Der Messias im Tempel Stilfiguren
Vortrag von Roger Liebi ►► https://www.youtube.com/watch?v=au2bXU3-jPY
Buch>> Der Messias im Tempel:
Stilfiguren:
Zur Symbolik des Tempels
Eines habe ich von dem HERRN erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens,
um anzuschauen die Lieblichkeit des HERRN und nach ihm zu forschen in seinem Tempel.
Ps 27,4
Typologie
Im Folgenden werden wir uns ausführlich mit der Symbolik und der Bedeutung des Zweiten Tempels auseinander setzen.
Dabei betreten wir das Gebiet der Typologie.
Da die Typologie seit dem Aufkommen des Rationalismus bei vielen Theologen in Misskredit geraten ist,
soll daher zunächst über die mit der Typologie verbundenen Auslegungsprinzipien,
welche in der vorliegenden Arbeit bei der Deutung und Interpretation der vielfältigen Bildersprache des Jerusalemer Heiligtums
zur Anwendung kommen sollen, Rechenschaft abgelegt werden.
Was ist Typologie?
Typologie bedeutet »Lehre von den Bildern«.
Wir können zwei verschiedene Arten von Typologie unterscheiden:
„ horizontale Typologie
„ vertikale Typologie
Horizontale Typologie
Bei der horizontalen Typologie beschäftigt man sich mit geschichtlichen Fakten
(Personen, Ereignisse, Einrichtungen), die eine bildliche Vorausdarstellung von zukünftigen Ereignissen darstellen.
Vertikale Typologie
Bei der vertikalen Typologie geht es darum, dass irdische Dinge eine Abbildung von himmlischen Vorlagen sind
(vgl. 2Mo 25,9.40; 26,30; 27,8; Apg 7,44; Heb 8,4-5; 9,23-24).
Den Gebrauch des Wortes »Typos« als Ausdruck für die Vorausdarstellung des Kommenden in einer vorlaufenden Geschichte finden
wir zum ersten Mal in der Weltliteratur bei Paulus.1 Aus der Zeit vor Paulus kann typos in dieser Bedeutung nicht nachgewiesen werden.
Diese Begrifflichkeit entstammt offensichtlich echt biblischem Denken.2
Typologie und Allegorie
Wenn man von Typologie spricht, muss man gezwungenermaßen den damit eng verwandten Begriff der Allegorie mit berücksichtigen.
Bei der Allegorie geht es um eine Darstellung, die in allen ihren Einzelzügen bildlichen Sinn hat.
Im Zusammenhang mit biblischer Typologie können wir Allegorie als einen Unterbegriff derselben betrachten.
Der Begriff der Allegorie findet sich im NT namentlich nur in Gal 4,24.
Dennoch ist das ganze NT voll von allegorischer Auslegung.
Brühlmann und Scherer umschreiben Allegorie wie folgt:
»Die Allegorie (von allos agoreuô ›anders reden‹) besteht aus einer Gruppierung von Metaphern.
Ein bestimmtes Geschehen oder eine bestimmte Größe werden Zug um Zug mit einem anderen identifiziert."
typos, antitypos, skia In Verbindung mit der neutestamentlichen Typologie sind die Begriffe
typos, antitypos und skia von grundlegender Bedeutung.
Sie sollen daher nachfolgend kurz umrissen werden:
typos Der griechische Ausdruck typos bedeutet u.a.: Abbild, Umriss, Muster, Form, hohle Form.
Der typos weist auf etwas anderes hin.
Zwischen typos und dem, worauf hingewiesen wird, besteht eine gewisse Übereinstimmung.
Da typos aber auch einen spiegelverkehrten Abdruck meinen kann, ist es möglich,
dass in der Gegenüberstellung des Typos und dem, worauf er hinweist, nicht nur eine Übereinstimmung,
sondern auch ein gewisser Gegensatz bzw. Kontrast ausgedrückt werden kann.
antitypos Der Begriff antitypos (Gegenbild) bezeichnet ein Bild, das dem typos (Vorbild, Urbild) entspricht bzw. mit ihm korrespondiert.
Während das himmlische Heiligtum in Heb 8,5 als typos bezeichnet wird, so wird der es auf Erden abbildende Tempel antitypos genannt
(Heb 9,24). In 1Pet 3,21 wird die Taufe als ein antitypos des Sintflutgeschehens bezeichnet.
Das bedeutet, dass die Taufe ein Bild ist, das geistlich von denselben Realitäten redet wie das Sintflutereignis.
Die Taufe als antitypos ist ein anderes Bild als das Bild der Sintflut.
Beide sprechen aber von denselben Wahrheiten.
skia Das NT bezeichnet alttestamentliche Typen wiederholt als »Schatten« (skia; Kol 2,16; Heb 8,5; 10,1).
Dieser anschauliche Begriff bringt zum Ausdruck, dass der Typos nicht die Realität (= der Körper, der den Schatten wirft),
sondern nur eine umrissartige Abbildung ist, die zudem eine Dimension weniger als die Vorlage aufweist.
Metapher (Übertragung) Im Bewusstsein, dass unsere geläufigen Denkformen sich begrifflich nicht mit den biblischen decken,
sondern sich bestenfalls mit ihnen überschneiden, und im Bemühen, die biblischen Texte nicht in ein fremdes Schema zu pressen,
wollen wir nachfolgend versuchen, in Verbindung mit der typologischen Bildersprache ein paar weitere wichtige Unterbegriffe zu differenzieren.
In dem oben angeführten Zitat von Brühlmann und Scherer wurde bereits der Begriff der Metapher angesprochen.
Dieselben Autoren liefern auch dazu eine nützliche Erklärung:
»In der Metapher (von metapherein ›übertragen‹) wird eine Größe
(z.B. König) mit einer anderen (z.B. Löwe) stillschweigend identifiziert, weil man in beiden die gleiche Mächtigkeit wahrnimmt:
Der König ist ein Löwe.«8
Vergleich »Beim Vergleich wird das Entsprechungsverhältnis durch Vergleichspartikel (wie, so wie, ebenso) oder durch das Verbum (gleicht) expliziert.
Das Bild und das Verglichene verschmelzen nicht miteinander. … z.B. Er hat gekämpft wie ein Löwe.«9
Gleichnis Gemäß der traditionellen Sprachtheorie wird das Gleichnis folgendermaßen umschrieben:
»Es ist ein erweiterter und fortgesetzter Vergleich, der einen Sachverhalt näher veranschaulicht und weiter ausführen will.
Wie im Vergleich werden alle Ausdrücke im eigentlichen realen Wortsinn genommen. Im Unterschied aber zum …
Vergleich handelt es sich beim Gleichnis nicht um eine Beziehung zwischen einzelnen Begriffen (wie z.B. er kämpft wie ein Löwe),
sondern um die Beschreibung eines Geschehens, dessen Schwerpunkt (Pointe) in Beziehung zur intendierten Sache gebracht wird.«10
Die zitierte Definition ist für die Gleichnisse des NT nur bedingt korrekt. Die synoptischen Gleichnisse Jesu im NT
werden allegorisch gedeutet und gehen deutlich über eine Grundgleichung hinaus (Mark 4,1320; Mat 13,36-43.49-50).11
Symbol und Zeichen Laut DUDEN ist ein Symbol (von symballô »zusammenwerfen«; »zusammenbringen«)
ein Gegenstand oder ein Vorgang, der stellvertretend für einen anderen, ev. nicht wahrnehmbaren, geistigen Sachverhalt steht.
Das Symbol ist ein Sinnbild oder ein Wahrzeichen.12 Es reduziert vielfältige und weit ausgedehnte Gedanken auf eine eng begrenzte Form.13
Die Vokabel symbolos kommt in der Bibel nicht vor. Das durch dieses Wort ausgedrückte Konzept überschneidet sich aber mit dem Bedeutungsfeld
des neutestamentlichen Wortes sêmeion (Zeichen, Vorzeichen).14 Man denke z.B. an das »Zeichen des Jonas« in Mat 12,39-40.
In der Offenbarung des Johannes wird das Mitteilen durch Symbolsprache mit dem verwandten Verbum sêmainô bezeichnet (Off 1,1).
Das Äquivalent zu sêmeion ist bei den Rabbinern das Wort seiman bzw. seimana’ im Sinn von »Vorzeichen für ein kommendes Ereignis«.15
Auch die hebräischen Begriffe ’oth (Zeichen) und mopheth (Wunder, Vorbild) kommen dem neutestamentlichen Begriff
des vorausweisenden sêmeion sehr nahe.16Concretum pro abstracto Wenn z.B. der konkrete Begriff »Horn« (eines Tieres) verwendet wird,
um Konzepte wie »Macht« oder »Kraft« auszudrücken (z.B. 1Sam 2,10; Ps 75,11), liegt die Stilfigur des concretum pro abstracto17 vor.18
Typologie und Allegorie in der Auslegungsgeschichte Im AT
Das AT kennt bildliche Rede in Gestalt des Rätsels, des Bildwortes, des Gleichnisses und der Allegorien.
19 Allegorische Texte werden bereits im AT auch gedeutet.20
Typologie
8 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, S. 68.
9 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, S. 70.
10 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, SS. 70-71.
11 GOPPELT: Allegorie, Sp. 239.
12 MÜLLER: Duden, Fremdwörterbuch, 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Bd. V, S. 705.
13 Vgl. ROSSIER: Die Symbolische Sprache der Offenbarung, S. 7.
14 BAUER, Sp. 1495-1496.
15 GOPPELT: Typos, S. 6. 16 Vgl. z.B. 5Mo 28,46; Sach 3,8.
17 = Konkretes steht bildlich für Abstraktes
18 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, SS. 76-77.
19 Vgl. die Allegorien in Hes 16; 17; 19; 23; 31; 34 und Ps 80,9-20; s. ferner die allegorischen Visionen der Apokalyptik in Dan 2; 4; 7; 8 und Sach 1 – 6. 20 Vgl. Dan 2; 4; 7; 8.
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Stilfiguren:
Zur Symbolik des Tempels
Eines habe ich von dem HERRN erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens,
um anzuschauen die Lieblichkeit des HERRN und nach ihm zu forschen in seinem Tempel.
Ps 27,4
Typologie
Im Folgenden werden wir uns ausführlich mit der Symbolik und der Bedeutung des Zweiten Tempels auseinander setzen.
Dabei betreten wir das Gebiet der Typologie.
Da die Typologie seit dem Aufkommen des Rationalismus bei vielen Theologen in Misskredit geraten ist,
soll daher zunächst über die mit der Typologie verbundenen Auslegungsprinzipien,
welche in der vorliegenden Arbeit bei der Deutung und Interpretation der vielfältigen Bildersprache des Jerusalemer Heiligtums
zur Anwendung kommen sollen, Rechenschaft abgelegt werden.
Was ist Typologie?
Typologie bedeutet »Lehre von den Bildern«.
Wir können zwei verschiedene Arten von Typologie unterscheiden:
„ horizontale Typologie
„ vertikale Typologie
Horizontale Typologie
Bei der horizontalen Typologie beschäftigt man sich mit geschichtlichen Fakten
(Personen, Ereignisse, Einrichtungen), die eine bildliche Vorausdarstellung von zukünftigen Ereignissen darstellen.
Vertikale Typologie
Bei der vertikalen Typologie geht es darum, dass irdische Dinge eine Abbildung von himmlischen Vorlagen sind
(vgl. 2Mo 25,9.40; 26,30; 27,8; Apg 7,44; Heb 8,4-5; 9,23-24).
Den Gebrauch des Wortes »Typos« als Ausdruck für die Vorausdarstellung des Kommenden in einer vorlaufenden Geschichte finden
wir zum ersten Mal in der Weltliteratur bei Paulus.1 Aus der Zeit vor Paulus kann typos in dieser Bedeutung nicht nachgewiesen werden.
Diese Begrifflichkeit entstammt offensichtlich echt biblischem Denken.2
Typologie und Allegorie
Wenn man von Typologie spricht, muss man gezwungenermaßen den damit eng verwandten Begriff der Allegorie mit berücksichtigen.
Bei der Allegorie geht es um eine Darstellung, die in allen ihren Einzelzügen bildlichen Sinn hat.
Im Zusammenhang mit biblischer Typologie können wir Allegorie als einen Unterbegriff derselben betrachten.
Der Begriff der Allegorie findet sich im NT namentlich nur in Gal 4,24.
Dennoch ist das ganze NT voll von allegorischer Auslegung.
Brühlmann und Scherer umschreiben Allegorie wie folgt:
»Die Allegorie (von allos agoreuô ›anders reden‹) besteht aus einer Gruppierung von Metaphern.
Ein bestimmtes Geschehen oder eine bestimmte Größe werden Zug um Zug mit einem anderen identifiziert."
typos, antitypos, skia In Verbindung mit der neutestamentlichen Typologie sind die Begriffe
typos, antitypos und skia von grundlegender Bedeutung.
Sie sollen daher nachfolgend kurz umrissen werden:
typos Der griechische Ausdruck typos bedeutet u.a.: Abbild, Umriss, Muster, Form, hohle Form.
Der typos weist auf etwas anderes hin.
Zwischen typos und dem, worauf hingewiesen wird, besteht eine gewisse Übereinstimmung.
Da typos aber auch einen spiegelverkehrten Abdruck meinen kann, ist es möglich,
dass in der Gegenüberstellung des Typos und dem, worauf er hinweist, nicht nur eine Übereinstimmung,
sondern auch ein gewisser Gegensatz bzw. Kontrast ausgedrückt werden kann.
antitypos Der Begriff antitypos (Gegenbild) bezeichnet ein Bild, das dem typos (Vorbild, Urbild) entspricht bzw. mit ihm korrespondiert.
Während das himmlische Heiligtum in Heb 8,5 als typos bezeichnet wird, so wird der es auf Erden abbildende Tempel antitypos genannt
(Heb 9,24). In 1Pet 3,21 wird die Taufe als ein antitypos des Sintflutgeschehens bezeichnet.
Das bedeutet, dass die Taufe ein Bild ist, das geistlich von denselben Realitäten redet wie das Sintflutereignis.
Die Taufe als antitypos ist ein anderes Bild als das Bild der Sintflut.
Beide sprechen aber von denselben Wahrheiten.
skia Das NT bezeichnet alttestamentliche Typen wiederholt als »Schatten« (skia; Kol 2,16; Heb 8,5; 10,1).
Dieser anschauliche Begriff bringt zum Ausdruck, dass der Typos nicht die Realität (= der Körper, der den Schatten wirft),
sondern nur eine umrissartige Abbildung ist, die zudem eine Dimension weniger als die Vorlage aufweist.
Metapher (Übertragung) Im Bewusstsein, dass unsere geläufigen Denkformen sich begrifflich nicht mit den biblischen decken,
sondern sich bestenfalls mit ihnen überschneiden, und im Bemühen, die biblischen Texte nicht in ein fremdes Schema zu pressen,
wollen wir nachfolgend versuchen, in Verbindung mit der typologischen Bildersprache ein paar weitere wichtige Unterbegriffe zu differenzieren.
In dem oben angeführten Zitat von Brühlmann und Scherer wurde bereits der Begriff der Metapher angesprochen.
Dieselben Autoren liefern auch dazu eine nützliche Erklärung:
»In der Metapher (von metapherein ›übertragen‹) wird eine Größe
(z.B. König) mit einer anderen (z.B. Löwe) stillschweigend identifiziert, weil man in beiden die gleiche Mächtigkeit wahrnimmt:
Der König ist ein Löwe.«8
Vergleich »Beim Vergleich wird das Entsprechungsverhältnis durch Vergleichspartikel (wie, so wie, ebenso) oder durch das Verbum (gleicht) expliziert.
Das Bild und das Verglichene verschmelzen nicht miteinander. … z.B. Er hat gekämpft wie ein Löwe.«9
Gleichnis Gemäß der traditionellen Sprachtheorie wird das Gleichnis folgendermaßen umschrieben:
»Es ist ein erweiterter und fortgesetzter Vergleich, der einen Sachverhalt näher veranschaulicht und weiter ausführen will.
Wie im Vergleich werden alle Ausdrücke im eigentlichen realen Wortsinn genommen. Im Unterschied aber zum …
Vergleich handelt es sich beim Gleichnis nicht um eine Beziehung zwischen einzelnen Begriffen (wie z.B. er kämpft wie ein Löwe),
sondern um die Beschreibung eines Geschehens, dessen Schwerpunkt (Pointe) in Beziehung zur intendierten Sache gebracht wird.«10
Die zitierte Definition ist für die Gleichnisse des NT nur bedingt korrekt. Die synoptischen Gleichnisse Jesu im NT
werden allegorisch gedeutet und gehen deutlich über eine Grundgleichung hinaus (Mark 4,1320; Mat 13,36-43.49-50).11
Symbol und Zeichen Laut DUDEN ist ein Symbol (von symballô »zusammenwerfen«; »zusammenbringen«)
ein Gegenstand oder ein Vorgang, der stellvertretend für einen anderen, ev. nicht wahrnehmbaren, geistigen Sachverhalt steht.
Das Symbol ist ein Sinnbild oder ein Wahrzeichen.12 Es reduziert vielfältige und weit ausgedehnte Gedanken auf eine eng begrenzte Form.13
Die Vokabel symbolos kommt in der Bibel nicht vor. Das durch dieses Wort ausgedrückte Konzept überschneidet sich aber mit dem Bedeutungsfeld
des neutestamentlichen Wortes sêmeion (Zeichen, Vorzeichen).14 Man denke z.B. an das »Zeichen des Jonas« in Mat 12,39-40.
In der Offenbarung des Johannes wird das Mitteilen durch Symbolsprache mit dem verwandten Verbum sêmainô bezeichnet (Off 1,1).
Das Äquivalent zu sêmeion ist bei den Rabbinern das Wort seiman bzw. seimana’ im Sinn von »Vorzeichen für ein kommendes Ereignis«.15
Auch die hebräischen Begriffe ’oth (Zeichen) und mopheth (Wunder, Vorbild) kommen dem neutestamentlichen Begriff
des vorausweisenden sêmeion sehr nahe.16Concretum pro abstracto Wenn z.B. der konkrete Begriff »Horn« (eines Tieres) verwendet wird,
um Konzepte wie »Macht« oder »Kraft« auszudrücken (z.B. 1Sam 2,10; Ps 75,11), liegt die Stilfigur des concretum pro abstracto17 vor.18
Typologie und Allegorie in der Auslegungsgeschichte Im AT
Das AT kennt bildliche Rede in Gestalt des Rätsels, des Bildwortes, des Gleichnisses und der Allegorien.
19 Allegorische Texte werden bereits im AT auch gedeutet.20
Typologie
8 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, S. 68.
9 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, S. 70.
10 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, SS. 70-71.
11 GOPPELT: Allegorie, Sp. 239.
12 MÜLLER: Duden, Fremdwörterbuch, 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Bd. V, S. 705.
13 Vgl. ROSSIER: Die Symbolische Sprache der Offenbarung, S. 7.
14 BAUER, Sp. 1495-1496.
15 GOPPELT: Typos, S. 6. 16 Vgl. z.B. 5Mo 28,46; Sach 3,8.
17 = Konkretes steht bildlich für Abstraktes
18 BRÜHLMANN / SCHERER: Sprachliche Stilfiguren in der Bibel, SS. 76-77.
19 Vgl. die Allegorien in Hes 16; 17; 19; 23; 31; 34 und Ps 80,9-20; s. ferner die allegorischen Visionen der Apokalyptik in Dan 2; 4; 7; 8 und Sach 1 – 6. 20 Vgl. Dan 2; 4; 7; 8.
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