Einleitung
a) Die römisch-katholische Kirche stellt sich nach aussen hin als einheitliche
„Mutterkirche“ dar – im Gegensatz zu den unzähligen protestantischen Kirchen
und Gemeinschaften. In Wirklichkeit ist sie aber nicht so einheitlich.
Es gibt die Traditionalisten (z.B. Una Voce), Befreiungstheologie, charismatische
Katholiken, liberale Katholiken,… die sich lehrmässig in vielem
voneinander und von den offiziellen Lehren der römisch-katholischen Kirche
unterscheiden.
b) Diese Kirche behauptet, von Jesus Christus gegründet worden zu sein und
sich nie geändert zu haben. Andererseits versucht sie den Anschein zu erwecken,
dass seit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) grundlegende Veränderungen
stattfanden. Beides ist falsch. Viele Katholiken (und Protestanten)
sind verwirrt (Assisi 1986 versus die Enzyklika Dominus Jesus, 2000). Ausserdem
sind Katholiken durch die Skandale (z.B. Kindsmissbrauch durch
Priester) verunsichert. Bei den Evangelikalen dagegen gewinnt die römisch-
katholische Kirche durch ihre Grösse, ihre lange Geschichte und ihre klare
Haltung in Fragen wie Abtreibung an Ansehen.
c) Die Kirche ist ein „Chamäleon“. Je nach Zeit und Umfeld tritt sie anders auf.
Wo sie politische Macht hat, setzt sie ihre Interessen mit Gewalt durch,
wo sie in einer schwächeren Position ist, setzt sie auf Verhandlungen (z.B. Ökumene!).
d) Die röm.-kath. Kirche verwendet viele Begriffe, die unter den Evangelikalen geläufig sind, versteht aber oft etwas ganz anders darunter z.B. Glaube, Busse, Gnade, Kirche, Maria, Wiedergeburt, ... 1
. Geschichte
Wichtig: Die römisch-katholische Kirche ist nicht 2000 Jahre alt!
Die Geschichte der röm.-kath. Kirche ist die Geschichte der Entwicklung des
Papsttums.
Zuerst gab es mehrere Älteste (Luther übersetzt „Bischöfe“) über eine Gemeinde.
Mit der Zeit wurde jeweils einer als wichtiger geachtet als die anderen, dann
gab es Ortsgemeinden (z.B. Rom, Jerusalem, Konstantinopel), die mehr Ansehen
hatten als die anderen und schliesslich war ein Mann Bischof über alle Gemeinden
→ oberster Bischof → Papst.
Dies wurde begünstigt, da in Rom auch die weltliche Macht (römisches Reich) ihren
Sitz hatte. Mit Konstantin wurde dann das Christentum (die röm.-kath. Kirche)
offiziell Staatsreligion und die Verbindung von Staat und Religion wurde mit der
Zeit immer enger. Mit dem Niedergang der römischen Kaiser nahm der römische
Bischof, der mit der Zeit Papst (= Vater; vgl. Mt 23,9) genannt wurde, schliesslich
deren Platz ein. Er übernahm auch Titel des Kaisers wie „Pontifex Maximus“.
Die weltliche Macht und der Reichtum des Papsttums wuchs (vgl. Joh 18,36). Man
schaue sich nur die Kathedralen und goldenen Kirchengeräte an!
Die Geschichte des Papsttums ist eine Geschichte von Macht, Blut, Intrigen
und sexueller Unmoral. Päpste wurden von anderen exkommuniziert und als Ketzer
verdammt. Die Kinder von Päpsten sicherten sich die Nachfolge als Papst.
Einen massgebenden Einfluss auf die röm.-kath. Kirche übte Augustinus aus.
1054: Offizielle Trennung der Orthodoxen Kirchen
Millionen von Gläubigen sind durch die Inquisition der römisch-katholischen
Kirche umgekommen. Da die mächtige Kirche auch die Macht hatte, den Sachverhalt
ihrer eigenen Wahrnehmung gemäss darzustellen, ist es bis heute schwierig
herauszufinden, was die als Häretiker Verurteilten in Wirklichkeit glaubten.
Viele davon waren echte, im biblischen Sinn Gläubige, andere mögen tatsächlich
Irrlehren vertreten haben.
Ebenfalls zu erwähnen sind die Kreuzzüge, die den christlichen Glauben auch
heute noch in Verruf bringen. Damals wurden Juden, Muslime und Christen
ermordet.
Reformation.
Ursprünglich als Reformation der röm.-kath. Kirche gedacht.
In der Zeit der Gegenreformation (ab etwa 1560) wurden z.B. im Österreich (speziell im Salzburgerland) die wahren Gläubigen praktisch ausradiert, nachdem
vorher fast ganz Österreich evangelisch geworden war. Ein bedeutender Anführer
der Gegenreformation war der Jesuitenorden unter Ignatius von Loyola.
Auch die grausame Verfolgung der Hugenotten in Frankreich, welche im Massaker der Bartolomäusnacht (Paris, 24./25. August 1572) ihren Höhepunkt fand, geht auf die Machtbestrebungen Roms zurück.
Andere verfolgte Gruppen waren die Waldenser, Hussiten, Wycliffiten, ...
Während Jahrhunderten hat die röm.-kath. Kirche ihren Mitgliedern verboten, eine Bibel zu besitzen und zu lesen.
1922: Konkordat (Staatsvertrag) zwischen dem Vatikan und dem faschistischen Regime von Mussolini. Die röm.-kath. Kirche wird dadurch in Italien zur Staatsreligion.
1933: Konkordat (Staatsvertrag) zwischen dem Vatikan und dem nationalsozialistischen
Regime unter Hitler. Als Gegenleistung für diese diplomatische Anerkennung Hitlers werden der röm.-kath. Kirche in Deutschland gewisse Zugeständnisse gemacht.
a) Die römisch-katholische Kirche stellt sich nach aussen hin als einheitliche
„Mutterkirche“ dar – im Gegensatz zu den unzähligen protestantischen Kirchen
und Gemeinschaften. In Wirklichkeit ist sie aber nicht so einheitlich.
Es gibt die Traditionalisten (z.B. Una Voce), Befreiungstheologie, charismatische
Katholiken, liberale Katholiken,… die sich lehrmässig in vielem
voneinander und von den offiziellen Lehren der römisch-katholischen Kirche
unterscheiden.
b) Diese Kirche behauptet, von Jesus Christus gegründet worden zu sein und
sich nie geändert zu haben. Andererseits versucht sie den Anschein zu erwecken,
dass seit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) grundlegende Veränderungen
stattfanden. Beides ist falsch. Viele Katholiken (und Protestanten)
sind verwirrt (Assisi 1986 versus die Enzyklika Dominus Jesus, 2000). Ausserdem
sind Katholiken durch die Skandale (z.B. Kindsmissbrauch durch
Priester) verunsichert. Bei den Evangelikalen dagegen gewinnt die römisch-
katholische Kirche durch ihre Grösse, ihre lange Geschichte und ihre klare
Haltung in Fragen wie Abtreibung an Ansehen.
c) Die Kirche ist ein „Chamäleon“. Je nach Zeit und Umfeld tritt sie anders auf.
Wo sie politische Macht hat, setzt sie ihre Interessen mit Gewalt durch,
wo sie in einer schwächeren Position ist, setzt sie auf Verhandlungen (z.B. Ökumene!).
d) Die röm.-kath. Kirche verwendet viele Begriffe, die unter den Evangelikalen geläufig sind, versteht aber oft etwas ganz anders darunter z.B. Glaube, Busse, Gnade, Kirche, Maria, Wiedergeburt, ... 1
. Geschichte
Wichtig: Die römisch-katholische Kirche ist nicht 2000 Jahre alt!
Die Geschichte der röm.-kath. Kirche ist die Geschichte der Entwicklung des
Papsttums.
Zuerst gab es mehrere Älteste (Luther übersetzt „Bischöfe“) über eine Gemeinde.
Mit der Zeit wurde jeweils einer als wichtiger geachtet als die anderen, dann
gab es Ortsgemeinden (z.B. Rom, Jerusalem, Konstantinopel), die mehr Ansehen
hatten als die anderen und schliesslich war ein Mann Bischof über alle Gemeinden
→ oberster Bischof → Papst.
Dies wurde begünstigt, da in Rom auch die weltliche Macht (römisches Reich) ihren
Sitz hatte. Mit Konstantin wurde dann das Christentum (die röm.-kath. Kirche)
offiziell Staatsreligion und die Verbindung von Staat und Religion wurde mit der
Zeit immer enger. Mit dem Niedergang der römischen Kaiser nahm der römische
Bischof, der mit der Zeit Papst (= Vater; vgl. Mt 23,9) genannt wurde, schliesslich
deren Platz ein. Er übernahm auch Titel des Kaisers wie „Pontifex Maximus“.
Die weltliche Macht und der Reichtum des Papsttums wuchs (vgl. Joh 18,36). Man
schaue sich nur die Kathedralen und goldenen Kirchengeräte an!
Die Geschichte des Papsttums ist eine Geschichte von Macht, Blut, Intrigen
und sexueller Unmoral. Päpste wurden von anderen exkommuniziert und als Ketzer
verdammt. Die Kinder von Päpsten sicherten sich die Nachfolge als Papst.
Einen massgebenden Einfluss auf die röm.-kath. Kirche übte Augustinus aus.
1054: Offizielle Trennung der Orthodoxen Kirchen
Millionen von Gläubigen sind durch die Inquisition der römisch-katholischen
Kirche umgekommen. Da die mächtige Kirche auch die Macht hatte, den Sachverhalt
ihrer eigenen Wahrnehmung gemäss darzustellen, ist es bis heute schwierig
herauszufinden, was die als Häretiker Verurteilten in Wirklichkeit glaubten.
Viele davon waren echte, im biblischen Sinn Gläubige, andere mögen tatsächlich
Irrlehren vertreten haben.
Ebenfalls zu erwähnen sind die Kreuzzüge, die den christlichen Glauben auch
heute noch in Verruf bringen. Damals wurden Juden, Muslime und Christen
ermordet.
Reformation.
Ursprünglich als Reformation der röm.-kath. Kirche gedacht.
In der Zeit der Gegenreformation (ab etwa 1560) wurden z.B. im Österreich (speziell im Salzburgerland) die wahren Gläubigen praktisch ausradiert, nachdem
vorher fast ganz Österreich evangelisch geworden war. Ein bedeutender Anführer
der Gegenreformation war der Jesuitenorden unter Ignatius von Loyola.
Auch die grausame Verfolgung der Hugenotten in Frankreich, welche im Massaker der Bartolomäusnacht (Paris, 24./25. August 1572) ihren Höhepunkt fand, geht auf die Machtbestrebungen Roms zurück.
Andere verfolgte Gruppen waren die Waldenser, Hussiten, Wycliffiten, ...
Während Jahrhunderten hat die röm.-kath. Kirche ihren Mitgliedern verboten, eine Bibel zu besitzen und zu lesen.
1922: Konkordat (Staatsvertrag) zwischen dem Vatikan und dem faschistischen Regime von Mussolini. Die röm.-kath. Kirche wird dadurch in Italien zur Staatsreligion.
1933: Konkordat (Staatsvertrag) zwischen dem Vatikan und dem nationalsozialistischen
Regime unter Hitler. Als Gegenleistung für diese diplomatische Anerkennung Hitlers werden der röm.-kath. Kirche in Deutschland gewisse Zugeständnisse gemacht.