Zur Bibel Teil 9 Heilszeiten

Die Gnadenzeit ist die Übergangszeit vom
Alten zum Neuen Bund.


Haushaltungen


Heilszeiten:
Gemäß der Nicht-revidierten Elberfelderbibel ( e1905-27) heißt es in 2Tim 2.15: “Befleißige dich, dich selbst Gott bewährt darzustellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt (Fußnote J: in gerader Richtung schneidet)“. Um das Wort Gottes richtig zu verstehen, muss man es „recht teilen“ in Heilszeiten (Dispensationslehre). Einzelne Aussagen in einer bestimmten Heilszeit dürfen nicht leichtsinnigerweise in andere Heilszeiten übertragen werden. In welcher Heilszeit etwas gesagt wurde, ist entscheidend für dessen Bedeutung. Dazu einige Beispiele:

1. Heilszeit: Paradies (ca. 4000 vor Christus):
Im Paradies hatte Gott unmittelbar mit den Menschen Gemeinschaft. Die Menschen waren nackt und schämten sich nicht (1M 2.25). Diese Aussage ist zwar biblisch, sie darf jedoch nur auf die Paradieszeit, vor dem Sündenfall, angewendet werden. Es darf nicht behauptet werden, dass die Menschen heute auch nackt rumlaufen dürfen, weil dies in der Bibel steht. Nach der Paradieszeit bekleidete Gott den Menschen mit Felle (1M 3.21). Für die gefallene Schöpfung gelten also andere Ordnungen, wie vor dem Sündenfall in der Paradies-Heilszeit.

2. Weitere Heilszeiten (ca. 2500 – 1600 vor Christus):
Weitere Heilszeiten sind die Zeit bis zur Sintflut und die Zeit der Erzväter Abraham, Isaak, Jakob denen sich Gott als „allmächtiger Gott“ offenbarte und nicht mit seinem Namen JHWH (2M 6.3, Heb 11.1-40).

3. Heilszeit: Israel, Gesetzeszeit
(ca. 1230 v. Chr. – 36 n. Chr.): In dieser Zeit war das Gesetz gültig. Das Gesetz bestand aus mehreren hundert Einzelgeboten. Gott wirkte an seinem auserwählten Volk Israel und offenbarte sich den Juden mit seinem Namen JHWH (2M 3.15). Die Beschneidung war gültig. Diese Beschneidung darf jedoch nicht in die Zeit des Neuen Bundes übertragen werden (Apg 15.1-35). Auch andere Gesetze (z.B. die regelmäßige Tieropferung, der Sabbath, der Tempeldienst, etc.) dürfen nicht in die Zeit des Neuen Bundes übertragen werden, sondern hatten das Ziel auf Christus hinzuweisen (Gal 3.23-25, Kol 2.16-17). Alttestamentliche Vorbilder (Abraham, Joseph, Mose, David, u.a.) schatteten Jesus vor.

4. Heilszeit: Die Errettung (ca. 25 – 35 nach Christus):
Dies ist die Zeit des Wirkens Jesu (3,5 Jahre) mit dem Höhepunkt der Heilstat auf Golgatha (Joh 19.30). Jesus Christus ist das Zentrum der Heilsgeschichte und der Bibel. Deswegen wird diese Heilstat bereits im Alten Testament vorgeschattet (Sündopfer, etc.), von den Propheten verheißen (z.B.Jes 53), gleich am Anfang des Neuen Testamentes 4 mal in den Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes bezeugt, in der Apostelgeschichte verkündigt und in den weiteren Briefen des Neuen Testamentes erklärt. Auch im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, ist die zentrale Person Jesus Christus.

5. Heilszeit: Apostelzeit / Übergangszeit (ca. 30 –100 nach Christus): Dabei handelt es sich um eine Übergangszeit vom Alten zum Neuen Bund. Gottes Heilsangebot erweiterte sich vom Volk Israel auf die gesamte Menschheit (Eph 2.14-18). Der Anfang der fast 2000jährigen Verbannung des natürlichen Israels aus dem Land Kanaan um 70 n. Christus als der Jerusalemer Tempel zerstört wurde, fällt in diese Zeit (3M 26.33-45, Mt 27.25, Lk 13.35, Lk 21.24). Das Fertigschreiben der NT Bücher des biblischen Kanons darf zu dieser Zeit gezählt werden. Während dieser Übergangszeit sind Zeichen, Wunder und Taten durch die Anwesenheit der Apostel geschehen, es waren die Kräfte der Urgemeinde (apostolischen Kräfte) vorhanden (Apg 2.43, Apg 5.12, Apg 19.11-12, Apg 14.3, Apg 15.12, Rö 15.19, 2Kor 12.12, Heb 2.1-4). Die Begriffe sind uns nur für die letzte Heilszeit, der Verführungszeit am Ende der Menschheit, wieder vorhergesagt und dann kommen sie vom Feind Gottes um Menschen zu verführen (Mt 24.24, Mk 13.22, 2Thess 2.9, Off 13.11-14). Während in den Anfängen der Urgemeinde Heilungen durch Schweißtücher des Paulus (Apg 19.12) bzw. durch den Schatten des Petrus (Apg 5.15) geschehen sind, wurden bereits am Ende der Urgemeinde kranke Christen nicht mehr durch Apostel geheilt. Z.B. ließ Paulus seinen Mitarbeiter Trophimus krank in Milet zurück (2Tim 4.20) und empfahl seinen anderen Mitarbeiter Timotheus, dass er ein wenig Wein trinken solle, wegen seiner Magenkrankheit (1Tim 5.23). Dies soll nicht heißen, dass Gott heute nicht mehr heilt. Es soll damit nur verdeutlicht werden, dass die Zeichen der Apostel bereits am Ende der Zeit der Urgemeinde spürbar nachließen. Wurde am Anfang der Urgemeinde bei wichtigen Entscheidungen noch das Los nach alttestamentlicher Gewohnheit geworfen (4M 26.55-56, 1Sam 14.41-45, Spr 16.33, Apg 1.26), so wurde

nach Ausgießung des Heiligen Geistes (Apg 2.1-4) das Los nicht mehr geworfen (Apg 6.1-7). Dies deutet an, dass die Erscheinungen von Zeichen, Wunder und Taten in der Urgemeinde einmalig waren und nicht leichtsinnigerweise in unsere heutige Zeit übertragen werden dürfen. Wir leben heute nicht mehr in der Übergangszeit vom Alten zum Neuen Bund, sondern wir leben heute in einer anderen Heilszeit. Totenauferweckungen geschahen durch Paulus (Apg 20.9-12) und Petrus (Apg 9.40). In Apg 9.36-43 mussten die Jünger extra den Petrus holen. Warum? Warum konnten die Jünger nicht selbst die Totenauferweckung im Namen Jesu machen? Ein Apostel war dazu nötig! Es waren die Zeichen der Apostel! Die Apostel haben keine Nachfolger eingesetzt. Apostolische Vollmacht ist nicht übertragbar. In Apg 2.22, 2Kor 12.12, Heb 2.3-4 wird die Vergangenheitsform betont, und dies stellt praktisch die Erfüllung von Mk 16.17-18 dar. Zeichen gehören in die Urgemeinde. In der Urgemeinde führte eine einzelne Sünde zum Tod von Ananias und Sapphira (Apg 5.1-11). Wenn Gott heute so mit uns Christen verfahren würde, wären wir alle tot. Die Urgemeinde hatte keine Gütertrennung, sondern alle Güter kamen in einem Topf (Apg 4.32). Später wurde für die Heiligen in Jerusalem gesammelt (1Kor 16.1-3), also lag Gütertrennung wieder vor. Dies verdeutlicht das Ende der Urgemeindezeit. Gemäß Apg 21.26 hat Paulus im Tempel ein Reinigungsopfer dargebracht. Dies ist für heutige Christen nicht anwendbar, weil wir in einer anderen Heilszeit leben. Apg 19.2-6: Nur wenn auf Johannes getauft wurde, dann dürfen Apostel Hände auflegen, damit der Heilige Geist gegeben wurde. Dies ist heute nicht mehr möglich, weil die Übergangszeit vom AT zum NT abgeschlossen ist und damit nicht mehr auf Johannes den Täufer getauft wird. 2Kor 5.16 stellt den Übergang von der sichtbaren zur heutigen Zeit dar. War im Alten Bund noch vieles sichtbar (Tempel, Priestergewänder, Tieropferung, Festversammlungen, Beschneidung, etc.), so haben wir im Neuen Bund fast nichts Sichtbares mehr. Außer den sichtbaren Kennzeichen von Brot und Wein beim Abendmahl sowie das Zeichen der Wassertaufe ist alles andere im Neuen Bund nicht sichtbar vorhanden. Brot und Wein, was in jedem Haushalt zu finden ist, sieht tatsächlich kärglich im Vergleich zu den vielen sichtbaren Dingen des Alten Bundes aus. Und die Wassertaufe ist eher ein demütigendes Zeugnis davon, dass der Mensch sich nicht selbst erlösen kann und nur durch den Tod Jesu aus Gnaden Gottes gerechtfertigt wird (Kol 3.3). Im Neuen Bund führt Jesus Christus seine


Auserwählten hier auf Erden in einen Zustand ohne weltliche Anerkennung hinein. Schlichtes stilles Leben ist angesagt (Ps 4.4, 1Thess 4.11, 1Tim 2.2, 1Pe 3.4) bevor wir später einmal die Welt und Engel richten werden (1Kor 6.2-3). Ein Weg, den der natürliche Mensch besonders in unserer Heilszeit nicht gern gehen will (2Tim 3.2). Um Menschen den Übergang aus dem sichtbaren Gottesdienst des Alten Bundes in den geistlichen Gottesdienst des Neuen Bundes zu erleichtern, wurde der Hebräerbrief geschrieben. Jesus verdeutlichte die verschiedenen Heilszeiten z.B. durch Joh 4.20-24. Gemäß Mt 11.11 ist Johannes der Täufer der Größte der Propheten im Alten Bund, weil er unmittelbar in Kontakt mit Jesus kam. Jedoch ist das geringste wiedergeborene Kind Gottes (Himmelreich) größer als der Größte des Alten Bundes.

Ergebnis:
Viele Ereignisse in der Urgemeinde waren nur deshalb
möglich, weil der zeitliche Abstand zu Jesu Erden Zeit noch
sehr klein war. Es waren sozusagen Nachwehen der
heilbringenden Erscheinung von Jesus Christus.

6. Heilszeit: Zeit des vollkommen geoffenbarten Wortes Gottes (seit ca. 100 nach Christus):

Nach dem Übergang vom Volk Israel zur Brautgemeinde Jesu kam die Heilszeit der Versammlung. Die Heilszeit der Versammlung, wurde dadurch geprägt, dass der neutestamentliche Kanon vorhanden war. Ein weiteres Kennzeichen einer christlichen Versammlung war, dass man sich keinen Namen gab, wie Baptisten, Freie evangelische Gemeinde, Mennoniten, Brüdergemeinde, organische Christus Generation, etc. Christen werden einfach nur Christen genannt, die sich an einem Ort versammeln, z.B. Ephesus, etc. (Apg 11.26, Eph 1.1).
7. Heilszeit: Abfallzeit und Verführungszeit, einschließlich Entrückung: Es ist die Heilszeit der letzten Generation. Diese Heilszeit lässt sich in zwei Bereiche einteilen (Israel und die Versammlung).

7.1 Israel: In dieser Heilszeit geht die Verbannung des jüdischen Volkes zu Ende (5M28.64-65) und die Juden kommen aus allen Ländern heraus zurück ins Land Kanaan (5M 4.25-31, 5M 30.1-6, Jes 43.5-7, Jer 16.14-15, Jer 23.5-8, Jer 30.24 – 31.14+Off 12.6, Jer 31.5-17, Jer 31.38-40, Jer 46.13+Jer 46.24-26, Hes 34.11-13, Hes 37.21-22, Hos 3.4-5, Amos 9.11- 15, Joel 3.1-3, Sach 8.20-23, Sach 12.2-9, Sach 12.10, Sach 14.1-5, Sach 14.12, Lk 21.24, Apg 15.16). Kein anderes Volk kehrte jemals in ihr

Land zurück, um seine eigene Nation und Sprache wiederherzustellen, nachdem es eine so lange Zeit vertrieben war. Aufgrund von Hes 37.1-28 entspricht die nationale Wiedererstellung Israels seit 1948 einen Volkskörper ohne Odem. Die geistige Wiederherstellung wird erst bei der Wiederkunft von Jesus Christus auf den Ölberg geschehen. Nach der Entrückung der echten (wiedergeborenen) Christen wird der Antichrist oder das antichristliche System einen Bund mit Israel machen, der 3,5 Jahre hält (Dan 9.27, Joh 5.43). In dieser 3,5jährigen Phase wird Israel einen dritten Tempel in Jerusalem haben und es wird der Tieropferdienst praktiziert werden (Dan 9.27). Nach dem Bruch des Bundes gerät Israel für ebenfalls 3,5 Jahre in die große Drangsal (Jer 30.7, Dan 7.25, Dan 9.27, Dan 12.1, Dan 12.7-13, Sach 12.2-3, Mt 24.15-22, Off 11.2-3). Zunächst wird es einen schrecklichen Krieg in Israel geben (Hes 38.1- 39.29, Sach 12.1-9, Sach 14.3-5) und eine Schlacht in Harmagedon (Off 16.13-16). Während dieser Drangsalszeit wird es für den Rest der Menschheit entscheidend sein, wie sie sich gegenüber dem Volk Israel verhalten. Die in Mt 25.40 beschriebenen Brüder von Jesus Christus sind Israeliten! Bitte Kontext Mt 25.31-46 lesen! Wer keine gute Beziehung zu den verfolgten Israeliten haben wird, kommt nicht in das anschließende 1000 jährige Reich. Nach der Schlacht von Harmagedon, wenn die Eroberung von Jerusalem durch ausländische Truppen nahezu abgeschlossen sein wird, kommt der Zeitpunkt der sichtbaren Wiederkunft von Jesus Christus auf diese Erde (Mt 24.29-31, Apg 1.10- 12+Sach 14.3-7, Off 1.7). Etwas nach diesen 2*3,5Jahre (Dan 12.12) wird die Verstockung des natürlichen Israels, bei der Wiederkunft von Jesus Christus, aufgehoben werden (Hes 16.1-63, Rö 11.25, 2Kor 3.13- 16) und ein Überrest der Juden wird errettet werden (Jes 10.20-23, Rö 9.27-29). Gemäß Apg 3.21 und Apg 1.6, Apg 15.15-17 (Amos 9.11-15) wird für das natürliche Israel dann eine Wiederherstellung stattfinden. Es kommt dann zu einer erneuten und letzten Sammlung Israels (Hes 28.25- 26) durch Gott. Die Sammlung ist nicht die gleiche, wie sie seit 1948 stattfindet, weil Israel nach 1948 nicht in Sicherheit gewohnt hat. Es ist die Wiedergeburt Israels bei der Israel ein neues Herz und einen neuen Geist bekommt (Hes 36.24-36, Hes 37.21-28). In dieser Heilszeit wird Israel Landesgrenzen bekommen, die größer sind als jede historische Landesgrenze von Israel (4M 34.1-15, Hes 47.13-23, Amos 9.14-15). Für Israel folgt dann das Tausendjahrreich (Jes 9.6-7, Jes 61.4-9, Jer 23.5-7, Jer 33.14-17, Micha 4.6-8, Sach 2.10-13 Nicht-rev-Elb-Bibel).