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Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

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  • Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

    Q. von Torsten B.
    • Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

  • #2
    AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

    Lieber Hans Peter

    Also wenn Torsten B. diese Frage frewillig formuliert und geschrieben hat, dann würde ich sagen JA. Wenn er dies aber "einfach tun musste", vielleicht sogar ohne es zu wollen, würde ich sagen NEIN.

    Kommentar


    • #3
      AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

      Hätte der Mensch keinen freien Willen , wer wäre verantwortlich für die Taten eines Hitler , Stalin , Kaiser Nero usw.?
      Die Calvinisten müssen dann GOTT verantwortlich machen , auch für unsere Sünden. Oder?

      Kommentar


      • #4
        AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

        Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?
        Der Mensch steht tatsächlich ("wirklich") in dieser Verantwortung vor Gott!

        Neben vielen praktischen Beispielen aus dem Wort Gottes, führe ich ein paar wenige Stellen an; -besonders im Fokus "nicht gewollt".

        Sprüche 1, 24-25
        "Weil ich gerufen, und ihr euch geweigert(!) habt, meine Hand ausgestreckt, und niemand aufgemerkt(!) hat,
        und ihr all meinen Rat verworfen(!), und meine Zucht nicht gewollt(!) habt:..."

        Jesaja 30,15
        "...Denn so spricht der Herr, Jehova, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe würdet ihr gerettet werden; in Stillsein und in Vertrauen würde eure Stärke sein. Aber ihr habt nicht gewollt(!);..."

        Lukas 13,34
        Jerusalem, Jerusalem, die da tötet(!) die Propheten und steinigt(!), die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen(!), wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel, und ihr habt(!) nicht(!) gewollt!

        Hier noch ein Beispiel, wo Herr Jesus nach dem Willen der Menschen fragt:

        Und Jesus blieb stehen und rief sie und sprach: Was wollt(!) ihr(!), daß ich euch tun soll?
        Sie sagen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden.
        Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgten ihm nach.

        Matthäus 20

        Wer behauptet, daß der Mensch keinen sogenannten "freien Willen" hat, meint auch, daß der Mensch keine Verantwortung vor Gott dem Herrn hat. Und wer meint, daß der Mensch keinen sogenannten "freien Willen" hat, aber in der Verantwortung vor Gott dem Herrn steht, hat intellektuelle Philosophen zu Brüdern. Und wer meint, daß der Mensch einen sogenannten "freien Willen" hat, aber keine Verantwortung vor Gott dem Herrn; -auch dieser ist schon gerichtet.

        Kommentar


        • #5
          AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

          Nachtrag

          Der sogenannte Begriff "freier Wille" ist auch eine Bezeichnung, welcher nicht im Wort Gottes zu finden ist und oft genug mehr Verzierungen bekommt, als dieser tatsächlich verdient. Endgültig und praktisch bewegt sich alles um Gott(!) und Seine Gemeinschaft(!) mit Seinem Geschöpf Mensch; -dieser hat jedoch in seiner Verantwortung und willentlich versagt, durch Ungehorsam.

          Kommentar


          • #6
            AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

            Freier, unfreier Wille



            immer einmal wieder ist diese Frage aktuell. Die Beschäftigung damit führt immer wieder zu gewaltigen Kontroversen und leider auch immer wieder zu viel Streit, was wenig förderlich ist. Zunächst einmal sollten wir festhalten, dass „Freier Wille“ kein biblischer Begriff ist. Da die Bibel diesen Ausdruck nicht kennt, handelt es sich offensichtlich um eine menschliche Definition, die wir genauer untersuchen müssen.

            Interessant ist, dass dieser Begriff eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzung der Calvinisten mit der Arminianern spielt. Beide Gruppen werden heute zu der protestantischen Bewegung gerechnet, wie sie aus der so genannten Reformationszeit hervorgegangen ist.

            Wenden wir uns zunächst den Calvinisten zu. Diese behaupten der Mensch habe keinen freien Willen, er könne gar keine Entscheidungen fällen, schließlich sei der Mensch ja tot in Sünden und Vergehungen und habe darum gar keine Chance sich für das Gute zu entscheiden, geschweige denn sich zu bekehren. In der Folge finden wir dann auch viele Anhänger dieser Idee, die haben sich nicht bekehrt, sondern die wurden bekehrt. Schließlich geschieht alles nach dem Willen Gottes und nach göttlicher Vorherbestimmung. Da sind dann im Extremfall sogar die Tippfehler in diesem Dokument von Gott vorherbestimmt.

            Die calvinistische Definition vom „unfreien Willen“ lehnen viele sofort reflexartig ab. Hat denn der Mensch dann einen freien Willen? Wenden wir uns jetzt den Arminianern, den Vertretern des „freien Willen“ zu. Jacobus Arminius lehnte die Prädestinationslehre Calvins ab und propagierte, im Gegensatz dazu, den von Gott befreiten Willen des Menschen.

            Die Erbsünde ist zwar absolut. Allerdings kann der Mensch zwischen Gut und Böse unterscheiden und sich mit Hilfe der vorauseilenden Gnade Gottes für die Umkehr zu Gott und die Nachfolge Jesu entscheiden. Der oftmals von calvinistischer Seite geäußerte Vorwurf der Nähe der Remonstranten zum Pelagianismus wird von den Remonstranten energisch zurückgewiesen. Die Fähigkeit zur Selbsterlösung im Pelagianismus wird von den Remonstranten abgelehnt: Der Mensch ist durch die Erbsünde grundsätzlich nicht dazu fähig. Das Handeln Gottes an den Menschen macht diese aber fähig, zu Gott umzukehren und in der Nachfolge Jesu zu leben. Im Gegensatz zur calvinistischen Lehre bestimmt Gott – nach der Überzeugung der Remonstranten – aber nicht vorher, wer als Sünder verdammt oder als geheiligt errettet wird (doppelte Prädestination). Der Mensch wird durch Gottes vorauseilende Gnade dazu befähigt, sich selbst zu entscheiden.“ (Wikipedia)

            Hier ist entscheidend, dass dem Menschen der „freie Wille“ zugesprochen wird. Vorauseilende Gnade versetzt den Menschen in die Lage eine Willensentscheidung für oder gegen die Nachfolge Jesu zu treffen. Das kann man so natürlich nicht in der Bibel finden.

            Wenn man diese Definition des freien Willen kennen würde, dann würden sich die meisten den „freien Willen“ der Arminianer genauso ablehnen, wie sie den „unfreien Willen“ der Calvinisten ablehnen. Leider ist den meisten aber gar nicht bekannt, auf Grund welcher Definition argumentiert wird. Jeder hat so noch seine eigene Definition, die er dann natürlich dem anderen unterstellt. Nachdem die Schrift also den Begriff „freier Wille“ gar nicht kennt, wollen wir untersuchen, was denn die Bibel kennt.

            Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass freiwillig bzw. Freiwilligkeit sehr häufig im Alten Testament vorkommt und im Neuen Testament nur dreimal freiwillig vorkommt. Charakteristisch ist die Stelle, in der Freiwilligkeit vorkommt:

            „Opfern will ich dir mit Freiwilligkeit; deinen Namen preisen, HERR, denn er ist gut.“ Psalm 54,8

            Zu freiwillig können wir festhalten, dass dieser Ausdruck sehr häufig in Verbindung mit Opfern genannt wird, die nicht vorgeschrieben waren, durch die Gott in besonderer Weise geehrt wurde. Weiter kommt der Ausdruck in Verbindung mit Handlungen vor, die Jehova gefallen und IHN ehren.

            Wenden wir uns den drei Stellen zu in denen im Neuen Testament „freiwillig“ vorkommt.

            „[16] Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn eine Notwendigkeit liegt mir auf; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte!
            [17] Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn, wenn aber unfreiwillig, so bin ich mit einer Verwaltung betraut.“ 1. Kor. 9,16+17

            Hier wird deutlich, dass die Notwendigkeit das Evangelium zu verkündigen freiwillig getan wird. Das scheint fast ein Widerspruch zu sein. Paulus verkündigt das Evangelium, die Verkündigung liegt als Notwendigkeit auf ihm, er tut es freiwillig und bekommt Lohn. Die Alternative ist, Paulus verkündigt das Evangelium, die Verkündigung liegt als Notwendigkeit auf ihm, er tut es unfreiwillig und ist dann mit einer Verwaltung betraut. Das, was Paulus tut, ist dann freiwillig, wenn es dem Willen von Paulus entspricht.

            „Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei.“ Philemon 14

            Paulus hätte große Freimütigkeit in Christus Onesimus bei sich zu behalten, er sendet aber Onesimus zu Philemon um die Wohltat von Philemon freiwillig zu erhalten und nicht gezwungen. Die freiwillige Gabe Philemons wird dann in Vers 21 noch als Gehorsam gekennzeichnet. Vorher hat er in Vers 20 gesagt: „Ja, Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben im Herrn, erquicke mein Herz in Christus.“ So etwas geht nur, wenn der Wille des Paulus, der Wille des Philemon und der Wille des Herrn völlig übereinstimmen. Ich möchte sogar noch weitergehen und Onesimus in diesen gleichen Willen einschließen. Freiwillig ist eine Handlung, wenn der eigene Wille und der Wille des Herrn völlig übereinstimmen.

            „Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig“ 1. Petr. 5,2

            Auch hier ist die Handlung freiwillig bzw. bereitwillig, wenn der Wille der Handelnden mit dem Willen des Herrn deckungsgleich ist. Die gleiche äußerliche Handlung des Hütens kann auch zwanghaft oder für schändlichen Gewinn geschehen. Was der Herrn ehrt geschieht freiwillig.

            Ich denke wir haben genau den Gegensatz in Römer 7.

            „[14] Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft;
            [15] denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus.
            [16] Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist.
            [17] Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde.
            [18] Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, [finde ich] nicht.
            [19] Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich.“ Röm. 7,14-19

            Im biblischen Sinn tut der natürliche Mensch sicher nichts freiwillig oder mit Freiwilligkeit, denn dann müsste das Tun mit den Gedanken Gottes übereinstimmen. Gott gibt aber jedem Menschen zwei- dreimal die Gelegenheit zum Sinneswandel. (Hiob 33,29). Dies stellt den Menschen unter Verantwortung und nicht Gott. Im Sinn der Arminianer ist der menschliche Wille sicher nicht durch vorauseilende Gnade befreit. Römer 4,16 macht deutlich, dass der Glaube der Gnade vorausgeht.

            Zusammenfassend kann man sagen: Weder freier noch unfreier Wille entsprechend biblischen Ausführungen. Jeder Mensch steht unter Verantwortung es gibt keine Prädestination, wenn die Bibel von Auswahl spricht, dann hat das nichts mit Errettung zu tun. Es gibt auch keine vorauseilende Gnade, die Menschen plötzlich teilweise in die Lage versetzt objektiv zwischen Gut und Böse abzuwägen.

            Biblisch kommt es zu Freiwilligkeit oder freiwilligen Handlungen, wenn ein Mensch in Gemeinschaft mit Gott lebt und sein Wille mit dem Willen Gottes völlig übereinstimmt.

            Ich muss zugeben, dass ich bei Freiem Willen lange meine eigene Definition hatte und die Definition der Arminianer überhaupt nicht kannte. Von daher gesehen ist hat diese Mail an manchen Stellen Korrekturen von älteren Artikeln, die ich geschrieben habe.

            Herzliche Grüße
            Ulrich
            immer einmal wieder ist diese Frage aktuell. Die Beschäftigung damit führt immer wieder zu gewaltigen Kontroversen und leider auch immer wieder zu viel Streit, was wenig förderlich ist. Zunächst einmal sollten wir festhalten, dass „Freier Wille“ kein biblischer Begriff ist. Da die Bibel diesen Ausdruck nicht kennt, handelt es sich offensichtlich um eine menschliche Definition, die wir genauer untersuchen müssen.

            Interessant ist, dass dieser Begriff eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzung der Calvinisten mit der Arminianern spielt. Beide Gruppen werden heute zu der protestantischen Bewegung gerechnet, wie sie aus der so genannten Reformationszeit hervorgegangen ist.

            Wenden wir uns zunächst den Calvinisten zu. Diese behaupten der Mensch habe keinen freien Willen, er könne gar keine Entscheidungen fällen, schließlich sei der Mensch ja tot in Sünden und Vergehungen und habe darum gar keine Chance sich für das Gute zu entscheiden, geschweige denn sich zu bekehren. In der Folge finden wir dann auch viele Anhänger dieser Idee, die haben sich nicht bekehrt, sondern die wurden bekehrt. Schließlich geschieht alles nach dem Willen Gottes und nach göttlicher Vorherbestimmung. Da sind dann im Extremfall sogar die Tippfehler in diesem Dokument von Gott vorherbestimmt.

            Die calvinistische Definition vom „unfreien Willen“ lehnen viele sofort reflexartig ab. Hat denn der Mensch dann einen freien Willen? Wenden wir uns jetzt den Arminianern, den Vertretern des „freien Willen“ zu. Jacobus Arminius lehnte die Prädestinationslehre Calvins ab und propagierte, im Gegensatz dazu, den von Gott befreiten Willen des Menschen.

            Die Erbsünde ist zwar absolut. Allerdings kann der Mensch zwischen Gut und Böse unterscheiden und sich mit Hilfe der vorauseilenden Gnade Gottes für die Umkehr zu Gott und die Nachfolge Jesu entscheiden. Der oftmals von calvinistischer Seite geäußerte Vorwurf der Nähe der Remonstranten zum Pelagianismus wird von den Remonstranten energisch zurückgewiesen. Die Fähigkeit zur Selbsterlösung im Pelagianismus wird von den Remonstranten abgelehnt: Der Mensch ist durch die Erbsünde grundsätzlich nicht dazu fähig. Das Handeln Gottes an den Menschen macht diese aber fähig, zu Gott umzukehren und in der Nachfolge Jesu zu leben. Im Gegensatz zur calvinistischen Lehre bestimmt Gott – nach der Überzeugung der Remonstranten – aber nicht vorher, wer als Sünder verdammt oder als geheiligt errettet wird (doppelte Prädestination). Der Mensch wird durch Gottes vorauseilende Gnade dazu befähigt, sich selbst zu entscheiden.“ (Wikipedia)

            Hier ist entscheidend, dass dem Menschen der „freie Wille“ zugesprochen wird. Vorauseilende Gnade versetzt den Menschen in die Lage eine Willensentscheidung für oder gegen die Nachfolge Jesu zu treffen. Das kann man so natürlich nicht in der Bibel finden.

            Wenn man diese Definition des freien Willen kennen würde, dann würden sich die meisten den „freien Willen“ der Arminianer genauso ablehnen, wie sie den „unfreien Willen“ der Calvinisten ablehnen. Leider ist den meisten aber gar nicht bekannt, auf Grund welcher Definition argumentiert wird. Jeder hat so noch seine eigene Definition, die er dann natürlich dem anderen unterstellt. Nachdem die Schrift also den Begriff „freier Wille“ gar nicht kennt, wollen wir untersuchen, was denn die Bibel kennt.

            Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass freiwillig bzw. Freiwilligkeit sehr häufig im Alten Testament vorkommt und im Neuen Testament nur dreimal freiwillig vorkommt. Charakteristisch ist die Stelle, in der Freiwilligkeit vorkommt:

            „Opfern will ich dir mit Freiwilligkeit; deinen Namen preisen, HERR, denn er ist gut.“ Psalm 54,8

            Zu freiwillig können wir festhalten, dass dieser Ausdruck sehr häufig in Verbindung mit Opfern genannt wird, die nicht vorgeschrieben waren, durch die Gott in besonderer Weise geehrt wurde. Weiter kommt der Ausdruck in Verbindung mit Handlungen vor, die Jehova gefallen und IHN ehren.

            Wenden wir uns den drei Stellen zu in denen im Neuen Testament „freiwillig“ vorkommt.

            „[16] Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn eine Notwendigkeit liegt mir auf; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte!
            [17] Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn, wenn aber unfreiwillig, so bin ich mit einer Verwaltung betraut.“ 1. Kor. 9,16+17

            Hier wird deutlich, dass die Notwendigkeit das Evangelium zu verkündigen freiwillig getan wird. Das scheint fast ein Widerspruch zu sein. Paulus verkündigt das Evangelium, die Verkündigung liegt als Notwendigkeit auf ihm, er tut es freiwillig und bekommt Lohn. Die Alternative ist, Paulus verkündigt das Evangelium, die Verkündigung liegt als Notwendigkeit auf ihm, er tut es unfreiwillig und ist dann mit einer Verwaltung betraut. Das, was Paulus tut, ist dann freiwillig, wenn es dem Willen von Paulus entspricht.

            „Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei.“ Philemon 14

            Paulus hätte große Freimütigkeit in Christus Onesimus bei sich zu behalten, er sendet aber Onesimus zu Philemon um die Wohltat von Philemon freiwillig zu erhalten und nicht gezwungen. Die freiwillige Gabe Philemons wird dann in Vers 21 noch als Gehorsam gekennzeichnet. Vorher hat er in Vers 20 gesagt: „Ja, Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben im Herrn, erquicke mein Herz in Christus.“ So etwas geht nur, wenn der Wille des Paulus, der Wille des Philemon und der Wille des Herrn völlig übereinstimmen. Ich möchte sogar noch weitergehen und Onesimus in diesen gleichen Willen einschließen. Freiwillig ist eine Handlung, wenn der eigene Wille und der Wille des Herrn völlig übereinstimmen.

            „Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig“ 1. Petr. 5,2

            Auch hier ist die Handlung freiwillig bzw. bereitwillig, wenn der Wille der Handelnden mit dem Willen des Herrn deckungsgleich ist. Die gleiche äußerliche Handlung des Hütens kann auch zwanghaft oder für schändlichen Gewinn geschehen. Was der Herrn ehrt geschieht freiwillig.

            Ich denke wir haben genau den Gegensatz in Römer 7.

            „[14] Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft;
            [15] denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus.
            [16] Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist.
            [17] Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde.
            [18] Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, [finde ich] nicht.
            [19] Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich.“ Röm. 7,14-19

            Im biblischen Sinn tut der natürliche Mensch sicher nichts freiwillig oder mit Freiwilligkeit, denn dann müsste das Tun mit den Gedanken Gottes übereinstimmen. Gott gibt aber jedem Menschen zwei- dreimal die Gelegenheit zum Sinneswandel. (Hiob 33,29). Dies stellt den Menschen unter Verantwortung und nicht Gott. Im Sinn der Arminianer ist der menschliche Wille sicher nicht durch vorauseilende Gnade befreit. Römer 4,16 macht deutlich, dass der Glaube der Gnade vorausgeht.

            Zusammenfassend kann man sagen: Weder freier noch unfreier Wille entsprechend biblischen Ausführungen. Jeder Mensch steht unter Verantwortung es gibt keine Prädestination, wenn die Bibel von Auswahl spricht, dann hat das nichts mit Errettung zu tun. Es gibt auch keine vorauseilende Gnade, die Menschen plötzlich teilweise in die Lage versetzt objektiv zwischen Gut und Böse abzuwägen.

            Biblisch kommt es zu Freiwilligkeit oder freiwilligen Handlungen, wenn ein Mensch in Gemeinschaft mit Gott lebt und sein Wille mit dem Willen Gottes völlig übereinstimmt.

            Ich muss zugeben, dass ich bei Freiem Willen lange meine eigene Definition hatte und die Definition der Arminianer überhaupt nicht kannte. Von daher gesehen ist hat diese Mail an manchen Stellen Korrekturen von älteren Artikeln, die ich geschrieben habe.

            Herzliche Grüße
            Im Herrn Jesus Christus
            Hans Peter Wepf
            1. Mose 15.6

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            • #7
              AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

              Freier Wille
              Freier Wille Römer 9.14-24
              Freier Wille Epheser 1.4-5
              Freier Wille Philipper 2.12-13
              Freier Wille Apostelgeschichte 2.23
              Freier Wille Johannes 15.16
              Freier Wille Jeremia 1.5
              Freier Wille Apostelgeschichte 13.48
              Freier Wille Apostelgeschichte 16.14
              Freier Wille Irrlehre von J.N.D. (Darby)
              Im Herrn Jesus Christus
              Hans Peter Wepf
              1. Mose 15.6

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              • #8
                AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

                BIBEL BASICS

                Im Herrn Jesus Christus
                Hans Peter Wepf
                1. Mose 15.6

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                • #9
                  AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

                  Die Frage stammt (wie der Link schon zeigt) aus einem Lehrgang der Online-Bibelschule AGANDO. Wir wollen unseren knapp 100 Schülern neben dem Bibelwissen auch bestimmte Themen vorstellen bzw. bestimmten Fragen nachgehen. DANKE für jeden Beitrag dazu.

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                  • #10
                    AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

                    Schnabel, E. J. (2016). Der Brief des Paulus an die Römer: Kapitel 6–16. (G. Maier, H.-W. Neudorfer, R. Riesner, & E. J. Schnabel, Hrsg.) (S. 314–316). Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag.

                    Die meisten Ausleger sehen, dass Paulus in 9,13 auf eine „doppelte Prädestination“ (gemina predestinatio) zusteuert, die Vorherbestimmung zum Heil und zum Unheil. Zu beachten ist Folgendes:

                    1. Paulus spricht von der Verwerfung Esaus im Zusammenhang der im Kontext betonten Erwählung durch die freie Gnade und Liebe Gottes. Verwerfung ist der logische Umkehrschluss der Erwählung von Isaak und Jakob/Israel, nicht der Ausgangspunkt oder das explizite Endziel der Argumentation. Die Betonung der Erwählung dient der theologischen Absicht, die völlige Freiheit des einen wahren Gottes zu unterstreichen, der in der Geschichte die Geschichte seines erwählten Volkes zu ihrem Ziel führt. Im größeren Kontext dient die Betonung der Erwählung (wie in 8,28–30) der Vergewisserung der Heilsgewissheit, nicht der arroganten Selbstsicherheit der eigenen Beziehung zu Gott.

                    2. Das Argumentationsziel in Röm 9–11 richtet sich im Kontext von 2,1–3,20 auf Israels Betonung seiner Erwählung durch Gott, die den Glauben an den Messias unnötig oder zur bloßen Option macht, nicht auf die Verwerfung bestimmter Menschen oder Menschengruppen. Paulus verwendet also den Text, der die Erwählung von Jakob/Israel betont, gegen Israel, das sich dem Messias Jesus verweigert. Das in 9,6–13 beschriebene Prinzip der heilsgeschichtlichen Auswahl durch Gott betont im Gespräch mit dem zeitgenössischen Judentum, dass ethnische Abstammung von Abraham und mit Jakob verbundene nationale Identität nicht gegen das erwählende, Heil schaffende Wort Gottes angeführt und eingesetzt werden können, und dass gutes Verhalten keinen Anspruch vor Gott begründet. Gleichzeitig gilt, dass die Verwerfung Esaus nicht bedeutet, dass dieser aus der Fürsorge Gottes herausgefallen ist und ewiges Unheil zu zeitigen hat: Isaak segnet auch seinen Sohn Esau (Gen 27,39–40), dessen Genealogie sowohl in Gen 36,1–43 als auch in 1Chron 1,35–42 (die Herrscher Edoms werden in 1,43–54 aufgeführt) verzeichnet wird; und in Deut 23,8–9 heißt es: „Der Edomiter dagegen soll dir kein Gräuel sein; denn er ist dein Bruder. Der Ägypter soll dir kein Gräuel sein; denn du hast als Fremder in seinem Land gewohnt. In der dritten Generation dürfen ihre leiblichen Nachkommen in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden“.

                    3. Paulus spricht von Verwerfung im Kontext seines Anliegens zu beschreiben, wie es zur Rettung von „ganz Israel“ kommen wird (11,24–32). Der Widerstand Israels gegen den Messias Jesus dient der Rettung der Heiden (11,11–24), die ihrerseits zur Rettung Israels führen wird. Es geht Paulus also nicht um die eher abstrakte Frage nach einer doppelten Prädestination, sondern um Rettung der Menschen, die gegenwärtig als „Verworfene“ gelten könnten.

                    4. Die Betonung der freien, souveränen Erwählung durch Gott und die Verwerfung anderer führen nicht automatisch zu der Feststellung, dass Gott vollkommen willkürlich handelt: Das Bild von dem allmächtigen Gott als dem Töpfer (9,20–23) verweist auf eine Dimension des Handelns Gottes, die der begrenzte Mensch nicht verstehen kann (vgl. 11,33–36). Gleichzeitig ist festzuhalten, dass die freie Erwählung durch Gottes Gnade eine Feststellung nach dem Ereignis der Erwählung ist, welche weder als Vorhersage zukünftiger Entwicklungen noch als Instrument der Einteilung der Menschen in Erwählte und Verworfene tauglich ist. Erst im Endgericht wird sich herausstellen, wer zu den „Gefäßen des Zorns“ und wer zu den „Gefäßen der Barmherzigkeit“ (9,22–23) gehört. In der Zeit bis zur „Offenbarung der Söhne Gottes“ (8,19) haben die Jesusbekenner als die Erwählten Gottes die Aufgabe, das Evangelium zu verkündigen, ohne zu unterscheiden zwischen „Griechen und Barbaren, Gebildeten und Ungebildeten“ (1,14), den Juden zuerst und auch den Griechen (1,16).

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

                      Schnabel, E. J. (2016). Der Brief des Paulus an die Römer: Kapitel 6–16. (G. Maier, H.-W. Neudorfer, R. Riesner, & E. J. Schnabel, Hrsg.) (S. 314–316). Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag.
                      Diese Erklärung befindet sich zwar auf einen nützlichen Weg, allerdings gleicht das Resümee und besonders das Fazit in Punkt 4 einer Beschwichtung als einer Klarstellung.
                      Das Geschriebene beinhaltet im ganzen Zusammenhang eine Unsicherheit, welche Lüge mit Wahrheit vermischt um im Endergebnis niemand zu Schaden kommen zu lassen.
                      Für die Politik nützlich, für den ernsten Bibelleser untauglich.

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Hat der Mensch wirklich einen freien Willen?

                        Zitat von Schnabel, E. J. (2016). Der Brief des Paulus an die Römer: Kapitel 6–16. (G. Maier, H.-W. Neudorfer, R. Riesner, & E. J. Schnabel, Hrsg.) (S. 314–316). Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag
                        Das Bild von dem allmächtigen Gott als dem Töpfer (9,20–23) verweist auf eine Dimension des Handelns Gottes, die der begrenzte Mensch nicht verstehen kann (vgl. 11,33–36).
                        Sehr wohl lässt sich Gottes Handeln in Gottes Wort anhand dem Wort Gottes erklären!

                        Jeremia 18,1 Das Wort, welches von seiten Jehovas zu Jeremia geschah, also:
                        2 Mache dich auf und geh in das Haus des Töpfers hinab, und daselbst werde ich dich meine Worte hören lassen. 3 Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab, und siehe, er machte eine Arbeit auf der Scheibe. 4 Und das Gefäß, das er aus dem Ton machte, mißriet in der Hand des Töpfers; und er machte wiederum ein anderes Gefäß daraus, wie es zu machen den Töpfer gut dünkte.

                        5 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
                        6 Vermag ich euch nicht zu tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? spricht Jehova; siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. 7 Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und abzubrechen und zu zerstören; 8 kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse ich mich des Übels gereuen, das ich ihm zu tun gedachte.
                        9 Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu pflanzen; 10 tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so daß es auf meine Stimme nicht hört, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen gesagt hatte.

                        11 Und nun rede zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem und sage: So spricht Jehova:
                        Siehe, ich bereite ein Unglück wider euch und sinne wider euch einen Anschlag; kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, und machet gut eure Wege und eure Handlungen.
                        12 Aber sie sagen: Es ist umsonst; denn unseren Gedanken wollen wir nachgehen und ein jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun.
                        13 Darum, so spricht Jehova: Fraget doch unter den Nationen! Wer hat dergleichen gehört? Gar Schauderhaftes hat die Jungfrau Israel getan. 14 Verläßt wohl der Schnee des Libanon den Fels des Gefildes? Oder versiegen weither kommende, kalte, rieselnde Wasser?
                        15 Denn mein Volk hat mich vergessen, sie räuchern den nichtigen Götzen; und diese haben sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den Pfaden der Vorzeit, um Steige zu gehen, einen Weg, der nicht gebahnt ist, 16 damit sie ihr Land zum Entsetzen machen, zu ewigem Gezisch: Jeder, der an demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und den Kopf schütteln. 17 Wie der Ostwind werde ich sie vor dem Feinde zerstreuen; mit dem Rücken und nicht mit dem Angesicht werde ich sie ansehen an dem Tage ihres Verderbens.
                        Herzliche Grüsse
                        Olivier

                        Sprüche 4,20-23
                        Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische. – Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. –

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