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Levi

„Simeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge der Gewalttat ihre Waffen. Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erschlagen und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt. Verflucht sei ihr Zorn, denn er war gewalttätig, und ihr Grimm, denn er war grausam! Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel.“ (1Mo 49,5–7)

Apostolic Bible


Diese beiden   Söhne Jakobs  Seimeon und Levi waren  verbündetete im  Bösen.
 Im "Segen Jakobs" spricht Jakob diese beiden Brüder nicht einmal dirket an. Er spricht in der Dritten Person über sie. ..

Böse sind Menschen, die eine eigene  Gerechtigkeit aufrichten

Die beiden Brüder hatten  sich lieb aber ihre Liebe  ist teuflisch entartet, Sie war das Gegenteil von Ps 133.
 Erst dier Nachfahren von Levi  haben dann ihre  falsche liebe in ein Liebe zu Jehova geändert und haben das in Gehorsam bewiesen..- Liebe ohne Gehorsam zu Gott ist immer Perversion.

2. Mo 32,26 Und Mose stellte sich auf im Tore des Lagers und sprach: Her zu mir, wer für Jehova ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis.



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Simeon und Levi

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Der zweite Segensspruch Jakobs ist vom Aufbau her dem ersten sehr ähnlich, weil wir erneut wieder dem Motiv der Schuld und Strafe begegnen. Während Ruben seine Begierde nicht im Zaum behalten konnte und mit Bilha Ehebruch trieb, haben sich Simeon und Levi einer öffentlichen Gewalttat an den Bürgern von Sichem schuldig gemacht. Jakob spielt somit zum zweiten Mal auf eine frühere Begebenheit aus sei-nem Leben an. Diese Begebenheit wird ausführlich in 1. Mose 34 beschrieben. Dina, die Tochter Jakobs wurde durch den Sohn des Landesfürsten von Sichem entehrt. Er wollte sie gerne zu seiner Frau haben und machte darum den Vorschlag, daß sich die Söhne Jakobs mit den Bürgern von Sichem verschwägern soll-ten. Hierauf antworteten die Söhne Jakobs betrüglich, indem sie sagten, daß dies nur möglich sei, wenn sich die Männer von Sichem beschneiden lassen würden. Diese Beschneidung fand dann auch statt und als die Männer von Sichem infolge dieses Eingriffs ernsthaft geschwächt waren, wurden sie plötzlich durch Sirneon und Levi überfallen und getötet. Danach wurde die Stadt geplündert und die Söhne Jakobs zogen mit reicher Beute davon. Das Kapitel endet rnit einem Protest Jakobs gegen dieses Vorgehen. Er sagt zu Simeon und Levi, daß sie ihn ins Unglück gestürtzt haben, doch sie rechtfertigen sich mit den Worten: "Sollte man unsere Schwester wie eine Hure behandeln?" (i. Mose 34,31).

In 1. Mose 49 kommt Jakob darauf zurück und nimmt noch einmal ganz deutlich Abstand von der Ge-walttätigkeit seiner beiden Söhne. Sie waren Brüder in dieser bösen Sache (Vers 5a). Simeon der zweite und Levi der dritte Sohn Leas waren natürlich Brüder im wörtlichen Sinn. Aber dies meint hier Jakob nicht. Er möchte damit sagen, daß sie denselben Charakter zeigen und in ihrer Handlungsweise eins sind. Darum spricht er sie in diesem Kapitel auch gemeinsam an. Eigentlich spricht er sie nicht direkt an, denn er benutzt die dritte Person (sie) und sagt somit etwas über sie vor den Ohren all seiner Söhne. Sie können alle etwas daraus lernen. Aber während jeder von ihnen seinen eigenen Spruch und Segen bekommt (Vers 28), werden Simeon und Levi gemeinsam angesprochen. Sie waren Brüder, nicht im guten, sondern im bösen Sinn. Psalm 133 spricht über den Segen der brüderlichen Gemeinschaft: "Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!" (Vers 1). Bei Simeon und Levi ist diese Ge-meinschaft jedoch auf eine schreckliche Weise in eine Verschwörung entartet, die sie augenscheinlich zusammen gegen die Bürger von Sichem geschmiedet haben. In Vers 6a spricht Jakob über "ihren Rat" und "ihre Versammlung", wovon er sich immer noch distanziert. Von solch einer bösen Gemeinschaft will er sich fernhalten.

Der Überfall auf die Bürger von Sichem war somit ein geplanter Anschlag. Simeon und Levi wußten sehr genau, was sie taten. Es war ein gut vorbereiteter Racheakt auf die Bürger von Sichem. Die Mittel, die sie dazu gebrauchten, waren "Werkzeuge der Gewalttat" (Vers 5b). Welche Waffen es auch gewesen sein mögen - einige denken an Schwerter oder dergleichen - jedenfalls waren es "Waffen der Finsternis" und Werkzeuge der Ungerechtigkeit". Der Christ wird aufgerufen diese Waffen abzulegen und die Waffen des Lichts anzuziehen (vgl. Röm. 6,13; 13,12). Der Eifer der Söhne Jakobs wäre für eine gute Sache lobens-wert gewesen. Doch wie steht es bei uns? Kämpfen wir mit den "Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken" (2. Kor. 6,7)? Sind die Waffen unseres Kampfes "nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen" (2. Kor. 10,4)?

Während die Sünde Rubens die Begierde und Lust war, gebrauchten Simeon und Levi Werkzeuge der Ge-walttat. Dies sind die zwei Kennzeichen des Bösen seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Einerseits innerliche Verdorbenheit (im Gewand der Lust oder der Lüge) und andererseits äußerliche Gewalttätigkeit. Eva sündigte, indem es sie gelüstete von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Kain war gewalttätig und wurde der erste Mörder. Oft ist es jedoch so, daß diese beide Kennzeichen Hand in Hand gehen. So finden wir bei den Söhnen Jakobs beide Kennzeichen des Bösen. Einerseits rede-ten sie betrüglich mit den Bürgern von Sichem und andererseits schmiedeten sie eine Verschwörung, die in rücksichtsloser Gewalt endete. Sowohl Menschen als Tiere bekamen es zu spüren: "...denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erschlagen und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt" (V. 6b). Das letztere wird in 1. Mose 34 nicht erwähnt, sondern man liest lediglich, daß sie sämtliche Tiere mitnahmen. Das eine schließt das andere nicht aus. Bei solch einer Racheaktion - und dies war es gerade, was Jakob anprangerte kann alles geschehen.

Jakob verurteilte somit das Böse seiner Söhne öffentlich. Das ist nicht immer so einfach und bestimmt nicht für einen Vater! Doch der Erzvater nimmt hier seine Kinder nicht in Schutz und versucht auch nicht ihre Schuld zu mildern oder zu beschönigen. Er versucht nicht das Böse gut zu heißen (vgl. Jes.5,20), sondern er nennt es beim Namen. Wir erkennen hieran auch die Notwendigkeit der Absonde-rung vom Bösen: "Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung!" (V. 6a). Der Gerechte wandelt nicht im Rate des Gottlosen und das Licht hat keine Gemeinschaft mit der Finsternis. In der Schrift finden wir viele Beispiele, die dies illustrieren (siehe u.a. 4. Mose 16,23-27; 2. Kor. 6,14-18; 2. Tirn.2, 19-22; Offb.18,4). Jakob spricht hier über seine Seele und seine Ehre, die er vor der Befleckung mit Bösem - das einen Menschen allein entehren und zu Schanden machen kann - bewahren möchte.

Das Urteil Jakobs ist sehr weitreichend (V.7). Dieser Vers beinhaltet einen Fluch und eine Vergeltungs-maßnahme. Der Fluch gilt glücklicherweise nicht Simeon und Levi selbst, sondern ihrem Zorn und ihrem Grimm: "Verflucht sei ihr Zorn, denn er war gewalttätig und ihr Grimm, denn er war grausam!" (V.7a). Anders als in 1. Mose 3,14, wo ein Fluch über die Schlange ausgesprochen wurde und in Richt.5,23, wo die Bewohner von Meros verflucht wurden, bezieht sich die Verfluchung Jakobs allein auf die Äußerungen der Bosheit bei Simeon und Levi. Nebenbei sei erwähnt, daß Gott auch heute so mit seinen Kindern handelt, denn er liebt uns und möchte uns segnen, doch das Böse in uns muss er verurteilen. Die Söhne Jakobs hatten zwar versucht ihr Handeln zu rechtfertigen, indem sie sich als Beschützer der Ehre ihrer Schwester aufspielten (vgl. 1. Mose 34,31), doch Jakob entlarvte hier ihre wirklichen Motive. Sie ließen sich durch Zorn und Mutwillen leiten (V.6b). Es war reine Rachsucht, die sie zu grober Gewalt antrieb. Es trieb sie bestimmt kein heiliger Zorn zu solch einer Tat, sondern ein sündiger und bösartiger Drang. Heiliger Zorn kann vorkommen und ist an seinem Platz auch richtig, aber er kann auch sehr leicht in eine Äußerung des Fleisches entarten. Davor warnt Paulus: "Zürnet, und sündiget nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, und gebet nicht Raum dem Teufel" (Eph.4,26.27).

Auf die Verfluchung folgt dann die Vergeltungsmaßnahme: "Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zer-streuen in Israel" (V. 7b). ich habe bereits gesagt, daß die Verurteilung, die Jakob ausspricht, sehr weitrei-chend ist. Es ist ein Urteil mit weitreichenden Folgen. Die Folgen des Bösen von Simeon und Levi be-schränkten sich nicht allein auf sie selbst, sondern erstreckten sich bis auf ihre Nachkommen. Vielleicht haben wir, die in der Gnadenzeit leben manchmal etwas die Neigung, den Ernst der Regierungswege Gottes zu vernachlässigen, doch auch für uns gilt, daß sich Gott nicht spotten lässt. "Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten" (Gal.6,7). "Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer" (Heb. 12,29). Natürlich ist es in erster Linie so, daß jeder Mensch für die eigenen Sünden zu büßen und die Folgen zu tragen hat. Ein Gläubiger kommt nicht mehr in das ewige Ge-richt, weil Christus dies an seiner Stelle bereits getragen hat (Joh. 5,24), doch solange er auf der Erde lebt, hat er es mit der gerechten Regierung Gottes zu tun. Gottes Regierung ist eine gnädige Regierung - das sehen wir bereits während der Periode des Gesetzes - und in seiner Gnade wird Gott oft die Folgen unserer Abweichungen mildern. Wir werden dies auch im Falle Simeons und Levis sehen. Doch daß Gott regiert, bleibt eine unumstößliche Tatsache und in einigen Fällen wird er die Ungerechtigkeit der Eltern an den Kindern heimsuchen (2. Mose 20,5). Simeon und Levi hatten als Familienoberhäupter versagt und ihre Nachkommen würden die negativen Folgen davon zu spüren bekommen. Simeon und Levi waren Bundes-genossen im Bösen gewesen, indem sie sich zusammengeschlossen hatten gegen die Bürger von Sichem. Die Strafe bestand nun in der Auflösung dieses Bündnisses der Ungerechtigkeit, indem sie unter ganz Israel verteilt und zerstreut wurden. Dieses Urteil ähnelt sehr demjenigen der Sprachenverwirrung nach dem Turmbau zu Babel. Die Menschen vereinigten damals ihre Kräfte ebenfalls zum Bösen und Gott machte diesem Streben ein Ende, indem er die Menschenkinder über die Erde verteilte und zerstreute (l. Mose 11,1-9).

Es ist bemerkenswert, daß sich Jakob hier selber als der Urteilsvollstrecker betrachtet: "Ich werde sie ver-teilen...". Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß wir es hier mit prophetischer Sprache zu tun haben. Gott selbst spricht durch den Mund Jakobs und sagt die Zukunft dieser zwei Stämme Simeon und Levi voraus. Der Lauf der Geschichte ist in seinen Händen und er kann das Ende von Anfang an verkündigen (Jes.46,10). Im weiteren ist zu bedenken, daß Jakob als Familienoberhaupt auch mit einer göttlichen Au-torität bekleidet war. Als Vertreter und Darsteller der Rechte Gottes war es völlig angebracht, daß er in dieser Weise zu seinen Söhnen sprach.

Über die Erfüllung dieser Prophezeiung besteht keinerlei Zweifel. Wenn wir die Geschichte dieser zwei Stämme verfolgen, dann sehen wir tatsächlich, daß Simeon und Levi in Israel zerstreut worden sind. Doch es besteht noch ein großer Unterschied. Von Simeon als einem selbstständigen Stamm ist nahezu nichts mehr übriggeblieben, während bei Levi der Fluch gerade zu einem Segen umgewandelt worden ist und dies aufgrund seines Gehorsams Gott gegenüber nach der Sünde mit dem goldenen Kalb (2. Mose 32,2529; 5. Mose 33,8-11). Dies machte die Zerstreuung Levis jedoch nicht rückgängig, sondern gerade weil die Levi-ten inmitten der übrigen Stämme wohnten, konnten sie im ganzen Land das Gesetz Gottes unterrichten und als solche eine sehr bevorrechtete Stellung unter ihren Brüdern einnehmen.

obwohl die Simeoniten anfänglich sehr zahlreich waren, war ihre Anzahl am Ende der Wüstenreise stark gesunken (wie dies aus einem Vergleich der Volkszählungen in 4. Mose 1 und 26 ersichtlich wird). im Segen Moses wird Simeon nicht einmal mehr erwähnt. Bei der Verteilung des Landes Kanaan zur Zeit Josuas bekam dieser Stamm kein besonderes Erbteil, sondern nur eine Anzahl Städte innerhalb des Erbteils des Stammes Juda (Jos.19,1-9). Das Los Simeons ist dann auch eng mit demjenigen Judas verbunden. Sie zogen zusammen gegen die Kanaaniter in den Kampf, um ihr zugeteiltes Gebiet zu erobern (Richt. 1,3.17). Weil die Simeoniten im Stammesgebiet von Juda wohnten darin "zerstreut" waren - sind sie spä-ter auch größtenteils in diesem Stamm aufgegangen. Als David König wurde, verloren sie ihre eigenen Städte (1.Chron.4,31). Später fand dann auch eine Auswanderung von Simeonitern nach Gebieten außer-halb des verheißenen Landes statt, nämlich in südliche Gebiete und ins Seir-Gebirge (l.Chron.4,34-43). im Zehnstämmereich müssen ebenfalls Simeoniten gewohnt haben (2.Chron.15,9; 34,6.7). Simeon ist also in Israel verteilt und zerstreut worden, so daß sich die Worte Jakobs buchstäblich erfüllt haben.

Aber wie ist es Levi ergangen, dessen Geschichte viel bekannter ist? Die Nachkommen Levis sind eben-falls unter die übrigen Stämme Israels zerstreut worden. Doch ihr Los hat sich bereits zu Beginn der Wü-stenreise zum Guten hin geändert und ihre Geschichte ist deshalb ganz anders verlaufen, als diejenige der Simeoniten. Diesen Wendepunkt zum Guten hin finden wir in 2. Mose 32, wo die Leviten sich nach dem Aufruf Moses dem Herrn weihten und an dem zügellosen Volk Gericht ausübten. Oberflächlich betrachtet war dies genauso eine Art Handlung, wie Levi sie damals an den Bürgern von Sichem verübte. Am Sinai töteten die Leviten bis an die dreitausend Mann. Doch hier handelte es sich nicht um einen rein mensch-lichen Racheakt, wie dies in Sichem der Fall war. Sie übten ein göttliches Urteil aus, um dem Götzendienst und der Zügellosigkeit der Israeliten Einhalt zu gebieten.

Der Herr belohnte die Leviten für diesen Beweis der Hingabe ihm gegenüber. Sie bekamen die besondere Stellung von Dienern des Herrn und des Heiligtums.
Der Dienst an der Stiftshütte wurde ihrer Obhut anvertraut und sie durften sich rund um die Wohnung Gottes lagern.
Die Leviten wurden auch die Gehilfen der Priester, der Söhne Aarons, die ebenfalls zu den Nachkommen Levis gehörten und die bereits früher für den Dienst des Herrn geheiligt wurden (2. Mose 28,1). Die Auserwählung und die Weihe der Leviten wird im vierten Buch Mose beschrieben. Da finden wir auch die folgenden wichtigen Begebenheiten in Verbindung mit unserem Gegenstand erwähnt. Die Leviten waren nämlich anstelle aller Erstgeborenen der Israeliten dem Herrn als Eigentum gegeben (4. Mose 3,11-13. 40-45; vgl. 2. Mose 13,1.2). in gewisser Hinsicht empfingen die Leviten somit die Stellung und Würde der Erstgeborenen. Wir haben gerade so-eben gesehen, daß das Erstgeburtsrecht von Ruben auf Juda und Joseph überging. Da die Leviten jetzt aber auf eine besondere Weise für den Herrn geheiligt wurden, empfingen sie in gewisser Hinsicht auch ein Teil des Erstgeburtssegens. Der Herr hatte ein Wohlgefallen an ihnen und umgekehrt hatten sie ihn als ihr Erbteil bekommen (5. Mose 10,8.9).

In 5. Mose 10 wird die Auserwählung der Leviten deutlich mit der Sünde des goldenen Kalbes am Sinai in Verbindung gebracht. Sie folgten dem Aufruf Moses und wählten die Seite des Herrn und in seinem Segen richtete Mose dann ausschließlich nur lobende Worte an sie: "Deine Thummim und deine Urim sind für deinen Frommen, den du versucht hast zu Massa, mit dem du hadertest bei dem Wasser zu Meriba; der von seinem Vater und von seiner Mutter sprach: ich sehe ihn nicht; und der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wußte. Denn sie haben dein Wort beobachtet, und deinen Bund bewahrten sie. Sie werden Jakob lehren deine Rechte, und Israel dein Gesetz; sie werden Weihrauch legen vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar" (5. Mose 33,8-10). Erneut verweist Mose hier auf das Ereignis am Sinai (vgl. auch 2. Mose 17,1-7). Wie Levi damals für die Rechte Gottes eintrat, so war ihm fortan auch die Aufrechterhaltung des Wort Gottes in Israel anvertraut. Wir erkennen hierin auch den zweifachen Charakter des Levitendienstes, einerseits im Blick auf Gott und andererseits im Blick auf den Menschen. im Blick auf den Menschen hielten sie das Gesetz und die Rechte Gottes aufrecht und im Blick auf Gott traten sie mit Weihrauch und Ganzopfern vor sein Angesicht.

Der Segen Moses für Levi hat somit einen völlig anderen Charakter, als derjenige Jakobs. Doch hat sich die Prophezeiung Jakobs vollständig erfüllt, denn der Stamm Levi hatte kein Erbteil im Land Kanaan bekommen, sondern wurde unter alle Stämme Israels verteilt. Der Herr selber war ihr Erbteil und sie be-kamen innerhalb aller Stämme lediglich einzelne Städte zum wohnen zugewiesen (Josua 21). Die Zer-streuung innerhalb Israels fand wohl statt, doch der Fluch wurde in einen Segen umgewandelt, indem die Leviten, als Diener des Herrn überall im Land eine bevorrechtete Stellung einnahmen.

Simeon ( = Erhörung) und Levi ( = Anschliessung, Anhänglichkeit) haben ihrem schönen Namen somit keine Ehre angetan. Sie handelten in Unabhängigkeit von Gott und waren Bundesgenossen im Bösen. Doch am Sinai schloss sich Levi dem Herrn an, wodurch seine Geschichte ganz anders verlief, als diejeni-ge seines Bruders. Auch für uns gilt der Grundsatz, daß wer dem Herrn anhängt, sich ihm weiht, ein Geist mit ihm ist und zu seiner Ehre wandelt (l. Kor. 6,17). Leider ist dies bei uns nicht immer der Fall. Die Geschichte der Versammlung war im allgemeinen nicht durch eine völlige Hingabe an den Herrn gekenn-zeichnet. Sie hat sich der Welt angeschlossen und nicht auf die Stimme Gottes durch seinen Geist und sein Wort gehört. Ebenso wie Simeon und Levi hat die Christenheit ihre Kräfte vereinigt, um Böses zu tun, das sich in Form von Gewalttat auf der Erde äußerte. Sie ist zu einem Machtapparat geworden und hat sich am Blute von Propheten und Heiligen versündigt (Offb.18,24). Gott wird ihrem Streben und ihrem Bündnis der Ungerechtigkeit, das in ihrer Mitte gefunden wurde, jedoch ein Ende bereiten (Offb.17 und 18). So wie wir in Ruben ein Bild des ersten Abweichens der Versammlung und des Verlassens ihrer ur-sprünglichen Stellung gesehen haben, so können wir in Simeon und Levi die völlige Entwicklung des Bö-sen und die darauffolgende Strafe erkennen. Gebe Gott uns Gnade, um auf das zu hören, was der Geist den Versammlungen sagt und damit wir uns nicht der Welt, sondern dem Wort und dem Namen Christi an-schließen (vgl. Offb.2 und 3). Dann sind wir "Simeoniten" und "Leviten" im positiven Sinn des Wortes.

Bis jetzt sind die letzten Worte Jakobs nicht sehr mutmachend gewesen. Er hat nur traurige Dinge in den Sprüchen an seine drei ältesten Söhne berührt. in Ruben, Simeon und Levi haben wir darum auch das Ver-sagen des ersten Menschen in seiner Verantwortung vorgebildet. Dies gilt sowohl für die Menschheit im allgemeinen, als auch für Israel und die Versammlung im besonderen. Verdorbenheit und Gewalttätigkeit sind immer wieder die deutlichen Beweise des menschlichen Versagens. Wir lernen hier die schmerzliche Lektion, daß "das Geistige nicht zuerst war, sondern das Natürliche" (l. Kor. 15,46). Wie gut ist es darum, unsere Blicke vom ersten Menschen weg auf Christus, den zweiten Menschen aus dem Himmel zu richten, der die Folgen unseres Versagens auf sich genommen hat und durch sein Sterben und seine Auferstehung das Haupt eines neuen Menschengeschlechts geworden ist. in Juda, der eigentlich die Hauptperson der folgenden Segenssprüche Jakobs darstellt, sehen wir dann auch ein treffendes Bild des Herrn Jesus.