicht an die Hochzeit des Lammes ohne Gäste.

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              • #8
                Re: Das Vollkommene

                Liebe Brüder
                Bin gerade über eine Aussage in diesem Thread "gestolpert":
                Zitat von bruno1
                8. Laut 1. Kor. 13,13 bleiben nach dem Eintreten des Vollkommenen noch Glaube, Hoffnung und Liebe.
                Das kann ich nicht nachvollziehen. Da steht doch etwas anderes im Zusammenhang (...nun aber bleiben...)?
                Ich habe das immer so herausgelesen wie z.B. Ulrich es beschrieben hat:
                Zitat von Ulrich
                ich denke, dass das Vollkommene nach wie vor zukünftig ist und wir es erst dann haben werden, wenn die Sohnschaft, die Erlösung unseres Leibes sichtbar ist.
                Herzliche Grüsse
                Schwester Anita

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                • #9
                  Re: Das Vollkommene


                  Dies Auslegung find ich z. Schlüssig, aber erst wenn ich dann vollendet bin, weiss ich ganz sicher ob sie stimmt. Ich glaube nicht einmal, dass die Korinther 100%ig wussten von was der Apostel letztlich mit:
                  "das Vollkommene" meinte. Ich kann damit leben und das macht mich sehr froh.

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                  • #10
                    Re: Das Vollkommene

                    Liebe Anita

                    Wie an manchen Stellen in den Übersetzungen kann es zu Verwirrungen kommen, da steht einerseits (z.B. Joh 4,24) "in" Geist und Wahrheit oder es kann auch "im" Geist und Wahrheit übersetzt werden und schon macht man eine Lehre daraus. Und nur weil ein Buchstabe (!) falsch übersetzt wurde.

                    Bei deinem ?-Zeichen sieht es fast ähnlich aus, denn es macht schon einen unterschied, ob "bleiben" od. bleibt steht!
                    Und schon sieht der der Zusammenhang anders aus!

                    Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe. 1.Kor 13,13 (rev. Elberfelder)
                    Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (Luther u.v.a)
                    1.Kor 13,13

                    Im griech. Grundtext steht bleibt.

                    Was mich persönlich als wichtiger erscheint in diesem Vers ist das Wort "Nun", bezieht sich dieses kleine Wort nicht auf etwas "neues"? In den 12 Verse spricht Paulus über die Gaben die in der Versammlung, übermässig zur Geltung kamen, mit diesem "Nun aber" geschieht was neues, Paulus bemüht sich den Korinthern klar zu machen das es was besseres gibt als diese Gaben, die ja eigentlich nur dem Fleisch der Korinther nutzen brachte. Mit diesem "Nun aber" ermahnt er die Geschwister in Korinth. Denn was bleibt bis der Herr Jesus seine Braut zu sich nimmt ist der Glaube-dann kommen wir zum Schauen, Hoffnung-die brauchen wir dann nicht mehr, dass grösste aber die Liebe-wird ewig bei uns sein.
                    Jetzt hoffe ich dass du mir folgen kannst.
                    Verbunden im Herrn
                    bruno

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