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Israel, die 12- Stämme Joseph Geschichte und Verantwortung

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  • Israel, die 12- Stämme Joseph Geschichte und Verantwortung

    Joseph als Stammvater
    Eigentlich müsste man Joseph und seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, gemeinsam besprechen. Aus familiären und geistlichen Gründen sind diese drei Personen sehr eng miteinander verflochten. Der Übersichtlichkeit wegen, behandle ich jedoch die drei Stammhalter nacheinander.

    Ich beginne mit Joseph als Stammvater. Dabei beschränke ich mich bewusst auf jene geschichtlichen und geistlichen Aspekte, die für das Verständnis der Stämme Ephraim und Manasse wichtig sind. In den biblischen Aufzählungen wird – je nach geistlichem Kontext – auf Joseph oder auf seine Söhne, Manasse und Ephraim, verwiesen (siehe zwölf Stämme – die unterlegte Botschaft).

    Abstammung
    Joseph war der erstgeborene Sohn Rahels, der Lieblingsfrau von Jakob. Rahel gebar nur zwei Söhne. In grossem zeitlichem Abstand zu Joseph folgte Benjamin.

    Name
    Der Name Joseph sagt geistlich sehr viel aus über Josephs spätere Berufung und Bestimmung. Der Name weist zudem prophetisch auf die Bestimmung der Söhne Josephs hin.

    Rahels Mutterleib blieb für lange Zeit verschlossen. Rahel empfand dies als Schmach. Als sie endlich ihren ersten Sohn gebären konnte, war sie sehr erleichtert. Sie sprach: Gott hat meine Schmach weggenommen. Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu! (Gen. 30,23-24).

    Ableitung des Namens
    Der Name Joseph lässt sich von zwei hebräischen Begriffen ableiten. Dies ganz gemäss den zwei Aussprüchen, die Rahel bei der Geburt Josephs tat. Die Schlüsselbegriffe sind wegnehmen und hinzufügen bzw. verdoppeln.

    a. Wegnehmen
    Rahel sprach: Gott hat meine Schmach weggenommen. Das hebräische Wort für wegnehmen heisst aphas. Nach dieser Ableitung bedeutet der Name Joseph wegnehmen, entfernen.


    Diese Ableitung des Namens Joseph weist zudem auf die Lebensgeschichte Josephs hin. Joseph wurde vom Hause Jakobs weggenommen und nach Ägypten verschleppt. Er wurde sozusagen abgesondert (siehe Segen von Jakob und Mose weiter unten).

    b. Hinzufügen, verdoppeln Rahel sprach: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu! Das hebräische Wort für hinzufügen, verdoppeln heisst jasaph bzw. joseph. Der Name Joseph bedeutet nach dieser Ableitung hinzufügen, vermehren, verdoppeln.

    Diese Ableitung des Namens hat prophetische Bedeutung. Das Verdoppeln lässt sich bei folgenden Gegebenheiten feststellen:

    a. Der Name Josephs hat zwei sprachliche Wurzeln.
    b. Rahel schenkte einem zweiten Sohn das Leben, nämlich Benjamin.
    c. Joseph seinerseits hatte zwei Söhne: Ephraim und Manasse. d. Joseph erhielt das doppelte Landerbe anstelle von Ruben.
    e. Der Name Ephraim bedeutet doppelte Frucht.
    f. Die Geburt Manasses half Joseph über zwei schmerzhafte Erfahrungen hinweg (Abtrennung vom Vaterhaus und sein Schuften als ägyptischer Sklave).

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    Söhne Josephs
    Joseph hatte zwei Söhne, Manasse und Ephraim. Sie wurden in Ägypten geboren. Deren Mutter war Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On (Gen. 41, 50-51). Manasse war der erstgeborene Sohn, Ephraim der zweitgeborene.

    Namen
    Auch die Namen der Söhne Josephs sind von geistlicher Bedeutung. Einerseits reflektieren sie die Lebensgeschichte Josephs. Andererseits weisen sie prophetisch auf das Schicksal der Nachfahren der Söhne hin.

    Manasse
    Joseph gab seinem Erstgeborenen den Namen Manasse. Der Name leitet sich vom hebräischen Verb nasha ab. Das Wort bedeutet vergessen.

    Zitat nach Gen. 41,51: Bei der Geburt Manasses sagte Joseph: Denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühe [mein Schuften] und das ganze Haus meines Vaters.

    Ephraim
    Joseph nannte seinen zweitgeborenen Sohn Ephraim. Der Name Ephraim bedeutet: doppelte Frucht. Der Name leitet sich ab vom hebr. Verb para. Der hebräische Begriff para bedeutet: trage Frucht, sei fruchtbar. Da die Endung im Namen Ephraim vom hebr. Buchstaben mem abgeleitet werden kann, bedeutet der Name Ephraim sogar: trage doppelte Frucht.

    Zitat nach Gen. 41,52: Und dem zweiten gab er [Joseph] den Namen Ephraim: Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends.

    Siedlungsgebiet
    Die Söhne Josephs erhielten ein sehr grosses Gebiet in der Mitte von Eretz Israel. Ephraims Siedlungsgebiet reichte von der Mittelmeerküste im Westen bis an den Jordan im Osten. Gegen Süden grenzte Ephraim an Benjamin und im Norden an Manasse. Mehr dazu im Beitrag zu Ephraim. Manasses Gebiet war noch grösser. Es reichte von der Mittelmeerküste im Westen bis an Arabien und Syrien im Osten. Die Nordgrenze Manasses verlief auf der Linie Karmel-Jesreel-Ebene-Golan. Im Süden grenzte Manasse an Ephraim und Gad. Der Jordan trennte das westliche Halb-Manasse vom östlichen. Mehr dazu im Beitrag zu Manasse.

    Erwerbstätigkeit
    Das Gebiet des östlichen Halb-Manasse Stammes war niederschlagsreiches, fruchtbares Land. Es lud zur Grossviehzucht ein. Aber auch Ackerbau war ein bedeutender Erwerbszweig. Die Gebiete von Ephraim und des westlichen Halb-Manasse umfassten eine grosse landwirtschaftliche Vielfalt. Im Westen war Getreidebau möglich. Das zentrale Hügelgebiet erfreute sich ausreichender Niederschläge. Es eignete sich für die Kleintierzucht und den Anbau von Obst- und Oliven. Auch Weinbau war möglich. Zusammenfassend lässt sich sagen: Josephs Stammesgebiet war ein Land wo Milch und Honig fliesst.
    Geistliche Aspekte
    Stellung im Hause Jakobs

    Die familiäre Konstellation im Hause Jakobs war wegweisend für den geistlichen Weg der Stämme. Viele Besonderheiten begreift man erst auf diesem Hintergrund. Aber auch der „Hausbau“ des jeweiligen Stammhalters hat die Geschichte dessen Nachkommen geprägt. Siehe auch Beiträge zu Gad und Benjamin.

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    Je näher die Söhne am Herzen Jakobs lagen, desto zentraler lag deren Landerbe in Eretz Israel. Je inniger die Söhne von Jakob geliebt wurden, desto stärker wurden deren Nachkommen von Gott beschenkt bzw. gesegnet. Sie erhielten die fruchtbarsten Landstriche.

    Auch in geistlicher Hinsicht wurden die Söhne Rahels bevorzugt. Sie durften die Wohnung Gottes (Stiftshütte und Tempel) auf ihrem Stammesgebiet beherbergen. Gottes Nähe war dort besonders spürbar. Und das Volk suchte dort Gottes Nähe auf.

    Rahels Söhne wurden von Jakob besonders protegiert. Genauso wurde Joseph von Gott in besonderem Masse beschützt. Er wurde aber auch in besonderem Masse von Gott gebraucht. Siehe Josephs spezielle Geschichte in Ägypten.

    Jakob macht Ephraim und Manasse zu seinen eigenen Söhnen
    Joseph brachte seine zwei Söhne zu Jakob. Da sprach Jakob zu Joseph: Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon (1. Mose . 48,5).

    Damit gab Jakob den zwei Söhnen Josephs dieselbe Stellung wie seinen eigenen Söhnen. Noch mehr: Jakob erhob Ephraim und Manasse auf die gleiche Stufe wie Ruben und Simeon. Ruben und Simeon waren die erstgeborenen Söhne Jakobs, geboren von Lea.

    Gott beschütze Ephraim und Manasse
    Jakob stellte Ephraim und Manasse unter den besonderen Schutz Gottes. Jakob sprach: Der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land! (Gen. 48,16).

    Gesegnet wie Ephraim und Manasse
    Jakob verheisst, dass Ephraim und Manasse später beispielhaft beim Segnen angeführt werden. So wie seinerzeit Ephraim und Manasse beispielhaft gesegnet worden sind von Gott, so soll auch derjenige, der den Segen zugesprochen bekommt, von Gott beschenkt werden.

    Zitat:
    In späterer Zeit wird Israel euch als Segen brauchen und sagen: Möge Gott dich wie Ephraim und wie Manasse machen! (1. Mose. 48,20 nach YLT).

    Rubens Erstgeburtsrecht
    Aus geistlichen Gründen konnte Ruben sein Erstgeburtsrecht nicht antreten (siehe Beitrag zu Ruben). Als Erstgeborener hätte Ruben unter anderem ein doppeltes Landerbe erhalten. Dieses doppelte Landerbe fiel nun Joseph zu. Ruben seinerseits musste sich mit einem einfachen Landerbe abfinden. Josephs Söhne, Ephraim und Manasse, erhielten je einen Teil des doppelten Landerbes von Ruben.

    Lagerordnung am Sinai

    Das Lager der Söhne Josephs war im Westen der Stiftshütte, zusammen Benjamin (4. Mose. 2,18-24). Die Lagerordnung deutete schon die spätere geographische Platzierung in Eretz Israel an.


    Der Segen Mose
    Der Segen Mose
    richtet sich an Joseph. Er richtet sich aber gleichzeitig auch an beide Söhne Josephs. Der Segen besteht m.E. aus drei Teilen.

    Segen Mose (5. Mose. 33,13-17) a. Und für Joseph sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein Land! b. Vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut, die drunten lagert, und vom Köstlichsten der

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    Erträge der Sonne und vom Köstlichsten der Früchte der Monate und vom Besten der uralten Berge und vom Köstlichsten der ewigen Hügel und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, [all das] komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern! c. Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier; und Hörner des Büffels sind seine Hörner. Mit ihnen stösst er die Völker nieder, [alle] miteinander [bis an] die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims, das die Tausende Manasses.

    Teil I
    Mose bittet Gottes Segen für das Landerbe der Söhne Josephs. Und Gott segnete das Land mit einer reichen landwirtschaftlichen Vielfalt. Ein Land, wo Milch und Honig fliessen.

    Teil II
    Der zweite Teil des Segens nimmt den landwirtschaftlichen Reichtum auf. Grundlage für reiche Ernten ist das Wasser: Regen (das Köstlichste der Himmel), Tau und Quell- und Grundwasser (die Flut, die drunten lagert). Dank der Kraft der Sonnenstrahlen wirft das ganze Land (Berge, Hügel und Flachland) jeden Monat reiche Erträge ab. Dies reichen Ernten fallen den Nachkommen Josephs dank dem Wohlgefallen Gottes (der, der im Dornbusch wohnt) zu.

    Joseph, ihr Stammhalter, war gemäss der Weisheit Gottes von seinen Brüdern abgesondert worden. Er erfüllte in Ägypten eine grosse und wichtige Aufgabe. Aber auch Josephs Nachkommen wären zu einer besonderen Ausrichtung auf Gott berufen gewesen. Sie wurden dieser Anforderung aber nicht gerecht. Deshalb kam der Erretter nicht aus ihrer Mitte (siehe Schlusswort).

    Teil III

    Der Stamm Joseph sei wie sein erstgeborener Stier, kraftvoll und stark. Er solle herrschen und die Nationen zurückdrängen. Mose weist auf die abnehmende Bedeutung von Manasse hin. Dessen Bedeutung würde weit hinter jene von Ephraim zurückfallen. Ephraim würde Zehntausende zählen, Manasse aber nur Tausende.

    Der Segen Jakobs Vorbemerkung: Es gibt verschiedene Auslegungen zum Segen Jakobs für Joseph. Der Segen Jakobs an Joseph kann auf den HERRN JESUS bezogen werden. Dies haben andere schon ausführlich dargelegt. Ich betone in diesem Beitrag jene Aspekte, die sich auf Joseph als Stammhalter bzw. auf die Stämme Ephraim und Manasse beziehen.

    Segen Jakobs (Gen. 49,22-26; gemäss Elberfelder)
    a. Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer.
    b. Und es reizen ihn die Bogenschützen und schiessen und feinden ihn an; aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort, dem Hirten, dem Stein Israels, von dem Gott deines Vaters - der helfe dir -
    c. und [von] Gott, dem Allmächtigen - der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes.
    d. Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen der uralten Berge, das begehrenswerte [Gut] der ewigen Hügel. Sie seien auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern.

    Der Segen Jakobs lässt sich in vier Teile gliedern.
    Teil I Zum ersten Teil des Segens Jakobs gibt es unterschiedliche Übersetzungen (siehe Elberfelder, YTL, KJB). Einige sprechen die Fruchtbarkeit des Volkes an. YTL übersetzt: Joseph [is] a fruitful son; a fruitful son by a fountain,

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    daughters step over the wall [Joseph ist ein fruchtbarer Sohn, ein fruchtbarer Sohn an einem Brunnen. Töchter steigen über die Mauer]. Nach diesem Verständnis erbittet Jakob reiche Nachkommenschaft für den Stamm Joseph.

    Teil II
    Feinde würden die Nachkommen Josephs attackieren – insbesondere wegen ihrem ertragreichen Land. Zu diesen Feinden gehörten auch die Syrer (Könige und Chronik). Diese waren bekannt für die Bogenschützen in ihren Reihen. Aber mit der Hilfe Gottes, des Allmächtigen würden die Nachkommen Josephs bestehen können.

    Teil III
    Wie Mose, weist auch Jakob prophetisch auf das wasserreiche Landerbe Josephs hin. Dank ausreichend Wasser (Regen und Quell- und Grundwasser) wirft das Land reiche Ernten ab. Diese Nahrungsgrundlage erlaubt, dass sich der Stamm vermehren wird.

    Teil IV
    Die Verheissungen Jakobs würden die bekannten, alten Zusagen bei weitem übersteigen. Die Nachkommen Josephs sollen in besonderem Masse Gottes Wohlwollen und Segen erfahren. Leider wurden die Nachkommen Josephs ihrer Berufung als Abgesonderte nicht gerecht. So zog Gott den Segen von Joseph ab (siehe Schlusswort).

    Weitere geistliche Aspekte
    Landsgemeinde in Sichem
    Manasse und Ephraim durften sich gemeinsam unter dem Namen Joseph, ihres Stammvaters, auf dem Garizim aufstellen und Segensworte aussprechen (Deut. 27 und Jos. 8). Sie sprachen diese Segensworte zusammen mit den Stämmen Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Benjamin.

    Versiegelung nach Offb. 7
    Der Engel Gottes sucht und findet auch je 12’000 Angehörige aus den Stämmen Manasse (Offb. 7,6) und Ephraim (Offb. 7,8). Anstelle von Ephraim steht der Name Joseph.

    Neues Jerusalem Im Jerusalem, auf der neuen Erde, wird ein Tor nach Joseph benannt sein. Das Tor befindet sich im Osten zusammen mit Benjamin und und Dan (Hes. 48,32 und Offb. 21,12). Die Stämme Ephraim und Manasse treten nicht mehr einzeln auf. Sie werden gemeinsam unter dem Namen ihres Stammvaters Joseph genannt.

    Schlusswort
    Offensichtlich hätte der Stamm Joseph eine grössere Bedeutung erlangen können. Auch geistlich gesehen. Sowohl Jakob und Moses weisen in ihren Segen darauf hin. Joseph wurde abgesondert (hebr. nazir) von seinen Brüdern. Das hebr. Wort nazir bedeutet jemanden für eine besondere Aufgab weihen.

    Der Stamm Joseph konnte jedoch diese Berufung nicht erfüllen. Grosse Teile der Nachkommen Josephs hatten sich mit fremden Göttern eingelassen und zögerten, sich davon zu trennen (2. Chr. 30,1-10; 2. Chr. 34 und andere). Mehr dazu bei den Stämmen Manasse und Ephraim.

    Aber das Haus Joseph wird nicht für immer verstossen bleiben. So wird auch Joseph Rettung finden am Ende der Zeiten.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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