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Psalmen = = Gesang im Allgemeinen

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    Psalmen = Gesang im Allgemeinen


    16_Mit »lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen« kommt der Apostel
    zu seinem dritten Imperativ. Er drängt die
    Glaubenden, dem »Wort Christi«, dem
    Dienst, der vom erhöhten Haupt seinem
    Leib zufließt, den gebührenden Raum zu
    geben. Er ist Quelle und Gegenstand, Herkunft und Thema des Wortes. Das »Wort«
    wird zusammen mit verschiedenen Zusätzen verwendet:
    • das Wort Gottes: Apg 13,5, 2Kor 4,2;
    Kol 1,25; Hebr 4,12.
    • das Wort der Kunde Gottes: 1Thes 2,13.
    • das Wort des Herrn: Apg 8,25; 13,48;
    19,10; 1Thes 1,8.
    • das Wort Seiner Gnade: Apg 14,3; 20,32.
    • das Wort vom Kreuz: 1Kor 1,18.
    • das Wort der Wahrheit: 2Kor 6,7; Eph
    1,13; 2Tim 2,15.
    • das Wort der Wahrheit des Evangeli-
    ums: Kol 1,5.
    • das Wort des Evangeliums: Apg 15,7.
    • das Wort des Heils: Apg 13,26.
    • das Wort der Versöhnung: 2Kor 5,19.
    • das Wort des Lebens: Phil 2,16.
    • das Wort der Gerechtigkeit: Hebr 5,13.
    Damit das Wort des Christus in uns
    wohnen kann, muss der Gläubige es persönlich
    in seinem Herzen verwahren und Kolosser 3,12-17
    1040
    den Dienst des Wortes sein ganzes Leben
    in all seinen Bereichen regieren lassen.
    Paulus verwendet den Ausdruck »wohnen«
    für
    a) Gott, der unter den Glaubenden ist, 2Kor 6,16;

    b) für die Innewohnung des Heiligen Geistes, Röm 8,11; 2Tim 1,14; c)
    für den Glauben, der in uns wohnt, 2Tim
    1,5; d) für die innewohnende Sünde im
    Gläubigen, Röm 7,17. Man vergleiche auch
    oikeô en für die Innewohnung des Heiligen
    Geistes im Gläubigen, Röm 8,9.11 oder in
    der örtlichen Versammlung, 1Kor 3,16; für
    die innewohnende Sünde, Röm 7,20; für
    das Fehlen jegliches Guten im Fleisch des
    Gläubigen, Röm 7,18; für das Zusammen-
    leben der Eheleute, 1Kor 7,12.13; für Gott,
    der im Licht wohnt, 1Tim 6,16. Es besteht
    ein enger Zusammenhang zwischen »wohnen« und dem Wunsch des Herrn, dass
    Sein Wort in Seinen Jüngern »bleiben«
    (menô) soll (Joh 15,7); ebenso katoikeô,
    das Paulus in vergleichbarem Zusammenhang in Eph 3,17 gebraucht, wo er von der
    Innewohnung Christi im Herzen der Gläubigen spricht.
    Das Wort »reichlich« lässt erkennen,
    dass der Dienst Christi in seinem vollen
    Umfang angeeignet, gänzlich begriffen und
    in Unterwürfigkeit ausgelebt werden muss.
    Wenn dies die Erfahrung eines jeden Gläubigen in der örtlichen Versammlung ist,
    dann wird das gemeinschaftliche Zeugnis
    im entsprechenden Maß bereichert.
    »Weisheit«, sophia, kommt hier zum
    fünften Mal in diesem Brief vor (1,9.28;
    2,3.23). Will der Ausdruck auf die Art und
    Weise hindeuten, in der das »Wort Christi«
    unter den Heiligen wohnen soll, oder geht
    es um den Umgang mit dem Wort in der
    Verkündigung? AV und MNT halten sich
    an erstere Meinung, so dass Lenski sagt:
    »Lasst es so unter euch wohnen, als ob ihr
    das Haus und das Heim dieses Wortes
    wäret, lasst es jeden Winkel eures Wesens
    auf diese Weise mit seiner gesegneten,
    geistlichen Weisheit erfüllen« (S. 177).
    Die meisten verbinden die Aussage
    freilich mit der nachfolgenden Aussage
    und beziehen es auf das gegenseitige
    Lehren. Die Ausgewogenheit des Satzes
    wird gewahrt, wenn man richtig interpunktiert und so den drei Subjekten ihr
    gebührendes Gewicht verleiht: »Das Wort
    des Christus wohne reichlich in euch; in
    aller Weisheit lehrt und ermahnt euch
    gegenseitig; mit Psalmen, Lobliedern und
    geistlichen Liedern singt Gott in euren
    Herzen in Gnade« (Rev. Elberf, so sinn-
    gemäß auch Menge).
    Die Kolosser werden ermuntert, einander zu lehren und zu ermahnen, worin sie
    dem Beispiel des Apostels folgen sollen
    (1,28); so können sie auch andere an ihren
    Segnungen teilhaben lassen (2,7). »Lehren«
    betrifft das Mitteilen der objektiven Wahrheit von ihrer positiven Seite. »Ermahnen«
    betrifft mehr die negative Seite: Dinge, die
    verkehrt sind und vor denen gewarnt werden muss. Paulus erwartet von den Kolossern, dass sie ihre gegenseitige Verantwortung wahrnehmen und wie die Heiligen
    in Rom sich um diese Ausübung der Belehrung bemühen (Röm 15,14). Er will den
    Heiligen auch deutlich machen, dass sie
    dieses Vorrecht nur ausleben können, wenn
    das Wort des Christus reichlich in ihnen
    wohnt; denn wie sollten sie lehren und
    ermahnen, wenn sie die Wahrheiten nicht
    kannten, die weiterzureichen sind, und
    wenn sie mit der entsprechenden Gesinnung nicht vertraut waren? Beides: der
    Inhalt der Lehre als auch der Geist, sie
    anzuwenden, finden sich im Wort Christi.
    Beschränkte Kenntnis des Wortes Gottes
    führt zu dürftiger Seelsorge und unzulänglicher Lehre. Alle, die in der Versammlung
    Sorge um das Zeugnis tragen, sind verantwortlich, ganz allgemein zu ermahnen1041
    Kolosser 3,12-17
    (1Thes 5,12), wie auch in besonderen
    Fällen »die Unordentlichen zurechtzuweisen« (1Thes 5,14).
    »Psalmen, Loblieder und geistliche Lieder« sind nicht das Mittel der Belehrung
    und Ermahnung, denn es ist etwas schwierig einzusehen, wie gerade Ermahnung auf
    diese Weise geschehen sollte, die doch
    mehr dem Lob Gottes dient. Daher geht es
    gewiss um etwas anders. Singen ist nicht
    das gleiche wie das Lehren, aber beides
    fließt aus einem reichen Besitz des Wortes
    Christi.
    Wenige Kommentatoren unterscheiden
    streng zwischen diesen drei Begriffen, die
    auch in Eph 5,19 vorkommen. Das Wort
    »Psalmen« (psalmoi) steht für Lieder, die
    aus der Erfahrung heraus, meist aus Drangsal, entstanden sind. Es hat jemand gesagt:
    »Hätte Leid nicht Davids Herz erregt, er
    hätte nie die Harfe bewegt.« Das im Herzen
    bewahrte Wort hat viele Heilige in Umstände geführt, die zu Liedern Anlass gaben, die diese tiefen Erfahrungen wider-
    spiegelten. Das nächste Wort, »Loblieder«
    (hymnoi), meint eher Lieder, die als Antwort auf die
    göttliche Offenbarung entstehen, sodass sie eher eine objektivere
    Note der Bewunderung Gottes und der
    Anbetung Seines Christus anschlagen. Der
    dritte Ausdruck, »geistliche Lieder« (ôdai pneumatikai) können Lieder sein, die eher
    wie Gebete gestimmt sind, die das Verlangen und die Sehnsucht der Seele zum
    Ausdruck bringen. Wie wir auch unterscheiden, auf alle Fälle sind alle diese
    geheiligten Gesänge im Wort verwurzelt
    und können nur dann im rechten Geist
    gesungen werden, wenn das innewohnende
    Wort das Herz mit dankbarer Bewunderung
    und Anbetung erfüllt.
    Für »Gott singend in euren Herzen«
    haben einige Übersetzungen »dem Herrn«
    (vgl. Eph 5,19: »dem Herrn«). Gesang
    muss »in Gnade« dargebracht werden.
    Einige deuten das als »anmutig« oder »angenehm Singen« (Zu: »lieblich«), während
    andere eher meinen »dankbar, mit Dankbarkeit singen«. Da der bestimmte Artikel
    steht (en tê chariti) scheint es, dass die
    Gnade Gottes gemeint ist. Die Gnade ist
    der Raum, in dem Lobpreis aufsteigt. Der
    Gesang ist »in Gnade«, gibt damit äußerlich dem Ausdruck, was die Gnade innerlich gewirkt hat. Es ist das Überfließen
    eines Herzens, das die Wunder der göttlichen Wahrheit erfahren hat und Gott
    dafür rühmen will. Wenn das Wort des
    Christus reichlich im Herzen wohnt, wird
    der Christus des Wortes der Gegenstand
    des Lobpreises sein. Der Lobpreis im vorliegenden Vers ist das Ergebnis einer tiefen
    Aneignung des Wortes Christi, während es
    in Eph 5,18-20 die Auswirkung der Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist. Ein mit
    dem Wort erfüllter Christ ist ein mit dem
    Geist erfüllter Christ.
    Zuletzt geändert von HPWepf; 07.01.2023, 06:12.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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