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    What Love is This? 1/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    What Love is This?
    Dave Hunt
    Deutsche Übersetzung des Kapitels 12
    von What love is this? (2. Auflage) zur freien Verfügung.
    Übersetzung: Martin Dees
    Lektorat: Peter Streitenberger

    Kapitel 12
    Vorkenntnis und der Wille des Menschen
    Viele Theologen und Philosophen scheinen auch einen Widerspruch zwischen Gottes
    Vorkenntnis und dem freien Willen des Menschen festzustellen. Wenn Gott weiß,
    was geschehen wird, bevor es geschieht, dann muß es so geschehen, wie Er es
    vorhergesehen hat, oder Seine Vorkenntnis wäre falsch. Wenn das der Fall ist, wie
    kann dann irgendjemand die Freiheit haben, eine Wahl zu treffen? Um über diese
    Frage nachzu denken, müssen wir einige Begriffe definieren.
    Die Biblische Lehre von der Vorkenntnis stellt einfach fest, daß Gott alles weiß, was
    geschehen wird, bevor es geschieht. Die Aussage des Psalmisten „ja, es ist kein Wort
    auf meiner Zunge, das Du, HERR, nicht völlig wüßtest“ (Psalm 139,4), sagt uns, daß
    Gott jeden Gedanken und jedes Wort kennt, bevor wir es aussprechen – und es von
    Ewigkeit her gewußt hat – aber sie sagt uns nicht, daß Gottes Vorkenntnis diese
    Gedanken und Worte verursacht.
    Beim Konzil der Apostel und Ältesten in Jerusalem, stellte Jakobus deutlich fest:
    „Gott sind alle Seine Werke von Ewigkeit her bekannt“ (Apg. 15,18). Um alles zu
    wissen, was Er tun würde, muß Gott jeden Gedanken, jedes Wort und jedes Ereignis
    gewußt haben, die je eintreten würden. Diese biblische Wahrheit ist zweifellos
    notwendig, wenn Gott allmächtig, allwissend und allgegenwärtig, der Schöpfer und
    Erhalter aller Dinge sein soll.
    Fraglos muß Gott von Ewigkeit her alles gewußt haben. Das beinhaltet die
    Bewegungen der Sterne und der Elektronen und den genauen Aufenthaltsort jedes
    Atoms in jeder Nanoskunde und die irdischen Körper, die sie bilden, groß und klein,
    belebt und unbelebt. Gott wußte alles, was mit jedem geschehen würde und wie jeder
    funktionieren würde. Bevor Er das Universum oder Menschen oder Engel erschuf,
    kannte Gott jedes Ereignis, daß je im Himmel oder im physischen Universum
    geschehen würde und folglich auch notwendigerweise alle Gedanken, Worte und
    Taten jedes Menschen oder Engels, die je existieren würden. Das ist es, was es
    ausmacht Gott und daher allwissend zu sein.
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    Kapitel 12
    Schöpfer und Schöpfung
    Diese fundamentale Wahrheit der Bibel wurde von Augustinus treffend dargelegt:
    „Denn zu bekennen, daß Gott existiert, und gleichzeitig zu leugnen, daß Er
    Vorkenntnis von zukünftigen Dingen hat, ist die offenkundigste Torheit ... aber ...
    wir [die wir] den höchsten und wahren Gott selbst bekennen, bekennen Seinen
    Willen, Seine allerhöchste Macht und Sein Vorherwissen.“1 Niemand jedoch drückt
    Gottes Vorkenntnis vollständiger aus als der vielgeschmähte Arminius:
    [Gott] weiß alle Dinge, die möglich sind, ob sie in der Fähigkeit Gottes oder
    des Geschöpfes liegen...Vorstellung und Ausdruck...alle Dinge, die Bestand
    haben könnten...diejenigen, die zwangsläufig und die, welche zufällig sind,
    die guten und die schlechten, die allgemeinen und die speziellen, die
    zukünftigen, die gegenwärtigen und die vergangenen, die vorzüglichen und
    die schändlichen; Er kennt die wesentlichen und die nebensächlichen Dinge
    jeglicher Art; Aktives und Passives, die Weisen und die
    Umstände...äußerliche Worte und Taten, innere Gedanken, Überlegungen,
    Meinungen und Absichten und die Dinge des Verstandes, ob komplex oder
    einfach.2
    Der Calvinismus vertritt im Bezug auf die Vorkenntnis bedauerlicherweise eine
    völlig andere Ansicht, die tatsächlich sogar Gottes Allwissenheit verunglimpft:
    „Wenn Gott nicht alle Dinge vorherbestimmt hat, dann könnte Er nicht die Zukunft
    wissen.“3 Ohne biblischen Rückhalt erklärte Calvin, daß Gott „die Dinge, die
    geschehen werden, einfach deshalb vorhersieht, weil Er verfügt hat, daß sie so
    geschehen sollen...“4 Ein anderer Autor sagt, indem er sogar noch weiter geht, „der
    Gedanke, daß Gott die Zukunft weiß, ohne daß Er sie geplant hat und ohne, daß Er
    sie kontrolliert, ist der Schrift völlig fremd.“5 Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.
    Nirgendwo sagt die Schrift oder impliziert auch nur, daß Gott nur deshalb alles im
    Voraus weiß, weil Er es vorherbestimmt und verursacht hat.
    Wie kann dann Gott sicher sein, daß das, was Er im Voraus weiß, geschehen wird
    und daß nicht irgendetwas dazwischenkommt und die Zukunft ändert? Einfach
    darum, weil Er allwissend ist und die Zukunft vor ihm so offen liegt wie die
    Vergangenheit. Wenn Gott etwas planen und verursachen oder gar sein Geschehen
    kontrollieren müßte, um zu wissen, daß es geschehen würde, wäre Er in Seiner
    Vorkenntnis eingeschränkt und daher nicht der unendliche, allwissende Gott, der Er
    ist. Wenn die calvinistische Sichtweise richtig ist, dann wäre jede Einzelheit eines
    jeglichen Verbrechens und einer jeglichen Krankheit, einer jeglichen Zerstörung an
    Eigentum und das menschliche Leid und der von Naturkatastrophen verursachte
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    Kapitel 12
    Verlust von Leben und Körpergliedern von Gott vorherbestimmt und verursacht.
    Andernfalls würde Er dieZukunft nicht kennen.
    Es wird uns gesagt, daß „ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend
    Jahre wie ein Tag“ (2 Petr. 3,8),und „tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag,
    der vergangen ist, und wie eine Nachtwache“ (Ps. 90,4). Einige haben versucht, eine
    verborgene Bedeutung in diesen Aussagen zu finden, aber es gibt keine.
    Die Ausdrücke „bei dem Herrn“ und „vor Dir“ sind der Schlüssel zum Verständnis
    dieser ziemlich einfachen und direkten Aussage. Die Zeit ist Teil des physischen
    Universums, das Gott aus dem Nichts erschaffen hat. Gott selbst existiert daher
    außerhalb der Zeit. Das ist die schlichte Wahrheit in diesen beiden Schriftstellen.
    Wie ein Wissenschaftler unlängst erklärte, „wird die tatsächliche Existenz von
    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Einsteins Relativitätstheorie gefordert.
    Der gesamte Raum und die gesamte Zeit bilden ein vierdimensionales Kontinuum
    das einfach existiert; die Theorie erlaubt nicht, daß die Zeit als eine Dimension
    behandelt wird, in der die Zukunft offen oder unvollständig ist.“ Er erklärte weiter:
    Von einem christlichen Standpunkt aus ist es vernünftig zu folgern, daß die
    zeitliche und die räumliche Ausdehnung unseres Universums zusammen
    erschaffen wurden, und somit die gesamte vierdimensionale Struktur in einer
    ewigen Gegenwart vor ihrem [im Blick ihres] Schöpfers liegt. Daher fügt sich
    unser modernes wissenschaftliches Verständnis von Natur und Zeit ziemlich
    gut in die christliche Tradition, daß Gott Kenntnis über alle Zeit,
    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hat: „Ehe Abraham war, bin ich.“6
    Beachten Sie, daß Gott nicht sagt: „war ich“ oder „werde ich sein“. Er sagt: „Ich
    bin.“. Er ist der, der aus sich selbst heraus existiert, ständig gegenwärtig bei allen
    Ereignissen, ob von unserem Blickpunkt aus vergangen, gegenwärtig oder zukünftig.
    Gottes fortwährender Schutz
    Gott kennt die Zukunft, ohne daß Seine Vorkenntnis sie beeinflußt, da Er sie als ein
    Beobachter von außen betrachtet. Gott ist völlig getrennt und verschieden von Raum,
    Zeit und Materie. Daher sieht er, genauso wie Er das Universum von außen
    betrachtet, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von außen und kennt es alles
    zugleich.
    Wir sind endlich und Gott ist unendlich; daher können wir unmöglich verstehen, wie
    Er die Zukunft kennt. Dennoch hat Er uns genügend Einsicht gegeben um zu
    verstehen, daß Er sie kennen muß. Wie David sagte, indem er für die ganze
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    Kapitel 12
    Menschheit sprach: „Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als dass ich sie
    fassen könnte“ (Ps. 139,6).
    Die Schrift verdeutlicht es genauso, daß Gott kein passiver Beobachter ist, der völlig
    desinteressiert an den Geschehnissen ist, die ihren eigenen Gang nehmen. Indem Er
    einen wachsamen Blick hat und eine aktive Rolle spielt, erfüllt Er Sein ewiges Ziel
    für die ganze Schöpfung. Wie der Psalmist feststellte: „Sprecht zu Gott: Wie
    furchtgebietend sind deine Werke...! Kommt her und schaut die Großtaten Gottes,
    dessen Tun an den Menschenkindern so furchtgebietend ist!... Er herrscht ewiglich in
    Seiner Macht...“ (Ps. 66, 3.5.7).
    Gott übt Seinen Einfluß auf Menschen und Ereignisse aus (genau wie Er es von
    Ewigkeit her vorauswußte, daß Er es tun würde), um für uns die Zukunft zu schaffen,
    die Er wünscht und gewollt hat. Welcher Einfluß oder welches Handeln, die Gott
    vorausgewußt hat, auch immer Seinerseits nötig wäre, um Seine Pläne auszuführen,
    wäre - angesichts von vorsätzlichen Absichten und Handlungen des Menschen -
    offensichtlich auch Teil von Gottes Vorkenntnis – was jegliche Notwendigkeit einer
    Anpassung an Notfälle ausschließt.
    Gelegentlich hat jeder Christ ein Bewußtsein von Gottes wunderbarem und
    gnädigem Eingreifen in seinem Leben. „Im richtigen Moment“-Eingreifen (die Art
    wie Gott, aus unserer Perspektive, so oft wirkt) mag wie ein Gedanke und ein
    Handeln in letzter Minute von Seiner Seite erscheinen, aber das ist eindeutig nicht
    der Fall. Zweifellos ist Seine gütige Hand immer über Seinem Volk, jedoch auf eine
    Weise jenseits menschlichen Verständnisses. Wie David wiederum sagt:
    Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir...��Wo sollte
    ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem
    Angesicht? ... Stiege ich hinauf zum Himmel... machte ich das Totenreich zu
    meinem Lager... und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, so
    würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten...
    Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so
    gewaltig! Wollte ich sie zählen - sie sind zahlreicher als der Sand. Wenn ich
    erwache, so bin ich immer noch bei dir! (Ps. 139, 5-18)
    Das Problem des Bösen
    Es ist eine unausweichliche Tatsache, daß trotz Gottes Vorkenntnis und Souveränität
    im menschlichen Leben das Böse überwiegt. Daß Gott nicht der Urheber des Bösen
    ist, wird, wie wir bereits gesehen haben, in der Bibel deutlich festgestellt. Daher
    können wir nur folgern, daß Er in Seiner Souveränität dem Menschen moralische
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    Verantwortung gegeben hat, die in freier Entscheidung ausgeübt wird. Daß die
    Menschen die Bosheit wählen, ist nicht, was Gott für die Menscheit will. Die totale
    Verdorbenheit, wie sie vom Calvinismus definiert wird, schließt die Befähigung des
    Menschen zum freien Willen aus.
    Insofern als Adams Nachkommen mit einer sündigen Natur geboren werden,
    haben sie nicht die Fähigkeit, daß geistlich Gute oder Böse zu wählen.
    Folglich ist der Wille des Menschen nicht mehr frei ... von der Herrschaft der
    Sünde ... wie Adams Wille vor dem Sündenfall frei war.7
    Die Bibel präsentiert das Böse als das Ergebnis des freien Willen des Menschen, der
    sich für sich selbst entscheidet statt für Gott. Der Calvinist jedoch macht, indem er
    die menschliche moralische Freiheit leugnet, Gott zur Ursache alles Bösen, indem er
    darauf besteht, daß Er (Gott) „genau die Gedanken und Absichten der Seele
    erschafft.“ Wie Calvin erklärte:
    Der erste Mensch fiel, weil der Herr zu dem Beschluß kam, daß er es
    sollte...da Er sah, daß dadurch Seine eigene Herrlichkeit gezeigt würde...Der
    Mensch fällt daher, da die Göttliche Vorsehung es so bestimmt, aber er fällt
    durch seine eigene Schuld...Ich werde daher nicht zögern, einfach mit
    Augustinus zu bekennen...daß auch das Verderben, das sich aus der
    Vorherbestimmung ergibt, ebenfalls höchst gerecht ist.
    Diese Idee, indessen, ist dem gottgegebenen menschliche Gewissen und
    Gerechtigkeitsgefühl so entgegengesetzt, daß Calvin einen großen Teil seiner
    „Institutio“ dafür aufwandte, sich erfolglos damit abzumühen, sie zu rechtfertigen.
    Calvin gräbt eine Grube, aus der bis zu diesem Tag kein Calvinist zu entkommen
    imstande war. Er tut dies, indem er irrational und unbiblisch darauf beharrt, daß Gott
    nur vorherwissen kann, was Er vorherbestimmt:
    Der Ratschluß ist, wie ich zugebe, schrecklich; und doch ist es unmöglich zu
    bestreiten, daß Gott vorherwußte, was das Ende des Menschen sein würde,
    bevor Er ihn schuf, und es deshalb vorherwußte, weil Er es durch Seinen
    Ratschluß so bestimmt hatte.10
    Indem er Gottes Souveränität verteidigt, impliziert ein anderer Calvinist zur gleichen
    Zeit, da er bestreitet, daß der Mensch einen freien Willen hat, daß der Wille des
    Menschen immerhin doch existieren muß: „Der freie Wille ist die Erfindung des
    Menschen, angestiftet vom Teufel.“11 Wie kann der freie Wille die Erfindung des
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    Kapitel 12
    Menschen durch einen Akt seines Willens sein, wenn sein Wille nicht existiert?
    Calvin ringt mit dem Problem des menschlichen Willens und ist gezwungen,
    anzuerkennen, daß der Mensch ohne ihn nicht rational ist:
    Mir gefällt das wohlbekannte, aus den Schriften von Augustinus entlehnte
    Sprichwort, daß die natürlichen Gaben des Menschen durch die Sünde
    verdorben und seine übernatürlichen Gaben zurückgezogen wurden...
    [Tatsächlich hatte der Mensch, da er ein Geschöpf ist, und nicht der Schöpfer,
    nie „übernatürliche“ Gaben.]
    Denn obwohl noch [nach Adams Fall] ein gewisser Überrest an Erkenntnis
    und Urteilsvermögen als auch Willen vorhanden ist, [da] der Verstand, mit
    dem der Mensch zwischen Gut und Böse unterscheidet, ...nicht vollständig
    zerstört werden konnte;... eine formlose Ruine ist jedoch alles, was
    übrigbleibt...der Wille, da untrennbar vom Wesen des Menschen, ging nicht
    unter, wurde aber so von verderbten Begierden versklavt, daß er unfähig zu
    einem einzigen gerechten Verlangen ist...
    Dem Verstand andauernde Blindheit anzulasten, um ihm keine Erkenntnis
    jeglicher Beschreibung zu lassen, ist nicht nur mit dem Wort Gottes
    unvereinbar, sondern auch mit der allgemeinen Erfahrung...der menschliche
    Sinn [behält] ein gewisses Verlangen, die Wahrheit zu erforschen... [aber er]
    scheitert, bevor er das Ziel erreicht... und verfällt in Nichtigkeit...unfähig vor
    Beschränktheit, dem richtigen Weg zu folgen...und wird nach verschiedenen
    Wanderungen, bei denen er von Zeit zu Zeit stolpert, wie jemand, der im
    dunkeln tappt, schließlich so verwirrt...
    Dennoch sind die Anstrengungen des Menschen nicht immer so völlig
    fruchtlos, als daß sie nicht zu manchen Ergebnissen führen würden...12
    Calvin fährt seitenweise in diesem Stil fort. Der Mensch hat etwas Verstand um
    „zwischen gut und böse“ zu unterscheiden, aber diese Fähigkeit ist eine „formlose
    Ruine...“ Was heißt das? Er kann es uns nicht sagen. Der Wille ging nicht unter,
    doch wurde er so versklavt, daß er moralisch nutzlos ist, um das Gute zu wollen, das
    er undeutlich wahrnimmt. Der Mensch hat etwas Verlangen nach der Wahrheit, doch
    ist er aufgrund von „Beschränktheit“ unfähig, ihr gänzlich nachzustreben, so daß er
    „völlig verwirrt“ wird, dennoch sind seine Anstrengungen nicht so „völlig fruchtlos,
    als daß sie nicht zu einigen Ergebnissen führen würden...“ jeder Versuch, sich
    herauszuwinden, läßt Calvin nur tiefer in den Sumpf seiner eigenen Ideen versinken.
    Weit davon entfernt, solche Behauptungen durch sorgfältige Schriftauslegung zu
    beweisen, kann Calvin nicht mit einem einzigen Vers aufwarten, der dem, was er als
    Theorie aufstellt, auch nur nahekommt. Überhaupt – was behauptet er? Er weicht
    What Love is This? 7/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    aus, schränkt ein und widerspricht sich selbst so oft, daß er wirklich nichts als
    nutzlose Doppeldeutigkeiten bietet.
    Warum gebietet Gott dem Bösen und dem Leiden nicht Einhalt?
    Natürlich müssen der sündhafte Mensch und der rebellische Satan verantwortlich
    gemacht werden und Gott, der vollkommen heilig ist, muß entlastet werden - aber
    das ist unmöglich, wenn Gott alles vorherbestimmt hat. Viele Seiten, ja sogar Kapitel
    der Institutio sind dem Versuch gewidmet, zu beweisen, daß alles, was der Mensch
    tut, einschließlich alles Bösen, von Gott vorherbestimmt ist, jedoch der Mensch
    nichtsdestoweniger schuldig ist und gerechterweise von Gott dafür bestraft wird, daß
    er genau das Böse tut, das Gott bestimmt hat (Siehe z.B. Institutio I: xv-xviii; III:
    xxi-xxiv).
    Viele der heutigen Calvinisten bestreiten, daß der Calvinismus lehrt, daß Gott das
    Böse verursacht. Doch das ist zweifellos, worauf Calvin selbst bestand: „Daß die
    Menschen nichts tun außer auf die heimliche Veranlassung Gottes hin, und über
    nichts sprechen oder nachsinnen, außer über das, was Er zuvor bei sich selbst verfügt
    hat und durch Seine heimliche Führung bewirkt, ist durch zahllose deutliche
    Schriftstellen bewiesen.“13 In Wirklichkeit gibt es keine solche Schriftstellen – und
    Calvins Beispiele treffen nur auf einige Menschen zu, nicht auf alle.
    Könnte nicht der Sünder für seine Sünde und sein ewiges Leiden im Feuersee einen
    Gott verantwortlich machen, der ihm nur erlaubt hat, daß Böse zu wählen und nicht
    das Gute? Der durch ewigen Ratschluß souverän seine bösen Gedanken geschaffen
    hat und seine bösen Taten verursacht hat und ihn dann als Bestrafung für dieses Böse
    zur ewigen Qual vorherbestimmt hat? Doch Moment! Besagt nicht Röm. 9,19-22 ,
    daß kein Mensch das Recht hat, sich Gott gegenüber zu beschweren? Paulus fragt:
    „Spricht auch das Gebilde zu dem, der es geformt hat: Warum hast du mich so
    gemacht? Oder hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das
    eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?“ Diese wichtige Frage wird
    später noch eingehend behandelt.
    Warum, wenn Gott souverän und allmächtig ist, greift Er nicht ein und bereitet allem
    Bösen ein Ende? Das ist jedoch eine sinnlose Frage wenn (wie behauptet) Gott das
    grassierende Böse und das Leiden, die die Menschheit heimsuchen, verordnet hat.
    Warum würde Er etwas aufheben sollen, das Er selbst vorherbestimmt hat? Dennoch
    beharren Calvinisten darauf, daß Gott alles Böse beenden könnte, wenn Er es wollte,
    da Er alles lenkt. Doch wie könnte Gott rückgängig machen, was Er vorherbestimmt
    hat? Er kann nicht Seine Meinung ändern oder Sein Wort zurücknehmen. Daher kann
    er, wenn Er das Böse vorherbestimmt hat, ihm kein Ende bereiten. Hier decken wir
    einen weiteren Widerspruch auf.
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    Kapitel 12
    Man kann der Frage nicht ausweichen: Warum sollte ein guter Gott, der Liebe ist,
    Böses und Leid für Milliarden nicht nur in diesem Leben sondern für die Ewigkeit
    im Feuersee verordnen? Diese Frage bringt zumindest einige Calvinisten wie z.B.
    R.C. Sproul und John Piper in Verlegenheit, weil es keine vernünftige (und erst recht
    keine biblische) Antwort innerhalb dieses theologischen Systems gibt. Dies wurde
    von Calvin selbst zugegeben: „Ich frage wiederum, wie es sein kann, daß der
    Sündenfall Adams so viele Völker mit ihren kleinen Kindern ohne Gegenmittel in
    den ewigen Tod mit einschließt, außer daß es für Gott so passend ist. Hier müssen
    die redegewandtesten Zungen verstummen.“14
    Es gibt natürlich eine biblische Antwort auf die Frage der Sünde, die das
    gottgegebene Gewissen des Menschen zufriedenstellt. Der Mensch hat echte
    moralische Verantwortung gegenüber Gott, weil von Adam und Eva an bis in die
    Gegenwart „alle...“ aufgrund ihres eigenen freien Willens „...gesündigt haben“, nicht
    aufgrund eines auferlegten göttlichen Ratschlusses. Daher würde jegliches souveräne
    Eingreifen - abgesehen vom Auslöschen des Menschengeschlechts - nicht das
    Problem des Bösen lösen, da das Böse aus dem Herzen des Menschen kommt.
    Jesus sagte, daß aus dem menschlichen Herzen selbst „böse Gedanken, Mord,
    Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen....“ kommen (Mt.
    15,19). Die einzige Lösung außer die Menschheit zu vernichten, wie Gott es mit der
    Sintflut fast gemacht hätte, ist das Herz vollständig zu verändern. Der Calvinismus
    behauptet, daß Gott dies durch eine souveräne „Wiedergeburt“ jedes einzelnen, bei
    dem Er es wünscht, ohne jeglichen Glauben und jegliches Verständnis auf Seiten des
    Menschen bewirken könne. Wenn das der Fall wäre, hätte Er so mit Adam und Eva
    und der ganzen Menschheit handeln können und damit die Sünde und das Leid in der
    gesamten Menschheitsgeschichte beseitigen können. Wenn das Problem der Sünde
    ganz und gar Gottes Werk ist, dann könnte Er es genauso rückgängig machen –
    jedoch nicht wenn Er es vorherbestimmt hat!
    Weil im Gegenteil durch den Menschen, die Sünde in die Welt eingedrungen ist,
    findet man die biblische Lösung alleine in dem Menschen Christus Jesus (Röm. 5,12-
    21). Nur durch Seinen Tod als Bezahlung der gerechten Strafe für unsere Sünden und
    in Seiner Auferstehung um Sein Leben in Gläubigen zu leben, kann dem Menschen
    vergeben werden und er kann durch den Heiligen Geist wiedergeboren werden.
    Diese wunderbare Errettung kann niemandem aufgezwungen werden, sondern sie ist
    Gottes barmherziges Geschenk an alle, die es dadurch annehmen, daß sie an das
    Evangelium von Jesus Chistus glauben. Durch Glauben werden wir gerettet und in
    Christus Jesus „zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen
    wandeln sollen...“ geschaffen (Eph. 2,8-10). Das Evangelium zu glauben und
    Christus anzunehmen erfordert die Ausübung einer freien Entscheidung von Seiten
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    des Menschen, eine Entscheidung, die der Calvinismus nicht gelten läßt. Wie
    Professor Andrew Fairbairn aus Oxford erklärt:
    Während im Himmel die Freiheit regierte, herrschte auf der Erde
    Zwangsläufigkeit; und die Menschen waren nur Schachfiguren in den Händen
    des Allmächtigen, der sie hinbewegte, wo immer Er wollte. Dies war das
    Prinzip, das Theologien wie die von Augustinus und Calvin gemeinsam
    haben... Es machte aus unseren alltäglichsten Erfahrungen Illusionen.15
    Praktische Konsequenzen der Ablehnung des freien Willens
    Traurigerweise haben viele von denen, die bestreiten, daß Gott dem Menschen
    jedwede freie Wahl zugesteht, dazu geneigt, sich wie die Gottheit, an die sie
    glaubten, zu verhalten, indem sie denen, die Wahl verweigerten, die anderer
    Meinung waren als sie und versuchten, jeden zur Übereinstimmung zu zwingen.
    Darin folgten sie Calvin, der „forderte, der Staat müsse sich bereit erklären, der
    Diener der Kirche zu sein... Gewissensfreiheit wurde nicht zugestanden. Irrlehrer
    und Dissidenten wurden hingerichtet oder verbannt und die Leute wurden durch die
    Waffen des Magistrats dazu gezwungen, das zu erfüllen, was man als ihre religiösen
    Pflichten ansah.“16
    Wie wir bereits sahen, zwangen Calvinisten, indem sie in der Anfangszeit der
    Reformation eine Staatskirche errichteten, wann immer möglich, anderen ihre
    Ansichten auf. Ein Historiker schreibt: „Eine Mehrheit der Gestalter der neuen
    Glaubensbekenntnisse [in England und Schottland] glaubte an das göttliche Recht
    des Presbyterianismus. Sie hielten es für eine Pflicht des Staates, Gleichförmigkeit
    durchzusetzen und waren nicht bereit, Zugeständnisse irgendeines Gewichts an die
    Independenten [d.h. die „Freikirchen“, die das Staatskirchensystem ablehnten] zu
    machen. 1648 erließ das Parlament ein Gesetz von extrem intolerantem Charakter.
    Acht [theologische] Irrtümer wurden mit der Todesstrafe bedroht.“17
    Wie wir ebenfalls bemerkten, wurde die Versammlung von Westminster vom
    Parlament einberufen und finanziert und von Presbyterianern kontrolliert; Baptisten
    und Independenten wurden als „Todfeinde der Staatskirche“18 ausgeschlossen.
    Toleranz für irgendeine andere religiöse Überzeugung als den Calvinismus „wurde
    von führenden Mitgliedern der Versammlung [von Westminster] als die ,letzte und
    stärkste Bastion Satans’ angeprangert...“ Die Versammlung war entschlossen, ihre
    Art von Religion „der gesamten Bevölkerung“19 aufzuzwingen.
    Die schrecklichen Konsequenzen der Calvinistischen „Souveränität“
    What Love is This? 10/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Dieser kleine Ausschnitt aus der Geschichte bietet hunderte von Beispielen von
    Männern, die den Herrn von ganzem Herzen liebten und bereit waren, in Seinem
    Dienst Gefängnis und Tod zu erleiden und dennoch aufgrund einiger ihrer religiösen
    Überzeugungen mit anderen Christen auf sehr unchristliche Weise umgingen.
    Samuel Rutherford war solch ein Mann. Seine Briefe aus dem Gefängnis enthielten
    solch tiefe geistlichen Einsichten und waren so bewegend, daß schließlich fast 400
    Auflagen veröffentlicht wurden. Robert Murray McCheyne sagte, daß „er die Briefe
    von Samuel Rutherford oft in der Hand hielt.“ Richard Baxter hatte für diese Briefe
    eine solche Hochachtung, daß er sagte, daß, abgesehen von der Bibel, „die Welt
    niemals ein Buch wie Herrn Rutherfords Briefe gesehen hat.“ Spurgeon betrachtete
    sie als „das der Inspiration am nächsten Kommende, das man in den gesamten
    Werken bloßer Menschen finden kann.“20
    Historiker beschreiben Rutherford als einen „gütigen und frommen Mann.“ Dennoch
    „...lehnte er...“ aufgrund seiner calvinistischen Überzeugungen „...die moralischen
    Prinzipien, die der religösen Toleranz zugrundeliegen, absolut ab.“21 Er ging, wobei
    er so klang wie die Päpste, die er verachtete, sogar soweit, zu behaupten, daß „es nur
    eine wahre Kirche gäbe, und alle die außerhalb von ihr stehen, Irrlehrer sind, die
    vernichtet werden müssen!“22
    Niemals versuchten Christus oder Seine Apostel oder die frühe Gemeinde
    irgendjemanden dazu zu zwingen, an das Evangelium zu glauben. Die Toleranz, die
    die frühe Gemeinde im Bezug auf die Gottlosen um sie herum hatte, war nicht die
    Billigung ihrer Fehler. Es war die Erkenntnis, daß niemand gegen seinen Willen in
    das Reich Gottes hineingezwungen werden konnte. Sie versuchten, die Heiden zu
    überzeugen, an das Evangelium zu glauben, doch sie versuchten weder jemals, sie
    dazu zu zwingen (wie es der Islam verlangt) – noch glaubten sie an einen Gott, der
    dies tun könnte oder tun würde. Das Evangelium ist die gute Nachricht von Gottes
    Liebe in Christus und kann nur willentlich von Herzen angenommen werden.
    Nachdem der Calvinismus die Notwendigkeit der Wahl bestreitet, war es nur
    natürlich, daß dessen Anhänger danach trachteten, ihre Ansichten allen
    Andersdenkenden aufzuzwingen.
    Roger Williams, zu seiner Zeit einer der bekanntesten Verfechter der
    Religionsfreiheit, veröffentlichte eine Protestschrift mit dem Titel Der blutige
    Grundsatz der Verfolgung um Fragen und des Gewissens willen Er floh aus England
    nach Amerika, wo er von den Puritanern übel behandelt wurde. In England ließ die
    Versammlung von Westminster sein Buch öffentlich verbrennen.23 1648 gelang es
    den Presbyterianern, das „Knebelgesetz ... um die Baptistens als ,Gotteslästerer und
    Irrlehrer’ zu bestrafen...“ zu erlassen. „Aufgrund dieses schändlichen Gesetzes
    wurden 400 Baptisten ins Gefängnis geworfen.“24
    What Love is This? 11/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Tatsächlich hatten Dissidenten schon seit Jahren Verfolgung und Einkerkerung
    erlitten – Protestanten, die durch die Hände von ebensolchen Protestanten dafür
    litten, daß sie nicht Calvinisten waren. Fast dreißig Jahre vorher war die folgende
    Bittschrift mit dem Titel „Ein äußerst demütiges Gesuch von vielen der treuesten
    Untertanen seiner Majestät des Königs ... die (nur dafür, in der Religion anderer
    Meinung zu sein) entgegen göttlichem und menschlichem Zeugnis verfolgt werden“
    aus einem Gefängnis geschmuggelt worden:
    Unser Elend sind lange und fortdauernde Einkerkerungen für viele Jahre in
    etlichen Grafschaften von England, während welcher viele gestorben sind und
    Witwen zurückgelassen haben, viele auch kleine Kinder; die Wegnahme
    unseres Hab und Guts ... nicht wegen irgendeiner Untreue gegen Ihre
    Majestät, noch wegen eines einem Sterblichen zugefügten Schaden ... sondern
    ausschließlich weil es wir nicht wagen, Dingen zuzustimmen und sie in der
    Verehrung Gottes auszuüben, an die wir nicht glauben, da es Sünde gegen
    den Allerhöchsten ist.25
    Viele Calvinisten haben die Verfolgung, die von den frühen Vertretern dieser Lehre
    betrieben wurde, bedauert. Sie haben diese Seite der Versammlung von Westminster
    nicht gutgeheißen. Dennoch rühmen sie ihr Calvinistisches Glaubensbekenntnis,
    scheinbar blind für den Zusammenhang zwischen den beiden. Und sie preisen den
    Calvinismus eifrig als „Theologie der Reformation“ an, als ob die Calvinisten die
    Reformation allein auf ihren Schultern getragen hätten. Es gab hunderttausende
    anderer, die in ihrem Glauben ebenso aufrichtig (und wie wir glauben weit
    bibeltreuer) waren, als Calvin und Luther; und sie litten für Christus nicht nur durch
    die Hände der römischen Katholiken sondern ebenso durch die der Calvinisten und
    Lutheraner.
    Liebe: Der fehlende Bestandteil
    Gottes Liebe für die Verlorenen und die Liebe der Christen für die Verlorenen – zwei
    wichtige zueinander in Beziehung stehende Themen der Schrift – haben im
    Calvinismus keinen Platz. Wir wissen, daß viele an dieser Behauptung Anstoß
    nehmen würden, die tatsächlich liebevoll um die Verlorenen besorgt sind. Dies ist
    jedoch trotz und im Gegensatz zu ihrem Calvinismus und nicht seinetwegen so.
    Obwohl ein presbyterianischer Professor der Theologie und ehemaliger Vorsitzender
    der „General Assembly“ anerkannte:
    What Love is This? 12/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Über das Westminster-Bekenntnis könnte berechtigterweise geschrieben
    werden: „Das Evangelium nur für die Erwählten“. Dieses Bekenntnis wurde
    unter der absoluten Vorherrschaft einer Idee geschrieben: der Lehre von der
    Prädestination. Es enthält keine der drei Wahrheiten: Gottes Liebe für eine
    verlorene Welt, Christi Erbarmen über eine verlorene Welt und das für ein
    verlorene Welt allgemeingültige Evangelium.26
    In Calvins gesamter Institutio Christianae Religionis wird Gottes Liebe für die
    Verlorenen nicht ein einziges mal erwähnt! Das ist auch nicht überraschend in
    Anbetracht der Tatsache, daß Calvins Gott nur die Erwählten liebt.27 Stört das die
    heutigen evangelikalen Leiter nicht, die Calvin als den großen Exegeten preisen und
    sich selbst Calvinisten nennen?
    Überdies ist Calvins Konzept von Liebe mangelhaft. Er sagt, daß Gott „verlangt, daß
    die Liebe, die wir ihm entgegenbringen, in der ganzen Menschheit verbreitet werden
    soll, so daß unser grundlegendes Prinzip immer sein muß: Sei ein Mensch wie er
    auch sein mag, man muß ihn dennoch lieben, weil man Gott liebt.“28 Dies ist eine
    von mehreren Stellen, an denen Calvin sagt, der Christ müsse „die ganze
    Menschheit“ lieben. Sollte dann nicht Gott, der Liebe ist, ebenfalls alle Menschen
    lieben? Calvin sagt dies nie, doch wenigstens hier scheint er eine Zustimmung zu
    diesem Grundsatz anzudeuten – wenn auch seine Vorstellung von Gottes Liebe
    wirklich seltsam ist.
    Er erklärt uns, daß Gottes „grenzenlose Güte“ jedem „gezeigt“ wird, „jedoch nicht
    so, daß alle zur Errettung gebracht würden“.29 Wie könnte eine „Güte“, die vor dem,
    was sie tun könnte, plötzlich innehält, ernsthaft als „Güte“ bezeichnet werden,
    geschweige denn als „grenzenlos“? Diese Güte (trotz des Innehaltens) ist laut Calvin
    angeblich „Beweis Seiner [Gottes] Liebe. Wiederum fragen wir, wie es ein Beweis
    von Gottes Liebe sein kann, daß Er es unterläßt, all das Gute zu tun, das Er zu tun
    fähig ist. Und ein Beweis für wen? Und wie kann man sagen, daß Gott die liebt, die
    er, bevor sie geboren waren, zur ewigen Qual vorherbestimmt hat?
    Diese verzerrte Sicht von Gottes Liebe wird in Calvins Behauptung offenbart, daß
    diese vorgebliche Entfaltung von Gottes „Güte“ nicht dem Zweck dient, der ganzen
    Menschheit zu helfen. Gottes Absicht ist es stattdessen, „ein schwereres
    Gericht...[auf] die Verworfenen, dafür, daß sie den Beweis Seiner [Gottes] Liebe
    ablehnen“, zu bringen.30 Dieses Argument verblüfft. Kann eine „Güte“, die nicht all
    das Gute tut, das sie tun könnte, Beweis von Gottes Liebe sein? Wäre sie nicht
    stattdessen ein Beweis für einen Mangel an Liebe? Und sollen wir dafür verdammt
    werden, daß wir, indem wir unseren Verstand und unser Gewissen benutzen, die Gott
    uns gegeben hat, ablehnen, was Calvin irrtümlich als „Beweis von Gottes Liebe“
    bezeichnete?
    What Love is This? 13/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Das Versagen versuchter „Erklärungen“
    Folgen Sie Calvins Argumentation: Gott liebt und errettet nur die Auserwählten; Er
    unterläßt es, diejenigen, die Er nicht zum Heil erwählt hat, zu erretten.
    Unglaublicherweise offenbart Er dadurch, daß Er „das Licht Seines Wortes auf die
    Unwürdigen scheinen läßt“, Seine Güte und Liebe, indem Er sie ihnen vorenthält, um
    sie um so besser dafür verdammen zu können, daß sie „den Beweis Seiner Liebe
    ablehnen“.
    Solch eine verzerrte Argumentation ist ein wesentlicher Bestandteil des Calvinismus,
    der zu zeigen versucht, daß Gott diejenigen liebt, die Er hätte erretten können, doch
    stattdessen verdammt. Hören Sie es vom Pastor und Schriftsteller John Piper, einem
    der meistgeachteten Verteidiger des Calvinismus von heute:
    Wir bestreiten nicht, daß alle Menschen in einem gewissen Sinn die
    beabsichtigten Nutznießer des Kreuzes sind... Was wir bestreiten, ist, daß alle
    Menschen in gleicher Weise als Nutznießer des Todes von Christus
    beabsichtigt sind. Gottes ganze Barmherzigkeit gegenüber Ungläubigen -
    von der aufgehenden Sonne (Mt. 5,45) bis zur weltweiten Predigt des
    Evangeliums (Joh. 3,16) – wird wegen des Kreuzes möglich gemacht...
    Jedesmal wenn das Evangelium Ungläubigen gepredigt wird, ist es die
    Barmherzigkeit Gottes, die diese Gelegenheit zum Heil gibt.31 (Hervorhebung
    im Original)
    Der Versuch, mit denjenigen, die für solche offensichtlich widersprüchlichen
    Darstellungen eintreten, zu diskutieren, hinterläßt ein Gefühl völliger Frustration.
    Das Evangelium denen, die Gott zu ewiger Verdammnis vorherbestimmt hat, zu
    verkündigen, ist ein Akt von Gottes Barmherzigkeit, durch den Er denjenigen „eine
    Gelegenheit zum Heil“ gibt, die nicht errettet werden können?! Und daß das
    Evangelium den verdammten Nicht-Erwählten gepredigt wird, stammt von Gottes
    „Barmherzigkeit gegenüber den Ungläubigen“ her, die vom Kreuz entspringt?
    Worte wie Liebe, Gnade und Barmherzigkeit scheinen ihre einstige Bedeutung
    verloren zu haben. Es ist unmöglich, mit denjenigen zu diskutieren, denen das
    Obenstehende vernünftig erscheint. Sprechen wir über zwei verschiedene „Götter“
    und zwei verschiedene „Evangelien“ – das eine in der Bibel beschrieben, das andere
    von Calvin und Augustinus erfunden?
    What Love is This? 14/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Unterscheidung zwischen Vorauswissen und Vorherbestimmung
    Die Sichtweise des Calvinismus von der Prädestination, die für Calvin scheinbar frei
    von echter Liebe war, ist ein großer Teil des Problems. Wie wir gesehen haben, sagt
    Pink: „Gott weiß voraus, was sein wird, weil Er verordnet hat, was sein soll.“32 Er
    folgte damit Calvin, der sagte, daß „Gott vorauswußte, was das Ende des Menschen
    sein würde...weil Er es so durch Seinen Ratschluß bestimmt hat.“33 Der Kern dieser
    Überzeugung ist die Leugnung dessen, daß Gottes Vorherwissen irgendetwas damit
    zu tun hat, etwas im Voraus zu wissen. Stattdessen wird Vorherwissen als
    „Vorherbestimmung“ definiert und mit Prädestination gleichgesetzt.
    Wenn Paulus schreibt: „Denn die Er zuvor ersehen hat, die hat Er auch
    vorherbestimmt“ (Röm 8,28) , bestand daher Calvin darauf, daß gelesen werden
    muß: „Denn die Er vorherbestimmt hat, die hat Er auch vorherbestimmt“ – eine
    offensichtliche Redundanz. Dies wird eingehender diskutiert werden, wenn wir zur
    Prädestination kommen. Es wird hier nur erwähnt, um zu zeigen, warum diese
    Sichtweise durch Calvin übernommen wurde – eine Sichtweise, der heute seine
    Anhänger treu folgen.
    Etwas im Voraus zu wissen, ist nicht dasselbe wie vorher festzulegen, daß es
    geschehen wird. Vorherbestimmung und Vorherwissen sind nicht dasselbe, können
    sich jedoch überschneiden. Was immer Gott vorherbestimmt hat, davon weiß er, daß
    es geschehen wird. Sein Vorherwissen ist jedoch nicht darauf begrenzt, was Er
    vorherbestimmt hat. Er muß etwas nicht vorherbestimmen, um zu wissen, daß es
    geschehen wird. Wäre dies der Fall, so wäre, wie wir bereits anmerkten, Gott nicht
    allwissend.
    Eine unbiblische Sichtweise über die Prädestination ist, wie wir später noch
    detaillierter sehen werden, grundlegend für den Calvinismus. Arthur W. Pink
    behauptet, daß „Gott von aller Ewigkeit her verordnet hat, daß Judas den Herrn Jesus
    verraten solle“, da durch Sacharia „Gott verkündete, daß Sein Sohn für ‘dreißig
    Silberlinge’ (Sach. 11,12) verkauft werden würde.... In der Prophetie macht Gott
    bekannt, was sein wird, und indem Er bekannt macht, was sein wird, offenbart Er uns
    nur, wovon Er bestimmt hat, daß es sein solle.“ Pink fährt damit fort, zu behaupten,
    daß obwohl alles was er tat, vorherbestimmt war, Judas trotzdem „ein verantwortlich
    Handelnder“ bei der Erfüllung dieses Ratschlusses Gottes war.
    Pink ist für seine ausgeprägten Ansichten über Gottes Souveränität wohlbekannt,
    besonders durch sein Buch Die Souveränität Gottes. Vance zeigt auf, daß „Pinks
    Calvinismus einige Calvinisten so sehr bestürzte, daß vom „Banner Of Truth Trust“
    ein Versuch unternommen wurde, ihn abzumildern, indem man 1961 eine ´Britische
    Revidierte Version` von Die Souveränität Gottes herausgab, bei der drei Kapitel und
    What Love is This? 15/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    die vier Anhänge gestrichen worden waren. Dafür wurden sie von anderen
    Calvinisten scharf (und berechtigterweise) kritisiert.“35
    Philosophen und Theologen haben lange darüber spekuliert, wie Gott die Zukunft
    kennen konnte, ohne die Zukunft zu verursachen. Die Konsequenzen aus der Frage,
    ob dies wahr ist, sind schwerwiegend. Wir haben bereits zwei Gründe dafür
    angegeben, warum Gottes Vorherwissen um das, was geschehen wird, keinen
    Einfluß auf das, was für den Menschen zukünftige Ereignisse sind, haben muß. Sogar
    Calvin schrieb: „Ich, für meinen Teil, bin bereit, zuzugeben, daß bloße Vorkenntnis
    den Geschöpfen keine Notwendigkeit auferlegt; obgleich einige diesem nicht
    zustimmen, sondern meinen, daß sie selbst die Ursache der Dinge ist.“36 Calvins
    Begründung war jedoch, daß er Vorherwissen und Vorherbestimmung für ein und
    dasselbe hielt: „da Er jedoch die Dinge, die geschehen sollen, einfach deshalb
    vorhersieht, weil Er beschlossen hat, daß sie so geschehen sollen, ist es nutzlos, über
    Vorherwissen zu debattieren, während es doch klar ist, daß alle Ereignisse aufgrund
    Seiner souveränen Festlegung stattfinden.“37
    Natürlich muß „alle Ereignisse“ alle bösen Gedanken, Worte und Taten einschließen.
    Somit behauptet Calvin hier wiederum – wie an anderer Stelle - klar und deutlich,
    daß Gott die Ursache des Bösen ist. Trotzdem leugnen heute sogenannte „gemäßigte
    Calvinisten“ angesichts unbestreitbarer Beweise, daß der Calvinismus lehrt, daß Gott
    die Ursache und damit der Urheber des Bösen sei. Es besteht offensichtlich ein
    weiter Unterschied dazwischen, zu sagen, daß Gott alles, was geschehen wird,
    vollständig vorhersieht und vieles erlaubt, das nicht Seinem vollkommenen Willen
    entspricht (was Calvin nicht gestattete) und zu sagen, daß Gott alles, was sich
    ereignet, vorherbestimmt und somit dessen Ursache ist (worauf Calvin beharrte, daß
    es der Fall sei). Die letztgenannte Sichtweise, die die grundlegende Lehre des
    Calvinismus darstellt, macht den Menschen zu einem bloßen Roboter und offenbart
    Gott als die effektive Ursache, die hinter allem Bösen, aller Gottlosigkeit und aller
    Sünde steht. Dadurch wird Gottes heiligem Charakter ein schrecklicher Makel
    aufgezwungen.
    Wie Calvin behauptet Luther, daß „Gott alle Dinge voraus weiß und will.“ Und er
    argumentiert, „wie man dann glauben, vertrauen und sich auf Seine Versprechen
    verlassen könne“38 falls dies nicht wahr wäre. Die Antwort ist: „Ganz einfach: Wir
    vertrauen auf Gottes Versprechen , weil Er Gott ist, alles weiß und nicht lügen kann.“
    Luther ist hier, wie bei vielem anderen auch, schlicht im Irrtum. Die Schrift weist
    nirgends darauf hin, daß Gott alle Dinge wollen muß, um sie zu wissen – oder um
    Versprechen zu geben und zu halten. Was Gott zu tun verspricht, wird Er tun,
    ungeachtet des Willens oder der Handlungen des Menschen oder der Natur, doch
    ohne den menschlichen Willen Gewalt anzutun. Daß Er fähig ist, uns zu beschützen
    und uns in den Himmel zu bringen erfordert nicht, daß Er jedes Ereignis will, das um
    What Love is This? 16/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    uns herumwirbelt und noch viel weniger, daß Er die direkte Ursache jeder Sünde ist,
    die wir begehen oder deren Opfer wir werden könnten.
    Vorauswissen als Beweis
    Indem sie mehr tut, als einfach nur zu behaupten, daß Gott die Zukunft vorausweiß,
    beweist die Heilige Schrift diese Tatsache, indem sie Sein unendliches Vorherwissen
    in den hunderten übernatürlichen Prophezeiungen, die in ihr aufgezeichnet sind,
    offenbart. Gott sagt die Zukunft durch Seine Propheten aus einer Anzahl von
    Gründen vorher, von denen der wichtigste ist, zu beweisen, daß er, im Gegensatz zu
    falschen Göttern, der eine wahre Gott ist, und zu beweisen, daß die Bibel ohne Frage,
    im Gegensatz zu allen anderen heiligen Büchern der Weltreligionen, Sein einziges
    und unfehlbares geschriebenes Wort an die Menschheit ist.
    So verkündet Gott:
    Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es eintritt,
    lasse ich es euch hören.(Jes. 42,9)
    Gedenkt an die Anfänge von der Urzeit her, dass Ich Gott bin und keiner
    sonst; ein Gott, dem keiner zu vergleichen ist.��Ich verkündige von Anfang an
    das Ende, und von der Vorzeit her, was noch nicht geschehen ist. Ich sage:
    Mein Ratschluss soll zustandekommen, und alles, was mir gefällt, werde ich
    vollbringen. (Jes. 46,9.10)��
    ��
    so habe ich es dir damals angekündigt; ehe es geschah, habe ich es dich hören
    lassen, damit du nicht sagen könntest: "Mein Götze hat es gemacht, und mein
    geschnitztes oder gegossenes Bild hat es befohlen." (Jes. 48,5)
    Aus mindestens zwei Gründen kann man Gottes vollständiges Vorherwissen der
    Zukunft nicht bestreiten. Zuallererst würde man Gott so wie Er notwendigerweise ist
    und wie ihn die Bibel darstellt, leugnen. Zweitens würde man die absolute Grundlage
    des Christentums bestreiten. Die Prophezeiungen des Alten Testamentes beinhalten
    den Hauptbeweis, den Gott dem Glauben des Menschen bietet, daß Jesus von
    Nazareth der Christus, der Messias Israels ist. Ohne Ihn gibt es kein Christentum. So
    vollständig ist dieser Beweis – allein auf der Grundlage zahlreicher deutlicher
    Prophezeiungen – daß niemand, der eine sorgfältige Untersuchung anstellt, aufrichtig
    bestreiten kann, daß der Herr Jesus Christus der prophezeite Messias ist, der Retter
    der Welt.
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    Kapitel 12
    Der Apostel Paulus verknüpft das Evangelium unserer Errettung in Christus eng mit
    Gottes Vorherwissen, das durch Seine Propheten zum Ausdruck gebracht wird:
    „...das Evangelium Gottes (das Er zuvor durch Seine Propheten in heiligen Schriften
    verheißen hat) über Seinen Sohn,...“ (Röm. 1,1-3).
    Paulus untermauert die Gültigkeit des Evangeliums von der Errettung mit dem
    Ausdruck „nach der Schrift“, womit er natürlich die Prophezeiungen des Alten
    Testamentes meint:
    Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch
    verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, ...
    ,nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften,
    und dass Er begraben worden ist und dass Er auferstanden ist am dritten Tag,
    nach den Schriften... (1. Kor 15,1-4, Hervorhebung hinzugefügt).
    Wenn nicht Gottes Propheten uns durch Sein Vorherwissen gesagt hätten, wie, wo
    und wann der Messias geboren würde, und zu uns über Sein sündloses Leben und
    Seine Wunder, über den Verrat an ihm für dreißig Silberstücke durch einen Seiner
    Jünger, über Seine Verwerfung durch Sein Volk, die Juden, und über viele andere
    besondere Einzelheiten einschließlich Seiner grausamen Kreuzigung und Seiner
    ruhmreichen Auferstehung gesprochen hätten, so hätten wir keine Möglichkeit
    gehabt, den Messias zu identifizieren, als Er kam. Wären die präzisen Einzelheiten
    nicht von Propheten vorhergesagt worden, die sich bereits als von Gott inspiriert
    erwiesen hatten, so würden der Verrat an ihm, Seine Verwerfung und Seine
    Kreuzigung ausreichen, um uns zu überzeugen (wie die meisten Juden bis zu diesem
    Tag überzeugt sind), daß Er nicht der Messias hat sein können. Die genaue
    Identifikation läßt denen, die Christus verwerfen, keine Entschuldigung.
    Keine der Weltreligionen hat solche prophetischen Beweise für ihre Gültigkeit. Es
    gibt keine Prophezeiungen über Buddha, Konfuzius, Mohammed oder irgendeinen
    anderen Führer der Religionen der Welt, während es buchstäblich hunderte von
    Prophezeiungen gibt, die beweisen, daß Jesus Christus der Messias ist.
    Und hier stehen wir einem weiteren seltsamen Widerspruch gegenüber (der den
    Rahmen dieses Buches sprengt, den wir jedoch in anderen Schriften behandelt
    haben: daß diejenigen mit dem sogenannte reformierten Standpunkt (im
    allgemeinen), die solch ein Gewicht auf Vorherwissen und Prädestination legen, die
    Entrückung der Gemeinde vor dem Tausendjährigen Reich, die buchstäbliche
    tausendjährige Herrschaft des Christus auf dem Thron Davids und die wörtliche
    Erfüllung aller Verheißungen Gottes für Sein auserwähltes Volk Israel, neben so
    vielem anderen, das für die Zukunft klar prophezeit ist, verworfen haben - womit sie
    dem Vorbild Augustinus sogar noch weiter folgen. Stattdessen allegorisieren und
    What Love is This? 18/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    vergeistlichen sie – wie Augustinus – zu ihrem eigenen Schaden diesen gewaltigen
    und wesentlichen Teil von Gottes offenbartem Vorherwissen hinweg – genau die
    Prophezeiungen über Israel, die die wichtigsten Beweise bilden, die Gott für Seine
    Existenz und dafür, daß die Bibel Sein Wort ist, zur Verfügung stellt.
    Was ist mit dem Willen des Menschen?
    So sicher wie wir erkennen, daß Gott souverän ist, erkennen wir auch, daß wir
    zumindest begrenzte Handlungsfreiheit innerhalb irgendwelcher Grenzen haben, die
    Er für das menschliche Handeln aufgestellt hat. Diese Erkenntnis scheint durch die
    tägliche Erfahrung ständig bestätigt zu werden. Was L. S. Keyser sagt, könnte man
    kaum anzweifeln: „Daß der Mensch ein Bewußtsein hat, das zwischen richtig und
    falsch unterscheidet, und einen freien Willen, durch den er befähigt ist zwischen den
    beiden zu wählen, scheint kaum eine Beweisführung zu erfordern... Seine gesamte
    Erfahrung sagt ihm, daß er ein freies, sittliches Wesen ist.“39 Alexander MacLaren,
    einer von Englands großen Baptistenpredigern faßte es in ähnliche Worte:
    Wenn ich meinem Sinn nicht trauen kann, daß ich etwas tun oder nicht tun
    kann, so wie ich es beschließe, dann gibt es gar nichts, dem ich trauen kann.
    Der Wille ist die Macht, zu bestimmen, welchen von zwei (oder mehr)
    Wegen ich gehen werde... Gott, der unendliche Wille, hat den Menschen, die
    Er nach Seinem eigenen Bild geschaffen hat, diese unerklärliche und
    schreckliche Macht gegeben, mit Seinen Absichten und Seiner Stimme
    übereinzustimmen oder sich ihnen zu widersetzen...40
    Es sind nicht nur Calvinisten und Lutheraner, die den freien Willen leugnen,
    vielmehr haben seit tausenden von Jahren Atheisten und Skeptiker gegen diese
    Überzeugung argumentiert. Sogar Arminius verkündete, daß „der freie Wille des
    Menschen hinsichtlich des wahren Guten ... eingekerkert, zerstört und verloren... ist,
    ... er hat überhaupt keine Kraft, außer solcher, die durch göttliche Gnade
    hervorgerufen wird.“41 Natürlich kann der Mensch nicht rational denken, ja noch
    nicht einmal atmen, außer durch Gottes Gnade – jedoch denken und atmen wir und
    treffen Entscheidungen genauso durch unseren eigenen Willen wie durch Gottes
    Gnade.
    Es scheint kaum vernünftig, daß unsere Wahrnehmung davon, wie wir
    Entscheidungen treffen, mit denen wir manchmal tagelang ringen, schlicht eine
    Illusion sein könnte und daß wir nur Marionetten von Gottes Vorherbestimmung
    sind. In seinen Confessiones schrieb Augustinus, der vermutliche Urheber der
    „absoluten Souveränität“:
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    Kapitel 12
    „Ich wußte ebenso, daß ich einen Willen hatte, wie daß ich lebte: wenn ich
    dann irgendetwas wollte oder nicht wollte, war ich zutiefst sicher, daß
    niemand anderer als ich selbst wollte oder nicht wollte: und alles, was ich
    sah, war, daß dort die Ursache für meine Sünde lag.“42
    Gerade der Umstand, daß Johannes uns sagt, daß die Erlösten „nicht aus dem Willen
    des Mannes“ wiedergeboren sind, weist darauf hin, daß es vieles weitere geben muß,
    für das der Wille des Menschen verantwortlich gemacht werden muß. Petrus’
    Aussage, daß Menschen Gottes Wahrheit „absichtlich übersehen“ (2. Petr. 3,5), weist
    darauf hin, daß die Verderbtheit nicht etwas außerhalb der Kontrolle des Menschen,
    sondern das Ergebnis seiner willentlichen Entscheidung ist. Daß Gott zu Israel sagt:
    „Seid ihr willig und gehorsam...wenn ihr euch aber weigert...“ (Jes. 1,19.20) weist
    wiederum darauf hin, daß man mit dem Menschen vernünftig reden kann und daß er
    durch einen Akt seines Willens wählen kann, Gott entweder zu gehorchen oder nicht
    zu gehorchen. Es gibt zahlreiche Aussagen in der Schrift, die erkennen lassen, daß
    Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben hat, um moralische und geistliche
    Entscheidungen zu treffen, für die er alleine die Verantwortung hat und für die er
    verantwortlich zu machen ist.
    Während Gott „alles nach [gemäß] dem Willen Seines Ratschlusses wirkt“ (Eph.
    1,11), besagt dies nicht, daß Gott alles, was im Universum geschieht, verursacht. Es
    ist mit Gottes Souveränität perfekt vereinbar daß Er (durch Seinen eigenen
    Ratschluß) dem Menschen gestattet, Ihm nicht zu gehorchen. Ohne freien Willen
    könnte der Mensch nicht Gottes Liebe empfangen, Ihn im Gegenzug wieder lieben
    und das Geschenk der Errettung empfangen.
    Verwirrung wo Klarheit nötig ist
    Obwohl der Calvinismus den freien Willen ablehnt, können sich seine Anhänger
    nicht darauf einigen, was dies bedeutet. Einige gestehen dem Menschen Freiheit im
    Bereich der irdischen Dinge zu und bestreiten ihn nur, wenn es darum geht, an
    Christus zu glauben. Palmer definiert „freien Willen“ nicht nur als „die Art Freiheit,
    die kein Mensch hat, um an Christus zu glauben oder ihn abzulehnen,“ sondern sogar
    als „die Fähigkeit oder Freiheit das Gute oder das Böse zu wählen.“43 Spencer erklärt
    weiter, „Völlige Verderbtheit beharrt darauf, daß der Mensch keinen ‚freien Willen’
    in dem Sinne hat, daß er frei ist, Jesus Christus als seinem Herrn und Heiland zu
    vertrauen.“44 Vance entgegnet, daß „kein Philosoph, der dem Menschen einen freien
    Willen versagt, dies auf der Grundlage der Verderbtheit des Menschen tut.“45 Calvin
    führte weder eine Schriftstelle an (oder konnte es nicht), um seine undefinierten
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    Kapitel 12
    Behauptungen zu unterstützen, der Mensch könne einiges Gute wählen, doch nicht
    genug Gutes, noch dafür, daß er deshalb unfähig sei, zur Errettung seiner Seele an
    Christus zu glauben. Sogar Begriffsdefinitionen entzweien Calvinisten. Charles
    Hodge besteht darauf, daß „die [calvinistische] Lehre von der Unfähigkeit des
    Menschen daher nicht voraussetzt, daß der Mensch aufgehört hat, ein moralisch
    selbstständig Handelnder ist.“46 Pink behauptet indessen, daß „ ‚freies moralisches
    Handeln’ ein Ausdruck menschlicher Erfindung ist47 [die leugnet], daß er [der
    Mensch] vollständig verdorben ist...48, daß der Wille des Sünders nur in einer
    Richtung frei ist, nämlich in der Richtung zum Bösen hin.“49 Spurgeon sagte: „Der
    freie Wille ist Unsinn.“ 50 Pink zitiert J. N. Darby mit einem weiteren Trugschluß:
    „Wenn Christus kam, um das zu retten, was verloren ist, dann hat der freie Wille
    keinen Platz.“51
    Andererseits bestehen die gleichermaßen überzeugten Calvinisten Talbot und
    Crampton richtigerweise darauf, daß zu leugnen, daß der Mensch „freie moralische
    Handlungsfähigkeit hat, gleichbedeutend damit ist, zu behaupten, daß er niemals
    über irgendetwas überhaupt eine Entscheidung treffen könnte. Das wäre absurd.“ 52
    Ein weiterer Calvinist legt dar, daß „Calvin [dem Menschen] so wenig Willen
    zurückbehält..., daß er den moralischen Charakter menschlichen Handelns [bei]
    Entscheidungen zwischen Gut und Böse nicht hinreichend erklären kann.“53 Jeder
    von uns muß zu seinen eigenen Schlußfolgerungen auf Grundlage der Heiligen
    Schrift kommen.
    Was die Heilige Schrift über den freien Willen sagt
    Die Wörter „Wille“, „freiwillig“, „willig“, zusammen mit verwandten Worten wie
    „wählen“ etc. kommen fast 4000 mal in der Schrift vor. Die Erfordernis willentlichen
    Gehorsams von Herzen ist ein Thema, daß sich durch die ganze Bibel zieht: „seid ihr
    willig und gehorsam...“ (Jes. 1,19), „wenn jemand Seinen [Gottes] Willen tun will...“
    (Joh. 7,17), „wenn du von ganzem Herzen glaubst...“ (Apg. 8,37), etc.
    Gott will unser Herz, und eben dieses Konzept des „Herzens“, das in der ganzen
    Schrift verwendet wird, ist ohne den freien Willen bedeutungslos. Daß „das Herz des
    Königs gleich Wasserbächen ist in der Hand des HERRN; Er leitet es, wohin immer
    Er will“ (Spr. 21,1), besagt nicht, daß der König keine Entscheidungsfreiheit hat, wie
    der Calvinismus behauptet. Mindestens ist dies Salomos Erklärung seiner Ergebung
    Gott gegenüber als Israels König, höchstens bedeutet es, daß Gott das Herz jedes
    Königs wenden kann, wenn Er dies will. Doch es sagt nicht aus, daß alles, was
    irgendein König denkt, sagt oder tut, Gottes Willen entsprechend und gemäß Seiner
    Vorherbestimmung ist. Diese Behauptung würde wiederum Gott zum Urheber des
    Bösen machen.
    What Love is This? 21/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Der Begriff „freiwilliges Opfer“ findet sich neunmal (3. Mos. 22,21;23 - 4. Mos.
    15,3 – 5. Mos. 16,10; 23,23 – Esra 1,4; 3,5; 7,16; 8,28), und „freiwillige Opfer“
    findet sich siebenmal (3. Mos. 22,18;38; 4. Mos. 12,6; 17,2; 2. Chron. 31,14; Ps.
    119,108) in der Schrift. Diese Zahlen erzählen allerdings nicht die ganze Geschichte.
    Es gab zahllose freiwillige Opfer, wie folgendes zeigt: „Und Kore, der Sohn Jimmas,
    der Levit, ... war über die freiwilligen Gaben für Gott gesetzt, um das Hebopfer des
    HERRN und die hochheiligen Dinge herauszugeben.“ (2. Chron. 31,14). Der
    Ausdruck „(frei-)willig darbrachte“ findet sich fünf mal. Beide Ausdrücke werden
    sogar zusammen gebraucht: „..., der dem HERRN freiwillig ein freiwilliges Opfer
    darbrachte“ (Esr. 3,5 – deutsche Übersetzung des Textes der KJV, die meisten
    deutschen Übersetzungen lassen ein „freiwillig“ weg – „freiwillig“ steht im hebr.
    Text). Könnte die Tatsache, daß (und ein Hauptgrund dafür, warum) Gott dem
    Menschen einen freien Willen gegeben hat, deutlicher ausgedrückt werden?
    Zerstören äußere Einflüsse den freien Willen?
    Um die Lehre von der völligen Verderbtheit zu stützen, muß der Calvinist zeigen,
    daß der menschliche Wille vollständig durch die Sünde versklavt ist. Das Argument
    wurde angeführt, daß keine Entscheidung ohne Einfluß getroffen werden könne.
    Natürlich wird jegliche Entscheidung, die man trifft, in gewissem Grade durch
    vielfältige Faktoren beeinflußt: Gesundheit oder Gemütsverfassung, das Wetter,
    finanzieller Druck, Versuchung, Lust, Zeitpunkt, Gelegenheit und so weiter. Und
    viele, wenn nicht alle dieser fast unzähligen Einflüsse wären außerhalb der Kontrolle
    des Entscheidenden. Wie kann dann der Wille jemals frei sein?
    Talbot und Crampton schreiben, indem sie diesen Punkt nachdrücklich betonen:
    „Wenn dieses Arminianische Konzept des freien Willens zu seinem logischen Ende
    gefolgert wird, dann wäre es sündhaft, dem gefallenen Menschen das Evangelium zu
    predigen. Warum? Weil es ein Versuch wäre, ihn dazu zu bringen, sich Christus
    zuzuwenden, was eine Verletzung seines freien Willens wäre“54 In anderen Worten
    wäre es falsch, zu versuchen, den Menschen dahingehend zu beeinflussen, daß er an
    das Evangelium glaubt, da seine Entscheidung nicht frei getroffen worden wäre.
    Dann hatte Paulus unrecht. Er sagte: „suchen wir daher die Menschen zu
    überzeugen...“ (2. Kor. 5,11). Was versuchten Jesaja, Jeremia, Hesekiel und die
    Propheten anderes, als Israel zu überreden, sich von seiner Bosheit abzuwenden und
    sich Gott in vollständiger Reue zuzuwenden?
    Indem er das gleiche Argument nachbetet, denkt Pink, er versetzt dem freien Willen
    mit der folgenden Breitseite den Todesstoß: „Es gibt etwas, was die Wahl beeinflußt;
    etwas, was die Entscheidung bestimmt.“55 So ist es nicht. Einflüsse beeinflussen, sie
    bestimmen nicht.
    What Love is This? 22/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Auch ist der freie Wille kein „arminianisches Konzept“. Über tausende von Jahren
    haben viele nichtchristliche Philosophen ausgezeichnete Argumente für den freien
    Willen des Menschen vorgebracht. Weiterhin ist eben die Tatsache, daß verschiedene
    Einflüsse zum Tragen kommen, während der Mensch zu irgendeiner Entscheidung
    gelangt, in sich selbst Beweis dafür, daß der Mensch einen freien Willen hat. Wenn
    der Mensch keinen Willen hätte, gäbe es für diese „Einflüsse“ nichts zu beeinflussen.
    Einflüsse treffen keine Entscheidungen. Der Wille zieht alle Faktoren in Betracht
    und trifft, egal wie zwingend irgendwelche Einflüsse (d.h. Tatsachen, Gründe,
    Umstände, Notlagen, Zufälle etc.) gewesen sein mögen, immer noch seine eigene
    Entscheidung – oft irrational.
    Daß sie zu einem gewissen Grad beeinflußt gewesen sein mag, beweist keineswegs,
    daß der Wille nicht alle Faktoren in Betracht gezogen und seine eigene Entscheidung
    getroffen hat. Egal wie er zu einem Entschluß gekommen ist, kann nur der Wille
    entschieden haben. Obwohl der Calvinist sich bei so vielem an Augustin hält und ihn
    so begeistert zum Beweis zitiert, wird Augustin hier wiederum ignoriert, da er im
    Bezug auf genau diesen Punkt überzeugend argumentierte:
    ... wir tun viele Dinge, die wir, wenn wir nicht wollten, sicherlich nicht tun
    sollten. Dies ist in erster Linie im Bezug auf den Akt des Wollens selbst wahr
    – denn wenn wir wollen, dann ist es so, wenn wir nicht wollen, dann ist es
    nicht so – denn wir sollten nicht wollen, wenn wir unwillens wären.
    Einflüsse können mächtig sein. Viele der heutigen Prediger wenden absichtlich
    psychologische Techniken und Verkaufstechniken an und verführen damit viele zu
    einem falschen Bekenntnis des Glaubens. Gott benutzt keine psychologischen
    Techniken sondern die Wahrheit um zu überzeugen und zu überreden. Dies ist der
    Zweck der Prophetie. Paulus „beunruhigte die Juden,..., indem er bewies, dass dieser
    der Christus ist“ (Apg. 9,22). Apollos tat das gleiche, „öffentlich mit großer Kraft,
    indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist“ (Apg. 18,28). Wir
    sollten heute dasselbe tun.
    Es gibt offensichtlich eine göttliche Überzeugungskraft, die keine
    Täuschungstechniken anwendet. Weiterhin, wäre, wie wir bereits gesehen haben,
    Paulus’ Gebrauch von Überzeugung aus anderen Gründen unangebracht, wenn der
    Calvinismus wahr wäre: Die Erwählten würden keine Überzeugung benötigen und
    die Nicht-Erwählten, völlig verdorben und zur ewigen Verdammnis vorherbestimmt,
    könnten nicht überzeugt werden.
    Vorkenntnis und der Wille des Menschen
    What Love is This? 23/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    In Anbetracht des oben Gesagten hat eine zentrale Frage Philosophen, Skeptiker und
    Theologen über tausende von Jahren debattieren lassen: Wie können Gottes
    Vorkenntnis und der freie Wille des Menschen beide wahr sein? Ist nicht, insofern
    als Gott weiß, was jeder einzelne jemals denken oder tun wird, alles folglich
    vorherbestimmt? Und würde nicht dieser Umstand jede Möglichkeit ausschließen,
    daß der Mensch in irgendeiner Beziehung eine freie Entscheidung treffen könnte?
    Wir haben bereits gesehen, warum Gottes Vorkenntnis keinen verursachenden
    Einfluß auf den freien Willen des Menschen hat. Gott der zeitlos ist, sieht für uns in
    der Zukunft liegende Ereignisse von außen, so als ob sie schon geschehen wären.
    Somit hat Seine Vorkenntnis keinen Einfluß auf den Willen des Menschen. Es gibt
    keinen Grund, warum Gott in Seiner Allwissenheit nicht wissen kann, zu welchem
    Tun der Mensch sich entscheidet, bevor er sich dazu entscheidet – und über dieses
    Wissen verfügen kann, ohne zu verursachen, daß das Ereignis eintritt.
    Es gibt noch eine anderer Frage, die vielen Kummer macht: Wenn der Mensch frei
    ist, zwischen Alternativen auszuwählen, würde dies nicht in sich selbst sowohl
    Gottes Souveränität als auch Seine Vorkenntnis leugnen? Luther behauptete, diese
    Frage sei das innerste Herz der Reformation und des Evangeliums selbst. Tatsächlich
    bestand Luther dogmatisch darauf, es sei unmöglich, daß Gott die Zukunft
    vorauswisse und gleichzeitig der Mensch ein frei handelndes Wesen ist, so daß er so
    handelt, wie er will.
    Luther, der fest an die Vorkenntnis Gottes glaubte, schrieb ein ganzes Buch mit dem
    Titel „Vom unfreien Willen“ um zu beweisen, daß schon die Idee vom freien Willen
    des Menschen ein Trugschluß und eine Illusion ist. Verschiedene Gründe wurden
    bereits dafür angeführt, warum Luther an diesem Punkt irrte, und im nächsten
    Kapitel wird diese Frage noch weiter behandelt.
    Obwohl Calvin, so vieles von Augustinus übernahm, lehnte er - wie Luther -
    Augustinus’ Überzeugung ab, daß Gott die Zukunft vorherwissen und der Mensch
    gleichzeitig einen freien Willen haben könne. Nach Calvin läßt Vorkenntnis keinerlei
    Raum für den freien Willen, da Vorkenntnis dasselbe wie Vorherbestimmung ist:
    Wenn Gott menschliche Geschehnisse nur vorhersähe und sie nicht auch nach
    Seinem Gefallen festsetzen und lenken würde, könnte Platz dafür sein, die
    Frage [vom freien Willen] zu erörtern ... doch da Er die Dinge, die geschehen
    sollen, einfach deshalb vorhersieht, weil Er sie verordnet hat, müssen sie so
    geschehen, ist es müßig, über Vorkenntnis zu diskutieren...
    Wenn diese kühle Erfindung [vom freien Willen] anerkannt wird, wo bleibt
    dann die Allmacht Gottes, durch die er, gemäß Seinem geheimen Ratschluß,
    von dem alles abhängt, über alles herrscht?57
    What Love is This? 24/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Calvin verwendet wiederholt solch eine unbiblische und irreführende Argumentation.
    Der Calvinist unterstellt einen Widerspruch zwischen Souveränität und freiem
    Willen, der gar nicht existiert. Die Tatsache, daß Gott fähig ist, dem Menschen
    Entscheidungsfreiheit zuzugestehen, während Er dennoch Seine Ziele ungehindert
    erreicht, verherrlicht sogar Seine souveräne Weisheit, Macht und Vorkenntnis um so
    mehr.
    Augustinus über den freien Willen
    Der Calvinist übersieht die Tatsache, daß Augustinus, von dem er so vieles andere
    übernimmt, den freien Willen des Menschen deutlich bekräftigte.58 Weiterhin
    argumentierte Augustinus, daß keine Unvereinbarkeit zwischen Gottes absoluter
    Souveränität und dem freien Willen des Menschen bestünde und daß es „gottlos“
    wäre, diese Tatsache – wie es Luthe und Calvin taten - zu leugnen! Augustinus
    schreibt überzeugend:
    ...wir behaupten sowohl, daß Gott alle Dinge weiß, bevor sie geschehen, als
    auch, daß wir durch unseren freien Willen alles, wovon wir wissen oder
    fühlen, daß wir es tun müssen, nur deshalb tun, weil wir es wollen...
    Er, der alle Ursachen der Dinge vorauswußte, würde sicherlich unter all
    diesen Ursachen nicht in Unkenntnis unseres Willens gewesen sein...
    Weshalb auch unser Wille genau so viel Macht hat, wie Gott wollte und
    vorherwußte, daß er sie haben sollte.59
    Daher sind wir in keiner Weise gezwungen, entweder, indem wir die
    Vorkenntnis Gottes aufrechterhalten, die Freiheit des Willens wegzunehmen,
    oder, indem wir die Freiheit des Willens aufrechterhalten, abzustreiten, daß
    Er Vorkenntnis über zukünftige Dinge hat, was gottlos ist. Wir bekennen aber
    ... aufrichtig und ehrlich beides.60
    Augustinus hält an der Freiheit des menschlichen Willens sogar bis in den ewigen
    Zustand hinein fest: „Und wir sollten auch nicht annehmen, daß, weil die Sünde
    keine Macht haben wird, sie zu erfreuen, der freie Wille weggenommen werden muß.
    Er wird im Gegenteil um so mehr wahrhaftig frei dazu sein, Freude daran haben,
    nicht zu sündigen, da er vom Vergnügen, zu sündigen befreit ist.“61
    Wo es um den freien Willen ging, ignorierten Calvin wie Luther Augustinus und, um
    ihre Theorien aufrechtzuerhalten, auch viele Bibelstellen.
    What Love is This? 25/25 15.05.2006
    Kapitel 12
    Nirgends wird das Versäumnis, bei der Schriftauslegung gesunden Verstand
    einzusetzen, offensichtlicher als in Luthers Debatte mit Erasmus über den freien
    Willen. Dies soll als nächstes erörtert werden.

  • #2
    Dave Hunt, "Welche Liebe ist das?"

    Kap. 1

    Dave Hunt

    Welche Liebe ist das?

    Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Hemmerling.

    Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 2

    Ein kurzes Wort

    Diskussionen mit vielen Leuten auf der ganzen Welt zeigen mir, daß eine Vielzahl

    ernsthafter, bibelgläubiger Christen nur aufgrund von Unkenntnis / Versäumnis

    „Kalvinisten" sind. Die einzige Wahl besteht für sie zwischen Kalvinismus mit seiner

    Lehre der ewigen Sicherheit und dem Arminianismus, mit seinem Abfall vom Glauben.

    Sie vertrauen darauf, daß die Errettung nicht verloren gehen kann, weil Christus

    versprach, diejenigen, die an Ihn glauben, ewig zu bewahren. Sie halten sich daher

    für Kalvinisten.

    Es bedarf nur weniger einfacher Fragen für die Entdeckung, daß die meisten

    derjenigen, die sich für Kalvinisten halten, in hohem Maße in Unkenntnis darüber

    sind, was John Kalvin und seine frühen Anhänger im sechzehnten und siebzehnten

    Jahrhundert tatsächlich glaubten und praktizierten. Sie verstehen auch nicht, was die

    meisten der heutigen führenden Kalvinisten glauben.

    Auf der einen Seite gibt es unter den Hauptverfechtern (die wir ausgiebig zitieren)

    umstrittene Variationen dieser Lehre. Auf der anderen Seite herrscht bei bestimmten

    zentralen Punkten des Glaubens generelle Übereinstimmung. Viele, die

    meinen den Kalvinismus zu verstehen, werden erschrecken, wenn sie seine römisch-katholischen

    Wurzeln entdecken und Kalvins äußerst unchristliches Verhalten als der

    „Protestantische Papst" von Genf, Schweiz.

    Das schockierendste von allem ist jedoch, wie die Kalvinisten Gott, der „Liebe"

    ist, falsch darstellen. Wir beten darum, daß dieses Buch den Leser in die Lage versetzt,

    die wesentlichen Dinge zu untersuchen, die hier eine Rolle spielen und Gottes

    Heiligem Wort zu folgen, anstatt dem Menschen.

    1 Warum dieses Buch

    „Können Sie einige Fragen über den Kalvinismus beantworten?" Ein junger

    Mann stellte mir diese unangenehme Frage. Er gehörte zu unserer Gruppe, die sich

    neulich abends im Restaurant einer Stadt, wo ich bei einer Konferenz vortrug, gemeinsam

    das Abendessen einnahm.1

    „Warum fragen Sie mich?" antwortete ich etwas verwirrt.

    "Wir hörten, Sie schreiben ein Buch über den Kalvinismus."

    „Das ist richtig – ein Buch. Ich wollte es eigentlich nicht schreiben. Es gibt feine

    Christen auf beiden Seiten. Das letzte, was ich will, ist noch mehr Streitfragen aufzuwerfen.

    Aber es ist ein Thema, das man anpacken muß das gründlich abzuhandeln

    ist." Ich schaute meine Tischnachbarn an und war überrascht über ihr Interesse an

    diesem Thema. Jeder hörte gespannt zu.

    „In den vergangenen Jahren dachte ich nicht viel an den Kalvinismus. Dann

    plötzlich – so erschien es mir zumindest – kam das Thema Kalvinismus überall auf.

    Es sieht für mich so aus, vielleicht weil ich gerade aufwache, daß diese eigentümliche

    Lehre heute viel weiter und aggressiver verbreitet wird als jemals in der Vergangenheit."

    1 Diese Erzählung gibt eine Mischung verschiedener aktueller Erfahrungen des Autors in der jüngsten

    Zeit wider..Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 3

    Der wissende Ausdruck und die Zustimmung bestätigten meinen Eindruck. „Sie

    sagen mir," fügte ich hinzu, „daß R.C. Sproul im ganzen Land fortwährend im Radio

    Reklame für den Kalvinismus macht."

    „Unsere Gemeinde stellte kürzlich einen neuen Assistenzpastor ein," sagte der

    junge Mann, der die Frage aufgebracht hatte. „Er schneidet den Kalvinismus bei beinahe

    jeder Bibelstunde an, die er hält."

    „Lassen Sie mich raten, wie er es macht," antwortete ich ihm. „Er fragt die Teilnehmer,

    was nach ihrer Meinung als erstes kommt, Glaube oder Wiedergeburt. Jeder

    sagt, ‚ natürlich der Glaube – glaube an den Herrn Jesus Christus, und du wirst errettet

    werden.‘ Dann fordert er sie heraus, ‚ aber die Menschheit ist tot in ihren Vergehen

    und Sünden. Wie sollte ein toter Mensch glauben?‘ "

    Ich besaß die vollständige Aufmerksamkeit des jungen Mannes. „Genau das ist

    es! Woher wissen Sie das?"

    „Dann erklärt er," fuhr ich fort, „daß Gott denen souverän Leben schenkt, die

    geistlich tot waren, bevor sie glauben oder auch nur das Evangelium verstehen können

    – daß die Wiedergeburt dem Glauben vorausgehen muß."

    „Sie haben recht! Aber es kommt mir absonderlich vor... wie wenn man gerettet

    werden muß, bevor man gerettet werden kann"

    „Der Kalvinist würde es nicht genau mit diesen Worten sagen," antwortete ich,

    „aber es ist noch etwas befremdlicher." Ohne irgend etwas von Gott, Christus oder

    der Bibel zu verstehen oder zu glauben – weil es angeblich bis zur Wiedergeburt keiner

    kann – werden die „Erwählten" geistlich lebendig gemacht durch einen souveränen

    Akt Gottes, ohne einen Wunsch oder Mitwirkung ihrerseits und ohne überhaupt

    zu wissen, was ihnen gerade geschieht."

    „Genau das lehren sie," sagte ein anderes Mitglied der gleichen Gemeinde. „Es

    macht keinen Sinn. Ich habe niemals etwas derartiges in der Bibel gelesen."

    „Sind Sie die einzigen, die Bedenken geäußert haben?" fragte ich. „Akzeptieren

    diejenigen, die dachten, der Glaube käme zuerst, dieses neue Konzept sofort?"

    „Die meisten akzeptieren es. Aber es führte zu einiger Verwirrung... und einige

    Leute haben die Gemeinde verlassen."

    „Keiner fordert ihn mit der offensichtlichen Tatsache heraus," fragte ich, „daß

    geistlicher Tod nicht mit physischem Tod gleichgesetzt werden kann... daß physisch

    tote Menschen nicht nur nicht glauben, sondern auch nicht sündigen oder sonst etwas

    tun können?"

    „Ich denke, keiner von uns hat daran gedacht."

    „Was sagt der Senior Pastor?"

    „Er scheint nicht zu wissen, wie er mit der Verwirrung umgehen soll, die sein

    neuer Assistent verursacht hat. Wir hörten vorher nie etwas derartiges von der Kanzel,

    aber nun schleichen sich sogar in seine Predigten Hinweise auf den Kalvinismus

    ein."

    Die Unterhaltung ging noch eine Weile so weiter. Jeder neue Aspekt des Kalvinismus,

    den ich erklärte, wurde mit weiteren Ausrufen, „ja, das ist genau das, was wir

    hören," beantwortet.

    Andere an dem Tisch, die aus ganz anderen Gegenden kamen, erzählten über

    ihre Erfahrungen. Ein Mann hatte jüngst seine Gemeinde verlassen, die sich wegen.

    Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 4

    des Kalvinismus aufgespalten hatte. Der Ältestenrat hatte beschlossen, daß jedes

    Gemeindemitglied ein kalvinistisches Glaubensbekenntnis unterzeichnen müsse. Ein

    anderer kam aus einer Gemeinde, wo der Pastor und die Ältesten einen harten Kurs

    gegen das einschlugen, was sie als eine Sache ansahen, die sie spaltet. Sie entließen

    nach mehreren klaren Warnungen einen Lehrer der Sonntagsschule, der nicht

    aufhörte, die Jugendlichen im Kalvinismus zu indoktrinieren. Ein Paar hatte eine

    wärmstens empfohlene Gemeinde besucht, deren Pastor ein weithin bekannter kalvinistischer

    Autor war.

    „Wir wissen wirklich nicht viel über den Kalvinismus," gestanden meine Tischgefährten

    ein. „Aber es war eine seltsame Erfahrung. Auf der einen Seite hatten wir

    den Eindruck, diese Leuten hielten sich für etwas besseres, weil sie die ‚ Erwählten‘

    seien. Aber zugleich war auch eine verborgene Unsicherheit vorhanden. Pflichterfüllung

    (performance)[He1] schien ein großer Beweis der eigenen Errettung zu sein, die

    zu einem ziemlich gesetzlichen Beigeschmack führte.

    Als wir aufstanden, fragte mich eine junge Frau, die während der ganzen Diskussion

    ziemlich still dagesessen hatte, ob sie mich kurz alleine sprechen könnte.

    Wir setzten uns wieder hin. Sie begann, ihre leidvolle Geschichte zu erzählen. Sie

    war mit einem Pastor verheiratet. Ihr Leben und ihr Dienst war fruchtbar. Bis eines

    Tages ihr Mann und zwei seiner engen Freunde, die auch Pastoren waren, sich für

    eine neue „Wahrheit" interessierten. Alle drei waren sehr intellektuell. Die Lektüre

    aktueller kalvinistischer Autoren hatte sie dazu herausgefordert, die Werke von John

    Kalvin, Jonathan Edwards, John Knox und anderen zu studieren. Ihre Studien, die

    sie bis zurück zu Augustinus führten, wurden irgendwann zur Besessenheit. Dann

    begann jeder die neue „Erleuchtung" von seiner Kanzel zu predigen. Nachdem sie

    mehrfach ermahnt worden waren, Abstand davon zu nehmen, ihre Versammlungen

    zu indoktrinieren, entfernten ihre Denominationen sie aus dem Gemeindedienst. Ihr

    Mann begann sich zu fragen, ob er wirklich einer der Erwählten sei. Die bohrenden

    Fragen verwandelten sich in ausgereifte Zweifel über seine Errettung. Der Kalvinismus,

    der am Anfang so befriedigend aussah, begann ihn mit Unsicherheit zu quälen,

    ob er denn einer der Erwählten sei.

    „Sie wurden nie dahin gezogen?" fragte ich.

    Sie verneinte. „Ich bin nicht intellektuell – und daran liegt es vielleicht, daß der

    Kalvinismus keine Wirkung auf mich hatte. Aber sagt man Gott nicht nach, daß er ein

    Gott der Liebe sei? In meinem einfachen Verstand macht es keinen Sinn, daß der

    Gott der Bibel nicht alle Menschen genug liebt und sie alle im Himmel haben möchte,

    daß Christus nicht für alle starb, obgleich die Bibel anscheinend genau das sagt..."

    Sie begann zu weinen. Aber schließlich fuhr sie fort, „ich versuchte meinem Mann zu

    sagen, daß der Gott, an den er jetzt glaubt, ein Gott, der Leute vorherbestimmt, so-gar

    bevor sie geboren waren, die Ewigkeit im Feuersee zu verbringen, nicht der Gott

    war, den ich kannte und liebte..."

    Beunruhigende Begegnungen wie diese wurden häufiger und veranlaßten mich,

    tieferen Einblick in die Sache zu nehmen, die offensichtlich von einem größeren Teil

    der Gemeinde angenommen wird, als ich dachte. Sie erschien all dem so fern, was

    ich über Gott glaubte. Seine Souveränität verringert nicht Sein Erbarmen und Seine

    Liebe. Für meinen eigene Seelenruhe sah ich mich gezwungen, die langwierigen

    Recherchen anzugehen, die schließlich zu diesem Buch führten..
    Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 5

    Eine Sache von großer Wichtigkeit

    Aus verschiedenen Gründen, die ich in der richtigen Reihenfolge aufführen

    werde, kam mir der Kalvinismus nie biblisch fundiert vor. Im Laufe der Jahre diskutierte

    ich meine erheblichen Bedenken in privater Runde und im Detail gemeinsam

    mit mehreren, eisern kalvinistischen Freunden. Ich bin heilfroh, daß trotz unserer

    ernsthaften Unterschiede und der Tatsache, daß wir nicht imstande waren, sie zu

    überbrücken, keiner den guten Willen verlor. Wir bleiben bis heute gute Freunde,

    vermeiden aber dieses Thema, wenn wir zusammenkommen.

    Es ist wahr, daß „in der ganzen Geschichte viele große Evangelisten, Missionare

    und treue Theologen... an der Lehre der Gnade festhielten, bekannt als Kalvinismus."

    2 R.C. Sproul erklärt, daß die „Titanen der klassischen christlichen Gelehrsamkeit"

    Kalvinisten sind.3 Außerdem wird oft behauptet, daß die meisten der heutigen

    führenden Evangelikalen in Amerika, obwohl sie es nicht öffentlich gemacht hätten,

    einer Form dieser Lehre anhängen würden. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich richtig

    war oder nicht. Jedenfalls entdeckte ich bald, daß weit mehr Bücher erschienen, die

    den Kalvinismus propagierten, als ich je vermutet hätte. Sie erscheinen alle bei großen

    christlichen Verlagen. Ihre Zahl und ihr Einfluß wächst rasch.

    Die Neue Genfer Studienbibel, publiziert vom Thomas Nelson Verlag, enthält

    ein Vorwort von R.C. Sproul. Sie fördert den Kalvinismus aggressiv in Randbemerkungen

    von Schlüsselpassagen und nennt das „Reformationswahrheit." Die Frage,

    ob das wahr ist, ist sicherlich von großer Bedeutung. Mit ihr werden wir uns in den

    nächsten Absätzen beschäftigen.

    Die Bedeutung unserer Bedenken wird sicherlich durch die Tatsache noch gewichtiger,

    daß ihre Befürworter sogar behaupten, daß „Kalvinismus reines biblisches

    Christentum in seiner deutlichsten und reinsten Form ist."4 D. James Kennedy sagte,

    „ich bin ein Presbyterianer, weil ich der Auffassung bin, daß das Presbyterianertum

    die reinste Form des Kalvinsmus ist."5 John Piper schreibt, „die Lehre der Gnade

    (totale Verworfenheit, Erwählung ohne Bedingungen, begrenzte Buße, unwiderstehli-che

    Gnade, Ausharren der Heiligen) sind Kette und Schuß des biblischen Evangeliums,

    an dem so viele Heilige seit Jahrhunderten festhielten."6 Es sieht bald so aus,

    als ob diejenigen, die nicht den Kalvinismus predigen, auch nicht das Evangelium

    predigen. Das ist schwerer Tobak. C.H. Spurgeon war sehr entschieden, daß kein

    intelligenter Christ eine andere Position einnehmen könnte.

    Ich frage nicht, ob ihr an den Kalvinismus glaubt. Möglicherweise nicht. Aber ich glaube, ihr

    werdet es, bevor ihr in den Himmel kommt. Ich bin überzeugt davon, daß Gott eure Herzen

    dann gereinigt haben wird. Er wird euer Gehirn waschen, bevor ihr den Himmel betretet.7

    Solch eine überzeugte Aussage beeindruckt und sie kommt von C.H. Spurgeon.

    John H. Gerstner schreibt, „wir glauben mit dem großen Baptistenprediger Charles

    2 Duane Edward Spencer, TULIP: The five points of Calvinism in the Light of Scripture (Baker Book

    House, 1979), 6. 3 R.C. Sproul. Chosen by God (Tyndale House, 1986), 15. 4 Leonard J. Coppes, Are Five Points enough? The Ten Points of Calvinism (Denver CO: self pub-lished,

    1980) xi 5 D. James Kennedy, Why I Am a Presbyterian (Coral Ridge Ministries, n.d.), 1 6 John Piper, TULIP, The Pursuit of God’ s Glory in Salvation (Bethlehem Baptist Church, 2000), back

    cover. 7 Charles Haddon Spurgeon, Autobiography of Charles Haddon Spurgeon (American Baptist Society,

    n.d.) I:92.Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 6

    Haddon Spurgeon, daß Kalvinismus nur ein anderer Name für Christentum ist."8

    Nochmals, wenn Kalvinismus wahre Christenheit bedeutet, heißt das, daß Nichtkalvinisten

    keine Christen sind? Wir könnten natürlich viele andere christliche Führer der

    Kirchengeschichte von gleicher Statur zitieren, wie D.L. Moody, der entgegengesetzter

    Meinung war. Norman F. Douty zählt mehr als 70 christliche Führer auf, die

    dem Kalvinismus entgegenstehen, unter ihnen solche Leute wie Richard Baxter,

    John Newton, John und Charles Wesley, John Bunyan, H.C.G. Moule und andere.9

    Eine Untersuchung der frühen Kirchengeschichte sagt uns, daß kalvinistische Lehren

    während der ersten drei Jahrhunderte unbekannt waren. Einer der größten Experten

    der Kirchengeschichte, Bischof Davenant, sagt:

    ... es kann zurecht versichert werden, daß vor der Kontroverse zwischen Augustinus und Pelagius

    die Frage nicht auftrat, ob sich der Tod Christi auf alle Menschen erstreckte oder nur auf

    die Erwählten zu beschränken war. Bei den Kirchenvätern... erscheint kein Wort (von dem ich

    weiß), daß irgendeine Person von dem Ratschluß Gottes ausgeschlossen sei. Sie stimmen

    darin überein, daß er nur für die nützlich ist, die glauben. Dennoch bekennen sie überall, daß

    Christus für die ganze Menschheit starb...

    Augustinus starb 429. Bis zu seiner Zeit gab es nicht den geringsten Hinweis, daß irgendein

    Christ jemals von einem Sühnopfer alleine für die Erwählten träumte. Sogar nach ihm verbreitete

    sich die Lehre des begrenzten Sühnopfers nur langsam und wurde für lange Zeit nur teilweise

    angenommen.10

    Heute gibt es in dieser Streitfrage eine zunehmende Spaltung. Die meisten Kalvinisten

    behaupten, Christus wäre nur für die Erwählten gestorben. Auf der anderen

    Seite erklärt IFCA International, eine Gruppe von ungefähr 700 unabhängigen evangelikalen

    Gemeinden und 1,200 Pastoren (einige von ihnen Kalvinisten), in ihrem

    Glaubensbekenntnis, „wir glauben, daß der Herr Jesus Christus am Kreuz für die

    ganze Menschheit starb... um die Erlösung aller zu vollbringen, die auf ihn vertrauen...

    11 Spurgeon selbst, der so oft von Kalvinisten zur Unterstützung ihrer Sicht zitiert

    wird, wies die Begrenzte Sühne zurück, obgleich sie der Kern des Kalvinismus ist

    und unausweichlich aus den anderen Punkten folgt – und er sagte das unzweideutig:

    Ich weiß, es gibt einige, die für ihr Theologiesystem den Verdienst des Blutes Jesu begrenzen

    müssen: Wenn mein Theologiesystem solch eine Begrenzung bräuchte, würde ich es in den

    Wind werfen. Ich kann und darf mir nicht erlauben, daß sich so ein Gedanke in meinem Geist

    festsetzt, weil er fast Blasphemie ist. In Christi vollendeten Werk sehe ich unbegrenzten Verdienst.

    Mein Senkblei findet keinen Grund, mein Auge erkennt keine Küste... Wenn eine göttliche

    Person sich als Opfer darbietet, paßt die Vorstellung nicht, es hätte nur begrenzten Wert.

    Grenze und Ausmaß sind Begriffe, die wir nicht auf ein göttliches Opfer anwenden können.12

    Aggressive Werbung

    Kalvinisten bestehen zunehmend darauf, daß ihre besonderen Lehren den

    Glauben der „Reformatoren, der zur Reformation führte" repräsentieren, und daß sie

    von allen evangelikalen Christen als wahre Christenheit und biblischer Ausdruck des

    Evangeliums akzeptiert werden sollten. Vielem, wofür sie stehen, könnten alle

    Christen zustimmen. Es gibt auch vieles, womit beinahe alle Evangelikalen annehmen,

    daß sie übereinstimmen. Letzteres erfolgt jedoch aufgrund von Mißverständnissen.

    Tatsächlich stimmen sie jedoch nicht überein, was auf den folgenden Seiten

    Klargestellt wird. Und es gibt noch vieles hinsichtlich der Gemeinde, Israel und der

    8 John H. Gerstner, Wrongly Dividing the Word of Truth: A Critique of Dispensationalism (Wolgemuth

    and hyatt, Publishers, Inc., 1991), 107. 9 Norman F: Douty, The Death of Christ (William and Watrous Publishing Company, n.d.), 136-63 10 James Morrison, The Extent of the Atonement (Hamilton, Adams and Co., 1882), 114-17. 11 IFCA International, What we believe, I: (3) b (www.ifca.org). 12 Spurgeon, op. cit., I:174.Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 7

    Rückkehr Christi, an dem diejenigen, die an die nahe bevorstehende Entrückung der

    Gemeinde glauben, starken Anstoß nehmen würden. Die zuletzt genannten Auffassungen

    haben nichts mit dem Evangelium zu tun. Sie sollen hier daher nicht betrachtet

    werden.

    Im Jahr 2000 traf sich die Allianz der Reformierten Christen in London. Sie

    sandten diese Botschaft an alle Evangelikale weltweit: „Wir rufen alle auf, die sich

    „evangelikal" nennen, einmal mehr ihren Glauben in Übereinstimmung mit dem

    Zeugnis der Schriften und im Fortbestand des historischen Zeugnisses der Gemeinde

    zu bekennen."13 Mit dem „historischen Zeugnis der Gemeinde" meinen sie die

    besonderen Lehren, die von Augustinus herrühren und von John Kalvin interpretiert

    und erweitert wurden. Eine Zeit lang wurden sie durch Staatskirchen ganz England,

    Schottland und den Teilen Europas aufgezwungen, die von Kalvinisten kontrolliert

    wurden. Die historische Dokumentation erfolgt in den Kapiteln 5 und 6.

    Die heutigen Kalvinisten sprechen noch ernsthafter und mutiger über die Notwendigkeit

    einer „neuen Reformation," unter der sie eindeutig eine Wiederbelebung

    des Kalvinismus als der dominierenden Sicht in der Christenheit verstehen. Beachten

    Sie einige der Resolutionen, die zur „London Erklärung 2000: Allianz der Christen der

    Reformation – eine Vision der biblischen Einheit in der modernen Kirche, ‚ Das evangelikale

    Problem‘ " gehören:

    Zur „Frage nach der Wahrheit"

    Daher rufen wir alle Evangelikale auf, zur früheren biblischen Sicht zurückzukehren... eine spezielle

    Lehre [Kalvinismus] für wahr zu halten ist keine spirituelle Arroganz, sondern eine biblische

    Pflicht.

    Zu „Einer Vision für Reformation"

    Daher rufen wir alle Evangelikale auf, einer Vision für Reformation zuzustimmen, die in Übereinstimmung

    mit dem Zeugnis der Schrift steht und im Zusammenhang mit dem historischen

    Zeugnis der [kalvinistischen] Kirche. Die Vision handelt von einer Kirche, die sowohl katholisch

    wie reformiert ist. Unter ‚ katholisch‘ verstehen wir nicht ‚ römisch-katholisch‘ ..." [Siehe Kapitel 4,

    „die überraschende katholische Verknüpfung des Kalvinismus"]. Mit reformiert meinen wir, daß

    wir jene Lehren über die Autorität der Schrift und der Errettung durch Gnade bekennen, die unsere

    reformierten (kalvinistischen] Ahnen zur Zeit der Reformation beteuerten. (Hervorhebung

    durch die Autoren der Erklärung).

    Bei „Vier Beteuerungen" umfaßt die erste das Folgende:

    Wir beteuern gleichfalls, daß wir Augustiner in unserer Lehre über den Menschen und in unserer

    Lehre der Errettung sind. Und das deshalb, weil wir glauben, daß Augustinus und seine

    Nachfolger, einschließlich der [kalvinistischen] Reformatoren getreu die Lehre der Bibel wiedergaben,

    hinsichtlich der vollkommenen geistlichen Unfähigkeit des gefallenen Menschen, für Gott

    empfänglich zu sein, der gnädigen, bedingungslosen Erwählung von Menschen zur Errettung

    durch Gott den Vater, dem Plan des Errettungswerkes durch den eingeborenen Sohn, sicherlich

    und gewiß beabsichtigt, die Errettung jener Menschen [der Erwählten] sicherzustellen, der monergistischen

    [He2]Gnade des Heiligen Geistes bei der Wiedergeburt [ohne Verständnis oder

    Glaube von Seiten des Menschen] und dem Ausharren der Erwählten. Deshalb weisen wir alle

    Arten von Synergismus oder Semi-Pelagianismus zurück, bei der dem Menschen eine Mitwir-kung

    bei seiner Wiedergeburt gewährt wird, z.B. Arminianismus. Wir weisen ebenfalls jede Aufweichung

    der Heiligungslehre des Augustinus zurück, z.B. der Amyraldinismus (‚ vier Punkte

    Kalvinismus‘ ) und jede Verschärfung wie z.B. den Hyper-Kalvinismus... Der Gedanke einer katholischen

    und reformierten [kalvinistischen] Kirche – ein hauptsächlicher, majestätischer Strom

    der historischen christlichen Orthodoxie [Augustinianismus / Kalvinismus] – ist somit unerläßlich

    13 "The London Declaration 2000: Alliance of Reformation Christians – a vision for biblical unity in the

    modern church, ‘ The Evangelical Problem.’ ".Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 8

    für unser Verständnis. Diesen Gedanken beteuern wir als wahr und grundlegend für jeden

    evangelikalen Ausblick, der es wert ist, so genannt zu werden.

    zu 2

    Reformierte Katholiken beteuern die Bedeutung der Kirche und ihrer Geschichte in jeder authentischen

    Vision von Gottes Erlösungswerk in Raum und Zeit. Der Evangelikalismus ist heute

    infiziert mit einer tödlichen Amnesie hinsichtlich der historischen [kalvinistischen] Kirche... Wir

    weisen besonders das subjektive und oft unordentliche Schauspiel von Anbetung nach der Art

    der Charismatiker zurück, mit ihren zugehörigen Praktiken wie der angeblichen Zungenrede,

    Prophezeiungen, ‚ töten im Geiste[He3]‘ usw.

    zu 4

    ... Wir beklagen den Einfluß eines pietistischen Dispensationalismus unter den Evangelikalen,

    wobei die Welt als unrettbar verloren angesehen wird (und es somit kaum sinnvoll erscheint, sie

    zu beeinflussen) und wo die nahe bevorstehende Entrückung der Heiligen die einzige Hoffnung

    ist.

    Eine Herausforderung, ruhig zu bleiben

    Mit dem jüngsten Aufkommen des Kalvinismus hat eine Anzahl führender Kalvinisten

    begonnen, eine weit aggressivere Haltung bei seiner öffentlichen Verbreitung

    einzunehmen. Beide Seiten machen diese Streitfrage vermehrt zu einer Sache

    der Gemeinschaft im Herrn, was zu einer Spaltung in einer Anzahl ansonsten gesunder

    Gemeinden führte. In manchen Gemeinden wird der Kalvinismus als Sekte angesehen,

    ihren Mitgliedern wird verboten, ihn auch nur privat zu verbreiten. In anderen

    Gemeinden werden nur Kalvinisten als Mitglieder akzeptiert. Natürlich traf das auf

    Pastoren und Missionarskandidaten seit Jahrhunderten in nahezu allen presbyterianischen

    Gemeinden zu und sogar in manchen baptistischen Gemeinden – aber nun

    scheint diese Haltung sich auszubreiten.

    Bedeutende evangelikale Seminare, sogar diejenigen, die sich im allgemeinen

    an eine dispensionalistische Theologie hielten, indoktrinieren Tausende künftiger Pastoren

    und Missionare in den Amillenialismus des Kalvinismus, dem Ersatz Israels

    durch die Gemeinde und anderer Facetten der sogenannten Reformtheologie. Einige

    christliche Colleges machen zunehmend das Gleiche. In letzter Zeit scheint sich ein

    vordem ungeahntes Ausmaß an Verwirrung und Spaltung zu diesem Thema aufzutun.

    In seinem hervorragenden Buch, Die andere Seite des Kalvinismus behauptet

    Laurence M. Vance, daß „in jüngerer Zeit der Kalvinismus in der Southern Baptist

    Convention wieder aufgekommen wäre."14 Beinahe täglich beanspruchte dieses

    Thema breiteres Interesse und größere Bedeutung, als ich je vermutete. Es war offensichtlich,

    daß es großen Bedarf für weitere Nachforschung und schriftliche Unterlagen

    gab, welche sich mit dieser wichtigen Streitfrage beschäftigte.

    Als bekannt wurde, daß ich ein solches Buch zu schreiben beabsichtigte,

    mahnten mich eine Reihe von Pastoren zur Vorsicht, mich zu diesem Thema auszulassen.

    Aus Unkenntnis seiner wahren Lehren hätte ich den Kalvinismus bereits

    falsch dargestellt. Eine typische Antwort meiner kalvinistischen Freunde, denen ich

    ein frühes Manuskript zur Durchsicht gesandt hatte, war folgende: „Die Karikaturen,

    die sie vorstellen und die Strohmänner, die sie konstruieren, beweisen mir, daß sie

    14 "A Study Tool for the Doctrine of Election" (SBC Life, April 1995), 8-9; "Arminian/Calvinist Re-sponse"

    (SBC Life, August 1995), 8-9; cited in Laurence M, ance, The Other Side of Calvinism (Vance

    Publications, Pensacola FL, 1999), 25..Dave Hunt, Welche Liebe ist das? Kap 1 9

    absolut kein Verständnis der reformierten Haltung haben. Daher rate ich Ihnen davon

    ab, daß sie irgend etwas in Druck geben. 15

    Briefe begannen, in unseren Dienst, The Berean Call aus der ganzen Welt einzugehen.

    Viele kamen von Pastoren, die darauf beharrten, daß ich unqualifiziert sei,

    den Kalvinismus zu behandeln und mich bedrängten, über dieses Thema meine Lippen

    zu versiegeln und meinen Bleistift fallen zu lassen. Man sagte mir, daß ich viele

    Freunde verlieren würde und mich von führenden Evangelikalen entfremden würde,

    weil die meisten von ihnen überzeugte Kalvinisten seien. Außerdem, wer würde wohl

    solch ein Buch veröffentlichen, da die meisten Verlage viele Bücher der anderen

    Sichtweise publiziert hatten.

    Was mich am meisten bewegte waren die ernsthaften Bedenken enger Freunde,

    daß ein Buch von mir zu diesem Thema Spaltung verursachen würde – das

    Letzte, was ich wollte. „Wir können es bereits jetzt hören," sagten mir mehrere

    Freunde: „Hier kommt wieder Dave Hunt: Diesmal greift er Kalvinisten an!" Diese Bedenken

    lasteten schwer auf mir.

    Man muß willens sein, weisen Rat anzunehmen. Aber der Rat vieler, doch still

    zu bleiben, auch wenn er von vielen aufgrund aufrichtiger Bedenken gegeben wurde,

    schien mir nach vielen Gebeten und Seelenforschung meinerseits ein schlechter

    Ratschlag zu sein. Spurgeon nannte die Debatte über Gottes Souveränität und den

    freien Willen des Menschen „eine Kontroverse, die... ich für wirklich gesund halte und

    die uns sehr viel Gutes gebracht hat..."16 Es ist mein Herzenswunsch, daß dieses

    Buch zur ewigen Ehre Gottes dient und zum Segen für Seine Volk wird.

    15 Personal to Dave Hunt, dated October 19, 2000. On file. 16 Charles Haddon Spurgeon, "God’ s Will and Man’ s Will," No. 442 (Newington: Metropolitan Taberna-cle,

    sermon delivered Sunday, March 30, 1862).

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    • #3
      Ich hab Vorträge von Dave Hunt zu diesem Buch gehört.
      Das scheint ein sehr gutes Buch zu sein, das über calvinistische Irrtümer aufklärt.
      Zuletzt geändert von HPWepf; 11.02.2023, 10:29.

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      • #4
        Lieber Kurt

        Es ist extram tragisch, dass diese heidnischen Vorstellungen eines SatanGottes nicht nur in der moselmischen Welt sondern neu durch diese falschen Leherer wie Pink , MacArthur usw. , vorallem aus USA die Unbestigten unterwandern.
        Erschreckend war auch, was ich heute im "fest und treu", (Wolfgang Bühnes Kontaktblatt) lesen musste. Einerseits beinahe Anbetung Luthers und andernseits lehnen sie den Abendmahlspiritismus von Luther und Co. ab.
        in IHM
        Hans Peter

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        • #5
          Lieber Hans Peter

          was ich heute im "fest und treu", (Wolfgang Bühnes Kontaktblatt) lesen musste
          Du hättest es nicht lesen müssen.



          Grüße Kurt R.

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          • #6
            Nicht mehr lesen....

            Lieber Kurt

            nicht mehr lesen,
            wäre eine Alternative, aber es ist in unseren Kreisen sehr verbreitet,
            Wolfgang Bühnes (WB) Literatur zur Hand zu nehmen, ja für manche ist WB ein Halbgott.
            Darum sehe ich es als meine Pflichtlektüre an, "fut" zu lesen und notfalls kritisch darüber zu schreiben.
            Ich schätzte seinen Dienst ja auch sehr aber er kommt jetzt unter die Räder der Irrlehrer, weil er sich vom Worte Gottes wegbewegt, selber sws. nie etwas selbstständig erarbeitet hat und zu den Heidnischen Fabeln hinbewegt.

            Die Tendenz hatte aber WB schon früher, wenn man nur erinnert, wie er früher schon den damaligen Modetrend der Märchentante wie C.S Lewis nicht durchschaut hat.
            Jeder hat seine Schlagseiten, aber WB hat sich selten was sagen lassen.
            Manchmal zwar schon, aber heute kann man ihn, (es) kaum mehr fassen.
            In IHM
            HP
            Zuletzt geändert von HPWepf; 11.02.2023, 10:30.

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