Wann kam der Tod?

[Gast]

Liebe Freunde,

Nun noch einige Gedenken zu den von Dir angeführten Bibelversen und Argumenten: In Römer 5,12 geht es darum, dass der Mensch (1. Mo 3) die Sünde in die Welt gebracht hat und durch seine Sünde der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist. In diesem Vers finden wir keinen Hinweis auf den Tod von Tieren oder Pflanzen. Aus Römer 8,20 wissen wir, dass die Schöpfung unter den Folgen des Sündenfalls zu leiden hat. Sie ist der Nichtigkeit unterworfen worden. Hier wird der Ausdruck „Schöpfung" nicht konkret auf einzelne Geschöpfe bezogen. Vielleicht ist an das Harren der gesamten vernunftlosen Schöpfung (belebt wie leblos) zu denken. Übrigens wird Satan der Vater der Lüge genannt (Joh 8,44), der von Anfang an sündigt (1. Joh 3,8) - sicher, bevor er den Menschen zum Sündigen verführt hat. Grundsätzlich meine ich, dass „wüst und leer" nicht Gottes würdig ist. Gott schafft kein „Tohu wabohu". Wenn man einmal Jesaja 45,18 und 1. Mose 1,1 nebeneinander stellt, sollte deutlich werden, dass 1. Mose 1,2 nicht das Ergebnis des Schaffens Gottes sein kann:

Ich bin über dieses Argument in Verbindung mit Römer 5,12 und auch 1. Kor. 15,21 schon ein paar mal gestolpert. Ich fand es zuerst bei John Lennox. Er brachte das Argument im Forum "Sokratis in the City" einem Format das Eric Metaxas regelmäßig in New York anbietet. Später fand ich dieses Argument auch bei anderen. Einige haben junge Gläubige damit in Verwirrung gebracht. Nehmen wir zunächst die beiden Bibelstellen:

Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben Röm. 5,12

denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 1. Kor. 15,21

Mit beiden Stellen kann man das Argument, es handele sich nur um den menschlichen Tod, nicht den Tod von Tieren und Pflanzen, nicht entkräften. Aber es wurde mehr als nur der Tod durch den Sündenfall in die Welt gebracht. Das Sterben von Pflanzen mit dem Tod von Menschen und Tieren zu verbinden, ist biblisch nicht haltbar. Zumindest der Same einer Pflanze stirbt, um neue Frucht hervorzubringen, dass geschieht eben bei Tieren und Menschen überhaupt nicht. Joh. 12 ist da ein Studium Wert. Trotzdem kann man die Fossilien von Tieren und Pflanzen nicht in eine entfernte Vergangenheit datieren. Wir können mit unseren Augen sehen, dass die Fossilien und die Erdschichten nach dem Sündenfall entstanden sind.

[17] Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht davon essen! – so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens;
[18] und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen. 1. Mose 3,17+18

Wir finden in Sedimentgesteinen und auch in Kohleschichten Dornen und Disteln. In Sedimentgesteinen findet man Tierfossilien mit Pflanzenfossilien und eben auch mit fossilisierten Dornen.

Es gibt noch einen weiteren wichtigen Punkt, der deutlich macht, dass Adam nicht nur sich selbst, sondern seinen ganze Herrschaftsbereich unter den Fluch und unter den Tod gebracht hat. Gottes Auftrag an Adam lautete:

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt! 1. Mose 1,26

Adam sollte ausdrücklich über alles herrschen, was heute von Tod im oben beschrieben Sinn betroffen ist. Adam ist diesem Auftrag Gottes nicht nachgekommen.

Jeder, der zu diesem Punkt über die eindeutigen Aussagen der Schrift hinausgeht, sollte sich vor Augen halten, dass der Herr Jesus bei seinem zweiten Kommen genau den Auftrag den der erste Adam nicht erfüllt, als der letzte Adam erfüllen wird.