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Das Jahr und die Null
Natürlich wurde die christliche Zeitrechnung bald auch auf die vor christliche Zeit ausgedehnt. Damit entstand aber ein Problem. Ge-
treu der damals üblichen Zählung nannte Dionysius das erste Jahr der christlichen Epoche das Jahr 1, nicht etwa das Jahr 0, denn mit einer Null konnte damals noch niemand etwas anfangen.
Bis ins 12. Jahrhundert wurden in Mitteleuropa die römischen Zählzeichen verwendet, die ja keine Null kennen. Unser jetziges Zahlensystem in seiner dezimalen Ordnung mit den Zahlen von Eins bis Neun und vor allem der Null' (17) verdanken wir den Indern, die es seit dem 5. Jahrhundert nach Christus gebrauchten. In Europa war die Null erst nach dem 13. Jahrhundert einigen Gelehrten bekannt. Und erst die Rechenmeister vom 15.-17. Jahrhundert trugen mit dem Rechnen auch die Null ins Volk.
    Für die christliche Zeitrechnung ergibt sich von daher ein kleines Problem.
Das Jahr 1 nach Christus folgt unmittelbar auf das Jahr 1 vor Christus. Zwischen dem Beginn des Jahres 2 v. Chr. und dem des Jahres 2 n. Chr. liegen also nur drei Jahre und nicht etwa 2 + 2 = 4 Jahre. Will man die Jahre zwischen einem Datum vor und einem nach Christus be- stimmen, so muss von dem Ergebnis immer 1 abgezogen werden! Trotz dieses kleinen Schönheitsfehlers war mit der Ausdehnung der Zeitrech- nung auf die vorchristliche Zeit die Voraussetzung für eine universale, absolute Chronologie geschaffen.

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(17) Die Null wurde in der Geschichte der Menschheit wohl drei Mal erfunden: von den Babyloniern, den Maya und den Indern, wobei die indische Null die genialste von allen war.