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Wenn Bileam kommt

Überlegungen
zu
4. Mose,
 Judas, 2.
 Petrus 2 und Offenbarung 2
Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 1 - 35 — Version 19.04.2007

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Seite 3
 1. Das vierte Buch Mose Seite 5
Ein Überblick

2. Wenn Bileam kommt! Seite 14

2.1. Einleitung Seite 14

2.2. Wer ist Bileam? Seite 15

2.3. Wer sind Moab, Midian (und Amon)? Seite 19

2.4. In welchem Zustand ist Gottes Volk, wenn Moah, Ammon, Midian Seite 20
und Bileam auftreten und Schaden anrichten können?

2.5. Wenn Bileam, nahe Verwandte und das Volk Gottes in einem fleisch- Seite 28
 liehen Zustand aufeinander treffen.

3. Hurerei und Götzendienst heute Seite 29

4. Was sagt der HERR? Seite 33

5. Schlusshemerkung Seite 35

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Vorwort

Auslöser der nachfolgenden Arbeit war der Vorwurf: „Du tust einen Bileamsdienst!" Na türlich weist man einen solchen Vorwurf entscheiden von sich, denn im Gegensatz zu Bileam steht die eigene Errettung völlig außer Frage. Trotzdem gab der Vorwurf Anlass sich genauer und intensiver mit Bileam zu beschäftigen.

Obwohl wir den historischen Bericht über den Zauberer und Wahrsager Bileam, der seine Spielchen auch noch im Namen des unveränderlichen und allmächtigen Gottes treibt, in 4. Mose, Kapitel 22 - 25 und in Kapitel 31 gegeben wird, kommt Bileam dreimal im Neuen Testament vor. Dort geht es um den Geist oder die Lehren Bileams und immer steht das in Verbindung mit Irrlehre in der Versammlung (Judasbrief, 2. Petrusbrief und das Send schreiben an Pergamus Off. 2).

 Es ist ganz offensichtlich, Bileam ist nicht nur eine biblisch historische Person, Bileam ist auch aktuell. Wir müssen uns mit Bileam auseinandersetzen. Bileam ist ein Instrument und ein Handlanger des Teufels. Zunächst versuchte Bileam Gott von seinem erwählten Volk zu trennen, dass ging nicht und das wird auch nie gehen. Bileam war aber bei dem anderen Versuch, nämlich das auserwählte Volk von Gott zu trennen sehr erfolgreich, es kostete immerhin 24.000 Israeliten das Leben.

 Aus dem Neuen Testament lernen wir, dass die modernen Bileams mit den gleichen Mitteln arbeiten wie der historische Bileam, sie benutzen Götzendienst und Hurerei um das Volk Gottes von Gott zu trennen. Sobald ihnen das gelingt, bekommen sie für sich viel Geld und auch ein gut Teil Ehre und Anerkennung. In weiten Teilen der Namenschristenheit finden wir solche, die Geld und Ehre für sich nehmen.

Jeder von uns kann ganz einfach solche entdecken, die viel Geld mit ihren Publikationen und Predigten scheffeln, die zu einem großen Teil $-Millionäre geworden sind. Allein in den USA wird der Umsatz mit „christlichen Medien, egal ob Bücher, Femsehen, Filmproduktionen etc. mit über 5.000.000.000 $ angegeben. In so genannten evangelikalen Kreisen und auch im weitesten Sinn in der so genannten Brüderbewegung, erleben wir eine wahre Flut an Veröffentlichungen genau aus diesem Umfeld.

Das ist wahrscheinlich aber in mehr konservativen Gemeindestmkturen ohne Prediger, an geschlossene Bibelschulen und Seminare, Verlage etc. wohl weniger der Fall, zumindest kann man dort nicht so viel Geld verdienen. Können wir uns aber einfach zurücklehnen.

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nur weil Geld bei uns keine, oder wenn doch nur eine untergeordnete Rolle spielt? Geld kann man zählen und sehen, aber den Ruhm und die Ehre, dass dürfen wir nicht außer Acht lassen.

 Petrus erwähnt neben Bileam noch Korah und auch Kain. Korah und seine Rotte stehen in dem biblischen Bericht in 4. Mose nur ein paar Kapitel vor den Ereignissen mit Bileam. Finden wir vielleicht in 4. Mose eine Entwicklung im Volk Gottes die es Uberhaupt erst möglich macht, dass Bileam das Volk von Gott trennen kann? Finden wir vielleicht heute im Volk Gottes ähnliche Entwicklungen wie sie uns in 4. Mose geschildert werden? Reicht vielleicht schon Ehre und Anerkennung um heute den Versuch zu unternehmen das Volk Gottes von Gott zu trennen? Benötigt man dazu vielleicht gar kein Geld? Wiegen wir uns nur in einer falschen Selbstsicherheit, wenn wir die Passagen und die dreifache Nennung im Neuen Testament übergehen, nur weil vielleicht bei „uns" der schnöde Mammon nicht eine so dominante Rolle spielt?

Bei der Beschäftigung mit dem Thema wurde immer deutlicher, dass aus 4. Mose, aus dem 2. Petrusbrief, aus dem Judasbrief und aus Offenbarung 2 praktische-Konsequenzen resultieren. Man kann nicht nur bei den schönen und erhabenen Prophezeiungen stehen bleiben die Bileam ohne jeden Zweifel macht, wir müssen uns fragen, in wie weit bei uns Hurerei und Götzendienst eingedrungen ist, ohne das wir das überhaupt bemerkt haben.

Natürlich führt eine Fokussierung auf Bileam zu einem besonderen Blickwinkel auf das 4. Buch Mose. Es besteht auf keinen Fall die Absicht 4. Mose auf Bileam zu reduzieren, darum wird hier zunächst ein Überblick über 4. Mose ganz allgemein gegeben. Bei diesem Überblick hat „A new and concise bible dictionary" ursprünglich veröffentlich von George Morrish, in der Auflage von H.L. Heikoop den Leitfaden gebildet.


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 1. Das vierte Buch Mose

In vielen Übersetzungen wird dieses Buch auch Zählung oder Musterung genannt, daher kommen auch häufig die Begriff Numri oder Numbers als Titel vor. Tatsächlich ist die zweifache Aufnahme der Kinder Israel, die Musterung, in den Kapiteln 1 und 26 jeweils ein wichtiger und entscheidender Vorgang in diesem Bibelbuch. Man kann dieses Buch in vier Abschnitte unterteilen:

> Die Vorkehrungen und Anweisungen an das Volk zur Abreise vom Berg Sinai, Kapitel 1-9.

 > Die Reise vom Sinai an die Grenzen Kanaans; Kapitel 10-14.

 > Gesetze und einige Begebenheiten während der 38 jährigen Reise, Kapitel 15-19.

 > Die Ereignisse des letzten Jahres mit einer Aufzählung der Lagerplätze seit Ägypten, Kapitel 20 - 36.

Man kann sagen dass das Buch von dem Dienst und dem Wandel des Volkes in der Wüstre handelt, von den Versuchungen und den Erprobungen unter Verantwortung. Diese Versuchungen und Prüfungen sind auch für den geistlichen Dienst und Wandel von Christen in der Wüste kennzeichnend. Im Hebräischen wird das Buch mit dem Titel „In der Wüste" überschrieben.

Direkt zu Anfang finden wir die erste Musterung des Volkes. Diese steht mit der Anord nung der Stämme rund um die Stiftshütte in Verbindung. Jeder Stamm hatte einen eignen Platz und dieser Platz zeigt uns die Stellung des Stammes vor dem Herrn. Sie stellen Gottes anerkannte Heilige und den ihnen zugewiesenen Platz in Beziehung innerhalb des Zeugnisses Gottes dar. Neben den Leviten gibt es zwölf Stämme. Die Leviten waren zum Dienst am Zelt des Zeugnisses abgesondert und wurden rund um den Innenhof angesie delt. Alle mussten sich so lagern wie Gott es anordnet hatte. Jeder musste sein Zelt in der Nähe des Paniers aufstellen, zu dem er gehörte.

Kapitel 3
Die Leviten wurden an Stelle der Erstgebomen Gott geweiht, man könnte auch sagen Gott geopfert. Alle Erstgebornen hatte Gott für sich selbst bestimmt als er die Erstgebomen Ägyptens geschlagen hatte. Da die Anzahl der Erstgebomen die Anzahl der Leviten über stieg, mussten die Überzähligen erlöst werden, dadurch wird deutlich, dass die Leviten

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 vollständig Gottes Besitz und Eigentum sind. Das Lösegeld für die überzähligen Erstgebomen wird Aaron (einem Vorbild oder Schatten auf den Hohepriester Christus) gegeben, damit dieser den Dienst im Hause Gottes verrichten kann, über welches er als Herr gesetzt ist.

 Die Leviten mussten sich nach ihren Familien lagern und jeder Familie wurde ein beson derer und ausdrücklicher Dienst zugewiesen. Jeder Diener des Heim hat ebenfalls seinen besonderen und einzigartigen Dienst von Gott, den er in Verantwortung dem Herrn gegen über ausübt. Dabei gibt es keinen Raum und auch keinen Weg, auf dem der Diener sich selbst einen Dienst aussuchen könnte.

Kapitel 4

 In diesem Kapitel finden wir die Anweisungen über die Reisen des Heiligtums und ganz besonders über die Sorgfalt, die dabei geübt werden musste. Während der Reise mussten die heiligen Dinge der Stiftshütte gmndsätzlich mit blauen Häuten bedeckt werden um vor Verunreinigung zu bewaren. Die blauen Häute symbolisieren den himmlischen Charakter der Versammlung als Gefäß des Zeugnisses Christi in der Wüste, getrennt von allem Bösen. Der eheme Altar wurde mit Purpur und der Schaubrotetisch mit Karmesin bedeckt. Der Bundeslade allein war es vorbehalten nach außen hin eine blaue Farbe zu zeigen, dass ist ein Bild von Christus in den himmlischen Örtem.

Kapitel 5

 Das Gesetz des Aussätzigen und wie dieser aus dem Lager entfemt werden musste gegeben. Es zeigt uns wie in einem Fall von Übertretung Wiederherstellung stattfinden kann. Weiter wird uns der Fall von Eifersucht und deren Erprobung gezeigt. Es deutet auf die Ergebnisse des Wandels Israels hin. Das Volk wurde untreu in seinen Beziehungen zu dem HERRN.


Kapitel 6

Das Gesetz des Naziräers. Auf diese spezielle Absondemng zu dem HERRN folgen Anordnungen an Aaron und seine Söhne zu der Art und Weise wie das Volk gesegnet werden sollte. Ihnen werden genau die Worte genannt, die sie dabei benutzten sollten, diese schließen mit: „Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israel legen, und ich werde sie segnen"


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 Kapitel 7

Hier finden wir die Opfergaben der Fürsten bei der Einweihung der Stiftshütte und des Altars. Jeder Stamm hatte den ihm zugewiesenen Tag. Als Mose in die Stiftshütte hinein ging hörte er „die Stimme zu ihm reden von dem Deckel herab, der auf der Lade des Zeugnisses war, zwischen den beiden Cherubim hervor; und er redete zu ihm." Der Deckel mit den Cherubim und dem Blut darauf bilden den Gnadenstuhl (Rö. 3,25), (vergleiche auch 2. Mose 29,42 KJV oder Darbyübersetzung). Er hatte Zugang zum Gnadenstuhl und empfing von dort Anweisungen, während der Platz des Hinzunahens für das Volk der eherne Altar war.

Kapitel 8 und 9

Hier bilden die Anweisungen zum Anzünden der Lampen oder Leuchter den ersten Hauptteil. Das erinnert uns an Jesaja 60,1 „Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen." Weiter haben wir Anweisungen über die Gaben der Leviten zum Schlachtopfer zum Vergleich Römer 15,15+16

Ich habe aber zum Teil euch freimütiger geschrieben, [Brüder,] um euch zu erinnern, wegen der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, um ein Diener Christi Jesu zu sein für die Nationen, priesterlich dienend an dem Evangelium Gottes, auf dass das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist'' Weiter finden wir Angaben über das Alter und den Zeitraum indem die Leviten ihren Dienst ausüben sollten. Bevor die Reise Israels vom Sinai beginnen konnte, wurden sie angewiesen das Passah als Erinnerung an ihre Errettung aus Ägypten zu feiern. Für solche, die zeremoniell unrein waren wurde in Gnaden eine Möglichkeit eingeräumt es im 2. Monat am 14 Tag zu feiern.

Danach finden wir Anweisungen zum wandern in der Wüste in Abhängigkeit von der Wolke die die Stiftshütte bedeckte (Wolkensäule und Feuersäule). Sie durften nur dann wandern, wenn auch die Wolke sich bewegte, so waren sie vollständig durch den HERRN geleitet. Ob es nun ein Tag oder ein Monat oder ein Jahr war das die Wolke ruhte, sie durften nur auf ausdrücklichen Befehl des HERRN wandern. Ein treffendes Beispiel für die Leitung Gottes auch heute. Dies ist das Ende des ersten Teils des Buches.


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Kapitel 10

 Hier finden wir detaillierte Anweisungen zur Nutzung und zum Gebrauch der silbernen Trompeten um das Volk zu sammeln und während ihrer Reise zu leiten. Dies ist der 20. Tag des zweiten Monats im zweiten Jahr des Auszuges aus Ägypten. Also auch die zeremoniell Unreinen konnten noch vor dem Aufbruch vom Sinai Passah feiern. Nach dem Aufbruch gingen sie auf eine drei Tagereise. Mose bittet dann seinen Schwager Hobab (Vers 29) mit ihnen zu gehen und das Auge des Volkes zu sein, aber dieser lehnt ab. Das scheint gut und in Übereinstimmung mit den Gedanken des HERRN, denn das Volk hätte sich vielleicht auf Hobab gestützt anstatt auf Gott, der die Wolke der Herrlichkeit dazu bestimmt hatte sie zu leiten.

Die Wolkensäule war über ihnen und die Bundeslade war vor ihnen. Wir werden aber später sehen, dass es von Seiten Midians bedeutet, dass sie es ablehnten beim Volk Gottes zu sein, wo die Priester Midians, nämlich Jethro und Hobab schon waren, sie wandten sich wieder ab. Für Israel bedeutet dies: Der HERR war der Startpunkt. „Und es geschah, wenn die Lade außrach, so sprach Mose: Stehe auf, Jehova, dass deine Feinde sich zerstreuen, und deine Hasser vor dir fliehen!"" (4. Mo. 10,35) Wenn sie lagerten dann hieß es: „Und wenn sie ruhte, so sprach er: Kehre wieder, Jehova, zu den Myriaden der Tausende IsraelsV" (4. Mo. 10,36)

Kapitel 11

Das Volk begann zu murren und das Feuer des HERR brach unter ihnen aus. Sie verachteten das Manna und wandten sich wieder den Dingen Ägyptens zu. Wenn die Gnade verachtet wird, dann kann dies nur unweigerlich zu Gericht führen. Mose verließen der Mut und die Zuversicht, er empfand die Last als zu groß, er meinte sie nicht tragen zu können und bat Gott ihn zu töten. Gott erlaubt ihm 70 Männer zu bestimmen, die Älteste über das Volk sein sollten und Richter über sie, auf diese legte er von dem Geist Mose. Gott gab dem Volk Wachteln, Gottes Zorn wurde offenbar und ER richtete eine große Niederlage unter ihnen an.

 Kapitel 12 Miriam und Aaron reden gegen Mose, den sanftmütigsten von allen Menschen. Der HERR verteidigt Mose und schlägt Miriam mit Aussatz, aber durch das Eintreten Mose für sie wird der Aussatz von ihr genommen, dennoch muss sie, übereinstimmend mit dem Gesetz des Aussätzigen, sieben Tage außerhalb des Lagers verbringen. Es war Sünde gegen Gott und gegen seinen Apostel, dabei ist Miriam ein Bild des Volkes Gottes, ein

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 Bild von Israel, das sich auch an einem bevorzugten Platz befand, aber dem Christus das Recht absprach, gegenüber anderen, die sich nicht in der Stellung des Volkes befanden, in Gnaden zu handeln.


Kapitel 13 und 14

 Es werden Einzelheiten der Untersuchung des Landes durch die Kundschafter und auch die Konsequenzen ihres mangelnden Glaubens berichtet. Sie vergaßen Gott und urteilten von ihrem eigenen Standpunkt aus. Die Kundschafter (außer Kaleb und Josua) gaben einen bösen Bericht über das Land. Die ganze Versammlung des Volkes murrte: ,,Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und wider Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: 0 wären wir doch im Lande Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorbenr (4. Mo. 14,2) Es folgt der Vorschlag des Volkes nach Ägypten zurück zukehren. Wieder verwendet sich Mose für das Volk, gnädig sagt Gott dass er dem Volk vergeben will, aber das geht nur, wenn die ganze Erde mit der Herrlichkeit Jehovas erfüllt würde. Ihr Fehler unter der Verantwortung ist nun vollkommen offenbar und Gott ent scheidet dass alle von 20 Jahren an aufwärts in der Wüste sterben müssen, außer Kaleb und Josua. Die Kleinen sollten in das Land gebracht werden. In einer weiteren Rebellion entscheidet das Volk nun doch in das Land zu gehen, sie werden aber von den Amalekitem und Kanaanitem geschlagen. Wir stehen jetzt am eigentlichen Anfang der Wüstenreise und Gott gibt dafür eine bemerkenswerte und bedenkenswerte Begründung. Jhr aber, eure Leichname sollen in dieser Wüste fallen; und eure Kinder sollen vierzig Jahre lang in der Wüste weiden und eure Hurereien tragen, bis eure Leichname in der Wüste aufgerieben sind" (4. Mo. 14,32+33) Hurerei hindert das Volk in das Land zu gehen, wegen Hurerei müssen alle von 20 Jahren und darüber in der Wüste sterben.


Kapitel 15 bis 19

Hier beginnt der dritte Teil nach der zu Anfang gegebenen Einteilung. In diesem Teil werden wir sehen, dass Gott von seinen Beschlüssen und Zielen in keiner Weise abgewichen ist. Das Volk hat es mit einem unveränderlichen Gott zu tun. ER gibt ihnen nun einige Opfergesetze, die aber erst die Zeit betreffen, wenn sie im Land sein würden. Danach wird uns der Aufstand von Korah, Dathan, Abiram und On berichtet, der im Neuen Testament der Widerspruch Koras genannt wird (Judas 1,11). Er bestand in der Vermutung einer Priesterschaft der Leviten und in der daraus resultierenden Rebellion gegen den gesalbten Gottes.

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 Durch das sprossen des Stabes Aarons gab Gott eindeutig Zeugnis davon, wen ER zur Priesterschaft gewählt hatte und ER gab detaillierte Anweisungen zu der Verantwortung und zu den Anteilen der Priester und der Leviten. Das Volk durfte der Stifthütte nicht nahen. Abschließend finden wir das Gesetz zu der jungen roten Kuh, einem Mittel gegen Verunreinigungen in der Wüste.


Kapitel 20

In Kapitel 20 finden wir das Volk Israel wieder in Kades, von dort aus waren die Kund schafter 38 Jahre zuvor ausgesandt worden. Hier stirbt Miriam und wird begraben. Das Volk murrt wieder gegen Mose weil kein Wasser vorhanden ist. Er soll zu dem Felsen sprechen indem er den Stab Aarons, das Symbol für das neue Leben in seiner Hand hält, aber er schlägt den Felsen mit seinem eigenen Stab, der das Gericht symbolisiert und er nennt das Volk ein rebellisches Volk. Durch diesen Fehler wird er daran gehindert das Volk in das Land Kanaan hineinzuführen. Der Gesetzgeber (Mose hat dem Volk das Gesetz bebracht) hat nicht durch die Gnade Gottes gehandelt sondern den Felsen zum zweiten Mal gerichtet. Von Kades aus müssen sie einen langen Umweg bis an den Golf von Akaba am Roten Meer machen, denn die Edomiter erlauben ihnen nicht durch ihr Land zu ziehen. Aaron stirbt am Berg Hör, der Nachfolger Aarons wird Eleasar.

Kapitel 21

Arad und die Kanaaniter werden als Folge eines Gelübdes der Israeliten geschlagen. Im Weiteren folgt sofort wieder ein Murren des Volkes und Gott sendet feurige Schlagen unter das Volk. Mose macht auf Grund einer göttlicher Anweisung eine eherne Schlage und erhöht diese auf einer Stange. Wer von den Gebissenen auf die eherne Schlange sah blieb am Leben. Nachdem sie den Osten des Landes Edom umgangen waren, betraten die Israeliten das Land der Amoriter, welche sie auch, nachdem diese sich weigerten sie durchziehen zu lassen unter Moses Leitung schlugen und Hesbon und seine Tochterstädte einnahmen. Die Israeliten schlugen ebenfalls Og den König von Basan und nahmen sein Land.


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 Kapitel 22 bis 25

In diesen Kapiteln wird uns der Bericht davon gegeben, wie Balak den Propheten Balaam anheuert um Israel zu verfluchen. Obwohl Israel so viele Verfehlung und Sünden auf seinem Weg hatte, verwandelte der HERR den versuchten Fluch in eine Ankündigung von Segen. Balaam sah in seinen aneinanderfolgenden Visionen das auserwählte Volk Gottes und kündigt die Heiligung des Volkes (Kap. 23,8-10) die Rechtfertigung des Volkes (Verse 19-24) die Annahme des Volkes und die daraus resultierenden Segnungen (Kap. 24,5-9) an. Ein Stern würde aus Jakob hervorgehen und auch die Zerstörung der götzen dienerischen Feinde Israels kündigt er an (Verse 17-24). Der böse Rat Balaams führte dazu, dass die in Israel vorhandenen Sünden offenbar werden, indem Israel sich eins macht mit den Töchtern Moabs, in Hurerei und Götzendienst. Der Zorn Phinehas, der in einem besonders frechen und offensichtlichen Fall das Gericht ausübte, war von Gott be fohlen und gewirkt.

 Kapitel 26 und 27
Das Volk wird erneut gemustert und zwar unter dem Aspekt wie sie das Land erben sollten, aus der ersten Musterung waren, mit Ausnahme von Kaleb und Josua, alle gestorben. Es werden detaillierte Anweisungen im Bezug auf die Verteilung des Erbes im Land gegeben. Mose wird sein bevorstehender Tod angekündigt und er spricht mit Gott über einen Nachfolger als Führer für das Volk. Josua wird an seiner Stelle benannt.

Kapitel 28 bis 30
 Es erfolgen Anweisungen bezogen auf das ganze System der institutionalisierten regel mäßigen Opfer und auch im Bezug auf die Bestätigung eines Gelübdes oder Schwures.

Kapitel 31 Die Midianiter werden geschlagen und mit diesen wird auch Balaam getötet. Es folgen spezielle Anweisungen wie mit der Beute zu verfahren ist.

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Kapitel 32 Mose behandelt die Bitte der Rubeniter und der Gaditer um ein Erbteil östlich des Jordan. Er stimmt dem unter der Voraussetzung zu, dass die kampffähigen Männer dieser Stämme mit ihren Brüdern über den Jordan gehen. Wir haben hier einen Typ von Christen vor uns die kurz vor dem Ziel Gottes mit ihnen stoppen. Sie wollen nicht mit dem Tod Christi eins gemacht werden.

Kapitel 33 bis 36 Die einzelnen Stationen an den die Israeliten während ihrer Wanderung gehalten hatten werden aufgezählt. Es folgen Einzelheiten über die Grenzen des verheißenen Landes, die 48 Städte der Leviten und die Zufluchtsstädte. Das Buch schließt mit Anweisungen zum Erbe von Töchtern in einer Weise, dass der Anteil der jedem Stamm gehört erhalten bleibt. Die abschließenden Worte sind Das sind die Gebote und die Rechte, welche Jehova in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, den Kindern Israel durch Mose geboten hatJ' (Vers 13)

Hier, nahe dem Lande, lässt Mose sie noch einmal ihre bösen Wege hören, er spricht aber auch mit Gewissheit von der Besitznahme des Landes und benennt jene die es aufzuteilen sollen. Gott war dabei den Kindern Israel die Verheißungen zu erfüllen, die er Abraham, Isaak und Jakob in Gnade gemacht hatte. Diese Gnade überströmte all ihre Sünden und war dem Volk Gottes gegenüber immer überströmend.


 Geistliche Bedeutung
 Abschließend sollen einige Worte über die geistliche Bedeutung von 4. Mose gesagt werden. Es betrachtet die Kinder Israel unter zwei Aspekten, erstens angesichts der Wüste und zweitens vom Standpunkt der Besitznahme des verheißenen Landes aus. Die Verbindung zwischen den beiden Musterungen stellen Kaleb und Josua, die Repräsentanten des Glaubens dar. Das Buch stellt eigentlich die Fortsetzung des zweiten Buches Mose dar, in welchem wir Gott handeln sehen. SEINE Erlösung des Volkes, SEINE Quellen in der Wüste, die Offenbarung SEINES Willens und das Aufrichten der Stiftshütte in ihrer Mitte, all das war Gottes Seite. Die andere Seite bildet dann 4. Mose, „die Wüste", die Seite des Volkes. Immer wieder werden uns die Übertretungen des Volkes und das daraus resultierende Gericht Gottes vor Augen gestellt. Dies bringt uns, in der geistlichen Bedeu tung, zu Schlussfolgerung, das die notwendigen Dinge um ein Volk durch die Wüste zu

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 bringen, dass Wasser der Reinigung (Kapitel 19) und der priesterliche Dienst (Kapitel 20) sind. Christus gestorben und Christus auferstanden, die rote Kuh und der gesprosste Stab. Dieser Teil schließt in Kapitel 20.

Dann, nach dem Tod Aarons des hohen Priesters haben wir sozusagen ein Ende der Prüfungen und Tests unter Verantwortung, wir haben einen zweiten Teil in dem Buch in dem uns die Mittel und Wege vorgestellt werden, wodurch die Erwählten in das Licht gebracht werden, namentlich die eherne Schlange und die Wasserquelle, die Annahme des Kreuzes und die Kraft des Heiligen Geistes. In diesem Teil von 4. Mose haben wir nur sehr wenig Bezug zum Priestertum und überhaupt nicht zum Hohepriester. Es folgen die Prophezeiungen Balaams, der von dem erwählten Volk Gottes spricht. Dann wird das Volk wieder gemustert und zwar im Anblick des verheißenen Landes und Josua folgt auf Mose als Führer des Volkes. Josua ist das, was Mose als Vorbild nicht war, Josua ist ein Vorbild des auferstandenen Christus.

Von Seiten des HERRN steht Gnade zur Verfügung, davon spricht der Krug mit dem Man aus 2. Mose 16. Doch das Volk unter Verantwortung will diese „lose Speise" nicht, darum fehlt ab 4. Mose 20 der Bezug zum Priestertum, denn nur Könige und Priester haben Freimütigkeit zum Eintritt ins Heiligtum um dort aus der Hand des Herrn von dem verborgenen Manna zu bekommen und um aus dieser Kraft zu seiner Ehre zu leben.

Was die geistlichen Erfahrungen betrifft, so steht der zweite Teil des Buches im Gegensatz zum ersten Teil, denn während Israel erst zu der ehernen Schlange kam, nachdem sie 38 Jahre in der Wüste waren, beginnen Christen ihren geistlichen Lauf mit dem Kreuz, welches nach Joh. 3,14+15 das Gegenstück zu der ehernen Schlange bildet. Der Zustand des Menschen im Fleisch ist am Kreuz verurteilt und gerichtet worden und der Christ beginnt im Geiste und in dieser Hinsicht ist er in der Lage das Wasser der Reinigung zu begrüßen und anzunehmen und priesterliche Erfrischungen zu genießen, während er gleichzeitig herausgefunden hat, dass in seinem Fleische nichts Gutes wohnt. Nur wenn der HERR vom verborgenen Manna gibt und der Christ davon nimmt wird Hurerei und Götzendienst in der Christenheit keinen Bestand haben.


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2. Wenn Bileam kommt!

2.
1. Einleitung
Bileam kommt am Ende der Wüstenreise in den Ebenen Moabs zu dem Volk Gottes. Er ist Hauptakteur und Verursacher der letzten Ereignisse die uns im 4. Buch Mose vor der zweiten Volkszählung (Musterung) die in Kapitel 26 stattfindet geschildert werden. Auch wenn die meisten Ausleger eine völlig andere Einteilung des 4. Buches Mose vornehmen, so soll doch nachfolgend nur beleuchtet werden, welche Entwicklung das Volk Gottes in der Wüste, vom Sinai bis zur zweiten Musterung genommen hat.


 Während Israel als es aus Ägypten auszog vollständig beschnitten war, trifft Bileam in der Ebene Moabs auf ein zum größten Teil unbeschnittenes Volk. Denn das ganze Volk, welches auszog, war beschnitten; aber das ganze Volk, das in der Wüste geboren war, auf dem Wege, als sie aus Ägypten zogen, hatte man nicht beschnitten" (Josua 5,5)

. Bileam wird sehr häufig erwähnt. Die Hauptaussagen über ihn und auch seinen eigent lichen Tätigkeitsbericht finden wir in den Kapiteln 22-24 im 4. Buch Mose.

Bis zum Ende von Kapitel 24 finden wir zwar einige Ungereimtheiten im Verhalten Bileams, aber wir können eigentlich nicht grundsätzlich erkennen, dass Bileam Gott ungehorsam ist. Natürlich, Bileam will sich gerne die Prämie verdienen, die Balak für einen Dienst im seinen Sinne ausgesetzt hat, wir können aber nicht erkennen, dass Bileam offensichtlich ein Gebot Gottes übertritt. Später werden wir aber noch sehen, dass Bileam ein völlig ungöttliches Gottesbild hat. Es wird, wie schon erwähnt vollkommen offenbar, dass Bileam nur ein Zauberer und Wahrsager ist, der im Namen Gottes auftritt aber Gott weder kennt noch ihm angehört.

Am Ende von Kapitel 24 geht Bileam seinen Weg und wir können überhaupt nicht erkennen, dass Bileam mit der Sünde Israels (Hurerei und Götzendienst) etwas zu tun hat. Wenn wir den biblischen Bericht allerdings weiterlesen, dann finden wir plötzlich, dass Bileam in 4. Mose 31 wieder bei den Midianitern ist und mit diesen umkommt. Es gibt hierfür nur eine Erklärung, Bileam war den Geboten Gottes bis Ende Kapitel 24 oberflächlich gehorsam, aber den Lohn Balaks hat er nie aufgegeben. Bileam ist, nachdem er dem Befehl Gottes gehorchte und nach Hause zurück gegangen war, wieder nach Moab und Midian zurückgekehrt. Das Midian und Moab mit dem unbeschnittenen Volk Gottes Hurerei und Götzendienst treiben konnten, lag zum einen an Bileam, dieser konnte aber


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zum anderen nur aktiv werden, weil ein fleischliches, unbeschnittenes Volk Gottes vorhanden war.

 Nach den Berichten im 4. Buch Mose wird der Name Bileam im Alten Testament noch achtmal erwähnt, wobei ganz offensichtlich in 1. Chr. 6,70 nicht der Sohn des Beor gemeint ist. Im Neuen Testament treffen wir Bileam noch dreimal, immer geht es dabei, wie gesagt, um Irrlehre in der Versammlung Gottes. Wir müssen darum davon ausgehen, dass Bileam, bzw. die Haltung oder der Geist Bileams immer wieder im Umfeld des Volkes Gottes auftreten. Treffen wir, wenn wir die Erwähnung von Bileam finden vielleicht immer auf ein Volk, das ähnlich wie Israel in 4. Mose, äußerlich Volk Gottes, aber praktisch unbeschnitten und fleischlich ist?

Wir müssen uns auf der einen Seite die Frage stellen was Bileam kennzeichnet und wo durch wir den Geist Bileams erkennen können und auf der anderen Seite eine Antwort auf die Frage finden, in welchem Zustand sich Volk Gottes befinden muss, damit Bileam bzw. der Geist Bileams und die Lehre Bileams sich ausbreiten und Schaden anrichten können.

 2.2.Wer ist Bileam?

Als erstes Kennzeichen können wir festhalten, dass Bileam sich an dem Ort aufhält, von dem Gott eindeutig gesagt hatte, dass man von dort weggehen musste, wenn man den Segen Gottes erhalten wollte. Bileam hält sich genau an dem Ort auf, von dem Abraham weggehen musste.

 ,,Und Jehova sprach zu Abram: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das ich dir zeigen werde. Und ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde! (1. Mose 12,1-3)"

 „Er aber sprach: Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte," (Apg. 7, 2)


„deshalb weil sie euch nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zöget; und weil sie Bileam, den Sohn Beors, aus Pethor in Mesopotamien, wider dich gedungen haben, um dich zu verfluchen". (5. Mose 23,4)


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Schon aus dem Aufenthaltsort Biieams können wir ableiten, dass es dort zwar eine gewisse Kenntnis von Gott, nämlich Religiosität gibt, dort kann man aber weder von Gott gesegnet werden, noch kann man kann man Gott dort anbeten.

Hier sei nur kurz vorab erwähnt, dass Versammlung Pergamus, die ebenfalls durch „Bileamismus" gekennzeichnet ist, wohnt wo der Thron Stans ist und wo der Satan wohnt. Bileam muss auch zur damaligen Zeit ein echter religiöser „Macher" gewesen sein. Der direkte Weg durch die arabische Wüste nach Mesopotamien ist ca. 600 km lang. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass der übliche Weg über den so genannten „fruchtbaren Halbmond" im Norden ging (Abraham hatte diesen Weg genommen), dann liegt zwischen Moab und Pethor eine Strecke von gut 1.000 km. Trotzdem war Bileam als kompetenter Zauberer und effektiver Wahrsager in Religionsfragen bekannt. Balak hat ein Problem für das er sich auf religiösem Gebiet eine Lösung verspricht und Balak sendet Boten zu Bileam. Wir werden Bileam natürlich noch weiter untersuchen, denn wir wollen die Kennzeichen des Geistes Biieams kennen lernen, denn schließlich finden wir das die Lehre Balaams in die Versammlung eingedrungen ist (2 Petr. 2,15; Judas 1,11; Offb. 2,14), darum ist es nicht ausreichend wenn wir einfach sagen, dass Bileam falsch und gefährlich ist, wir können aber schon sagen, dass er zwar eine Riesenshow veranstaltet hat, Gott und den Willen und die Gedanken Gottes kannte er allerdings überhaupt nicht. Wenn Bileam die Gedanken Gottes gekannt hätte, wenn es Bileam um die Ehre Gottes gegangen wäre und nicht um seinen eigenen irdischen Reichtum an Gold und Silber und um seine eigene Ehre, dann hätte Bileam die Boten Balaks mit einer ganz einfachen Botschaft zurückgesandt: „Geht Israel mit Brot und Wasser entgegen und tut alles, damit dieses Volk nach den Gedanken Gottes im verheißenen Land anbeten kann." (5. Mose 23,4 und Nehemia 13,2). Bileam fühlt sich geehrt. 1.000 km sind die Abgesandten Midians und Moabs bis zu ihm gekommen. Midian und Moab sind dort in den Ebenen Moabs, weil Abraham aus Mesopotamien ausgezogen ist. Trotzdem verstehen weder Midian noch Moab, dass sie nicht zu den Hethitern gehörten, die Gott aus dem Land austreiben wollte. Gott hatte in 1. Mose 15 sehr genau gesagt, welche Völker Israel aus dem Land Kanaan austreiben sollte.


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 16 - 35 - Version 19.04.2007 „ Und im vierten Geschlecht werden sie hierher zurückkehren; denn die Ungerechtigkeit der Amoriter ist bis hierher noch nicht voll. Und es geschah, als die Sonne untergegangen und dichte Finsternis geworden war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerflamme, die zwischen jenen Stücken hindurchfuhr. An selbigem Tage machte Jehova einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis an den großen Strom, den Strom Phrath: die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaim, und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgasiter und die Jebusiter. "(Verse 16-20) Also, Gott hat überhaupt nicht gesagt, dass Moab, Ammon, Midian oder z.B. Edom ausgetrieben werden sollten. Bezogen auf die ersten drei gibt es auch eine ganz einfache Erklärung, alle drei waren, genau wie Edom, in 1. Mose 15 überhaupt noch nicht geboren. Alle drei sind aber, ähnlich wie Edom, nahe Verwandte. Zurück zu Bileam, für ihn ist völlig klar, ohne ihn geht es nicht! Abraham und Lot sind aus Mesopotamien ausgezogen, Midian als Sohn Abrahams und Moab und Ammon als Söhne Lots kommen allein mit dem Sohn Abrahams, mit Isaak, hier Israel, nicht klar. Hier muss ein echter Macher ran! Es gibt viel Geld und viel Ehre zu gewinnen. Bileam fragt gar nicht nach dem Willen Gottes, er bittet Gott nur um die Erlaubnis Israel verfluchen zu dürfen, so wie es Balak will. Bileam will Geld und Ruhm, darum auch seine Antwort an die ersten Boten: „ Und Bileam stand des Morgens auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Ziehet in euer Land; denn Jehova hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen."(4Mo 22, 13) Es ist fatal, wenn Menschen bei vermeintlichen Dienern Gottes Hilfe suchen, wenn diese angeblichen Diener Gottes auf eignen Ruhm und auf Geld aus sind und dann mit den falschen Fragestellungen zu Gott gehen, nur weil sie der Erwartungshaltung der Fragenden auch entsprechen wollen. Bileam fragte nicht nach dem guten und wohlgefäl ligen Willen Gottes, er bat nur um die Erlaubnis Israel verfluchen zu dürfen. Wirkliche Diener Gottes sind nicht durch den Geist und die Lehren Bileams gekennzeich net, sie sind durch den Geist Gottes gekennzeichnet. Dieser Geist hat nur das Ziel Gott und den HERRN zu verherrlichen. Der HERR als Mensch hier auf dieser Erde konnte in Joh. 17 sagen: „das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.(Vers 4). Er hatte Gott den Vater verherrlicht. Genau diese Haltung kennzeich


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 17 - 35 - Version 19.04.2007 net einen Knecht und Diener Gottes. Schon die erste Fragestellung Bileams macht deut lich, dass Bileam keine Verbindung zu Gott hat und das Bileam kein Diener Gottes ist. Aber oberflächlich betrachtet ist Bileam natürlich gehorsam. Er schickt die Gesandtschaft wieder weg und bleibt an seinem Ort. Gegenüber der zweiten Gesandtschaft Balaks be zeichnet Bileam dann Jehova als seinen Gott (1. Mose 22,18). Aber an keiner Stelle nennt sich Gott „der Gott Bileams". Gleichzeitig bringt er durch sein Verhalten zum Ausdruck das er den Ewigen, den Unwandelbaren, den Ich bin der Ich bin, gar nicht kennt. Bileam rechnet mit der Möglichkeit, dass Gott seine Meinung ändert und ihm doch noch all das Gold und Silber Balaks doch noch geben will. Bileam nimmt sich selbst für viel zu wichtig. Er läst die Gesandten übernachten und hofft dass Gott ihm das Geld und den Ruhm gibt. Bileam ist so sehr auf Geld und Ruhm fixiert, dass es ihn nicht einmal überrascht, dass seine Eselin plötzlich zu reden anfängt. Jeder andere wäre wahrscheinlich total erschrocken gewesen, Bileam nicht! Dass er die wesentlichen Dinge nicht sieht macht der weitere Verlauf völlig deutlich, als die Eselin anfängt zu reden, da hat man den Eindruck, dass Bileam zwar hört, aber es gibt keine vernünftige Reaktion. In den Unterredungen und Verhandlungen mit Balak geht es Bileam immer nur darum eine Situation zu schaffen, die es ihm ermöglicht Geld und Ruhm zu bekommen. Auf die Idee Gott nach seinen Absichten und nach seinem Willen zu fragen kommen Balak und Bileam überhaupt nicht. Immer geht es nur um eins, wie kann Balak mit Hilfe Bileams sein Ziel erreichen. Obwohl Bileam und Balak bis zum Ende von Kapitel 24 nichts gegen den Willen Gottes ausrichten können, kommt es nie zu einer Situation, in der die beiden nach dem Willen Gottes fragen. Sie müssen nur immer wieder feststellen, dass ihre Pläne nicht aufgehen. Nie wird nach Gott gefragt. Am Ende von Kapitel 24 zieht dann Bileam an seinen Ort und Balak geht seinen Weg (Vers 25). Bileam ist wieder 1.000 km von Moab entfernt. Es ist umso überraschender, das Bileam, wie vorher schon erwähnt, in Kapitel 31 wieder auf der Bildfläche erscheint. Erst in 5. Mose 23,4 und in Nehemia 13,2 aber auch in Offenbarung 2,14 lernen wir, dass Bileam die treibende Kraft hinter den Ereignissen in 4. Mose 25 war. Petrus teilt uns dann auch das Motiv Bileams mit: „indem sie dem Wege des Balaam nachfolgten, des Sohnes Bosors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte, *'(2. Petr. 2,15)


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 18 - 35 - Version 19.04.2007 Das dreifache Zeugnis gegen Bileam durch Mose, Nehemia und Johannes sollte uns eben falls zu denken geben. Wenn Bileam kommt, dann will er Geld und Ruhm für sich. Bileam hat nur Interesse am persönlichen Erfolg, ihn interessieren weder die Gedanken Gottes, auch wenn er der Show wegen so tut, noch will er Schaden vom Volk Gottes abwenden, noch hat er ein Interesse daran, dass nahe Verwandte des Volkes Gottes unter den Segen Gottes kommen. Zur Absicherung seines materiellen Erfolges nimmt er Lohn der Ungerechtigkeit oder wie es in 4. Mose 22,7 ausgedrückt wird Wahrsagerlohn. Bileam hat den Ruf eines religiösen Machers, diesen Ruf hat er sich erworben, weil er den Namen Gottes im Mund führt tatsächlich aber ein Diener Satans ist. 2.3.Wer sind Moab, Midian (und Amon)? Moab und Ammon sind die Kinder, die Lot mit seinen Töchtern zeugte. In 4. Mose 21 ler nen wir das Gott den Moabitem und den Amonitem Wohngebiete zuordnet. In 5. Mose 2 haben wir Aussagen die Gottes in Bezug auf Moab und Ammon: „Und Jehova sprach zu mir: Befeinde Moab nicht und lass dich nicht in Streit mit ihnen ein, denn ich werde dir von seinem Lande kein Besitztum geben; denn Ar habe ich den Kindern Lot als Besitztum gegeben. - (5. Mose 2.9) und dich nähern gegenüber den Kindern Ammon; du sollst sie nicht befeinden und dich nicht in Streit mit ihnen einlassen, denn ich werde dir von dem Lande der Kinder Ammon kein Besitztum geben; denn ich habe es den Kindern Lot als Besitztum gegeben. -(5. Mose 2,19) Midian ist ein Sohn Abrahams und Keturas (1. Mose 25,2). Midian hätte eigentlich voll ständige Kenntnis der Gedanken Gottes haben sollen. Bis vor 40 Jahren hatte Mose noch bei ihnen gelebt. Jethro der Priester von Midian und Schwiegervater Moses war in der Wüste noch bei Mose und dem Volk gewesen. Wenn wir 2. Mose 18 lesen, dann betet Jethro zusammen mit Aaron und allen Ältesten von Israel Jehova an. „ Und Jethro, der Schwiegervater Moses, nahm ein Brandopfer und Schlachtopfer für Gott; und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater Moses zu essen vor dem Angesicht Gottes.(2 Mose 18,12) Häufiger hört man die Frage, warum denn das Gericht gegen Midian so hart ausgefallen sei, ich denke, wir hier einen Schlüssel dazu finden. Während Moab und Ammon einfach keine Ahnung von den Gedanken Gottes haben, sündigt Midian willentlich. Midian hat


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 19 - 35 - Version 19.04.2007 nicht gewollt. Die Ausschlagung der Einladung an Hobab den Schwager von Moses hat sicherlich den Aspekt, den wir im Kurzüberblick in Kapitel 10 gesehen haben, nämlich dass das Volk nicht auf Hobab vertrauen konnte, weil er nicht bei dem Volk war. Bezogen auf Midian können wir aber nur feststellen, Hobab und damit Midian hat nicht gewollt. Nur auf Grund der Vorgänge in den Ebenen Moabs kommt es in 4. Mose 25 zu dem Be fehl Gottes an Israel Midian zu schlagen. Midian ist der nächste Verwandte und hat alle Angebote ausgeschlagen. Obwohl diese drei Völker von Gerechten abstammen, betreiben sie in 4. Mose 22-24 Götzendienst, Wahrsagerei und als Ergebnis in 4. Mose 25 Hurerei. Sie sind nahe Verwandte, aber genauso ohne jede Beziehung zu Gott wie die Völker, denen schon in 1. Mose 15 das Gericht angekündigt wurde. Im Fall Midian ist es beson ders bitter. So nahe dran, nicht gewollt und jetzt Gericht. Wir sollten uns emsthaft die Frage stehen, ob wir tatsächliche oder „geistliche" nahe Verwandte haben, die nicht wollen, uns aber zu Hurerei und Götzendienst verführen werden, wenn nur Bileam ihnen sagt das dies ein probates Mittel ist, damit sie ihre Ziele erreichen und Befürchtungen die sie im Bezug auf uns haben unbegründet werden. 2.4.In welchem Zustand ist Gottes Volk, wenn Moab, Ammon, Midian und Bileam auf treten und Schaden im Volk Gottes anrichten können? Bereits bei der Fragestellung, wer denn Bileam ist, haben wir festgestellt, dass Bileam auf ein unbeschnittenes Volk Gottes trifft. Wir wollen jetzt untersuchen, welche Vorgänge im Volk Gottes zu dieser Unbeschnittenheit führten. Natürlich war es äußerlich die Tatsache, dass die in der Wüste geborenen nicht beschnitten wurden und diejenigen, die aus Ägyp ten ausgezogen waren und damals über 20 Jahre alt waren, waren inzwischen fast alle gestorben waren. Tatsächlich haben wir in Josua 5 nur noch Josua und Kaleb, die sowohl den Auszug aus Ägypten im Alter von mehr als 20 Jahren, als auch den Einzug in das Land mitgemachte hatten. Der Teil des Volkes, der in Josua 5 noch beschnitten war, war also mit Ausnahme von Josua und Kaleb beim Auszug aus Ägypten jünger als 20 Jahre. Bei der Betrachtung der Entwicklung des Volkes wollen wir uns weitgehend wieder auf das 4. Buch Mose konzentrieren, allerdings wollen wir es jetzt mehr aus dem Blickwinkel tun, der uns sehen lässt wie aus einem aus Ägypten befreiten und beschnittenen Volk ein während der Wüstenreise unbeschnittenes Volk wird, dass mit dem Auftreten Bileams der


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 20 - 35 — Version 19.04.2007 schon vorhandenen Hurerei und dem ohnehin schon vorhandenen Götzendienst sozusagen die Krone der Unverfrorenheit aufsetzt. Wenn wir das vierte Buch Mose lesen, dann fällt uns schon ganz zu Anfang auf, dass dieses Buch nicht chronologisch berichtet. Das Buch beginnt mit dem 2. Monat im 2. Jahr des Auszugs. Dann wird in 4. Mose 9 plötzlich berichtet das Gott Israel auffordert Passah zu feiern. Diese Aufforderung betrifft eine Tätigkeit am 14. des ersten Monats. Auch wenn wir zunächst beim Passah verweilen, so können wir aus den Anweisungen und Handlungen eine „moralische" Abfolge erkennen. Bereits bei der Einsetzung des Passah in 2. Mose 12 hatte Gott in Vers 48 ausdrücklich festgelegt: „ Und wenn ein Fremdling bei dir weilt und das Passah dem Jehova feiern will, so werde alles Männliche bei ihm beschnitten, und dann komme er herzu, es zu feiern; und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes. Aber kein Unbeschnittener soll davon essen." Ohne dass es im 4. Buch Mose ausdrücklich gesagt wir können wir feststellen, dass eben nicht alles Männliche bei dem Volk beschnitten war. „Und acht Tage alt soll alles Männliche bei euch beschnitten werden nach euren Geschlechtem, der Hausgeborene und der für Geld Erkaufte, von allen Fremden, die nicht von deinem Samen sind;" (IMo 17, 12) Es ist eigentlich unfassbar. Kaum ist das Volk aus der Knechtschaft befreit stellen sie die Beschneidungen ein! Hier finden wir auch einen ganz wichtigen Punkt, entgegen der Anweisung Gottes nahmen bereits Unbeschnittene an diesem Passah teil. „Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist ßr ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar, der nächste an seinem Hause, nach der Zahl der Seelen: einen jeden sollt ihr nach dem Maße seines Essens rechnen auf das Lamm. (2. Mose 12,4)" Es wird wohl niemand behaupten wollen, dass die in der Wüste Geborenen nicht auf das Lamm gerechnet werden sollten. Das diese Kleinkinder keine persönliche Verantwortung trugen steht hier außer Frage, die Verantwortung trugen die, die die Beschneidung unter lassen hatten. Es wundert uns eigentlich nicht, dass es nur diese eine Passahfeier in der Wüste gab. Ein Volk, das sich den Anweisungen Gottes widersetzt kann Gott kein Passah feiern, wenn sie es tun, dann kommt bei einer solchen Feier im optimalen Fall der falsche Zustand ans Licht.


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Wir müssen weiter berücksichtigen, dass das Volk im zweiten Jahr im zweiten Monat am 20. Tag vom Sinai aufgebrochen ist. Dort am Sinai ist eine Menge geschehen. Gott hatte dem Volk das Manna gegeben damit sie überhaupt dort am Sinai erscheinen konnten und damit sie dort leben konnten. Er hat sie mit Manna genährt und ihnen genaue Anwei sungen gegeben wie sie sammeln sollten. Das Volk hatte dieses Gebot nicht beachtet und Gott hatte sie gefragt, bis wann sie seine Gebote und seine Gesetze missachten wollten. Kaum einen Monat waren sie auf der Wüstenreise und achteten die Anweisungen gering. „ Und Jehova sprach zu Mose: Bis wann weigert ihr euch, meine Gebote und meine Gesetze zu beobachten?"(2. Mose 16,28) In 2. Mose 16,34 wird noch einmal ausdrücklich betont, dass sie das Manna 40 Jahre aßen, also während der gesamten Wüstenreise. Direkt im ersten Kapitel des vierten Buches Mose finden wir einen interessanten Hinweis darauf, wie Gott das Volk leiten will. Mose und Aaron sollen das Volk mustern und aus jedem Stamm soll ein Fürst daran teilnehmen. Die Situation ist aber nicht so, dass das Volk seine Vertreter so zusagen wählen könnte, nein, sie werden von Gott bestimmt. Nach 4. Mose 1,16+17 waren es: „Das waren die Berufenen der Gemeinde, die Fürsten der Stämme ihrer Väter; sie waren die Häupter der Tausende Israels. Und Mose und Aaron nahmen diese mit Namen bezeichneten Männer?' Das Volk hat aber nicht nur die Anweisungen Gottes im Bezug auf das Manna missachtet, sie hatten auch den Sinaibund gebrochen, bevor sie überhaupt die Grundlage dieses Bundes in Empfang genommen hatten. Sie hatten auch Passah gefeiert ohne dabei ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Der Weg des Volkes Gottes durch die Wüste ist eine Reise der Enttäuschungen und des Versagens. Das Fleisch im Tode zu halten und nur solche an dem Passah teilnehmen lassen, die das Fleisch im Tode hielten, dass hatte überhaupt nicht geklappt. Aber auch die von Gott benannte Führung des Volkes hat nicht funktioniert. In 4. Mose 16,2 finden wir, dass Berufene der Versammlung, also solche, wie wir sie schon in 4. Mose 1,16 gefunden haben, mit Korah eine Revolte anzetteln. Dathan und Abiram sind Söhne Eliabs, den wir in 4. Mose 1,9 finden. Dathan, Abiram, On und Korah waren eindeutig von Gott zu einem Dienst berufen, sie wollten aber den Gottesdienst ändern um selbst Dienste zu tun, die Gott ihnen nicht zugebilligt hatte. Im Judasbrief werden wir Korah und Bileam wiederfinden. In 4. Mose 9 können die Männer, die unrein sind nicht an dem Passah teilnehmen, Gott gibt eine Regel für den zweiten Monat, am 14 Tag, diese Regel wird Hiskia später


 Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 22 - 35 — Version 19.04.2007 anwenden, aber gleichzeitig stellt das Volk ohne alle Bedenken die Beschneidung der Neugeborenen ein und bringt dadurch zum Ausdruck, dass die in der Wüste geborenen kein Passah feiern können. Es verwundert nicht, dass 4. Mose 9 das einzige Passah in der Wüste bleiben sollte. Auch in 4. Mose 10, wenn das Volk vom Sinai aufbricht, befinden wir uns noch im zweiten Monat des zweiten Jahres. Mit welchen Gedanken bricht das Volk vom Sinai auf um das Land in Besitz zu nehmen? „ Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken und der Melonen und des Lauchs und der Zwiebeln und des Knoblauchs; und nun ist unsere Seele dürre; gar nichts ist da, nur auf das Man sehen unsere Augen." (4. Mose 11,4-6)" Das Volk war gedanklich mit den Fleischtöpfen Ägyptens beschäftigt, obwohl Gott Ihnen gerade einen ausgezeichneten Gottesdienst übertragen hatte und sie zu diesem Zweck geführt und genährt hatte. Wir müssen dabei daran denken, dass die Gewürze, nach denen es sie gelüstete alle bei dem Passah in 4. Mose 9 keinen Platz hatten. Sie hatten tatsächlich in 4. Mose 9 Fleisch gegessen, aber es stand in Verbindung mit bitteren Kräutern. Die bitteren Kräuter sind die Voraussetzung um mit Gott Gemeinschaft zu haben, denn die Gemeinschaft mit Gott geht nur auf dem Weg über das wahre Passah und dessen Leiden. Das Volk wollte aber etwas für sein Fleisch, darum die Gewürze, die mit den Götzenopfern der Ägypter in Verbindung standen, dass war etwas für das Fleisch. Wir können es hier schon einmal vorweg sagen, diese Gewürze hat das Volk in Verbindung mit den Götzenopfem der Moabiter und Midianiter in 4. Mose 25 bekommen. Noch einen wichtigen Aspekt wollen wir hier festhalten. Die fehlende Beschneidung der Neugebomen ist schon ein Hinweis darauf, dass sie genau das aufgegeben hatten, was sie von den Ägyptem unterschieden hatte. In dieser Situation kommen die Wachteln. So weit das Auge reicht ist das ganze Land mit Wachteln bedeckt. Das ist etwas für den natürlichen Menschen, jetzt sammeln sie für ihr Fleisch, keine geistliche Nahrung sondem sie wollen ihr Fleisch nähren. Dann entbrennt der Zorn Gottes. Wenn der Mensch sein Fleisch nicht im Tode hält (beschneidet) dann kann es keine Gemeinschaft mit Gott geben, dann muss Gott das Fleisch töten. Werden jetzt die Unbeschnittenen beschnitten? Wird das Fleisch weggetan? Werden die Voraussetzungen zur Gemeinschaft mit Gott wieder hergestellt? Nein!


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 23 - 35 — Version 19.04.2007 In dieser Situation kommt es zur Aussendung der Kundschafter. Wenn wir das bezogen auf uns heute sehen, dann stellt sich die Frage: Kann ein fleischlich eingestelltes Volk Gottes die geistlichen Segnungen in den himmlischen Örtem in Besitz nehmen? Kann es sie überhaupt erfassen und begreifen? Wird es sich beim genießen der geistlichen Segnungen überhaupt wohlfühlen? Wir können diese Fragen alle mit einem klaren Nein! beantworten. Natürlich ist unsere alte Natur völlig unpassend für die himmlischen Örter und die geistlichen Segnungen, die dort genossen werden sollen. Der natürliche Mensch und auch der fleischliche Christ (der sich von dem natürlichen Menschen schlimmer Weise nur dadurch unterscheidet dass er im Licht sündigt) werden schon sehr genau bemerken, dass sie dort völlig unpassend ist. Das Volk tut keine Buße, es findet keine Beschneidung der Unbeschnittenen statt, dass Volk glaubt auch dem Wort Gottes an Abraham aus 1. Mose 15 nicht. Das Volk will einfach die, die es geistlicher Weise führen wollen steinigen. Das Volk muss seinen Gott völlig neu kennen lernen. „Jehova ist langsam zum Zorn und groß an Güte, der Ungerechtigkeit und Übertretung vergibt, - aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen - der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern am dritten und am vierten Gliede. (4. Mose 14,18)" Schon in Vers 33 von Kapitel 14 finden wir den Hinweis auf Hurerein unter dem Volk und das dies der eigentliche Grund für ihren offenen Ungehorsam Gott gegenüber ist, der eigentliche Grund des Gerichtes Gottes sind die Hurerein, ist Götzendienst, so hat es uns Stephanus auch in Apg. 7 mitgeteilt: „Ja, ihr nähmet die Hütte des Moloch auf und das Gestirn [euresl Gottes Remphan, die Bilder, welche ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus".(Vers 43). Ja, wir können aus Apg. 7 sogar entnehmen, dass sie Gott außer den morgendlichen und abendlichen Pflichtopfem keine freiwilligen Opfergaben dargebracht haben, höchstwahrscheinlich haben nicht einmal die so genannten Pflichtopfer permanent stattgefunden, obwohl diese nicht mit dem Sinaibund sondern mit dem Bund aus 2. Mose 29 in Verbindung standen. Wir müssen uns hier noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass wir uns auch in Kapitel 14 noch im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten befinden. All die Zeichen und Wunder, die Gott gewirkt hat haben nicht bewirkt dass das Volk in Gemeinschaft mit Gott leben und diese Gemeinschaft genießen kann. In Kapitel 15 stellt Gott noch einmal einen Teil seiner Ansprüche auf Gehorsam und auf Opfer vor, wie reagiert das Volk? Es will aufs Neue den Gottesdienst verändern. In


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 24 - 35 — Version 19.04.2007
 Kapitel 12 haben wir bereits einen Aufstand unter den Führern des Volkes, unter den von Gott berufenen, gegen Mose erlebt, jetzt kommt es in Kapitel 16 zu einer Revolte unter den Leviten, ein Teil der Leviten will unter der Führung Korahs den Gottesdienst verändern. Dieser Vorgang kann aufs neue als kennzeichnend für das Abfallen aus einer von Gott gegeben Ordnung angesehen werden. Für das Volk Gottes ist der Gottesdienst in Verbindung mit den bitteren Kräutern fade geworden. Der Grund liegt natürlich in der Alten Natur die nicht im Tode gehalten wird. Jeder verspürt den Konflikt. Jetzt findet aber keine Beschneidung, keine Buße, keine Umkehr statt, nein, es soll der Gottesdienst verändert, an das anwesende Fleisch angepasst werden. Es wird völlig offenbar, dass Korah nicht nur eine kleine elitäre Truppe der Leviten und nur einen Teil der Führer des Volkes hinter sich weis, das ganze Volk trägt die Gedanken Korahs mit. Auch nachdem Mose sich für das Volk verwandte und Korah mit seiner Rotte gerichtet ist, kommt es nicht zur Umkehr und Buße sondern im Kapitel 17 aufs Neue zu einem Aufstand des Volkes. Gott macht durch den Stab Aarons, der sprosst und Blüten treibt und Mandeln reift deutlich, dass nur Leben aus dem Tod zu einem Eintritt ins Heiligtum berechtigt, aber die erwartete Umkehr bei dem Volk bleibt aufs neue aus. Völlig überraschend so möchte man meinen, stoßen wir dann auf Kapitel 19, auf die junge rote Kuh und auf das Wasser der Reinigung bzw. Entsündigung. Es wird allerdings deutlich, dass die Heiligkeit Gottes diese Prozedur Notwendig macht, damit überhaupt ein Mensch bei dem Heiligtum wohnen könnte, denn jeder, der diese Regel nicht beachtet sollte ausgerottet werden 4. Mose 19,20. Nach den Gedanken Gottes hätte das Volk in 4. Mose 20 Passah feiern müssen, denn es wird ausdrücklich gesagt, dass sie im ersten Monat in die Wüste Zin kamen. Statt von einer Passahfeier, die auch nicht stattfand, lesen wir nur, dass das Volk zu Kades blieb. Nicht Betriebsamkeit oder Kampf hielt sie davon ab Passah zu feiern, nein, sie haben offensichtlich überhaupt keinen Gedanken daran verschwendet es zu tun. Wir lernen später das Zin bzw. Kades eigentlich bereits zum Land gehören. Tatsächlich ist das Land für den natürlichen Menschen eine Wüste, er sieht kein Wasser und auch keine Früchte. Es kommt wieder zu einem Aufstand gegen Mose und Aaron, nachdem Miriam gestorben ist. Man bekommt fast den Eindruck, als gehe jetzt wirklich alles in die Brüche.


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 25 - 35 — Version 19.04.2007 Auch Mose und Aaron befolgen die Anweisungen Gottes nicht, sie schlagen den Felsen zum zweiten Mal und geben Gott nicht die Ehre. Wir müssen uns an dieser Stelle vergegenwärtigen, dass jetzt die Wüsten Wanderung fast zu einem Ende gekommen ist. Die Zahl derer unter dem Volk, die unbeschnitten sind, hat sozusagen ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Das die Güte Gottes, dass Manna sie bis hierher gebracht hat, ist dem Volk völlig aus dem Blickfeld geraten. Das Volk kann zwar noch einen Sieg über die Kanaaniter des Südlandes erzielen, als sie aber Edom umgehen müssen, da ekelt sie vor der elenden Speise (Kapitel 21 Vers 5). Das ist eigentlich der traurige Höhepunkt, Gott hat sie in Gnaden, durch das Manna bis hierher gebracht, und Jetzt will das Volk die Gnade nicht. Es ist auch ganz offensichtlich, dass sie den Sieg über die Kanaaniter des Südlandes nicht der Gnade Gottes zuschreiben sondern ihren eignen Fähigkeiten. Der Sieg über die Kanaaniter resultiert aus einem Gelübde, das Volk ist tatsächlich der Meinung sie hätten sich den Sieg verdient gehabt. Wir finden in der Bibel mehrere solcher Gelübde, durch die Gott herausgefordert wird, dann tut Gott den Willen des Gelobenden und anschließend sehen wir eine große Nieder lage, weil die Gnade abgelehnt wird und man sich selbst den Sieg zuschreibt. Das Dilemma und Versagen des Volkes besteht darin, dass sie immer wieder sagten sie wollten alles tun was Jehova sagt, sie wollten es aber aus eigener Kraft tun und nicht durch die Gnade Gottes. Vor der „elenden Speise" ekelten sie sich. „Da antwortete das ganze Volk insgesamt und sprach: Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun! Und Mose brachte die Worte des Volkes zu Jehova zurück. (2 Mo 19, 8)" Nach der Aussage in 2. Mose 19 kommt Mose mit den Worten Gottes und mit Blut zu dem Volk, es wird aufs Neue ersichtlich, dass Israel nicht auf Grund eigener Taten, sondern nur auf Grund eines stellvertretenden Opfers mit Gott Gemeinschaft haben kann, was macht das Volk? „Und Mose kam und erzählte dem Volke alle Worte Jehovas und alle Rechte; und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme und sprach: Alle Worte, die Jehova geredet hat, wollen wir tun.(2 Mo 24, 3)" „Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes; und sie sprachen: Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun und gehorchen.( 2Mo 24, 7)"


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 26 - 35 - Version 19.04.2007 Den Sinai Bund hatten sie bereits gerochen, bevor die Gesetzestafeln überhaupt bei ihnen angekommen waren, dann finden wir, dass Gott sich völlig einseitig und nur auf Grund eines beständigen Opfers zu ihrem Gott erklärt. (2. Mose 29,38-46) Nach der Rede des Stephanus in Apg. 7 müssen wir davon ausgehen, dass das Volk tatsächlich auch nur dieses beständige Opfer gebracht hat, alle freiwilligen Gaben haben sie offensichtlich in der Wüste nie dargebracht. Wenn wir allerdings 4. Mose 28,2-8 berücksichtigen, dann müssen wir vermuten, dass selbst dieses beständige Opfer nicht ununterbrochen dargebracht wurde. Sie setzen dem ganzen sozusagen noch die Krone auf, indem sie dem von Gott gegebenen Rettungsmittel huldigen und nicht Gott selbst. Das lernen wir zwar erst bei Hiskia in 2. Könige 18,4, es ist aber bezeichnend für die Situation eines Volkes, das dem Namen nach Gott gehört aber kein geistliches Leben lebt, „und zertrümmerte die eherne Schlange, welche Mose gemacht hatte; denn bis zu jenen Tagen hatten die Kinder Israel ihr geräuchert, und man nannte sie Nechustan." Einen ganz wichtigen Punkt im Zustand des Volkes Gottes bildet auch noch die Trägheit und das fehlende Interesse des Volkes das Land in Besitz zu nehmen. Nach dem Sieg über die Kanaaniter des Südlandes lies es sich das Volk Wohlergehen. Dem Auftrag Gottes das Land einzunehmen kamen sie nicht nach. Wir müssen bedenken, dass die beiden Gesandt schaften die Balak zu Bileam schickte ca. 4.000 km zurückgelegt haben. Dann wird uns am Ende von Kapitel 24 mitgeteilt das Bileam an seinen Ort zieht. In Kapitel 31 sehen wir das er wieder bei Balak ist, also noch einmal die Zeitdauer um 2.000 km mit den damali gen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Während dieser ganzen Zeit lagert Israel untätig in der Ebene von Moab. Fehlende Ausrichtung auf die himmlischen Dinge ist einerseits das Ergebnis des Zustandes des Volkes, andererseits aber auch Voraussetzung für den trauri gen Höhepunkt eines Weges, den das Volk Gottes im Ungehorsam und im Vertrauen auf eigene Kraft gegangen ist.


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 27 - 35 — Version 19.04.2007 Zu Anfang dieses Abschnittes haben wir die Frage gesteilt, in welchen Zustand das Volk Gottes ist, wenn Bileam kommt, wir fassen noch einmal kurz zusammen: > Das Volk ist durch Unbeschnittenheit gekennzeichnet. > Unbeschnittene hatten am Passah teilgenommen. > Anweisungen Gottes wurden nicht befolgt. > Der Sinaibund war bereits gebrochen, bevor sie überhaupt die Gesetzestafeln er halten hatten. > In der Wüste wird nur ein einziges Passah gefeiert. > Das Volk wird lüstern. > Das Volk lehnt geistliche Führung ab. > Hurerei. > Götzen (Remphan und die eherne Schlage). > Bestrebung den Gottesdienst zu verändern. > Gott wird durch Gelübde herausgefordert. > Trägheit und Ungehorsam. > Es werden alle Voraussetzungen für ein Einsmachen (Hurerei) und Gemeinschaft (Götzendienst) mit nahe Verwandten erfüllt. 2.5.Wenn Bileam, nahe Verwandte und das Volk Gottes in einem fleischlichen Zustand aufeinander treffen. Sehen wir uns nun die drei Stellen an, an denen Bileam bzw. seine Lehre im Neuen Testament erwähnt wird. „da sie den geraden Weg verlassen haben, abgeirrt sind, indem sie dem Wege des Balaam nachfolgten, des Sohnes Bosors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte, (2Petr2, 15) „ Wehe ihnen! denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Balaams überliefert, und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen." (Jud 1, II) „Aber ich habe ein weniges wider dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Balaams festhalten, der den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Söhne Israels zu legen, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben." (Offb 2, 14)


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 28 - 35 — Version 19.04.2007 Petrus spricht in 2. Petrus 2 davon, das auch heute unter dem Volk Gottes falsche Propheten und falsche Lehrer sein werden, die verderbliche Sekten einführen und den Weg der Wahrheit verlästern werden. Er zeigt uns auf, dass sich die Vorkommnisse, wie wir sie oben gesehen haben immer wiederholen, wenn Volk Gottes unachtsam und nachlässig wird. Solche, die Führer unter dem Volk Gottes sein wollen, die sogar Berufene sein können, verlassen den geraden Weg, weil sie den Lohn der Ungerechtigkeit lieben. Es funktioniert wie bei Israel nur deshalb, weil Götzendienst und Hurerei bereits vorhanden sind. Wir werden abschließend noch sehen, dass beides heute tatsächlich schon weite Teile der so genannten Brüderbewegung ergriffen hat. Judas hatte allen Fleiß angewandt um über das gemeinsame Heil zu schreiben, statt dessen musste er aber ermahnen für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen, denn gewisse Menschen hatten sich nebeneingeschlichen, die schon vorlängst zum Gericht zuvor aufgezeichnet waren, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen. Sie tun das, indem sie den Weg Kains gehen und eigenwillige Gott nicht wohlgefällige Opfer bringen, indem sie eine Lehre haben, die Hurerei und Götzendienst gut heißt, kommen sie in dem Irrtum Korahs um, der auch meinte Gott zu ehren indem er den Gottesdienst umwandelte, der aber damit Gott widersprach und lebendig in den Scheol fuhr. Johannes muss klagen dass die Versammlung dort wohnt, wo der Thron Satans ist und wo auch Satan wohnt. Er schreibt an solche, die den Namen Christi im Bekenntnis trugen, sich aber unter dem Fürsten der Welt und in Welt einen „netten" Platz gesichert hatten. Sie hielten die Lehre Balaams fest, wodurch sie auch noch den vorhandenen Götzendienst und die vorhandene Hurerei rechtfertigten. 3. Hurerei und Götzendienst heute Wenn wir jetzt abschließend über diese beiden Punkte nachdenken, dann glaube ich, dass der entscheidende Fehler warum wir häufig nicht erkennen, dass dies beiden Faktoren schon mitten unter uns sind, der ist, dass wir z.B. viel zu viel über das Thema „geistliche Hurerei" nachdenken ohne zu bemerken das die Hurerei als Sünde gegen den eigenen Leib rasend schnell um sich greift. Zu der so genannten geistlichen Hurerei kommt es


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 29 - 35 - Version 19.04.2007 dann zu mancherlei Auslegungs- und Streitfragen, im Endeffekt ist man sich aber einig, dass man diesen Tatbestand zwar nicht genau konkretisieren kann, dass er aber sehr böse ist. Dabei wird übersehen, dass Hurerei als Geschlechtsakt(e) in viele Gemeinden bereits eingedrungen ist und zwar nicht nur heimlich und unbekannt sondern ganz offensichtlich. Es ist Satan aber gelungen, dass man inzwischen darüber diskutiert und umfangreiche theologische Erörterungen darüber führt wie denn geschiedene und Wiederverheiratete Paare zugelassen werden können. Plötzlich gibt es sogar die Notwendigkeit dafür beson dere Hirten- oder Seelsorgedienste einzurichten. Ein Teil der älteren Geschwister ist ange sichts dieser Tatsache noch mehr oder weniger bestürzt darüber, „dass so etwas unter uns notwendig ist", alle gehen aber auch zur Tagesordnung über. Viele Gemeinden die aus der so genannten Brüderbewegung kommen, bieten dem Geist und der Lehre Bileams genauso optimale Angriffsflächen, wie es die Israeliten in den Ebenen Moabs taten als Bileam dort erschien. Noch einmal, Bileam verstärkt nur etwas und macht etwas offensichtlich, was im Inneren schon vorhanden ist. Bileam schafft nichts Neues. Wenn wir heute immer öfter mit Scheidung und Wiederheirat konfrontiert werden, dann kommt dies überhaupt nur in dieser massiven Form auf, weil wir ganz offensichtlich auch in dieser Frage nur ein bis zwei Generationen hinter der Welt herhinken. Wenn wir über diese Themen aus biblischer Sicht nachdenken, dann müssen wir zunächst einmal sehen, dass die ganzen komplizierten Gebilde über die angeblich Scheidung für einen Christen auf zwei umstrittenen Halbsätzen basieren. „Ich aber sage euch: Wer irgend sein Weib entlassen wird, außer auf Grund von Hurerei, macht, dass sie Ehebruch begeht; und wer irgend eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch." (Mt 5, 32) „Ich sage euch aber, dass, wer irgend sein Weib entlassen wird, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiraten wird, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch." {Mt 19, 9) Zunächst einmal wird in diese Bibelstellen hineingelegt, dass man jemanden wegen Hurerei entlassen könne, dass der HERR dazu sozusagen seine Zustimmung gäbe.


 Die Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 30 - 35 - Version 19.04.2007 durchaus mögliche Alternative, nämlich das der HERR sagt, dass jeder der seine Frau entlässt, die Frau in den Ehebruch treibt, es sei denn er würde die Frau wegen Hurerei entlassen, dann macht er nicht das sie Ehebruch begeht, denn die Frau hat es dann schon getan, wird bei der Legitimationstheorie für eine Scheidung geflissentlich unterschlagen. In Matthäus 19 wird dann häufig die Tatsache übersehen, dass der HERR sich an einen handelnden Mann richtet. Plötzlich meint man den Halbsatz in Vers 9 auf die Tat einer Frau beziehen zu können. Wenn man das so macht, dann relativiert man alle anderen Aussagen des HERRN zu diesem Thema, die uns in den Evangelien berichtet werden und aus denen man ein solches Konstrukt überhaupt nicht ableiten kann. Es ist schon überhaupt Lehre Bileams wenn man auf zwei Halbsätzen eine Lehre aufbaut. In beiden Versen ist die Aussage völlig eindeutig, wer eine Entlassene heiratet begeht Ehebruch. Man begibt sich auf einen biblisch nicht haltbaren Boden, wenn man allein aus der Konstellation in Matt. 19,9 ableiteten will, dass man seine Frau wegen Hurerei entlassen könne und eine andere Frau heiraten könne. Spätestens wenn wir an den Halbsatz kommen, dass derjenige der eine Entlassene heirate Ehebruch begeht, stellt sich nämlich eigentlich die Frage gar nicht mehr warum sie entlassen wurde. Im übrigen sollte man einen Moment lang einmal die Möglichkeit einräumen das der Mann der entlässt die Hurerei begangen hat, dann bekommt der Halbsatz eine völlig andere Bedeutung und die Frau hätte sowohl die Entlassung als auch die Hurerei des Mannes erduldet. Neben den bereist gemachten Aussagen gibt es zu den beiden Stellen durchaus emstzu nehmende Auslegungen, die überhaupt nicht zu dem Ergebnis kommen, der HERR würde hier eine wie auch immer gelagerte Scheidung und Wiederheirat befürworten. Im Übrigen führt jede Auslegung die eine Scheidung befürwortet und auch eine Wiederheirat erlaubt zu einem Konflikt nüt Lukas 16,18 Jeder, der sein Weib entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, begeht Ehebruch." Zumindest wenn es um den Punkt der Wiederheirat geht. Es ist also ganz deutlich, dass ein Mensch, auch wenn er vor dem Gesetz, so wie die Juden es, zur Zeit des HERRN hier auf der Erde, praktizierten wieder heiratet, Ehebruch begeht. Selbst wenn man einer etwas Auslegung folgen möchte, wird niemand bestreiten, dass die Wahrscheinlichkeit dass so jemand Ehebruch begeht, hoch ist.


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 31 - 35 — Version 19.04.2007 Wenn wir einen kurzen historischen Rückblick wagen, dann steilen wir fest, dass eine bestimmte Form von Hurerei noch vor zwei Generationen nachvollziehbar sehr weit verbreitet war, nämlich der voreheliche Verkehr. Dies wurde damals auch thematisiert und die Paare taten Buße darüber. In den letzten beiden Generationen fehlen die offensicht lichen Folgen dieser Hurerei. Dadurch wurde das Thema nicht mehr angesprochen und bei vielen fehlt auch jedes Unrechtsbewusstsein darüber. Vielleicht wird die Ablehnung dieser Praxis noch verschrobenen Ansichten von Eltern und Großeltern zugeschoben, dass es aber um ein biblisches Thema geht ist häufig unbekannt. „Und so jemand eine Jungfrau betört, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, so soll er sie gewisslich durch eine Heiratsgabe sich zum Weibe erkaufen." (2 Mose 22, 16) „ Wenn ein Mann ein Mädchen findet, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden gefunden: so soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Sekel Silber geben; und sie soll sein Weib sein, darum dass er sie geschwächt hat, er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. (5. Mose 22,28-29) Nachdem diese Anweisungen und Regeln Gottes verdrängt wurden, befinden wir uns inzwischen auf der nächsten Stufe. Es gibt vermehrt Ehen, die nicht auf Unbeflecktheit und Jungfrauenschaft basieren. Da sind Partner zusammen, die 2. Mose 22 und 5. Mose 22 mit jeweils einem anderen erlebt haben. Wir wollen jetzt hier nicht untersuchen warum die Ehen nicht zustande kamen, nur wird jetzt plötzlich in der offiziellen Ehe Trennung als Konfliktlösungsmittel betrachtet. Daraus resultiert dann nach den Aussagen des Herrn im Matthäusevangelium und auch in Lukas 16 wieder Ehebruch. In den Gemeinden ist man häufig zu der Ansicht gekommen, dass der HERR so etwas vergibt. Dabei wird der entscheidende Fehler gemacht, dass die Schrift an überhaupt keiner Stelle lehrt, dass ein Zustand vergeben werden kann. Sünden werden vergeben, das ist wohl war, aber ein Zustand muss immer hinweg getan werden. Wenn behauptet wird, dass ein Zustand vergeben werden könnte, dann wird völlig ignoriert, dass auch unser sündiger Zustand, unsere sündige Natur uns überhaupt nicht vergeben wurde, sie muss hinweg getan werden. (Römer 5,12-21) Der Schlüssel ist dabei tatsächlich das Gnade herrschen soll. Aber Achtung, wir sollen nicht in der Sünde verharren auf das die Gnade überströme. Der Geist Gottes sagt eindeutig „Das sei ferne". Wenn die Sünde überströmt, dann herrscht gerade die Gnade nicht.


Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 32 - 35 — Version 19.04.2007 Ergebnis eines Lebens in Gnade unter der Herrschaft der Gnade ist gerade: „stellet auch nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten, und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit." (Rö 6, 13} An der Stelle kommt dann Bileam und legitimiert den ungöttlichen Zustand im Volk Gottes. Das muss mit Götzendienst in Verbindung stehen, denn daraus resultiert ein Gottesdienst, der Gott nicht gefallen kann, weil nicht mehr Gott im Mittelpunkt steht sondern das was eigentlich gestorben sein sollte, was gar nicht mehr vorhanden sein darf. Eine Gemeinde, die nicht dadurch gekennzeichnet ist, dass die Gnade im Leben herrscht, wird immpr dadurch gekennzeichnet sein Sünde herrscht. Bileam, sein Geist und seine Lehre können gar nichts anderes als Anknüpfungspunkt haben. 4. Was sagt der HERR? Wenn solche Dinge in die Versammlung eingedrungen sind, dann soll Buße getan werden. Ich denke es ist wichtig zu verstehen, dass Versammlung hier nicht ein anonymes weltweites überörtliches Gebilde ist, sondern dass es um die Ortsgemeinde geht. Alle sieben Versammlungen aus Offenbarung 2 und 3 bestanden zeitgleich und parallel nebeneinander. Auch wenn Pergamus prophetisch nicht in unsere Zeit hineingeht, so können wir uns nicht einfach zurücklegen und meinen wir hätten mit diesen Zuständen nichts zu tun. Lies den Judasbrief und 2. Petrus 2 und du wirst feststellen, dass die moralischen Zustände von Pergamus hoch aktuell sind. Aus Buße gehen Überwinder hervor. Den Überwindem in Pergamus verspricht der HERR zwei Dinge: > ER wird ihm von dem verborgenen Manna geben > ER einen weißen Stein geben und auf dem Stein einen Namen geschrieben welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt. Wie, von dem verborgenen Manna? Warum denn überhaupt Manna? Wir haben doch schon bei Israel gefunden das sie vor dieser losen Speise ekelte. Dann haben wir behauptet dass Manna ein Bild der Gnade sei, die nach Römer 5,21 herrschen soll, und jetzt will der HERR den Überwindem von dem verborgenen Manna geben. Der HERR gibt nichts


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 33 - 35 - Version 19.04.2007 anderes! Wenn die Gnade herrscht im Leben, dann ist da kein Platz mehr für Hurerei, Ehebruch und Götzendienst. Warum denn noch den weißen Stein? Und dann noch mit einem Namen den niemand kennt als nur wer ihn empfängt? Der weiße Stein macht deutlich, dass sich jemand völlig für den anderen verwandt hat. Wenn es in der Antike eine Streitfrage bezüglich einer Person gab und eine andere hochgestellte Person gab einen weißen Stein, dann bedeutete dies, dass der Steingeber sich völlig mit der strittigen Person eins machte, für sie eintrat. Bei den Überwindem kann der HERR deutlich machen, dass er sich völlig für sie gegeben hat, bei den anderen in Pergamus, die nicht Buße taten, konnte er das nicht. Mit dem weißen Stein kommt quasi noch eine zweite Sache. Der HERR wird zum Namensgeber. Das erinnert sehr stark an Jesaja 43,1 „Und nun, so spricht Jehova, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein." Das Recht einen Namen zu geben hat nur der Eigentümer. Bei den Überwindem kann der HERR sich als der Eigentümer offenbaren. Er kann das aber überhaupt nicht, wenn man wohnt wo der Thron Satans ist und wo der Satan wohnt. Die aktuelle Situation in der Christenheit ist leider dadurch gekennzeichnet, dass selbst solche, die behaupten aus Gnaden gerettet zu sein nicht aus der Gnade leben wollen. Leider wissen sie häufig gar nicht wie das geht, obwohl die Schrift es sagt. Sie nähren ihr Fleisch. Sie zeigen noch eine gewisse „Betrübnis" über ihren den Herrn verunehrenden Zustand, aber Buße tun, Gnade nehmen in dem man von dieser losen Speise ißt, und dann auch noch durch ein befreites Leben für den HERRN zum Zeugnis sein? Billige Gnade will man nicht! Irgendein Stück Ehre muss doch noch übrig bleiben. Erinnern wir uns daran was Bileam neben Geld suchte? Ehre für sich! Was schreibt uns der Geist Gottes? „ Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden." (Rom 3, 27)


Wenn Bileam kommt - U. Brinkmann - Seite - 34 - 35 - Version 19.04.2007 5. Schlussbemerkung An der Entwicklung Israels in 4. Mose konnten wir lernen, dass Bileam erst auftritt, wenn die Entwicklung im Volk Gottes in negativer Weise so weit fortgeschritten ist, dass Bileam ohnehin vorhandenen Götzendienst und Hurerei „nur" noch auf die Spitze treibt. Wenn wir das 4. Buch Mose insgesamt betrachten, dann sehen wir, dass von Seiten Gottes immer wieder zur Buße und Umkehr aufgefordert wird. Genau das tut der HERR auch mit den Seinen. Paulus drückt es durch den Geist Gottes wie folgt aus: „Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn." (Röm. 8,37-39) Und durch Johannes lässt uns der gleiche Gott sagen: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit." (IJo 1, 9) Dann kann wirklich die Aufforderung aus 1. Kor. 10,31 im Leben der Gläubigen war werden „ Ob ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes." Leben zur Ehre Gottes, bedeutet aus der Gnade zu leben, anders kann es nie zu einem Leben zur Ehre Gottes kommen. ALLES DU UND GAR NICHTS ICH! Und der ursprüngliche Vorwurf mit dem Bileamsdienst? Der war schon berechtigt! Es ging nicht um Geld, aber ein wenig hier und da etwas weglassen, weil das den Zuhörern nicht so weh tut und zu Ehre für den Prediger führt weil man ihn gerne hört, dass war nach emsthafter Prüfung nicht von der Hand zu weisen. Buße und Korrektur tut nicht nur bei dem Volk Gottes Not, sondem auch bei denen, die als Lehrer oder Führer auftreten. Der Geist Bileams wirkt genau bei den „Machem" indem sie erkannte vorhandene Missstände nicht offen ansprechen. Ja, K.R. dein Vorwurf war berechtigt. Wenn Bileam kommt — U. Brinkmann — Seite - 35 - 35 — Version 19.04.2007