Ankündigung

**HansPeter** · 04.03.2009, 08:00

Re: Calvinismus

Lieber Sebastian
der Artikel ist derart genial rund, dass er nirgendwo aneckt, aber die Irrlehre dieses bösen abartigen verdrehten Menschen Calvin nicht klar aufdeckt.
Eine Auserwählung zu etwas vor der Ewigkeit gibt es in der Schrift nicht.
Der Artikel bleibt somit im Dunstkreis der islamisch- calvinistischen Hoffnungslosigkeit stecken.
Auserwählt "zu etwas" werden nur Wiedergeborene.
Die Ausserwählungs"lehre" Calvins bezüglich der Hölle kommt geradewegs von dort.

http://www.google.de/search?ie=de&sites ... ch&q=tulip

**Gast** · 04.03.2009, 10:28

Re: Calvinismus

Lieber Sebastian,

ich habe mit dem Autor mehrere Mails ausgetauscht. Er hat einfach versucht seinen Wissensstand ausgewogen darzustellen, ohne eine legrmäßige Position zu beziehen.

Als letztes haben wir über den Punkt, dass Calvin für den Tod Servet auf dem Schafott eingetreten ist geschrieben. Thorsten konnte dieses Vorgehen von Seiten Calvin nicht einsortieren, wollte aber diesen Umstand nicht verschweigen.

Da viele in diesem Vorgehen Calvins einen "humanen" Zug sehen, habe ich die beiden damals möglichen Todesarten dargestellt. Wegen strafrechtlicher Vergehen wurde man mit dem Schwert getötet, denn die Regierung trägt ja das Schwert nicht umsonst. Wegen religiöser Vergehen wurde man verbrannt, siehe auch die ganze "Hexenverbrennunbgen".

Calvin wollte in dem Verfahren gegen Servet erreichen, dass Servet wegen starfrechtlicher Vergehen hingerichtet würde. Nachdem das nicht geklappt hatte, war ihm der Tod Servets aber so wichtig, dass er ihn dann halt selbst wegen regligiöser Vergehen verbrannt hat.

Die Zusammenhänge kannte Thorsten vor dem Austausch mit mir nicht. Ich denke wir können ihm abnehmen, dass er einfach an ein historisches Datum erinnern wollte, ohne das er jetzt eine positive Darstellung Calvins bringen wollte.

Im nächsten Heft wird er übrigens auf TULIP eingehen. Ich hab ihm jetzt "What Love Is This" gesandt. Es ist völlig klar, dass man in einem FMN Heft nur eine extrem oberflächliche TULIP Behandlung bringen kann.

herzliche Grüße

Ulrich

**Sebastian H/R** · 04.03.2009, 14:19

Re: Calvinismus

Hallo Ulrich,

ich meinte den Artikel über TULIP. Der ist bereits online. Link siehe oben.

Herzliche Grüße,
Sebastian

**Gast** · 04.03.2009, 15:08

Re: Calvinismus

Lieber Sebastian,

Danke! Ich hab noch auf den Artikel geantwortet. Dem Urteil von Hans Peter kann ich mich nicht ganz anschließen. Die politische Dimension von TULIP wird in dem Artikel völlig verschwiegen und auch auf Westminster wird nicht eingegangen.

Da du in einer der Städte des westfälischen Friedens lebst, brauch ich dir die politische Situation 1618 kaum zu erklären. In Deutschland hauen sich die Katholiken und die Protestanten gegenseitig den Schädel ein, der 30-jährige Krieg hat gerade begonnen.

In den Niederlanden und in England drohen ähnlich Zustände unter den so genannten Reformierten, nur dass hier Arminianer und Calvinisten einander gegenüber stehen. Sowohl Dordrecht 1618-1619 als auch Westminster 1646-1647 wurden, unter dem Eindruck der kriegerischen Auseiandersetzungen im "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation" (man könnte auch sagen in weiten Teilen Westeuropas), von den jeweils Regierenden in England und in den Niederlanden finanziert, weil man ähnliche glaubensmotivierte Auseinandersetzungen vermeiden wollte.

Ich unterstelle einfach einmal eine gewisse historische Naivität. Das ist übrigens ein weit verbreitetes Phänomen. Auf der einen Seite versucht man die Reformatoren auf Grund des historischen Kontextes zu entschuldigen, auf der anderen Seite interessiert aber gerade dieser Kontext nicht.

Gerade wenn man die Abkürzung TULIP benutzt und behandelt, dann muss man quasi in Westminster auskommen, dann reicht Dordrecht schon rein sprachlich nicht. Westminster wird aber in dem ganzen Artikel gar nicht erwähnt.

Auf den ersten Blick betrachten das vielleicht einige als eine Nebensächlichkeit, auf den zweiten Blick macht das aber schon einen gewaltigen Unterschied. Die Ergebnisse von Dordrecht und Westminster stellen einen politischen mehrheitsfähigen Kompromiss dar die zu einer Vermeindung von Kriegshandlungen herbeigeführt wurden. Mit Theologie oder überhaupt der Bibel haben die Ergebnisse wenig bis gar nichts zu tun, auch wenn es vielleicht vordergründig wieder anders aussieht.

Von daher liegt dem Artikel der gleiche Fehler zugrunde, wie man ihn bei sehr vielen Kommentaren zu diesem Thema findet. Man versucht die biblische Basis der Kernaussagen von Dordrecht und Westminster zu finden, versteht aber gar nicht oder ignoriert, dass man sich allein mit historischen, politisch motivierten und von den jeweiligen Herrschern bezahlten Dokumenten auseinandersetzt.

Ich habe das eigentlich in dieser Form erwartet, sonst hätte schon der Artikel über Calvin von einer kritischeren Distanz gekennzeichnet sein müssen.

Herzliche Grüße

Ulrich

**HansPeter** · 07.03.2009, 11:06

Re: Calvinismus

Der Calvinismus contra die wirklichen Christen