Hebräer 10.25
Zitat:
indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet.
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Damit wir bei diesem gegenseitigen Helfen vorankommen,
ist es daher notwendig, dass wir eifrig darauf bedacht sind,
die Zusammenkünfte der Heiligen zu besuchen.
Wir dürfen die Versammlungsstunden nicht vernachlässigen oder versäumen.
Für diejenigen Hebräer, die durch:
Verfolgung,
Schmähungen
und Spott
aufgrund ihres Glaubens an Christus ins Wanken geraten waren,
hatte die Versuchung bestanden, von den anerkannten Zusammenkünften der Christen fernzubleiben.
Doch die Ermahnung, die regelmäßigen Zusammenkünfte zu besuchen, wurde zum Nutzen und zur Ermunterung aller gegeben.
Das Wort »Zusammenkommen«,
das hier Paulus gebraucht wird, ist ein interessanter Ausdruck.
ἐπισυναγωγή (episynagoge) : Versammlung
Importantia
επισυναγωγη, ης episynagogé
Übersetzung: Versammlung
Anzahl: 2
Grammatik: N f
Herkunft: Tät. und Erg. von G1996 επισυναγω epi-synágo versammeln
Kautz
Bedeutung
- d. Zusammenführung
- als Handlung: d. (Sich)Versammeln oder Zusammenkommen (an einem Ort) zu jmdm. hin (nämlich bei d. Entrückung zum verherrlichten Christus bzw. zu d. anderen versammelten Glaubensgeschwistern); als Erg.: d. Zusammenkunft oder Versammlung d. Gläubigen. 2Thes 2,1; Hebr 10,25;
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Manche haben darin eine Andeutung dafür gesehen, dass sich einige dieser hebräischen Gläubigen noch »synagogisch« mit ihren jüdischen Landsleuten versammelten und die episynagôgê, das zusätzliche »Zusammenkommen« mit ihren Brüdern in Christus, vernachlässigten.
Leider war es bereits bei einigen Sitte und Gewohnheit (Menge), die Zusammenkünfte der Heiligen zu versäumen, was allen Beteiligten zum Nachteil gereichte.
Warum sollte man die christlichen Zusammenkünfte verlassen?
Wir sind ja weiter oben darauf hingewiesen worden, dass bei einigen von ihnen eine Unreife vorhanden war, die möglicherweise darauf schließen ließ, dass wirkliches, geistliches Leben fehlte.
Wenn einige lediglich ein Bekenntnis ohne wirklichen Inhalt ablegten, dann war die Kraft, die sie zurück in die alte Synagoge zog, groß und der Mut, die gegen die christliche Versammlung ausgestoßenen Schmähungen mitzutragen, klein.
Die logische Folgedavon bestand darin, die Zusammenkünfte zu verlassen und sich wieder der jüdischen Synagoge zuzuwenden. Und deshalb, so die dringende Bitte Pauli, ermahnt einander, ermuntert einander.
Einige würden abfallen weil sie Mitläufer waren sie nie bis zum Kreuz gekommen sind
Ein verstandesmäßiges, intellektuelles Bekenntnis zu Jesus als Messias würde in der Prüfungszeit nicht ausreichen,
so dass einige zurückgehen würden.
Für die übrigen war es notwendig, sich fortwährend einander zu ermuntern,
und das umso mehr, je mehr sie den Tag heran nahen sahen.
Hebräer 10,26-31
Die Schatten des Jahres 70 n.Chr. zeichneten sich immer deutlicher ab.
Für diejenigen, die geistliches Verständnis und Unterscheidungsvermögen hatten,
war es offensichtlich, dass der Tag, den unser HERR vorausgesagt hatte, nun nicht mehr weit war.
Die Belagerung und der Fall Jerusalems standen bevor.
Jesus hatte mit einem kleinen Überrest auf dem Ölberg gesessen und die bevorstehende Zerstörung der Stadt zusammenfassend beschrieben.
Das lag fast vierzig Jahre zurück. Jetzt rückte der Tag näher. Es würde ein furchtbarer Tag für das Volk sein.
Doch die Gläubigen würden sich Seiner Worte erinnern, und selbst jetzt –bevor der Tag kam, aber stets im Gedanken daran – sollte sie fortwährend danach verlangen, einander zu ermuntern und zu diesem Zweck zusammenzukommen.
Die alte Ordnung, mit der sie früher als Juden verbunden gewesen waren, hatte sich tatsächlich überlebt.
Sie war mit dem bevorstehenden Niederbrennen des Tempels und der Zerstörung der Stadt durch die römischen Legionen dem Verschwinden nahe.
Wie töricht, sich noch länger von solch einem todgeweihten System anziehen zulassen!
Bleiben wir als Gläubige in Jesus Christus zusammen.
Haben wir Acht aufeinander.
Ermuntern wir einander.
Versäumen wir nicht die Zusammenkünfte. Stärken, unterstützen und trösten wir uns einander.
Spornen wir uns einander an, und tun wir dies um so eifriger, je mehr der furchtbare Tag herannaht.
wdbl |