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Henoch der siebente nach Adam

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  • Henoch der siebente nach Adam

    Judas 1:14 (ELB)
    Es hat aber auch Henoch, der siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: "Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende,

    Hallo zusammen,
    Meine Frage wäre auf diesen Vers bezogen. Zwei Fragen in einer.
    Was ist über diese Aussage bisher bekannt, ist hier die Rede von der Apokryphen Schrift das Buch Henoch, denn in dieser Schrift ist dieser Satz tatsächlich zu finden!?
    Wenn immer in der Heiligen Schrift von so etwas zitiert wird ist es dann nicht eine Bestätigung das es sich dabei auch um eine Heilige Schrift handelt?
    Mfg Martin

  • #2
    AW: Henoch der siebente nach Adam

    Lieber Martin G.,

    2.Tim.3,16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,

    2.Tim.3,16 gilt (auch) für Judas 1,14, keinesfalls für das apokryphe Buch Henoch.

    Liebe Grüße
    Hans

    Kommentar


    • #3
      AW: Henoch der siebente nach Adam

      ►►Das Buch Henoch
      ex. HLH

      Weil die meisten Schreiber unserer Zeit und schon einige der Kirchenväter öffentlich erklärten, daß die Verse 14 und 15 aus dem oben genannten apokryphischen Buch entnommen seien, dürfte es nützlich sein, kurz darauf einzugehen.
      Aus den Schriften einiger "Kirchenväter" könnte man entnehmen, es habe ein griechisches Buch mit dem obengenannten Titel gegeben, das jedoch bis vor 150 Jahren in Europa gänzlich unbekannt war. Der Entdeckungsreisende Bruce brachte jedoch im Jahre 1773 drei Exemplare einer Äthiopischen Übersetzung mit. Eine behielt er in Kinnaird House, das zweite gab er der Bodleian Bibliothek in Oxford und das dritte der königlichen Bibliothek in Paris. Dort blieben sie 25 Jahre unbeachtet liegen.

      Im Jahre 1800 veröffentlichte ein römisch-katholischer "Geistlicher", Sylvestre de Sacy, einen Aufsatz über das Buch, dem er gleichzeitig eine lateinische Übersetzung der ersten 16 Kapitel bei fügte. 1821 veröffentlichte Erzbischof Laurence eine englische Übersetzung des ganzen Buches nach der Handschrift in Oxford.

      Siebzehn Jahre später folgte der Äthiopische Text dieser Handschrift. Später wur den noch verschiedene andere Handschriften gefunden. Außerdem fand man 1886 - 87 in Akhim ein Fragment einer griechischen Handschrift, das seitdem im Gizeh-Museum in Kairo aufbewahrt wird. Dies wurde 1892 von M. Bouriant herausgegeben. Es enthält die ersten 32 Kapitel. Daneben gibt es noch zwei kleine Fragmente in griechisch, von denen eines in der Vati kan-Bibliothek aufbewahrt wird (nur ein Stück von Kapitel 89). Der Äthiopische Text wurde noch voll ständiger 1853 in Leipzig herausgegeben (Das Buch Henoch von Dr. A. Dillmann) und später, 1902, in London (The Book of Enoch, by R. H. Charles) mit einer englischen Übersetzung. Das sind die wichtigsten Lesarten.
      Aus dem Äthiopischen geht deutlich hervor, daß es ei ne Übersetzung aus dem Griechischen ist. Aus dem Griechischen aber meint man mit guten Gründen den hebräischen oder aramäischen Ursprung ableiten zu können. Aus welcher dieser Sprachen es übersetzt ist, kann man nicht mit Sicherheit feststellen. Der Inhalt des Buches besteht aus Offenbarungen, die dem Henoch und auch dem Noah zuteil geworden sein sollen. So wird z. B. über die gefallenen Engel gesprochen und über die Verbindung, die Henoch mit ihnen hatte. Danach wird ein Zug Henochs durchs Weltall beschrieben usw.

      Das Ganze macht unzweideutig einen Apokryphen-Charakter deutlich. Das beweist aber auch, daß der Zusammensteller ein Betrüger ist, weil er Henoch als den Schreiber angibt.

      Diejenigen, die das Buch durchforscht haben, sind sich darüber einig, daß es nicht das Werk eines Schreibers ist. Es sind verschiedene Bruchstücke, die später zu sammengefügt wurden. Über die Entstehungszeit sind sie sich aber noch nicht einig. Einige datieren es in die Zeit der Maccabäer. Andere legen es in die Zeit Herodes des Großen. Wieder andere sagen, die Teile seien zu verschiedenen Zeiten entstanden. Aber wie bei fast allen Dingen, die dazu dienen können, die Heilige Schrift zu kritisieren, entnehmen die meisten diesem Buch nur solche Argumente, durch welche sie beweisen möchten, daß Judas sich einer solchen Apokryphen-Schrift bedient habe. Nicht alle werden es bewußt erklärt haben; aber wir sehen, wie sogar unbewußt die Feindschaft gegen Gott und der Einfluß Satans ihre Sinne beherrschen und sie auf eine bestimmte Seite ziehen.

      Es gibt aber auch andere. Schon 1860 versuchte Professor Volkmar aus Zürich aufzuzeigen, daß das Buch aus der Zeit des Bar Cochba (erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts) stammt, geschrieben von einem Jünger des Rabbi Akiba. Darby und Kelly stimmten damit in etwa überein. Sie waren überzeugt, daß das Buch nach der Verwüstung Jerusalems zusammengestellt worden ist.
      Alford schreibt darüber: Soviel ich sehen kann, sind die Beweise Professor Volkmars schwerlich zu widerlegen. Viel später hat u. a. Dr. Stanton in „Jewish and Christian Messiah" aufzuzeigen versucht, daß die Entstehung nach dem Bekanntwerden des Christentums liegen muß. Er führt u. a. als Argument den Ge brauch des Titels „der Sohn des Menschen" an. Dieser Ausdruck war bei den Juden unbekannt, wurde aber von dem Herrn Jesus gebraucht. Er verweist dabei
      z. B. auf Joh. 12, 34. Die Worte, die nun Judas aus diesem Buch entnommen haben soll, sind nach dem äthiopischen Text folgende: „Siehe, Er kommt mit zehntausend Seiner Heiligen, um über sie Gericht zu halten, und um die Bösen zu vernichten und um die Fleischlichen für alles, was die Sündigen und Gottlosen gegen Ihn getan und begangen haben, zu bestrafen." Nun, wir sehen, daß dies selbst äußerlich in erheblichem Maße von dem abweicht, was in Judas 14 und 15 steht. Sicher können wir Übereinstimmung feststellen, aber die Unterschiede sind wesentlich größer.
      Judas sagt:
      „Der Herr ist gekommen" anstelle von „Er kommt".
      Bei Judas steht zehntausend in der Mehrzahlform.
      Judas weiß nichts von der Vernichtung der Bösen, und in dem Buch steht nichts von den harten Dingen, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.
      Und so ist noch vieles mehr auf zuzählen. Aber wer es nicht nur als Gelehrter, sondern auch mit geistlicher Einsicht betrachtet, wird viel größere Unterschiede, ja Widersprüche feststellen.

      Henoch war ein Mann, der mit Gott wandelte und der Gott wohlgefiel (Hebr. 11,5). Die Weissagung, die der Heilige Geist ihm zuschreibt, gibt uns eine Lehre, die später durch Hunderte von Schriftstellen bestätigt wurde. Und sie wird in Worten wiedergegeben, die mit den Gedanken Gottes vollkommen übereinstimmen und die erst Jahrhunderte später von Gott entfaltet
      wurden und leider bei den meisten Christen heute noch unbekannt sind. Das genannte Buch hingegen lehrt et was, was im Widerspruch zu der geoffenbarten Wahr heit steht. Es sagt, der Herr komme mit Seinen Heili gen aus dem Himmel, um sie zu richten. Stellen wir uns das vor! Der Herr soll mit den Seinen aus dem Himmel
      kommen, um sie hier auf der Erde zu richten I Das steht im krassen Widerspruch zu Gottes Wort, welches sagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus denrTode in das Leben über gegangen!" (Joh. 5, 24).
      Sicher spricht das Wort Gottes von Gericht über Sein Volk; aber das ist die Züchtigung des Vaters gegen über Seinen Kindern, oder des Sohnes über Sein Haus, oder Gottes in Seinen Regierungswegen mit dieser Erde.

      Der Gedanke jedoch, das endliche und endgültige Gericht werde auch die Gläubigen treffen, steht in völligem Widerspruch zu Gottes Wort, wie wir aus Joh. 5,24 wissen.
      Auch Joh. 5,28. 29 macht das deutlich: Die das Böse getan haben, kommen aus den Gräbern zur Auferstehung des Gerichts; aber die anderen zur Auferstehung des Lebens (siehe auch 1. Kor. 15,20 - 26).

      Der hier aufgestellte Irrtum verrät das Werk des Teufels in dem Buch dieses Betrügers.
      Denn, ist es kein Betrug, ein Buch unter dem Namen eines anderen zu schreiben, der einen besseren Namen trägt als man selbst? Und wie böse ist dieser Betrug, wenn man seine eigenen Phantasien als das Wort Gottes ausgibt, und
      das wissentlich und bewußt!
      Das hat nichts mit der fremden Sprache zu tun, wie einige vorgeben. Charles hat in seiner letzten Ausgabe von 1952 die Worte dahin verändert, daß nun auch da steht: „Gericht zu halten über alle!"

      Wie dem auch sei:
      Es erscheint sehr unglaubwürdig, weil bei den drei an deren Übersetzungen und bei Charles in der vorigen Ausgabe ebenfalls „über sie Gericht halten" steht.
      Aber das ändert auch nichts an der Tatsache; denn dieser Irrtum ist die klar ausgesprochene Lehre dieses Buches. An einer anderen Stelle steht, das Gericht solle über alle, gerade über die Gerechten kommen. Schon die Gläubigen aus dem Alten Testament wußten es besser. David sagte: „Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht, denn vor dir ist kein Lebendiger ge recht" (Psalm 143,2). Gott richtet niemals etwas zweimal.

      Und niemals wird Gott etwas richten, wofür Sein Sohn das Gericht getragen hat.


      Wir werden nicht deshalb vom Gericht verschont, weil wir gerecht sind, sondern weil der Herr Jesus, Dem alles Gericht gegeben ist, niemand verurteilt, für den Er das Gericht getragen hat (Joh. 5,22; Apgsch. 17,31). Darum steht in 1. Joh. 4, 17: „Hierin ist die Liebe mit uns vollendet worden, damit wir Freimütigkeit haben an dem Tage des Gerichts, daß gleichwie er ist, auch wir sind in dieser Welt." Wir besitzen hier auf Erden schon dieselbe Gerechtigkeit, die Er nun in der Herrlichkeit hat.

      Denn Er ist unsere Gerechtigkeit und Heiligkeit (1. Kor. 1, 30).
      Der oben genannte Charles meint, in dem Buch Verbindungen zu den Evangelien, der Apostelgeschichte und einigen Briefen des Apostels Paulus (u. a. zu dem Hebräerbrief), den Briefen des Petrus, des Judas und zur Offenbarung feststellen zu können. Daraus schließt er sogleich (und die meisten übernehmen das einfach), die Schreiber dieser Bücher hätten das Buch Henoch gekannt und verwertet. Wir erkennen den Geist, der daraus spricht. Wenn Verbindungen da sind (einige erscheinen sehr gesucht), warum müssen sie dann dem Buch Henoch entnommen sein und nicht umgekehrt? Warum soll nicht dieses Buch alles übernommen haben? Ist es beim Vergleich zweier Bücher, von denen das eine vertrauenswürdig, das andere als Werk von Betrügern erscheint (oder ist es kein Betrug, ein Buch mit dem Namen einer Personen zu versehen, die 3000 Jahre vorher gelebt hat, es außer dem als göttliche Weissagung auszugeben?) nicht das erste, daß man von der Annahme ausgeht, der Betrüger begehe Plagiat (Raub von Gedanken eines anderen) ? Dabei lassen wir noch ganz und gar außer acht, daß die Bibel Gottes Wort ist. Aber wenn es sich um die Bibel handelt, so geht man von vorn herein von dem Gedanken aus, daß sie nicht glaub würdig sei.

      Der oben erwähnte Professor Volkmar z. B. kam zu dem Schluß, das Buch Henoch sei zu Beginn des 2. Jahrhunderts geschrieben. Daraus folgerte er sogleich, der Brief des Judas sei also später geschrieben, während es doch viel näher liegt, den Schreibern des „Henoch" das Abschreiben vom Judasbrief anzulasten.

      Liest man in Kenntnis der Bibel und der Geschichte unvoreingenommen das Buch Henoch, so merkt man, wie der ganze Inhalt auf die Zeit nach der Zerstörung Jerusalems hinweist. Die jüdischen Schreiber wollten die Juden mit der Hoffnung auf Gottes Beistand ermutigen, trotz des Untergangs von Jerusalem und trotz des deutlichen Fortschreitens des Christentums. Nun, Gott wird ihnen auch tatsächlich helfen, aber auf eine andere Weise, als dieses Buch es beschreibt, das den Messias nur nach der jüdischen Vorstellung kennt, auf welche Weise es aber keine Erlösung geben kann.
      Es wird in dem Buch z. B. über die Verwüstung des Tempels in Jerusalem gesprochen, und dann sagt der Schreiber, er könne nicht wahrnehmen, daß sie später wieder in dies Haus gehen würden. Das wird aber be richtet, nachdem er vorher über die Verwüstung des Tempels durch Nebukadnezar und über 70 Hirten, die danach gerufen werden sollten, gesprochen hat. Auch spricht er sehr deutlich über Esra und Nehemia und über den Wiederaufbau des Tempels.

      Muß sich das zu erst Gesagte dann nicht auf die Verwüstung des Tempels beziehen, der nicht wieder aufgebaut ist, also auf die Zerstörung durch Titus im Jahre 70? Und solche Hinweise gibt es noch mehr.
      Was sonst noch in dem Buch dieser Betrüger steht, ist nicht weiter von Bedeutung. Aber eines ist sicher: Judas hat nicht daraus zitiert. Wahrscheinlich aber die
      Schreiber des Henochbuches von Judas. Aber weil es Ungläubige waren und sie daher nichts von der göttlichen Wahrheit verstanden, führten sie den Text auf
      ihre Weise an. Und das bedeutet, daß es in dieser Fassung das von Satan verdorbene Wort ist.
      Wie hat Judas aber diese Offenbarung des Henoch, die nirgends sonst im Worte Gottes steht, empfangen? Für den, der Gott kennt, bedeutet diese Frage überhaupt keine Schwierigkeit. Dem Heiligen Geist ist es ebenso leicht, den Judas niederschreiben zu lassen, was vor 3000 Jahren geschah oder was in 3000 Jahren geschehen würde, wie solches, was Judas mit seinen Augen sah. Auf welche Weise Judas das Wort empfangen hat, wissen wir nicht. Aber es genügt, daß er es von Gott empfangen hat. Und das wissen wir!
      Im Herrn Jesus Christus
      Hans Peter Wepf
      1. Mose 15.6

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