Lektion 10
Der Zusammenhang der Zukunftsrede Jesu
Die Ablehnung des Messias
1. Jesus, der Sohn Davids (Luk. 1,32-33), kam und bot Israel das messianische Friedensreich an. Matth. 3,2; 4,17; 21,1-11.
2. Israel tat nicht Buße, es lehnte Jesus ab. Damit erfüllte Israel die Voraussetzung für das Kommen des messianischen Reiches nicht. Matth. 11,20-12,50.
3. Als Folge der Ablehnung Jesu lehnt Jesus auch diese Generation des Volkes Israel ab. Matth. 23,1-39.
Die bevorstehende Unterbrechung der Heilszeit Israels
1. Nachdem Jesus von Israel abgelehnt wurde, lehnte er Israel auch ab. Matth. 23,1-39.
2. In den "Gleichnissen der Ablehnung" macht Jesus deutlich, dass das Königreich jetzt nicht kommt, und dass bis zum Kommen des Königreiches ein längerer Zeitraum vergehen wird. Matth. 21,28-22,14.
a. Das Gleichnis von den "ungleichen Söhnen" zeigt, dass Israel zum Vater zwar "JA" sagt, aber trotzdem nicht gehorcht.
Matth. 21,28-32.
b. Das Gleichnis von den "bösen Weingärtnern" zeigt, dass Israel - insbesondere die Pharisäer
- den Sohn ablehnt und töten wird.
Matth. 21,33-46.
c. Das Gleichnis von der "königlichen Hochzeit" zeigt, dass Israel den Heilgen Geist und sein Werk ablehnt.
Matth. 22,1-14. Der äußere Anlass der Zukunftsrede Jesu
1. Die Klage Jesu über Jerusalem. Matth. 23,37-39.
2. Das Gespräch Jesu mit seinen Jüngern über das Tempelgebäude und über die Vorhersage der Zerstörung des Tempels und Jerusalems. Matth. 24,1-2; Luk. 21,5-6.
Die vier Fragen der Jünger Jesu
1. "Wann wird das geschehen" (Zerstörung Jerusalems und des Tempels). Matth. 24,3; Luk. 21,7.
2. "Was ist das Zeichen, das aufzeigt, wann dies geschehen wird." Luk. 21,7.
3. "Was wird das Zeichen der Wiederkunft Jesu sein?" Matth. 24,3.
4. "Was wird das Zeichen des Endes des Zeitalters sein?" Matth. 24,3.
5. Diese Fragen können auf zwei Fragen reduziert werden:
a. "Wann ist die Zerstörung Jerusalems und was sind die vorausgehenden Zeichen?" Diese Fragen werden nur im
Lukasevangelium beantwortet. Luk. 21,12-14.
b. "Was sind die Zeichen der Wiederkunft Jesu und des Endes des (jüdischen) Zeitalters?"
Diese Fragen werden in allen synoptischen Evang lien beantwortet. Matth. 24,4ff.; Luk. 21,12-24.
Die Beantwortung der Fragen der Jünger Jesu
Die Frage nach der Zerstörung Jerusalems
und nach den vorausgehenden Zeichen
1. Die Frage nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels wird nur in
Lukas 21,12-24 direkt beantwortet.
2. Lukas 21,12 sagt ausdrücklich, dass die Ereignisse von
Lukas 21,12-24 vor den Ereignissen von Lukas 21,5-11 geschehen werden.
a. Lukas 21,12-24 hat in Matthäus oder Markus keine Parallele.
b. Lukas 21,12-19 beschreibt die Zeit der Apostelgeschichte und darüber hinaus (30 - 66 n.Chr.).
c. Lukas 21,20-24 beschreibt die Zeit der Belagerung und Zerstörung Jerusalems in den Jahren 66 - 70 n.Chr.
d. Lukas 21,24 deutet an, dass zwischen der Zerstörung Jerusalems und der Wiederkunft Jesu ein längerer Zeitabschnitt von
unbekannter Dauer sein wird.
1) Diese Zeitspanne ist durch das erste und zweite Kommen Jesu be grenzt.
2) Diese Zeitspanne wird teilweise von der Gemeinde Jesu Christi ausgefüllt. Apg. 15,14-18.
3) Diese Zeitspanne enthält auch die Entwicklung des Bösen, bis hin zum Kommen des Antichristen.
2.Thess. 2,7; 1. 1.Joh. 2,18.
3. Die Geschichtsschreibung durch die sog. Kirchen"väter".... ( Blasphemischer Ausdruck) besagt, dass die Christen
Lukas 21,20-24 ernst genommen und befolgt haben, und deshalb bei der Zerstörung Jerusalems nicht umkamen
.4. Die Zeit von der Kreuzigung Jesu bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. ist möglicherweise ein Vorbild auf die Zeit des Endes der Heiden.
Die Frage nach den Zeichen der Wiederkunft Jesu
und nach dem Ende des Zeitalters
1. Der Bericht in Lukas 21,7-11 und 21,25-27 ist parallel mit den Berichten in Matthäus 24 und Markus 13.
2. Das "Ende des Zeitalters" bezieht sich auf das Ende des "jüdischen Zeitalters".
3. Die Zukunftsrede Jesu ist eine Beschreibung von zwei Zeitabschnitten:
a. Die Zeit von der Verwerfung Jesu bis zum Anbruch der siebzigsten Jahrwoche des Daniels.
Matth. 24,3-8; Luk. 21,8-11.
b. Die siebzigste Jahrwoche des Daniels
(Dan. 9,27; 11,36 -12,13):
1) Die ersten dreieinhalb Jahre der siebzigsten Jahrwoche. Matth. 24,9-14.
2) Die Mitte der siebzigsten Jahrwoche. Matth. 24,15
3) Die zweiten dreieinhalb Jahre der siebzigsten Jahrwoche, bzw. die Zeit der "großen Trübsal Israels".
Matth. 24,15-28.
4) Das Ende der siebzigsten Jahrwoche.
Matth. 24,29-31; Luk. 21,25-28.
Die zeitliche Einordnung der Ereignisse der Zukunftsrede Jesu
1. Die Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem. Dan. 9,26; Luk. 21,12-24.
2. Der Ablauf einer möglicherweise längeren Zeitspanne.
Dan. 9,26; Matth. 24,3-8; Luk. 21,12-24.
3. Die erste Hälfte der siebzigsten Jahrwoche aus
Daniel 9,27. Dan. 11,36-45; Matth. 24,3-14; Mk. 13,5-13; Luk. 21,8-11; Off. 6,1-17.
4. Die Mitte der siebzigsten Jahrwoche.
Dan. 9,27; Matth. 24,15.
5. Die zweite Hälfte der siebzigsten Jahrwoche.
Dan. 9,27; 12,1-3-t-5-13; Matth. 24,15-28; Mk. 13,14-23; Luk. 21,25-26; Off. 8; 9; 15-16.
6. Das Ende der siebzigsten Jahrwoche (große Trübsal) und die Wiederkunft Jesu.
Dan. 7,13-14-f 27; Matth. 24,29-31; Mk. 13,24-27; Luk. 21,25-28; Offb. 17-19.
Die Wiederkunft Jesu Christi in der Zukunftsrede
Die Zeichen der Wiederkunft
1. Die siebzigste Jahrwoche Daniels endet mit der Wiederkunft Jesu Christi. Matth. 24,30-31.
2. Die Ereignisse der Trübsalszeit sind deshalb "Zeichen der nahen Wiederkunft Jesu Christi". Matth. 24,29-36.
3. Die Wiederkunft Jesu Christi bringt die Aufrichtung des messianischen Friedensreiches. Luk. 21,31-33.
Die Gleichnisse der Bereitschaft
für die Wiederkunft Jesu Christi
1. Alle "Gleichnisse der Wiederkunft" betonen den Gerichtscharakter der Wiederkunft Jesu Christi.
2. Die Gleichnisse müssen in ihrem Zusammenhang gesehen werden. In der Sintflut wurden die Ungerechten von dem Gericht der Sintflut überrascht (trotz der Predigt des Noahs). So wird es auch sein bei der Wiederkunft Jesu Christi.
a. Die Ungerechten werden durch das Gericht bei der Wiederkunft weggenommen.
b. Die Gerechten bleiben, um in das messianische Friedensreich einzugehen.
3. Die Gleichnisse betonen die Notwendigkeit der Bereitschaft für die Wiederkunft Jesu Christi, denn die Wiederkunft Jesu Christi wird die Trennung zwischen Gläubigen und Ungläubigen herbeiführen.
Die Gerichte der Wiederkunft Jesu Christi
1. Das Gericht über die Ungläubigen wird schon in den Gleichnissen der Bereitschaft beschrieben.
Wer nicht bereit ist, geht nicht in das messianische Königreich ein.
2. Das Gericht über Israel wird in dem Gleichnis der anvertrauten Zentner be schrieben. Matth. 25,14-30.
3. Das Gericht über die dann lebenden Völker wird in Matthäus 25,31-46 be schrieben.
Wiederholungsfragen zur Vertiefung
1. Was sind die äußeren Umstände der "Zukunftsrede" Jesu? Welche vier Fragen haben die Jünger am Jesus gerichtet?
2. Wie beantwortet Jesus die Frage über die Zerstörung Jerusalems und über die Zeichen davor?
3. Wie beantwortet Jesus die Frage über die Zeichen der Wiederkunft Jesu und über das Ende des Zeitalters?
4. Welche alttestamentlichen Prophetien zitiert Jesus? Warum?
5. Haben sich die Ereignisse der Zukunftsrede erfüllt? Wann? Alle?
6. Was wird in der Zukunftsrede Jesu über die Wiederkunft Jesu ausgesagt?


Einen Kommentar schreiben: