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Im Namen des Herrn Salben [n.BG]

im Namen des HERRN salben – wie ist das zu verstehen?
salben im Namen des HERRN wird außer in Jakobus 5 sonst nirgends im NT bezeugt. Es
kann folgendes meinen:
 

a) ein Handeln in Übereinstimmung mit dem Willen des HERRN (Kol.3,17) bzw. in
Kenntnis des Willens Gottes. Der Zusatz "im Namen des HERRN" meint: es soll
geschehen "in Übereinstimmung mit dem Willen des HERRN". Ein solches Handeln
setzt die sichere Kenntnis seines Willens voraus.

b) eine zeichenhafte Handlung, die auf besondere, zeitlich begrenzte, heute nicht mehr

vorhandene Vollmacht hinweist (Mk.6,7.13/Joh.9,4). So verstanden gehört Jak.5,14
wahrscheinlich in die Kategorie der vollmächtigen Krankenheilungen etc., die in der
Apostelzeit "im Namen des HERRN" vollbracht wurden (Apg.3,6/4,30/16,18).


zu b) wollen wir bedenken: Mk.6,13 ist die einzige Schriftstelle, die als Parallelstelle
(vergleiche stets Schrift mit Schrift!) zur Verfügung steht. Die Vollmacht der Jünger in
Mk.6,13 ist unbestritten. Sie wird in Jak.5,14 in dem Zusatz "im Namen des HERRN"
ebenfalls gefunden. Der Kontext (Jak.5,10) stützt diese Sicht.

M.J.Arentsen zu Jak.5,14-16 (Hilfe & Nahrung, 1978):
"Es ist sehr gut möglich, dass Gott tatsächlich jüdische Vorschriften gegeben hat, die bis
zu dem Zeitpunkt gültig waren, wo jeder irdischen, jüdischen Erwartung durch die
Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. der Boden entzogen wurde."

c) eine zeichenhafte Handlung mit geistlicher Bedeutung (Öl = Symbol für den Heiligen

Geist, der die Heilung schenkt), die auch ohne besondere Vollmacht oder Kenntnis des
Willens Gottes durchgeführt wird.


zu c) wollen wir bedenken: Diese Auffassung ist im NT nicht nachweisbar. Außerdem:
Es wäre sicher inkonsequent, wenn einerseits die Salbung mit Öl als eine geistlich-
rituelle bzw. symbolhafte Handlung aufgefasst und praktiziert, andererseits aber die
Kopfbedeckung der Frau als von Gott gegebenes Zeichen der Macht (1.Kor.11,10)
abgelehnt bzw. nicht gelehrt und auch nicht praktiziert würde.


Fritz Laubach (ethos 6/01, Seite 25):
"Heute besteht vielleicht in manchen Kreisen die Gefahr, in einem falsch verstandenen
«Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes» die Salbung mit Öl an einem Kranken
auszuführen (ihm Öl auf seine Stirn zu streichen), ohne darüber biblisch begründete
Auskunft geben zu können. Auf diese Weise würde die Salbung den Charakter einer
magischen Handlung gewinnen."


Hinweis: Das Handeln der Ältesten "im Namen des HERRN" (Jak.5,14) geschieht bzw. geschah

offensichtlich in der selben Autorität wie das Reden der Propheten (Jak.5,10). Es geschah
ebenfalls "im Namen des HERRN". Jakobus unterscheidet hier nicht. Wir wollen diesen
Autoritätsanspruch deshalb nicht durch unbedachtes, nicht sicher begründbares "Salben mit Öl
im Namen des HERRN" mindern.
Vieles, was heutzutage angeblich "im Namen des HERRN" geschieht, hat leider nur wenig,
manchmal gar nichts mit dem HERRN zu tun. Der HERR selbst hatte seinerzeit bereits darauf
hingewiesen (Mt.7,21-23).