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Israel, die 12- Stämme Israel; Sebulon Geschichte und Verantwortung

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  • Israel, die 12- Stämme Israel; Sebulon Geschichte und Verantwortung

    Sebulon Geschichte und Verantwortung
    Stamm Sebulon
    Abstammung und Name
    Sebulon war der sechste und letzte Sohn Leas. Jakob liebte Rahel immer noch mehr als Lea, obwohl sie ihm
    inzwischen fünf Söhne geschenkt hatte. Unter dieser Zurücksetzung litt Lea sehr. Deshalb sprach Lea bei der
    Geburt ihres sechsten Sohnes: Mir hat Gott ein schönes Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich
    erheben, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.
    Und sie gab ihm den Namen Sebulon (Gen. 30,20). Leha erhoffte sich, dass Jakob sie nun zur Hauptfrau erhe-­‐
    ben würde. Der Name Sebulon (hebr. seb-­‐u-­‐lun) bedeutet erheben. Noch mehr, Sebulon wurde später von
    Gott reichlich gesegnet. Gott hat ihn und sein Land erhoben.
    Die Vollbrüder Sebulons waren Ruben, Simeon, Levi, Juda und Issaschar. (Zur Frage: Weshalb waren es gerade
    sechs Söhne bei Lea? Siehe unter Levi und Zahlen in diesem Forum.)

    Grösse des Stammes
    Am Ende der Wüstenwanderung umfasste Sebulon 60’500 wehrfähige Männer (Num. 26,27). Sebulon war
    einer der grössten Stämme unter den zwölf.

    Heldenmut
    Zur Richterzeit bedrängte der König von Hazor die Stämme im Norden und im Zentrum des Landes hart. Die
    Unabhängigkeit stand auf dem Spiel. Unter der Führung von Debora und Barak konnte die Unabhängigkeit
    verteidigt werden. Sebulon, als einer der direkt betroffenen Stämme, stellte ein grösseres Heer wehrfähiger
    Männer (Ri. 4 und 5).
    Im Lied der Debora wird das Engagement von Sebulon mit den Worten gewürdigt:
    Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab, auch Naphtali, auf den Höhen des Gefildes (Ri. 5,18).
    König David konnte sich ebenfalls auf die Wehrdienste der Sebuloniten verlassen (1. Chr. 12,33).

    Besiedlungsgebiet
    Der Stamm Sebulon besiedelte das Gebiet von Untergaliläa. Im Norden und Nordosten stiess er an Naphtali,
    im Westen an Aser und im Süden an Issaschar. Sein Gebiet reichte von der westlichen Jesreel-­‐Ebene bis gegen
    den See Genezareth. Er hatte aber auch Zugang zu den Häfen am Mittelmeer.
    Die Via Maris
    Eine wichtige -­‐ wenn nicht gar die wichtigste -­‐ antike internationale Handelsroute im Nahen Osten durchquer-­‐
    te die Stammesgebiete von Issaschar, Sebulon und Napthali. Diese Handelsroute wurde Via Maris genannt.
    Via Maris heisst Meerweg. Die Handelsstrasse wurde Meerweg oder Meeresstrasse genannt, weil sie auf lan-­‐
    ger Strecke entlang dem Mittelmeer verlief. Sie verband Ägypten mit dem Zweistromland.


    Die Via Maris folgte, von Ägypten herkommend, der Mittelmeerküste, umging den Karmel im Osten und er-­‐
    reichte Megiddo in der Jesreel-­Ebene. In Megiddo trennte sich die Via Maris in zwei Stränge. Der kleinere
    Strang lief in Küstennähe nach Sidon und von dort weiter Richtung Kleinasien. Der Hauptstrang der Via Maris
    durchquerte die Stammesgebiete von Issaschar und Sebulon in Richtung galiläisches Meer (Ebene von Nof
    Ginnosar). Von dort führte die Via Maris weiter nach Hazor, Damaskus und Mesopotamien. Auf diesen Haupt-­‐
    strang der Via Maris beziehen sich sowohl Mose (Deut. 33,18) als auch Jesaja (Jes. 9,1 Zählung nach YLT und
    KJB; 8,23 nach Elberfelder) in ihren Prophezeiungen.

    Handel und Wohlstand
    Sebulon und Issaschar profitierten von dieser Handelsstrasse in zweierlei Hinsicht. Sie konnten Handelskara-­‐
    wanen beherbergen und ihre Produkte den Handelsreisenden anbieten. Im Gegensatz zu Issaschar nahm Se-­‐

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    bulon selber aktiv am Handel teil. Angehörige des Stammes Sebulon verdienten ihr Auskommen als Handels-­‐
    reisende, Spediteure und Seefahrer. Hierauf beziehen sich die Segen von Jakob (Gen. 49,13) und Mose (Deut.
    33,18). Bezeichnenderweise war die Standarte (Wappen) von Sebulon ein Schiff.

    Durch den Handel gelangte Sebulon zu Wohlstand. Auf diesen Wohlstand weist auch Jesaja hin (Jes. 9,1 nach
    YLT).

    Jes.9,1 (nach Young's Literal Translation):
    "Wie die frühere Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali erhellte, so hat die letzte Zeit den Weg des
    Meeres [Via Maris] geehrt, jenseits des Jordans, und den Distrikt der Nationen."

    Jesaja betont, dass die frühere Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali erhellt habe. Die frühere Zeit be-­‐
    zieht sich auf die Zeit vor der Deportation durch die Assyrer. Siehe auch Beitrag Das Volk, das im Finsteren
    sass.

    Der Segen Mose
    Mose richtet sich in diesem Segen gemeinsam an Sebulon und Issaschar. Der Segen betont die internationale
    Handelstätigkeit. Der Segen hat wie üblich drei Teile.

    Segen Mose (Deut. 33,18-­‐19 nach Elberfelder)
    a. Freue dich, Sebulon, über deinen Auszug (dein Ausreisen) und du, Issaschar, über deine Zelte!
    b. Sie [Sebulon und Issaschar] rufen Völker zum Berg.
    c. Dort opfern sie [Sebulon und Issaschar] Opfer der Gerechtigkeit; denn den Überfluss der Meere saugen sie
    und die verborgenen Schätze des Sandes.

    Der Segen von Mose hat drei Teile
    Erster Teil

    Im ersten Teil des Segens weist Mose auf die zukünftige Erwerbstätigkeit von Sebulon und Issaschar hin. Se-­‐
    bulon wird als Handelsreisender unterwegs sein. Issaschar hingegen wird sesshaft sein (ausgedrückt durch das
    Wohnen in Zelten).
    Zweiter Teil
    Im zweiten Teil des Segens weist Mose auf die geistlichen Schwerpunkte Sebulons und Issaschars hin. Issa-­‐
    schar widmete sich dem Torah-­‐Studium. Sebulon unterstützte Issaschar mit seinem Reichtum aus dem Han-­‐
    del. Dank dieser Unterstützung konnte sich Issaschar noch intensiver dem Torah-­‐Studium hingeben. Dieses
    geistliche Studium wurde fruchtbringend eingesetzt.

    Torah-­‐Studium und missionarische Tätigkeit
    Die Via Maris durchquerte auch das Stammesgebiet von Issaschar. Der Stamm Issaschar bot den Handelsrei-­‐
    senden und Karawanen Herberge an. Er hatte so Gelegenheit, Reisende auf den Berg Zion in Jerusalem hinzu-­‐
    weisen, sprich auf Jahweh. Issaschar war missionarisch tätig. Als Frucht konvertierten Leute aus den Nationen
    zum Gott Israels und zum Judentum.

    Sebulon bereiste als Handelsreisender fremde Länder. Er konnte so auf seinen Reisen auf den Berg Zion auf-­‐
    merksam machen.

    Dritter Teil des Segens
    Im dritten Teil des Segens weist Mose auf die Opferfreudigkeit Sebulons und Issaschars hin. Beide Stämme
    wurden reich durch den internationalen Handel. Gemäss den Worten von Mose saugten sie den Überfluss der
    Meere. Will sagen: sie ernährten sich vom internationalen Seehandel. Und sie profitierten vom Handel mittels
    Karawanen (die verborgenen Schätze des Sandes). Aus Dankbarkeit brachten sie deshalb reiche Gaben zum
    Tempel in Jerusalem. Diese Gaben werden Opfer der Gerechtigkeit bzw. Opfer der Frömmigkeit genannt.
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    Das Ende Sebulons
    Mit dem Fall des Nordreiches kam das politische Ende Sebulons. Das Gebiet von Sebulon wurde unter Tiglath-­
    Pileser von Assyrien annektiert (734-­‐733 v. Chr). Die Oberschicht Sebulons wurde deportiert. Stattdessen
    wurden Leute aus anderen Ländern angesiedelt. Ebenso erging es Naphtali.

    Distrikt der Nationen
    Die Stammesgebiete von Sebulon und Naphtali wurden zum Distrikt der Nationen (hebr. galil ha’gojim). Bei
    der Überführung des hebräischen Begriffes galil ha’gojim in die griechische Sprache entstand der Begriff Gali-­
    läa.
    Der Landstrich Galiläa war vom 8. bis zum 1. Jh. v. Chr. unter nicht-­‐jüdischer Herrschaft. Die Nationen regier-­‐
    ten über diese Gegend. Deshalb die Bezeichnung Distrikt der Nationen (hebr. galil ha’gojim). Auf die besonde-­‐
    re Bedeutung dieses Distrikts gemäss Jes. 9,1-­‐2 soll in einem gesonderten Beitrag eingegangen werden. Dieser
    separate Beitrag ist gerechtfertigt. Denn die Region Sebulons ist betroffen, nicht jedoch der Stamm Sebulon
    selber.

    Komplott gegen Joseph
    Beim Komplott gegen seinen Bruder Joseph war Sebulon wohl mehr ein Mitläufer. In den Schriften wird Se-­‐
    bulon in diesem Zusammenhang nicht speziell hervorgehoben. Es wird ihm auch keine spezielle Schuld zuge-­‐
    sprochen.

    Sebulon erhält den Segen vor Issaschar
    Erstaunlicherweise erteilt Jakob den Segen an Sebulon vor demjenigen an Issaschar (Gen. 49). Issaschar war
    der fünfte Sohn Leas. Was war der Grund für den Vorzug Sebulons vor Issaschar? Die rabbinische Literatur
    begründet dies wie folgt. Issaschar habe sich nach der Landnahme mehr dem Torah-­‐Studium gewidmet. Se-­‐
    bulon dagegen habe hart gearbeitet und Issaschar beim Lebensunterhalt finanziell unterstützt. Damit konnte
    sich Issaschar noch vertiefter dem Torah-­‐Studium widmen. Jakob hat dies in der Reihenfolge der Segensspre-­‐
    chung vorhergesehen und honoriert. Mehr dazu im Beitrag über Issaschar.

    Einfluss des internationalen Handels
    Die internationale Handelsstrasse Via Maris (Weg des Meeres) verlief durch Sebulon. Die Sebuloniten beteilig-­‐
    ten sich an diesem internationalen Handel. Mose hat in seinem Segen mehr den Wohlstand hervorgehoben.
    Jakob spricht mit seinem Segen ganz spezifisch den Seehandel an.

    Segen Jakobs (Gen. 49,13 nach Young's Literal Translation)
    „Sebulon wohnt am Hafen der Meere; und er ist ein Hafen für Schiffe, und seine Seite gegen Sidon hin.“
    Der Segen Jakobs:
    a. Wohnen am Hafen der Meere
    b. Er ist ein Hafen für Schiffe
    c. Er lehnt sich an Sidon an
    Auf den ersten Blick irritiert der Segen Jakobs. Denn nach dem Buch Josua reichte das Gebiet von Sebulon
    nicht bis ans Mittelmeer. Nach dem jüdischen Geschichtsschreiber Josephus hingegen reichte Sebulons Ein-­‐
    fluss bis an die Mittelmeerküste (Jüd. Altertümer V(1),22). Als international tätiger Handelsreisender war Se-­‐
    bulon auch mit dem Seehandel eng verbunden. Ja, Sebulon betätigte sich selbst am Seehandel. Sei es als
    Schiffsbesitzer, sei es als Spediteur. Dafür hatte er Niederlassungen in den entsprechenden Häfen am Mittel-­‐
    meer.


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    Das Seefahrervolk par excellence der Antike waren die Phönizier. Sie prägten den Seehandel im Mittelmeer-­‐
    raum. Sidon war ein bedeutender phönizischer Seehafen. Sebulon pflegte enge Beziehungen zu den Phönizi-­‐
    ern. Ja, Sebulon benutzte selbst die Dienste der phönizischen Schiffe. Mit den Worten Jakobs: Sebulon lehnte
    sich an Sidon an.

    Der Segen Jakobs betont dreimal den internationalen Seehandel mit den Begriffen Hafen der Meere, Hafen
    der Schiffe und Sidon. Sidon steht für den Seehandel der Phönizier.
    Weshalb diese dreimalige Betonung des internationalen Handels? Der Grund liegt meines Erachtens bei des-­‐
    sen negativen Einflüssen.

    Negativer Einfluss des internationalen Handels
    Worin lag dieser negative Einfluss? Kultgegenstände anderer Religionen und Philosophien kamen über die
    Händler ins Land. Der internationale Handel importierte fremde Sitten und Bräuche. Dies förderte den Abfall
    von Gott. Deshalb warnten die Propheten eindringlich und sprachen Gerichtsworte über diesen internationa-­‐
    len Handel aus (siehe Jes. 23; Hes. 27-­‐28 und Offb. 18,11-­‐17).
    Sebulon stand stets in Gefahr, den negativen Einfluss des internationalen Handels ungewollt zu unterstützen.
    Auf diesen Umstand wollte Jakob mit seinem Segen eindringlich hinweisen.

    Landsgemeinde in Sichem
    An der Landgemeinde in Sichem musste sich der Stamm Sebulon auf der Bergflanke des Ebal aufstellen. Er
    gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten (Deut. 27 und Jos. 8). Sebulons inter-­‐
    nationale Handelsaktivitäten dürften die Ursache dafür sein. Sebulon kam durch seine Handelstätigkeit in en-­‐
    gen Kontakt mit heidnischen Kulturen und Religionen. Deshalb musste Sebulon warnen. Sich selbst und die
    anderen Stämme.

    Versiegelung nach Offb. 7
    Der Engel Gottes findet auch 12’000 Angehörige aus dem Stamm Sebulon (Offb. 7,8). Es gibt somit noch einen
    Stamm Sebulon. Auch wenn der Stamm zerstreut lebte. Und es gibt Loyale zu Gott und seinen Gesalbten.

    Neues Jerusalem
    Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Sebulon benannt sein. Sein Tor befindet sich im Süden
    neben Issaschar und Simeon gegenüber den Toren der anderen drei Söhne von Lea (Hes. 48,33 und Offb.
    21,12). Auch der Stamm Sebulon wird im Jerusalem auf der neuen Erde vertreten sein.​
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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