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Martin Luther, zu:

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  • Martin Luther, zu:

    Sehr geehrter Herr Wepf,

    vielleicht erinnern Sie sich noch daran. Ich hatte hier mal wegen einer Sache angefragt, dabei habe ich mich selbst als Lutheraner bezeichnet, woraufhin eine kurze heftige Diskussion entbrannt ist, in welcher mir anhand des Taufbüchleins von Luther klar gemacht wurde, daß D. Martin Luther ein Ungläubiger und Irrlehrer gewesen sei. Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen, ja vielleicht sogar noch etwas mehr Zeit.

    Ich habe mich weiter mit Martin Luthers Taufauffassung beschäftigt und gleichzeitig weiter auf Ihrer Internetseite die Stellungnahmen zum Thema Taufe gelesen.

    Dazu möchte ich Folgendes sagen: Martin Luther war römisch-katholischer Priester. Er wurde aufgrund der Tatsache daß er die Bibel las, sie ernst nahm und die von ihm in der Schrift erkannten Wahrheiten öffentlich bezeugte aus der römischen Kirche ausgestoßen. Sein Zeugnis löste die Reformation aus.

    Infolge der weiteren Entwicklung war Luther gezwungen sich neben der Lehre von der Rechtfertigung allein aus Glauben, mit immer mehr Themen auseinanderzusetzen um auch dort zur biblischen Wahrheit durchzudringen. Das betraf eine Reinigung der Sakramente, die Kirche von Rom kannte sieben, Luther anerkannte nur noch zwei und reinigte diese darüberhinaus von aller römischen Magie und Verunstaltung, das betraf aber auch noch andere Lehren, wie die von der Schlüsselgewalt, die neben der Rechtfertigungslehre bald ins Zentrum der Reformation rückte, die Lehre vom freien bzw. unfreien Willen, die Lehre von Gesetz und Evangelium und viele ander Punkte mehr.

    Luther mußte sich also aus einem religiösen System lösen, das über Jahrhunderte immer verkehrter geworden war, er mußt zahlreiche Mißbräuche, Verirrungen, Verunreinigungen usw. beseitigen, ohne dabei aber selbst wiederum in Irrtümer zu verfallen, z.B. durch ein über das Ziel hinausschießen.

    In den lutherischen Bekenntnisschriften ist an keiner Stelle, das soll nachdrücklich betont werden, an keiner einzigen Stelle von einer Mitteilung von Salz, einem Einstreichen von Speichel oder ähnlichem die Rede. Solche Übungen haben weder lehrmäßig, noch praktisch in der lutherischen Kirche nach Inkraft treten des Augsburgischen Bekenntnisses im Jahre 1530 noch existiert. Daß Luther sich nicht von Anfang an von allen römisch-katholischen falschen Praktiken getrennt hat, sondern Zeit gebraucht hat um sich davon zu lösen, kann man ihm nicht vorwerfen. Die meisten seiner Zeitgenossen haben die üblen Praktiken und schlimmen Irrlehren der Kirche von Rom entweder gar nicht, oder schließlich und endlich durch die Schriften Martin Luthers endlich durchschaut. Luther ist wie alle seiner Zeitgenossen mit diesen falschen Praktiken aufgewachsen und hat sie als "gläubiger Katholik" in seiner Funktion als Priester zunächst selbst praktiziert, bis Gott sich seiner erbarmte und ihm Einsicht in die biblische Wahrheit schenkte.

    Diese Einsicht ging nicht so weit, wie wir sie heute haben. Darby und andere Brüder aus der Erweckungszeit des 19. Jahrunderts haben das so gesehen und bezeugt, daß Gott in ihrer Zeit neue Erkenntnis und neues Licht gegeben hatte, das das den Reformatoren nicht zuteil geworden war.

    Hier, in einem Nachbarort des Ortes in dem ich wohne, in Karlshuld im Donaumoos, gab es im 19. Jahrundert in einer römisch-katholischen Gemeinde eine große Erweckung die bald in ganz Deutschland und sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt wurde. Der römisch-katholische Priester Johann Evangelist Georg Lutz, war ein später Schüler des römischen Theologiprofessors und späteren Bischofs Johann Michael Sailers. Dieser lehrten die Rechtfertigung aus Glauben, ohne aber zum eigentlichen reformatorischen Glauben richtig durchgedrungen zu sein. Gleichwohl trug seine Lehre Früchte. Die römisch-katholsichen Priester Gossner, Henhöfer und Lindel, drangen aufgrund der Vorlesungen die sie als Studenten bei Sailer gehört haben und anschließendem Studium der Schrift zum reformatorischen Glauben durch erlitten in der Römischen Kirche deshalb Verfolgung und wurden später evangelisch. Martin Boos, der älteste Schüler Sailers, der auf alle drei einen großen Einfluß hatte erlitt die schlimmsten Verfolgungen blieb aber angesichts der gottlosen durch Bibelkritik und Rationalismus geprägten Zuständen der evangelischen Landeskirchen katholisch. Gossner übersetzte das Neue Testament ins Deutsche, welches Johann Evangelist Georg Lutz zu tausenden Exemplaren nachdrucken und verbreiten ließ. Auf dem Höhepunkt der Erweckung im Donaumoos, welcher gleichzeitig einen Höhepunkt der Verfolgung durch die Kirchenoberen war, beschloss die ganze Gemeinde geschlossen zur evangelischen Kirche überzutreten, was auch geschah. Lutz mußte zu diesem Zweck zum Oberkonsistorium nach München. In mehreren Gesprächen mit dem Konsistorialpräsidenten, fragte dieser Lutz, was er von Jesus halte. Auf die Antwort von Lutz, daß Jesus der Sohn Gottes sei, antwortete der Konsistorialpräsident, daß Jesus nicht mehr und nicht weniger Gottes Sohn sei als wir alle. Über diese Gotteslästerung zutiefst erschüttert, kehrte er noch in der selben Woche mit dem größten Teil seiner Gemeinde wieder zur Kirche von Rom zurück.

    Dort hat er dann weitere Verfolgungen erlitten und ist später wegen seiner "falschen Lehre über Maria" (er hat gelehrt daß Maria eine Sünderin sei und wie alle anderen Menschen auch der Gnade des Herrn Jesu bedürfe, die er durch seinen Tod am Kreuz für Sünder erwirkt habe) schließlich exkommuniziert worden.

    Lutz hat vor seinem Übertritt in die evangelische Landeskirche eine Gemeindeordnung verfasst, in der auf Seite 29 unter Punkt 10. Ordnung, die heilige Taufe zu ertheilen." zu lesen ist: Die Taufe selbst geschieht, wie jede lythurgische Handlung, in deutscher Sprache. [damals waren die Gottesdienste der Kirche von Rom noch vollständig in Latein gehalten] Weggelassen werden nur die Mittheilung des Salzes, die Bestreichung der Ohren und der Nase mit Speichel und die Salbung mit Oel und Chrysam."

    Das war im Jahre 1832 also 300 Jahre nach Luther! Und immer noch waren die heidnischen Bräuche in der Kirche von Rom bei Taufen gang und gäbe und in vollem Schwange. Wer will Luther einen Vorwurf daraus machen, daß er gegen diese Bräuche die in seiner Zeit ja in der ganzen christlichen Welt praktiziert wurden erst vorsichtig vorging und eine gewisse Zeit brauchte um sie ganz abzuschaffen? Dabei geht aus dem Taufbüchlein Luthers deutlich hervor, daß er diese "Gebräuche" für Unfug hielt, nur so deutlich hat er es damals nicht gesagt. Wie kann man einem Mann, der die Rechtfertigung allein aus Glauben wiederentdeckt hat, zuerst für sich, dann für ganz Nordeuropa, solche böswilligen Unterstellungen machen, er habe die Seligkeit vom Salzeinstreuen oder vom Speichelaufstreichen abhängig gemacht?

    Es ist ungerecht Luther etwas vorzuwerfen, was für uns heute selbstverständlich ist, zu dem sich Luther aber gegen die Übermacht der Kirche von Rom und einer verdrehten Volksfrömmigkeit mit großem Kraftaufwand erst durchringen mußte. Viele fuhren in seinem Kielwasser, vor ihm gab es von einzelnen Ausnahmen abgesehen aber niemanden, der die Kraft und den Mut aufbrachte diese MissStände in einer Weise anzuprangern, die zu einer tatsächlichen Veränderung geführt hätten.

    Luther hat den Empfang der Sakramente (also Taufe und Abendmahl) nie als heilsnotwendig angesehen (leider wurde mit der Nottaufe in Teilen der lutherischen Kirche diese Sicht später wieder verdunkelt). Die Sakramente seien nützlich, sagt Luther, notwendig sei hingegen nur das Wort, das den Glauben in den Herzen wirke. Allerdings seien es Gnadenmittel, die den Glauben stärken und als solche nützlich. Eine Zurückweisung dieser Gnadenmittel hätte Luther nur als eine Zurückweisung der Gnade Gottes verstanden.

    Wirft man Luther vor, er habe an der Kindertaufe festgehalten, so möge man bedenken, daß selbst der auf Ihrer Seite öfter positiv erwähnte John Nelson Darby, der 300 Jahre nach Luther lebte, ein Anhänger der Kindertaufe war.
    Nikoaus Graf v. Zinzendorf, machte einen Versuch, in dem er Schüler in zwei Gruppen unterteilte, von der die einen als Kinder getauft waren, die anderen nicht getauft waren und stellt dabei fest, daß die als Kinder getauften der biblischen Botschaft gegenüber durchweg offener waren als die ungetauften Kinder. Wie kann Gott von einem Kind das nicht zu ihm gehört, Gehorsam verlangen wie er in Eph. 6, 1 - 3 tut? Daß bei vielen Kindern der Glaube wieder verkümmert, weil das Pflänzchen des Glaubens nicht begossen wird, ist eine ganz andere Sache. Man mag über das Thema trefflich streiten, dem anderen deshalb den Glauben abzusprechen, hieße ja das christliche Zeugnis von Millionen von Christen zu leugnen, auch von Männern wie Paul Gerhard, George Whitefield, Matthew Henry und vieler anderer großer Glaubenszeugen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Daniel Rossmann

    P.S. Und was Luthers Schrift über die Juden angeht, die auch angeführt wurde um Luther einen Heiden zu nennen, so viel. Es ist eine böse Verirrung Luthers gewesen, ein Rückfall in völlig fleischliches und ungeistliches Denken, so etwas zu schreiben. Aber Niemand ist berechtigt, allein daraus ein Urteil über Luthers Glauben zu fällen. Das wird Gott zu seiner Zeit tun. Luther war einer der ersten, die sich gegen die damals übliche Judenverfolgung wendete und forderte, daß man den Juden mit Liebe begegnen müsse und daß man ihnen Christus bringen müsse. Erst als er den Spott und Hohn der Juden spürte, sowie die Verachtung die sie ihm wegen seiner Missionsversuche entgegenbrachten, schlug sein Verhalten um und er tat das, was "Christen" damals seit Jahrhunderten taten. Die Judensau an der Stadkirche zu Wittenberg zeigt einen mit einer Sau kopulierenden Juden auf den der Unflat der Sau herabfällt. Die Darstellung wurde im 14. Jahrhundert dort angebracht, an der Kirche! und hängt heute noch dort. Das sei gesagt, nur um mal einen Eindruck von der allgemeinen Haltung wiederzugeben die damals "Christen" gegenüber Juden hatten. Das soll Luthers Verhalten nicht entschuldigen, in keiner Weise, es bleibt verwerflich, fraglich ist aber schon, ob diese eine Schrift Luthers einem Menschen heute die Berechtigung gibt Luther generell den Glauben abzusprechen und ihn einen Heiden zu schimpfen. Derjenige der solches tut, lese einmal die Schriften Luthers, insbesondere seine Schriftauslegungen und seine reformatorischen Schriften, dann wird er schon inne werden, ob da der heilige Geist gewirkt hat oder nicht. Niemand ist fehlerlos, auch Luther war das nicht, er hatte vielleicht sogar mehr Fehler als viele andere, trotzdem hat Gott ihn als ein Werkzeug gebraucht, die Wahrheit von der Erlösung und Erettung des Sünders allein durch Glauben an das Werk Christi und allein durch Gnade wieder auf den Leuchter zu stellen.



    Wie die Situation der Menschen damals in Deutschland war und welche Bedeutung Luthers Handeln für die Menschen in Deutschland hatte zeigt folgender Auszug aus dem Tagebuch Albrecht Dürers, der fälschlicherweise glaubte Luther wäre gefangen genommen worden:


    Item am Freitag vor Pfingsten im 1521 Jahr kamen mir Mär geng Angtorff, daß man Martin Luther so verräterlich gefangen hätt. Dann do ihn des Kaisers Carols Herold mit dem kaiserlichen Gleit war zugeben, dem ward vertrauet. Aber sobald ihn der Herold bracht bei Eyßenach in ein unfreundlich Ort, saget er, er dörfte sein nit mehr, und ritt von ihm. Alsbald waren 10 Pferd do, die führten verräterlich den verkauften frommen, mit dem heiligen Geist erleuchteten Mann hinweg, der do war ein Nachfolger Christi und des wahren christlichen Glaubens. Und lebt er noch oder haben sie ihn gemördert, das ich nit weiß, so hat er das gelitten um der christlichen Wahrheit willen und um daß er gestraft hat das unchristliche Papsttum, das do strebt wider Christus Freilassung mit seiner großen Beschwerung der menschlichen Gesetz, und auch darum, daß wir unsers Blut und Schweiß also beraubt und ausgezogen werden und dasselb so schändlich von müßiggehendem Volk lästerlich verzehret wird, und die dürftigen kranken Menschen darum Hungers sterben müssten. Und sonderlich ist mir noch das Schwerst, daß uns Gott vielleicht noch unter ihrer falschen blinden Lehr will lassen bleiben, die doch die Menschen, die sie Väter nennen, erdicht und aufgesetzt haben, dardurch uns das göttlich Wort an viel Enden fälschlich ausgelegt wird oder gar nichts fürgehalten. Ach Gott vom Himmel, erbarm dich unser, o Herr Jesu Rex Christe, bitt für dein Volk; erlös uns zur rechten Zeit, behalt in uns den rechten wahren christlichen Glauben, versammele deine weite zertrennte Schaf durch dein Stimm, in der Schrift dein göttlich Wort genannt, hilf uns, daß wir dieselb dein Stimm kennen und keinem andern Schwiegeln, der Menschen Wahn, nachfolgen, auf daß wir, Herr Jesu Christe, nit von dir weichen. Ruf den Schafen deiner Weide, derer noch ein Teils in der römischen Kirche erfunden werden, mitsamt den Indianern, Moscobitern, Reußen, Grichen, wieder zusammen, die durch Beschwerung und Geiz der Päpst, durch heiligen falschen Schein zertrennet sind worden. Ach Gott, erlös dein armes Volk, das dardurch gossen Bann und Gebot gezwungen wird, der es keines gern tut, darum es stetigs sünden muß in seinem Gewissen, so es die übergehet. O Gott, nun hastu mit Menschengesetzten nie dein Volk also größlich beschweret als uns Arme unter den römischen Stuhl, die wir täglich durch dein Blut erlösst frei Christen sollen sein. O höchster himmlischer Vater, geuß in unser Herz durch deinen Sohn Jesum Christum ein solch Licht, dabei wir erkennen, zu welchen Geboten wir zu halten gebunden sind, auf daß wir die anderen Beschwernis mit gutem Gewissen fahrn lassen und dir, ewiger Gott himmlischer Vater , mit freudigem, fröhlichem Herzen dienen mögen. Und so wir diesen Mann verlieren, der do klärer geschrieben hat denn ni keiner in 140 Jahren gelebt, den du ein solchen evangelischen Geist geben hast, bitten wir dich, o himmlischer Vater, daß du deinen heiligen Geist wiederum gebest einem andern, der do dein heilige christliche Kirch allenthalben wieder versammel, auf daß wir all ein und christlich wieder leben, daß aus unsern guten Werken alle Ungläubige, als Türken, Heiden, Kalakuten, zu uns selbst begehren und christlichen Glauben annehmen. Aber, Herr, du wilt, ehe du richtest, wie dein Sohn Jesus Christus von den Priestern sterben musst und vom Tod erstehn und darnach geng Himmel fahren, daß es auch also gleichförmig ergeht deinem Nachfolger Martino Luther den der Papst mit sein Geld verräterlich wider Gott um sein Leben bringt, den wirstu erquicken. Und wie du darnach , mein Herr, verhängest, daß Jerusalem darum zerstöret ward, also wirstu auch diesen eigen angenommenen Gewalt des römischen Stuhls zerstören. Ach Herr, gib uns darnach das neu geziert Jerusalem, das vom Himmel herabsteigt, davon Apocalypsis schreibt; das heilig klar Evangelium, das do nit mit menschlicher Lehr verdunkelt sei. Darum sehe ein jeglicher, der do Doktor Martin Luthers Bücher liest, wie sein Lehr so klar durchsichtig ist, so er das heilig Evangelium führt. Darum sind sie in großen Ehren zu halten und nit zu verbrennen, es war dann, daß man sein Widerpart, die allezeit die Wahrheit widerfechten, ins Feuer würf mit allen ihren Opinionen, die so aus Menschen Götter machen wollen, aber doch , daß man wieder neuer lutherischer Bücher Druck hatt. O Gott, ist Luther tot, wer wird uns hinfürt das heilig Evangelium so klar fürtragen! Ach Gott, was hätt er uns noch in 10 oder 20 Jahren schreiben mögen!

    Und in einem Brief an Georg Spalatin, den Hofprediger des Kurfürsten Friedrich schrieb Dürer 1520.

    In aller Ergebenheit möchte ich Ihrer Gnaden den löblichen Dr. Luther empfehlen, um der christlichen Wahrheit willen, die uns mehr kümmert denn alle Reichtümer oder Macht auf Erden, denn diese vergehen mit der Zeit, nur die Wahrheit bleibet ewiglich. Und Gott helfe mir, daß ich zu Dr. Martinus Luther gelangen kann, so daß ich ihn mit Sorgfalt malen und in Kupfer stechen kann, für ein dauerndes Gedenken an diesen christlichen Mann, der mir aus großen Ängsten geholfen hat. Und ich bitte Euch, Euer Ehren, daß wenn Dr. Martinus etwas neues auf deutsch herausbringt, Ihr mir es gegen mein Geld senden möget.



    Wer maßt sich an ein Urteil über Luther zu sprechen und ihn zu verdammen? Man kann über seine Taten urteilen, über seine einzelnen Handlungen, muß man sich ein Urteil bilden, aber nicht über den Mann selbst ein Urteil zu fällen, wie Sie es getan haben, das bleibt Gott vorbehalten (1. Kor. 4).

    Daniel Rossmann
    Zuletzt geändert von HPWepf; 28.12.2022, 15:17.

  • #2
    Prof. Dr. Martin Luther

    Sehr geehrter Herr Daniel Rossmann,


    ich würde, möchte sehr gerne Ihren Ausführungen folgen, d. h. stimme aber nur in in einigen Passagen mit Ihnen überein.

    Denn z. Bsp.. würde auch ich persönlich es nicht wagen einem Menschen den Glauben abzusprechen ( solange er es mir versichert, aber ich gehe auch nicht "blauäugig" vor).
    Gläubige ( alle Menschen stehen letztendlich alle in der Verantwortung vor GOTT = Jesus Christus allein, im bibl. Sinn gemeint) sie sind keine Richter, denn nur Einer richtet, nämlich GOTT.
    Aber wir sollen alles prüfen und das Gute Gut heißen und das Schlechte schlecht heißen, es ans Licht bringen.
    Ich (wir) kann nicht in das Herz eines Menschen sehen. Ob jemand wirklich glaubt, oder auch nicht, weiß allein GOTT und eventuell sicher die entsprechende Person.
    Natürlich werden Menschen an der Frucht, an den Früchten, erkannt. Seine , M. L. "Verdienste" , davon bin ich nicht so ohne weiteres überzeugt, ob es überhaupt welche waren, und wem er überhaupt gedient hat, da will ich mich nicht letztendlich festlegen, aber den z. B. den Fürsten hat er allemal gedient.
    Das Volk konnte damals ja gar nicht lesen und schreiben, also in wieweit hat er mit der Übersetzung wem gedient?
    Die Auseinandersetzung mit Erasmus von Rotterdam - Wider den freien Willen- das ist, was M. Luther , aber auch Calvin sich einig waren, ist ganz gegen Gottes Wort gerichtet ( Gott ist Liebe, der Wahrhaftige und hat sich erzeigt in sich selbst und dem Menschensohn, aber auch in den 10 Geboten und dem Gewissen, an in der-seiner Schöpfung, seinem Volk Israel, usw., usf.
    Ich bin kein professioneller Kenner ( so genannter Experte) der "Lutherschriften" und auch die Umstände lassen sich als nicht so ohne weiteres für mich nachvollziehen.
    Aber dieses weiß ich sehr wohl, die Bibel, d.h. Gottes Wort, war aber vollständig, auch schon Damals, gerade auch für Dr. Luther, geschrieben, d. h. vollständig kanonisiert (=> es gab und gibt keine Neuoffenbarungen mehr).
    Nun komme ich noch zu Zusätzlichem ( von Ihnen nicht Erwähntem) zu Dingen/Äußerungen die Herr Luther "verzapft" hat, wie z. Bsp. erdreistete er sich, den Jakobusbrief ( war Judasbrief) als stroherne Epistel zu bezeichnen, und mit der Offenbarung, alles das Wort Gottes, welches sich nicht widerspricht, mit dieser konnte er auch nicht viel anfangen, salopp gesprochen. Das würde, so behaupte ich, ein Wiedergeborener, bekehrter wirklicher Christ, nicht wagen zu sagen.
    Was hat M. Luther nicht noch alles unterstützt, ( zumindest in Mitverantwortung), nämlich die Abschlachtung der Bauern (Bauernaufstände). Solche o.g. Auswüchse, (Verbrechen, Morde, Abschlachtungen usw. usw. usf., die er selbst nicht ausgeführt hat, aber deren Brandstifter er mit war, die er mit zu verantworten hatte), so etwas würde ein Wiedergeborener Christ, von neuem Geborener, eine neue Kreatur, also wirklicher Christ, niemals äußern.
    Was hat M. Luther zumindest in Mitverantwortlichkeit durch seine Schriften gegenüber den so genannten Wiedertäufern ( Ausnahme die Münsterer ( und was hat man mit denen nicht ebenso angestellt )=> würde auch kein Christ tun und die Münsterer waren keine Wiedertäufer, was ist da nicht alles geschehen, => furchtbar.
    Was, und warum hat M. Luther noch zwei Sakramente beibehalten? Der Grund ist mir nicht logisch als Christ, auch nicht theologisch klar, außer nur damit zu begründen, dass das einfache Volk, die so genannten Laien, in Schach gehalten werden können und die Obrigkeit weiter nach Gutdünken, oft in Willkür, aber sich in falscher Anwendung von Röm 13 ( sich dahinter versteckend ) so ziemlich machen konnten, was sie wollten.
    Außerdem hat mit der Taufe, die Kirche ( Kindertaufe, die kein Wort Gottes explizit vorschreibt, oder auch nur andeutet ) ein Instrument der Machtausübung gegenüber dem Volk, aber auch gegenüber der Obrigkeit, ähnlich wie die kath. Kirche beibehalten.

    Konnte in der Kürze nicht alles aufführen, denke aber, dass es genügendes Material in sich birgt, um Ihre Ausführungen noch zu ergänzen.
    Bin ich hier etwa falsch informiert? Bitte, dann erwarte ich ihre Gegendarstellung. Könnte aber auch sein, dass sie etwas ganz anderes bezwecken wollten, aber dennoch gehört das von mir o. g. auch dazu und nicht jeder Forumteilnehmer ist auch in dieser Angelegenheit bewandert.

    Ich meine, es soll sich jeder sein eigenes "Bild" ( "schlau") machen, aber bitte anhand der Bibel selbst überprüfen., wie es sich denn verhielte, aber auch andere Literatur sich ansehen, auch die, die in der "Lutherzeit" von Gegnern Luthers schon geschrieben wurden.

    Mit freundlichen Grüßen

    IN IHM Ihr

    Jeddi

    Kommentar


    • #3
      Guten Tag Herr Rossmann

      Er wurde aufgrund der Tatsache daß er die Bibel las, sie ernst nahm und die von ihm in der Schrift erkannten Wahrheiten öffentlich bezeugte aus der römischen Kirche ausgestoßen. Sein Zeugnis löste die Reformation aus
      Die Frage ist aber: Wurde er ausgeschlossen, weil er
      a) einfach "nur" gegen die rkK wahr,
      b) oder weil er ein Wiedergeborener war,
      c) oder wegen beidem.
      Und da habe ich meine Zweifel.

      Sein Zeugnis löste die Reformation aus.
      Ich frage mich, ob es zwischen sagen wir 300nChr und der Reformation keine Gemeinden gab oder keine Gläubigen?
      Ich denke, dass es welche gegeben hat.

      Das betraf eine Reinigung der Sakramente, die Kirche von Rom kannte sieben, Luther anerkannte nur noch zwei und reinigte diese darüberhinaus von aller römischen Magie und Verunstaltung,
      Ich sehe keine Sakramente in der Bibel, tut mir Leid...

      Die meisten seiner Zeitgenossen haben die üblen Praktiken und schlimmen Irrlehren der Kirche von Rom entweder gar nicht, oder schließlich und endlich durch die Schriften Martin Luthers endlich durchschaut.
      Ich frage mich folgendes: Wenn diese Menschen doch vom Geist überführt worden sind, warum haben sie dann nicht die Bibel gelesen? Wenn sie nicht lesen konnten, dann wurde es ihnen halt vorgelesen (Schriften Luthers). Warum aber dies, reichte da die Bibel nicht, die ja schon von Luther übersetzt wurde in D oder es gab ja auch schon andere Übersetzungen...? Also ich sehe das Problem nicht ganz, dass die Schriften Luthers besser waren als die Bibel...

      bis Gott sich seiner erbarmte und ihm Einsicht in die biblische Wahrheit schenkte. ... Diese Einsicht ging nicht so weit, wie wir sie heute haben. Darby und andere Brüder aus der Erweckungszeit des 19. Jahrunderts haben das so gesehen und bezeugt, daß Gott in ihrer Zeit neue Erkenntnis und neues Licht gegeben hatte, das das den Reformatoren nicht zuteil geworden war.
      Ich frage mich dann aber, wie ein Mensch, der Säuglingstaufe lehrt und gleichzeitig wiedergeboren sein soll?
      Denn er schneidet sich damit den Ast ab, auf dem er selbst sitzt. Würde ich persönlich die Säuglingstaufe lehren, dann müsste man mich zurecht fragen:"Und wann wurdest du gläubig, wann wurdest du wiedergeboren?"
      Meine Antwort als Kindertäufer dürfte dann nur sein:"Bei der Säuglingstaufe wurde ich als Säugling gläuig. Und was ist die Wiedergeburt?"

      lythurgische Handlung
      Was ist eine lythurgische Handlung? Ich weiss schon, ich bin auch in der ref. Kirche aufgewachsen. Aber das es so was gibt und in der ref. Kirche praktiziert wird, ist einfach eine falsche Lehre und Praktik.

      Es ist ungerecht Luther etwas vorzuwerfen, was für uns heute selbstverständlich ist, zu dem sich Luther aber gegen die Übermacht der Kirche von Rom und einer verdrehten Volksfrömmigkeit mit großem Kraftaufwand erst durchringen mußte.
      Wenn ich so etwas höre, dann frage ich mich, wie es wohl heute Missionaren im Iran oder Indonesien ergeht, oder sonst wo? Sind die auch einfach ein wenig wischi-waschi weil ihnen soviel Missbilligung und "Macht des anderen Glaubens" entgegenschlägt? Oder stehen sie zu der Bibel wie ein Mann und sind nicht wischi-waschi?

      Viele fuhren in seinem Kielwasser, vor ihm gab es von einzelnen Ausnahmen abgesehen aber niemanden, der die Kraft und den Mut aufbrachte diese Misstände in einer Weise anzuprangern, die zu einer tatsächlichen Veränderung geführt hätten.
      Nun, wissen wir wirklich, ob nicht eine alte Frau irgend in einem Dorf nicht mehr getan hat und klarer zu ihrem Glauben gestanden ist? Wissen wir wirklich, ob es damals nur lateinische Bibel gegeben hat und dann nur die Priester der rkK dies verstanden haben?

      reformatorischen Glauben
      Für mich gibt es keinen reformatorischen Glauben bei Gott... Es gibt einen an Gott, der auf der Bibel und seinem Geist beruht, aber ich haben keinen reformatorischen...

      gegen die Übermacht der Kirche von Rom und einer verdrehten Volksfrömmigkeit mit großem Kraftaufwand erst durchringen mußte.
      Dies kann auch eine Entschuldigung sein für Unglauben oder Irrlehre. Könnte ein Missionar dass heute in Indonesien auch sagen?

      Er musste durchdringen? Was bedeutet das? Luther sieht etwas das verkehrt ist, er weiss dass und dann sagt er das? OK. Wenn es aber gemeint ist, das er in einem finsteren Zeitalter war und die fremden Lehren erst stückweise ablegen musste und das brauchte halt lange, da muss ich mich halt fragen, ob ein Esoteriker heute auch einfach sich stückweise von der Esoterik befreien muss, wenn er wiedergeboren wurde...

      Die Sakramente seien nützlich
      Warum? Ich sehe keinen Nutzen, warum man ein Säugling tauft, wenn es eh nix bringt.

      Nikoaus Graf v. Zinzendorf, machte einen Versuch, in dem er Schüler in zwei Gruppen unterteilte, von der die einen als Kinder getauft waren, die anderen nicht getauft waren und stellt dabei fest, daß die als Kinder getauften der biblischen Botschaft gegenüber durchweg offener waren als die ungetauften Kinder.
      Will man nun die Säuglingstaufe rechtfertigen, sie nütze, weil die Kinder dann offener sind? Nun, warum steht das dann nicht in der Bibel? Warum hat Gott dann anscheindend etwas Gutes für Kinder vergessen?

      Wie kann Gott von einem Kind das nicht zu ihm gehört, Gehorsam verlangen wie er in Eph. 6, 1 - 3 tut?
      Warum nicht? Das sollten doch alle Kinder tun?

      Daß bei vielen Kindern der Glaube wieder verkümmert, weil das Pflänzchen des Glaubens nicht begossen wird, ist eine ganz andere Sache.
      Das ein Kind schon einen Glauben hat ist eine Irrlehre der ref. Kirche. Es sei den das Kind sei wiedergeboren, in einem gewissen Alter, aber ein Säugling ist definitv noch kein Gläubiger, egal ob mit ob ohne Säuglingstaufe.

      Man mag über das Thema trefflich streiten, dem anderen deshalb den Glauben abzusprechen, hieße ja das christliche Zeugnis von Millionen von Christen zu leugnen, auch von Männern wie Paul Gerhard, George Whitefield, Matthew Henry und vieler anderer großer Glaubenszeugen.
      Siehe oben meine Ausführungen. Wenm an ihnen auch nicht den Glauben abspricht, so kann man ihnen doch eine schlimme Irrlehre vorwerfen, und diese ist gegen die Bibel und Gott!

      Man kann über seine Taten urteilen, über seine einzelnen Handlungen, muß man sich ein Urteil bilden, aber nicht über den Mann selbst ein Urteil zu fällen, wie Sie es getan haben, das bleibt Gott vorbehalten (1. Kor. 4).
      Richtig. Ich glaube das das auch niemanden stört hier, das er mehr oder weniger Einfluss auf die Gesellschaf, bzw, die Christen hatte. Ich denke aber, er sollte nicht so glorifizert werden wie etwa:
      So als Übermensch, er der Weltretter, der gleich nach Jesus kommt (vielleicht auch noch nach Paulus), denn er hat uns das Evangelium gebracht, wo wären wir heute. Er hat ganz alleine gegen alle Mensch und Teufel gekämpft. Niemand verstande die Bibel richtig, sowohl sprachlich (latein), wie auch erkenntnishaft. Es gab keine Gläubigen und keine Gemeinde, und dann kam das Werkzeug für Gott, er bekam Verständnis von Gott, er bekam den Glauben, da begann er zu kämpfen, niemand halft ihm, niemand wollte seine Lehre hören. Wegen ihm sind wir heute errettet. Und wehe du sagst was gegen Luther. Das ist Blasphemie.

      Gruss
      Michael / CH

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      • #4
        Ich mag einen kurzen Erfahrungsbericht bringen, der vielleicht auch auf Dr. Luther übertragbar sein könnte.

        Ein Freund und Glaubensbruder ist in der katholischen Kirche getauft und aufgewachsen. Er hat sich früh bereits zu unserem Herrn gewandt und ich möchte behaupten, dass ihn die Gegenwart unseres Herrn vor schlimmster Sünde in seiner Ursprungs-Kirche bewahrt hat. Seine Geschichte ist sehr aufschlussreich für mich, wie Gotteskinder auch in diesen Götzentempeln -wie sie die kath. Kirche ist- und unter denkbar schlechtesten Vorraussetzungen, bewahrt werden und -obwol als 'Kinder ihrer Zeit und Umgebung' dennoch den Weg Jesu gehen. Ohne Abstriche in irgend einem Punkt! Heute in unserer ebenfalls irreführenden Zeit - und mit Hilfe des Wortes Gottes auch zu Dr. Luthers Zeiten!

        Der Glaubensbruder ist -wie bereits erwähnt- in der kath. Kirche aufgewachsen. Aber aus innerstem Unbehagen hat er nie die Fehllehren dieses Kirchengebäudes angenommen. Unbehagen als Gefühl? Nein, als Lehre, die in ihm lebendig geworden war, weil er dem Worte Gottes glaubte - mehr als Traditionen, irreführendem Religionsunterricht, Mahnungen von Irrlehrern usw. Er blieb nicht unversucht. In jungen Jahren wollte er aus Hingabe an unseren Herrn sogar in einen Orden eintreten, aber auch dort hat ihn der Herr bewahrt und wieder rausgeführt - ihm war schnell zutiefst innerlich klar, welch ein Unsegen dieser Weg bedeutet. Das gleiche gilt für den katholischen Mystizismus, der sicherlich egozentrische Menschen sehr anziehen mag - ihm war es aber zuwider. Ihr kennt die kath. Lehren, denen auch Dr. Luther verhaftet war. Nur in seiner Zeit? Konnte er sich nicht von diesen freimachen, war er verhaftet? Wie war es bei dem Bruder in Jesus Christus, von dem ich berichte?

        Marienverehrung? Kommunion? Beichte? Sakramente? Nein, es hat sich in ihm alles gesträubt. Bereits mit fünfzehn Jahren hatte er inständig die Bibel studiert und konnte seinem Pfarrer stichhaltig begründen, dass Säuglingstaufe, die Lehre der Kommunion, Marienverehrung, Papsttum usw. Irrlehre sind - allein vom Worte Gottes abgeleitet, ohne sich auch nur im geringsten mit Geschichte, anderen Glaubensbewegungen usw. befasst zu haben. Er hatte das Wort Gottes. Warum sollte er also Menschen folgen, die es augenscheinlich verdrehen?! Es braucht die Unschuld eines Kindes, um sich nicht nichts vorzumachen und das Wort unseres Herrn Jesus völlig geradlinig anzunehmen und nicht zu beugen. Das hat ihm nichts gutes eingebracht. Selbst den 'Papst' lehnte er eben bereits als Teenager ab, denn er wusste ja: Ihr sollt niemanden 'Vater' nennen... Einer ist unser Vater! Mt 23, 9 Das klingt vielleicht naiv - aber für ihn hatte/hat dies geistliche Bedeutung. Dass ausgerechnet der Bischof von Rom sich 'Vater' nennen lässt, das war ihm zuwider. Das setzte Hiebe daheim. Hatte er 'evangelische Kontakte' oder hatte er evangelische, protestantische Kultur mitbekommen? Ich möchte behauten: nein. Man kann es aus seiner Rede raushören. Er 'wiederholt' nicht, er käut nicht wieder, was er diesbezüglich angelernt haben könnte. Er gibt aber das Wort Gottes wieder. Auch heute argumentiert er in keiner Weise 'evangelisch', führt Autoren oder anderes in keiner Weise an - er bleibt allein und treu beim Worte Gottes. Er spricht fast schon erschütternd schlicht. Aber nicht kurzsichtig oder dumm. Nur eben nicht windisch. Er ist in einer erzkatholischen Region aufgewachsen. Das hat ihm nicht wenige Probleme bereitet. Er galt als widerspenstig. Man musste ihm nicht sagen, dass Marienverehrung Sünde ist. Er wusste es - er hatte ja das Wort Gottes gelesen und beherzigt. Heiligenverehrung? Er führt dann gerne das Gleichnis an, als Petrus zu Kornelius geschickt wird, dieser sich vor ihm beugt, Petrus ihn aber sofort aufhebt mit den Worten: Ich bin nur ein Mensch! Apg 10, 25 Anbetung gebührt eben nur unserem Herrn. Wer das liest, weiß, dass sich daran auch nichts ändert, wenn sich heute Menschen vor Statuen niederbeugen, um einen 'Heiligen' zu verehren oder um 'Fürsprache bei Gott' bitten. Damit hat sich das Thema für ihn erledigt. Warum nicht für all die anderen Katholiken?! Weil sie den Herrn nicht wirklich suchen und Ihm auch nicht gehören?

        Und sind wir nicht alle auch 'Kinder unserer Zeit'? Ja und Nein. Wir sind aus der Welt genommen. Wir sind Kinder Gottes. Ehebruch, Lüge, Abtreibung, Übervorteilung, Hurerei - all das ist das Leben unserer Zeit. Müssen wir diese Wege gehen? Wir haben das Wort Gottes, die Gnade Gottes - schließlich aber Gottes Gegenwart. Unser Herr ist bei uns und lässt uns nicht verloren gehen, so wir uns ihm gänzlich übergeben haben. Tun wir also die Werke, die die Kinder dieser Zeit tun - sind wir Kinder dieser Zeit? Die wiedergeborenen Christen, die ich kenne, tun sie nicht. Sie sind Kinder Gottes und tun gegen alle 'Zeit-Befangenheit', was Gottes Wort sagt und lassen zurück, was diese Zeit ausmacht. Sie lassen sich auch nicht von den Lehren dieser Zeit einspinnen. Egal, ob es der Hedonismus ist, in dem wir alle wie selbstverständlich groß werden, die Gleichgültigkeit, die unsere Generation bestimmt uvm.

        War also Dr. Luther nur ein eingebundenes Kind seiner Zeit? Eine schwache Entschuldigung für seine groben Entgleisungen. Oder war er ein gebundenes Werkzeug des Feindes Gottes? Ein perfider Teufel im Schein eines Lichtengels?

        So wie heute gab es auch damals 'wirkliche' Kinder Gottes. Verborgen, oftmals verfolgt. Luther war zwar verfolgt. Aber er hatte keine gute Lehre. Sein Judenhass verlästert unseren Herrn. Sein Verhalten den Verfolgten gegenüber ebenso. Seine Haltung den Bauern damals gegenüber genau so. Ein Jünger Jesu? Der derzeitige Bischof von Rom gibt einen besseren Jünger Jesu ab - auf dem Papier und in redseligen Worten. Sie sagen 'Herr, Herr' - tun aber nicht, was der Herr uns aufträgt zu tun! Sie reden über Frömmigkeit, verleugnen aber ihre Kraft. Unser Herr hat angekündigt, dass viele falsche Propheten kommen werden. Sie führen den Namen unseres Herrn im Munde - aber sie tun nicht seine Werke.

        Ich weiß nichts über den 'Privat-Mann' Luther. Ich weiß nicht, ob er am Ende errettet war. Eine Beurteilung steht uns nicht an. Aber seine Lehre ist angelegt am Wort Gottes schlicht eine Irrlehre verblieben, die viel Verführung gebracht hat. Das allein zählt für mich persönlich. Auch weniger giftiges Wasser bleibt am Ende giftig, wenn nicht gar tötlich; egal, ob es etwas klarer wirkt und frischer riecht! Auf mich wirkt Dr. Luthers Auftreten wie ein Manöver Satans: es war damals unhinderlich geworden, dass die kath. Lehre angefochten wird, ihre Lüge offenbar würde. Satan handelte wie ein guter Politiker unserer Tage: er kritisierte sich selber mittels seiner Werkzeuge schnell, um den wahren und grundlegenderen Kritikern zuvorzukommen und ihnen den Zündstoff zu nehmen. Im wesentlichen blieb es bei der alten Lüge. Ein paar Zugeständnisse an die Wahrheit wurden gemacht. Es wurde für ordentlichen Wirbel gesorgt. Wie es schmierige Politiker heute handhaben. Und wieder ist dabei die Wahrheit unseres Herrn im wesentlichen untergegangen. Dennoch gab es auch Segnungen. Verluste nimmt auch der Satan hin - die eine oder andere Seele wurde halt dennoch gerettet. Nicht wegen Dr. Luther, sondern trotzdem! Aber eben nicht durch das Werk Martin Luthers. Sondern weil der Herr Jesus die Seinen, jene, die ihn aufrichtig suchen und ihm folgen, errettet und bewahrt - sie durch finstere Schlucht an die grünen Auen seines Heiles führt.

        Wie herrlich ist unser Gott, unser Herr Jesus Christus! Ich bin dankbar, dass er eben auch den oben erwähnten Bruder gegen alle 'Zeit', 'Umfeld', 'Kirchen'-Umstände geführt, errettet und bewahrt hat. Er vertritt keine Irrlehre, sondern prüft alles streng am Worte Gottes. Ein rechter Jünger Jesu, unseres Herrn, der sich nicht darauf rausredet, dass er eine 'schlimme' Kindheit hatte, er in der falschen Umgebung oder zur falschen Zeit herangewachsen ist. Die Gnade Gottes schützt jene, die nach ihr aufrichtig verlangen und schenkt Ihnen alle gute Lehre. Jesaja 55 habe ich heute erst gelesen. Eine wunderbare Stelle im Wort unseres Herrn, die auch hier wieder passt.

        In IHM!
        Maja

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        • #5
          Liebe Maja

          Danke für deine Worte! Ich sehe es genauso.

          War also Dr. Luther nur ein eingebundenes Kind seiner Zeit? Eine schwache Entschuldigung für seine groben Entgleisungen. Oder war er ein gebundenes Werkzeug des Feindes Gottes? Ein perfider Teufel im Schein eines Lichtengels?
          Jedes Kind Gottes könnte "gute" Gründe anführen, warum gerade er diese oder jene Lehre noch nicht annehmen kann oder in einer Irrlehre verharrt. Weil es sein böses Umfeld tut und das von ihm verlangt.

          Aber seine Lehre ist angelegt am Wort Lschlicht eine Irrlehre verblieben, die viel Verführung gebracht hat. Das allein zählt für mich persönlich. Auch weniger giftiges Wasser bleibt am Ende giftig, wenn nicht gar tötlich; egal, ob es etwas klarer wirkt und frischer riecht!
          Für mich ist auch wichtig, ob es wirklich Früchte gab aus dem Leben und dem Wirken Luthers heraus. Entstanden dann massenhaft Gemeinden und eine Erweckung? Nein, es gab Krieg, Tod und Leid. Jemand der wie Luther andere dazu verleitete andere umzubringen und sie aufhetzte, wäre das Jesus, einem Petrus, Paulus, etc. in den Sinn gekommen? Heute wäre das kriminell und "Anstiftung zu Mord!"
          Warum gab es diese Kriege? Ist nicht ein Krieg auch ein Gerichtszeichen? Das eben die Lehre nicht gut ist? Enstanden die ersten Gemeinden in Israel, Rom, Türkei oder Griechenland aus Krieg heraus oder aus dem Geist heraus?

          Jeder prüfe selbst!

          gruss
          Michael / CH

          PS: Zu einigen Lutherfans sage ich wie Maja: Nicht wegen Dr. Luther, sondern trotzdem! Aber eben nicht durch das Werk Martin Luthers. Sondern weil der Herr Jesus die Seinen, jene, die ihn aufrichtig suchen und ihm folgen, errettet und bewahrt - sie durch finstere Schlucht an die grünen Auen seines Heiles führt.

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          • #6



            Einfach Luther

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            • #7
              Ihr Lieben,

              beim Thema Martin Luther muss man einfach sehen, welche katastrophalen Auswirkungen seine falschen Lehren bis auf den heutigen Tag haben:

              Ich selbst hatte schon etliche Gespräche mit überzeugten Lutheranern. Wenn es dann zum Thema Buße, Bekehrung zu Christus und Wiedergeburt kam, war ich in der Regel mit der Ausrede der Säuglingsbesprenung konfrontiert. Das herrliche Evangelium der Vergebung der Sünden und das ewige Leben in der Herrlichkeit wurde für das wertlose "Linsengericht" (siehe 1Mose 25,34) der Besprenung mit einigen Wassertropfen verkauft.

              Das hat mir persönlich mehr als deutlich gemacht wie böse die Lehren Luthers eigentlich waren und sind. Man kann unter Verweis auf Luthers Lehren Christus und das Heil radikal ablehnen. Das habe ich nicht nur einmal erlebt.

              Was ich Luther zudem sehr übel nehme ist, dass er zur Verfolgung und Tötung von Christen (damals die Täufer) aufgerufen hat. Solche schweren Sünden traue ich keinem echten Kind Gottes zu. Es ist nicht bekannt, dass der Christenverfolger Luther jemals Buße darüber getan hat.

              Die Bibelübersetzung Luthers war m.E. ein Segen für die Menschen damals. Aber das heißt noch lange nicht, dass Luther im neutestamentlichen Sinne wiedergeboren war. Es ist ein klarer Hinweis auf die Souveränität Gottes, der Gute und Böse in seinen Plänen einbeziehen kann. Man muss sehen, dass Erasmus, der den Textus Receptus (das ist der griechische Grundtext der damaligen Zeit) herausgebracht hat, katholischer Götzendiener war. Ob Erasmus wiedergeboren war, ist fraglich. Trotzdem war die Herausgabe des griechischen Textes des Neuen Testamentes eine großartige Sache.

              Mit letzter Sicherheit können wir wohl - zumindest nach meiner Meinung - kein entgültiges Urteil über den Verbleib von Luther abgeben. Ich würde mich freuen, wenn ich ihn im Himmel sehen würde. Da aber kein Zeugnis über Buße, Bekehrung und Wiedergeburt überliefert ist, sondern von ihm nur die neuaufgelegte römische Sakralmagie verkündigt wurde, würde ich mich jedoch sehr wundern, wenn Luther ein Kind Gottes war. Vielleicht hat er sich noch in seiner Todesstunde bekehrt. Überliefert ist jedoch nichts.

              Festzuhalten ist vielmehr, dass Menschen mit einer unauslöschlichen Existenz durch die Lehren Luthers verloren gehen und auf frommen Weg am Heil vorbeilaufen. Ich rede dabei nur aus eigener Erfahrung. Bei stinkenden, gottlosen Pennern bin ich mit dem Evangelium weiter durchgedrungen, als bei frommen Lutheranern, die ihr ewiges Heil an den paar Wassertropfen festmachen wollen.

              Maranatha!
              Peter

              P.S. Da ich nie Lutheraner war und es auch sicher nie sein werde, wußte ich - bevor ich recherchiert habe - nicht, welcher Götzendienst in den Lutherkirchen stattfindet. Hier eine kleine Dokumentation:

              http://www.evkg-holtensen-bredenbeck.de ... irche5.jpg (provokante Manifestation eines bunt bemalten Holz- oder Plastikfetisch in einer evang. Kirche)
              http://private.freepage.de/koschel/predella.jpg (scheußliche Manifestation eines langhaarigen und schielenden Bilderchristus in einer evang. Kirche)
              http://www.koserow.de/images/kirche4.jpg (zu Kultuszwecken mißbrauchtes Brennholz mit Rissen und Farbfehlern)
              http://www.koserow.de/images/kirche3.jpg (wertloses Schnitzwerk aus der 2. Hälfte des 15. Jh. Im Vordergrund sind die alten Götzenbilder mit frischem Blumenschmuck und Wachskerzen dekoriert - klare Hinweise auf aktuellen Bilderdienst. Die Altarflügel sind wohl einzuklappen. Das würde den Abtransport zum Sondermüll erleichtern)
              http://www.evkg-holtensen-bredenbeck.de ... irche3.jpg (Zentrale Kultstätte im lutherischen Geisterhaus).

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              • #8
                Es ist ein klarer Hinweis auf die Souveränität Gottes
                Ja, man sieht dies auch am "Dienst" Bileams und das Urteil ueber ihn im NT.

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                • #9
                  Reformationen

                  Luthers Reformation

                  Daß Katholiken der kath. Kirche überdrüßig waren ist nicht erst seit Luther, sondern schon lange vor Luther in Europa
                  Gesprächsstoff gewesen.
                  Daß diese Unzufriedenheit auch in Deutschland offen zu Tage treten wird war nur eine Frage der Zeit.
                  Für die kath. Kirche ( = Staat) war dies ein Angriff auf ihre Autorität, die es nun nach den Erfahrungen in anderen Ländern Europas entsprechend zu bekämpfen galt.
                  Um in den Schutz und Anerkennung des Volkes zu kommen mußte Luther sich an das Volk wenden und dies überzeugen.
                  Dazu übersetzte er der die Bibel in die deutsche Sprache, was wenigen nützte, da sie nicht lesen konnten und das Neue,
                  das Evangelium nach Luther, veröffentlichte er im Katechismus, zum allgemeinen Verständtnis.
                  Um seine Macht zu demonstrieren, mußten die "Kleinen" herhalten, Menschen die seiner Ansicht nach, sowie die der Kath. Kirche verdammungswürdig sind.
                  Man ersäufte, verbrannte und folterte die "Kleinen" um so mehr,
                  da man an die wahren Übeltäter aus luth. Sicht nicht herankam, den Papst usw..
                  Hier zeigt sich das Sprichwort: "Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen".

                  Dieses Verhaltensmuster zeigt sich allgemein im parteisch (Sekten) organisierten Christentum.

                  Jak 3:17

                  -------------
                  Wyclif
                  http://de.wikipedia.org/wiki/John_Wyclif
                  Wyclif proklamierte außerdem die Lehre von der „Macht allein durch Gnade”, der zufolge Gott selbst jede Autorität direkt verleiht und bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes. Er unterstützte die Säkularisierungsbestrebungen der weltlichen Herrscher, da er für Kirchenmitarbeiter ein Leben in urchristlicher Bescheidenheit propagierte.

                  Nicht minder groß war sein Einfluss auf die Zusammenstellung aller kirchlichen Beschwerden gewesen, welche 1376 das gute Parlament vortrug. Ein vom Papst 1377 gegen ihn eingeleiteter Prozess verlief bei dem großen Ansehen, welches Wyclif an der Universität und im Volke genoss, 1378 im Sande. Dadurch ermutigt, wandte sich Wyclif nun offen gegen den politischen Einfluss des Klerus überhaupt und bekämpfte das päpstliche "Antichristentum".

                  ------------
                  Hussiten
                  http://de.wikipedia.org/wiki/Hussiten

                  Vier Prager Artikel und Aufspaltung der Hussitenbewegung
                  1420 wurden die Vier Prager Artikel verfasst, welche folgende Forderungen enthielten:

                  1. vollständiges Abendmahl mit Kelch gleichberechtigt für Laien und Priester; der Abendmahlskelch wurde das Zeichen der Hussiten
                  2. die freie Predigt in der Landessprache, auch von Laien
                  3. Verzicht des Klerus auf weltlichen Einfluss
                  4. Säkularisierung des Kirchenbesitzes
                  ----------

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                  • #10
                    Eingesandt v. Daniel Rossmann

                    Sehr geehrter Herr Wepf,

                    danke daß Sie meinen Beitrag ins Forum gestellt haben. Ich möchte dazu auch etwas sagen.

                    1. Ich diskutiere nicht mit Frauen. Frauen haben in der Gemeinde zu schweigen und sie haben nicht Männer zu belehren.

                    2. Mann kommt nur schwer gegen so viel Gegendarstellung an. Ich bin nur ein Einzelner.

                    3. Ihr nennt Luther schon aus dem Grund einen nicht wiedergeborenen Christen weil er die Kindertaufe gelehrt hat. Ich habe gefragt warum ihr dann Männer wie Henry Matthew, George Withefield, oder John Nelson Darby die Wiedergeburt nicht absprecht, sie alle waren Kindertäufer.

                    4. Luthers Schriften stehen nicht über der Schrift, sie stehen nicht einmal neben der Schrift, sie sind fehlerhaft und stehen deshalb weit unterhalb der Schrift. Den Anspruch über der Schrift zu stehen, haben sie auch nie erhoben. Aber Luthers Schriften haben Menschen zu Gottes Wort hingeführt und ihnen Gottes Wort aufgeschlossen. Das ist völlig unzweifelhaft. Viele viele Menschen wurden durch seine Schriften dazu gebracht das Wort Gottes zu lesen und haben so zum Heil gefunden! Zwei der bekanntesten Beispiele denen durch die Schriften Luthers entscheidend geholfen wurde sind wohl John Bunyan, der in einer schweren Zeit am Anfang seines Glaubenslebens durch Luthers "Erlärung des Briefes an die Galater" zur Ruhe und zum Frieden in Christus gefunden hat und später ein so unwahrscheinlich segensreiches Wirken haben durfte, sowie John Wesley, der durch die Verlesung des Vorwortes Luthers zum Römerbrief bei einer Versammlung in London zum persönlichen Glauben an Gott gefunden hat. Wie kann ein Teufel solche Schriften schreiben, durch die so viele andere gesegnet werden und zum glauben finden, durch die so viele andere dazu gebracht werden das Wort Gottes zu lesen, durch die vielen anderen Gottes Wort aufgeschlossen wurde? Sie werden zugeben, daß hier etwas nicht passt.

                    Wenn Sie jetzt sagen, Wesley sei auch ein Kindertäufer gewesen und deshalb gar nicht wiedergeboren, dann müssen sie dasselbe von Withefield sagen, dieser war auch Kindertäufer und hat übrigens Wesley trotz mancher Differenzen immer als Mann des Glaubens geachtet und geehrt.

                    Die Vorrede zu Luthers Römerbrief durch die Wesley zum lebendigen Glauben gekommen ist, habe ich Ihnen als Word-Datei angehängt, weil sie auch mir einmal sehr geholfen hat, und das kann ich sagen, für mich der Anfang eines tieferen fest auf die Schrift gegründeten Glaubenslebens war. So etwas schreibt kein Teufel. So etwas kann nur jemand schreiben der von Gottes Geist ergriffen war.

                    5. Sie greifen Luther an, weil er den Messias der Juden abgelehnt hat. Der Messias der Juden ist der Antichrist. Den muß jeder Christ ablehnen, sonst ist er kein rechter Christ. Es ging hier gar nicht um Jesus, den die Juden ja verworfen haben, sondern um den Messias wie sie ihn sich vorstellten, so wie Bar Kochba ein falscher Messias der Juden war, und wie am Ende der Zeit noch einmal ein solcher falscher Messias der Juden kommen wird (Joh. 5, 43). Darauf bezog sich das was Luther über den "Messias der Juden" geschrieben hat. Bis auf die Ausdrucksweise kann ich inhaltlich daran nichts Verwerfliches erkennen.

                    Man muß unterscheiden, ob jemand wirklich von Gott getrennt ist, ein Gottloser, oder ob er ein Sünder war, der aber im alleinigen Vertrauen und Glauben an Christus gelebt hat. Die Schriften über die Juden zeigen daß Luther Zeiten gehabt hat wo das Fleisch regiert hat, wo der sündige Mensch Luther durchkam, aber ihm deshalb zu unterstellen er hätte gar nicht im Glauben und im Vertrauen auf Gott gelebt, er sei ein Heide und ein Gottloser gewesen, niemals Wiedergeboren, das steht im Widerspruch zu dem Luther, den, seine Schriften beweisen es, es auch ganz wirklich gegeben hat, und durch den Gott mächtig in die verkehrte Kirche hineingewirkt hat.

                    So viel mal zunächst.

                    Mit freundlichen Grüßen,

                    Daniel Rossmann

                    Beilage:

                    Vorrede zu der Epistel von St. Paulus an die Römer
                    Martin Luther

                    Diese Epistel ist das eigentliche Hauptstück des Neuen Testaments und das allerlauterste Evangelium. Sie ist es wohl würdig und wert, daß sie ein Christenmensch nicht nur von Wort zu Wort auswendig wisse, sondern daß er auch täglich damit als mit täglichem Brot der Seele umgehe. Denn sie kann nimmer zu viel und zu gründlich gelesen oder betrachtet werden. Je mehr sie behandelt wird, um so köstlicher wird sie und schmeckt sie.

                    Darum will ich auch meinen Dienst dazu tun und will durch diese Vorrede, so viel mir Gott verliehen hat, eine Einleitung dazu geben, damit sie von jedermann umso besser verstanden werde. Denn sie ist bisher mit Deutungen und mancherlei Geschwätz böse verfinstert worden, während sie doch an sich ein helles Licht ist und vollkommen genügt, um die ganze Schrift zu erleuchten.

                    Zuerst nun müssen wir der Sprache kundig werden und wissen, was St. Paulus mit den Worten: Gesetz, Sünde, Gnade, Glaube, Gerechtigkeit, Fleisch u. dergleichen meint. Sonst nützt kein Lesen darin.

                    Das Wörtlein Gesetz mußt du hier nicht nach menschlicher Weise verstehen, als ob es eine Lehre darüber sei, was für Werke zu tun oder zu lassen sind. Mit Menschengesetzen geht es so, daß man dem Gesetz mit Werken genug tut, wenn auch das Herz nicht dabei ist. Gott dagegen richtet nach des Herzens Grund. Darum fordert auch sein Gesetz des Herzens Grund. Er läßt sich an Werken nicht genügen, sondern straft vielmehr die Werke, die ohne des Herzens Grund getan sind, wie Heuchelei und Lügen. Daher heißen alle Menschen Lügner, Psalm 116, darum, weil keiner aus Herzensgrund Gottes Gesetz hält noch halten kann. Denn jedermann findet bei sich selbst Unlust zum Guten und Lust zum Bösen. Wo nun nicht freie Lust zum Guten ist, da ist des Herzens Grund nicht am Gesetz Gottes. Da ist denn gewißlich auch Sünde und Zorn bei Gott verdient, obgleich auswendig viel guter Werke und ehrbares Leben scheinen.

                    Daher zieht Paulus im 2. Kapitel den Schluß, daß die Juden alle Sünder sind, und sagt, daß nur die Täter des Gesetzes bei Gott gerecht sind. Er will damit sagen, daß niemand mit Werken des Gesetzes Täter ist, sondern sagt vielmehr zu ihnen folgendermaßen: Du lehrst, man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe; ferner: Auf dem Gebiet, wo du einen anderen richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. Es ist, als wolle er sagen: Du lebst äußerlich fein in des Gesetzes Werken und richtest die, die nicht so leben, und weißt jedermann zu lehren; den Splitter siehst du in der Anderen Auge, aber des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr. Denn obwohl du äußerlich das Gesetz mit Werken hältst, aus Furcht vor Strafe oder aus Liebe zum Lohn: so tust du doch das alles ohne freie Lust und Liebe zum Gesetz, vielmehr mit Unlust und Zwang. Du möchtest lieber anders handeln, wenn das Gesetz nicht wäre. Daraus folgt, daß du von Herzensgrund dem Gesetze feind bist. Was ist denn das, daß du andere lehrst, nicht zu stehlen, wenn du im Herzen selbst ein Dieb bist, und es auch äußerlich gerne wärst, wenn du das wagtest? Indes bleibt auch das äußerliche Werk bei solchen Heuchlern auf die Länge nicht nach. So lehrst du andere, aber dich selbst nicht; weißt auch selbst nicht, was du lehrst, hast auch das Gesetz noch nie recht verstanden. Ja, außerdem mehrt das Gesetz die Sünde, wie es Kap. 5 heißt, darum weil ihm der Mensch nur feinder wird, je mehr es fordert, was er alles nicht kann.

                    Darum heißt es Kap. 7: Das Gesetz ist geistlich. Was heißt das? Wenn das Gesetz leiblich wäre, so geschähe ihm mit Werken genug. Nun aber, wo es geistlich ist, tut ihm niemand genug, falls nicht alles, was du tust, von Herzensgrund geht. Aber ein solches Herz gibt niemand als Gottes Geist, der macht den Menschen dem Gesetz entsprechend, daß er von Herzen Lust zum Gesetz gewinnt und er hinfort nicht aus Furcht noch Zwang, sondern aus freiem Herzen alles tut. So ist das Gesetz geistlich: es will mit einem geistlichen Herzen geliebt und erfüllt sein und fordert einen solchen Geist. Wo der nicht im Herzen ist, da bleibt Sünde, Unlust, Feindschaft wider das Gesetz, das doch gut, gerecht und heilig ist.
                    So gewöhne dich nun an die Rede, daß es etwas ganz anderes ist, des Gesetzes Werke tun, als: das Gesetz erfüllen. Des Gesetzes Werk ist alles, was der Mensch aus seinem freien Willen und eigenen Kräften am Gesetz tut oder tun kann. Weil aber unter und neben solchen Werken im Herzen Unlust und Zwang zum Gesetz bleibt, so sind solche Werke alle verloren und nichts nütze. Das meint St. Paulus Kap. 3, wo er sagt: Durch Gesetzeswerk wird vor Gott kein Mensch gerecht. Daher siehst du nun, daß die Schulzänker und Sophisten Verführer sind, wenn sie lehren, sich mit Werken zur Gnade zu bereiten. Wie kann sich einer mit Werken zum Guten bereiten, der kein gut Werk ohne Unlust und Unwillen im Herzen tut? Wie wird Gott Lust an einem Werke haben, das aus einem unlustigen und widerwilligen Herzen kommt? Aber das Gesetz erfüllen, das heißt: mit Lust und Liebe seine Werke tun und frei, ohne des Gesetzes Zwang, göttlich und fromm leben, als gäbe es kein Gesetz oder Strafe. Diese Lust freier Liebe aber gibt der Heilige Geist ins Herz, wie es heißt Kap. 5. Der Geist aber wird nur in, mit und durch den Glauben an Jesus Christus gegeben, wie es in der Einleitung heißt. So kommt der Glaube nur allein durch Gottes Wort oder das Evangelium, das von Christus predigt, wie er ist Gottes Sohn und Mensch, gestorben und auferstanden um unsertwillen.

                    Daher kommt es, daß allein der Glaube gerecht macht und das Gesetz erfüllt. Denn er bringt aus Christi Verdienst den Geist. Der Geist aber macht ein Herz voller Lust und ein freies Herz, wie das Gesetz es fordert. So gehen denn die guten Werke aus dem Glauben selber hervor. Das ist gemeint Kap. 3, wo des Gesetzes Werke verworfen waren, so daß es lautet, als wolle er das Gesetz durch den Glauben aufheben. Nein, sagt er, wir richten das Gesetz durch den Glauben auf, das heißt: wir erfüllen es durch den Glauben. –

                    Sünde heißt in der Schrift nicht nur das äußerliche, leibliche Werk, sondern all die Tätigkeit, die sich mit regt und wegt zu dem äußerlichen Werk, nämlich des Herzens Grund mit allen Kräften. Das Wörtlein „Sünde tun“ soll also bedeuten, daß der Mensch ganz in die Sünde dahinfällt und –fährt. Denn es geschieht auch kein äußerliches Werk der Sünde, ohne daß der Mensch ganz mit Leib und Seele hinanfährt. Und besonders sieht die Schrift ins Herz und auf die Wurzel und Hauptquelle aller Sünde: dies ist der Unglaube im Grunde des Herzens. Wie also der Glaube allein gerecht macht und den Geist und die Lust zu guten äußerlichen Werken bringt, so sündigt allein der Unglaube und bringt das Fleisch und Lust zu bösen äußerlichen Werken auf; wie es Adam und Eva im Paradies geschah, 1. Mose 3.

                    Daher nennt Christus einzig den Unglauben Sünde, indem er sagt Joh. 16: Der Geist wird die Welt strafen wegen der Sünde, daß sie nicht an mich glauben. Darum muß auch, ehe gute oder böse Werke, die guten oder bösen Früchte, geschehen, vorher im Herzen Glaube da sein; oder Unglaube als Wurzel, Saft und Hauptkraft aller Sünde. Diese heißt in der Schrift darum auch der Schlange Kopf und des alten Drachen Haupt, den des Weibes Same, Christus, zertreten muß, wie Adam verheißen ward, 1.Mose 3.

                    Zwischen Gnade und Gabe ist folgender Unterschied: Gnade heißt eigentlich Gottes Huld oder Gunst, die er uns gegenüber in sich trägt, vermöge deren er geneigt wird, Christus und den Geist mit seinen Gaben in uns zu gießen, wie das aus dem 5. Kapitel klar wird, wo es heißt: Gnade und Gabe in Christi u.s.w. Obwohl nun die Gaben und der Geist in uns täglich zunehmen und doch noch nicht vollkommen sind, so daß also noch in uns überbleiben böse Lüste und Sünden, die wider den Geist streiten, wie es heißt Röm. 7 und Gal. 5 und wie 1. Mose 3 der Hader zwischen des Weibes Samen und der Schlange Samen verkündigt ist: so tut doch die Gnade so viel, daß wir für ganz und voll gerecht vor Gott angesehen werden. Denn seine Gnade teilt und stückt sich nicht, wie die Gaben tun, sondern nimmt uns ganz und gar auf in die Huld, um Christi, unseres Fürsprechers und Mittlers, willen, und darum weil in uns die Austeilung der Gaben angefangen hat. So verstehst du das 7. Kapitel, wo sich St. Paulus noch einen Sünder schilt, und doch sagt er Kap. 8, es sei nichts Verdammliches an denen, die in Christo sind, trotz der unvollkommenen Geistesgaben. Wegen des ungetöteten Fleisches sind wir noch Sünder. Weil wir aber an Christus glauben und des Geistes Anfang haben, darum ist uns Gott so günstig und gnädig, daß er unsere Sünden nicht achten noch richten, sondern nach dem Glauben an Christus mit uns verfahren will, bis die Sünde getötet werde. –
                    Glaube ist nicht der menschliche Wahn und Traum, den etliche für Glauben halten. Und wenn sie sehen, daß keine Besserung des Lebens noch gute Werke folgen, und doch vom Glauben viel reden hören, so fallen sie in den Irrtum und sagen: der Glaube sei nicht genug, man müsse Werke tun, soll man fromm und selig werden. Das macht: wenn sie das Evangelium hören, so fallen sie daher und machen sich aus eigenen Kräften einen Gedanken im Herzen, der spricht: Ich glaube. Das halten sie dann für einen rechten Glauben. Aber wie das eine menschliche Erdichtung und Gedanke ist, den des Herzens Grund nimmer erfährt, so tut er auch nichts, und es folgt keine Besserung darauf.

                    Aber Glaube ist ein göttliches Werk in uns, das uns wandelt und neu gebiert aus Gott und den alten Adam tötet, aus uns ganz andere Menschen in Herz, Gemüt, Sinn und allen Kräften macht und den heiligen Geist mit sich bringt. O es ist ein lebendig, geschäftig, tätig, mächtig Ding um den Glauben, daß es unmöglich ist, daß er nicht ohn Unterlaß Gutes wirken sollte. Er fragt auch nicht, ob gute Werke zu tun sind, sondern ehe man fragt, hat er sie getan, und er ist immer im Tun. Wer aber nicht solche Werk tut, der ist ein glaubloser Mensch, tappt und sieht um sich nach dem Glauben und guten Werken und weiß weder was Glaube noch was gute Werke sind, wäscht und schwatzt doch viel Worte vom Glauben und von guten Werken.
                    Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade, so gewiß, daß er tausendmal drüber stürbe. Und solche Zuversicht und Erkenntnis göttlicher Gnade macht fröhlich, trotzig und voller Lust gegen Gott und alle Kreaturen: das macht der Heilige Geist im Glauben. Daher wird der Mensch ohne Zwang willig und voller Lust, jedermann Gutes zu tun, jedermann zu dienen, allerlei zu leiden, Gott zu Liebe und zu Lob, der einem solche Gnade erzeigt hat. Daher ist es unmöglich, Werk und Glauben zu scheiden, ja so unmöglich, wie Brennen und Leuchten vom Feuer nicht geschieden werden kann. Darum sieh dich vor vor deinen eigenen Gedanken und unnützen Schwätzern, die vom Glauben und guten Werken zu urteilen klug sein wollen und dabei die größten Narren sind. Bitte Gott, daß er den Glauben in dir wirke: sonst bleibst du wohl ewiglich ohne Glauben, ob du auch schaffst und tust, was du willst oder kannst. –

                    Gerechtigkeit: das ist nun solcher Glaube. Sie heißt Gottes Gerechtigkeit, oder Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, darum weil Gott sie gibt und um Christi, unseres Mittlers, willen als Gerechtigkeit rechnet. Sie macht, daß der Mensch jedermann gibt, was er ihm schuldig ist. Denn durch den Glauben wird der Mensch ohne Sünde und gewinnt Lust zu Gottes Geboten. Mit dem Glauben gibt er Gott seine Ehre und bezahlt ihm, was er ihm schuldig ist. Aber den Menschen dient er williglich, womit er kann, und bezahlt damit auch jedermann. Solche Gerechtigkeit können Natur, freier Wille und unsere Kräfte nicht zuwegebringen. Denn wie niemand sich selber den Glauben geben kann, so kann auch niemand den Unglauben wegnehmen: wie will denn einer eine einzige noch so kleine Sünde wegnehmen? Darum ist alles Falschheit, Heuchelei und Sünde, was außer dem Glauben oder im Unglauben geschieht, es gleiße, so gut es kann. –

                    Fleisch und Geist mußt du hier nicht so verstehen, daß Fleisch nur das sei, was die Unkeuschheit betrifft, und Geist das, was das Innerliche im Herzen betrifft. Sondern Fleisch nennt Paulus, wie Christus Joh. 3, alles, was aus Fleisch geboren ist, den ganzen Menschen, mit Leib und Seele, mit Vernunft und allen Sinnen, darum weil alles an ihm nach dem Fleisch trachtet. Daher wisse, daß du auch den fleischlich zu nennen hast, der ohne Gnade von hohen geistlichen Dingen viel ausdenkt, lehrt und schwatzt, wie du das aus den Werken des Fleisches Gal. 5 wohl lernen kannst, wo er auch Ketzerei und Haß Fleischeswerk nennt; und Röm. 8 heißt es, daß durch das Fleisch das Gesetz geschwächt werde. Das ist nicht von Unkeuschheit, sondern von allen Sünden, allermeist aber von Unglauben, der das allergeistlichste Laster ist, gesagt. Umgekehrt auch sollst du den geistlich nennen, der mit den alleräußerlichsten Werken umgeht. So Christus, als er der Jünger Füße wusch, und Petrus, als er das Schiff führte und fischte. Ebenso sollst du wissen, daß Fleisch ein Mensch ist, der inwendig und auswendig lebt und das tut, was zu des Fleisches Nutzen und zum zeitlichen Leben dient; Geist einer ist, der inwendig und auswendig lebt und das tut, was dem Geist und dem zukünftigen Leben dient. –

                    Ohne ein solches Verständnis dieser Wörter wirst du weder diese Epistel von St. Paulus noch ein Buch der Heiligen Schrift je verstehen. Darum hüte dich vor allen Lehrern, die diese Worte anders brauchen, sie seien wer sie immer wollen, wenn es auch Hieronymus, Augustinus, Ambrosius, Origenes und ihresgleichen und noch Höhere wären.

                    Der Inhalt des Breifes
                    Dieweil einem evangelischen Prediger Gebührt am ersten durch Offenbarung des Gesetzes und der Sünden alles zu strafen und zu Sünden zu machen was nicht aus dem Geist und Glauben an Christo gelebt wird damit die Menschen zu ihrer eigenen Erkenntnis und Jammer geführt werden dass sie demütig werden und Hilfe begehren.
                    So tut S. Paulus auch und fängt an im I. Kap. und straft die groben Sünde und Unglauben die öffentlich sind am Tage als der Heiden Sünde waren und noch sind die ohne Gottes Gnade leben und spricht Es werde offenbart durchs Evangelium Gottes Zorn vom Himmel über alle Menschen um ihres gottlosen Wesens und Ungerechtigkeit willen. Denn obgleich sie wissen und täglich erkennen dass ein Gott sei so ist doch die Natur an ihr selbst außer der Gnade so böse dass sie ihm weder dankt noch ihn ehrt. Sondern verblendet sich selbst und fällt ohne Unterlaß in ärgeres Wesen Bis dass sie noch Abgöttereien auch die schändlichsten Sünden mit allen Lastern wirkt unverschämt und dazu ungestraft lässt an den andern.
                    2. Kapitel
                    Im II. Kap. streckt er solche Strafe weiter auch auf die die äußerlich fromm scheinen oder heimlich sündigen wie die Juden waren und noch alle Heuchler sind die ohne Lust und Liebe wohl leben und im Herzen Gottes Gesetzen feind sind und doch über andere Leute gerne urteilen. Wie es aller Blender Art ist dass sie sich selbst rein achten und doch voll Geizes Hasses Hoffahrt und allen Unflats stecken Mt 23. Die sind es eben die Gottes Gütigkeit verachten und nach ihrer Härtigkeit den Zorn über sich häufen. Also dass S. Paulus als ein rechter Gesetzverklärer niemand ohne Sünde bleiben lässt sondern allen den Zorn Gottes verkündigt die aus Natur oder freiem Willen wohl leben wollen und sie nichts besser sein lässt als die öffentlichen Sünder ja er spricht sie seien Hartmütige und Unbußfertige.
                    3. Kapitel
                    Im III. wirft er sie alle beide auf einen Haufen und spricht Einer sei wie der andere allzumal Sünder vor Gott. Ohne dass die Juden Gottes Wort gehabt wiewohl nicht viel daran geglaubt haben Doch damit Gottes Glaube und Wahrheit nicht aus ist. Und führt zufällig den Spruch ein aus dem 2. Ps Dass Gott gerecht bleibt in seinen Worten. Danach kommt er wieder darauf und beweist auch durch Schrift dass sie alle Sünder sind und durch Gesetzes Werke niemand gerecht werde Sondern das Gesetz nur gegeben sei, die Sünde zu erkennen.
                    Danach fängt er an und lehrt den rechten Weg wie man fromm und selig werden muss und spricht Sie sind alle Sünder und ohne Gottes Ruhm Müssen aber ohne Verdienst gerecht werden durch den Glauben an Christus der uns solches verdient hat durch sein Blut und uns ein Gnadenthron geworden ist von Gott der uns alle vorige Sünde vergibt. Damit er beweist dass seine Gerechtigkeit die er gibt im Glauben alleine uns hilft die zu der Zeit durchs Evangelium geoffenbart und zuvor durchs Gesetz und die Propheten bezeugt ist. Also wird das Gesetz durch den Glauben aufgerichtet obwohl des Gesetzes Werke damit niedergelegt werden samt ihrem Ruhm.
                    4. Kapitel
                    Im IV. Als nun durch die ersten drei Kap. die Sünde offenbart und der Weg des Glaubens zur Gerechtigkeit gelehrt ist Fängt er an zu begegnen etlichen Einreden und Ansprüchen. Und nimmt am ersten den vor den gemeiniglich tun alle die vom Glauben hören wie er ohne Werke gerecht macht und sprechen Soll man denn nun keine guten Werke tun ? Also hält er hier ihm selbst vor den Abraham und spricht Was hat denn Abraham mit seinen Werken getan? Ist es alles umsonst gewesen? Waren seine Werke nichts nutze ? Und schließt Dass Abraham ohne alle Werke allein durch den Glauben gerecht worden sei So gar dass er auch vor dem Werk seiner Beschneidung durch die Schrift allein seines Glaubens halben gerecht gepriesen werde Gen XV. Hat aber das Werk der Beschneidung zu seiner Gerechtigkeit nichts getan das doch Gott ihm gebot und ein gutes Werk des Gehorsams war So wird gewiss auch kein anderes gutes Werk zur Gerechtigkeit etwas tun.
                    Sondern wie die Beschneidung Abrahams ein äußerliches Zeichen war damit er seine Gerechtigkeit im Glauben bewies also sind alle gute Werke nur äußerliche Zeichen die aus dem Glauben folgen und beweisen als die guten Früchte dass der Mensch schon vor Gott inwendig gerecht sei.
                    Damit bestätigt nun S. Paulus als mit einem kräftigen Exempel aus der Schrift seine vorige Lehre im III. Kap. vom Glauben. Und führt dazu noch einen Zeugen David aus dem 32. Psalm der auch sagt Dass der Mensch ohne Werke gerecht werde Wiewohl er nicht ohne Werke bleibt wenn er gerecht worden ist. Danach breitet er das Exempel aus wider alle anderen Werke des Gesetzes und schließt, dass die Juden nicht mögen Abrahams Erben sein alleine des Geblüts halben viel weniger des Gesetzes Werk halben Sondern müssen Abrahams Glauben erben wollen sie rechte Erben sein. Sintemal Abraham vor dem Gesetze beide, Mosi und der Beschneidung durch den Glauben gerecht geworden ist und ein Vater genannt aller Gläubigen Dazu auch das Gesetz viel mehr Zorn wirke denn Gnade dieweil es niemand mit Liebe und Lust tut Dass viel mehr Ungnade als Gnade durch des Gesetzes Werke kommt. Darum muss allein der Glaube die Gnade Abrahams verheißen erlangen Denn auch solche Exempel um unseretwillen geschrieben sind dass wir auch sollen glauben.
                    5. Kapitel
                    Im V. kommt er auf die Früchte und Werke des Glaubens als da sind Friede Freude Liebe gegen Gott und jedermann dazu Sicherheit Vertrauen Zuversicht Mut und Hoffnung in Trübsal und Leiden. Denn solches alles folgt wo der Glaube recht ist um des überschwänglichen Gutes willen das uns Gott in Christus erzeigt dass er ihn für uns hat sterben lassen ehe wir ihn darum bitten konnten ja da wir noch Feinde waren. Also haben wir denn dass der Glaube ohne alle Werke gerecht macht Und doch nicht daraus folgt dass man darum kein gutes Werk tun solle Sondern dass die rechtschaffene Werke nicht außen bleiben Von welchen die Werkheiligen nichts wissen und dichten sich selbst eigene Werke darinnen weder Friede Freude Sicherheit Liebe Hoffnung Vertrauen noch keines rechten christlichen Werks und Glaubens Art ist.
                    Danach tut er einen lustigen Ausbruch und Spaziergang und erzählt wo beide, Sünde und Gerechtigkeit Tod und Leben herkommen. Und hält die zwei fein gegeneinander Adam und Christum. Will also sagen Darum musste Christus kommen ein anderer Adam der seine Gerechtigkeit auf uns erbete durch ein neue geistliche Geburt im Glauben Gleich wie jener Adam auf uns geerbt hat die Sünde durch die alte fleischliche Geburt.
                    Damit wird aber kund und bestätigt Dass ihm niemand kann selbst aus Sünden zur Gerechtigkeit mit Werken helfen so wenig er wehren kann dass er leiblich geboren wird. Das wird auch damit bewiesen dass das göttliche Gesetz das doch billig helfen sollte so etwas helfen sollte zur Gerechtigkeit nicht allein ohne Hilfe gekommen ist sondern hat auch die Sünde gemehrt darum dass die böse Natur ihm desto feindlicher wird und ihre Lust desto lieber büßen will je mehr ihr das Gesetz wehrt. Dass also das Gesetz Christum noch nötiger macht und mehr Gnade fordert die der Natur hilft.
                    6. Kapitel
                    Im VI. nimmt er das sonderliche Werk des Glaubens vor sich den Streit des Geistes mit dem Fleisch vollends zu töten die übrige Sünde und Lüste die nach der Gerechtigkeit übrigblieben. Und lehrt uns Dass wir durch den Glauben nicht also befreit sind von Sünden dass wir müßig faul und sicher sein sollen als wäre keine Sünde mehr da. Es ist Sünde da. Aber sie wird nicht zur Verdammnis gerechnet um Glaubens willen der mit ihr streitet. Darum haben wir mit uns selbst genug zu schaffen unser Leben lang dass wir unsern Leib zähmen seine Lüste töten und seine Gliedmaße zwingen dass sie dem Geist gehorsam sind und nicht den Lüsten. Damit wir dem Tod und Auferstehen Christi gleich sind und unsere Taufe vollbringen (die auch den Tod der Sünden und neu. Leben der Gnade bedeutet) Bis dass wir gar rein von Sünden auch leiblich mit Christus auferstehen und ewiglich leben.
                    Und das können wir tun spricht er weil wir in der Gnade und nicht in dem Gesetz sind. Welches er selbst auslegt dass ohne Gesetz sein sei nicht so viel gesagt dass man keine Gesetze habe und tun möge was jedermann gelüstet Sondern unter dem Gesetz sein ist wenn wir ohne Gnade mit Gesetzes Werken umgehen Als denn herrscht gewisslich die Sünde durchs Gesetz sintemal niemand dem Gesetz hold ist von Natur Dasselbige ist aber große Sünde. Die Gnade macht uns aber das Gesetz lieblich So ist denn keine Sünde mehr da und das Gesetz nicht mehr wider uns sondern eines mit uns.
                    Dasselbige aber ist die rechte Freiheit von der Sünde und vom Gesetz von welcher er bis ans Ende dieses Kap. schreibt Dass es sei eine Freiheit nur Gutes zu tun mit Lust und wohl leben ohne Zwang des Gesetzes. Darum ist die Freiheit eine geistliche Freiheit die nicht das Gesetz aufhebt sondern darreicht was vom Gesetz gefordert wird nämlich Lust und Liebe damit das Gesetz gestillt wird und nicht mehr zu treiben und zu fordern hat.
                    Gleich als wenn du einem Lehenherrn schuldig wärest und könntest nicht bezahlen. Von dem möchtest du zweierlei Weise loswerden Einmal dass er nichts von dir nähme und sein Register zerreiße. Das andere Mal dass ein frommer Mann für dich bezahlte und gäbe dir damit du seinem Register genugtätest. Auf diese Weise hat uns Christus vom Gesetz freigemacht Darum ist es nicht eine wilde fleischliche Freiheit die nichts tun solle Sondern die viel und allerlei tut und von des Gesetzes Forderung und Schuld ledig ist.
                    7. Kapitel
                    Im VII. bestätigt er solches mit einem Gleichnis des ehelichen Lebens. Als wenn ein Mann stirbt so ist die Frau auch ledig und ist also eins des andern los und frei. Nicht also dass die Frau nicht möge oder solle einen anderen Mann nehmen Sondern vielmehr dass sie nun aller erst recht frei ist einen andern zu nehmen Das sie vorher nicht konnte tun ehe sie jenes Mannes frei war.
                    Also ist unser Gewissen verbunden dem Gesetz unter dem sündlichen alten Menschen Wenn der getötet wird durch den Geist so ist das Gewissen frei und eines des andern los. Nicht dass das Gewissen nichts tun soll sondern nun aller erst recht an Christus dem anderen Manne hangen und Frucht bringen des Lebens.
                    Danach streicht er weiter aus die Art der Sünde und des Gesetzes wie durch das Gesetz die Sünde sich nun recht regt und gewaltig wird. Denn der alte Mensch wird dem Gesetz nur desto mehr Feind weil er nicht bezahlen kann das vom Gesetz gefordert wird. Denn Sünde ist seine Natur und kann von ihm selbst nicht anders darum ist das Gesetz sein Tod und alle seine Marter.
                    Nicht dass das Gesetz böse sei sondern dass die böse Natur nicht leiden kann das Gute dass es Gutes von ihm fordere. Gleich wie ein Kranker nicht leiden kann dass man von ihn fordere Laufen und Springen und andere Werke eines Gesunden.
                    Darum schließt S. Paulus hier dass wo das Gesetz recht erkannt und aufs Beste gefasst wird da tut es nicht mehr denn es erinnert uns unserer Sünde und tötet uns durch die selbige und macht uns schuldig des ewigen Zorns. Wie das alles fein sich lehrt und erfährt im Gewissen wenn es mit dem Gesetz recht getroffen wird. Also dass man etwas anders haben muss und mehr denn das Gesetz den Menschen fromm und selig machen. Welche aber das Gesetz nicht recht erkennen die sind blind gehen mit Vermessenheit dahin meinen ihm mit Werken genug zu tun Denn sie wissen nicht wie viel das Gesetz fordert nämlich ein freies williges lustiges Herz. Darum sehen sie Moses nicht recht unter Augen das Tuch ist ihnen davor gelegt und zugedeckt.
                    Danach zeigt er wie Geist und Fleisch miteinander streiten in einem Menschen. Und setzt sich selbst zu einem Exempel Dass wir lernen das Werk (die Sünde in uns selbst zu töten) recht zu erkennen. Er nennt aber beide, den Geist und das Fleisch ein Gesetz darum dass gleich wie des göttlichen Gesetzes Art ist dass es antreibt und fordert Also treibt und fordert und wütet auch das Fleisch wider den Geist und will seine Lust haben.
                    Wiederum treibt und fordert der Geist wider das Fleisch und will seine Lust haben. Dieser Zank währt in uns solange wir leben In einem mehr im andern weniger danach der Geist oder Fleisch stärker wird. Und ist doch der ganze Mensch selbst alles beide Geist und Fleisch, der mit ihm selbst streitet bis er ganz geistlich werde.
                    8. Kapitel
                    Im VIII. tröstet er solche Streiter dass sie solches Fleisch nicht verdammen. Und zeigt weiter an was Fleisches und Geistes Art sei und wie der Geist kommt aus Christus der uns seinen heiligen Geist gegeben hat der uns geistlich macht und das Fleisch dämpft. Und uns versichert dass wir dennoch Gottes Kinder sind wie hart auch die Sünde in uns wütet Solange wir dem Geiste folgen und der Sünde widerstreben sie zu töten. Weil aber nichts so gut ist das Fleisch zu betäuben als Kreuz und Leiden tröstet er uns im Leiden durch Beistand des Geistes der Liebe und aller Kreaturen nämlich dass beide, der Geist in uns seufzt und die Kreatur sich mit uns sehnt dass wir des Fleisches und der Sünde los werden. Also sehen wir dass diese drei Kap. 6.7.8. auf das einige Werke des Glaubens treiben das da heißt den alten Adam töten und das Fleisch zwingen
                    9. 10. und 11. Kapitel
                    Im IX. X. und XI. Kap. lehrt er von der ewigen Vorsehung Gottes Daher es ursprünglich fließt wer glauben oder nicht glauben soll von Sünden los oder nicht los werden kann Damit es je gar aus unsern Händen genommen und alleine in Gottes Hand gestellt sei dass wir fromm werden. Und das ist auch aufs allerhöchste Not. Denn wir sind so schwach und ungewiss dass wenn es bei uns stünde würde freilich nicht ein Mensch selig der Teufel würde sie gewisslich alle überwältigen Aber nun Gott gewiss ist dass seine Vorsehung nicht fehlt noch jemand ihm wehren kann haben wir noch Hoffnung wider die Sünde.
                    Aber hier ist den Frevlern und hochfahrenden Geistern ein Mal zu stecken die ihren Verstand am ersten hierher führen und oben anheben zuvor den Abgrund göttlicher Versehung zu erforschen und vergeblich damit sich bekümmern ob sie versehen sind. Die müssen sich denn selbst stürzen dass sie entweder verzagen oder sich in die freie Schanz schlagen.
                    Du aber folge dieser Epistel in ihrer Ordnung Bekümmere dich zuvor mit Christo und dem Evangelio dass du deine Sünde und seine Gnade erkennst. Danach mit der Sünden streitest Wie hier das I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. Kap. gelehrt haben.
                    Danach wenn du in das VIII. gekommen bist unter das Kreuz und Leiden das wird dich recht lehren die Vorsehung im IX. X.
                    11. Kapitel
                    XI. Kap. wie tröstlich sie sei. Denn ohne Leiden Kreuz und Todesnöte kann man die Vorsehung nicht ohne Schaden und heimlichen Zorn wider Gott handeln. Darum muss Adam zuvor wohl Tod sein ehe er dieses Ding leidet und den starken Wein trinken. Darum siehe dich vor dass du nicht Wein trinkest wenn du noch ein Säugling bist Eine jegliche Lehre hat ihre Maße Zeit und Alter.
                    12. Kapitel
                    Im XII. lehrt er den rechten Gottesdienst und macht alle Christen zu Pfaffen dass sie opfern sollen Nicht Geld noch Vieh wie im Gesetz sondern ihren eigenen Leib mit Tötung der Lüste. Danach beschreibt er den äußerlichen Wandel der Christen im geistlichen Regiment wie sie lehren predigen regieren dienen geben leiden lieben leben und tun sollen gegen Freund Feind und jedermann. Das sind die Werke die ein Christ tut Denn wie gesagt ist Glaube ist nicht untätig.
                    13. Kapitel
                    Im XIII. lehrt er das weltlich Regiment ehren und gehorsam sein Welches darum eingesetzt ist obwohl es die Leute nicht fromm macht vor Gott so schafft es doch so viel dass die Frommen äußerlich Friede und Schutz haben und die Bösen ohne Furcht oder mit Friede und Ruhe nicht frei Übles tun können.
                    Darum es zu ehren ist auch den Frommen ob sie wohl sein nicht dürfen. Endlich aber faßt er alles in die Liebe und beschließt es in das Exempel Christi wie der uns getan hat dass wir auch genauso tun und ihm nachfolgen
                    14. Kapitel
                    Im XIV. lehrt er die schwachen Gewissen im Glauben säuberlich führen und sie schonen. Dass man der Christen Freiheit nicht brauche zu Schaden sondern zur Förderung der Schwachen.
                    Denn wo man das nicht tut da folgt Zwietracht und Verachtung des Evangeliums daran doch alle Not liegt. Dass es besser ist den Schwachgläubigen ein wenig weichen bis sie stärker werden als dass in allen Dingen die Lehre des Evangeliums untergehen sollte.
                    Und ist solches Werk ein sonderlich Werk der Liebe das wohl auch jetzt von Nöten ist da man mit Fleisch essen und anderer Freiheit frech und roh ohne alle Not die schwachen Gewissen zerrüttelt ehe sie die Wahrheit erkennen.
                    15. Kapitel
                    Im XV. setzt er Christum zum Exempel dass wir auch die andern Schwachen dulden als die sonst gebrechlich sind in öffentlichen Sünden oder von unlustigen Sitten welche man nicht hinwerfen muss sondern tragen bis sie auch besser werden. Denn also hat Christus mit uns getan und tut noch täglich dass er gar viel Untugend und böser Sitten neben aller Unvollkommenheit an uns trägt und hilft ohne Unterlaß. Danach zum Beschluß bittet er für sie lobt sie und befiehlt sie Gott. Und zeigt sein Amt und Predigt an. Und bittet sie gar säuberlich um Beisteuer an die Armen zu Jerusalem. Und ist eitel Liebe davon er redet und damit er umgehet.
                    16. Kapitel
                    Das letzte Kap. ist ein Grußkapitel. Aber darunter vermischt er gar eine edle Warnung vor Menschenlehren die da neben der evangelischen Lehre einfallen und Ärgernis anrichten. Gerade als hätte er gewisslich ersehen dass aus Rom und durch die Römer kommen sollten die verführerischen ärgerlichen Canones und Decretales und das ganze Geschwür und Gewürm menschlicher Gesetze und Gebote die jetzt alle Welt ersäuft Und diese Epistel und alle heilige Schrift samt dem Geist und Glauben vertilgt haben dass nichts mehr dageblieben ist als der Abgott Bauch dessen Diener sie hier S. Paulus schilt. Gott erlöse uns von ihnen. Amen.

                    Beschluß
                    So finden wir in dieser Epistel aufs allerreichlichste, was ein Christ wissen soll, nämlich, was Gesetz, Evangelium, Sünde, Strafe, Gnade, Glaube, Gerechtigkeit, Christus, Gott, gute Werke, Liebe, Hoffnung, Kreuz ist, und wie wir uns gegen jedermann, er sei fromm oder ein Sünder, stark oder schwach, Freund oder Feind, und gegen uns selber verhalten sollen. Ferner ist das alles durch Schriftstellen trefflich begründet, durch Beispiele aus sich und aus den Propheten bewiesen, so daß hier nichts mehr zu wünschen ist. Darum scheint es auch, als habe St. Paulus in dieser Epistel einmal in Kürze die ganze christliche und evangelische Lehre zusammenfassen und damit eine Einführung in das ganze Alte Testament geben wollen. Denn ohne Zweifel: wer diese Epistel gut im Herzen hat, der hat des Alten Testamentes Licht und Kraft bei sich. Darum lasse sie ein jeglicher Christ bei sich allgemein und stetig in Übung sein. Dazu gebe Gott seine Gnade! Amen.

                    Kommentar


                    • #11
                      D. Rossmann-M. Luther

                      Sehr geehrter Herr Rossmann,

                      ich möchte ihre letzten Ausführungen aus folgenden Gründen nicht eingehend kommentieren und zwar deshalb, weil:

                      1. Es sind im Grunde keine anderen Positionen und Argumente von ihnen aufgezeigt worden, nur kleine graduelle Unterschiede ließen sich aufzeigen.
                      2. Würde, wenn man darauf eingehen würde, es sich nur zu einem Austausch von „Wissen“ oder auch „Nichtwissen“, also ein Hin und Her, ein Für und Wider sich entwickeln, dass letztendlich zu keinem wirklichen und allerseits befriedigendem Endresultat führen würde (=Pattsituation).
                      3. Meines Erachtens ist bereits so ziemlich alles angesprochen worden, was von relevanter Bedeutung ist.

                      Somit möchte ich nach meiner Meinung zum Kern aller Reibungspunkte kommen, nämlich dem Wort Gottes im Zusammenhang zur Überzeugung von Prof. Dr. Martin Luther bezüglich des Menschen freier Wille, - gibt es den oder gibt es ihn nicht? Luther selbst hat dieses Thema in seinem Schreiben wider den freien Willen an E. von Rotterdam als wirklich wichtig herausgestellt. Und auch nur daran möchte ich M. Luthers Erkenntnisstand und Handlungsweise bezüglich der Schriften prüfen und beurteilen ( nicht Verurteilen im Sinn von richten, denn dies wird-hat GOTT selbst tun -getan und ist auch nur sein Vermögen), ohne aber es nicht zu unterlassen, es also ausdrücklich zu bestätigen, dass Prof. Dr. M. Luther viel lehrreiches, sinnvolles, erbauliches, helfendes, aber auch sehr, sehr viel verheerendes geschrieben hat. Wie gesagt, aber das antichristliche, antibiblische hat M.L. meines Erachtens nach er in seiner Schrift wider den freien Willen ausgeführt. Das ist meine Meinung. Es ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass GOTT in seiner Liebe und Gnade seinen Sohn (ewiger Sohn Gottes = Gott selbst ) und wahrer Mensch am Kreuz eben dieses „Schauspiel“ gewollt hat und für diese Welt und speziell für uns (alle) Menschen als Angebot hat geschehen lasen ( somit haben alle Menschen die Freiheit, die Möglichkeit der Willensentscheidung),d. h. das dem widersprochen wird. Deshalb werde ich nur die nachfolgen zwei Bibelstellen angeben, die aber in der Gesamtheit des Wortes Gottes stimmig sind.

                      1 Tim 2:4

                      Joh 3:16


                      Ich überlasse es jedem Leser sich ein Urteil ( eine Entscheidung zu fällen, denn dies überlässt GOTT auch uns Menschen) darüber zu bilden. Bitte, beachten wir aber immer, dass jeder Mensch sich unter das Wort Gottes zu stellen hat und nicht darüber. Wir alle, ohne Ausnahme, sind fehlbare Menschen , aber für unser Tun und Lassen werden wir zur Verantwortung gezogen werden. Was hätte das für einen Sinn, wenn wir nicht uns "entscheiden" könnten, keinen freien Willen hätten?
                      Es wäre aber und ist eine Torheit und ein Ärgernis ( es geht hier um den Gekreuzigten ( das Kreuz) und die Frage warum ist ER, Jesus Christus der HErr und Heiland, GOTT und wahrer Mensch in Ewigkeit gekommen ist, gestorben ist, warum ER lebte und lit, den Passionweg beschritt, für wen, usw. usf.)), wenn man hier nicht das Angebot der Evangeliums sehen will oder auch nicht kann, weil man denn nicht bekehrt ist, d.h. ein Wiedergeborener ist.
                      Hierauf hätte ich von ihnen persönlich eine Antwort und zwar über dies Forum. Übrigens, ich bin auch nur ein „Einzelner“ in diesem Fall.

                      Mit freundlichen Grüßen


                      Jeddi

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                      • #12
                        Guten Tag Herr Rossmann

                        1. Ich diskutiere nicht mit Frauen. Frauen haben in der Gemeinde zu schweigen und sie haben nicht Männer zu belehren.
                        Kann es sein, das sie Gemeinde mit Internetforum verwechseln? Also ich sehe das hier absolut nicht als Gemeinde an. D.h. müsssen die Frauen auch nicht schweigen, aber sich dennoch als Frau verhalten, sich nicht über den Mann erheben...

                        Ihr nennt Luther schon aus dem Grund einen nicht wiedergeborenen Christen weil er die Kindertaufe gelehrt hat. Ich habe gefragt warum ihr dann Männer wie Henry Matthew, George Withefield, oder John Nelson Darby die Wiedergeburt nicht absprecht, sie alle waren Kindertäufer.
                        Ich habe noch nie geschrieben, das Luther kein Gläubiger ist. Richten wird der Herr! Aber die Lehre Luther habe ich mit Hilfe des Geistes zu prüfen und dann zu beurteilen. Welcher angebliche Gottesmann wie Darby, etc. nun tatsächlich ein Gläubiger ist oder welcher absoluter Irrlehrer wie der Bischof von Rom keiner zu sein scheint, habe ich nicht zu beurteilen, wohl aber ihre Lehren und Früchte...

                        Aber Luthers Schriften haben Menschen zu Gottes Wort hingeführt und ihnen Gottes Wort aufgeschlossen.
                        Es gibt da zwei Seiten: Entweder wegen den Schriften von Luther oder trotz diesen Schriften. Beim zweiten Fall würden sie die Schriften von Luther und Luther selbst nicht entschuldigen. Auch bei Willow Creek und sogar in der ref. Kirche oder in der röm. kath. Kirche können Menschen zum Glauben kommen, aber das entschludigte eine allfällige falsche Lehre dieser Kirchen nicht...

                        Das ist völlig unzweifelhaft. Viele viele Menschen wurden durch seine Schriften dazu gebracht das Wort Gottes zu lesen und haben so zum Heil gefunden!
                        Eben: Die Frage ist ob der erste Fall zutrifft oder der zweite?

                        Wie kann ein Teufel solche Schriften schreiben, durch die so viele andere gesegnet werden und zum glauben finden, durch die so viele andere dazu gebracht werden das Wort Gottes zu lesen, durch die vielen anderen Gottes Wort aufgeschlossen wurde? Sie werden zugeben, daß hier etwas nicht passt.
                        Warum denn? Machen wir ein Beispiel. Sagen wir durch ihre Aufzählung von Bunyan und Wesley kamen 10 Millionen Menschen zu glauben. Und was ist aber auf der anderen Seite, wenn durch eine Irrlehre, wie die von Luther, 500 Millionen Menschen davon abgehalten wurden? Wäre das nicht ein guter Deal des Teufels?

                        Wenn Sie jetzt sagen, Wesley sei auch ein Kindertäufer gewesen und deshalb gar nicht wiedergeboren, dann müssen sie dasselbe von Withefield sagen, dieser war auch Kindertäufer und hat übrigens Wesley trotz mancher Differenzen immer als Mann des Glaubens geachtet und geehrt.
                        Warum reiten sie hier immer auf der Kindertaufe herum? Was sind die "Anstiftung zum Mord"? Was ist die Erweckung durch Paulus und Petrus und die anderen Apostel? Was sind die vielen Bildern? Wie ist das mit der Liturgie, die in der Bibel nicht zu finden ist? Wie ist das mit dem Klerus und den Laien, die in der Bibel nicht zu finden sind? Was ist mit z.Bsp. Zwingli, der eigenhändig Wiedertäufer in der Limmat in Zürich ersäuft hatte? Was ist mit seiner (Luthers) Judenfeindlichkeit, die sie uns hier ausreden wollen. Luther war ein Hasser der Juden, ein Judenhasser, ein kleiner / grosser Hitler...!

                        Die Schriften über die Juden zeigen daß Luther Zeiten gehabt hat wo das Fleisch regiert hat, wo der sündige Mensch Luther durchkam, aber ihm deshalb zu
                        OK! Das kann jedem Gläubigem mal passieren. Mit dem kleinen Unterschied, das dann dieser Gläubige nicht verehrt wird und das ganze nicht schöngeredet wird. Auf der anderen Seite muss es da aber schon Unterschiede geben. Ein Gläubiger der "Anstiftung zu Mord" macht, nun ja, dieser sollte zumindest nicht noch glorifiziert werden, sondern gemieden. Auch wenn er angeblich viel für das "Reich Gottes" getan hat...


                        und durch den Gott mächtig in die verkehrte Kirche hineingewirkt hat.
                        In welche? In die katholische? Ok, kann sein, aber mit was für einer Wirkung? Wieviel besser ist die lutherische Kirche gegenüber der katholischen? War die erste lutherische Kirche wirklich so viel anders als die lutherischen, die evangleischen heute? Wohl kaum! Oder doch?

                        Gruss
                        Michael / CH

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                        • #13
                          Freier Wille

                          Wider den freien Willen

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                          • #14
                            Liebe Leser,
                            Ich glaube, daß bei näherer Betrachtung der Lehre Luthers kein Mensch im Sinne Luthers im Heiligen Geist auferbaut werden kann.
                            Das rührt einfach daher, daß ein bibelgläubiger Mensch weiß, daß Jesus Christus auferstanden ist.
                            Somit kann es unmöglich sein, daß er heute noch gegenwärtig ist in Form von zerstückelten Brot (sein Fleisch) und Wein (sein Blut) in Kelchen.

                            Allein aus Gnaden, ohne zutun der Werke selig zu werden heißt bei Luther, als Säugling "getauft" zu werden, der Säugling tut kein Werk und wird durch das "Wort im Wasser", Luthers Verständnis für das "Wassserbad im Wort" durch die Kirche errettet.
                            Die Kirche vermittelt diese Gnade durch das Sakrament.

                            Da solch ein Verständtnis für einen Wiedergeborenen völlig unsinnig ist, ersetzt der Wiedergeborene unbewußt
                            beim Lesen von Luther Schriften sein Gottesverständnis durch Luthers Gottesverständnis und erfährt dadurch "Auferbauung".

                            Allein die Schrift, damit meint Luther, wie sein Schriftverständtnis im Katechismus festgelegt^ist, ist natürlich völlig verkehrt.

                            Es gehört aber "zum guten Ton", sich mit Luther zu beweihräuchern und merkt gar nicht wie man sich befleckt.

                            Tit 1:15


                            Zum Nachkontrollieren
                            http://de.wikipedia.org/wiki/Confessio_Augustana

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                            • #15
                              Luterund katholische Kirche

                              Hallo lieber Kurt,

                              dies hast Du lieber Kurt u. a. geschrieben:

                              Code:
                              Da solch ein Verständnis für einen Wiedergeborenen völlig unsinnig ist, ersetzt der Wiedergeborene unbewußt 
                              beim Lesen von Luther Schriften sein Gottesverständnis durch Luthers Gottesverständnis und erfährt dadurch "Auferbauung".
                              Ich finde o. g. ist ein äußerst wichtiger Hinweis!
                              Bei der katholischen Kirche, wenn wir um z. B an den Begriff –Kirche- als solches denken, dann wir klar, was wir darunter verstehen, damit verbinden und was die Kleriker der Katholischen Kirche damit meinen. -

                              Es ist also gut und angebracht vorher eine Begriffsbestimmung zu machen und auch dabei daran zu denken, welch ein diametraler Unterschied damit unterschwellig sich auftut.

                              Zur Erhellung, Untermauerung kann ich aus meinem eigenen Erleben berichten, was ich meine bzw. wie es zugehen kann.

                              Habe vor Jahren die Anhandlung - Dominus Jesus - von dem heutigen Papst gelesen und war sehr begeistert davon. Ich konnte einfach nichts Negatives daran entdecken, alles war für mich total biblisch, gut usw., usf.
                              Erst als mir ein Bruder klar machte, was die katholischen. Priester (Katholizismus-Klerikertum) unter Kirche verstehen und was ich/ wir damit verbinden, war klar, wie groß und klug die Verführung sich entfaltet, d.h. das wir uns beflecken könnten.
                              Es hört sich doch recht einfach an, aber wir vergessen es oft und tun diese Dinge einfach als nicht so schlimm ab. Es hört sich auch immer flüssig und gut an und wir können, würden es, sofort unterschreiben können, wenn, ja wenn nicht diese diabolische Verwirrung sich damit einschleicht ( und ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig).
                              Darum also Vorsicht (!) ist es sehr wichtig sich daran zu erinnern und diese o. g. "Methode" bei entsprechenden Dingen, Sachverhalten es als ein probates Mittel, als eine gute Möglichkeit zur Unterscheidung und Distanzierung anzuwenden.

                              Bitte, die sicherste und das sich immer anbietende „Verfahren“ ist jedoch in Gebet und ein sich voll anvertrauen und aufsehen zu unserem HErrn und Heiland Jesus Christus!

                              Vielen Dank!

                              In IHM Dein

                              Jeddi

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