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„Manipulation von Grammatik“

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    Wie Der Apocalypse Code die „Generationen“ definiert

    Hank Hanegraaff gibt eine Lektion in „Manipulation von Grammatik“



    BIBEL PROPHETIE kann ein Hauptstreitpunkt sein, etwas von dem man sich nicht entlasten kann, indem man seine Treue zur „Exegese“ übermäßig anpreist, während man gleichzeitig der Schrift eine Theologie überstülpt. Unglücklicherweise macht sich Hank Hanegraaffs neues Buch The Apokalypse Code beider Dinge schuldig und verdient eine nähere Prüfung.

    Der Apocalypse Code wird als „der Codeknacker für das Buch der Offenbarung“ angekündigt. Nach dem Inhalt zu urteilen misslingt Hanegraaffs Kryptographie. Er verwendet in Wahrheit mehr Zeit, sein eigenes Interpretationssystem zu bauen und Tim LaHaye anzuprangern, als im Kontext auf die Schrift zu schauen. Hanegraaff lässt durchblicken, dass LaHayes Interpretation der Schrift den Lügen Bill Clintons über Sex gleichzusetzen ist [1] und setzt damit kaum ein Beispiel für „einen Weckruf zu biblischer Genauigkeit“. [2] Dennoch führt er etwas namens „exegetische Eschatologie“ ein, ganz mit Akronymen (L.I.G.H.T.S.). Den Beweis, dass sein System „biblische Genauigkeit“ zeigt, bleibt er schuldig. Schaut seine Kommentare zu den Worten Jesu in Matthäus 24 an.

    Nach Hanegraaff meint Jesus, wenn er „ihr“ oder „diese Generation [oder Geschlecht]“ sagt, immer (ohne Ausnahme) jene, die ihm zuhören. Er setzt sich mit seiner Theologie als williger Komplize über die ausdrücklichen Aussagen Jesus rücksichtslos hinweg.

    In Matthäus 24 stellen die Jünger Jesus eine klare Frage: „was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein“ (Mt 24,3). In seiner Antwort führt Jesus präzis Ereignisse auf, die vor seiner „Wiederkunft und dem Ende der Welt“ geschehen müssen. Das schließt falsche Christusse ein (V. 5), Kriege und Kriegsgerüchte (V. 6), ein Heidenvolk wird sich gegen ein anderes erheben (V. 7), und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen (V. 7). Diese Dinge sind nur „der Anfang der Wehen“ (V. 8). Hier noch einige andere: Gläubige werden von allen Nationen um des Namens des Herrn gehasst werden, die Welt wird viele falsche Propheten auftreten sehen, und die Verkündigung des Evangeliums wird zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und der „Mensch der Sünde [dort steht eigentlich Gräuel der Verwüstung]“ (Daniel 9,27) wird an heiliger Stelle stehen. Jesus spricht von Dingen, die mehr umfassen als Israel im Jahr 70 nach Christus. Keiner kann sagen, dass das Leiden (obgleich groß), das sie durch die Hand des Kaisers Titus erfuhren, „eine große Drangsal sein [wird], wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird“ (Mt 24,21). Es bestand im Jahre 70 keine Gefahr, dass kein Fleisch gerettet werden würde, auch hatten die Juden nichts dem Holocaust vergleichbares erlitten. Es passt einfach nicht.

    Um Matthäus 24,34 zu „erklären“, wartet Hanegraaff mit einer gemütlichen (wenn auch vollständig unangemessenen) Analogie auf: „Angenommen, ich sagte zu meinen Kindern, ‚Ich sage euch die Wahrheit, dieser Tag wird gewiss nicht vorbeigehen bis ich euch alle ins Disneyland mitgenommen habe.’ Nehmt ihr an, sie würden sich am Kopf kratzen und sich fragen, ob ich eine zukünftige Generation von Kindern im Sinn hätte?“ [3] Wie fleißig seine Kinder sich auch am Kopf kratzen mögen, seine Analogie hält keinen vernünftigen Vergleich mit dieser Stelle aus. Wenn Hanegraaff spezifische Kriterien ausbreitet (wie Jesus es tat), die vor dem Ausflug erfüllt werden müssen, könnten seine Kinder sehr wohl zum Schluss kommen, dass der Ausflug sich verzögern würde. Das heißt, wenn sie den Worten ihres Vaters Aufmerksamkeit schenken.

    Im Vers 34 stellt Jesus fest, „Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“ Durch die Zerstörung des Tempels im Jahr 70 nach Christus wurde nicht alles erfüllt. Seine Worte sind eindeutig nicht auf jene Jünger begrenzt, die Ihm zuhörten. Zwangsweise muss Hanegraaff seine eigenen Regeln auferlegen. Wie bemerkt beharrt er darauf, dass jedes Vorkommen des Begriffs „Generation – Geschlecht“ nur die Generation bedeute, die angesprochen wurde (Matthäus 24,34; Markus 13,30, Lukas 21,32). Wir haben bereits Matthäus 24 diskutiert, aber die Stellen in Markus 13 und Lukas 21 enthalten parallel zu dem Bericht von Matthäus eindeutig Dinge, die im Jahre 70 nicht erfüllt wurden.

    Traurigerweise zieht Hanegraaff beim Verdrehen der Schrift die Hilfe bekannter Atheisten wie zum Beispiel Bertrand Russel heran, den er als „weltklasse Philosophen und führenden Intellektuellen“ einführt. [4] Doch Psalm 14,1 bezeichnet den Gott verleugnenden Russel „als Narren“. Hanegraaffs Kommentare hinsichtlich Tim LaHaye sind gewiss nicht so nett wie für Bertrand Russel: „LaHayes Widerlegung… ist ungefähr so glaubwürdig für einen unterscheidenden Skeptiker wie Clintons Bonmot, ‚es hängt davon ab, was die Bedeutung des Wortes „ist“ ist.’“ [5] Hanegraaff zitiert Russel als eine „Autorität“, wenn ihm die Position des Atheisten passt.

    Russels Worte werden kritiklos vorgestellt und Hanegraaff zitiert eine Stelle aus Warum ich kein Christ bin, welche die Interpretation der Worte unseres Gottes durch diesen Ablehner Christi enthalten. Russell klagt an, als Jesus sagte, „sorgt euch nicht um das Morgen und solche Dinge… war es zum größten Teil weil Er dachte, das Zweite Kommen würde sehr bald sein.“[6] Was für ein Blödsinn! Er sollte das wissen, aber er gibt Russell eine Freifahrt. Zweckdienlichkeit wie Politik schaffen seltsame Bettgenossen.

    Er fährt fort, Albert Schweitzer zu zitieren, „den großen missionarischen Arzt und Gelehrten des Neuen Testamentes….“[7] Er hätte auch „liberaler Häretiker“ schreiben sollen. Dennoch wird Schweitzer zitiert, weil das, was er sagt, den selbsternannten „Bibelantwort Mann“ unterstützt. Was sagt Jesus hinsichtlich der Definition von „nahe“? Vor Matthäus 24,34 steht Vers 33, der besagt, „Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist.“ Geschah „dies alles“ vor dem Jahre 70 nach Christus? Gewiss nicht.

    Hanegraaffs Versuch, eine bevorzugte Bedeutung zu etablieren, ist dem Angriff der Zeugen Jehovas auf die Gottheit Christi zu vergleichen. Ihre Prämisse ist, dass ein Wort, egal in welchem Kontext, immer dieselbe Bedeutung haben muss. Die Zeugen Jehovas wählten das hebräische Wort lechem aus, welches oft (aber nicht immer) als „Brot“ übersetzt wird. Um vereinbar zu sein, argumentierten sie, sollte es nicht immer einfach „Brot“ bedeuten? In Wahrheit, wurde „lechem“ als „Brot“, „Fleisch“, „Mahl“ übersetzt und nach jüdischen Kommentatoren, kann es sich auch auf jeden Teil eines Opfers beziehen.

    Da Hanegraaff den Kontext der Schrift vernachlässigt hat und auf künstlich aufgestülpte Interpretationen beharrt hat, beruht seine Chronologie schließlich auf falschen Überlegungen, nicht angemessenen Illustrationen und den Meinungen derer, deren einzige Qualifikation darin besteht, dass sie mit ihm einer Meinung sind.

    —Edwin Newby

    1 Hank Hanegraaff, The Apocalypse Code, Thomas Nelson, 2007, 70.

    2 Elliot Miller, “You’re Writing a Book about What?,” Christian Research Journal, 30:2, 3

    3 Hanegraaff, Apocalypse, 81

    4 Ibid., 75

    5 Hank Hanegraaff, “Apocalypse When?”, Christian Research Journal, 30:2, 15.

    6 Hanegraaff, Apocalypse, 76.

    7 Ibid.



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    Übersetzt von W. Hemmerling. Bibelzitate wurden aus der Schlachter Bibel 2000 entnommen.
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