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Ebionismus.

    Diese Irrlehre gehört zu den frühesten, welche die Gemeinde infi-
 zierten; sie betonte die Menschheit Christi und leugnete seine Gottheit und damit
auch seine Präexistenz. Sie geht zurück auf Ansichten der Judenheit des 1. Jahr-
 hunderts und wurde als Ebionismus bekannt. Für die Ebioniten war Jesus ein
bedeutender Mensch, ein Prophet Gottes, einer, der mit dem Geist Gottes begabt
war und nach seinem Tod zum Königtum erhoben wurde. Einige Ebioniten akzep-
 tierten Jesu wunderbare Empfängnis, doch andere verwarfen sie.
Mit dem 5. Jahrhundert war diese Ansicht aus der Kirche verschwunden. Einige
Anhänger kehrten wahrscheinlich zum Judentum zurück, während andere vor
der biblischen Auffassung kapitulierten (o. vielleicht vor einer anderen zu dieser
Zeit populären Irrlehre) und in der Kirche verblieben. Obwohl diese Ansicht aus
der Kirche verschwand, ist die islamische Auffassung von Jesus im Wesentlichen
die des Ebionismus, wie Heick feststellt: »Der in dieser Bewegung offensichtliche
religiöse Synkretismus war von großer historischer Bedeutung, da er zum Entste
hen und Aufschwung des Mohammedanismus als dritter großer monotheistischer
Religion in der Welt beitrug.«