►Das Reden Gottes durch die Propheten Enthalten im Alten Testament
►Das Reden Gottes im Sohn auf der Erde Enthalten in den Evangelien
►Das Reden Gottes im Geist durch die Apostel Enthalten in den apostolischen Schriften
► Das Reden Gottes im Sohn vom Himmel her Enthalten im Buch der Offenbarung
Es ist unübersehbar, dass die Bibel bei der Beschreibung Seiner Pläne unterscheidet zwischen Israel einerseits und den übrigen Völkern andererseits, wobei die beiden auf das Engste miteinander verknüpft sind. Beim Studium der Bibelstellen, die die Endzeit betreffen, ist es daher unerlässlich, die bestehenden Zusammenhänge und Unterschiede sorgfältig zu beachten.
1.
Der Gegenstand der Prophezeiungen des Alten Testaments ist hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich, Israel.
Jeremia war z. B. von Gott auch zum Propheten an die Nationen bestellt.
Dementsprechend findet sich bei Daniel, der an die Weissagungen Jeremias anknüpft, ebenfalls vieles, das mit den Nationen zu tun hat.
2.
Umgekehrt enthält das Buch der Offenbarung nur einzelne ergänzende Aussagen zu Israel, aber viel Neues über die anderen Völker und über die abgefallene Kirche.
3.
In den apostolischen Schriften beschränken sich die Endzeitprophezeiungen mehr oder weniger auf das, was die Menschen angeht, die durch das Evangelium aus dem Volk Israel und aus den Nationen herausgerufen werden um ein Gottesvolk zu bilden, das nicht eigentlich zu dieser Welt gehört, weil es eine himmlische Berufung hat.
Die Endzeit-Prophezeiungen betreffen demnach
Die Zukunft Israels und die Zukunft der Nationen
sowie: → Die Gemeinde der Herausgerufenen der Gnadenzeitz. [GdHdG]
Die Zeiten der Nationen
Dieser Ausdruck wurde vom Herrn Jesus geprägt und wird ausser in Lukas 21,24 in der Schrift sonst nie mehr verwendet.
Der Herr Jesus sagte: „Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind.“
Der Herr Jesus sagt damit, dass die Zeiten der Nationen abgelaufen sein werden, wenn die Zertretung Jerusalems zum Abschluss gekommen ist.
Doch wann begannen sie?
Sie begannen, als Gott seine direkte Regierung der Erde auf die Nationen übertrug, die fortan diese delegierte Regierung in selbstherrlicher Weise ausübten, so als ob es keinen Gott mehr im Himmel gäbe.
Das geschah, als die Wolke der Herrlichkeit des Herrn sich aus der Mitte der Stadt erhob und sich auf den Berg im Osten der Stadt stellte (Hes 11,23).
Von da an war Gott nicht mehr als der König der Erde anwesend.
Der Gott des Himmels übergab damals das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre dem Nebukadnezar (Dan 2,37). Seither ist sie den Nationen überlassen.
Dieser eingetretene Umstand wurde von den Nationen immer wieder missbraucht, um Israel zu unterdrücken.
Er wird andauern bis Gott die delegierte Regierungsgewalt wieder zurücknimmt.
Dann hört die Zertretung Jerusalems definitiv auf und die Zeiten der Nationen werden vorbei sein. Dafür kommt die Wolke der Herrlichkeit des Herrn durch den Weg des Tores, das gegen Osten schaut,
wieder zurück (Hes 43,4).
Die Zeiten der Nationen gehen dann über in den Tag des Herrn, der zu Beginn ein Tag des Zornes sein wird, an dem der Messias über seine Feinde herrscht.
Der Tag des Herrn
Der Tag des Herrn wird von den Propheten des AT’s durchwegs als Tag der Rache, der Verwüstung und der Heimsuchung der Völker angekündigt.
„So spricht der Herr, Jehova: „Heulet! Wehe der Tag! Denn nahe ist der Tag; ja der Tag des Herrn ist nahe, ein Tag des Gewölks: die Zeit der Nationen wird er sein“ (Hes 30, 1 u.2).
Es ist der Tag, da sich der Herr im Gericht mit den Nationen befasst, nicht der Tag an dem sie Oberwasser haben.
„Der Tag Jehovas ist nahe über alle Nationen: Wie du getan hast, wird dir getan werden: dein Tun wird auf dein Haupt zurückkehren“ (Obadja 15).
Der Tag Jehovas wird gemäss den Propheten des AT’s eingeläutet durch furchterregende Erscheinungen am Firmament.
„Der Tag Jehovas kommt grausam…..Denn die Sterne des Himmels und seine Gestirne werden ihr Licht nicht leuchten lassen; die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen“ (Jes 13,9 u.10).
„..denn nahe ist der Tag der Entscheidung. Die Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren Glanz“ (Joel 3,14). Dasselbe kennzeichnet den Tag Jehovas in Joel 2,10 und 11. „Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren Glanz…..denn gross ist der Tag Jehovas und furchtbar, und wer kann ihn ertragen.“
Dieser kosmische Aufruhr wird gemäss Matthäus und Markus von Jesus in Seiner Ölbergrede als vielleicht markantestes Ereignis der Endzeit aufgegriffen.
Der kosmische Aufruhr
Jesus sagt: „Sogleich aber nach der DRANGSAL JENER TAGE wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden“ (Mt 24,29).
Die Worte unseres Herrn stimmen genau mit denen der Propheten des AT’s überein.
- Die Sonne wird verfinstert
- Der Mond scheint nicht mehr
- Sterne fallen vom Himmel
- Die Kräfte der Himmel werden erschüttert.
Das Besondere an den Worten unseres Herrn Jesus liegt nun darin, dass Er den Zeitpunkt auf eine Weise definiert, die allein die Harmonisierung mit dem Buch der Offenbarung möglich macht. Hier zeigt sich ein weiteres Mal, dass keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist.
Der Herr Jesus,
und nur der Herr Jesus, liefert uns den Schlüssel zum richtigen Verständnis, indem Er mit aller Deutlichkeit sagt, diese Himmelserscheinungen würden SOGLEICH NACH DER DRANGSAL JENER TAGE beginnen.
Das führt zu dem unausweichlichen Schluss, dass die Geschichte im Buch der Offenbarung am Ende der Drangsal angelangt ist, wenn das 6. Siegel Offenbarung 6.12-14 geöffnet wird. Mit anderen Worten:
Das 6. Siegel bildet nicht den Auftakt für die grosse Drangsal, sondern es markiert ihren Abschluss.
Das siebte Siegel: Die Gerichte der sieben Engel mit den Posaunen enthalten somit keine Beschreibung der grossen Drangsal. Sie beschreiben nicht den Zorn Gottes über Israel, sondern die Strafe für die Menschen, die sich gegen Gott und Israel aufgelehnt haben, und über die Christenheit, die vom Glauben abgefallen ist. Das ist leicht ersichtlich, sobald die Gegenstände des Gerichts in dieser Periode aufgelistet werden. Nebst den Naturkatastrophen, die die Erde treffen, sind es hauptsächlich:
►Bei den Posaunen die Menschen ganz allgemein, sowie Mörder, Hurer, Zauberer, Götzendiener und Diebe im speziellen.
►Bei den Schalen die Menschen, die das Malzeichen des Tieres tragen.
►Die Mörder der Heiligen und der Propheten.
►Der Thron des Tieres.
►Die Könige des ganzen Erdkreises.
►Des weiteren Babylon, die grosse Hure sowie das Tier und die Könige der Erde.
Israel fehlt ganz.
Bei der Erwähnung Israels in den Kapiteln 11, 12 und 14 handelt es sich um eingeschobene Ereignisse, die nicht zum 7. Siegel gehören.
(Mehr dazu im Abschnitt: Welchen Raum nimmt Israel im Buch der Offenbarung ein?)
Es ist die persönliche Ansicht des Verfassers dieser Zeilen, dass die Worte des Herrn Jesus,
die mit dem 6. Siegel im Buch der Offenbarung übereinstimmen,
nicht symbolisch als Umsturz von Regierungen und Regierungssystemen gemeint sind (wie es häufig ausgelegt wird) sondern, dass sie buchstäblich gemeint sind.
Es handelt sich um einen kosmischen Störfall (der einen Super-GAU noch übersteigt) und auf welchen die Menschen absolut unvorbereitet sind.
Wenn es nur um den Sturz von Regierungen und dergleichen ginge (von denen wir in letzter Zeit mehrmals gehört haben) würden sich die Menschen kaum in Höhlen verbergen und von einer solchen Panik erfasst, dass sie am liebsten sterben würden, wie es dann der Fall sein wird (Offb 6,15 u.16).
Der Abschnitt vom 6. Siegel endet mit den Worten: Gekommen ist der grosse Tag seines Zornes; der ist „ein Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltung für die Rechtssache Zions“ (Jes 34.8).