Home
Forum
Begriffserklärungen Syngrammata
Lehre
auf Youtube
Website
Es wird in 1.Jo.2,18.22; 4,3 und 2.Jo.1,7 gebraucht.
Eine
Untersuchung dieser Stellen läßt erkennen, daß
sich Johannes in erster Linie mit einem unmittelbaren lehrmäßigen Irrtum befaßt - |
Die Gnosis war die gefährlichste Häresie, welche die Gemeinde in den ersten drei Jahrhunderten bedrohte. Die Gnosis beruhte auf der falschen Voraussetzung, dass alles Materielle schlecht und alles Nichtmaterielle gut sei. Wir halten diese Behauptungen für unsinnig, doch ihre Wirkung auf das Leben und den Glauben derjenigen, die sie vertraten, war weitreichend und erschreckend. Ihre Anhänger wurden entweder Asketen (die versuchten, sündhafte Begierden zu bezwingen) oder Wüstlinge, die sich dem hemmungslosen fleischlichen Genuss hingaben. Sie wurden gelehrt, dass Materie oder Fleisch dem Geist nicht schaden könnten und man daher beliebige Taten ohne schlimme Auswirkungen auf das eigene Ich – den Geist – nach Herzenslust besonders dann begehen könnte, wenn man beim Sündigen Erkenntnis erwarb. Deshalb war Sünde nicht Sünde; Böses wurde (in ihrem Denken) gut. Folglich schreibt Johannes: »... dass niemand euch verführe! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht ... Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott« (3,7.10). Die Gnosis hatte den Judaismus sowie die Religion Griechenlands negativ beeinflusst. Das Christentum war schon bei seiner Entstehung von dieser verdorbenen Atmosphäre umgeben. Die Gnosis bekannte zwar, dem Evangelium nicht feindlich gegenüberzustehen, erwies sich aber als einer seiner raffiniertesten und gefährlichsten Gegner. Mit der Begründung, christliche Lehren von einem höheren Standpunkt auszulegen, machte sie diese in Wirklichkeit zunichte, indem sie durch Wegerklären zersetzt wurden. »Die beiden großen gnostischen Prinzipien – die Vorherrschaft der Erkenntnis und die Unreinheit der Materie brachte in der sittlichen Lehre gegensätzliche Ergebnisse hervor. Wenn Erkenntnis alles und der Leib wertlos ist, muss dieser ruiniert bzw. unterdrückt werden, damit sich die befreite Seele zur Erkenntnis höherer Dinge erheben kann ... Oder aber, wenn Erkenntnis alles und der Körper wertlos ist, kann er mit Recht alle möglichen Erlebnisse ungeachtet ihrer Schamlosigkeit und Unsauberkeit genießen, damit er seinen Anteil an Erkenntnis vergrößern kann – der Leib könne nicht noch unreiner gemacht werden, und die Seele des Erleuchteten wäre nicht imstande, sich zu beschmutzen« (Lightfoot). Die Gnosis versuchte, ein intellektuelles Herangehen an die Religion einzuführen und aufrechtzuerhalten. Sie besaß ihre verborgene Weisheit, ihre exklusiven Geheimnisse und ihre privilegierte Klasse. Nach den Schreibern der ersten Christen war Simon der Zauberer (Apg 8,9-13) der Vater der gnostischen Häresie. Ein weiterer auffallender Gnostiker war Cerinth (auch »Kerinthos« möglich). Anscheinend denkt Johannes an recht vielen Stellen seines ersten Briefes an ihn und seine Lehre. Cerinth. Dieser Sektierer soll ursprünglich ein gebürtiger Alexandriner gewesen sein, doch die prokonsularische (d.h. dem römischen Senat unterstellte, vgl. Apg 13,7; 18,12) Provinz Asia war Zentrum seiner Tätigkeit. Er lebte und lehrte gegenEnde des apostolischen Zeitalters, in den letzten zehn Jahren des ersten Jahrhunderts. Er war Zeitgenosse des Johannes, der ihn nach den Worten des Polykarp bei mindestens einer Gelegenheit öffentlich brandmarkte. Irenäus sagt, dass Johannes eine Widerlegung dieser Lehre schrieb. Das andere schlechte Ergebnis ihrer falschen Voraussetzung bestand darin, dass sie die Gottheit und das wahre Menschsein – die Fleischwerdung – unseres Herrn Jesus Christus leugnete. Wenn Er tatsächlich Gott war, und sie glaubten, dass in Gott die Gesamtheit göttlicher Gewalten, das pleroma oder die Fülle (vgl. Kol 2,9), wohnt, wie konnte Er dann wahrer Mensch werden und einen materiellen Leib besitzen (da sie glaubten, dass alles Materielle schlecht sei)? Dies warf für sie ein Problem auf, das sie mit der Lehre zu lösen versuchten, dass der Herr Jesus kein wahrer Mensch war, keinen wirklichen Körper mit Fleisch und Blut hatte und in Wirklichkeit nur ein Geist war – Er hätte sich nur diesen Anschein (daher das Wort Doketismus; d.h. Scheinleiblichkeit) gegeben. Beachten wir, dass Johannes, Lukas, Paulus und der Schreiber des Hebräerbriefes das wahre Menschsein unseres Herrn Jesus hervorheben. Er war und ist wahrer Mensch wie jeder andere. Und Er war ein vollständiger Mensch – mit Leib, Seele und Geist (ausgenommen die Sünde). »Cerinth war in der Provinz Asia erfolgreich, nahm die allgemeine dualistische Weltanschauung an (wozu die Erschaffung der Materie durch eine Macht gehört, die unter dem uns als Christen bekannten Gott steht) und lehrte eine neuartige Christologie. Er unterschied den Menschen Jesus (den Sohn von Joseph und Maria, der mit größerer Tugend und Weisheit als alle anderen ausgestattet war) von dem Christus, der in Form einer Taube bei seiner Taufe herabkam und Ihn (den Menschen Jesus) bevollmächtigte, Wunder zu vollbringen sowie den unbekannten Vater zu verkündigen, Ihn aber wieder verließ, bevor Er starb. Folglich litt Jesus, starb und stand von den Toten auf, während Christus vom Leiden verschont blieb, nicht starb und kein Blut vergoss, da Er ein Geistwesen war« (F.F. Bruce). Johannes schrieb sein Evangelium, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und ihr glaubend Leben habt in Seinem Namen (Joh 20,31). Er schrieb seinen ersten Brief, 1._auf dass eure Freude völlig sei 1,4 2._auf dass ihr nicht sündiget 2,1 3._weil euch die Sünden vergeben sind 2,12 4._auf dass ihr wisset, dass ihr ewiges Leben habt 5,13 wdbl |