Home
Segen I

Kanäle für Gottes Segen

Bibelstellen: 1. Pet 4,10.11

Der Herr Jesus möchte die Seinen auf dieser Erde gebrauchen, um Licht und Zeugnis zu sein für ihn. Zuerst durch unser Verhalten, dann aber auch je nach Situation und Aufgabe durch ein Wort. Sei es als Zeugnis gegenüber Ungläubigen oder zur Ermahnung, Ermunterung, Tröstung etc. unter Gläubigen.

Wie oft sind wir um das rechte Wort verlegen. Wir empfinden, dass uns manchmal Weisheit mangelt, ob und was wir sagen sollen. Wir fragen uns, wie wird es wohl aufgenommen, sind uns unsicher, ob wir es wirklich tun sollen. Wir schwanken oft zwischen der Gefahr der Unabhängigkeit und damit dem Vertrauen auf eigene Kraft und der Gefahr der Verzagtheit und damit dem Verstreichen-lassen von Situationen, in denen wir gefordert waren.

Ich möchte uns Mut machen, im Vertrauen auf die mächtige Hand Gottes Kanäle für den Segen Gottes zu sein. Der Grundsatz dafür ist zum Beispiel in 1. Petrus 4,11 zu finden: „Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes, wenn jemand dient, so sei es aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.“

Das Wort kommt von Gott, die Kraft ebenso und das Ziel ist die Verherrlichung des Herrn Jesus. Wir dürfen also Kanäle für Gottes Segen sein. Er braucht uns nicht, aber er möchte uns gebrauchen. Wir wollen uns ihm zur Verfügung stellen, bereit sein, uns gebrauchen zu lassen. Dabei wollen wir uns daran erinnern, dass jedem Dienst für Ihn, die vertraute Gemeinschaft im Verborgenen mit ihm vorausgeht, d.h. Gebet, Lesen von Gottes Wort, Nachdenken darüber. Der Heilige Geist, der in uns wohnt, ist sowohl die Kraftquelle als auch der Redende. Lasst uns daher nicht so viel darüber nachdenken, was wir können – wir können nämlich nichts aus uns selbst. Auch nicht darüber, ob wir einer Aufgabe gewachsen sind, denn die Kraft des Christus wohnt über uns und wir vermögen alles in dem, der uns kräftigt.

Das darf jeder von uns für sich in Anspruch nehmen. In 1. Petrus 4 lesen wir in Vers 10 von „je nachdem ein jeder, eine Gnadengabe empfangen hat“ und in Vers 11 von „jemand“. Jeden möchte er gebrauchen, die Aufgabe und Situation wird unterschiedlich sein.

Christus möchte in und durch schwache Gefäße wirken und sich dadurch verherrlichen. Lasst uns nahe bei Ihm bleiben, wie die Rebe am Weinstock in Johannes 15 und bereit sein, uns gebrauchen zu lassen.

Ein paar Beispiele zur Ermunterung:

Lukas 21,14: „Setzt es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt; denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widersprechen oder widerstehen können.“ – Hier ist zwar direkt von Gläubigen zukünftiger Tage die Rede, aber wir dürfen das Prinzip auf uns anwenden. In der Rede von Stephanus in Apg 7 sehen wir auch ein schönes Beispiel davon.

Apg 8,35: „Philippus aber tat seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift verkündigte er ihm das Evangelium von Jesus.“ – Philippus war dem Auftrag, „steh auf und geh“ gefolgt, hatte auf die Weisungen des Geistes Gottes gehört und jetzt kam auf die Frage des Kämmerers die Zeit etwas zu sagen. Interessant ist, dass hier nicht steht „Und Philippus sprach ...“, sondern „er tat seinen Mund auf“. Die Worte wurden ihm sozusagen vom Herrn selbst gegeben.

So ist es auch bei Petrus in Apg 10,34. Kornelius hatte gesagt, die Anwesenden wären „vor Gott gegenwärtig, um alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist.“ Er erwartete alles von Gott. Petrus wollte das reden, was Gott ihm auftrug und so öffnet er seinen Mund.

Wir singen in einem Lied: „Nimm, o Herr, die Lippen mein, Lege deine Worte drein“. Ebenso verhält es sich dann auch mit unseren Händen und Füßen, also unserem Tun und Wandel.Lasst uns auch in dieser Woche Kanäle für Gottes mächtiges Wirken und seinen Segen sein zu seiner Verherrlichung.

Dirk Mütze

1. Nimm mein Leben, Jesu, dir übergeb ich‘s für und für. Nimm Besitz von meiner Zeit; jede Stund sei dir geweiht.
2. Nimm du meine Hände an, zeig mir, wie ich dienen kann; nimm die Füsse, mach sie flink, dir zu folgen auf den Wink.
3. Nimm die Stimme, lehre mich reden, singen nur für dich; nimm, o Herr, die Lippen mein, lege deine Worte drein.
4. Nimm mein Gold und Silber hin, lehr mich tun nach deinem Sinn; nimm die Kräfte, den Verstand ganz in deine Meisterhand.
5. Nimm, Herr, meinen Willen du, dass er still in deinem ruh; nimm mein Herz, mach hier es schon dir zum Tempel und zum Thron.
6. Nimm du meiner Liebe Füll; Jesus, all mein Sehnen still; nimm mich selbst und lass mich sein ewig, einzig, völlig dein. Text (Take My Life And Let it Be): Frances Ridley Havergal (1836-1879) Melodie: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Deutsch: Dora Rappard (1887)
 © Public Domain