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Aus der Institutio III 21 4-5

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    ►►Aus der Institutio III 21 4-5 des Gotteslästeres Johannes (Jean) Calvin

    Titel Unterricht in der christlichen Religion = Institutio Christianae religionis / Johannes Calvin. Nach der letzten Ausg. übers. und bearb. von Otto Weber

    kenntnis gibt es also nichts Zukünftiges oder Vergangenes, sondern es ist alles gegenwärtig, und zwar so gegenwärtig, daß er es sich nicht bloß auf Grund von bildlichen Gedanken vorstellt, so wie uns die Dinge wieder vorkommen, an die unser Sinn eine Erinnerung bewahrt, - sondern daß er diese Dinge wirklich schaut und gewahrt, als Gegenstände, die vor ihm stehen! Dieses Vorherwissen erstreckt sich nun auf den ganzen Umkreis der Welt und auf alle Kreaturen.

    Unter Vorbestimmung verstehen wir Gottes ewige Anordnung, vermöge deren er bei sich beschloß, was nach seinem Willen aus jedem einzelnen Menschen werden sollte! Denn die Menschen werden nicht alle mit der gleichen Bestimmung erschaffen, sondern den einen wird das ewige Leben, den anderen die ewige Verdammnis vorher zugeordnet. Wie also nun der einzelne zu dem einen oder anderen Zweck geschaffen ist, so - sagen wir - ist er zum Leben oder zum Tode „vorbestimmt“.

    Diese Vorbestimmung hat nun Gott nicht bloß an den einzelnen Personen bezeugt, sondern er hat ein Beispiel dafür an der gesamten Nachkommenschaft des Abraham gegeben; daraus sollte offenkundig werden, daß es in seinem Ermessen steht, wie die Stellung jedes einzelnen Volkes einmal werden soll. „Als der Allerhöchste die Völker zerteilte und zerstreute die Kinder Adams, ... da wurde das Volk Israel sein Teil und die Schnur seines Erbes ...“ (Deut. 32,8f.; nicht durchweg Luthertext). Die Aussonderung ist vor aller Augen: In der Person des Abraham wird wie in einem dürren Stumpf ein einziges Volk besonders erwählt, während die anderen verworfen werden; eine Ursache aber wird nicht sichtbar - abgesehen davon, daß Mose die Nachkommen, um ihnen jeden Anlaß zum Rühmen abzuschneiden, lehrt, sie hätten ihre hervorragende Stellung einzig und allein aus Gottes gnädiger Liebe! Denn er gibt als Grund ihrer Errettung an, „daß er deine Väter geliebt und ihren Samen nach ihnen erwählt hat!“ (Deut. 4,37). Noch ausdrücklicher finden wir das in einem anderen Kapitel: „Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, darum daß euer mehr wäre als alle Völker..., sondern darum, daß er euch geliebt hat ...“ (Deut. 7,7f.). Mehrmals wiederholt sich bei ihm die gleiche Ermahnung: „Siehe, der Himmel ... und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des Herrn, deines Gottes; dennoch hat er allein zu deinen Vätern Lust gehabt, daß er sie liebte, und hat ihren Samen erwählt, ... euch!“ (Deut. 10,14f.). Ebenso wird ihnen anderwärts die Heiligung zur Vorschrift gemacht, weil sie „erwählt“ seien „zum Volk des Eigentums“ (Deut. 7,6). Und an anderer Stelle wird wiederum erklärt, Ursache des (dem Volke gewährten) Schutzes sei die Liebe Gottes! (Deut. 23,5). Das verkündigen auch die Gläubigen mit einer Stimme: „Er erwählt uns unser Erbteil, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt“ (Ps. 47,5). Denn sie schreiben hier alle Gaben, mit denen sie Gott geziert hatte, seiner unverdienten Liebe zu - nicht nur, weil sie wußten, daß sie sie durch keinerlei Verdienste erworben hatten, sondern auch, weil sie erkannt hatten: nicht einmal der heilige Erzvater war mit solcher Tugend ausgerüstet, daß er damit sich und seinen Nachkommen ein solches Ehrenvorrecht erworben hätte! Um alle Hoffart zu Boden zu stoßen, schilt er auch das Volk, es habe sich nichts dergleichen verdient, weil es doch ein widerspenstiges und halsstarriges Volk sei! (Deut. 9,6; 9,24). Die Propheten halten den Juden oft ihre Erwählung zur Schmach und als Vorwurf vor, weil sie ja schändlich von ihr abgefallen waren (z.B. Amos 3,2).
    Wie dem aber nun sei - es sollen doch einmal die vortreten, die Gottes Erwählung an die Würdigkeit der Menschen oder an die Verdienste der Werke binden wollen! Sie sehen doch, daß hier ein einziges Volk allen anderen vorgezogen wird, und sie vernehmen, daß Gott durch keinerlei Rücksicht dazu gebracht worden ist, gegen so wenige und unedle, dazu aber auch böse und ungehorsame Menschen gnädig zu sein! Wollen sie nun mit ihm hadern, weil er einen solchen Beweis seiner Barm-





    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
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