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Israel, die 12- Stämme Israel; Gad Geschichte und Verantwortung

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  • Israel, die 12- Stämme Israel; Gad Geschichte und Verantwortung

    Gad Geschichte und Verantwortung
    Stamm Gad
    Abstammung
    Zwischen dem vierten Sohn Leas und der Geburt des fünften lag ein längerer Unterbruch. Während dieser
    Pause gab Rahel ihre Magd Bilha ihrem Mann. Bilha wurde schwanger und gebar die Söhne Dan und Naphtali.
    Danach hörte Bilha auf zu gebären. Nun gab Lea ihrerseits ihre Dienerin Silpa dem Jakob. Silpa gebar Jakob die
    Söhne Gad und Aser (Gen. 29,35-­‐30,7-­‐11). Dies war offensichtlich eine Genugtuung für Lea. (Siehe auch Bei-­‐
    trag über Sebulon.) Lea erhoffte sich damit mehr Glück mit Jakob. Deshalb sprach Lea bei der Geburt Gads:
    Zum Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad (Gen. 30,11).

    Name
    Der Name Gad bedeutet Glück. Um die Bedeutung des Namens Gad zu verstehen, muss man etwas weiter
    ausholen. Das zugrunde liegende, hebräische Verb gadad bedeutet einschneiden, aber auch überfallen. Nach
    einem erfolgreichen Überfall kann die Beute bzw. das Glück ausgeteilt werden. Oder durch eine anstrengen-­‐
    de, kämpferische Aktion wird das Glück errungen.

    Grösse des Stammes
    Am Ende der Wüstenwanderung zählte Gad 40’500 Männer über zwanzig Jahre (Num. 26,18). Gad war somit
    ein mittelgrosser Stamm unter den zwölf.

    Besiedlungsgebiet
    Gad besiedelte die Hügelgebiete östlich des unteren Jordans. Im Süden grenzte er an das Gebiet Rubens und
    im Norden an jenes von Manasse. Die Grenzen mit Manasse und Ruben waren jedoch fliessend. Die bekannte
    Landschaft Gilead liegt im Gebiet von Gad. Im Osten bedrängten ihn die Ammoniter und Nomadenstämme
    Arabiens.

    Erwerbstätigkeit Gads
    Gads Siedlungsgebiet war ein ertragreiches Weidegebiet. Es lud zur Viehzucht ein. Gad nannte grosse Vieh-­‐
    herden sein Eigen (Num. 32,1).

    Ein kriegstüchtiger Stamm
    Gad schreckte vor kriegerischen Handlungen weit weniger zurück, als manch anderer Stamm. Bedingt durch
    seine geographische Lage wurde Gad wahrscheinlich zu kriegerischen Handlungen gezwungen. Viele äussere
    Feinde bedrängten ihn (Amoriter, Ammoniter und Nomadenstämme Arabiens). Gads Kriegstüchtigkeit und
    sein Heldenmut wurden speziell gewürdigt, als David die Gesandschaften der Stämme nach Hebron rief (1.
    Chr. 12).

    Zitat nach 1. Chr. 12,8:
    „Und von den Gaditern sonderten sich ab zu David, nach der Bergfeste in die Wüste, tapfere Helden, Männer
    des Heeres zum Kriege, mit Schild und Lanze gerüstet, deren Angesichter wie Löwenangesichter, und die den
    Gazellen auf den Bergen gleich waren an Schnelle.“

    Zitat nach 1. Chr. 12,14-­‐15:
    „Diese, von den Söhnen Gads, waren Häupter des Heeres; der Kleinste konnte es mit hundert, und der Gröss-­‐
    te mit tausend aufnehmen. Diese sind es, welche über den Jordan gingen, im ersten Monat, wenn er alle seine
    Ufer überflutet, und alle Bewohner der Niederungen, gegen Osten und gegen Westen, in die Flucht jagt.“

    Der Segen Mose
    Der Segen weist prophetisch auf die kämpferische Kraft Gads hin. Der Segen besteht aus drei Teilen.

    Segen Mose (Deut. 33,20-­‐21)
    a. Gesegnet sei der, der Gad Raum schafft!
    b. Wie eine Löwin lagert er und zerreisst den Arm und sogar den Scheitel. Und er ersah sich einen Erstlingsan-­‐
    teil; denn dort war der Anteil eines Anführers [Gesetzesgebers] aufbewahrt.
    c. Und er zog an die Spitze des Volkes, er vollstreckte die Gerechtigkeit des HERRN und seine Gerichte mit Is-­‐
    rael.

    Teil I
    Gesegnet sei der, der Gad Raum schafft. Wer schafft Gad Raum? Der Allmächtige. Trotz aller Macht und Kraft
    des Stammes Gad, die Ehre gehört Gott.

    Teil II
    Im zweiten Teil des Segens wies Mose auf das Landerbe Gads hin. Gad ersah sich einen wertvollen und ertrag­‐
    reichen Gebietsabschnitt. Gad war gewillt, sein Gebiet mit aller Kraft zu verteidigen. Mose verglich den Stamm
    Gad mit einer Löwin.
    Die Kostbarkeit des Gebietsabschnittes war wie für einen verdienstvollen Anführer (hebr. chaqaq) gemacht.
    Manche rabbinische Ausleger begreifen diesen Teil des Segens auch als Hinweis auf Mose. Denn das hier be­‐
    nutzte hebräische Wort chaqaq bedeutet nicht nur Anführer. Es bedeutet auch Gesetzgeber. Mose war Anfüh-­
    rer und Gesetzgeber zugleich. Der Berg Nebo liegt im Grenzgebiet von Gad. Vom Berg Nebo aus durfte Mose
    das verheissene Land betrachten. Als erstes schweifte sein Blick über Gilead, das Land Gads (Deut. 34,1). In
    jener Gegend begrub Gott seinen Knecht Mose (Deut. 34,5-­‐6 und Judas 1,9). Der Anteil eines Anführers war in
    Gilead aufbewahrt.

    Teil III
    Im dritten Teil seines Segens wies Mose auf Gads Hilfeleistung bei der Eroberung des Westjordanlandes hin.
    Die wehrfähigen Männer Gads würden -­‐ zusammen mit jenen von Ruben und Manasse -­‐ vor den restlichen
    Stämmen den Jordan überqueren (Num. 32 und Josua 1-­‐4). Was dann auch so ablief (Jos. 4,12).

    Jos 4,12:
    Und die Söhne Ruben und die Söhne Gad und der halbe Stamm Manasse zogen gerüstet vor den Söhnen Israel
    her, wie Mose zu ihnen gesagt hatte.

    Der Segen Jakobs
    Auch der Stammvater Jakob nimmt in prophetischer Weisheit die zukünftigen Scharmützel Gads mit räuberi-­
    schen Banden vorweg. Gad musste seine Viehherden permanent gegen räuberische Banden verteidigen. Es sei
    an dieser Stelle beispielhaft auf die Raubzüge der Midianiter verwiesen (Ri. 6,1-­‐6).

    Segen Jakobs (Gen. 49,19; gemäss Elberfelder)
    Gad, Räuberscharen bedrängen ihn, und er, er drängt [ihnen nach auf der] Ferse.

    [Hebräisch: Gadh, gedhudh, ye-­‐ghudh-­‐ennu, wehu ya-­‐ghudh `aqebh.]
    In hebräischer Sprache ist der Segen Jakobs für Gad zugleich ein interessantes Wortspiel.

    Das Ende Gads
    Nach dem Zerfall des Königreiches Salomos begannen die Syrer (Aram), den Stamm Gad zu bedrängen (2. Kö
    10,32-­‐33).

    Ramoth-­‐Gilead
    Ein wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit den Syrern spielte Ramoth-­‐Gilead. Dieser Ort war eine wich-­
    tige Zufluchtsstätte und lag im Gebiet von Gad (Jos. 20,8). Dieser Ort war Schauplatz verschiedener geistlicher
    und kriegerischer Auseinandersetzungen (1. Kön. 22,19-­‐23; 2. Kön. 8,28). Auch bei der Wiederkunft des
    HERRN findet m.E. wieder Entscheidendes dort statt. Mehr dazu in einem separaten Beitrag.
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    Deportation Gads
    Das endgültige politische Ende Gads kam mit den Eroberungen der Assyrer unter Tiglath-­‐Pileser. Dies war im
    Jahre 732 v. Chr. Wie üblich deportierten die Assyrer die gesellschaftliche Oberschicht und siedelten stattdes-­
    sen Angehörige fremder Völker an.

    Der Prophet Jeremia beklagte den Verlust Gads mit den Worten:
    So spricht der HERR: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keinen Erben? Warum hat ihr König [König der
    Ammoniter] Gad in Besitz genommen, und warum wohnt sein Volk in dessen Städten? (Jer. 49,1)

    Geistliche Aspekte

    Hierarchie der Frauen Jakobs
    Der Vollbruder Gads war Aser. Beide wurden von Silpa, der Dienerin Leas, geboren. Man darf annehmen, dass
    Silpa hierarchisch am Schluss der vier Frauen Jakobs stand. Die hierarchische Reihenfolge der Frauen war

    wohl: Rahel, Lea, Bilha, Silpa. Was hat dies geistlich zu bedeuten? Ich möchte kurz auf ein paar Aspekte hin-­
    weisen.

    Geistliches Zentrum
    Die Stellung der Frauen zu Jakob hat m.E. zu tun mit der geographischen und geistlichen Zuordnung des Hei-­
    ligtums, der Stiftshütte. Die Stellung der Frauen weist aber auch auf die spätere Beziehung der Stämme zum
    Gott Israels hin. Und sie weist auch auf den engen oder losen Kontakt mit heidnischen Völkern hin. Es gäbe
    viel dazu zu sagen. Eine ausführliche Darstellung würde aber den Rahmen dieses Beitrages sprengen.
    Standort der Stiftshütte vor David
    Nach der Landnahme durch die Stämme Israels stand das heilige Zelt in Shilo. Dieser Ort lag im Gebiet
    Ephraim. Das heisst, das Heiligtum stand im Stammesgebiet von Jakobs Lieblingssohn Joseph.
    Geistliches Zentrum nach David
    David brachte das Heiligtum nach Jerusalem. Jerusalem lag auf der gemeinsamen Grenze der Stammesgebiete
    Benjamin und Juda. Das Heiligtum und die geistliche Führerschaft gingen nun vollständig an die Nachkommen
    Leas (nämlich an Juda und Levi) über.


    Nachkommen der Nebenfrauen
    Die Geschichte der Nachkommen der Söhne der Nebenfrauen hatte auch dunkle Seiten. Einerseits kam dies in
    ihrem Verhältnis zu Gott zum Ausdruck. Andererseits war ihr Verhältnis zu den Nachkommen der Söhne der
    Hauptfrauen Jakobs streckenweise getrübt. Jene beargwöhnten die Nachkommen der Nebenfrauen.
    Geistliche Schattenseiten
    Der geistliche Weg der Nachkommen von Jakobs Nebenfrauen führte teilweise in die Irre. Ich verweise an die-­
    ser Stelle auch auf den Stamm Dan. Dan war der Sohn Bilhas, der Dienerin Rahels. Der Weg dieses Stammes
    führte von Gott weg.

    Gad gibt Anlass zur Sorge
    Auch Gad, der Sohn der Silpa, gab Anlass zur Besorgnis wegen seinem geistlichen Weg. Diese Zweifel kamen
    schon früh auf. Als die wehrfähigen Männer Gads nach der Eroberung des verheissenen Landes heimkehrten,
    errichteten sie – mit jenen von Ruben und Halb-­‐Manasse -­‐ einen Altar am Jordan. Meines Erachtens war Gad
    der Anführer in dieser Sache. Die geistlichen Führer der Stämme diesseits des Jordans fürchteten, Gad wäre
    abtrünnig geworden. Sie befürchteten, Gad würde einen anderen Gott verehren wollen. Die Reaktion war
    heftig. Sie erklärten Gad den Krieg. Gad gelang es jedoch, überzeugend darzulegen, dass die Gaditen den Gott
    Israels verehren würden (siehe Jos. 22). Interessanterweise hiess einer der semitischen Götter zu jener Zeit
    Gad (Gott des Glückes). Jesaja wies ebenfalls auf diese Gottheit hin (Jes. 65,11). Auf diesem Hintergrund ist die
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    oben erwähnte, heftige Reaktion der Stämme gegenüber Gad nachvollziehbar.
    Abseitsstehen im Kampf gegen den König von Hazor
    Als zur Richterzeit der König von Hazor die Stämme Israels im Norden und im Zentrum des Landes hart be-­
    drängte, stand Gad abseits. Im Lied der Debora heisst es: „Gilead blieb untätig jenseits des Jordan.“ (Ri. 5,17).
    Gilead steht hier für Gad. Dieser Stamm war jedoch nicht der einzige, der keine Unterstützung leistete.

    Landsgemeinde in Sichem
    An der Landsgemeinde in Sichem musste sich der Stamm Gad auf der Bergflanke des Ebal aufstellen. Er gehör-­
    te zu jenen sechs Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten (Deut. 27 und Jos. 8). Meines Erachtens soll-­
    te Gad auch sich selber warnen vor den geistliche Abwegen.

    Versiegelung nach Offb. 7
    Der Engel Gottes sucht und findet auch 12'000 Angehörige aus dem Stamm Gad (Offb. 7,5). Es gibt somit noch
    einen Stamm Gad. Auch wenn der Stamm zerstreut in der Diaspora lebt. Und es gibt Loyale zu Gott und sei-­
    nen Gesalbten.

    Neues Jerusalem
    Im Jerusalem, auf der neuen Erde, wird ein Tor nach Gad benannt sein. Sein Tor befindet sich im Westen -­‐
    neben Aser und Naphtali -­‐ und gegenüber den Toren von Joseph, Benjamin und Dan (Hes. 48,34 und Offb.
    21,12).

    Schlusswort
    Gott hat sein Volk – die Nachkommen Jakobs – nicht endgültig verworfen. Auch den Stamm Gad nicht. Ange-­‐
    hörige aus diesem Stamm werden ebenfalls an Gottes Reich auf der neuen Erde teilnehmen. Gottes Gnade​
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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