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    aus: Bibel im Überblick
    Arend Remmers
    Die Bibel im Überblick
    CSV Christliche Schriftenverbreitung
    Postfach 10 01 53,
    42490 Hückeswagen


    3. Die Apokryphen und Pseudepigraphen

    Die Apokryphen und Pseudepigraphen Gegenwärtig wird häufig über die Apokryphen der Bibel gesprochen und geschrieben.
    Teilweise werden sie als wichtige Dokumente bezeichnet, die der Heiligen Schrift ebenbürtig sind. Vielen Bibellesern
    sind die Apokryphen jedoch nahezu unbekannt. Das Wort Apokryphen stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet:
    „verborgen, geheim".
    In den letzten vorchristlichen Jahrhunderten entstanden zusätzlich zu den inzwischen von den Juden als kanonisch anerkannten Büchern
    des AT eine Reihe weiterer religiöser Schriften:
    Judith, Weisheit Salomos, Tobias, Jesus Sirach, Baruch, 1. und 2. Makkabäer, Stücke zu Esther und zu Daniel.

    Diese Bücher waren aber nie Bestandteile der hebräischen Bibel.
    Sie tauchten erstmals in der Septuaginta (3./2. Jh. v. Chr.) auf.

    Von dort wurden sie in die lateinische Übersetzung der Bibel von Hieronymus, die Vulgata (um 400 n. Chr.) übernommen.
    Sie gehören seitdem zum festen Bestandteil der katholischen Bibel und wurden 1546 auf dem Konzil zu Trient endgültig
    als den übrigen Schriften gleichwertig anerkannt. Abgesehen von manchen geschichtlichen Unrichtigkeiten ist das gesamte Niveau
    der Apokryphen mit dem der kanonischen Schriften nicht zu vergleichen. Mit Recht ist auch darauf hingewiesen worden,
    dass Aussprüche wie „So spricht der Herr" oder ähnlich („Gott sprach", „das Wort des Herrn" usw.), die in den Schriften des AT ungefähr
    2.000-mal vorkommen, in den Apokryphen kein einziges Mal gebraucht werden.

    Von den Rabbinern Palästinas wurden die Apokryphen, deren Herkunft im Dunkel liegt (evtl. Ägypten oder Syrien?),
    schon im Altertum nicht als Gottes Wort anerkannt. Obwohl oft behauptet wird, das NT enthalte Zitate aus den Apokryphen,
    gibt es kein einziges unzweifelhaftes Zeugnis dafür. Im Anhang der lateinischen Vulgata erscheinen noch weitere Texte,
    die als pseudepigraphisch (d. h. unter falschem Namen geschrieben) bezeichnet werden:
    das Gebet Manasses, 3. und 4. Esra, Psalm 151 und der Laodizeerbrief.

    Auch dem NT wurden schon früh eine Reihe von Apokryphenhinzugefügt.
    Sie stammen frühestens aus dem 2. Jh. n. Chr., d.h. aus der Zeit nach der Vollendung des biblischen Kanons.
    Es handelt sich dabei um eine Fülle teils märchenhafter Schriften über den Herrn Jesus und die Apostel sowie
    um gefälschte Briefe von Aposteln und anderen biblischen Personen, die deutlich offenbaren, dass es sich um
    menschliche Machwerke handelt. Von einigen Forschern werden auch die Schriften der so genannten
    „Apostolischen Väter" dazugezählt. Die bekanntesten dieser nachapostolischen Schriften sind:
    der Klemens Brief, der Barnabasbrief, die Apostellehre {Didache) und der Hirte des Hermas.
    Heute geht die protestantische historisch-kritische Theologie nicht mehr davon aus, dass die Bücher der Bibel
    von Gottes Geist inspiriert sind und hat daher zwangsläufig deren Unterscheidung von den nicht inspirierten Schriften aufgegeben.
    Deshalb erscheinen mehr und mehr Bibelausgaben mit Einschluss der Apokryphen oder „Spätschriften", wie sie euphemistisch oder
    verbrämend genannt werden. Die Geschichte dieser Schriften macht jedoch klar, dass sie nicht zum Kanon der Heiligen Schrift gehören,
    den Gott uns gegeben hat. Schriften wie das Buch Henoch, das manchmal mit dem Judasbrief (V. 14) in Verbindung gebracht wird,
    sind jedoch noch nicht einmal zu den Apokryphen zu rechnen, sondern gehören zur so genannten „apokalyptischen Literatur"
    der Juden, die u. a. in reichem Maß in Qumran am Toten Meer gefunden wurde.
    Der Satz des Reformators Martin Luther (1483-1546) über die Apokryphen behält bis heute seine Gültigkeit:
    „Das sind Bücher ,die der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen sind."
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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