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Jesaja 65- 66

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    Aus: "Ermunterung und Ermahnung"
    Verfasser A.R.

    Die letzten Mitteilungen des Propheten Jesaja
    Gottes Antwort
    (Kapitel 65-66)
    (Schluss von Seite 86)
    Der HERR nimmt Sein Volk an (Kapitel 66,7-14)
    Nun ersteht ein ganz anderes Bild vor dem Äugendes Lesers. Wie schon in früheren Kapiteln und in anderen Prophetenbüchern wird das irdische Volk Gottes, sym¬bolisiert durch das Zentrum Zion, als Frau vorgestellt. Dieses Bild spricht von inniger Verbindung, besonders aber von der Liebe, die Gott zu Israel hat, obwohl das Volk ihr oft nicht entsprochen hat. Er hat es deshalb ver¬lassen, wird es aber in der Endzeit wieder annehmen. Die Wiederherstellung des gläubigen Teils des Volkes wird nun mit dem Ausdruck großer Freude beschrieben.
    Ohne Überleitung beginnt der Abschnitt mit den Worten: „Bevor sie Wehen hatte, hat sie geboren; bevor Schmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden." Zum letzten Mal lenkt der Prophet die Aufmerksamkeit seines Volkes auf das Kommen des Messias, von dem aller Segen ausgeht. Schon in Kapitel 9,5 nennt er ebenso unvermittelt den „Sohn", den Gott „gegeben" hat, im Zusammenhang mit dem Gericht. Dass der „Knabe", der vor den Wehen geboren wird, der Herr Jesus ist, wird durch Offb 12:1-5bestätigt, wo wir Israel ebenfalls als Frau sehen, die „einen Sohn, ein männliches Kind", gebiert. Er, der einmal in Macht und Herrlichkeit erscheint, ist derselbe, der lange vor den Drangsalen Seines Volkes in Niedrigkeit auf die Erde gekommen ist. Denn die „Wehen" und „Schmerzen" sind ein Bild der großen Drangsal, die das Volk durchmachen muss Jes 65:7Jes 26:17Mt 24:8.
    Die zwischen der Geburt des Herrn und der Drangsal liegende Zeit wird hier völlig übergangen, denn das Geheimnis „Christus und die Versammlung" Eph 5:32 ist kein Thema der Weissagungen des Alten Testaments.
    Der Ausruf des Propheten „Wer hat so etwas gehört, wer hat dergleichen gesehen?" kann sich ebenso gut auf das Vorangegangene wie auf das Folgende beziehen. Denn jetzt wird das Entstehen eines neuen Volkes beschrieben. „Land" bedeutet hier wie inRi 18:30 die Bevölkerung des Landes Israel. Diese wird als eine „Nation" gesehen, die „mit einem Mal geboren" wird. Normalerweise dauert es ja Jahrhunderte, bis aus einer Familie ein Volk entsteht, hier aber wird ein schon lange bestehendes Volk mit einem Schlag von Gott als solches - und zwar als Sein Volk - anerkannt. Es ist die Erfüllung der Worte des Propheten Hosea: „Und ich will sie mir säen im Land und will mich über Lo-Ruchama erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi sagen: ,Du bist mein Volk'; und es wird sagen: ,Mein Gott'" (Hos 2,1.25).
    Zwar sind die Juden schon vorher wieder in das Land zurückgekehrt, aber im Unglauben (s. Kap. 18; Hes 37). Die Voraussetzung für die Anerkennung des Volkes vonseiten Gottes ist jedoch nicht ihre Rückkehr in das Land der Väter, sondern ihre gläubige Umkehr zu Ihm. Das stellte der Herr Jesus Nikodemus, dem Lehrer Israels, der dies zunächst nicht verstand, mit den Worten vor: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen"
    Joh 3:3-7; vgl. Hesekiel 36:24-32 Hesekiel 37:27).
    Dies wird jedoch erst nach der Entrückung geschehen, wie Rom 11:25-26 zeigt: „Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: dass Israel zum Teil Verhärtung widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen ist; und so wird ganz Israel errettet werden." Erst dann wird Gott Seine Beziehungen zu Seinem irdischen Volk wieder anknüpfen, zuerst durch Gericht und Drangsal, und nach der Erscheinung Christi durch die Annahme des gläubigen Überrests als Sein Volk. Auf dem Höhepunkt der Drangsal wird der Erlöser kommen. Der gläubige Überrest wird bei der Erscheinung Christi die Sünde des Volkes bekennen, das Ihn verworfen hat, und Ihn als Erretter annehmen. Das ist die Erfüllung der Worte: „Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren" (V. 8). Es geht hier also keineswegs um die Nationen, sondern um den Überrest der Juden, der von Gott anerkannt und zusammen mit dem ebenfalls zurückkehrenden Überrest der zehn Stämme als „ganz Israel" angenommen werden und in das Reich eingehen wird (vgl. Rom 9:27; Rom 11:26).
    In diesen beiden Versen ist von einmaligen Wehen, aber von zwei Geburten die Rede. Die Geburt vor den Wehen ist die des Herrn Jesus („ein Knabe"), die zweite, die sozusagen während der Wehen stattfindet, das geistliche Wiedererstehen des irdischen Volkes Gottes („Land", „Nation", „Kinder"; s. Jes 8:18; Jes 63:8).
    Die Erfüllung beider Weissagungen, sowohl der Geburt des Messias als auch der geistlichen ,Wiedergeburt' des Volkes Israel, mag dem menschlichen Verstand als unmöglich erscheinen. Der Unglaube leugnet daher beides, weil er die Existenz Gottes außer Betracht lässt. Aber ebenso wie Er die erste Weissagung in der „Fülle der Zeit" zur Erfüllung gebracht hat, wird Er auch die zweite in der „Vollendung des Zeitalters" verwirklichen (Gal 4:4; Mt 24:3). Wenn Seine Zeit gekommen ist, kann nichts und niemand Ihn hindern. Sollte Er den Prozess der Geburt beginnen lassen und nicht vollenden, oder gar die Geburt verhindern? Unmöglich! Als „der HERR" (Jahwe/Jehova)
    und „dein Gott" für Israel wird Er alles, was Er sich vorgesetzt hat, zu Seiner Zeit zur Ausführung bringen (V. 9).
    Alle, die Jerusalem lieben, werden aufgerufen, sich mit ihr darüber zu freuen, dass Gott Sein Volk und Seine Stadt wieder angenommen hat. Nicht die Spötter behal¬ten Recht, sondern die Verspotteten, denen jene in der Zeit der Drangsal höhnisch zugerufen hatten: „Der HERR erzeige sich herrlich, dass wir eure Freude sehen mögen!" (V. 10; s. V. 5).
    Alle, die über Jerusalem getrauert haben, werden jetzt getröstet (vgl. Mt 5:4). Dieser Trost hat eine völlig neue Dimension. Wir verstehen unter Trost einen hilfreichen Zuspruch in einer traurigen Lage, der es uns leichter macht, Umstände zu ertragen, die wir nicht ändern können. Hier aber ist das Leid der Verfolgungen des Überrests für immer beendet und deshalb auch die Trauer vorüber. Der Trost besteht in einer vollkommen veränderten Situation, ja in einer Person: Es ist der Herr Jesus, der „Trost Israels" (Lk 2:25; vgl. Jes 40:1-5). Sein Erscheinen wird für die gläubigen Juden das Ende allen Leids sein, ebenso wie Sein Kommen zur Entrückung schon vorher all unser Leid beenden wird!
    Als Frau und Mutter lässt die jetzt so reich gesegnete Stadt Jerusalem ihre Kinder, das heißt den gläubigen Teil des Volkes, „an der Brust ihrer Tröstungen" saugen und satt werden, damit sie sich an der Fülle ihrer Herrlichkeit sättigen können (V. 11). Und worin besteht die Herrlichkeit Zions? In dem, womit Gott sie segnet (Jes 60,1-2

    Jes 62:2. Er wendet ihr Seinen Frieden zu wie einen Strom und die Herrlichkeit der Nationen wie einen überflutenden Bach, und sie gibt mit Freuden weiter, was Er ihr auf diese Weise schenkt. Da die Segnungen Israels während des Tausendjährigen Reiches auf dieser Erde sein werden, umfassen sie sowohl materielle als auch geistliche Wohltaten. Die letzteren kommen unmittelbar von Gott, die ersteren werden ihr von den Nationen gebracht, und zwar beide in einem unerschöpflichen Maß, näm¬lich „wie ein Strom" und „wie ein überflutender Bach" (s. Kap. 60,5.13.16; 61,6). Die Nationen werden dem Volk Gottes nicht nur ihre Herrlichkeit bringen, sondern ihm auch jede Hilfe und alle Zuneigung zuteil werden lassen (V. 12; Jes 49:22; Jes 60:4
    Nicht nur die Stadt Jerusalem wird als tröstende Mutter des Volkes betrachtet, sondern der HERR wird Sein Volk dort trösten „wie einen, den seine Mutter tröstet". Ein Bild voll zarter Schönheit! Der HERR ist nicht nur der Vater Seines Volkes (Kap. 63,16; 64,7), sondern Er liebt und tröstet es „wie eine Mutter". Die in Seine liebenden Arme heimgekehrten Angehörigen des Volkes dürfen sich jetzt für immer in Jerusalem zu Hause fühlen (V. 13).
    Sie werden alles, was ihr Gott für sie bereitet hat, mit staunenden Augen betrachten, und nicht nur ihre Herzen werden sich darüber freuen, sondern sie werden Seinen reichen Segen mit Leib und Seele genießen. „Gras" ist hier nicht ein Bild menschlicher Schwachheit wie in Kapitel 40,8, sondern der von Gott geschenkten Lebenskraft (s. Kap. 58,11; 60,5; Ps 92,13-16). Gottes Hand, die Jerusalem den Becher des Grimmes gegeben, ihr aber auch Rettung gebracht hat, wird sich in jeder Hinsicht an Seinen Knechten kundgeben (s. Kap. 40,1; 51,17). Seine liebevolle Hinwendung zu Jerusalem und zu Seinem Volk macht jedoch zugleich den Unterschied zwischen „seinen Knechten" und „seinen Feinden", den Gegenständen Seines Grimms, deutlich (V. 14; vgl. Mal 3:17 f. Mt 13:30
    A. Remmers
    Aus:
    Ermunterung + Ermahnung 4/2007 Christliche Schriftenverbreitung 100153 D-42490
    Der Herr ist Rettung: Best Nr 257.181
    Aus:
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