Elberfelder 1905 | |
Jesaja | |
Jes 53,4 Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft<Eig. für einen von göttlicher Strafe Getroffenen>, von Gott geschlagen und niedergebeugt; | Krankheit: Mt 8,17; Apg 1,3; Hebr 2,10; 1. Petr 1,11 bestraft: Joh 18,30; Joh 19,7 |
Meint Jes. 53,4, daß Jesus mit Seinem Opfertod am Kreuz auch alle leiblichen
Krankheiten der Gläubigen weggenommen hat und somit fortan alle Gläubigen
frei von Krankheit leben können?
Matthäus berichtet in 8,16+17, daß Jesus alle Kranken heilte, damit erfüllt
würde, was in Jes. 53,4 geschrieben steht. Nun ist aber diese Erfüllung, von der
Matthäus berichtet, schon vor dem Opfertod Jesu geschehen. Wenn Jes. 53,4 so
gemeint wäre, daß mit dem Opfertod Jesu auch die leiblichen Krankheiten der
Gläubigen hinweggenommen wären, dann hätte Jes. 53,4, nicht vor dem Tod
Jesu am Kreuz, erfüllt sein können.
Das Hinwegnehmen aller leiblichen Krankheit der Gläubigen durch den Opfertod
Jesu würde auch dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift zu diesem Thema
widersprechen, denn es ist den Gläubigen nirgends verheißen, daß sie von
Krankheit verschont werden. In 2. Kor.12,7-9 berichtet Paulus, daß er selbst
krank war, wir wissen nicht genau was er hatte, auf jeden Fall war es ein
körperliches Gebrechen.
Auch seine Mitarbeiter waren zum Teil krank:
Epaphroditus (Phil. 2,25-27);
Paulus gibt Timotheus den Rat: 1. Tim. 5,23 Trinke nicht mehr bloß Wasser,
sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen
deiner häufigen Krankheiten.
Trophimus, einen Mitarbeiter, hat Paulus in der Hafenstadt Milet krank zurückgelassen (2. Tim. 4,20);
in Jak. 5 wird Anweisung gegeben, wie bei Krankheit zu verfahren ist;
dies wäre nicht nötig gewesen, wenn mit dem Tod Jesu alle Krankheit den Gläubigen
hinweggenommen wären.
Die Verheißung von Jes. 53,4 bezieht sich nur auf den Heilungsdienst Jesu auf Erden
und nicht auf Seinen Kreuzestod,
sonst hätte Jes. 53,4 nicht vor Seinem Tod erfüllt sein können (Mt. 8,16+17).
Auch Petrus, der in 1. Petr.2,21-25
Jes. 53 fast zitiert, geht in V. 24 von „geistlicher Heilung“ aus.
Dies entspricht im Zusammenhang dem Gesamtbild der Heiligen Schrift.