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Was hält zurück?

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  • Was hält zurück?

    2.Thessalonicher 2:

    [6] Und jetzt wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit offenbart wird.
    [7] Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist,
    [8] und dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den der Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten wird durch die Erscheinung seiner Ankunft,

    Frage: Was hält zurück?

    wer ist da, der zurückhält? bis er (wer?) aus dem Weg ist?

    Ich verstehe das nicht, erbitte Hilfe!
    Zuletzt geändert von HPWepf; 17.02.2023, 20:17.

  • #2
    AW: Was hält zurück?

    2. Thessalonicher Walvoord
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    Zurückhält
    I. Die Identität des "Aufhaltenden"
    Ein großer Teil der Frage nach der Beziehung des Geistes zur Trübsal entscheidet sich an der Auslegung von 2.Thes.2,7-8. Man hatte fälschlicherweise behauptet, daß die Thessalonicher schon am Tag des HERRN lebten. Um diese falsche Auslegung zu berichtigen, erklärt Paulus, daß der Tag des HERRN noch nicht da sein könne, denn jener Tag komme erst, nachdem der Mensch der Sünde geoffenbart worden sei. Seine Erscheinung werde durch das zurückhaltende Werk dessen verhindert, der durch seinen Dienst aufhalten solle. Erst nach der Wegnahme dieses Aufhaltenden könne der Mensch der Sünde geoffenbart werden und der Tag des HERRN anbrechen. Chafer schreibt:
    Die zentrale Wahrheit der zur Diskussion stehenden Stelle liegt darin, daß Satan seinen Plan des Bösen mit seiner Welt (kosmos) lange zuvor verwirklicht und ihren letzten menschlichen Herrscher aufgeboten hätte, wenn es keinen Aufhaltenden gäbe, dessen Zurückhalten dazu dient, daß Satans Plan erst zur von Gott bestimmten Zeit entfaltet und vollendet werden wird.
    Johannes bezeugt, daß die Wirksamkeit dieses Plans, worin der Mensch der Sünde auftritt, schon zu seinen Lebzeiten einsetzte (1.Jo.4,3). Dieser satanische Plan ist im gesamten Zeitalter weitergegangen, wurde aber vom Aufhaltenden in Schranken gehalten.


    a) Wer ist der Aufhaltende?
    Man hat eine Anzahl von Antworten in bezug auf die Identität dessen gegeben, der als Aufhaltender wirkt.
    1. Einige nehmen an, daß der Aufhaltende das römische Reich war, in dem Paulus lebte. Reese sagt:
    Die älteste und beste Auslegung besteht darin, daß Paulus zögerte, das von ihm Beabsichtigte schriftlich niederzulegen, weil er an das römische Reich dachte. Sein unpersönlicher Einfluß lag im ausgefeilten System von Recht und Ordnung in der gesamten römischen Welt. Dies hielt die Gesetzlosigkeit und den Menschen der Gesetzlosigkeit in Schach. Demnach hatten die aufeinanderfolgenden Kaiser trotz lasterhafter Einzelherrscher den gleichen Einfluß.
    2. Eine zweite, eng damit verbundene Ansicht ist der Standpunkt von Hogg und Vine, wonach der Aufhaltende menschliche Obrigkeit und das Gesetz umfaßt. Sie schreiben:
    Zu gegebener Zeit folgte dem babylonischen Reich, dessen König diese Worte galten (vermutl. denken die Autoren an Stellen wie Dan.5,18-21; A.d.Ü.), das persische. Danach kam das griechische und nach diesem wiederum das römische, das zur Zeit des Apostels (Paulus, A.d.Ü.) in voller Blüte stand ... Die Gesetze, womit die Staaten heute ihre Existenz sichern, wurden von Rom übernommen, so wie sie Rom den Reichen entlehnte, die ihm vorangingen. Somit sind die bestehenden Obrigkeiten von Gott verordnet ... die ernannte Obrigkeit soll zur Begrenzung der Gesetzlosigkeit dienen.
    Es ist eindeutig erkennbar: "Die bestehenden (Obrigkeiten) sind von Gott verordnet" (Röm.13,1 Rev.Elberf). Dennoch scheint "menschliche Macht" keine befriedigende Antwort auf die Identität des Aufhaltenden zu sein. Walvoord schreibt:
    Menschliche Obrigkeit existiert jedoch während der Trübsalszeit weiter, worin der Mensch der Sünde geoffenbart wird. Obwohl alle Ordnungskräfte dazu neigen, Sünde zurückzuhalten, besteht darin nicht ihr Wesen, sondern sie werden vielmehr von Gott gebraucht und bevollmächtigt, dieses Ziel zu erreichen. Es wäre besser, die Auslegung zu vertreten, wonach jede wie auch immer geartete Beschränkung der Sünde als von Gott kommend und als Dienst des Heiligen Geistes angesehen wird. Thiessen schreibt: "Aber wer ist der, welcher zurückhält? Denney, Findlay, Alford und Moffatt nehmen an, daß sich dies auf Recht und Ordnung bezieht, wie sie besonders im römischen Reich verkörpert wurden. Doch obwohl menschliche Obrigkeiten Werkzeuge im zurückhaltenden Dienst des Geistes sein können, glauben wir, daß sie ihrerseits von der Gemeinde beeinflußt werden. Und wiederum ist Gott Urheber jeder menschlichen Obrigkeit. Er führt sie ein (1.Mo.9,5; Röm.13,1-7) und beherrscht sie (Ps.75,5-7). Daher ist es Gott durch Seinen Geist, der die Entfaltung der Gesetzlosigkeit zurückhält."
    3. Eine dritte Ansicht besteht darin, daß Satan der Aufhaltende ist. Ein Befürworter dieser Anschauung schreibt:
    Warum sollte jeder schlußfolgern, daß dieser Aufhaltende (moralisch, A.d.Ü.) gut sein muß? Kann nicht Satan selbst diese zurückhaltende Kraft darstellen? Hat er nicht einen Plan zur Offenbarung des Sohnes des Verderbens, genau so wie Gott eine festgesetzte Zeit für die Menschwerdung Seines Sohnes hatte?
    Die naheliegende Antwort auf diese Behauptung ist die Erwiderung des HERRN gegenüber denen, die Ihn beschuldigten, Seine Zeichen in der Kraft Satans zu vollbringen: "Wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen" (Mk.3,25). Außerdem befreit die Wegnahme dieses Aufhaltenden die Welt nicht vom Wirken Satans, was der Fall sein würde, wenn er der Aufhaltende wäre. Vielmehr wird er auf die Erde hinabgeworfen und hat große Wut (Offb.12,12; vgl. auch V.9, A.d.Ü.). Walvoord schreibt:
    Diese Vorstellung ist kaum mit der Offenbarung Satans in der Schrift vereinbar. Satan wird nirgends eine allumfassende Gewalt über die Welt gegeben, obwohl sein Einfluß nicht abschätzbar ist. Eine Untersuchung von 2.Thes.2,3-10 läßt erkennen, daß der, welcher zurückhält, vor der Offenbarung des Menschen der Sünde vom Ort des Geschehens entfernt wird. Das könnte man von Satan kaum sagen. In der Trübsalszeit wird im Gegenteil Satans Werk am offensichtlichsten. Die Schrift stellt ihn als den dar, der auf die Erde geworfen wird und in jener tragischen Zeit seine Wut ausläßt (Offb.12,9). Die Theorie, die Satan als den großen Aufhaltenden der Gesetzlosigkeit sieht, ist folglich unhaltbar.
    4. Eine vierte Auslegung ist die Ansicht, daß der Aufhaltende die Gemeinde ist. Wir erkennen an, daß Gläubige mit Salz als Konservierungsmittel und mit Licht verglichen werden, wodurch es hell und die Dunkelheit vertrieben wird. Wir stimmen damit überein, daß die Gemeinde eines der Werkzeuge sein kann, wodurch das Aufhalten spürbar wird, doch der Kanal kann nicht gleichzeitig das Mittel sein. Stanton schreibt:
    ... die Gemeinde ist bestenfalls ein unpersönlicher Organismus, der gewiß vollkommen in der Stellung vor Gott, aber im praktischen Leben vor Menschen nicht immer untadelig oder über jeden Vorwurf erhaben ist. Wie menschliche Obrigkeit wird die Gemeinde von Gott dazu gebraucht, die volle Offenbarung des Bösen in diesem gegenwärtigen Zeitalter zu verhindern, so daß der tatsächlich Aufhaltende nicht der Gläubige, sondern derjenige ist, der den Gläubigen bevollmächtigt: der in ihm wohnende Heilige Geist (Joh.16,7; 1.Kor.6,19). Ohne Seine Gegenwart wären weder Gemeinde noch Obrigkeit in der Lage, den Plan und die Macht Satans aufzuhalten.
    5. Die fünfte Auslegung ist die Deutung, wonach der Aufhaltende der Heilige Geist ist. Der oben angeführte Autor gibt Gründe zur Erhärtung dieser Schlußfolgerung an:
    (1) Rein deduktiv kann nur der Heilige Geist der Aufhaltende sein. Alle anderen Vorschläge bleiben weit hinter den Erfordernissen zurück ...
    (2) Der Böse ist eine Person, wobei sein Wirken zum geistlichen Bereich gehört. Der Aufhaltende muß gleichermaßen eine Person und ein geistliches Wesen sein ... um den Antichrist bis zur Zeit seiner Offenbarung in Schach zu halten. Bloße Hilfsmittel oder unpersönliche geistliche Kräfte wären unzureichend.
    (3) Um all das zu erreichen, was geschehen soll, muß der Aufhaltende zur Dreieinheit gehören. Er muß stärker als der Mensch der Sünde und als Satan sein, der seine Kraftquelle ist. Um das Böse im gesamten Verlauf des Zeitalters niederzuhalten, muß der Aufhaltende ewig sein ... Der Schauplatz der Sünde ist die ganze Welt. Daher ist es unbedingt erforderlich, daß er nicht durch Zeit oder Raum beschränkt ist ...
    (4) Dieses Zeitalter ist in besonderer Hinsicht die "Haushaltung des Geistes", denn Er wirkt auf eine für andere Zeitalter ungewöhnliche Weise, indem Er bleibend in den Kindern Gottes wohnt ... Das Zeitalter der Gemeinde begann mit dem Kommen des Geistes zu Pfingsten und wird mit einer Umkehrung von Pfingsten, der Wegnahme des Geistes, enden. Das bedeutet nicht, daß Seine Wirksamkeit aufhören, sondern daß Er nicht mehr innewohnen wird.
    (5) Zum Werk des Geistes seit Seinem Kommen gehört die Zurückhaltung des Bösen ... Joh.16,7-11 ... 1.Jo.4,4. Wie wird sich die Trübsal davon unterscheiden ...
    (6) ... obwohl der Geist während der Zeit des Alten Testaments nicht ständig in Menschen (wörtl. "auf Erden", A.d.Ü.) wohnte, übte er einen zurückhaltenden Einfluß aus ... Jes.59,19b ...
    VI. Der Antichrist und sein Programm
    Ryrie
    An vielen Stellen der Schrift wird die Trübsal in zwei Hälften geteilt.
    Die letzte der70 Jahrwochen Daniels wird in der Mitte durch ein bedeutsames Ereignis unterbrochen (Dan 9,27).

    In der Offenbarung heißt die zweite Hälfte der Trübsal „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit" (Offb 12,14), „42 Monate" (1 1,2; 13,5) oder „1.260Tage" (11,3; 12,6),
    was jeweils dreieinhalb Jahre ergibt.

    Mit der Invasion des Gog und Magog in Palästina hat es für eine Zeit den Anschein, als wären die Pläne des Menschen der Sünde, des Antichristen, zum Scheitern verurteilt.

    Das übernatürliche Eingreifen Gottes und die Vernichtung der Scharen aus dem Norden wird es dem Tier aber ermöglichen, seine Pläne fortzusetzen.
    a) Der Mord an den zwei Zeugen Zuerst muß sich der Antichrist zweier Gegner entledigen, die ihm viel zu schaffen machen (Offb 11,3-13). Der Mord an diesen „zwei Zeugen" wird die erste Großtat des Tieres in der Mitte der Trübsalszeit sein. Diese zwei Zeugen werden in der ersten Hälfte der Trübsal einen aufsehenerregenden Dienst tun.
    Sie werden Macht haben, ihre Gegner mit Feuer zu töten, Dürreherbeizurufen, Wasser in Blut zu verwandeln und die Erde mit Plagen heimzusuchen, sooft sie wollen.

    Diese Vollmacht, häufig angewandt, wird das allgemeine Chaos noch schlimmer machen. Was wird beispielsweise geschehen, sooft sie den Regen abhalten? Im Verein mit den klimatischen und topographischen Veränderungen auf der Erde wird die Wirrsal unvorstellbar sein.

    Während die zwei Zeugen in den ersten dreieinhalb Jahren unbesiegbar sind, gestattet es Gott dem Tier, sie nach Beendigung ihrer Aufgabe zu töten (V. 7).

    Die Vernichtung der zwei Zeugen wird dem Antichristen den Beifall vieler Menschen auf der Welt bescheren.
    Es wird ihm aber nicht genug sein, sie zu töten; er wird ihre Leichname in den Straßen Jerusalems zur Schau stellen.
    Die Menschen werden die getöteten Zeugen sehen und sich freuen, daß sie ihre Warnungen nicht mehr hören müssen. Es wird den Menschen nicht genug sein, die verwesenden Leichen dieser zwei Männer zu sehen.
    Sie werden diesen Tag zum Feiertag erklären und einander Geschenke schicken.

    Das ist der einzige Zeitpunkt in der gesamten Trübsal, an dem von Freude die Rede ist.
    Die Menschen werden über den Tod dieser Zeugen jubeln und den Tag festlich begehen. Hätten sie der Predigt der Zeugen geglaubt, wäre ihr Tod ein Anlaß zur Trauer, nicht zur Freude.

    Gott aber wird eingreifen. Nach dreieinhalb Tagen werden die beiden Männerauferstehen und in einer Wolke der Herrlichkeit in den Himmel aufsteigen. Stellen wir uns die Szene bildhaft vor.
    Die Menschen werden in einer langen Schlange stehen, um die Leichname zu betrachten. Vielleicht werden gerade im Augenblick der Auferstehung die Kameras der Fernsehteams auf sie gerichtet sein. Menschen in Europa und Amerika werden über Satelliten-TV zusehen. Die ruhige, sachliche Stimme des Ansagers überschlägt sich plötzlich vor Hysterie, während er der Auferstehung beiwohnt und ihm klar wird, daß Millionen von Menschen eine Erklärung von ihm erwarten.

    Wie wird er diese Nachricht kommentieren?
    Sogar die Stimme vom Himmel (V. 12) wird man in Millionen Wohnzimmern hören. Noch bevor die Zeitungen die Schlagzeile aufgreifen können und die Kommentatoren ihre Analysen verfassen, werden sie von einem weiteren Großereignis überrascht:
    einem Erdbeben mit Epizentrum in Jerusalem, das ein Zehntel der Stadtzerstören und 7.000 Menschen das Leben kosten wird. Anscheinend werden dann auch die 144.000 Versiegelten (Kap. 7) getötet, und das Tier wird die ökumenische Gemeinde vernichten (17,16), um sich vor seinem nächsten großen Schlag aller Widersacher zu entledigen.
    b) Die Forderung nach Anbetung
    Nach der Beseitigung aller religiösen Widersacher wird das Tier eine Weisung erlassen: „Betet mich an!" Um diesen Befehl durchzusetzen, muß der Antichrist seinen Vertrag mit den Juden brechen, der es ihnen erlaubte, im neuerbauten Tempel zu Jerusalem den jüdischen Gottesdienst wiederaufzunehmen.
    Das wird er tun (Dan9,27), um die alleinige Anbetung aller Menschen auf der Erde zu fordern (Mt24,15; 2Thes 2,4).Wie wird ihm das gelingen?
    Erstens wird ihm übernatürliche Hilfe zuteil.
    Der Teufel, so lesen wir, wird ihm seine Kraft, seinen Thron und große Macht übertragen (Offb 13,2).
    Von diesem Zeitpunkt an wird der Teufel nichts unversucht lassen, um die Pläne Gottes zum Scheitern zu bringen. Er wird Krieg gegen Michael und seine Engel führen - und verlieren. Er wird aus dem Himmel auf die Erde geschleudert.

    Dann wird Gott die Bewohner der Erde warnen: „Wehe,... denn der Teufel ist zu euch hinab gekommen und hat große Wut, da er weiß, daß er nur eine kurze Zeit hat" (12,12).
    Die Macht des Teufels wird dem Tier, dem Antichristen, zur Verfügung stehen, und er wird von ihr vollen Gebrauch machen.
    Ein weiterer Grund für die Größe des Tieres ist seine Verwundung zum Tode. Die tödliche Wunde wird geheilt werden (13,3), und die ganze Welt wird staunen. Dasselbe Wort „geschlachtet" wird in Kapitel 5,6 für den Tod Christi verwendet. Weil Christus tatsächlich gestorben ist, wird vielleicht auch das Tier tatsächlich sterben und auferweckt werden.

    Von ihm heißt es, daß es aus dem Abgrund heraufsteigt (11,7), was auf eine Auferstehung hinweisen könnte.
    Jedenfalls erlebt es eine spektakuläre Wiederherstellung, so daß die Welt staunen wird.

    Seine wunderbare Auferstehung oder Wiederherstellung wird alle Menschen dazu bewegen, seine Einzigartigkeit anzuerkennen
    („Wer ist wie das Tier?") und seine Macht zu bewundern
    („Wer kann mit ihm kämpfen?").

    Das Tier bedient sich der Gotteslästerung und des Krieges (13,5-7).
    Es wird sich hochmütig gegen Gott erheben (Dan 7,25).
    Es lästert den Namen Gottes, den Wohnort Gottes und alle, die im Himmel wohnen.
    Es wird ihm gestattet (denn Gott hat die Kontrolle nicht aus der Hand gegeben), Krieg gegen die Heiligen zu führen(Offb 12,17)
    und sie zu töten.

    Diese Macht ist aber von Gott auf 42 Monate beschränkt. Das ist ein klassisches Beispiel für die Verwobenheit mehrerer Kräfte bei einem Ereignis:
    Gott hält alles in der Hand, aber der Teufel überträgt seine Macht dem Tier, das aus eigenem Antrieb Gott lästern wird.

    Die Menschen, die sich dem Heer des Antichristen anschließen und für ihn kämpfen werden, handeln aus freiem Willen, und sie werden die Nachfolger des Lammes töten, die dennoch unter dem fürsorglichen Schutz Gottes stehen.

    Um seine Pläne voranzutreiben, hat der Antichrist einen wichtigen Adjutanten.
    Das ist das „zweite Tier" (Offb 13,11-18), dessen einzige Aufgabe es ist, die Ziele des ersten Tieres, des Menschen der Sünde, zu fordern und seine Anbetung durchzusetzen.

    Niemals stellt das zweite Tier sich selbst in den Mittelpunkt, immer geht es ihm um das erste Tier.

    Seine Macht wird so groß sein wie die des Menschen der Sünde, es wird sie aber nicht für sich selbst, sondern zugunsten seines Vorgesetztenverwenden (V. 12).
    Dieses zweite Tier wird Feuer auf die Erde herabrufen können, womit es dieselbe Macht genießt wie die zwei Zeugen,
    um der Welt seine eigene Größe zu beweisen (V. 13).

    Es wird auch andere Wunder vollbringen (V. 13-14). Es wird den Menschen befehlen, ein Bild des ersten Tieres zu machen (V. 14),
    was offenbar bereitwillig und rasch geschieht.

    Als nächsten Schritt wird es dem Bildnis Leben verleihen.

    Das Wort für „Odem" (V. 15) ist pneuma, was auf ein vom Teufel bewirktes übernatürliches Wunder hinweisen könnte,
    sofern das Bild tatsächlich lebendig wird.

    Das Wort kann natürlich auch „Wind" bedeuten, also eine Art Zaubertrick seitens des zweiten Tieres, durch den das Bildnis den Anschein wirklichen Lebens hat. Sprache und Bewegung eines Bildes können ohne weiteres künstlich sein, oder sie sind ein Werk des Teufels.

    c) Macht über den Handel Die größte Tat des zweiten Tieres, das auch als „falscher Prophet" bezeichnet wird
    (Offb 16,13; 19,20; 20,10)
    ist die Erpressung der Menschen, um das erste Tier anzubeten.
    Die Methode ist einfach und klug ausgedacht: „Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, daß man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirngibt;
    und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens" (13,16-17).
    In anderen Worten:
    Gib nach oder stirb!
    Ein „Malzeichen" ist der Abdruck eines Stempels oder ein Brandzeichen für Sklaven und Tiere.
    Alle Menschen werden zu Sklaven des Antichristen und müssen das Brandmal ihrer Sklaverei an sich tragen.
    Manche werden sich vielleicht schämen und das Malzeichen an der rechten Hand tragen.
    Um sich nicht bloßzustellen, vermeiden sie es, jemandem die Hand zu schütteln.
    Offene Nachfolger des Menschen der Sünde lassen sich das Malzeichen auf die Stirn drücken. Wie wird dieses Zeichen aussehen? Nach Vers 17 ist es entweder der Name des Tieres oder seine Zahl, wobei die Zahl des Namens 666 ist, die Zahl des Menschen der Sünde, nicht des falschen Propheten. Diese Zahl ist auf so viele historische Persönlichkeiten ausgelegt worden, daß sie alle als zufällige Übereinstimmungen bezeichnet werden müssen. Sobald dieser Herrscher aber an die Macht kommt, wird jeder ihn erkennen. Aus einem uns unbekannten Grund wird die Zahl 666 bei seiner Identifikation eine wichtige Rolle spielen (13,16-18).Das wird eine schwierige Zeit in der Geschichte unserer Welt sein. Vermutlich würde es dem Antichristen gelingen, sich die ganze Welt dienstbar zu machen, gäbe es nicht den gläubigen Überrest derer, die sich nicht beugen werden, und gäbe es nicht den göttlichen Ratschluß, dem Antichristen nur wenig Zeit zu geben.

    THESSALONICHERBRIEFE 1 & 2 Eschatologie
    Zweiter Thessalonicherbrief
    Paulus schrieb den zweiten Brief an die Thessalonicher, weil er die falsche Vorstellung korrigieren wollte, dass ihre Verfolgung Teil der Drangsal am Tag des Herrn sei. Diese Auffassung führte zu falschen Erwartungen hinsichtlich der Entrückung. Erneut tröstet der Apostel diese Gläubigen und schärft ihnen ein, als Wartende von der eigenen Hände Arbeit und ordentlich zu leben. Paulus schrieb diesen Brief kurz nach der Abfassung des ersten.
    Der zweite Thessalonicherbrief enthält weitere Belehrungen über den Tag des Herrn und Weissagungen, die den Menschen der Gesetzlosigkeit betreffen. Die Voraussage des Gerichts für die Gottlosen und der Belohnung für die Gerechten ( 1,5-10 ) wird weitergegeben, um diese Gläubigen zu trösten.


    Erneut wird auf den Tag des Herrn Bezug genommen ( 2,1-17 ). Er steht mit folgenden Sachverhalten, Personen und Personenkreisen in Verbindung:
    (1) mit dem gegenwärtigen Zeitalter (V. 1-2 ), in dem die Gläubigen in Thessalonich durch falsche Lehren über die Zukunft in Bestürzung versetzt worden waren;
    (2) mit dem Abfall (V. 3 ), der die allgemeine Abkehr von Gott anzeigt;
    (3) mit dem Menschen der Gesetzlosigkeit (V. 3-4 ), der behaupten wird, Gott zu sein;
    (4) mit dem Heiligen Geist, der den Antichristen gegenwärtig zurückhält;
    (5) mit den Ungläubigen (V. 10-12 ), denen Gott einen Irrwahn gesandt hat, weil sie die Wahrheit verworfen haben; und
    (6) mit den Gläubigen (V. 13-17 ), die ermahnt werden, in Erwartung dieses Tages entsprechend zu leben. Paulus korrigiert die Irrtümer und warnt mit sehr ernsten Worten vor ihren Folgen.
    Siehe auch: Tag des Herrn ; Entrückung, Lehre .
    Rick Bowman
    J. Dwight Pentecost, Bibel und Zukunft , (Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft, 1993); John F. Walvoord und Roy B. Zuck, Hg., Walvoord Bibelkommentar , 5 Bd., (Hänssler-Verlag: Holzgerlingen, 1991).


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    Ein etwas ausführlicher Gedanke dazu aus: Kritisch Exegetisches Handbuch über die Thessalonicher Briefe

    V. 1–12. Dogmatischer Theil des Briefs: berichtigende Belehrung über die Eintrittszeit der Parusie. Der Tag des Herrn ist nicht schon da. Erst dann kommt derselbe, wenn der Antichrist, den jetzt noch eine hemmende Macht am Erscheinen hindert, wird aufgetreten sein. — Vrgl. zu V. 1–12.: Noesselt, Opuscc. ad interpretationem sacrarum scripturr. fascic. II. Hal. 1787. p. 257 sqq. Seger, Diss. philol. ad locum 2. Thess. 2, 1–12. Hal. 1791. Tychsen in Henke’s Magazin f. Religionsphilos., Exeges. und Kirchengesch. Bd. 6. Helmst. 1796. p. 171 ff. Storr, Opuscc. acadd. Vol. III. Tub. 1803. p. 323 sqq. Nitzsch, de revelatione religionis externa eademque publica. Lips. 1808. p. 223 sqq. Heydenreich im Neuen krit. Journal der theol. Literatur von Winer u. Engelhardt. Bd. 8. Sulzb. 1828. St. 1–3. Kern in der Tübing. Zeitschr. f. Theol. 1839. H. 2. p. 145 ff. Wieseler, Chronologie des apost. Zeitalters. Gött. 1848. p. 257 ff. Baumgarten, die Apostelgeschichte oder der Entwickelungsgang der Kirche von Jerusalem bis Rom. 2. Aufl. Bd. 1. Braunschw. 1859. p. 603 ff. Schneckenburger, zur Lehre vom Antichrist. Bearbeitet von Ed. Böhmer; in den Jahrbb. f. Deutsche Theol. von Liebner etc. Bd. 4 Gotha 1859. p. 420 ff. v. Döllinger, Christenthum und Kirche in der Zeit der Grundlegung. Regensb. 1860. p. 277 ff. 422 ff. Luthardt, die Lehre von den letzten Dingen. Leipz. 1861. p. 145 ff. J. Armstrong, the Apocalypse and St. Paul’s prophecy of the Man of Sin (2. Thess. II.) critically examined and historically illustrated. Dublin 1868. 8. Weiss in den Theol. Studd. u. Kritt. 1869. H. 1. p. 20 ff. W. Engelhardt, der Antichrist. Eine Studie über 2. Thess. 2, 1–12.; in d. Zeitschr. f. d. gesammte luth. Theol. u. Kirche von Delitzsch u. Guericke. 1877. H. 1. p. 52 ff. Aeltere Literat. b. Wolf.
    V. 1. Ἐρωτῶμεν δέ) Fortschritt von dem, was der Apostel für die Thessalonicher erfleht (1, 11. 12.) zu dem, was er von ihnen fordert. Ueber ἐρωτᾶν s. zu 1. Thess. 4, 1. — ἀδελφοί) liebreiche, gewinnende Anrede. — ὑπέρ) wird in der Vulgata sowie von Pelag., Faber Stapul., Bugenhag., Clar., Erasm., Zwingli, Calvin, Hemming, Hunnius, Justinian, Est., Piscat., Balduin, Aret., Corn. a Lap., Beza, Fromond., Calixt, Bern. a Picon., Nat. Alex. u. v. A. als Beschwörungsformel (per adventum) gefasst, und dann entweder der Sinn gefunden: si vobis dies ille tremendus est, … obtestor vos per illum (Zwingli), oder: si vobis animo carus est adventus domini, si desiderabile est vobis ad ipsum dominum colligi etc. (Hemming), oder endlich: quam vere exspectatis domini adventum etc. (Beza). Allerdings kommt ὑπὲρ in Betheuerungen wie sonst πρὸς mit dem Genitiv mitunter vor, vrgl. Hom. Il. 24, 466 f.: Καί μιν ὑπὲρ πατρὸς καὶ μητέρος ἠϋκόμοιο | Λίσσεο καὶ τέκεος, ἵνα οἱ σὺν θυμὸν ὀρίνῃς. Bernhardy, Syntax p. 244. Aber 1) dem N. T. ist dieser Gebrauch durchaus fremd, 2) ist kaum denkbar, dass Paulus zum Gegenstande einer Beschwörung eben dasjenige gewählt haben würde, worüber er im Nachfolgenden erst belehren will. Richtiger nehmen desshalb Zeger, Vorst., Grot., Hammond, Wolf, Nösselt, Koppe, Storr, Heydenr., Flatt, Pelt, Schott, de Wette, Winer (Gramm. Aufl. 7. p. 359.), Baumg.-Crus., Wieseler, Bloomfield, Alford, Ewald, Bisping, Riggenbach, Hofmann u. M. ὑπὲρ im Sinne von περί, rücksichtlich, in Betreff. Vrgl. Röm. 9, 27. 2. Kor. 1, 8. Passow, A. 3. Bernhardy, Syntax p. 244. Kühner Il. p. 288. Doch hindert nichts, die eigentlichste Bedeutung der Präposition auch hier geltend zu machen. Der Sinn ist: im Interesse der Parusie, nämlich um alles Irrthümliche von ihr fern zu halten. Wenn nun aber der Apostel sagt: wir bitten euch im Interesse der Parusie, so ist das eine verkürzte Redeweise im Sinne von: wir bitten euch, im Interesse der Parusie, um sie nämlich vor Entstellung zu bewahren, von der richtigen Ansicht über sie nicht abzuweichen. — παρουσία τοῦ κυρίου) auch hier, wie überall bei Paulus, nichts anderes als die persönliche Ankunft (Wiederkunft) Christi zur Vollendung des Gottesreichs. — ἐπισυναγωγή) bezieht sich auf 1. Thess. 4, 17. zurück, indem es den auf die Auferweckung und Verwandlung folgenden Akt des Emporgerücktwerdens aller Gläubigen zu Christus oder des Versammeltwerdens zu ihm, um dann ewig mit ihm vereinigt zu sein, bezeichnet. — ἡμῶν) aber steht voran, um einen schärferen Gegensatz zu κυρίου zu gewinnen. — ἐπʼ αὐτόν) empor zu ihm. Ungenau Grot., Koppe, Heydenr., Pelt, Alford u. M., es sei gleichbedeutend mit πρὸς αὐτόν.
    V. 2. Zweckangabe zu dem ganzen Satze V. 1. — σαλεύεσθαι) von σάλος, was besonders vom stürmisch wogenden Meere gebraucht wird (vrgl. Luk. 21, 25.), heisst: in erschütternde, schwankende Bewegung versetzt werden. Es wird sowohl im natürlichen Sinne von Gegenständen der Aussenwelt gesagt (vrgl. Matth. 11, 7. Act. 4, 31. 16, 26. Hebr. 12, 26. al.), als auch auf Gemüthszustände übertragen (vrgl. Act. 17, 13.). σαλευθῆναι ἀπὸ τοῦ νοὸς aber ist eine prägnante, zwei Begriffe in sich zusammenschliessende Wendung: sich in erschütternde Gemütsbewegung versetzen lassen von dem νοῦς hinweg, d. h. so dass der νοῦς darüber verloren geht, nicht zu seiner Funktion gelangt. Vrgl. Röm. 9, 3.: ἀνάθεμα εἶναι ἀπὸ τοῦ Χριστοῦ. — νοῦς) ist ganz allgemein zu nehmen. Es bezeichnet die vernünftige, nüchterne und besonnene Gemüthsverfassung, mentis tranquillitas (Turretin). Gegen den Wortsinn verstehen Andere unter νοῦς die richtigere, durch des Apostels persönlichen Unterricht über die Parusie gewonnene Ansicht oder Ueberzeugung, von welcher die Thessalonicher sich nicht sollten abbringen lassen. So Hemming, Bulling., Est., Luc. Osiander, Piscator, Corn. a Lap., Grotius, Fromond., Bern. a Picon., Nat. Alex., Moldenh., Flatt, Heydenr. u. v. A., während eben so irrig Wolf den Ausdruck von dem „sensus verborum Pauli, de hoc argumento in superiore epistola traditorum“ gedeutet wissen will. — μὴ ταχέως) nicht allsogleich. Das besagt nicht: „sobald nach meinem Abzuge“ (Joach. Lange), oder so kurze Zeit nach dem von uns empfangenen Unterricht (Piscator, Calov., Olsh. u. M.), sondern: allsogleich, sobald nur von dem betreffenden Gegenstande geredet wird. — μηδὲ θροεῖσθαι) noch auch euch schrecken lasset. Neues, die Rede steigerndes Moment, was sodann durch die folgenden μήτε nach einer dreifachen Vermittlungsursache näher beschrieben oder gegliedert wird. S. über diesen Unterschied von μηδὲ und μήτε Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 454. — μήτε διὰ πνεύματος) weder durch Begeisterung. Nicht: falsch verstandene Weissagungen des A. B. (Krause), nicht: signa quasi per spiritum facta (Pelagius), nicht: trügerische Offenbarungen durch Geistererscheinungen (Er. Schmid, Schrader) oder durch Träume (Schrader) sind gemeint, sondern begeisterte prophetische Vorträge, welche von Gemeindemitgliedern in den christlichen Versammlungen gehalten wurden, und deren Inhalt fälschlich für göttliche Offenbarung ausgegeben ward. Mit Chrysost., Bugenhagen, Vatabl., Koppe, Storr, Bolten, Heydenr. u. M. (auch Flatt und de Wette lassen die Wahl dazu) πνεῦμα als Abstractum statt des Concretum πνευματικὸς aufzufassen, so dass die Personen, welche begeisterte Vorträge hielten, zu verstehen wären, ist, obwohl nicht ohne Analogie, schon an sich bedenklich, und hat die dann entstehende Disharmonie mit dem nachfolgenden λόγου und ἐπιστολῆς gegen sich. — μήτε διὰ λόγου) wird von Baumg.-Crus. auf ein traditionelles (verfälschtes) Wort Jesu, specieller von Noesselt auf die Weissagung Christi Matth. 24. Mark. 13. Luk. 21. bezogen. Aber hätte Paulus einen Ausspruch Christi im Sinne gehabt, so würde er es (etwa durch μήτε διὰ λόγου ὡς κυρίου oder ähnlich) bezeichnet haben. Andere, wie Michaelis und Tychsen, übersetzen λόγος durch „Berechnung“, indem sie meinen, man habe auf der Grundlage des Buches Daniel eine Berechnung der Zeiten angestellt, und in Folge dessen das Resultat gefunden, dass die Parusie Christi unmittelbar bevorstehe. Aber zu einer solchen weit ausgesponnenen Hypothese berechtigt das allein stehende λόγου gleichfalls nicht. Noch Andere endlich nehmen λόγος im Unterschiede von der mit Begeisterung vorgetragenen Prophetie von der ruhig belehrenden, auf Ueberzeugung oder Verführung berechneten Rede. So nach des Chrysost. Vorgange Oecum. („διὰ πιθανολογίας“), Theophyl. („διὰ διδασκαλίας ζώσῃ φωνῇ γινομένης“), Clarius („oratione persuasoria“), Zeger („per doctrinam viva voce prolatam“), Ewald („durch Wort d. i. durch Rede und Lehre [διδαχὴ 1. Kor. 14, 26.], indem man etwa aus der heiligen Schrift durch gewandte Rede den Irrthum auf gelehrtem Wege zu beweisen suchte“), Hofmann, Riggenbach u. A. m. Indess aus der parallelen Gliederung V. 15., welche als das Richtige dem V. 2. ausgesprochenen Falschen entgegensteht, wird ersichtlich, dass διὰ λόγου und διʼ ἐπιστολῆς eng zusammengehörige Begriffe sind, von denen der erste die mündliche, der zweite die schriftliche Aeusserung bezeichnet. Das Natürlichste ist desshalb, διὰ λόγου überhaupt nicht selbstständig für sich zu fassen, sondern ὡς διʼ ἡμῶν, als von uns herrührend, ebensowohl mit διὰ λόγου als mit διʼ ἐπιστολῆς zu verknüpfen, und das erstere von mündlichen Aeusserungen, die man dem Apostel andichtete), das letztere von schriftlichen Aeusserungen, die man vermöge eines erdichteten Briefes ihm unterschob, zu verstehen. Dagegen auch auf διὰ πνεύματος mit Erasmus ὡς διʼ ἡμῶν zu beziehen, ist unmöglich, da man wohl λόγοι und ἐπιστολαὶ als von einem Abwesenden herrührend in Umlauf setzen konnte, nicht aber begeisterte prophetische Vorträge, da bei solchen die persönliche Anwesenheit des Redenden erforderlich war. Richtig Theodoret: παρεγγυᾷ τοίνυν ὁ θεῖος ἀπόστολος, μὴ πιστεύειν τοῖς λέγουσιν ἐνεστηκέναι τὸν τῆς συντελείας καιρόν, καὶ παραυτίκα τὸν κύριον ἐπιφανήσεσθαι, μήτε εἰ προσποιοῖντο χρησμῳδεῖν καὶ προφητεύειν· τοῦτο γὰρ λέγει μήτε διὰ πνεύματος· μήτε εἰ πλασάμενοι ὡς ἐξ αὐτοῦ γραφεῖσαν ἐπιστολὴν προφέροιεν, μήτε εἰ ἀγράφως αὐτὸν εἰρηκέναι λέγοιεν. — ὡς διʼ ἡμῶν) stellt schlechthin in Abrede, dass ein derartiger Ausspruch oder ein Sendschreiben, welches eine derartige Behauptung enthalte, durch Paulus und seine beiden Gefährten zur Existenz gekommen sei oder von ihnen herrühre. Der Apostel setzt demnach voraus, dass wie es in Thessalonich wirklich prophetische Verkündigungen (πνεῦμα) gab, welche die nachfolgende Behauptung zu ihrem Inhalt hatten, ebenso auch wirklich ein λόγος und eine ἐπιστολὴ mit dem bezeichneten Inhalt vorhanden waren. Durchaus willkürlich ist es demnach, wenn Kern p. 149 f., Reuss, Gesch. der heil. Schriften N. T. 5. Ausg. Braunschw. 1874. p. 74., Bleek, Einleit. in d. N. T. Berl. 1862. p. 385 f. (3. Aufl. p. 450 f.) und Hilgenfeld in d. Ztschr. f. wiss. Theol. Halle 1862. p. 249. nach Beza’s (der aber sich nicht entscheidet), Hammond’s und Krause’s Vorgange die ἐπιστολὴ auf des Apostels ersten Brief an die Thessalonicher, der nur verkehrt ausgelegt, oder, wie Hilgenfeld will, aus dem nur eine nahe liegende Folgerung gezogen sei, bezogen wissen wollen. — ὡς ὅτι ἐνέστηκεν ἡ ἡμέρα τοῦ κυρίου) wie wenn oder gleichsam als ob der Tag des Herrn schon vorhanden, oder schon im Eintreten begriffen) sei (vrgl. Röm. 8, 38. 1. Kor. 3, 22. 7, 26. Gal. 1, 4.), giebt den Inhalt der ausser Fassung bringenden und in Schrecken setzenden Mittheilungen an. Dass dieser Inhalt ein vollkommen unbegründeter, rein ersonnener sei, hebt das dem ὅτι vorangestellte ὡς hervor. Vrgl. auch 2. Kor. 11, 21. und Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 574. Ganz falsch Hofmann: ὡς ὅτι sei gleichbedeutend mit ὡς ἐὰν 1. Thess. 2, 7. — Wenn übrigens der Apostel sagt, dass jene Vorspiegelungen die Thessalonicher ausser Fassung bringen und schrecken, so konnte diese Wirkung ebensowohl bei solchen, welche der Parusie mit Sehnsucht, als bei solchen, welche ihr mit Furcht entgegensahen, hervorgebracht werden. Denn auch was mit Sehnsucht erwartet wird, versetzt den Menschen in Aufregung, und wenn es etwas für sein Schicksal Entscheidendes ist, in Schrecken, sobald er nun glaubt, dass der Augenblick zu seiner Verwirklichung herbeigekommen sei.
    V. 3. 4. Nachdrücklich wiederholte Mahnung und Motivirung derselben. An keinerlei Weise sollen die Leser zu dem Wahn sich verleiten lassen, als breche eben jetzt schon der Tag des Herrn an. Denn ihm vorangehen muss erst die Apostasie und die Erscheinung des Antichrists. — ἐξαπατᾶν) hat nicht gerade den Begriff des aus böslicher Absicht geschehenden Betrugs, indem sich recht wohl denken lässt, dass man in jenen V. 2. erwähnten Täuschungsmitteln nichts so gar Arges sah, vielmehr sie als entschuldbare Vehikel zur Verbreitung von Ansichten betrachtete, die man als wahr erkannt zu haben vermeinte; nur der Begriff der Bethörung, d. h. der Verleitung zu einer falschen, unrichtigen Anschauungsweise wird durch das Verbum ausgedrückt. — Wenn aber der Apostel sagt: Niemand bethöre euch, so ist das eine bei ihm gangbare Darstellungsform im Sinne von: lasset durch Niemanden euch bethören. Vrgl. Eph. 5, 6. Kol. 2, 16. 18. — κατὰ μηδένα τρόπον) rekapitulirt nicht bloss die V. 2. genannten drei Arten der Verführung (Bengel, Baumg.-Crus.), sondern steht absolut, lässt also daran denken, dass möglicherweise noch ein anderes Mittel zur Täuschung in Anwendung gebracht werden könnte. — Der Satz V. 3. 4. ist grammatisch unvollständig. Es fehlt dem ὅτι das Verbum finitum, welches Paulus dem Bedingungssatze folgen zu lassen beabsichtigte, später aber leicht vergass, da er an ὁ ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας noch eine längere Charakteristik knüpfte. Aus dem Zusammenhange ist indess vollkommen klar, dass οὐκ ἐνέστηκεν ἡ ἡμέρα τοῦ κυρίου aus V. 2. zu ὅτι zu suppliren ist. Willkürlich contort sucht Knatchbull die Unvollständigkeit des Satzes dadurch zu beseitigen, dass er nach ὅτι ein Komma setzt, ἐνέστηκεν zu ὅτι ergänzt, und dasselbe mit μή τις — τρόπον in Eins verbindet: „Lasset durch Niemanden euch täuschen, dass (der Tag des Herrn vor der Thüre sei), wenn anders nicht zuvor gekommen sein wird u. s. w.“ Um diese Fassung erträglich zu finden, hätte nothwendig ἐνέστηκεν zu ὅτι hinzugesetzt werden müssen. Noch willkürlicher aber ist Storr’s und Flatt’s Vorschlag, die Ellipse dadurch zu entfernen, dass man ἐὰν μʹ, analog (!!) dem Hebräischen אִם לֹא, im Sinne von „ganz gewiss“, „ganz zuverlässig“ erkläre. — ὅτι) ist durch ein Kolon vom Vorigen zu scheiden, und bedeutet nicht „ja!“ (Baumg.-Crus.), sondern „denn“. — ἀποστασία) spätere Griechische Form für das ältere ἀπόστασις. S. Lobeck ad Phryn. p. 528. Der Ausdruck ist in seiner Selbstständigkeit zu belassen, nicht mit Chrysost., Theodoret, Theophyl., August. (de civitate dei 20, 19.) und Bolten als Abstractum pro concreto zu nehmen, so dass der Antichrist selbst darunter zu verstehen wäre. Nicht aber Abtrünnigkeit im politischen Sinne, sondern einzig und allein religiöse Abtrünnigkeit, d. h. Abfall von Gott und der wahren Religion kann mit der ἀποστασία gemeint worden sein. Zu dieser Annahme zwingt 1) was im unmittelbaren inneren Zusammenhange mit der Apostasie von dem ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας ausgesagt wird, 2) die Charakteristik der ἀποστασία V. 3. durch ἀνομία V. 7., 3) der constante biblische Sprachgebrauch. Vrgl. LXX.: 2. Chron. 29, 19. Jerem. 2, 19. 1. Makk. 2, 15. al. Act. 21, 21. 1. Tim. 4, 1. Als unstatthaft ist hiernach auch Kern’s (vrgl. schon Aretius und Vorstius) Ansicht zu verwerfen, dass an eine Mischung von religiösem und politischem Abfall zu denken sei. — Der Apostel sagt übrigens ἡ ἀποστασία (mit dem Artikel), und ebenso ὁ ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας u. s. w., entweder, weil die Leser schon mündlich darüber belehrt worden waren (vrgl. V. 5.), oder weil den Abfall und die Erscheinung des Antichrists bereits die Alttestamentlichen Propheten vorherverkündigt hatten. Nicht aber erst die Folge der Erscheinung des Antichrists ist die Abtrünnigkeit, so dass Paulus mit καὶ ἀποκαλυφθῇ κτλ. von der Wirkung zur Angabe ihres Urhebers rückwärts schritte (so Pelt und unter Berufung auf V. 9. 10. de Wette), sondern sie geht dem Auftreten des Antichrists voran, so dass der letztere die historische Spitze der ἀποστασία ist, und diese zur Vollendung bringt, vrgl. V. 7–10. — Der Apostel denkt den Antichrist in Parallele mit Christus; daher spricht er hier von einer ἀποκάλυψις (vrgl. 1, 7.), einem Offenbarwerden des bislang noch Verborgenen, wie V. 9. von einer Parusie desselben. — ὁ ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας) der Mensch der Sünde, d. h. in welchem die Sünde das Principielle ist und gleichsam sich verkörpert hat, der also den Gipfelpunkt der Verruchtheit bildet. — ὁ υἱὸς τῆς ἀπωλείας) der Sohn des Verderbens, d. h. welcher seiner Ruchlosigkeit halber dem Verderben anheimfällt. Vrgl. Joh. 17, 12. S. Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 223 f. Falsch fassen Schleusn. und Pelt den Ausdruck transitiv: „der für Andere die Ursache des Verderbens wird.“ Ebenso irrig Theodoret, Oecum. u. M., auch Heydenreich, Schott und Engelhardt, der transitive Sinn sei mit dem intransitiven zu verbinden.
    V. 4. Ὁ ἀντικείμενος) ist nicht zeugmatisch mit ὑπεραιρόμενος zu verknüpfen, so dass aus ἐπὶ πάντα u. s. w. der Dativ παντὶ λεγομένῳ θεῷ ἢ σεβάσματι herauszuheben wäre (Benson, Koppe, Krause, Rosenm., Flatt, Pelt, Bloomfield, Hofmann, Riggenbach), sondern steht absolut in der substantivischen Bedeutung: der Widersacher. Denn dass die bloss einmalige Artikelsetzung zur Annahme eines Zeugma nöthige, ist irrthümlich von Pelt behauptet worden. Nur so viel folgt aus der bloss einmaligen Artikelsetzung, dass die beiden Aussagen des ἀντικεῖσθαι und ὑπεραίρεσθαι etwas in sich Verwandtes enthalten müssen, was beides einem gemeinsamen Hauptbegriff sich subsumirt. Dieser gemeinsame Hauptbegriff aber ergiebt sich ganz einfach aus dem Fortschritt des Contextes. Nachdem nämlich die Person, von welcher Paulus redet, durch ὁ ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας ihrem inneren Wesen nach gezeichnet, sodann durch ὁ υἱὸς τῆς ἀπωλείας ihrem endlichn Schicksal nach charakterisirt worden war, wird nun noch, indem Paulus der Zeit nach wieder in seinem Gemälde einen Schritt rückwärts geht (vrgl. V. 8. fin. und V. 9.), die Art und Weise ihres öffentlichen äusseren Auftretens und Gebahrens geschildert. — Bezeichnet aber ὁ ἀντικείμενος den Widersacher schlechthin und absolut, so fragt sich, wessen Widersacher ist gemeint? Falsch antworten Baumgarten und Michaelis: des Menschengeschlechts; denn im Contexte hat diese Deutung keine Anhaltspunkte, und sie verflüchtigt die so concret von Paulus uns vorgeführte Gestalt in’s nebelhafte Allgemeine. In bestimmterer Fassung antworten de Wette u. M.: Gottes und Christi. Dass der Widersacher auch gegen Gott die Opposition auf’s Höchste treibt, zeigt allerdings die unmittelbar nachfolgende Schilderung. Aber dieser Thatbestand berechtigt zu solch weiter Fassung, wenn Anderes im Contexte ihr entgegensteht, noch nicht. Der Context aber weis’t speciell auf den Widersacher Christi (so Heydenr., Schott und Kern) hin. Denn mit Christus steht der Sündenmensch in der nächsten und stärksten Wechselbeziehung. Er ist der Vorläufer von Christi Wiederkunft, und hat als Christi Zerrbild wie dieser eine Parusie und Apokalypsis; er bringt die Macht des Bösen, welche feindlich sich gegen Christus und sein Reich erhebt, zur höchsten Spitze; sein Wirken ist diametraler Gegensatz zu Christi Wirken, und Christi Erscheinung ist es, die ihn vernichtet. Der Widersacher ist demnach kein anderer als der Antichrist (ὁ ἀντίχριστος 1. Joh. 2, 18.). Dieser Antichrist ist nicht der Teufel selbst (Pelagius u. M.); denn von diesem wird er V. 9. unterschieden; aber er ist nach V. 9. ein Werkzeug des Teufels. — In καὶ ὑπεραιρόμενος κτλ. wird derselbe weiter beschrieben als ein solcher, der in frivolem Uebermuth über Alles, was Gott heisst, sich erhebt und hinwegsetzt. Bei dieser Beschreibung hat dem Apostel die Schilderung des Antiochus Epiphanes bei Daniel 11, 36 f. vorgeschwebt, wo es heisst: … καὶ ὁ βασιλεὺς ὑψωθήσεται καὶ μεγαλυνθήσεται ἐπὶ πάντα θεόν, καὶ λαλήσει ὑπέρογκα … καὶ ἐπὶ πάντας θεοὺς τῶν πατέρων αὐτοῦ οὐ συνήσει … καὶ ἐπὶ πᾶν θεὸν οὐ συνήσει, ὅτι ἐπὶ πάντας μεγαλυνθήσεται. Vrgl. Dan. 7, 25.: καὶ λόγους πρὸς τὸν ὕψιστον λαλήσει. — ἐπὶ πάντα λεγόμενον θεόν) umfasst sowohl den wahren Gott als auch die putativen, von den Heiden verehrten Götter. λεγόμενον aber ist natürlicher Zusatz christlicher Scheu, da πάντα θεὸν für ein christliches Gemüth Unsinn und Lästerung wäre. — ἢ σέβασμα) dient zur Verallgemeinerung des Begriffs θεόν. Also der Sinn: oder was sonst Gegenstand der Verehrung, sc. der göttlichen Verehrung, ist (= numen). — ὥστε κτλ.) Die übermüthige Ruchlosigkeit des Antichrists geht so weit, dass er für sich selbst göttliche Verehrung in Anspruch nimmt. — καθίσαι) steht intransitiv: sich setzen; es ist demnach nicht αὑτὸν (Grotius, Koppe, Pelt) sondern αὐτὸν zu schreiben; αὐτὸν ist des Nachdrucks halber hinzugesetzt: er, der jede Scheu vor dem Göttlichen, in welcher Gestalt auch es auftreten möge, verloren hat. — ὁ ναὸς τοῦ θεοῦ) ist nicht, wie Theodoret, Oecum., Theophyl., Calvin, Muscul., Hunnius, Est., Luc. und Andr. Osiander, Aret., Vorst., Calixt, Calov., Wolf, Benson, Moldenh., Bolten u. v. A., auch noch Heydenr., Pelt, Olshausen, Bloomfield, Alford, Bisping, Hilgenfeld a. a. O. p. 253., Einl. in d. N. T. p. 650. und Engelhardt annehmen, eine bildliche Bezeichnung der christlichen Kirche, sondern kann schon wegen des concreten Ausdrucks καθίσαι nicht anders als im eigentlichen Sinne verstanden werden. Wegen der wiederholten Artikelsetzung aber kann nur der eine, bestimmte Tempel des einen, bestimmten, wahren Gottes, d. h. der Tempel zu Jerusalem (Grot., Clericus, Schöttg., Whitby, Kern, de Wette, Wieseler, v. Döllinger a. a. O. p. 282., Davidson, Introduction to the study of the N. Test. Vol. I. p. 13.) gemeint worden sein). — ἀποδεικνύντα ἑαυτόν, ὅτι ἐστὶν θεός) indem er sich zur Schau stellt, dass er ein Gott sei, d. h. indem er nicht bloss faktisch den Tempel des allein wahren Gottes als seinen, ihm gebührenden Wohnsitz in Beschlag nimmt, sondern auch öffentlich göttliche Dignität von sich prädicirt, und demgemäss verehrt sein will. Die Deutung von Chrysost., Oecum., Theophyl. u. A., auch Heydenr., Schott, Olshausen, de Wette, Bisping und Riggenbach: der durch Trugwunder (V. 9.) als ein Gott sich ausweis’t oder auszuweisen sucht, stimmt zu dem vorhergehenden καθίσαι nicht.
    V. 5. Estius: „Est … tacita objurgatio, quasi dicat: quum haec vobis praesens dixerim, non debebatis commoveri rumoribus aliquorum dicentium instare diem domini.“ — Ueber πρὸς ὑμᾶς s. zu 1. Thess. 3, 4. — ταῦτα) nämlich den Inhalt von V. 3. 4. — Eine Parenthese übrigens von V. 5. bis οἴδατε V. 6. anzunehmen (so Heinsius), ist Willkür.
    V. 6. Τὸ κατέχον) ist das Zurückhaltende, das Hemmende (τὸ κωλύον, Chrysost.). Es bezeichnet aber nicht, wie Heinsius (hier und bei V. 7.) will, dasjenige, was den Apostel hindert, sich frei über den Antichrist auszusprechen), auch nicht das die Parusie Christi am Eintreten noch Hemmende (Noack, der Ursprung des Christenthums. Bd. 2. Leipz. 1857. p. 315., Engelhardt), sondern das die Erscheinung des Antichrists noch Hemmende. Diess ergiebt sich aus dem hinzugefügten Zwecksatze εἰς τὸ κτλ., in welchem 1) αὐτὸν nur auf den ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας sich zurückbeziehen kann, und 2) ἀποκαλυφθῆναι ἐν τῷ ἑαυτοῦ καιρῷ einen Gegensatz bildet zu dem in κατέχον enthaltenen Begriff des Zurückgehaltenwerdens. τὸ κατέχον ist daher seiner objectiven Seite nach zu vervollständigen durch τὸ τὸν ἄνθρωπον τῆς ἁμαρτίας κατέχον. Was dagegen der Apostel unter dieser hemmenden Macht als Subject sich denke, kann erst am Schlusse unseres Abschnittes erörtert werden. — εἰς τὸ κτλ.) nicht: „donec“, „usque dum“, sondern: auf dass (Zweck Gottes bei dem κατέχειν). — ἐν τῷ ἑαυτοῦ καιρῷ) in seiner Zeit, d. h. in der ihm von Gott angewiesenen Zeit. — Schwieriger als diese Begriffsbestimmungen ist die Lösung der Frage, in welcher Gedankenverknüpfung unser Vers vermittelst des καὶ νῦν dem Vorigen sich anschliesse. Storr, dem Flatt beistimmt, findet in νῦν einen Gegensatz zu ἔτι V. 5. Der Gedanke soll sein: dass die Parusie nicht eintreten könne, bevor der Antichrist erschienen, das habe ich schon mündlich euch gesagt; jetzt aber, nach meiner schriftlichen Aeusserung V. 3., wisset ihr nun auch, wodurch sich das Auftreten des Antichrists noch verzögert, nämlich durch den Umstand, dass seinem Erscheinen die ἀποστασία vorhergehen muss. Allein hätte Paulus wirklich diesen Gegensatz ausdrücken wollen, so hätte er V. 5.: ὅτι ταῦτα μὲν ἔτι ὢν πρὸς ὑμᾶς ἔλεγον ὑμῖν und V. 6.: νῦν δὲ καὶ τὸ κατέχον οἴδατε schreiben müssen. Verwandt mit Storr’s Auffassung ist die Deutung von Kern, welchem Hilgenfeld a. a. O. p. 247., Einleit. in d. N. T. p. 643. sich anschliesst: „Dass die Parusia Christi nicht vorher eintrete, ehe sich der Mensch der Sünde geoffenbart, ist euch schon zuvor bekannt; und nun, im Anblick dessen, was die Gegenwart euch darbietet, erkennet ihr auch das Aufhaltende.“ Es entscheidet gegen dieselbe der nämliche Gegengrund. Nach Hofmann ferner, welcher V. 5. 6. als „zwei durch καὶ verbundene Hälften Einer Frage“ betrachtet wissen will, soll νῦν zwar nicht mit ἔτι V. 5. im Gegensatz stehen, wohl aber „gegenüber jenem Zukünftigen, das den Lesern bekannt sein“ müsse, „von der Gegenwart“ aussagen, dass sie in ihr das kennen, wodurch der Eintritt desselben noch aufgehalten werde. Allein zu ταῦτα V. 5. kann das temporelle νῦν überall keinen Gegensatz bilden, und die Worte V. 6. noch in die Frage V. 5. mitaufzunehmen, ist ganz verkehrt, weil dann καὶ νῦν κτλ. nur als abhängig von ὅτι gedacht werden könnte), man sich aber dessen, was man in der Gegenwart schon weiss, nicht erst zu erinnern braucht. Als Zeitpartikel wird νῦν auch von Whitby, Macknight, Heydenreich, Schrader, Olsh., Baumg.-Crus., Wieseler und Bisping gefasst, dann aber nicht mit οἰδατε sondern mit τὸ κατέχον verbunden: „und das jetzt Hemmende kennet ihr.“ So aber würde nur einer grammatischen Willkür das Wort geredet, da dann nothwendig καὶ τὸ νῦν κατέχον gesetzt sein müsste. Denn dass ein zwischen Artikel und Participium gehörendes Adverbium vermöge eines Hyperbaton vorangerückt werden sollte, ist undenkbar, weil dasselbe schon in seiner natürlichen Stellung denselben Nachdruck hat, den es durch die Voranrückung erhalten würde. Stellen wie V. 7. 1. Kor. 7, 17. Röm. 12, 3. u. s. w., auf die man sich beruft, sind demnach nicht parallel. Ebensowenig beweisen die Zeitpartikeln ἄρτι und ἤδη V. 7. etwas für jene Structur. Denn nicht auf ἄρτι sondern auf κατέχων liegt ja der Nachdruck, so dass ἄρτι unbeschadet des Sinnes auch hätte fehlen können; ἤδη aber steht nicht mit νῦν sondern mit ἐν τῷ ἑαυτοῦ καιρῷ in Wechselbeziehung. Zugleich als Zeit- und als Consecutivpartikel wird νῦν von Schott gefasst, καὶ aber dann im Sinne von „etiam“ genommen: „So wisst ihr denn auch jetzt noch (nicht bloss damals, als ich bei euch war, habt ihr es erfahren), wodurch die Erscheinung des Antichrists noch verzögert werde.“ Aber 1) hätte dann τὸ οὖν κατέχον οἴδατε καὶ νῦν geschrieben werden müssen, 2) müsste τὸ κατέχον ein zuvor schon erörtertes Moment enthalten; es ist aber ein ganz neues Moment, da im Vorigen nur von dem, was Christi Erscheinung noch verzögere, nicht aber von dem, wodurch auch noch die Erscheinung des Antichrists zurückgehalten werde, geredet ist, 3) endlich zu welch müssigem, schleppendem, trivialem Zusatze würde V. 6. dann herabgewürdigt! Das allein Richtige ist, καὶ νῦν im logischen Sinne zu nehmen, aber nicht mit Koppe und Krause als Folgerungspartikel („und so“), sondern mit de Wette, Alford, Ewald und Ellicott als Uebergangspartikel zu einer neuen Mittheilung: und nun, vrgl. Act. 7, 34. 10, 5. 13, 11. 20, 25. al. Hartung, Partikellehre II. p. 26. Der Nachdruck liegt somit nicht auf νῦν sondern auf κατέχον. Der Sinn ist: „und nun — um zu einem weiteren Punkte überzugehen —: das Hemmende kennet ihr, nämlich, worin dasselbe besteht, und dass es darum die Erscheinung des Antichrists noch aufhält, damit dieser in dem bestimmten, von Gott ihm angewiesenen Zeitpunkte sich offenbare.“ Die Thessalonicher kennen aber auch diesen Punkt aus des Apostels mündlichem Unterricht, so dass eben nur eine Erinnerung daran erforderlich ist.
    V. 7.) Erläuternde Rechtfertigung von εἰς τὸ ἀποκαλυφθῆναι αὐτὸν ἐν τῷ ἑαυτοῦ καιρᾷ, aber nicht Parenthese (Hemming). Das Geheimniss der Gottlosigkeit regt sich allerdings schon jetzt, offenbar werden aber kann der Antichrist nicht eher, bevor nicht die ihn hemmende Macht beseitigt ist. — μυστήριον steht zu ἀποκαλυφθῆναι, und ἤδη zu ἐν τῷ ἑαυτοῦ καιρῷ im Gegensatz. Der Hauptnachdruck des Satzes aber liegt auf μυστήριον, welches desshalb nicht bloss vorangestellt, sondern obendrein von seiner näheren Bestimmung τῆς ἀνομίας durch Verbum und Adverbium geschieden ist. Vrgl. Gal. 2, 6. 9. Arrian. Exp. Al. 1, 7, 16.: καὶ εὑρέσθαι συγγνώμην τῷ πλήθει τῶν Θηβαίων τῆς ἀποστάσεως. — ἀνομία) heisst Gesetzlosigkeit, dann Gottlosigkeit oder Ruchlosigkeit überhaupt. Der Ausdruck entspricht der ἀποστασία V. 3. Denn als historische Spitze der ἀποστασία war V. 3. der ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας namhaft gemacht, während gleicherweise hier die ἀνομία als seine Vorbotin (ἤδη) erscheint. Der Genitiv τῆς ἀνομίας aber ist nicht Genitiv der wirkenden Ursache: die Ruchlosigkeit, welche ihre versteckten Fallstricke legt (Theodoret), oder: welche unter dem Schein guter Absichten wirkt, und verborgene unwürdige Mittel für ihren Zweck gebraucht (Flatt), oder: der Plan der Gottlosigkeit (Baumg.-Crus.), oder: der geheimnissvolle Rathschluss der überirdischen Macht der Finsterniss (κατʼ ἐνέργειαν τοῦ σατανᾶ V. 9.), der mit Gottes ewigem Rathschluss oder μυστήριον in Bezug auf Christus und sein Reich in Parallele gestellt werde (Kern), sondern ist Genitiv der Apposition. Aber weder der Antichrist selbst ist gemeint, der, wie 1. Tim. 3, 16. Christus, weil Gott in ihm Fleisch geworden, τὸ τῆς εὐσεβείας μυστήριον heisse, so seinerseits τὸ μυστήριον τῆς ἀνομίας genannt werde, weil er eine Menschwerdung des Teufels sei (Olshausen), noch auch dient μυστήριον zur blossen Intendirung des Begriffs der ἀνομία, so dass die ganz unerhörte, beispiellose Gottlosigkeit (Krebs, Hofmann, vrgl. auch Heydenr. p. 41. und Schott p. 222.) bezeichnet würde). Vielmehr kann bei Beachtung der emphatischen Antithese, welche μυστήριον zu ἀποκαλυφθῆναι bildet, als natürlicher Sinn der Worte nur der gefunden werden: das Geheimniss der Ruchlosigkeit, d. h. die Ruchlosigkeit, insoweit sie noch ein Geheimniss, etwas noch Verborgenes, noch nicht öffentlich an’s Tageslicht Getretenes ist. Paulus meint die noch vereinzelten, in ihrer wahren Bedeutung erst Wenigen, wie ihm selber, erkennbaren Züge von Gottlosigkeit, welche jetzt schon hervortreten, die aber erst später sich concentriren und im Antichrist ihren Gipfelpunkt erreichen werden. — ἐνεργεῖται) ist nicht Paseivum, wie Estius, Grotius, Kypke, Nösselt, Storr, Schott, Bloomfield u. M. annehmen, sondern Medium: wird wirksam, beginnt sich zu regen oder eine Wirksamkeit zu entfalten. Das Subject von ἐνεργεῖται aber ist τὸ μυστήριον, nicht der Antichrist, wie Zeger will. — μόνον) wird von Heinsius) und Kypke noch mit dem Vorigen zusammengefasst, und vom Folgenden durch ein Komma geschieden. Irrig, da μόνον mit ἤδη in dem nämlichen Satzgliede unvereinbar ist. Aber auch nicht einen Vordersatz beginnt μόνον, zu welchem dann καὶ τότε V. 8. den Nachsatz hinzubrächte (Koppe). Vielmehr ist nach ἀνομίας ein Komma, und nach γένηται ein Kolon zu setzen. Dadurch zerfällt V. 7. in zwei Hälften, deren erste einen Concessivsatz, deren zweite einen Beschränkungssatz bildet. Der Sinn: als Geheimniss wirkt die Ruchlosigkeit allerdings schon jetzt, nur ist, bevor der Antichrist offenbar werden kann, noch abzuwarten, bis u. s. w. — ἕως) bis dass, sollte eigentlich vor ὁ κατέχων stehen; es ist aber nachgesetzt, um ὁ κατέχων als den Hauptbegriff nachdrücklicher hervorzuheben. Vrgl. Gal. 2, 10.: μόνον τῶν πτωχῶν ἵνα μνημονεύωμεν. S. Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 511 f. Falsch Tychsen, die Construction sei „etwas verworfen“; es hätte heissen sollen: μόνον ὁ κατέχων ἕως ἄρτι, während eben so irrig Andere meinen, zur Vervollständigung des Satzes sei aus dem Participium ὁ κατέχων eine weitere Verbalform herauszuheben. So im Anschluss an die Vulgata (tantum ut qui tenet nunc, teneat, donec de medio fiat) Nicol. de Lyra, Erasm., Zwingli, Zeger, Camerarius, Estius, Luc. und Andr. Osiander, Balduin, Menoch., Corn. a Lap. u. M., welche κατεχέτω, Jac. Cappellus, Beza, Calixt, Joach. Lange, Whitby, welche καθέξει, Bengel, Storr, Pelt, welche κατέχει ergänzen. Nicht minder willkürlich endlich verfahren Knatchbull, Benson und Baumgarten, welche ἐστὶν nach μόνον hinzugedacht wissen wollen. Denn nicht die blosse Kopula ἐστὶν sondern nur das betonte, selbstständige ἔστιν würde den von ihnen angenommenen Sinn gewähren, ein Wort aber, was den Ton hat, kann nicht fortgelassen werden. — ὁ κατέχων) muss im Wesentlichen dasselbe sein, was V. 6. durch das Neutrum τὸ κατέχον bezeichnet war. Denn die nämliche Funktion wird Beidem zugeschrieben, indem in gleicher Weise wie vorhin τὸ κατέχον nun auch ὁ κατέχων (vrgl. V. 8.) als dasjenige erscheint, wodurch die ἀποκάλυψις des Antichrists noch verzögert wird. Die hemmende Macht, an welche Paulus dachte, muss demnach so beschaffen gewesen sein, dass sie unter eine doppelte Anschauungsform sich bringen liess, zugleich als Sache und als Person dargestellt werden konnte. ὁ κατέχων den Innehabenden („qui obtinet i.e. rerum potitur“, Beza, und so auch Whitby, Nösselt u. M.) bedeuten zu lassen, ist ebenso contextwidrig, wie als Object zu demselben fidem (Nic. de Lyra: „qui tenet nunc fidem catholicam, teneat eam firmiter“), oder fidem atque caritatem (Zeger), oder Christum et veram ejus religionem (Estius), oder Christi adventum (Vatabl.), oder τὴν ἀνομίαν (Flatt, Heydenreich, Schott) u. dergl. m. zu ergänzen. — ἄρτι) schliesst sich eng mit ὁ κατέχων zusammen, und hebt die schon in dem Participium Präsentis liegende Beziehung auf die unmittelbare Gegenwart des Schreibenden noch besonders hervor. Dem Sinne des Apostels nicht angemessen (s. zu 1. Thess. 4, 15.) meint Schott nach dem Vorgange von Flatt und Pelt, ἄρτι brauche man nicht auf die Zeit des Redenden zu beschränken; es könne darunter überhaupt „tempus efficientiae τοῦ κατέχοντος opportunum, quod porro elapsurum sit ad initium usque temporis illi oppositi i.e. donec, remoto τῷ κατέχοντι, palam sit proditura ἡ ἀποστασία“ verstanden werden. — ἐκ μέσου γίνεσθαι) lässt nicht nothwendig an Tod oder Gewaltsamkeit (Olsh., Baumg.-Crus.) denken. Es kann jegliches Fortgeräumtwerden oder aus dem Wege Geschafftwerden, gleichviel wie und wodurch es geschehe, bezeichnen. Vrgl. 1. Kor. 5, 2. Kol. 2, 14. Plutarch. Timol. p. 238.: ἔγνω ζῆν καθʼ ἑαυτὸν ἐκ μέσου γενόμενος. Das Gegentheil von ἐκ μέσου γίνεσθαι oder αἴρεσθαι ist ἐν μέσῳ εἶναι, im Wege oder hinderlich sein. Vrgl. Xenoph. Cyrop. 5, 2, 26.: — καὶ σφόδρʼ ἂν εἴ πῃ γε δύναιντο συμμίξαι. Τί δʼ ἐν μέσῳ, ἔφη, ἐστὶ τοῦ συμμίξαι; Ἀσσύριοι, ἔφασαν, τὸ αὐτὸ ἔθνος, διʼ οὗπερ νῦν πορεύῃ.
    V. 8. Was bei μόνον V. 7. aus dem Schluss von V. 6. zu ergänzen den Lesern selbst überlassen blieb, wird nun seinem wesentlichen Inhalt nach, obwohl in veränderter Form, mit καὶ τότε ἀποκαλυφθήσεται ὁ ἄνομος noch ausdrücklich hinzugesetzt. — καὶ τότε) und dann, sobald nämlich der κατέχων aus dem Wege geschafft sein wird. Auf καὶ τότε, nicht auf ὁ ἄνομος (Grotius), auch nicht auf ἀποκαλυφθήσεται, liegt der Nachdruck. — ὁ ἄνομος) der Ruchlose ist keine vom ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας verschiedene Person (Grotius), sondern damit identisch. Denn καὶ τότε ἀποκαλυφθήσεται weis’t auf μόνον V. 7. und durch dieses auf ἀποκαλυφθῆναι αὐτὸν V. 6. zurück. Zur Benennung des Antichrists als des ἄνομος aber gab der so eben erst gebrauchte Ausdruck ἀνομία die leicht erklärliche Veranlassung. — Mit dem Relativsatze ὃν ὁ κύριος — παρουσίας αὐτοῦ, welcher fälschlich von Benson, Moldenh., Schott und Kern in Parenthese geschlossen wird, knüpft der Apostel sofort das endliche Schicksal an, welches der Antichrist zu erwarten hat. Dass Paulus so unmittelbar hierzu übergeht, obwohl er doch noch über die der Vernichtung des Antichrists vorgängige Wirksamkeit desselben zu reden im Sinne hat (vrgl. V. 9. 10.), ist unwillkürlicher Drang seines christlichen Herzens, das Grausenerregende, welches die Ankündigung eines sölchen Ereignisses, wie die ἀποκάλυψις τοῦ ἀνόμου, hat, sofort in Trost und Beruhigung, wie einen Missklang in Harmonie, sich auflösen zu lassen, vrgl. V. 3. fin. V. 4. — In schwunghafter, poëtischer Ausdrucksform, mit Hebräischartigem Parallelismus der Glieder, beschreibt Paulus das Schicksal des Antichrists. Nicht unwahrscheinlich, dass Jes. 11, 4. ihm dabei vorgeschwebt, wo von dem verheissenen Retter aus Isai’s Stamm verkündet wird: καὶ πατάξει γῆν τῷ λόγῳ τοῦ στόματος αὐτοῦ, καὶ ἐν πνεύματι διὰ χειλέων ἀνελεῖ ἀσεβῆ. — ἀναλίσκειν) verzehren, vertilgen. — τῷ πνεύματι τοῦ στόματος αὐτοῦ) schildert die Macht und unwiderstehliche Gewalt des wiedererschienenen Christus, dem der Hauch des Mundes genügt, um seinen Gegner in ein Nichts zu verwandeln. Speciellere Ausdeutungen wie von dem verdammenden Urtheilsspruch (Vatabl., Corn. a Lap.) oder doch von dem Zuruf oder der Rede (Theodoret: φθέγξεται μόνον, Theodor. Mopsuest. ed. Fritzsche p. 148.: — μόνον ἐπιβοήσας — — τοῦτο γὰρ λέγει τὸ τῷ πνεύματι τοῦ στόματος αὐτοῦ ἀντὶ τοῦ τῇ φωνῇ, ἀπὸ τοῦ παρʼ ἡμῖν αὐτὸ εἰρηκώς, ἐπειδὴ ἡμεῖς τῷ πνεύματι συνεργῷ κεχρήμεθα πρὸς τὴν ἔναρθρον λαλιάν) sind fernzuhalten; denn sie zerstören oder schwächen die malerische Unmittelbarkeit und Kraft des Bildes. Vrgl. übrigens Eurip. Med. 588.: ἓν γὰρ οὖν κτενεῖ σʼ ἔπος. — καταργεῖν) zu Grunde richten, vernichten. Wegen Apokal. 19, 20. wollen Calov. und Olshausen das Verbum vom blossen „Unwirksammachen“, „als Antichrist ausser Einfluss Setzen“ gedeutet wissen; aber das parallele ἀναλώσει entscheidet dagegen, und Ausgleichung der Paulinischen Darlegung mit der Apokalypse ist verkehrtes Bemühen. — τῇ ἐπιφανείᾳ τῆς παρουσίας αὐτοῦ) durch die Erscheinung seiner Gegenwart. Durch ἐπιφάνεια soll nicht der majestätische Glanz der Parusie geschildert werden (Muscul., Hemming, Bulling., Hunnius, Andr. Osiander, Corn. a Lap., Er. Schmid, Calixt, Cleric., Bern. a Pieon., Seb. Schmid, Schöttgen, Turretin, Whitby, Benson, Mackn., Koppe, Krause, Bolten, Heydenr., Pelt, Schott, Kern, Wieseler u. A.), auch ist παρουσία und ἐπιφάνεια nicht, wie Olshausen wunderlich meint, als „Objectives“ und „Subjectives“, d. h. als „das Thatsächliche der Erscheinung Christi“ und „das Anschauen derselben von Seiten der Menschen, das Innewerden seiner Gegenwart“ zu unterscheiden, sondern die Zusammenstellung hat denselben Zweck wie vorhin τῷ πνεύματι τοῦ στόματος αὐτοῦ, nämlich die Macht Christi auf das Lebendigste zu vergegenwärtigen, insofern es des blossen Eintretens seiner Gegenwart bedarf, um seinen Widersacher zu vernichten. Vrgl. Bengel: „apparitio adventus ipso adventu prior est, vel certe prima ipsius adventus emicatio, uti ἐπιφάνεια τῆς ἡμέρας.“
    V. 9. 10. Der Apostel hat V. 8. nicht bloss gesagt, wann der Antichrist auftreten werde, sondern auch sofort hinzugefugt, welches Schicksal ihn erwarte. Er geht nun der Zeit nach wieder rückwärts, indem er nachtragsweise die Beschaffenheit der Wirksamkeit beschreibt, welche der Antichrist vor seiner durch die Erscheinung Christi herbeizuführenden Vernichtung entfalten wird. — οὗ) sc. τοῦ ἀνόμου. Parallel mit ὃν V. 8. — ἐστίν) Das Präsens von dem in der Zukunft zuverlässig Eintretenden. S. Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 249. Falsch Koppe, es bedeute: „jam agit et mox apertius majoreque cum vi aget.“ — κατʼ ἐνέργειαν τοῦ σατανᾶ) gehört nicht als selbstständige Aussage zu ἐστίν (so Hofmann, welcher, wie vor ihm schon Georgii in Zeller’s theol. Jahrbb. 1845. H. 1. p. 8., den Sinn findet: dass der ἄνομος erscheine, werde selbst eine Wirkung Satans sein; Engelhardt), sondern ist motivirende Nebenbestimmung zu dem Hauptsatze ἐστὶν ἐν κτλ., und bedeutet nicht: nach dem Muster der Wirksamkeit des Teufels („similiter ac si satanas ageret“: Michaelis), sondern: in Angemessenheit damit, dass eine ἐνέργεια τοῦ σατανᾶ sein Besitzthum ist, d. h. dass der Teufel in und durch ihn wirkt. — εἶναι ἔν τινι) in etwas bestehen, in etwas sich erweisen oder kundthun. Gegen Hofmann, welcher willkürlich diesen Gebrauch der Phrase leugnet, vrgl. Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 361. — δυνάμει καὶ σημείοις καὶ τέρασιν) oratorische Häufung wie Act. 2, 22. zur Erschöpfung des Begriffs. — Wie aber πάσῃ (s. Winer, Gramm. Aufl. 7. p. 490.), so gehört auch ψεύδους zu allen drei Substantiven. Der Genitiv kann bedeuten: in jedweder Machtthat und allen Zeichen und Wundern, deren Wesen die Lüge ist, oder: die hervorgehen aus der Lüge, oder: die hinführen zur Lüge, deren Zweck die Lüge ist. Die letzte Fassung ist mit Aretius, de Wette, Ellicott u. A. vorzuziehen, da ja der Antichrist das Böse erst zur höchsten Spitze bringen soll. ψεῦδος, Lüge, gehört zur wesentlichen Natur des Teufels (vrgl. Joh. 8, 44.). Es stellt das Böse als Gegensatz der göttlichen Wahrheit (der ἀλήθεια) dar.
    V. 10. Καὶ ἐν πάσῃ ἀπάτῃ ἀδικίας) und in jeglichem Truge, der zur Ungerechtigkeit, d. h. zur Gottlosigkeit hinführt, dieselbe fördert (Estius, Aretius, Grotius, de Wette, Ellicott u. A.). — Diese energische Wirksamkeit des Antichrists äussert aber ihre Gewalt keineswegs unwiderstehlich; nur die ἀπολλύμενοι erliegen ihr. Theodoret: Οὐ γὰρ πάντων κρατήσει, ἀλλὰ τῶν ἀπωλείας ἀξίων, οἳ καὶ δίχα τῆς τούτου παρουσίας σφᾶς αὐτοὺς τῆς σωτηρίας ἐστέρησαν. — τοῖς ἀπολλυμένοις) ist Dativus incommodi, und gehört nicht bloss zu ἐν πάσῃ ἀπάτῃ ἀδικίας (Heydenreich, Flatt, Hofmann), sondern zu dem ganzen Satze von V. 9. an. — οἱ ἀπολλύμενοι) sind die, welche verloren gehen, welche der ewigen ἀπώλεια anheimfallen (vrgl. 1. Kor. 1, 18. 2. Kor. 2, 15. 4, 3.), und das Participium des Präsens charakterisirt diess zukünftige Schicksal als ein bereits entschiedenes. Vrgl. Bernhardy, Syntax p. 371. Dass aber dasselbe ein selbstverschuldetes sei, besagt der Zusatz ἀνθʼ ὧν κτλ. — ἀνθʼ ων τὴν ἀγάπην τῆς ἀληθείας οὐκ ἐδέξαντο) zur Vergeltung dafür, dass (vrgl. Luk. 1, 20. 19, 44. Act. 12, 23. LXX. 1. Kön. 11, 11. Joël 3, 5. Xenoph. Anab. 1, 3, 4. ibid. 5, 5, 14.) sie die Liebe zur Wahrheit nicht in sich aufgenommen haben. τὴν ἀγάπην τῆς ἀληθείας mit Bolten „die liebenswürdige wahre Religion“ bedeuten zu lassen, ist natürlich eben so unmöglich, als mit Chrysost., Theodoret), Oecum. und Theophyl. eine umschreibende Benennung Christi selber darin zu finden. ἡ ἀλήθεια bezeichnet die sittlich-religiöse Wahrheit überhaupt, nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, die christliche Wahrheit speciell. So verschwindet auch aller Anstoss, welchen Kern (p. 212.) daran nimmt, dass τὴν ἀγάπην τῆς ἀληθείας οὐκ ἐδέξαντο statt des einfachen τὴν ἀλήθειαν οὐκ ἐδέξαντο geschrieben sei. Denn ähnlich wie der Apostel Gal. 5, 5., wo man das einfache δικαιοσύνην ἀπεκδεχόμεθα erwarten sollte, statt dessen das scheinbar auffällige ἐλπίδα δικαιοσύνης ἀπεκδεχόμεθα setzt, es aber absichtlich setzt, um dem dünkelhaften Sinn der Werkgerechten den demüthigen Sinn der wahren Christen entgegenzustellen, ähnlich ist an unserer Stelle der Ausdruck τὴν ἀγάπην τῆς ἀληθείας οὐκ ἐδέξαντο mit Absicht gewählt, um den hohen Grad der Verschuldung hervorzuheben, Nicht etwa bloss die ihnen dargebotene christliche Wahrheit haben sie nicht angenommen; denn dabei wäre noch immer denkbar, dass sie die Wahrheit selbst hochgeachtet und zu ihr sich hingezogen gefühlt, nur eben vermöge einer geistigen Verblendung das Christenthum nicht als eine Verkörperung und vollen Ausdruck der Wahrheit erkannt und anerkannt hätten; nein, selbst die Liebe zur Wahrheit, unter welcher Form auch sie ihnen geboten werde, haben sie nicht in ihr Herz aufgenommen, haben sich also unempfänglich gemacht für die Wahrheit schlechthin, sich verhärtet gegen sie. — εἰς τὸ σωθῆναι αὐτούς) auf dass sie errettet würden, hebt diese Verhärtung noch mehr hervor. Sie hätten jene ἀγάπη τῆς ἀληθείας zu dem Endzweck in sich aufnehmen sollen, um die σωτηρία, das ewige Heil, zu erlangen. Aber die Erreichung eines solchen Ziels kümmerte sie nicht, war ihnen etwas Gleichgültiges.
    V. 11. Καὶ διὰ τοῦτο) Und eben desshalb, geht auf ἀνθʼ ὧν τὴν ἀγάπην τῆς ἀληθείας οὐκ ἐδέξαντο V. 10. zurück, und καὶ dient dazu, das Wechselverhältniss zwischen Wirkung und Ursache anschaulicher hervorzuheben. — πέμπει αὐτοῖς ὁ θεός) Das Präsens ist gewählt, weil nach V. 7. die Anfänge der Ruchlosigkeit schon jetzt hervortreten. Der Verbalbegriff aber darf nicht mit Theodoret, Jo. Damasc., Theod. Mopsuest. p. 148., Oecum., Theophyl., Pelag., Nic. de Lyra, Hunnius, Justinian, Wolf, Turretin, Whitby, Moldenh., Koppe, Heydenr., Flatt, Schott u. A. in den Begriff der göttlichen Zulassung abgeschwächt, sondern muss eigentlich genommen werden. Denn nach Paulinischer Anschauung beruht es auf Gottes heiliger Ordnung, dass die Bösen durch ihr böses Thun immer mehr im Bösen sich verlieren, und so durch Sünde die Sünde sich bestraft. Was aber Anordnung Gottes ist, wird auch durch Gott selbst in Vollzug gesetzt. S. Meyer zu Röm. 1, 24. — ἐνέργειαν πλάνης) wirksame Kraft der Verführung. Ueber πλάνη s. zu 1. Thess. 2, 3. — εἰς τὸ πιστεῦσαι κτλ.) nicht Angabe der Folge (Macknight u. A.) sondern der Absicht Gottes. Gewaltsam Hofmann: εἰς τὸ πιστεῦσαι gehöre zu ἐνέργειαν.
    V. 12. Ἵνα) abhängig von εἰς τὸ πιστεῦσαι κτλ., nicht, wie Hofmann will, von πέμπει. Angabe des weiteren oder höheren Zwecks. — ἵνα κριθῶσι) auf dass gerichtet, d. h. dem Zusammenhange nach: verurtheilt werden. — Die Wahrheit ist die christliche Wahrheit, und der gegen sie bewiesene Unglaube die Folge davon, dass zur Wahrheit überhaupt die Liebe fehlte (V. 10.).




    Schlussbemerkungen zu Kap. II. V. 1–12


    Die apokalyptische Belehrung des Apostels Kap. II. V. 1–12.
    hat die Christen aller Zeiten beschäftigt, und ist gar mannigfach gedeutet worden.

    Eine Hauptverschiedenheit der Deutungen tritt uns entgegen, insofern man entweder diese Paulinische Weissagung als eine solche betrachtete,
    die noch in — naher oder ferner — Zukunft sich erfüllen werde, oder als eine solche, deren Erfüllung bereits eingetreten sei.


    I. Zu Vertretern der ersteren Ansicht gehören die Kirchenväter (Irenaeus adv. haer. 5, 25. 29. 30., Tertullian de resurr. carn. c. 24., Chrysostomus zu unserer Stelle, Cyrillus Hierosolym. Catech. 15., Augustin de civit. dei 20, 19., Theodoret zu unserer Stelle und epit. decret. div. c. 23., Theodorus Mopsuest. u. A.).

    Dieselben stimmen mit Recht darin überein, dass unter der Parusie (V. 1. 8.) oder dem Tage (V. 2.) des Herrn die persönliche Wiederkunft Christi zum jüngsten Gericht und zur Vollendung des messianischen Reichs zu verstehen sei.

    Auch das gilt ihnen mit Recht als ausgemacht, dass bei dem geschilderten Antichrist an ein persönliches Individuum, in welchem die Sünde sich verkörpern werde, zu denken sei.
    Doch bemerkt schon Augustin,
    dass „nonnulli non ipsum principem, sed Universum quodam modo corpus ejus i.e. ad eum pertinentem hominum multitudinem simul cum ipso suo principe hoc loco intelligi Antichristum volunt.“

    Als die hemmende Macht, durch welche das Auftreten des Antichrists noch verzögert werde, dachte man gewöhnlich den Fortbestand des Römischen Reichs (τὸ κατέχον)
    und seines Repräsentanten: des Römischen Kaisers (ὁ κατέχων).

    Einige indess, wie Theodorus Mopsuest. und Theodoret verstanden τοῦ θεοῦ τὸν ὅρον darunter, d. h. genauer:
    den Rathschluss Gottes, so lange die Erscheinung des Antichrists zurückzuhalten, bis überall auf Erden das Evangelium werde verkündigt sein.

    Diese letztere Auffassung war freilich unpassend genug.
    Denn wenn auch das wechselnde Genus τὸ κατέχον und ὁ κατέχων als Gottes Rathschluss und Gott selber sich hätte unterscheiden lassen,
    so war doch das ἐκ μέσου γίνεσθαι mit dem Masculinum ὁ κατέχων unvereinbar.
    Eine dritte Deutung, dass mit der hemmenden Macht der Fortbestand der ausserordentlichen Geistesgaben gemeint worden sei, erwähnt Chrysostomus.
    Er widerlegt dieselbe aber zugleich dadurch, dass dann der Antichrist schon erschienen sein müsste, da ja jene Charismata längst in der Christenheit verschwunden seien.

    Den Tempel Gottes, in welchen der Antichrist sich setzen werde, bezog man entweder, indem man den Ausdruck bildlich nahm,
    auf die christliche Kirche (so Chrysost., Theodoret, Augustin), oder auf den wirklichen Tempel zu Jerusalem (so Irenaeus und Cyrill), in welchem letzteren Falle man der Inconvenienz, dass dieser Tempel bereits zerstört worden war, durch die Aushülfe begegnete, dass an einen vom Antichrist an der Stelle des alten neu aufzuerbauenden Tempel zu denken sei. Das μυστήριον τῆς ἀνομίας endlich, welches schon sich zu regen beginne, deuteten Einige, wie Chrysostomus) — obschon im Widerspruch mit der Chronologie des Briefs — von Nero, dem Vorläufer und Vorbild des Antichrists zu Pauli Zeit, Andere, wie Theodoret, von den hervorbrechenden Häresieen.
    Der gemeinsame wesentliche Fehler bei den Erklärungen der Kirchenväter, vermöge dessen sie gegen die Paulinische Darstellung verstiessen, ist darin enthalten,
    dass sie dem Moment der Zeitnähe der von Paulus vorherverkündigten Ereignisse nicht gehörige Gerechtigkeit wiederfahren liessen.
    Denn als Resultat richtiger Exegese steht unumstösslich fest, dass Paulus nicht bloss den Antichrist als unmittelbar der Parusie vorangehend sich dachte,
    sondern auch die Parusie selbst für nahe genug hielt, um sie selbst noch erleben zu können.

    Es war natürlich, dass die Kirchenväter über diesen Punkt sich hinwegsetzten, da bis zu ihrer Zeit die Weissagung des Apostels noch nicht eingetroffen war, es aber bei ihnen feststand, dass von demselben ein der vollen dereinstigen Wirklichkeit entsprechendes Bild der letzten Dinge gegeben sein müsse. Sie beruhigten sich daher mit dem Gedanken, dass die Weissagung bereits in der apostolischen Zeit sich zu erfüllen angefangen habe, der Apostel aber unmöglich eine genaue Zeitbestimmung könne gegeben haben, da er nur sage, der Antichrist werde zu seiner, zur festgesetzten Zeit erscheinen).
    Die Ansicht der Kirchenväter blieb in der Folgezeit der christlichen Kirche die herrschende. Sie musste aber theilweise sich ändern und umgestalten, als das Verhältnis des Christenthums zum Römischen Staat ein völlig anderes geworden war, als die christliche Kirche, statt ferneren Befehdungen von Seiten der weltlichen Macht ausgesetzt zu sein, zur Herrschaft im Staate gelangt war, grössere Völkergebiete durchdringend als das Reich Gottes auf Erden sich darstellte, und eine imposante hierarchische Macht an ihre Spitze getreten war. Während so der Gedanke an die Parusie in der Kirche überhaupt und ganz besonders bei der Hierarchie in den Hintergrund trat, glaubte man dagegen auf Seiten derer, die in einen Gegensatz mit der Hierarchie sich gestellt hatten, auf diese die Schilderung des Apostels — wie gleicherweise die Bilder der Johanneischen Apokalypse — mitanwenden zu müssen. So entstand denn — während rücksichtlich der παρουσία τοῦ κυρίου die frühere Anschauung sich erhielt, und nur dadurch eine Modification erlitt, dass man ihr Eintreten von einer fernen Zukunft erwartete, — seit dem 11. Jahrhundert die Ansicht, dass als der von Paulus vorherverkündigte Antichrist die Entstehung und wachsende Macht des Papstthums zu betrachten sei. Zuerst ward diese Meinung im Streit zwischen den Kaisern und den Päpsten von den Vertheidigern des Kaiserthums ausgesprochen, dann aber von allen denen wiederholt, die in Opposition mit der Hierarchie gerathen waren, weil Sie an der Stelle der starren Kirchengewalt einen freieren Geist des Christenthums wollten walten lassen, so von den Waldensern, Albigensern, Wiklefiten und Hussiten. Als die hemmende Macht, welche den Untergang des Papstthums noch verzögere, galt ihnen das Kaiserthum, was eben für nichts anderes als für eine Erneuerung und Verjüngung des alten Römischen Reichs gehalten ward.
    Diese Beziehung) des Antichrists auf die hierarchische Papstgewalt ward sodann besonders häufig zur Reformationszeit, und nach derselben fast ein Dogma in der evangelischen Kirche. Sie findet sich bei Bugenhagen, Zwingli, Calvin, Victorin Strigel, Hemming, Hunnius, Luc. und Andr. Osiander, Camero, Balduin, Aretius, Er. Schmid, Beza, Quistorp, Calixt, Calov, Newton, Wolf, Joach. Lange, Turretin, Benson, Bengel, Macknight, Zachariae, Michaelis, Engelhardt u. A. Sogar in unsern symbolischen Büchern wird sie ausgesprochen, vrgl. Articul. Smalcald. II, 4. (ed. Meyer p. 189 sq.): Haec doctrina praeclare ostendit, papam esse ipsum verum Antichristum, qui supra et contra Christum sese extulit et evexit, quandoquidem Christianos non vult esse salvos sine sua potestate, quae tamen nihil est, et a deo nec ordinata nec mandata est. Hoc proprie loquendo est se efferre supra et contra deum, sicut Paulus 2. Thess. II. loquitur. — De pot. et prim. pap. (p. 210.): Constat autem, Romanos pontifices cum suis membris defendere impiam doctrinam et impios cultus. Ac plane notae Antichristi competunt in regnum papae et sua membra. Paulus enim ad Thessalonicenses describens Antichristum, vocat eum adversarium Christi, extollentem se super omne, quod dicitur aut colitur deus, sedentem in templo dei tanquam deum, — wie denn auch Luther’s kräftige Schrift gegen die. päpstliche Bannbulle die Ueberschrift trug: „Adversus exsecrabilem bullam Antichristi.“ Man meinte, dass das Papstthum in noch immer steigender Progression das Widerchristliche in sich zur Erscheinung bringen werde, worauf dann das jüngste Gericht hereinbrechen werde. Die ἀποστασία war der Abfall vom lautern Evangelium zu Menschensatzungen. Den Singular ὁ ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας κτλ. collectivisch von einer „series et successio hominum“ zu fassen, hielt man desshalb sich berechtigt, weil es um ein „imperium monarchicum“ sich handele, das ein und dasselbe bleibe, so oft auch sein zeitweiliges Haupt wechseln möge. Die V. 4. beschriebene Gottlosigkeit des Antichrists wies man historisch nach als das Sichhinwegsetzen der Päpste über alle göttliche und menschliche Auktorität), wobei man öfter unter Berufung auf den biblischen Sprachgebrauch πάντα λεγόμενον θεὸν κτλ. auf die Fürsten und hohen Häupter der Welt mitbezog, und in σέβασμα sogar eine Anspielung auf den Römischen Kaisertitel Σεβαστὸς entdeckte. Den Einwand, dass es doch auch fromme Päpste gegeben, beseitigte man mit dem Spruche: „a potiori fit denominatio“. Den ναὸς τοῦ θεοῦ bezog man auf die Christenheit, und das καθίσαι auf die angemasste tyrannische Gewalt über dieselbe. Unter τὸ κατέχον verstand man fast durchgängig das Römische Reich, unter ὁ κατέχων den Römischen Kaiser, indem man aus der Geschichte den Nachweis führte, dass erst aus den Ruinen des Römischen Reichs die Papstgewalt emporgewachsen sei, in Bezug auf das in Deutschland aber fortbestehende Römische Kaiserthum bemerkte, dass „praeter titulum nihil fere“ davon übrig sei. Die Aussage τὸ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας V. 7. fand man dadurch gerechtfertigt, dass wenigstens die „semina erroris et ambitionis“, welche dem Papstthum den Weg gebahnt, schon zu des Apostels Zeit vorhanden gewesen, wofür Camero auf Gal. I. II., Andere auf Anderes sich beriefen. Für eine Aufzählung der τέρατα ψεύδους V. 9. gewährten die Reliquien, die Transsubstantiation, das Fegfeuer u. s. w. reichen Stoff. Die Vernichtung des Antichrists durch das πνεῦμα τοῦ στόματος des Herrn verstand man von der Vernichtung seines Ansehens in den Gemüthern der Menschen durch das in seiner Reinheit durch die Reformation wieder hergestellte und verbreitete göttliche Wort der Schrift, das καταργήσει τῇ ἐπιφανείᾳ τῆς παρουσίας αὐτοῦ dagegen von der schliesslichen materiellen Vernichtung des Antichrists bei Christi Wiederkunft zum jüngsten Gericht.
    Bei einer solchen gegen sie geübten Polemik war es nun freilich auch den Katholiken nicht zu verdenken, dass sie ihrerseits, um sich zu rächen, die ἀποστασία als den Abfall von der Römischen Kirche und dem Papst, als den Antichrist aber die Häretiker, namentlich Luther und die evangelische Kirche bezeichneten. Vrgl. Estius, Fromond, Bern. a Piconio.
    Noch bevor übrigens die Beziehung des Antichrists auf das Papstthum sich geltend machte, war bereits von Lehrern der Griechischen Kirche (später von Faber Stapulensis u. A.) Muhamed) als der von Paulus vorherverkündigte Antichrist angesehen, und in der ἀποστασία der Abfall mehrer Orientalischer und Griechischer Kirchen vom Christenthum zum Muhamedanismus gefunden worden, und diese Deutung war wenigstens insofern von Einfluss auch auf die evangelische Kirche, als einzelne Theologen aus ihrer Mitte einen zwiefachen Antichrist annahmen, einen Orientalischen: Muhamed und die Türkenherrschaft, und einen Occidentalischen: den Papst und sein Reich. So Melanchthon, Bucer, Musculus, Bullinger, Piscator und Vorstius.
    Verwandt mit dieser ganzen Art der Auffassung ist die in unserm Jahrhundert hervorgetretene Behauptung), dass unter der Apostasie die Gräuel der Französischen Revolution, unter dem Antichrist Napoleon, unter dem ihn noch Hemmenden der Fortbestand des Deutschen Kaiserreichs zu verstehen seien, — eine Deutung, welche durch die im Jahr 1806. erfolgte Aufhebung des Deutschen Reichs bereits gerichtet ist.
    In neuerer Zeit hat man es oft bedenklich gefunden, die einzelnen Züge des von Paulus gegebenen Bildes genauer zu bestimmen. So hat man denn die Schilderung des Apostels im allgemeinen, idealen oder symbolischen Sinne gedeutet. Hierher gehört Koppe, nach welchem Paulus auf der Grundlage eines alten, besonders auf Daniel gestützten, Jüdischen National-Orakels nur die dem jüngsten Tage vorangehende Gottlosigkeit beschreiben will, die schon gegenwärtig sich rege, deren verstärkter Ausbruch aber erst nach des Apostels Tode, so dass Paulus selbst) der κατέχων sei, erfolgen werde. — Dessgleichen Storr a. a. O., welcher unterdem ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας „potestas aliqua, deo omnique religioni adversaria, quae penitus incognita et futuro demum tempore se proditura sit“, und unter der hemmenden Macht die „copia hominum, verissimo amore inflammatorum in christianam religionem“ verstanden wissen will. — Ferner Nitzsch a. a. O., der an die einst zur öffentlichen Auktorität gelangende Macht des Atheismus oder die Verachtung aller Religion überhaupt denkt. — Ganz besonders ferner ist hierher zu rechnen pelt, welcher in seinem Kommentar p. 204.) seine Ansicht in den Worten zusammenfasst: „Mihi — — adversarius ille principium esse videtur sive vis spiritualis evangelio contraria, quae hucusque tamen Pontificiorum Romanorum operibus ac serie luculentissime sese prodidit, ita tamen, ut omnia etiam mala, quae in ecclesia compareant, ad eandem Antichristi ἐνέργειαν sint referenda. Ejus vero παρουσία i.e. summum fastigium, quod Christi reditum, qui nihil aliud est, nisi regni divini victoria), antecedet, futurum adhuc esse videtur, quum illud tempus procul etiamnum abesse putemus, ubi omnes terrae incolae in eo erunt, ut ad Christi sacra transeant. Κατέχον vero cum Theodoreto putarim esse dei voluntatem illud Satanae regnum cohibentem, ne erumpat, et, si mediae spectantur causae, apostolorum tempore maxime imperii Romani vis, et quovis aevo illa resistentia, quam malis artibus, quae religionem subvertere student, privati commodi et honoris augendorum cupiditas opponere solet.“ Die Anfänge des späteren Verderbens der christlichen Kirche aber, meint Pelt, seien bereits zu der Apostel Zeit hervorgetreten in der Gefahr, von der christlichen Freiheit in die Jüdische Gesetzlichkeit zurückzufallen, in der Vermischung des Heidenthums mit dem Christenthum, in der falschen Gnosis und Askese, in der Angelolatrie, in dem „fastus a religione Christiana omnino alienus.“ — Dessgleichen gehört hierher Olshausen), welcher die Paulinische Schilderung nur als typische Darstellung des dereinstigen Hergangs betrachtet. Nach ihm gilt noch immer des Apostels Wort τὸ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας. Der Antichrist ist eine Verbindung der Individualität und der Geistesrichtung in Massen von Individuen. Der Abfall der Juden von den Römern und das furchtbare Strafgericht Gottes in der Zerstörung Jerusalems, Nero, Muhamed und seine geistig verheerende Wirksamkeit, die Ausbildung des Papstthums im Mittelalter, die Französische Revolution von 1789. mit der Abschaffung des Christenthums und der Ausbietung feiler Dirnen auf den Altären zur Anbetung im. Aeusseren, sowie die täglich sich verbreitende Leugnung der Fundamente aller religiösen Wahrheit und Sittlichkeit, der Lehren von Gott, Freiheit und Unsterblichkeit, dessgleichen die Selbstvergötterung des eigenen Ich als Folge verirrter Speculation im Inneren, — alle diese Erscheinungen sind reale Vorbilder des Antichrists; aber sie tragen nur einige Züge des Antichrists, nicht alle; die Vereinigung sämmtlicher Züge vollendet erst den Antichrist. Die hemmende Macht aber ist von der Präponderanz der christlichen Welt in ihren Germanisch-Romanischen Bestandtheilen über den Erdkreis, d. h. von dem ganzen rechtlich geordneten politischen Zustand zu verstehen, mit dem auf der einen Seite die stete Repression aller ἀποστασία und ἀνομία, auf der andern Seite die fortgehende ruhige Entwicklung des Christenthums gegeben ist. Von diesem Zustande ist das Römische Reich, als der festeste, geregelste Staatsorganismus, den die Geschichte kennt, das natürliche Vorbild. — Nicht minder ist Baumgarten-Crusius hier zu nennen. Nach demselben enthält die Paulinische Weissagung keine dem Apostel eigenthümliche, neue Belehrungen, sondern nur Darstellungen aus dem alten messianischen Bilderkreise bei den Propheten, namentlich bei Daniel; des Apostels Hauptabsicht sei die praktische, die Thessalonicher ruhig beobachtend, aufmerksam auf die Zeit, würdig und stark für jede Zukunft zu machen; in dieser Beziehung und in dem Hauptgedanken, dass die Entwicklung und Entscheidung dieser Dinge nur allmälig statt haben könne, habe die Stelle eine bleibende Bedeutung; die Stelle sei zwar historisch und für nahe bevorstehende Zeiten, aber Paulus habe wohl nicht bestimmte, persönliche Erscheinungen, gegenwärtige oder nächstzukünftige, in Gedanken, wenigstens nicht im ἀντικείμενος, den er als jetzt noch ganz verborgen beschreibe, und zweifelhaft sei es sogar, ob er eine einzelne Persönlichkeit darunter verstanden habe. Nur τὸ κατέχον V. 6. habe wohl eine bestimmte Beziehung, aber nicht auf eine Person; vielmehr „der junge Geist der christlichen Sache“ sei gemeint. Das abwechselnde Genus ὁ κατέχων und τὸ κατέχον sei entweder nur dem ἀντικείμενος entsprechend gebraucht (!), oder Paulus denke dabei den Χριστὸς ἐν αὐτοῖς Kol. 1, 27 (!). — Endlich gehören hierher Bloomfield und Alford). Nach dem Ersteren ist das μυστήριον τῆς ἀνομίας noch jetzt fortdauernd wirksam; zu ihrer vollen Erfüllung aber wird die Weissagung des Apostels erst am Ende aller Zeit gelangen, indem erst dann die hemmende Macht, welche das Auftreten des Antichrichts noch hindert, und als welche am wahrscheinlichsten mit Theodoret der Rathschluss der göttlichen Vorsehung zu denken ist, beseitigt werden wird. Nach dem Letzteren (vrgl. Prolegg. p. 67 ff.) stehen wir, obwohl 1800 Jahre verflossen sind, in Bezug auf den ἄνομος noch auf dem nämlichen Standpunkt, auf welchem der Apostel stand; der Tag des Herrn ist noch nicht gekommen und wird nicht kommen, bevor nicht der Sündenmensch wird aufgetreten sein; das μυστήριον τῆς ἀνομίας ist noch fortdauernd wirksam und weit vorgeschritten in seiner Wirksamkeit; die hemmende Macht ist noch immer nicht aus dem Wege geschafft. Diess deutet darauf hin, dass die ἀνομία unter der Oberfläche der Erscheinungswelt ihre Wirksamkeit entfaltet, und mit jedem Jahrhundert, obwohl noch verborgen und unconcentrirt, an Ausdehnung und Macht gewinnt. Theilweise verkörpert hat sie sich bereits im Papstthum, in Nero und jeglichem Christenverfolger, in Muhamed und Napoleon, im Mormonismus und dem Aehnlichem. Als das κατέχον und als der κατέχων aber sind die weltliche Regierungsmacht und ihre jedesmaligen Repräsentanten anzusehen („the fabric of human polity and those, who rule that polity“), durch welche alle bisherigen Ausbrüche der Gottlosigkeit noch niedergehalten und in ihrem Lauf und ihren Verheerungen gehemmt worden sind.
    Dass jede derartige Auffassungsweise willkürlich ist, leuchtet ein. Denn die Paulinische Schilderung ist so concret und scharf gezeichnet, und hat für ihren ganzen Umfang so sehr den Begriff der nahen Zukunft zu ihrer Voraussetzung, dass sie auf keine Weise in’s Allgemeine gewendet und dadurch verflüchtigt werden darf.
    II. Andere haben die apokalyptische Belehrung des Apostels für eine bereits erfüllte Weissagung gehalten. So Grotius, Wetstein, Hammond, Clericus, Whitby, Schöttgen, Nösselt, Krause und Harduin). Allen diesen Interpreten gemeinsam ist die Beziehung der παρουσία τοῦ κυρίου auf die Wiederkehr Christi zum Strafgericht in der Zerstörung Jerusalems. In Bezug auf die weiteren Hauptpunkte des Paulinischen Gemäldes unterscheiden sie sich folgendermaassen:
    Grotius) will unter dem Antichrist den durch seine Gottlosigkeit bekannten Kaiser Cajus Caligula, der nach Sueton Caligul. c. 22. 33. eine allgemeine Anbetung für sich als den höchsten Gott gefordert, und nach Joseph. Antiqq. 18, 8. und Philo legat. ad Caj. p. 1022. seine kolossale Statue im Tempel zu Jerusalem habe aufstellen wollen, unter dem κατέχων den Proconsul von Syrien und Judaea L. Vitellius, welcher von der Aufstellung des Bildes abgerathen, unter dem ἄνομος Simon Magus verstanden wissen. — Ihre hinlängliche Widerlegung hat diese Annahme theils schon in der Unmöglichkeit, den ἄνομος vom ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας als eine besondere Person zu unterscheiden, theils in ihrer Unvereinbarkeit mit der Abfassungszeit unsers Briefs. Vrgl. §. 2. der Einleitung.
    Nach Wetstein soll der ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας Titus sein, dessen Heer nach Joseph. de bello Jud. 6, 6, 1. Götterbilder in den erstürmten Tempel zu Jerusalem brachte, dort opferte, und den Titus zum Imperator ausrief. Der κατέχων soll Nero sein, dessen Tod der Herrschaft des Titus vorangehen musste, die ἀποστασία endlich die Empörung und der Mord von Galba, Otho und Vitellius. — Aber wie passt Titus, die Zierde unter den Römischen Kaisern, zum Antichrist? wie Nero, das Ungeheuer in Menschengestalt, zu der das Hervorbrechen des Antichrists noch hemmenden Macht?
    Hammond) versteht unter dem Sündenmenschen Simon Magus nebst den Gnostikern, deren Haupt er gewesen. Die ἐπισυναγωγὴ ἐπʼ αὐτὸν V. 1. sei die „major libertas coëundi in ecclesiasticos coetus ad colendum Christum“, die ἀποστασία der Abfall der Christen zu den Gnostikern (1. Tim. 4, 1.); ἀποκαλυφθῆναι bezeichne das Abwerfen der Larve des Christenthums; V. 4. beziehe sich darauf, dass Simon Magus „se dictitaret summum patrem omnium rerum, et qui ipsum Judaeorum deum creaverat“. Τὸ κατέχον sei der Umstand, dass die Apostel und rechtgläubigen Christen mit den Juden noch Frieden gehalten, und noch nicht zu den Heiden sich gewandt. Das Neutrum κατέχον und das Masculinum κατέχων seien gleich; wolle man aber einen Unterschied geltend machen, so müsse man ὁ κατέχων für das Nämliche ansehen wie ὁ νόμος. Das μυστήριον τῆς ἀνομίας seien die „duplicis generis scelera horum hominum, libidines nefariae et odium in Christianos.“ V. 8. beziehe sich auf den Kampf des Petrus und Paulus mit Simon Magus in Rom, der mit dem Tode des letzteren geendet. — Die exegetische und historische Abentheuerlichkeit dieser Deutung ist jetzt allgemein anerkannt.
    Grössere Verwandtschaft unter einander haben die Auslegungen von Clericus, Whitby, Schöttgen, Nösselt, Krause und Harduin.
    Nach Clericus) ist die Apostasie die Empörung der Juden gegen das Römische Joch; der Mensch der Sünde sind die aufrührerischen Juden, und vornämlich ihr Führer Simon Giora’s Sohn, von dessen Verruchtheit Josephus berichtet. πᾶς λεγόμενος θεὸς κτλ. bezeichnet die Obrigkeiten. Τὸ κατέχον ist das den offenen Ausbruch der Empörung noch Hemmende, und zwar theils die Scheu vor den „proceres Judaeae gentis“, die den Krieg gemissbilligt, weil sie keinen günstigen Erfolg erwartet, theils die Furcht vor den Römischen Heeren; ὁ κατέχων einerseits „praeses Romanus“, andererseits „gentis proceres, rex Agrippa et pontifices plurimi.“ Das μυστήριον τῆς ἀνομίας, welches bereits sich rege, habe darin bestanden, dass unter dem Vorwand der Freiheit des Jüdischen Volks, ja auch unter dem Deckmantel einer sorgfältigen Beobachtung des mosaischen Gesetzes schändliche Herrschbegier sich versteckt habe, bis endlich, was man insgeheim erstrebt, offenkundig hervorgetreten sei.
    Whitby) hält das Jüdische Volk für den Antichrist, und findet in der Apostasie die Rebellion gegen die Römer oder auch den Abfall vom Glauben, im κατέχων aber den Kaiser Claudius, bei dessen Lebzeiten die Juden, da er ihnen günstig sich erwiesen, unmöglich an Empörung hätten denken können.
    Nach Schöttgen sind die Jüdischen Pharisäer und Rabbinen der Antichrist. Die ἀποστασία ist die auf Antrieb derselben in’s Werk gesetzte Auflehnung der Juden gegen die Römer; πᾶς λεγόμενος θεὸς bezieht sich zugleich auf die Behörden; τὸ κατέχον und ὁ κατέχων sind vermuthlich die Christen, die durch ihr Gebet einen Aufschub für die Katastrophe erwirkt, bis sie in Folge eines göttlichen Orakels aus Jerusalem fort und nach Pella zogen; μυστήριον τῆς ἀνομίας bezeichnet „ipsa doctrina perversa.“
    Nösselt, dem Krause folgt, versteht den Antichrist von den Jüdischen Zeloten, deutet aber die hemmende Macht, wie Whitby, vom Kaiser Claudius.
    Harduin endlich erklärt die ἀποστασία von dem Abfall des Jüdischen Volks zum Heidenthum. Als den ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας denkt er den Hohenpriester Ananias (Act. 23, 2.), als den κατέχων den Vorgänger desselben im Amt, der erst durch den Tod entfernt werden müsse, um jenem Platz zu machen. Vom Beginn seines Hohenpriesterthums an werde der ἄνθρωπος τῆς ἁμαρτίας auftreten als Trugprophet, und seinen Untergang finden bei der Zerstörung Jerusalems durch Titus.
    Alle diese Deutungen der zweiten Classe vermeiden zwar den gemeinsamen Fehler der Deutungen der ersten Classe, indem sie das Moment der Zeitnähe der von Paulus geschilderten Katastrophe entschieden zur Geltung bringen; aber abgesehen von den mannigfachen und gewichtigen Bedenken, welche im Einzelnen gegen dieselben sich erheben, scheitern sie sämmtlich an der Unmöglichkeit, die von Paulus erwähnte Parusie des Herrn von dem Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems zu verstehen.




    Des Charakters einer Weissagung überhaupt das Paulinische Gemälde zu entkleiden, hat Tychsen a. a. O. durch die Annahme versucht, dass der Apostel Schritt vor Schritt dem Gange eines aus Thessalonich erhaltenen Schreibens folge, woraus er ersehen, dass die Gemeinde durch Betrüger in den Irrwahn versetzt worden sei, als stehe Christi Parusie bereits bevor. Der Apostel citire Stellen aus jenem Schreiben, und füge jedesmal sofort seine Widerlegung hinzu. Zur Charakteristik dieser Meinung, die nur auf den Werth einer Curiosität Anspruch machen kann, wird es genügen, die Uebersetzung, in welcher Tychsen schliesslich (p. 184 f.) seine des Weiteren motivirte Ansicht zusammenfasst, von V. 3. an hier folgen zu lassen. Sie lautet: „Freilich schreibt ihr mir: „„Dieser Tag kann nicht eher kommen, als wenn der grosse Abfall erfolgt sein wird; wenn sich ein überaus ruchloser und verderbter Mensch öffentlich zeigen wird, der sich mit feindseligem Stolz über Alles erhebt, was Menschen göttlich und ehrwürdig heisst, der sich sogar in der Gottheit Tempel eindrängt, und für einen Gott ausgiebt.“ “ Aber ihr erinnert euch ja doch nicht, dass ich, als ich noch bei euch war, etwas davon gesagt habe; und überdem kennt ihr ja das, was jenem Ruchlosen im Wege ist, so dass er doch nur immer erst zu seiner Zeit, jetzt noch nicht erscheinen kann. „„Diese Bosheit, sagt ihr ferner, regt sich schon heimlich.“ “ Nur müsste doch jenes Hinderniss erst aus dem Wege geschafft werden! „„Und wenn das so fortgeht, meint ihr, so dürfte bald der Ruchlose sich ungescheut zeigen.“ “ Nun er thue es! so wird ihn Jesus der Herr mit seiner göttlichen Macht vernichten, und bei seiner feierlichen Erscheinung vertilgen. „„Wenn dieser Ruchlose kommt, fahrt ihr fort, so wird seine Erscheinung, durch Mithülfe des Satans, von täuschenden Wundern, Blendwerken, und Allem, was zur Lasterhaftigkeit verleiten kann, begleitet sein.“ “ Was doch Alles nicht euch, nur jene Unglücklichen verführen kann, die einmal keine Liebe für die wahre Religion haben, mithin durch eigene Schuld rettungslos verloren sind. Ihnen zur Strafe dürfte Gott Verführer auftreten lassen, dass sie der Lüge glauben. Verdiente Strafe für alle gegen die wahre Lehre eingenommenen Lasterfreunde!“




    Zur richtigen Beurtheilung der apokalyptischen Belehrung des Apostels ist festzuhalten, dass Paulus unmöglich ein Bild der fernen Zukunft geben wolle; vielmehr liegen die Ereignisse, die er voraussagt, für ihn so nahe, dass er selbst noch sie zu erleben meint. Zu erleben aber hofft er noch die persönliche Wiederkehr des Herrn zum Gericht und zur Vollendung seines Reichs; dieser Wiederkehr soll vorangehen die Erscheinung des Antichrists, den er nicht als Collectivum sondern als persönliches Individuum und nicht auf politischem sondern auf religiösem Gebiete, und zwar als Zerrbild Christi und als Gipfelpunkt der Gottlosigkeit sich denkt; der Antichrist kann aber erst dann erscheinen, wenn die hemmende Macht, die sein Auftreten augenblicklich noch verhindert, beseitigt sein wird. Da nun diese Ereignisse, die Paulus in naher Zukunft verwirklicht denkt, faktisch nicht eingetreten sind; so ist es durchaus willkürlich, die Erfüllung der Weissagung erst von einer fernen Zukunft zu erwarten, vielmehr anzuerkennen, dass Paulus, obwohl seiner Schilderung als innerster Kern der vollkommen wahre Gedanke zu Grunde liegt, dass die Wiederkunft des Herrn zur Vollendung des Gottesreichs nicht eher erwartet werden könne, bevor nicht durch vollkommene Scheidung der Empfänglichen und Unempfänglichen der sittliche Process der Welt zu seinem Abschluss, und somit auch der Widerspruch gegen Christus zu seiner Spitze gelangt sei, dennoch über die Nähe der Schlusskatastrophe sich getäuscht, und fortgerissen von seiner Individualität, Genaueres über den Hergang und die historischen Vorbedingungen derselben habe festsetzen wollen, als überhaupt dem Menschen, sei er auch der von Christi Geist am meisten erfüllte Apostel, zu wissen beschieden ist. Vrgl. Matth. 24, 36. Mark. 13, 32. Act. 1, 7. — Es kann uns demnach nur darauf ankommen, den Sinn und die Deutung, die Paulus selbst mit seiner Weissagung verbunden, und wie er zur Aufstellung einer solchen gekommen, zu bestimmen. Seine Weissagung ruht aber auf der Jüdischen Apokalyptik. Es war zur Zeit Christi eine verbreitete Annahme der Juden, dass der Erscheinung des Messias eine Zeit des Drangsals und der Noth, und ein Antichrist vorangehen werde. Vrgl. Gfrörer, das Jahrhundert des Heils. Abth. 2. p. 256 ff. 300 ff. 405 ff. Als Vorbild des Antichrists galt die Schilderung des Antiochus Epiphanes bei Daniel 8, 23 ff. 11, 36 ff., und das apokalyptische Bild von Gog und Magog bei Ezechiel 38. 39. Aus diesen Stellen erklärt sich ferner, dass Paulus den Antichrist als eine Persönlichkeit, ein Individuum sich denkt.
    Es bleibt somit zur Aufhellung der Paulinischen Weissagung nur noch zu bestimmen übrig, was unter der hemmenden Macht, die das Erscheinen des Antichrists noch verzögere, zu verstehen sei. Ohne Zweifel haben bereits die Kirchenväter richtig erkannt, dass mit τὸ κατέχον das Römische Reich, und mit einer andern Ausdrucksform dafür mit ὁ κατέχων der Römische Kaiser, als Repräsentant desselben, bezeichnet sei. Das ist um so wahrscheinlicher, als nach dem Buche Daniel die ganze Weltgeschichte innerhalb vier Weltmonarchieen verlaufen sollte, als die vierte aber auch von Josephus u. A. das Römische Reich angesehen wurde, dessen bevorstehenden Zerfall nicht ohne Grund der Apostel aus manchen Anzeichen erschliessen zu dürfen glauben mochte.




    Lünemann, G., & Meyer, H. A. W. (1878). Kritisch Exegetisches Handbuch über die Briefe an die Thessalonicher (Vierte, verbesserte und vermehrte Auflage, Bd. 10, S. 191–225). Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht’s Verlag.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

    Kommentar


    • #3
      AW: Was hält zurück?

      Quelle: MacDonald, W. (2018). Kommentar zum Neuen Testament. (C. Eichler, Übers.) (7. Auflage, S. 1072–1074). Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung.

      2,6 Die Thessalonicher wussten, warum der Mensch der Sünde noch nicht im umfassenden Sinne und öffentlich in Erscheinung treten konnte. Es gab etwas, was ihn bis zur bestimmten Zeit zurückhielt.
      Das bringt uns zur dritten großen unbeantworteten Frage dieses Kapitels.

      Die erste dieser Fragen ist: »Was ist der Abfall?«, die zweite: »Wer ist der Mensch der Sünde?«, und die dritte lautet: »Wer oder was hält zurück?«

      Im ersten Teil von Vers 6 wird derjenige, der »zurückhält«, unpersönlich beschrieben: »was zurückhält«.

      Doch in Vers 7 handelt es sich um eine Person: »welcher jetzt zurückhält.« E. W. Rogers drückt das deutlich aus:
      Es ist etwas und jemand, der dieses Ereignis absichtlich, bewusst und vorsätzlich aufhält mit dem Ziel, dass der Mensch der Gesetzlosigkeit zu seiner eigenen Zeit geoffenbart werden wird.

      Sieben der häufiger vertretenen Auffassungen bezüglich der Identität des Zurückhaltenden sind: 1. Das Römische Reich, 2. der jüdische Staat, 3. Satan, 4. das Prinzip von Gesetz und Ordnung, wie es sich in der menschlichen Obrigkeit findet, 5. Gott, 6. der Heilige Geist und 7. die wahre Gemeinde, in der der Heilige Geist wohnt.

      Der Heilige Geist, der in der Gemeinde und im einzelnen Gläubigen wohnt, scheint besser und vollständiger der Beschreibung zu entsprechen, als jeder andere Genannte. So wie der, der zurückhält, einmal ein Sachverhalt und einmal eine Person ist, so wird vom Geist in Johannes 14,26; 15,26; 16,8.13.14 sowohl im Neutrum (Heiliger Geist mit sächlichem Artikel) als auch im Maskulinum (er) gesprochen. Schon in 1. Mose 6,3 wird erwähnt, dass der Heilige Geist etwas mit dem Zurückhalten des Bösen zu tun hat. Später wird er dann in Jesaja 59,19b; Johannes 16,7–11 und 1. Johannes 4,4 in dieser Rolle gesehen.

      Dadurch, dass der Geist in den Gläubigen wohnt, werden sie zum Salz der Erde (Matth 5,13) und zum Licht der Welt (Matth 5,14). Salz ist ein Konservierungsstoff, verhindert aber auch die Ausbreitung von Verderbnis. Licht vertreibt die Finsternis, die Umgebung, worin die Menschen gerne ihre bösen Taten begehen (Joh 3,19). Der Heilige Geist wohnt ständig in der Gemeinde (1. Kor 3,16) und in den einzelnen Gläubigen (1. Kor 6,19). Wenn er die Welt verlässt, dann gibt es nichts mehr, was die Gesetzlosigkeit aufhalten kann.

      2,7 Schon zu der Zeit, als Paulus schrieb, war »das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam«. Darunter verstehen wir einen starken Geist des Ungehorsams gegen Gott, der sich schon unter der Oberfläche regt. Er war in einer geheimnisvollen Form am Werk – er war nicht mysteriös, sondern noch nicht ganz geoffenbart. Dieser Geist war damals erst im Ansatz vorhanden.
      Was hat nun die volle Entfaltung dieses Geistes behindert? Unserer Meinung zufolge hat die Anwesenheit des Heiligen Geistes, der in der Gemeinde und in jedem einzelnen Gläubigen wohnt, diese bewahrende Kraft. Er wird diese Funktion ausüben, bis er »aus dem Weg ist«, d. h. bis zur Entrückung.

      Doch hier gibt es einen Einwand: Wie kann der Heilige Geist aus der Welt entfernt werden? Ist er als eine der Personen der Gottheit nicht allgegenwärtig, d. h. überall und zu jeder Zeit anwesend? Wie kann er dann die Welt verlassen?

      Natürlich ist der Heilige Geist allgegenwärtig. Er ist immer zu ein und derselben Zeit an allen Orten anwesend. Und doch ist er in einem ganz anderen Sinne zu Pfingsten auf die Erde gekommen. Jesus hatte wiederholt verheißen, dass er und der Vater den Geist senden würden (Joh 14,16.26; 15,26; 16,7). Wie kam nun der Geist? Er kam, um ständig in der Gemeinde und in jedem Gläubigen zu wohnen. Bis zum Pfingsttag war der Geist bei den Gläubigen, doch seit Pfingsten wohnt er in ihnen (Joh 14,17). Bis zum Pfingsttag konnte es vorkommen, dass der Geist von Gläubigen wieder wegging – daher das Gebet Davids: »Den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!« (Ps 51,13b). Seit Pfingsten bleibt der Heilige Geist für immer in den Gläubigen des Gemeindezeitalters (Joh 14,16).

      Wir glauben, dass der Heilige Geist die Welt in demselben Sinne verlassen wird, wie er zu Pfingsten gekommen ist – das heißt, in den Gläubigen und in der Gemeinde innewohnend. Er wird noch immer in der Welt sein, Menschen von ihrer Sünde überzeugen und sie zum rettenden Glauben an Christus führen. Wenn er bei der Entrückung weggenommen wird, so heißt das nicht, dass niemand während der Großen Trübsal gerettet werden wird. Natürlich kommen Menschen auch dann noch zum Glauben. Doch diese Menschen werden nicht zur Gemeinde gehören, sondern Untertanen des herrlichen Reiches Christi sein.

      Kommentar


      • #4
        AW: Was hält zurück?

        Was mich stört ist das Wort:

        "bis er aus dem Weg ist",

        das klingt so, als würde der Geist aus dem Wege geräumt, also negativ. Gibt es eine bessere Übersetzung, die majestätisch klingt?

        Kommentar


        • #5
          AW: Was hält zurück?

          DBY 2 Thessalonians 2:7 For the mystery of lawlessness already works; only there is he who restrains now until he be gone,


          KJV 2 Thessalonians 2:7 For the mystery of iniquity doth already work: only he who now letteth will let, until he be taken out of the way.


          NAS 2 Thessalonians 2:7 For the mystery of lawlessness is already at work; only he who now restrains will do so until he is taken out of the way.


          EIN 2 Thessalonians 2:7 Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk; nur muß erst der beseitigt werden, der sie bis jetzt noch zurückhält.


          ELB 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;


          ELO 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist,


          HRD 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Werk; nur muss erst der beseitigt werden, der es bis jetzt noch aufhält.


          L45 2 Thessalonians 2:7 Denn es reget sich schon bereit die bosheit heimlich, On das der es jtzt auff helt, mus hinweg gethan werden,


          LUO 2 Thessalonians 2:7 Denn es regt sich bereits das Geheimnis der Bosheit, nur daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden;


          MNT 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirkt schon; allein, bis e*rst) der Aufhaltende aus (der) Mitte (genommen) wird.


          SCH 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit, nur muß der, welcher jetzt aufhält, erst aus dem Wege geschafft werden;


          SCL 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muß der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein;


          ZUR 2 Thessalonians 2:7 Zwar ist das Geheimnis der Gesetzesfeindschaft schon am Werk; doch noch gibt es den, der es aufhält, bis er dann beseitigt wird.


          BYZ 2 Thessalonians 2:7 Τὸ γὰρ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας· μόνον ὁ κατέχων ἄρτι, ἕως ἐκ μέσου γένηται,


          BYM 2 Thessalonians 2:7 ὁ@dnns γάρ@c μυστήριον@nnns ἤδη@bo ἐνεργέω@vipm3s ὁ@dgfs ἀνομία@ngfs μόνον@bo ὁ@dnms κατέχω@vppanms ἄρτι@bo ἕως@bo ἐκ@p μέσος@agnsn γίνομαι@vsad3s


          NLB 2 Thessalonians 2:7 Denn es regt sich bereits das Geheimnis der Gesetzlosigkeit; nur dass der, der es jetzt noch aufhält, aus der Mitte weggenommen werden muss;


          ESS 2 Thessalonians 2:7 Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit, es darf nur, wer es bis jetzt aufhält, aus dem Wege sein;


          JAN 2 Thessalonians 2:7 °denn das Geheimnis ist bereits am Wirken, das der Gesetzlosigkeit; nur ist der, der jetzt zurückhält, bis er sich mitten herausbegeben hat;


          TKW 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis des Frevels ist schon im Werke; nur muß der zuvor aus dem Wege geschafft werden, welcher es bis jetzt noch zurückhält;


          ELB6 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur <offenbart es sich nicht>, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;


          L17 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis des Frevels ist bereits wirksam; nur muss der, der es jetzt aufhält, erst hinweggetan werden;


          L45A 2 Thessalonians 2:7 Denn es reget sich schon bereits die Bosheit heimlich, ohne daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden.


          E71 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist,
          EIN 2 Thessalonians 2:7 Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk; nur muß erst der beseitigt werden, der sie bis jetzt noch zurückhält.


          ELB 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;


          ELO 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist,


          HRD 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Werk; nur muss erst der beseitigt werden, der es bis jetzt noch aufhält.


          L45 2 Thessalonians 2:7 Denn es reget sich schon bereit die bosheit heimlich, On das der es jtzt auff helt, mus hinweg gethan werden,


          LUO 2 Thessalonians 2:7 Denn es regt sich bereits das Geheimnis der Bosheit, nur daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden;


          MNT 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirkt schon; allein, bis e*rst) der Aufhaltende aus (der) Mitte (genommen) wird.


          SCH 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit, nur muß der, welcher jetzt aufhält, erst aus dem Wege geschafft werden;


          SCL 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muß der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein;


          ZUR 2 Thessalonians 2:7 Zwar ist das Geheimnis der Gesetzesfeindschaft schon am Werk; doch noch gibt es den, der es aufhält, bis er dann beseitigt wird.


          GNM 2 Thessalonians 2:7 ὁ@dnns γάρ@cs μυστήριον@n-nn-s ἤδη@ab ἐνεργέω@vipm--3s ὁ@dgfs ἀνομία@n-gf-s μόνος@ab ὁ@dnms+ κατέχω@vppanm-s ἄρτι@ab ἕως@cs ἐκ@pg μέσος@ap-gn-s γίνομαι@vsad--3s


          AGNT 2 Thessalonians 2:7 τὸ γὰρ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας· μόνον ὁ κατέχων ἄρτι ἕως ἐκ μέσου γένηται.


          AGNM 2 Thessalonians 2:7 ὁ@dnns γάρ@cs μυστήριον@n-nn-s ἤδη@ab ἐνεργέω@vipm--3s ὁ@dgfs ἀνομία@n-gf-s μόνος@ab ὁ@dnms+ κατέχω@vppanm-s ἄρτι@ab ἕως@cs ἐκ@pg μέσος@ap-gn-s γίνομαι@vsad--3s


          BFM 2 Thessalonians 2:7 ὁ@dnns γάρ@cs μυστήριον@n-nn-s ἤδη@ab ἐνεργέω@vipm--3s ὁ@dgfs ἀνομία@n-gf-s μόνος@ab ὁ@dnms+ κατέχω@vppanm-s ἄρτι@ab ἕως@cs ἐκ@pg μέσος@ap-gn-s γίνομαι@vsad--3s


          ABYZ 2 Thessalonians 2:7 Τὸ γὰρ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας· μόνον ὁ κατέχων ἄρτι, ἕως ἐκ μέσου γένηται,


          ABYM 2 Thessalonians 2:7 ὁ@dnns γάρ@cs μυστήριον@n-nn-s ἤδη@ab ἐνεργέω@vipm--3s ὁ@dgfs ἀνομία@n-gf-s μόνος@ab ὁ@dnms+ κατέχω@vppanm-s ἄρτι@ab ἕως@cs ἐκ@pg μέσος@ap-gn-s γίνομαι@vsad--3s


          ALF 2 Thessalonians 2:7 τὸ γὰρ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας, μόνον ὁ κατέχων ἄρτι ἕως ἐκ μέσου γένηται,


          ALF-M 2 Thessalonians 2:7 ὁ@dnns γάρ@cc μυστήριον@nnnsc ἤδη@b ἐνεργέω@vipm3s ὁ@dgfs ἀνομία@ngfsc μόνος@b ὁ@dnms κατέχω@vppanms ἄρτι@b ἕως@cs ἐκ@pg μέσος@angnsn γίνομαι@vsam3s


          NLB 2 Thessalonians 2:7 Denn es regt sich bereits das Geheimnis der Gesetzlosigkeit; nur dass der, der es jetzt noch aufhält, aus der Mitte weggenommen werden muss;


          ESS 2 Thessalonians 2:7 Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit, es darf nur, wer es bis jetzt aufhält, aus dem Wege sein;


          JAN 2 Thessalonians 2:7 °denn das Geheimnis ist bereits am Wirken, das der Gesetzlosigkeit; nur ist der, der jetzt zurückhält, bis er sich mitten herausbegeben hat;


          TKW 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis des Frevels ist schon im Werke; nur muß der zuvor aus dem Wege geschafft werden, welcher es bis jetzt noch zurückhält;


          ELB6 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur <offenbart es sich nicht>, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;


          L17 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis des Frevels ist bereits wirksam; nur muss der, der es jetzt aufhält, erst hinweggetan werden;


          L45A 2 Thessalonians 2:7 Denn es reget sich schon bereits die Bosheit heimlich, ohne daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden.


          BEN 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Ungerechtigkeit ist schon wirksam, nur bis der, so es jetzt aufhält, aus dem Wege komme.


          BRU 2 Thessalonians 2:7 Wohl ist das Geheimnis der Gottlosigkeit schon wirksam, aber zuerst muß der, der es noch aufhält, beseitigt werden.


          DAB 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis* der Gesetzlosigkeit innenwirkt schon, (S: schon denn.) allein, der Herabhabende* ist jetzt, bis er e*: der Herabhabende.) aus der Mitte werde.


          E71 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist,


          EL3 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist,


          EL6 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur [offenbart es sich nicht], bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;


          ESP 2 Thessalonians 2:7 CXar la mistero de maljusteco jam energias; sed restas ankoraux la malhelpanto, gxis li estos formovita.


          GRE 2 Thessalonians 2:7 Denn seine Kräfte sind im Geheimen schon jetzt am Werk, Gesetze aufzustellen, die gegen Gottes Gesetz verstoßen. Doch wird dies geheime Wirken nur so lange dauern, bis derjenige aus dem Wege geräumt ist, der dem öffentlichen Wirken noch entgegensteht.


          GUN 2 Thessalonians 2:7 Die geheimnisvolle Macht der Auflehnung ist zwar schon am Werk; doch der, der sie bisher noch zurückhält, muss ihr erst den Weg freigeben.


          HER 2 Thessalonians 2:7 Zwar ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit jetzt schon am Werk, doch muss der, der es bis zur Stunde noch aufhält, erst beseitigt werden.


          HFA 2 Thessalonians 2:7 Zwar spüren wir schon überall, wie sich die Mächte des Bösen regen, aber noch werden sie von dem einen aufgehalten.


          HJI 2 Thessalonians 2:7 denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken; nur [ist] der [da], der jetzt zurückhält, bis es aus der Mitte hervorgegangen ist;


          HRO 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon wirksam; nur muß erst der zurücktreten, der es noch aufhält.


          INT 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis schon ist wirksam der Gesetzlosigkeit; nur der Aufhaltende jetzt, bis aus Mitte er genommen ist.


          NWE 2 Thessalonians 2:7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist,


          VLX 2 Thessalonians 2:7 Ich mein, man kriegt es schon überall mit, dass sich hier und da die negativen Kräfte rühren, aber so richtig loslegen können sie noch nicht. Sie werden noch aufgehalten.


          ZUE 2 Thessalonians 2:7 Denn das Geheimnis der Gesetzesfeindschaft ist schon in Wirksamkeit; nur (kann es sich nicht offenbaren,) bis der, welcher jetzt aufhält, weggeschafft ist. <Ra> { <p>(a) 1Jo 4:3}
          Im Herrn Jesus Christus
          Hans Peter Wepf
          1. Mose 15.6

          Kommentar


          • #6
            AW: Was hält zurück?

            4. Faktoren, die zurückhalten (2,6-7)

            6_ Bezüglich der Bedeutung dieser beiden Verse gab und gibt es viele gegensätzliche Auffassungen. Es existieren aber zwei herausragende Faktoren, die, wenn wir sie beachten, zum Finden und Bekräftigen der richtigen Auslegung hilfreich sind. Der erste betrifft die Sache der zurückhaltenden oder hindernden Kräfte in jedem Vers, denn während der Ausdruck bei Bruns, GN, Hoffnung, Zink verschieden übersetzt wird, ist es doch im Grundtext jeweils dasselbe Wort (siehe Albrecht, Einh, Elberf, Interlinear, Jerusalemer, Konkordante, Luther, MNT, Menge, Rev.Elberf, Schlachter, Wilckens, Zürcher). Es besteht jedoch2. Thessalonicher 2,6-7 1166 auch ein ganz entscheidender Unterschied; im ersteren Vers ist katechon sächlich, im letzteren aber – es lautet katechôn – männlichen Geschlechts. Deshalb spricht V. 6 von einer Sache, die zurückhält, aufhält oder hindert (Interlinear, MNT: »das Auf[1]haltende«) und V. 7 von einer Person, einem Aufhaltenden oder Hindernden (Interlinear, MNT: »der Aufhaltende«).

            Das Wort bedeutet »aufhalten, zurückhalten, hemmen, in Banden halten« (Rienecker), vgl. die Verwendung in Lk 4,42. Der zweite Faktor bezieht sich auf die Auslegung, denn was immer das Auftreten des Menschen der Gesetzlosigkeit und die volle Macht der Gesetzlosigkeit zur Zeit von Paulus’ Niederschrift des Briefes zurückgehalten hat, muss es auch in der Zwischenzeit zurück[1]gehalten haben, hält es jetzt zurück, und wird es zurückhalten, bis es weggenommen wird.

            Diese beiden Dinge sind grundlegend, und an ihrem Felsengrund zerschellt schon sehr viel Spekulation.

            Das Wort »jetzt« (nyn) zu Beginn des Verses hat manche Probleme in der Auslegung verursacht. Es ist die Frage, ob es sich auf die Zeit oder die logische Abfolge bezieht. Manche, die das Wörtchen im Gegensatz zu »zu seiner Zeit« sehen, legen es aus als »ihr wisst, was zur gegenwärtigen Zeit ...«; aber dies ist im Allgemeinen Kontext im Licht der oben erwähnten Kriterien kaum aufrecht zu erhalten. Dieser Punkt wird oft zur Stützung des Arguments gebraucht, das zurückhaltende Element sei die Macht des Römischen Reiches gewesen. Während es aber ganz offensichtlich wahr ist, dass Paulus selbst die zurückhaltende Hand Roms gegenüber dem Pöbel erfahren hatte (Apg 18,12; 21,32; 22,25; 23,17), kann man andererseits aber kaum aufrechterhalten, dass infolgedessen die Thessalonicher die römische Macht als das ansehen, was die Offenbarung des Mannes der Gesetzlosigkeit aufhielt.

            Und doch behaupten manche sogar, das »Wissen« um die zurückhaltende Macht Roms ginge über die unmittelbare Anwendung hinaus zur letztendlichen, nämlich in der Wiederentstehung der römischen kaiserlichen Macht, in der Offenbarung des ersten Tieres von Offb 13. Nun, angesichts des engen Bündnisses, ja, der gegenseitigen Abhängigkeit der beiden Tiere würde der Umstand, dass das erste (das kaiserliche Rom) die Aktivitäten, ja sogar das Offenbarwerden des zweiten (des religiösen Bundesgenossen Roms) zurückhalten würde, ein wider sich selbst entzweites Haus bedeuten.

            Außerdem, wenn Rom die zurückhaltende Macht zur Zeit Paulus’ war und es wiederum in der Zukunft sein wird, was hält dann jetzt zurück? Und wie sollte man bei dieser Auslegung die furchtbare Rolle Roms in der Geschichte der frühen Gemeinde erklären? Eine andere von vielen vertretene Auslegung ist die, dass das Zurückhaltende »die obrigkeitlichen Gewalten« sind, weil sie von Gott verordnet sind (Röm 13,1-7). Nun mag es wohl sein, dass Gott solche Gewalten benutzt, aber im Blick auf den Kommentar zu V. 7 ist es unsere Auffassung, dass dies lediglich bedeutet, dass Gewalten Mittel sind, und nicht das Zurückhaltende als solches. Und selbst dann haben solche Mächte nicht immer auf das beschriebene Ziel hin gewirkt, sondern haben oft Böses gefördert und, hinsichtlich der Verantwortung des Menschen vor Gott, der Gesetzlosigkeit den Weg bereitet.

            Wieder ein anderer Auslegungsvorschlag ist, das Gesetz selbst sei das zurückhaltende Element.
            Dies aber würde dem Ausdruck »Gesetzlosigkeit« die Bedeutung beimessen, sich gegen das Gesetz als solches zu richten, sein eigentlicher Sinn aber ist, überhaupt kein Gesetz zu haben. Gesetzlosigkeit ist das Wirken des Eigenwillens, und eben das Prinzip des göttlichen Gesetzes macht die Reaktion des menschlichen Herzens gegen diese Zurückhaltung deutlich. Wenn der Vers als logische Fortsetzung der vorhergehenden Aussage (»dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war«) verstanden wird und »jetzt« (nyn) als »nun«, »nun gut« oder »nun also« aufgefasst wird (diese Verwendung von nyn finden wir oft in der Schrift, und dass es auch hier so verwendet wird, wird nicht nur von Alford, Bloomfield, Bengel und Moffat bekräftigt, sondern seltsamerweise auch aus unvermuteten Winkeln der Gelehrsamkeit), dann ist der Gedankenfluss glatt und der Hinweis auf all die bereits gegebene Information logisch.

            Diese Information schließt dann nicht nur die mündliche Belehrung, sondern auch den Inhalt von Paulus’ erstem Brief an sie ein, und sogar den ersten Teil, dieses Briefes, insoweit dort betont wird, was bereits bekannt war. Durch diese Dinge mussten sie eigentlich wissen (oida), was das Geoffenbart werden des Menschen der Gesetzlosigkeit zurückhielt. Es war ganz einfach die Tatsache, wie Paulus betont hatte, dass sie immer noch hier waren. Der Herr Jesus war offensichtlich noch nicht gekommen, um sie heimzuholen, der Dreh- und Angelpunkt von allem war »die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unser Versammelt werden zu ihm hin«. Dieses Ereignis stand der Wiederaufnahme des in der Prophetie beschriebenen Handelns mit der Erde im Weg; sie konnte nicht erfolgen, solange die Heiligen noch hier waren. Sie mussten erst entrückt, in den Himmel aufgenommen werden. So ist also das zurückhaltende Element die Gesamtheit der Gläubigen auf der Erde. Der Ausdruck »Gemein[1]de« wurde bei dieser Erklärung bewusst vermieden, denn nicht nur spricht die Schrift nicht von der Gemeinde auf der Erde, sondern durch die Verwendung dieses Ausdrucks haben einige auch den Gegnern dieser Auffassung Anlass zur Kritik geliefert; denn »Gemeinde« (ekklêsia) ist weiblichen Geschlechts, während das Wort für das zurückhaltende Element in diesem Vers sächlich ist. Es hieße, die Macht der Gemeinde zu unterschätzen, wenn man – wie manche es tun – glauben würde, sie könne die Pläne des Teufels nicht zurückhalten.

            Denn nicht nur werden die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen, sondern sie ist auch mit dem verbunden, der »alle Gewalt« hat, und der innewohnende Heilige Geist bestimmt ihre Stärke (1Jo 4,4). Die Gemeinde hat unter anderem die Aufgabe, als Salz das Fortschreiten des Verderbens zurückzuhalten und den Triumphzug der Ungerechtigkeit zu hemmen. Das Argument, dass auch Salz seine Kraft verliere, zählt genauso wenig wie der Hinweis auf das oft flackernde Licht des Zeugnisses in einer finsteren Welt. Dies ist das »Zeitalter« der Gemeinde, und solange sie hier ist, erlaubt Gott dem Menschen der Gesetzlosigkeit »seine Zeit« (siehe unten) nicht. »... dass er« (eis to) verweist auf den letztendlichen Zweck, das Ziel des Zurückhaltens. Er besteht darin, dass »er (der Mensch der Gesetzlosigkeit) zu seiner Zeit geoffenbart werde« oder korrekter »zu seiner eigenen (autou) Zeitperiode (oder seinem Zeitpunkt)«. Im Gegensatz zu den Behauptungen einiger Kommentatoren gibt es hinreichende Berechtigung für eine solche Wiedergabe von autou. Kairos (»Zeitpunkt, -periode«) richtet die Aufmerksamkeit auf den Charakter der Zeit, nicht so sehr den Augenblick; siehe 1Tim 6,15 und vgl. Apg 1,7. Wie es für das Erscheinen Christi eine exakte Zeitperiode gab, so gibt es sie auch für den falschen Christus Satans. Er ist nur ein Mensch; Gott bestimmt die ihm erlaubte Zeit. 7_Wir kommen jetzt zur Frage des »Aufhaltenden« oder »Hinderers«, unterschieden von dem, »was aufhält« oder zurückhält« in V. 6. »Denn« verweist auf die Erklärung des letzten Teils des vorher[1]gehenden Verses: »... auf dass er zu seiner Zeit geoffenbart werde.« Obgleich die beiden Aspekte des Zurückhaltens sich in dem unterscheiden, was sie jeweils zurückhalten, so besteht doch die entscheidende Verbindung darin, dass beide entfernt werden müssen, ehe der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart wird (siehe den Beginn von V. 8).

            In »das Geheimnis der Gesetzlosigkeit« steht im Grundtext anomia, das gleiche Wort wie in V. 3. Unglücklicherweise verdunkeln Albrecht, Bruns, Elberf, GN, Hoffnung, Interlinear, Luther ’12 und ’56, Schlachter, Zink durch die Verwendung von jeweils zwei verschiedenen Wörter die Fortführung des Gedankens der Gesetzlosigkeit (siehe auch zu »der Gesetzlose« in V. 8). Ein Geheimnis in der Schrift wird in Röm 16,25 klar als etwas erklärt, das bisher verborgen war, und jetzt ausschließlich durch Offenbarung bekannt gemacht worden ist.
            Beispiele dafür sind:
            das Einssein von Christus und der Gemeinde (Eph 5,32),
            das Geheimnis der Gottseligkeit (1Tim 3,16);
            das Geheimnis des Glaubens (1Tim 3,9);
            die Verwandlung bei der Entrückung (1Kor 15,51).

            Hier ist es das Geheimnis, das verborgene Wirken der Gesetzlosigkeit, das von Gott durch Seinen Knecht Paulus bekannt gemacht wurde; später werden dessen Ziel und Anstifter enthüllt (V. 8-10).
            Es ist ernüchternd zu erfahren, dass bereits zu einem so frühen Zeitpunkt wie den Tagen des Apostels dieses verborgene System der Gesetzlosigkeit wirksam war. Das Geheimnis, sein verborgenes Wirken, wird kontrastiert mit seiner vollen Entfaltung in der schlussendlichen Offenbarung des Menschen der Gesetzlosigkeit. Worin besteht dieses verborgene Wirken?
            Das Gleichnis vom Sauerteig in Mt 13,33 zeigt die verdeckte, aber kontinuierliche Wirksamkeit in der Sphäre des äußeren Bekenntnisses, mit dem Ziel, das Ganze zu verderben.

            Der Apostel Paulus hatte von solch heimtückischen Aktivitäten in Apg 20,28-30 gesprochen (»... Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger ab[1]zuziehen hinter sich her.«) Diese Anfänge der Wirksamkeit des Sauerteigs zeigen Charakterzüge, die identisch sind mit dem, was in seiner vollen Entfaltung dem Wirken des Menschen der Gesetzlosigkeit, so offensichtlich ist. Er ist geprägt von eigenwilliger Gier nach Selbsterhöhung. Und genau dies ist es auch, was wir auch in den verderblichen Umtrieben der falschen Lehrer in Apg 20 sehen; sie waren gierig nach einer hohen Stellung und nach Nachfolgern.

            Dies schlich sich in Ephesus heimlich ein, entwickelte sich, wie wir es im Nikolaitentum in Offb 2,6 sehen, und erweiterte sich schließlich zu einer Lehre in Offb 2,15. In diese Richtung zielt auch der Geist eines Diotrephes in 3 Jo, das Ziel der Gnostiker in Kolossä, und das verführerische Element, wovor Paulus Timotheus warnt: »... die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen.« Es ist der Mensch, inthronisiert in einer Sphäre der Religion, sei es nun in der Christenheit ganz allgemein oder in den Sekten des Ostens. Es geht um ein Ziel (die Tricks, der Betrug, menschliche Vernunftschlüsse, Zeichen und Wunder sind nur Mittel zum Zweck) und das ist die Erhöhung eines Menschen. Und doch ist selbst dies noch Betrug, das eigentliche Ziel ist die weltweite Anbetung Satans selbst, denn Satan steht hinter all dem und verfolgt selbstsüchtig seine eigenen Ziele. Der Mensch ist lediglich das betrogene Werkzeug zum Versuch der Befriedigung des ungeheuerlichen Ehrgeizes Satans, der sich in seinem Herzen vor Beginn der Zeit erhoben hatte:

            »Ich will mich gleichmachen dem Höchsten« (Jes 14,14). Das ist das Geheimnis, nun in all seiner nackten Abscheulichkeit enthüllt. Unter der souveränen Hand Gottes wird die sich auftürmende Flutwelle und ihr Tempo zurückgehalten, gehindert, nicht wie in V. 6 durch eine Sache, die aufhält, sondern hier durch eine Person.

            Diese Person hielt nicht nur zurück, als der Brief geschrieben wurde, sondern hat es seitdem auch weiterhin getan, und wird es weiterhin tun, »bis er aus dem Wege ist«, oder »bis er aus der Mitte genommen ist« (Interlinear).
            Es gibt einige Einwände gegen diese Übersetzung von ek mesou genêtai,
            hauptsächlich aufgrund dessen, dass genêtai nicht als »genommen« übersetzt werden kann. Aber wie William Kelly aufzeigt und von Gelehrten wie Alford und Bloomfield unterstützt wird, ist der Einwand unbegründet. Obwohl Kelly ausführliche Beweise für die Korrektheit dieser Übersetzung liefert und zeigt, dass sie mit dem Gebrauch des Griechischen sehr wohl übereinstimmt, sind wir bei der Angelegenheit nicht ausschließlich auf die Grammatik angewiesen, denn wir haben auch das Zeugnis der Verwendung im NT, wo ek mesou mit seinen verschiedenen Zeitwörtern ohne Ausnahme »Wegnahme aus dem Weg (oder aus der Mitte)« bedeutet, z.B. Kol 2,14 êrken ek tou mesou, wo êrken Perfekt von airô (tragen oder emporheben) mit ek tou mesou verbunden wird, um die Bedeutung von »hat er sie aus der Mitte weggenommen« zu vermitteln. Aber noch gewichtiger ist der Sinn des Ausdrucks im Textzusammenhang.

            Der Gebrauch von »jetzt« (arti), besser übersetzt mit »jetzt gerade«, deutet an, dass es ein für eine Zeit wirksames Element der Hinderung gibt, das weggenommen werden könnte. »Bis« (heôs) macht die Möglichkeit zu einer zukünftigen Gewissheit, dass jemand im Weg stand, der aus dem Weg genommen werden würde, das ist ganz augenfällig der Punkt. Bevor wir uns von Fragen der Grammatik wieder abwenden, sollten wir noch kurz darauf hinweisen, dass das Wörtchen »nur« (monon) hier zur Erregung der Aufmerksamkeit eingefügt ist; vgl. seine Verwendung in Gal 2,10; 6,12.

            Wer also ist die Person, die zurückhält?
            Niemand anders als der Heilige Geist Gottes.

            Die Offenbarung des Menschen der Gesetzlosigkeit wird von der fortgesetzten Anwesenheit der Gläubigen des Gemeindezeitalters auf der Erde aufgehalten,
            und das verborgene Wirken der Gesetzlosigkeit wird von der Gegenwart des Heiligen Geistes auf der Erde und im Gläubigen zurückgehalten;
            beide müssen aus dem Weg genommen werden, ehe der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart wird.
            Das Ereignis, das dies bewirkt, ist die Entrückung, denn dann werden die Heiligen des Gemeindezeitalters in die Herrlichkeit aufgenommen, und der Heilige Geist wird, da das Ziel Seiner Anwesenheit erreicht ist, zurückgezogen werden, um wiederum so unter den Menschen zu wirken, wie Er es in alttestamentlichen Zeiten getan hatte.

            Es ist von nicht geringer Bedeutung, dass wir einerseits den Heiligen Geist bei den Versammlungen in Offb. 2; 3 stark im Vordergrund sehen, andererseits aber, nachdem in Offb 4 symbolisch von der Entrückung (eine im Himmel aufgetane Tür) die Rede war, Er in diesem Buch bis zum Ende kaum noch erwähnt wird. Wenn das Zurückhaltende (V. 6) und der Zurückhaltende (V. 7) von der Erde verschwunden sind, wird die Gesetzlosigkeit nichts Verborgenes mehr sein, das nur unter göttlicher Hemmung und Hinderung bedingt wirken kann. Nun werden die Schleusen des Bösen weit geöffnet werden, um das Herz des Menschen, von Gott ganz sich selbst überlassen, deutlich an den Pranger zu stellen; und der Mensch nach der Wahl Satans wird in seiner furchtbaren Rolle geoffenbart werden. Es ist uns bewusst, dass im Lauf der Jahre viele andere zurückhaltende Kräfte angeführt wurden, die die V. 6-7 erklären sollen. Aber fast alle halten den oben erwähnten Kriterien nicht stand. Es gibt keine zwei anderen Kräfte, die allen erwähnten Anforderungen entsprechen. Was wir haben, ist Gott in Seiner eigenen Macht, der in Seinen eigenen geliebten Kindern wirkt, und zwar bis zu Seiner von Ihm selbst bestimmten Zeit.

            Im Herrn Jesus Christus
            Hans Peter Wepf
            1. Mose 15.6

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            • #7
              AW: Was hält zurück?

              Diese Übersetzung wäre angemessen:

              JAN 2 Thessalonians 2:7 °denn das Geheimnis ist bereits am Wirken, das der Gesetzlosigkeit; nur ist der, der jetzt zurückhält, bis er sich mitten herausbegeben hat;
              Das ist angemessen für den Heiligen Geist : er sich herausbegeben hat!
              Unangemessen ist diese:

              EIN 2 Thessalonians 2:7 Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk; nur muß erst der beseitigt werden, der sie bis jetzt noch zurückhält.

              Wer beseitigt den HEILIGEN GEIST?

              Fast alle obigen Übersetzungen klingen so ähnlich , entweder wußten die nicht von wem sie schreiben , oder wir verstehen das falsch. Oder?

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              • #8
                AW: Was hält zurück?

                2. Thessalonicher 2,7
                τὸ γὰρ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας· μόνονκατέχων ἄρτι, ἕως ἐκ μέσου γένηται,
                Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam;nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält,aus dem Weg ist;

                • μυστήριον mystērion

                  Denn schon ist das

                  Geheimnis

                  der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;





                  μυστήριον mystērion Geheimnis
                  Substantiv, Nominativ, Singular, neutrisch
                  • EWNT Mysterium; Geheimnis
                  • Bauer/Aland Geheimnis; Geheimlehre
                  • LSJ mystery; secret rite; the mysteries

                • ἤδη ēdē

                  Denn

                  schon

                  ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;





                  ἤδη ēdē schon; jetzt schon
                  Adverb
                • ἐνεργεῖται energeitai

                  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit

                  wirksam;

                  nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;





                  ἐνεργεῖται energeitai tun; wirken; aktiv sein
                  Verb, Präsens, Medium, Indikativ, 3. Person, Singular
                  • EWNT wirken
                  • Bauer/Aland wirksam sein; sich als wirksam erweisen; sich betätigen; wirken; bewirken
                  • LSJ to be in action; activity, operate; action

                • ἀνομίας anomias

                  Denn schon ist das Geheimnis der

                  Gesetzlosigkeit

                  wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;





                  ἀνομίας anomias Gesetzlosigkeit; Verhalten gegen das Gesetz
                  Substantiv, Genitiv, Singular, feminin
                  • EWNT Gesetzlosigkeit; Gesetzwidrigkeit
                  • Bauer/Aland Gesetzlosigkeit
                  • LSJ lawlessness, lawless conduct

                • μόνον monon

                  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam;

                  nur

                  offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;





                  μόνον monon nur; allein; einzig
                  Adverb
                • κατέχων katechōn

                  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt

                  zurückhält,

                  aus dem Weg ist;





                  κατέχων katechōn festhalten; zurückhalten; zuhalten auf
                  Verb, Präsens, Aktiv, Partizip, Singular, Nominativ, maskulin
                  • EWNT festhalten; zurückhalten
                  • Bauer/Aland aufhalten; zurückhalten; hemmen; niederhalten; unterdrücken; festhalten; besitzen; in Besitz nehmen; einnehmen; gebunden sein; daraufzuhalten; hinfahren; hinsteuern
                  • LSJ

                • ἄρτι arti

                  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher

                  jetzt

                  zurückhält, aus dem Weg ist;





                  ἄρτι arti jetzt
                  Adverb
                • μέσου mesou

                  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus

                  dem Weg

                  ist;





                  μέσου mesou Mitte
                  Adjektiv, Genitiv, Singular, neutrisch
                  • EWNT in der Mitte; mitten; inmitten; zwischen
                  • Bauer/Aland in der Mitte befindlich; mitten
                  • LSJ middle, in the middle

                • γένηται genētai

                  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg

                  ist;







                  γένηται genētai geschehen; werden (zu); gelangen; sein; entstehen; geschaffen werden
                  Verb, Aorist, Medium, Konjunktiv, 3. Perso

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                • #9
                  AW: Was hält zurück?

                  Lieber Bruder Bobby

                  Es ist bemerkenswert, wie unterschiedlich man ein griechisches Wort je nach dem Zusammenhang; Sprachempfinden; Textverständnis usw.. übersetzen kann.

                  Erweitertes Strong-Lexikon
                  Statistik μέσος (mesos) : mitten

                  Vorkommen: 55; Stellen: 44; Übersetzungen: 11
                  • inmitten (19x in 10 Stellen)
                  • mitten (12x in 12 Stellen)
                  • Mitte (10x in 10 Stellen)
                  • die..Mitte (3x in 3 Stellen)
                  • Mitternacht (2x in 2 Stellen)
                  • der..Mitte (2x in 2 Stellen)
                  • mitten..unter (2x in 2 Stellen)
                  • zwischen (2x in 1 Stellen)
                  • Weg (1x in 1 Stelle)
                  • ihnen (1x in 1 Stelle)
                  • in..der..Mitte (1x in 1 Stelle)
                  Im Herrn Jesus Christus
                  Hans Peter Wepf
                  1. Mose 15.6

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                  • #10
                    AW: Was hält zurück?

                    <lemma = lbs/el/μέσος>

                    Mt 10,16 Ἰδοὺ ἐγὼ ἀποστέλλω ὑμᾶς ὡς πρόβατα ἐν μέσῳ λύκων· γίνεσθε οὖν φρόνιμοι ὡς οἱ ὄφεις καὶ ἀκέραιοι ὡς αἱ περιστεραί. Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben.
                    Mt 13,25 ἐν δὲ τῷ καθεύδειν τοὺς ἀνθρώπους ἦλθεν αὐτοῦ ὁ ἐχθρὸς καὶ ἐπέσπειρεν ζιζάνια ἀνὰ μέσον τοῦ σίτου καὶ ἀπῆλθεν. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg.
                    Mt 13,49 οὕτως ἔσται ἐν τῇ συντελείᾳ τοῦ αἰῶνος· ἐξελεύσονται οἱ ἄγγελοι καὶ ἀφοριοῦσιν τοὺς πονηροὺς ἐκ μέσου τῶν δικαίων So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: Die Engel werden hinausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern
                    Mt 14,6 Γενεσίοις δὲ γενομένοις τοῦ Ἡρῴδου ὠρχήσατο ἡ θυγάτηρ τῆς Ἡρῳδιάδος ἐν τῷ μέσῳ καὶ ἤρεσεν τῷ Ἡρῴδῃ, Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, und sie gefiel dem Herodes.
                    Mt 18,2 καὶ προσκαλεσάμενος παιδίον ἔστησεν αὐτὸ ἐν μέσῳ αὐτῶν Und als Jesus ein Kind herbeigerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte
                    Mt 18,20 οὗ γάρ εἰσιν δύο ἢ τρεῖς συνηγμένοι εἰς τὸ ἐμὸν ὄνομα, ἐκεῖ εἰμι ἐν μέσῳ αὐτῶν. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
                    Mt 25,6 μέσης δὲ νυκτὸς κραυγὴ γέγονεν· ἰδοὺ ὁ νυμφίος, ἐξέρχεσθε εἰς ἀπάντησιν [αὐτοῦ]. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm entgegen!
                    Mk 3,3 καὶ λέγει τῷ ἀνθρώπῳ τῷ τὴν ξηρὰν χεῖρα ἔχοντι· ἔγειρε εἰς τὸ μέσον. Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und tritt in die Mitte!
                    Mk 6,47 Καὶ ὀψίας γενομένης ἦν τὸ πλοῖον ἐν μέσῳ τῆς θαλάσσης, καὶ αὐτὸς μόνος ἐπὶ τῆς γῆς. Und als es Abend geworden, war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Land.
                    Mk 7,31 Καὶ πάλιν ἐξελθὼν ἐκ τῶν ὁρίων Τύρου ἦλθεν διὰ Σιδῶνος εἰς τὴν θάλασσαν τῆς Γαλιλαίας ἀνὰ μέσον τῶν ὁρίων Δεκαπόλεως. Und er verließ das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Zehnstädtegebiet.
                    Mk 9,36 καὶ λαβὼν παιδίον ἔστησεν αὐτὸ ἐν μέσῳ αὐτῶν καὶ ἐναγκαλισάμενος αὐτὸ εἶπεν αὐτοῖς· Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte; und er nahm es in seine Arme und sprach zu ihnen:
                    Mk 14,60 Καὶ ἀναστὰς ὁ ἀρχιερεὺς εἰς μέσον ἐπηρώτησεν τὸν Ἰησοῦν λέγων· οὐκ ἀποκρίνῃ οὐδὲν τί οὗτοί σου καταμαρτυροῦσιν; Und der Hohe Priester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich?
                    Lk 2,46 καὶ ἐγένετο μετὰ ἡμέρας τρεῖς εὗρον αὐτὸν ἐν τῷ ἱερῷ καθεζόμενον ἐν μέσῳ τῶν διδασκάλων καὶ ἀκούοντα αὐτῶν καὶ ἐπερωτῶντα αὐτούς· Und es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte.
                    Lk 4,30 αὐτὸς δὲ διελθὼν διὰ μέσου αὐτῶν ἐπορεύετο. Er aber schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg.
                    Lk 4,35 καὶ ἐπετίμησεν αὐτῷ ὁ Ἰησοῦς λέγων· φιμώθητι καὶ ἔξελθε ἀπʼ αὐτοῦ. καὶ ῥῖψαν αὐτὸν τὸ δαιμόνιον εἰς τὸ μέσον ἐξῆλθεν ἀπʼ αὐτοῦ μηδὲν βλάψαν αὐτόν. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und als der Dämon ihn mitten unter sie geworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihm Schaden zu tun.
                    Lk 5,19 καὶ μὴ εὑρόντες ποίας εἰσενέγκωσιν αὐτὸν διὰ τὸν ὄχλον, ἀναβάντες ἐπὶ τὸ δῶμα διὰ τῶν κεράμων καθῆκαν αὐτὸν σὺν τῷ κλινιδίῳ εἰς τὸ μέσον ἔμπροσθεν τοῦ Ἰησοῦ. Und da sie nicht fanden, auf welchem Weg sie ihn hineinbringen sollten, wegen der Volksmenge, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinab mit dem Bett in die Mitte vor Jesus.
                    Lk 6,8 αὐτὸς δὲ ᾔδει τοὺς διαλογισμοὺς αὐτῶν, εἶπεν δὲ τῷ ἀνδρὶ τῷ ξηρὰν ἔχοντι τὴν χεῖρα· ἔγειρε καὶ στῆθι εἰς τὸ μέσον· καὶ ἀναστὰς ἔστη. Er aber kannte ihre Überlegungen und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Er aber stand auf und stellte sich hin.
                    Lk 8,7 καὶ ἕτερον ἔπεσεν ἐν μέσῳ τῶν ἀκανθῶν, καὶ συμφυεῖσαι αἱ ἄκανθαι ἀπέπνιξαν αὐτό. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und indem die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es.
                    Lk 10,3 ὑπάγετε· ἰδοὺ ἀποστέλλω ὑμᾶς ὡς ἄρνας ἐν μέσῳ λύκων. Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.
                    Lk 17,11 Καὶ ἐγένετο ἐν τῷ πορεύεσθαι εἰς Ἰερουσαλὴμ καὶ αὐτὸς διήρχετο διὰ μέσον Σαμαρείας καὶ Γαλιλαίας. Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, dass er mitten durch eine Gegend zwischen Samaria und Galiläa ging.
                    Lk 21,21 τότε οἱ ἐν τῇ Ἰουδαίᾳ φευγέτωσαν εἰς τὰ ὄρη καὶ οἱ ἐν μέσῳ αὐτῆς ἐκχωρείτωσαν καὶ οἱ ἐν ταῖς χώραις μὴ εἰσερχέσθωσαν εἰς αὐτήν, Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, und die, die in seiner Mitte sind, daraus fortgehen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen.
                    Lk 22,27 τίς γὰρ μείζων, ὁ ἀνακείμενος ἢ ὁ διακονῶν; οὐχὶ ὁ ἀνακείμενος; ἐγὼ δὲ ἐν μέσῳ ὑμῶν εἰμι ὡς ὁ διακονῶν. Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.
                    Lk 22,55 περιαψάντων δὲ πῦρ ἐν μέσῳ τῆς αὐλῆς καὶ συγκαθισάντων ἐκάθητο ὁ Πέτρος μέσος αὐτῶν. Als sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus in ihre Mitte.
                    Lk 23,45 τοῦ ἡλίου ἐκλιπόντος, ἐσχίσθη δὲ τὸ καταπέτασμα τοῦ ναοῦ μέσον. da sich die Sonne verfinsterte; der Vorhang des Tempels aber riss mitten entzwei.
                    Lk 24,36 Ταῦτα δὲ αὐτῶν λαλούντων αὐτὸς ἔστη ἐν μέσῳ αὐτῶν καὶ λέγει αὐτοῖς· εἰρήνη ὑμῖν. Während sie aber dies redeten, stand er selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!
                    Joh 1,26 ἀπεκρίθη αὐτοῖς ὁ Ἰωάννης λέγων· ἐγὼ βαπτίζω ἐν ὕδατι· μέσος ὑμῶν ἕστηκεν ὃν ὑμεῖς οὐκ οἴδατε, Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt,
                    Joh 8,3 Ἄγουσιν δὲ οἱ γραμματεῖς καὶ οἱ Φαρισαῖοι γυναῖκα ἐπὶ μοιχείᾳ κατειλημμένην καὶ στήσαντες αὐτὴν ἐν μέσῳ Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte
                    Joh 8,9 οἱ δὲ ἀκούσαντες ἐξήρχοντο εἷς καθʼ εἷς ἀρξάμενοι ἀπὸ τῶν πρεσβυτέρων καὶ κατελείφθη μόνος καὶ ἡ γυνὴ ἐν μέσῳ οὖσα. Als sie aber dies hörten, gingen sie, einer nach dem anderen, hinaus, angefangen von den Älteren; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand.
                    Joh 19,18 ὅπου αὐτὸν ἐσταύρωσαν, καὶ μετʼ αὐτοῦ ἄλλους δύο ἐντεῦθεν καὶ ἐντεῦθεν, μέσον δὲ τὸν Ἰησοῦν. wo sie ihn kreuzigten, und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte.
                    Joh 20,19 Οὔσης οὖν ὀψίας τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ τῇ μιᾷ σαββάτων καὶ τῶν θυρῶν κεκλεισμένων ὅπου ἦσαν οἱ μαθηταὶ διὰ τὸν φόβον τῶν Ἰουδαίων, ἦλθεν ὁ Ἰησοῦς καὶ ἔστη εἰς τὸ μέσον καὶ λέγει αὐτοῖς· εἰρήνη ὑμῖν. Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!
                    Joh 20,26 Καὶ μεθʼ ἡμέρας ὀκτὼ πάλιν ἦσαν ἔσω οἱ μαθηταὶ αὐτοῦ καὶ Θωμᾶς μετʼ αὐτῶν. ἔρχεται ὁ Ἰησοῦς τῶν θυρῶν κεκλεισμένων καὶ ἔστη εἰς τὸ μέσον καὶ εἶπεν· εἰρήνη ὑμῖν. Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede euch!
                    Apg 1,15 Καὶ ἐν ταῖς ἡμέραις ταύταις ἀναστὰς Πέτρος ἐν μέσῳ τῶν ἀδελφῶν εἶπεν· ἦν τε ὄχλος ὀνομάτων ἐπὶ τὸ αὐτὸ ὡσεὶ ἑκατὸν εἴκοσι· Und in diesen Tagen stand Petrus in der Mitte der Brüder auf und sprach – und es war eine Menge von etwa hundertzwanzig Personen beisammen –:
                    Apg 1,18 οὗτος μὲν οὖν ἐκτήσατο χωρίον ἐκ μισθοῦ τῆς ἀδικίας καὶ πρηνὴς γενόμενος ἐλάκησεν μέσος καὶ ἐξεχύθη πάντα τὰ σπλάγχνα αὐτοῦ· Dieser nun hat zwar von dem Lohn der Ungerechtigkeit einen Acker erworben, ist aber kopfüber gestürzt, mitten entzweigeborsten, und alle seine Eingeweide sind ausgeschüttet worden.
                    Apg 2,22 Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, ἀκούσατε τοὺς λόγους τούτους· Ἰησοῦν τὸν Ναζωραῖον, ἄνδρα ἀποδεδειγμένον ἀπὸ τοῦ θεοῦ εἰς ὑμᾶς δυνάμεσιν καὶ τέρασιν καὶ σημείοις οἷς ἐποίησεν διʼ αὐτοῦ ὁ θεὸς ἐν μέσῳ ὑμῶν καθὼς αὐτοὶ οἴδατε, Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst –
                    Apg 4,7 καὶ στήσαντες αὐτοὺς ἐν τῷ μέσῳ ἐπυνθάνοντο· ἐν ποίᾳ δυνάμει ἢ ἐν ποίῳ ὀνόματι ἐποιήσατε τοῦτο ὑμεῖς; Und nachdem sie sie in die Mitte gestellt hatten, fragten sie: In welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr dies getan?
                    Apg 17,22 Σταθεὶς δὲ [ὁ] Παῦλος ἐν μέσῳ τοῦ Ἀρείου πάγου ἔφη· ἄνδρες Ἀθηναῖοι, κατὰ πάντα ὡς δεισιδαιμονεστέρους ὑμᾶς θεωρῶ. Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Männer von Athen, ich sehe, dass ihr in jeder Beziehung den Göttern sehr ergeben seid.
                    Apg 17,33 οὕτως ὁ Παῦλος ἐξῆλθεν ἐκ μέσου αὐτῶν. So ging Paulus aus ihrer Mitte fort.
                    Apg 23,10 Πολλῆς δὲ γινομένης στάσεως φοβηθεὶς ὁ χιλίαρχος μὴ διασπασθῇ ὁ Παῦλος ὑπʼ αὐτῶν ἐκέλευσεν τὸ στράτευμα καταβὰν ἁρπάσαι αὐτὸν ἐκ μέσου αὐτῶν ἄγειν τε εἰς τὴν παρεμβολήν. Als aber ein großer Zwiespalt entstand, fürchtete der Oberste, Paulus würde von ihnen zerrissen, und befahl, dass die Truppen hinabgingen und ihn aus ihrer Mitte wegrissen und in das Lager führten.
                    Apg 26,13 ἡμέρας μέσης κατὰ τὴν ὁδὸν εἶδον, βασιλεῦ, οὐρανόθεν ὑπὲρ τὴν λαμπρότητα τοῦ ἡλίου περιλάμψαν με φῶς καὶ τοὺς σὺν ἐμοὶ πορευομένους. sah ich mitten am Tag auf dem Weg, König, vom Himmel her ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich und die, die mit mir reisten, umstrahlte.
                    Apg 27,21 Πολλῆς τε ἀσιτίας ὑπαρχούσης τότε σταθεὶς ὁ Παῦλος ἐν μέσῳ αὐτῶν εἶπεν· ἔδει μέν, ὦ ἄνδρες, πειθαρχήσαντάς μοι μὴ ἀνάγεσθαι ἀπὸ τῆς Κρήτης κερδῆσαί τε τὴν ὕβριν ταύτην καὶ τὴν ζημίαν. Und als man lange Zeit ohne Speise geblieben war, da stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: Männer! Man hätte mir freilich gehorchen und nicht von Kreta abfahren und dieses Unglück und den Schaden vermeiden sollen.
                    Apg 27,27 Ὡς δὲ τεσσαρεσκαιδεκάτη νὺξ ἐγένετο διαφερομένων ἡμῶν ἐν τῷ Ἀδρίᾳ, κατὰ μέσον τῆς νυκτὸς ὑπενόουν οἱ ναῦται προσάγειν τινὰ αὐτοῖς χώραν. Als aber die vierzehnte Nacht gekommen war und wir im Adriatischen Meer umhertrieben, meinten gegen Mitternacht die Matrosen, dass sich ihnen Land näherte.
                    1 Kor 5,2 καὶ ὑμεῖς πεφυσιωμένοι ἐστὲ καὶ οὐχὶ μᾶλλον ἐπενθήσατε, ἵνα ἀρθῇ ἐκ μέσου ὑμῶν ὁ τὸ ἔργον τοῦτο πράξας; Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht etwa Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!
                    1 Kor 6,5 πρὸς ἐντροπὴν ὑμῖν λέγω. οὕτως οὐκ ἔνι ἐν ὑμῖν οὐδεὶς σοφός, ὃς δυνήσεται διακρῖναι ἀνὰ μέσον τοῦ ἀδελφοῦ αὐτοῦ; Zur Beschämung sage ich es euch. Also gar kein Weiser ist unter euch, der zwischen Bruder und Bruder entscheiden kann?
                    2 Kor 6,17 διὸ ἐξέλθατε ἐκ μέσου αὐτῶν καὶ ἀφορίσθητε, λέγει κύριος, καὶ ἀκαθάρτου μὴ ἅπτεσθε· κἀγὼ εἰσδέξομαι ὑμᾶς Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab!, spricht der Herr. Und rührt Unreines nicht an! Und ich werde euch annehmen
                    Phil 2,15 ἵνα γένησθε ἄμεμπτοι καὶ ἀκέραιοι, τέκνα θεοῦ ἄμωμα μέσον γενεᾶς σκολιᾶς καὶ διεστραμμένης, ἐν οἷς φαίνεσθε ὡς φωστῆρες ἐν κόσμῳ, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmels- lichter in der Welt,
                    Kol 2,14 ἐξαλείψας τὸ καθʼ ἡμῶν χειρόγραφον τοῖς δόγμασιν ὃ ἦν ὑπεναντίον ἡμῖν, καὶ αὐτὸ ἦρκεν ἐκ τοῦ μέσου προσηλώσας αὐτὸ τῷ σταυρῷ· Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte;
                    1 Thess 2,7 δυνάμενοι ἐν βάρει εἶναι ὡς Χριστοῦ ἀπόστολοι, ἀλλʼ ἐγενήθημεν νήπιοι ἐν μέσῳ ὑμῶν. ὡς ἐὰν τροφὸς θάλπῃ τὰ ἑαυτῆς τέκνα, obwohl wir als Christi Apostel gewichtig hätten auftreten können; sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.
                    2 Thess 2,7
                    τὸ γὰρ μυστήριον ἤδη ἐνεργεῖται τῆς ἀνομίας· μόνον ὁ κατέχων ἄρτι ἕως ἐκ μέσου γένηται.
                    Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;
                    Hebr 2,12 λέγων· ἀπαγγελῶ τὸ ὄνομά σου τοῖς ἀδελφοῖς μου, ἐν μέσῳ ἐκκλησίας ὑμνήσω σε, indem er spricht: »Kundtun will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Gemeinde will ich dir lobsingen.«
                    Offb 1,13 καὶ ἐν μέσῳ τῶν λυχνιῶν ὅμοιον υἱὸν ἀνθρώπου ἐνδεδυμένον ποδήρη καὶ περιεζωσμένον πρὸς τοῖς μαστοῖς ζώνην χρυσᾶν. und inmitten der Leuchter einen, gleich einem Menschensohn, bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand, und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel,
                    Offb 2,1 Τῷ ἀγγέλῳ τῆς ἐν Ἐφέσῳ ἐκκλησίας γράψον· Τάδε λέγει ὁ κρατῶν τοὺς ἑπτὰ ἀστέρας ἐν τῇ δεξιᾷ αὐτοῦ, ὁ περιπατῶν ἐν μέσῳ τῶν ἑπτὰ λυχνιῶν τῶν χρυσῶν· Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Dies sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:
                    Offb 4,6 καὶ ἐνώπιον τοῦ θρόνου ὡς θάλασσα ὑαλίνη ὁμοία κρυστάλλῳ. Καὶ ἐν μέσῳ τοῦ θρόνου καὶ κύκλῳ τοῦ θρόνου τέσσαρα ζῷα γέμοντα ὀφθαλμῶν ἔμπροσθεν καὶ ὄπισθεν. Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und inmitten des Thrones und rings um den Thron vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten.
                    Offb 5,6 Καὶ εἶδον ἐν μέσῳ τοῦ θρόνου καὶ τῶν τεσσάρων ζῴων καὶ ἐν μέσῳ τῶν πρεσβυτέρων ἀρνίον ἑστηκὸς ὡς ἐσφαγμένον ἔχων κέρατα ἑπτὰ καὶ ὀφθαλμοὺς ἑπτὰ οἵ εἰσιν τὰ [ἑπτὰ] πνεύματα τοῦ θεοῦ ἀπεσταλμένοι εἰς πᾶσαν τὴν γῆν. Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet, das sieben Hörner und sieben Augen hatte; dies sind die sieben Geister Gottes, ausgesandt über die ganze Erde.
                    Offb 6,6 καὶ ἤκουσα ὡς φωνὴν ἐν μέσῳ τῶν τεσσάρων ζῴων λέγουσαν· χοῖνιξ σίτου δηναρίου καὶ τρεῖς χοίνικες κριθῶν δηναρίου, καὶ τὸ ἔλαιον καὶ τὸν οἶνον μὴ ἀδικήσῃς. Und ich hörte etwas wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar! Und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!
                    Offb 7,17 ὅτι τὸ ἀρνίον τὸ ἀνὰ μέσον τοῦ θρόνου ποιμανεῖ αὐτοὺς καὶ ὁδηγήσει αὐτοὺς ἐπὶ ζωῆς πηγὰς ὑδάτων, καὶ ἐξαλείψει ὁ θεὸς πᾶν δάκρυον ἐκ τῶν ὀφθαλμῶν αὐτῶν. denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie hüten und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.
                    Offb 22,2 ἐν μέσῳ τῆς πλατείας αὐτῆς καὶ τοῦ ποταμοῦ ἐντεῦθεν καὶ ἐκεῖθεν ξύλον ζωῆς ποιοῦν καρποὺς δώδεκα, κατὰ μῆνα ἕκαστον ἀποδιδοῦν τὸν καρπὸν αὐτοῦ, καὶ τὰ φύλλα τοῦ ξύλου εἰς θεραπείαν τῶν ἐθνῶν. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen.

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