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    4. Klerus und Laien

    Die röm.-kath. Kirche macht eine klare Unterscheidung zwischen dem Klerus
    und den Laien.

    4.1. Der Papst
    Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist der Papst. Zurzeit ist es
    Papst Franziskus aus Argentinien. Seine Vorgänger: Benedikt XVI. (früher Josef Ratzinger) aus Deutschland, Johannes Paul II., Johannes Paul I., Paul VI., Johannes XXIII., Pius XII. Es gibt verschiedene Listen der Päpste. Zeitenweise gab es nicht nur einen Papst, sondern auch Gegenpäpste. Da die Abfolge erst nachträglich über Jahrhunderte hin rekonstruiert wurde, sind viele Jahrzahlen unsicher. Benedikt XVI. ist etwa der 270. Papst.

    Die Päpste haben sich im Lauf der Jahre verschiedene Namen und Titel zugefügt: „Stellvertreter Christi“, „Heiliger Vater“ (vgl. Mt 23,9), „Patriarch des Westens“, „Bischof von Rom“, „Primas von Italien“, „Fürst der Apostel“, ...

    Der vorletzte Papst (Johannes Paul II.) war auch ein Medienstar und Weltreisender.

    Das Papsttum hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Die röm.-kath. Kirche glaubt, dass Petrus der 1.Papst war und dass er dieses Amt ohne Unterbrechung seinen Nachfolgern übergeben hat („Apostolische Sukzession“).

    „Der Herr hat den hl. Petrus zum sichtbaren Fundament seiner Kirche gemacht und ihm die Schlüssel der Kirche übergeben. Der Bischof der Kirche von Rom, der Nachfolger des hl. Petrus, ist ‚Haupt des Bischofskollegiums, Stellvertreter Christi und Hirte der Gesamtkirche’ hier auf Erden.“ (Codex des kanonischen Rechtes, Can. 331; Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 936)

    → Menschenvergötterung in der Praxis!

    4.1.1. Kennt die Bibel einen Papst?
    Mt 16,18-19:
    „Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen. Und ich will dir die Schlüssel des König-Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein.“ Im Textzusammenhang geht es um die Frage: Wer ist Jesus Christus? (V. 13.16.20) In dieser Stelle wird unterschieden zwischen Petrus (griech. petros) und Fels (griech. petra; vgl. Mt 7,24-25). Jesus Christus sagt nicht „auf Dir, Petrus“ sondern „auf diesem Felsen“. Petrus war nur ein Stein/Felsstück, nicht ein Fels/ Felsmassiv. An keiner Stelle wird Petrus als „Fels“ bezeichnet. Hingegen wird Christus, bzw. Gott vielfach als Fels bezeichnet: Röm 9,33; 1.Kor 10,4; 1.Petr 2,8; 5.Mose 32,4.31; 1.Sam 2,2; 2.Kö 22,2; Ps 18,3.32; 78,35; Jes 28,16; 44,8). Man beachte auch besonders die Briefe von Petrus. Keine einzige Stelle deutet darauf hin, dass er die Worte, die Jesus an ihn richtete, auf eine kath. Weise verstanden hätte! Auch die „Kirchenväter“ haben das Wort „Fels“ zumeist auf Christus oder auf den Glauben an Christus gedeutet.

    Was ist mit den „Schlüsseln des KönigReiches der Himmels“ gemeint? Schlüssel geben dem Besitzer die Möglichkeit zu öffnen und zu schliessen (Jes 22,22; Lk 11,52; Offb 3,7-8; 9,1-2; 20,1-3). Wie gebrauchte Petrus seine Schlüssel?
    Durch die Aufnahme von
    Juden (Apg 2),
    Samaritern (Apg 8)
    und Heiden (Apg 10) in die Gemeinde.

    In Apg 14,27 heisst es von Gott: „dass er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan hatte.“ Die Vollmacht zu „Binden und Lösen“ galt nicht nur Petrus, sondern allen Jüngern (Mt 18,18).

    Es handelt sich im Textzusammenhang um Gemeindezucht, nicht um den Eintritt in den Himmel. Sünden kann nur Gott vergeben (Lk 5,21).

    Joh 21, 17: „Weide meine Schafe“. Die Worte „weiden und „hüten“ beinhalten keine spezielle Vollmacht (vgl. Lk 15,15). Alle Hirten und Ältesten sind aufgerufen, die Herde zu hüten (Apg 20,28; 1.Petr 5,2). In 1.Petr 5 bezeichnet sich Petrus als „Mitältester“, nicht als „Oberhirte“. Denn der „oberste Hirte“ ist Christus (1.Petr 5,4!). Auch will er nicht über die anderen herrschen (1.Petr 5,3).

    Es stimmt, dass Petrus oft der Sprecher der anderen Apostel war, aber es gibt keinen Hinweis in der Bibel, dass er dies tat, weil er der Oberste der Apostel gewesen wäre, sondern eher, weil es seinem Naturell (Mt 16,22-23), bzw. seinem Alter entsprach. In der Liste der Apostel wird er zuerst erwähnt (Mt 10,2-4; Mk 3,16-19; Lk 6,13-16; Apg 1,13), aber dies ist nicht immer der Fall. In Gal 2,9, wo Petrus als eine der Säulen der Gemeinde in Jerusalem beschrieben wird, lautet die Reihenfolge: Jakobus, Petrus und Johannes. Die Apostel sandten den Petrus, nicht umgekehrt (Apg 8,14). Paulus war nicht von Petrus abhängig (Gal 1,17; Gal 2,6). Er wies ihn sogar zurecht (Gal 2,11). Auch andere hielten ihm entgegen (Apg 11,2-3). Auch Johannes war unabhängig von Petrus (Joh 21,22).

    Beim Apostel- und Ältestenkonzil in Apg 15 hatte nicht Petrus den Vorsitz. Er traf auch nicht die Entscheidung. Nach „einem nicht geringen Streit“ sprachen Petrus (der auch selbst nur Delegierter war), dann Barnabas und Paulus und am Schluss Jakobus, der sich auf das Alte Testament berief. Der Beschluss wurde von den Aposteln, Ältesten und der ganzen Gemeinde gefällt (V. 22).

    Jesus sagte, dass niemand unter den Aposteln der Grösste sein soll (Mk 9,33-35 und Lk 22,24-27).

    Auch die zwei Briefe von Petrus erwähnen an keiner Stelle, dass er sich als Papst betrachtete (vgl. 1.Petr 5, 1-4; 2. Petr 2,2). Kein anderer Apostel betrachtete ihn als solchen. In keiner „Diensteliste“ im Neuen Testament wird der Dienst eines „Papstes“ erwähnt (1.Kor 12,28-30; Eph 4,11-16), wohl aber Lehrer, Hirten usw.

    Der Primat (Vorrangstellung) des Petrus: Im 1. Vatikanischen Konzil festgelegtes Dogma, wonach Petrus von Christus zum Fürsten aller Apostel eingesetzt worden sei (Der Glaube der Kirche, Nr. 438-440). Eng damit verbunden ist das Dogma vom „Primat des Papstes“ über alle anderen Bischöfe, eine Lehre, welche zusammen mit dem Unfehlbarkeitsdogma vom gleichen Konzil als für alle Katholiken verbindliche Glaubenslehre festgelegt wurde.

    Mt 20,24-27: Die Antwort von Jesus war nicht: „Petrus“. Keiner sollte Autorität über die anderen haben. Auch hierzu findet man keinen Hinweis in den Schriften

    des Petrus. Er nennt sich nur „Mitältester“. In Mt 19,28 spricht Jesus Christus von 12 Thronen, und erwähnt keinen Oberthron. Vergeblich suchen wir in der Bibel nach einem Hinweis auf einen Nachfolger von Petrus oder darauf, dass die Aufgaben von Petrus an seine Nachfolger übergingen.


    4.1.2. Das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes

    Es wurde 1870 anlässlich des 1. Vatikanischen Konzils verkündigt und besagt, dass der Papst kraft seines Amtes immer dann Unfehlbarkeit besitze, wenn er „als oberster Hirt und Lehrer aller Gläubigen … eine Glaubens- oder Sittenlehre definitiv als verpflichtend verkündet.“ (Codex des kanonischen Rechtes, Can. 749, §1). Wenn sich jemand diesem Dogma widersetzt, „so sei er ausgeschlossen.“ (Der Glaube der Kirche, Nr. 454)

    → Abspaltung der Altkatholischen Kirche (in der CH: christkatholische Kirche)

    4.2 Kardinäle und Bischöfe
    Unterhalb des Papstes kommen in der röm.-kath. Hierarchie die Kardinäle (meistens geweihte Bischöfe). Diese dienen dem Papst als oberste Berater und Verwalter. Sie sind auch diejenigen, die den nächsten Papst wählen (der im Normalfall auch wieder aus ihren Reihen kommt). Die Bischöfe werden als Nachfolger der Apostel betrachtet und tragen die Verantwortung für ein Gebiet (eine Diözese). Sie haben auch die Vollmacht, die Firmung zu spenden. Unterhalb der Bischöfe kommen die Priester.

    4.3. Das Priestertum

    „Wenn aber Christus in seiner Kirche fortleben und fortwirken wollte, dann musste vor allem sein Priester- und Mittleramt weiter bestehen. Und vor allem: Wenn Christus das Kreuzopfer als das Opfer des Neuen Bundes in der heiligen Messe auf der ganzen Erde und in aller Zeit erneuern wollte, dann musste er auch andere Menschen an seinem Priestertum teilnehmen lassen. Denn wo ein wahres Opfer ist, da muss auch ein wahres, von Gott bestelltes und beglaubigtes Priestertum sein, aus dessen Händen Gott das Opfer entgegennimmt.“ (Der Glaube der Kirche, Seite 446)

    Die wahren Gläubigen wissen, dass das Priestertum und Mittleramt Jesu Christi weiter besteht, da Er lebt (Heb, 1.Tim 2,5). Da er lebt, da sein Opfer vollkommen ist und er es nicht erneuern muss, braucht es auch keine neue Priesterklasse, ausser dem allgemeinen Priestertum, das Gott ein Opfer des Lobpreises bringt.

    → Im Neuen Testament gibt es keine spezielle Priesterklasse! Alle Gläubigen werden Priester genannt (1.Petr 1,5.9; Offb 1,6). (Anders war es bei den Juden im Alten Testament.)

    Man unterscheidet in der röm.-kath. Kirche zwischen Weltpriester und Ordenspriester. Im Gegensatz zum Ordenspriester lebt der Welt- oder säkulare Priester nicht in einem Kloster und ist nicht einem Orden unterstellt, sondern wirkt in einer Pfarrei ‚in der Welt‘ (unter dem Volk).

    Die röm.-kath. Gläubigen halten sich an ihre Priester und an den Papst. Wozu sollen sie noch die Bibel brauchen?

    4.3.1. Die Ehelosigkeit (Das Zölibat) Das Zölibat war in der Urkirche unbekannt. Nicht nur war Petrus verheiratet (Mk 1,30; 1.Kor 9,5), sondern die Bibel spricht sogar von falschen Lehrern, die „… verbieten zu heiraten …“ (1.Tim 4,3). Erst seit dem 11./12.Jahrhundert wurde die Ehelosigkeit für Priester Pflicht.

    4.4. Der Diakon Als Diakon bezeichnet die röm.-kath. Kirche einen Geistlichen, der um einen Weihegrad unter dem Priester steht (Das Diakonat ist die erste der drei ‚höheren Weihen‘). Der Diakon darf die Taufe spenden, die Liturgie leiten, predigen, usw., aber nicht das Messopfer zelebrieren.

    „Zum Teil geht diese Stufung auf die unmittelbare Einsetzung durch Christus zurück, zum Teil wurde sie durch die Kirche eingeführt.“ (Der Glaube der Kirche, S.447
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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