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Blut im AT _NT

Das Blut im AT und NT.

 Gott ist der alleinige Herr allen Lebens. Nur er allein verfügt über Blut und Leben der Menschen. Darum wird schuldlos vergossenes Menschenblut von ihm gerächt. Das gilt besonders vom Blut der Märtyrer; dh. der Propheten und Gerechten, der Heiligen und Zeugen Jesu ,die um der Wahrheit des Wortes Gottes willen ihr Leben verloren haben. So kann Blut schließlich Ausdruck für die gesamte Existenz eines Menschen vor Gott werden, für die jeder einzelne vor Gott Rechenschaft abzulegen hat; an der aber auch Mitmenschen schuldig werden können. Die Worte "Euer Blut sei über eurem Haupt" und " Ich bin rein von eines jeden Blut" weisen im Zusammenhang auf Hes.3, 17-19 zurück und besagen; dass Paulus diesen Menschen gegenüber seinen Dienst der Verkündigung des Evangeliums voll aus gerichtet hat, und dass sie jetzt für ihre zeitliche und ewige Existenz vor Gott allein verantwortlich sind.

2) Blut als wesentlicher Bestandteil des mensch1ichen Leibes wird in der Verbindung Fleisch und Blut zur Umschreibung seiner Verfallenheit an Sünde und Tod. Im NT charakterisiert dieser Ausdruck immer die Ohnmacht und Vergänglichkeit des Menschen: Er ist dem Tode verfallen. Ein wesentliches Kennzeichen seiner gefallenen Geschöpflichkeit als Fleisch und Blut ist die Todesfurcht (Hebr 2,14f.)

In seiner natürlichen Art kann der Mensch keinen Anteil an Gottes Herrlichkeit haben, Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben dh. seine alte Existenz muss abfallen, Gott muss eine neue Schöpfung beginnen, wenn das Gottesreich kommen soll. Mit der Ohnmacht des der Sünde verfallenen Menschen hängt es zusammen, dass sein Erkenntnisvermögen einer schmerzhaften Begrenzung unterworfen ist. Allein in Gott ruhen unbegrenzte Erkenntnis- und Offenbarungs-möglichkeiten.

Deshalb ist wahre Gotteserkenntnis nur durch Offenbarung Gottes selber möglich:
 "Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. (Mt. 16,17)
 Diese Tatsache bedeutet im NT zugleich den endgültigen Verzicht darauf, die göttliche Offenbarung durch mensch1iche Autorität begründen zu wollen (Gal. 1,16) Der Christ steht im Glaubenskampf auch feindlichen Gewalten gegenüber, die nicht Fleisch und Blut sind. Darum kann er im Kampfe gegen diese bösen Mächte die Waffen nicht seinen vitalen oder moralischen Kräften entnehmen, sondern ist auf Gottes Hilfe angewiesen (Eph 6,12;).

 3) Opferblut und Blut Christi.
Das NT übernimmt vom AT die Anschauung der bundesstiftenden und sühnenden Wirkung des Opferblutes. Vom Opferblut der Tiere spricht der Hebr. Brief an vielen Stellen.

 Diese Aussagen knüpfen antitypisch und damit überbietend am AT an und weisen auf das Blut Christi, dessen Tod Sühnopfercharakter trägt. Die Kraft des Opferblutes Christi wirkt Vergebung und Heiligung.

Es stiftet Frieden mit Gott und begründet die neue Gottesgemeinschaft. Der Vollzug des Opfers geschieht praktisch im Blutergießen. Dieser Begriff ist im NT nur Hebr 9,22, im außerchristlichen Sprachgebrauch überhaupt nicht nachweisbar und bezieht sich im Zusammenhang Hebr 9,19 zunächst auf das Opfer beim Bundesschluss am Sinai (5:Mose 24,5ff), speziell auf die Tötung des Opfertieres. Wahrscheinlich umschließt dieser Ausdruck auch das Ausgießen des Blutes am Altar, die Besprengung des Altars und die Besprengung der israelitischen Volksgemeinde. Das Ausgießen des Blutes Hebr 11,28 weist im Zusammenhang ausschließlich auf den Vollzug des Passahopfer.

 "Ohne Blutvergießen keine Vergebung", dh. in Hebr 9,22 ist die Schlachtung des Tieres für den Verfasser beim Vollzug des Opfers die entscheidende Hauptsache.

Preisgabe des Lebens ist unerlässliche Vorbedingung für die Erteilung der Vergebung. Dieser im AT vorgebildete Gedanke der entsündigenden und heiligenden Kraft des Blutes, der ein Grundelement jeder kultischen Opfersühne darstellt, hat durch den Tod Christi seine gültige Deutung und Erfüllung gefunden. Das Blut Jesu Christi, auch Blut Jesu oder Blut Christi, ebenso Blut des Herrn und Blut des Lammes nimmt in der Begriffswelt des NT eine zentrale Stellung ein und leitet sich in seiner Bedeutung speziell vom Opfer des großen Versöhnungsfestes (Lev 16) her. Es ist Opferblut, das Christus im vollkommenen Gehorsam gegen Gott in seiner Selbsthingabe am Kreuz dargebracht hat (Hebr 9,12-14) Mit seinem Leiden und Sterben hat Jesus das tatsächliche Opfer zur Beseitigung der Sünden gebracht und an die Stelle aller von Menschen dargebrachten Opfer das vollkommene Opfer seines Lebens gesetzt. Sein Opfer ist der Vollzug der Versöhnung des Menschen mit Gott.

Christus hat mit seinem Blut das neue Gottesvolk, die Gemeinde, aus der Macht des Teufels und aller bösen Mächte losgekauft und befreit.
 Das Opferblut des Christus bewirkt die Rechtfertigung vor Gott für jeden, der den Opfertod Jesu im Glauben für sich persönlich in Anspruch nimmt. Den Gliedern der Gemeinde erwirkt das Blut die Reinigung von den Sünden. Gott tilgt die ganze Schuld im Leben des Menschen, der in gläubigem Vertrauen ihm seine Sünden bekennt . Wie das Blut des Christus für seine Gemeinde da ist, ist es wieder möglich, ein reines Gewissen vor Gott zu haben. Im AT waren Versöhnung und Reinigung zwei verschiedene, innerlich aber aufeinander bezogene Handlungen. Die Versöhnung erfolgte durch Opferblut im Allerheiligsten einmal im Jahr am großen Versöhnungsfest. Die Reinigung konnte immer wieder im Jahr außerhalb des Allerheiligsten vollzogen werden. Beides ist im NT in der Erlösung durch das Blut Christi gegeben.

 Im Blut liegt die Kraft zur Heiligung (Hebr 13,12) und Überwindung aller gottfeindlichen Mächte (Offb 12,11) Eine umwandelnde und erneuernde Kraft strömt vom Sühnetod Jesu in das Leben derer, die die Erlösung im Glauben angenommen haben. Das Blut ermöglicht damit ein Leben in der Gegenwart Gottes, öffnet den Zugang zu Gott. Glaubensgewissheit, frohe Zuversicht im Gebet und neuer Lebenswandel sind Ausdruck dafür, dass einem Menschen die Sühnkraft des Blutes im Glauben zugeeignet wurde. Als Bundesblut bildet es die Grundlage für die Verwirklichung der neuen Gottesordnung. In Anknüpfung an den Bundesschluss am Sinai "Blut des Bundes" bietet das Blut Christi die Gewähr dafür, dass sich die Verheißung des Neuen Bundes in der Nt Gemeinde erfüllt: Kol 1,20 (vgl. Kol 2,13-15) spricht von der kosmischen Auswirkung des Opfertodes Jesu Christi: Das Blut stiftet Frieden auf Erden und im Himmel.

Das Blut Christi bedeutet noch mehr.
 Es hebt die enge Beziehung hervor, die zwischen dem Tod Jesu und seinem Leben und Sieg in der Auferstehung und Erhöhung besteht. Durch das Blut ist der Tod Jesu auf den einzelnen Menschen persönlich bezogen. Das kommt deutlich in der Wendung "Blut der Besprengung" (Hebr 12,24) zum Ausdruck. Auch dieser Begriff knüpft an das At Opferritual an. Die sühnende und reinigende Kraft des Opfertodes wurde dem Opfernden durch die Blutbesprengung persönlich zugeeignet. Was sich im Bereich der at. Gemeinde mit Tierblut sinnlich wahrnehmbar vollzog, vollzieht sich im Bereich der nt Gemeinde mit dem Blut Jesu unsichtbar als geistliche Realität (1 Petr 1,2; Hebr 9,13.14; 10,22). In der Inanspruchnahme des Blutes Jesu wird die Kraft seines Opfertodes in allen ihren Auswirkungen dem Glaubenden persönlich zu eigen.

Das Blut Jesu ist der Preis für unsere Erlösung.
Das Blut Jesu ist die Grundlage für die Vergebung
Das Blut Jesu ist die Grundlage unserer Rechtfertigung.
Das Blut Jesu ist die Grundlage unseres Friedens
Das Blut Jesu ist die Grundlage unserer Reinigung
Das Blut Jesu ist die Grundlage unserer Gemeinschaft