Geschichte des Stammes Juda und Verantwortung Stamm Juda Abstammung und Name Juda ist der viertgeborene Sohn Jakobs. Seine Mutter ist Lea. Bei der Geburt Judas sprach Lea: „Diesmal will ich den HERRN preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda.“ (Gen. 29,35). Der Name Juda könnte sich von hebr. Wort jadah, was preisen bedeutet, ableiten. Rabbinische Quellen deu-‐ ten den Namen Juda (hebr. Jehudah) auch wie folgt. Der Name setze sich zusammen aus Jhwh (Jahweh) und dem Buchstaben d. Der hebr. Buchstabe d (dalet) hat den Zahlenwert vier. Juda war der viertgeborene Sohn. Bedeutung des Namens somit: Gott ist mit dem vierten Sohn. Die Vollbrüder Judas waren Ruben, Simeon, Levi, Issaschar und Sebulon. Besiedlungsgebiet Juda war ein grosser Stamm unter den zwölf. Bei der Zählung nach Num. 26,22 hatte Juda 76’500 Männer im Alter von über 20 Jahren. Er besiedelte die Region südlich der Linie Jericho-‐Jerusalem. Gegen Süden reichte sein Gebiet bis zum Negev. Am Anfang, zur Zeit der Richter, war Juda offensichtlich nicht stark verbunden mit den Nordstämmen. Dies kommt im Lied der Debora zum Ausdruck. Als zur Zeit der Richter die Stämme im Zentrum und Norden des Landes stark bedrängt wurden, hielt sich der Stamm Juda zurück. Er leistete militärisch wohl keine Hilfe (Ri. 4 und 5). Denn er wird im Lied der Debora nicht erwähnt (Ri. 5). Doch der Clan der Keniter wird in diesem Zusammenhang erwähnt. Der Clan hatte sich Juda angeschlossen (Ri. 1,6). Es war die Frau eines Keniters, die Sisera, den König von Hazor, tötete (Ri. 5,24-‐26). Zur Zeit der Richter war Juda noch bedeutend schwächer wie in späterer Zeit. Dies scheint in der Stellung als viertgeborener Sohn schon vorhergesagt. Erst unter David hatte Juda an Stärke und Einfluss gewonnen. David vereinigte die übrigen Stämme mit Juda zu einem Königreich. Juda erlangte die führende Stellung innerhalb der zwölf Stämme mit der Königsdynastie der Daviden. Die Dynastie der Daviden hatte in Judäa von ca. 1000 bis 600 v.Chr. die Herrschaft inne. Diese Königsherr-‐ schaft fand ein abruptes Ende, als Jerusalem durch die Babylonier im Jahre 586 v.Chr. eingenommen wurde. Die Angehörigen des königlichen Geschlechtes wurden, zusammen mit den oberen Schichten der Bevölke-‐ rung, nach Babylon verschleppt. Die prophetischen Schriften drücken vielfach die Hoffnung und die Verheissung aus, dass das Haus Davids seine Königsherrschaft zurückerhalten werde. Mose spricht diese schwere Zeit der Deportation in seinem Segen an (Deut. 33,7). Mose Segen drückt die Bitte und die Hoffnung aus, dass Juda aus der Deportation zurückkehren dürfe. 11 Segen Mose (Deut. 33,7): „Höre, Jehova, die Stimme Judas und bringe ihn zu seinem Volke; seine Hände seien mächtig für ihn, und hilf ihm von seinen Bedrängern!“ Ich denke, der Segen und die Bitte Mose gilt weiterhin. Die Nachkommen Judas sollen vor ihren Bedrängern beschützt werden. Geistliche Aspekte Auch bei Juda gibt es Licht und Schatten. Man beachte sein Verhalten im Komplott gegen Joseph (Gen. 37,21-‐ 33). Juda schlägt den Verkauf Josephs als Sklaven vor. Später stellt er sich als Bürge für Benjamin zur Verfü-‐ gung. Er übernimmt die Führerrolle (Gen. 43-‐44). Eine andere Geschichte ist jene mit Tamar, seiner Schwie-‐ gertochter (Gen. 38). Ihr gemeinsamer Sohn wird der Vorfahre der Daviddynastie. Ohne diesen Umweg wäre Judas erstgeborener Sohn ohne Stammhalter geblieben. Gottes Wege und Gnade sind kaum fassbar. Landsgemeinde in Sichem An der Landgemeinde in Sichem durfte sich der Stamm Juda auf der Bergflanke des Gerisim aufstellen. Juda gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Segensworte aussprechen durften. Jene sechs Stämme waren: Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Joseph, Benjamin (Deut. 27 und Jos. 8). Verheissungen Die biblischen Bücher enthalten sehr viele Verheissungen und Prophetien zu Juda, zum Volk der Juden und zur Königsdynastie Davids. Es würde den Rahmen sprengen, sie an dieser Stelle aufzählen zu wollen. Stattdessen soll der Segen Jakobs stellvertretend genannt werden. Der Segen Jakobs (Gen. 49,3-‐4) fasst die geistlichen Verheissungen in besonderer Weise zusammen. Segen Jakobs (Gen. 49,8-‐12): a. Dich Juda, dich werden deine Brüder preisen; deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde, vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe; vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen? b. Nicht weichen wird das Szepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füssen hinweg, bis Schi- lo [der Friedenschaffende] kommt, und ihm werden die Völker gehorchen. c. Er bindet an den Weinstock sein Eselsfüllen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Wei- ne sein Kleid und im Blute der Trauben sein Gewand; die Augen sind trübe von Wein, und weiss die Zähne von Milch.“ Der Segen Jakobs hat drei Teile: a. Verheissung für Judas Führerschaft und Vormachtstellung. b. Verheissung für die andauernde Königsherrschaft und den Friedenskönig. c. Verheissung, dass das Friedensreich, das Königreich Gottes errichtet wird. Führerschaft und Vormachtstellung Jakob überträgt Juda die Führerschaft vor den anderen Brüdern und Stämmen. Schon in der Lagerordnung am Sinai kommt dies zum Ausdruck (Deut. 2). Seine Macht und sein Einfluss würden stetig zunehmen. Im Bild ge-‐ sprochen: Von einem Junglöwen entwickelt er sich zum ausgewachsenen Löwen. Immerwährende Königsherrschaft und Friedenskönig Mit der zivilen Führerschaft ist die Königsherrschaft verbunden. Da Ruben die Führerschaft nicht antreten kann, geht die Königsherrschaft über Umwege an seinen Voll-‐Bruder Juda. (Siehe Ruben -‐ Geschichte und Verheissungen in diesem Forum). Weshalb diese Führerschaft Juda übertragen wurde und nicht auf den 12 zweitgeborenen Sohn Simeon, beantwortet 1. Chr. 5,2. Es heisst dort: „Denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und aus ihm [kommt] der Fürst.“ Juda wird das Recht auf diese Königsherrschaft bis zum Ende dieser Zeit und Welt behalten. Das Szepter wird nicht von ihm weggenommen werden. Und aus dem Königsgeschlecht der Daviden wird der von Gott verheis-‐ sene Friedenskönig hervorgehen. JESUS, der Gesalbte Gottes. Zitat nach Sach. 3, 8-‐10: „Höre doch, Josua, du Hohepriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen -‐ denn Männer des Vorbildes sind sie; denn siehe, ich will meinen Knecht, Spross genannt, kommen lassen. […] An jenem Tage […] werdet ihr einer den anderen einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.“ Das Friedensreich Zeichen für das Friedensreich sind das Sitzen unter dem Weinstock und dem Feigenbaum. Aber auch der An-‐ bau der Reben und der Überfluss an Trauben und Wein sind ein Zeichen dafür. Amos 9, 14: "Da wende ich das Geschick meines Volkes Israel. Sie werden die verödeten Städte aufbauen und bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und Gärten anlegen und deren Frucht essen." Gemäss dem Segen Jakobs werden die Weinreben im Überfluss gepflanzt werden. Man wird das Last-‐ und Reittier an den Rebstöcken festbinden und nicht an irgendeinem anderen Baum. Der Wein ist in solchem Überfluss vorhanden, dass man seine Gewänder im Traubenmost waschen könnte und nicht in Wasser. Auch die Weiden sollen vorzüglich gedeihen. Die Milch der Weidetiere ist im Überfluss vorhanden (Joel 4,18). Der Mund bzw. die Zähne sind geradezu weiss vom Milchtrinken. Im tausendjährigen Friedensreich (Millenium) werden diese Verheissungen des Segens Jakobs in Erfüllung gehen (Offb. 19.6 bis 20,6). Siehe auch die Farbe des Gewandes des Gesalbten Gottes (Offb. 19,13). Neues Jerusalem Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Juda benannt. Sein Tor befindet sich in der Mitte auf der Nordseite zwischen Ruben und Levi (Hes. 48,31 und Offb. 21,12). Das Tor Judas wird an zweiter Stelle nach Ruben genannt. Ich deute dies geistlich so: Erstgeborener, Königsherrschaft und Priesterschaft werden wieder zusammengeführt. |
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Im Herrn Jesus Christus
Hans Peter Wepf
1. Mose 15.6Stichworte: -