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Weinstock und Feigenbaum

Elberfelder 1905 Hebräisch / Griechisch
Jeremia
Jer 8,13 Wegraffen werde ich sie, spricht Jehova. Keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: So will ich ihnen solche bestellen, die sie verheeren werden. Jer 8,13 אָסֹף אֲסִיפֵם נְאֻם־יְהֹוָה אֵין עֲנָבִים בַּגֶּפֶן וְאֵין תְּאֵנִים בַּתְּאֵנָה וְהֶעָלֶה נָבֵל וָאֶתֵּן לָהֶם יַעַבְרוּם׃

Welche Bedeutung haben im Worte Gottes der Weinstock und der Feigenbaum?

Weinstock und Feigenbaum sind alttestamentliche Schattenbilder von Israel, dem irdischen Volke Gottes.
Jehovas Absicht mit den Menschen war von jeher, daß sie fruchtbar sein sollten.

In der Gesetzeszeit musste Gott durch den Propheten Jeremia klagen.
Diese Klage gilt Israel, dem Weinstock, welcher keine Trauben besitzt.
Die gleiche Klage gegen Israel nennt den Feigenbaum, welcher in der Zeit
des Propheten nicht die Frucht der Feigen finden läßt.

Aufgrund der Fruchtlosigkeit ist über Israel das Strafgericht Gottes (Zerstreuung) angekündigt.
Denn ein Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen (Matth. 3,10).
Ein gefällter Baum dient der Verbrennung, welche auf das Gericht über Israel hinweist.
Ins Gericht gelangt nur der fluchwürdige Teil, nicht aber der Fruchtträger.
Diese Anwendung gilt nicht allein für Israel, sondern auch für die Christenheit (Rom. 11,21).

Was meint aber Gottes Wort mit Weinstock und Feigenbaum bezüglich Israel?
Fest steht doch wohl, dass Gott sein irdisches Volk nicht grundlos an vielen Schriftstellen so nennt.

Diese beiden Bezeichnungen haben einen tiefen Sinn sie stellen Israel,
 nach zwei Seiten dar.

Beide Seiten behandelt nicht nur der Tenach, bei Mose beginnend bis zur Zeit Jesu auf Erden,
sondern auch im NT finden wir jene Bezeichnungen, welche sogar Ewigkeitswerte besitzen.

Danach bedeutet: Weinstock = Priestertum; Feigenbaum = Königtum.

Gott hatte Mose dafür bestimmt, das Königtum und Priestertum zu beginnen.

Mose aber fand sich nicht fähig, den Doppeldienst zu verrichten, obgleich dieser Mensch das Zeugnis Gottes besass:
„Der Mann Mose aber war sehr sanftmütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren" (4. Mose 12,3).
Mose kannte seine persönliche Unfähigkeit und blickte zu sehr auf diese,
worin er die Macht und Herrlichkeit des Herrn ausser acht ließ (2. Mose 4,10-16).
Daraufhin teilt Gott den Dienst zwischen Mose und Aaron.


Hierbei erhält Mose die äußere Führerschaft, um die Belange des Königtums zu versehen.
In jener Zeit ward Mose selbst noch König in Jeschurun genannt (5. Mose 33,5).

Somit erkennen wir in Mose das vorgeschattete Bild des Königs,
letztlich hindeutend auf Jesus Christus,

den Sohn  Gottes, welcher das Königtum nicht verlieren wird (Psalm 10,16).
Moses Bruder, Aaron, wird zum Priestertum bestimmt.
Mit dem ersten Hohenpriester in Israel verbindet Gott gleichzeitig die Ordnung, der alle Hohenpriester angehören,
die nicht gleichzeitig das Königtum innehaben.
 
Jene Vorschrift beinhaltet die Priesterordnung Aarons (Hebr. 7,11).
Aaron ist damit auch das vorgeschattete Bild des Hohenpriesters, letztlich hindeutend auf Jesus Christus, den Sohn Gottes,
welcher das Priestertum ewiglich behält (Hebr. 5,6).

Die Veränderung der Ordnung wechselt damit vom AT zum NT,
von der getrennten Dienstleitung der Ordnung Aarons zur Priesterordnung Melchisedeks.


Der Dienst des NT verläuft durch Jesus den Herrn, welcher selbst nach der Priesterordnung Melchisedeks ist.
Diese neutestamentliche Priesterordnung läßt beide Dienste, das Königtum und das Priestertum, in einer Person zu.

Deshalb war Melchisedek (1. Mose 14,18) sowohl „König", von Salem, als auch „Priester Gottes, des Höchsten".

Die Erfüllung finden wir in der Person des Gottessohnes, welcher:↓↓
 König, Joh. 19,15; I.Tim. 6,15 und Offb. 17,14;
und Priester, Psalm 110,4; Hebr. 7,11 imd Hebr. 9,11 ist.


 Nicht allein Christus, sondern auch die Kinder Gottes sind durch das wunderbare Opfer Jesu in die Stellung von Königen und Priestern gekommen (Offb. 1,6)!
Ein weiteres Schattenbild finden wir im Tanach  bei: dem Hohenpriester „Josua" ↓↓
in Sacharja 3,1 und dem königlichen Landpfleger↓↓
 „Serubbabel" in Hagg. 2,20- 23.

Die Erfüllung der Verheißung weist auf den „Sproß" Jesus Christus hin, in welchem die Vollkommenheit und Gerechtigkeit angekündigt ist: ↓↓
Jes. 4,2; Sach. 6,12-B; Jer. 23,5 und 33,15.

Das Priestertum in Israel versah insbesondere den Tempeldienst, also den israelitischen InnenDienst.

 Das Königtum in Israel behandelte insbesondere den Landesdienst im Königreich, also den israelitischen „Außendienst".
Bei der Frucht des Weines wird nur die innere Substanz benutzt, während bei der Frucht der Feigen die ganze äußere Form genossen wird.
Bei der Übergangszeit vom Gesetz zur Gnade lebte der Herr auf dieser Erde um des Errettungswerkes willen.

Damals verfluchte der Herr den Feigenbaum:↓↓
 „Der Feigenbaum, den du verfluchst, ist ver dorrt" (Markus 11,21).

Dieser Fluch galt Israel nach der äußeren Landesform, der völkischen Existenz im Verheißungsland.

Darin finden wir in der erweiterten Form des Feigenbaumes das Königtum.
40 Jahre nach der Verfluchung vollzog sich das Ende des bis dahin noch vorhandenen Landes mit allen Überlieferungen.

Den Weinstock hat der Herr Jesus nicht verflucht, weil dieser auf das Priestertum hinweist.
Das Priestertum wurde nicht beendet, sondern wechselte lediglich von der alttestamentlichen Ordnung im Fleische zum geistlichen Priestertum des NT.

So nennt der Apostel Petrus in 1. Petr. 2,5 die Gläubigen „ein heiliges Priestertum".
Die Kinder Gottes sind heute keine „Könige".
Die Schrift jedenfalls nennt sie nicht so.
Die Königswürde wartet auf uns in des Himmels Herrlichkeit, wenn wir IHM gleich sein werden, 1.Joh. 3,2b.
Aus dem gleichen Anlaß bezeichnet uns das Wort Gottes „königlich".
Das „lieh" deutet auf die Ähnlichkeit hin, die aber noch nicht völlig erfüllt ist (1. Petr. 2,9).
Ein „königliches Priestertum" sind wir jetzt schon.
Das „königlich" drückt die Eigenschaft des allerdings jetzt schon vor handenen Priestertums aus.
Die Priester im AT dienten dem Herrn und dem übrigen Volke.
Gleichso hat der Herr auch uns geheissen, einander zu dienen (Gal. 5,13).
Die Könige im AT herrschten nach der Weisung Gottes über das Volk Israel.
Weil unser Königtum in Christo bis zur Offenbarung der Söhne Gottes noch verborgen ist,
erwarten wir dies erst. Das Herrschen hat uns der Herr nicht erlaubt (1. Petr. 5,3).
Sobald uns der Herr Jesus in des Himmels Herrlichkeit aufgenommen hat (Offb. 5,10), ist erfüllt, was uns verheißen wurde:
Könige und Priester zu sein. Dann werden wir mit dem Haupte (unserem Herrn) in jenen 1000 Jahren mitherrschen.
Heute jedoch erfüllen wir den Wunsch unseres Gottes, wenn wir im Vorbilde Jesu einander dienen (Lukas 22,27).