Den Männern von Athen wurde ebenso gesagt, dass Gott »verordnete Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat« (V 26).
Ihre Verantwortung bestand darin, »Gott (zu) suchen«.
Aber die Menschen unterließen dies, wobei jene geschichtlichen Zeiträume als
»die Zeiten der Unwissenheit« bezeichnet werden.
Sie wussten nicht, dass es den Menschen möglich war, den HERRN zu suchen; dass Er den Menschen nicht unerreichbar fern war; dass ihr Leben in Ihm den Ursprung hatte. Es war nicht sinnvoll, die alttestamentlichen Schriftstellen zu zitieren, um diese Tatsachen zu belegen. Paulus musste auf den Ausspruch eines der Ihrigen, eines Dichters, Bezug nehmen: »Denn wir sind auch sein Geschlecht«.
Dieses Zitat stammt von Aratus, einem Dichter aus Zilizien, wobei fast die gleichen Worte von Kleanthes gebraucht werden. Beide Autoren waren Stoiker.
Paulus zitierte in Tit 1,12 einen anderen säkularen Dichter, weswegen wir aber nicht annehmen sollten, Paulus hätte die griechische Literatur gut gekannt. Als er Pharisäer und dann Christ war, gab es anderes, was seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Bezüglich der Juden trat Gott in jenen Zeiten der Unwissenheit als derjenige auf, der angesichts des kommenden Opfers Christi über ihre Sünden hinwegsah
(Röm 3,25), doch was die Angehörigen der Nationen betraf, folgten jenen Zeiten der Unwissenheit Tage, da sie die Möglichkeit hatten (und haben), Buße zu tun.
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