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    Besprechung des griechischen Neuen Testaments nach Robinson/Pierpont 2018 .docx .pdf

    Hintergrund

    Vor einiger Zeit ist „The Greek New Testament – Byzantine Textform/RP 2018“ im Buchhandel (VTR, Nürnberg) erhältlich. Es liegt als Taschenbuch mit 630 Seiten im Softcoverformat vor und erscheint unter der ISBN 978-3-95776-100-2 in der Größe 12,9 x 3,3 x 19,8 cm für einen Preis von 19,95 €. Im Folgenden greife ich einige Kennzeichen davon auf: Den Text, Unterschiede zu anderen Ausgaben, technische Details zum Buch und eine zusammenfassende Würdigung.
    Zum Unterschied zu anderen Ausgaben des griechischen Neuen Testaments (vornehmlich Nestle-Aland)

    Grundlage der vorliegenden Ausgabe des Neuen Testamentes ist der sog. byzantinische Text. Die Bezeichnung „byzantinisch“ ist zwar eingebürgert, aber m.E. fraglich, da es diese Textform überall gab, auch im Bereich Ägypten, ganz und gar nicht allein in Byzanz, nicht einmal nur in der Blütezeit dieses Reiches. So hatte Clemens von Alexandria (geb. ca. 150 nach Christus), also in Ägypten (weit weg von Byzanz und lange vor dessen Dominanz), mit Abzug bestimmter Eigenanteile, die jeder Kopist hat (gute Schreiber kaum, schlechte häufiger, d.h. individuelle Unterschiede zum Original), diese Textform (eine genaue Auswertung des Textes von Clemens ist als Buch erschienen) vorliegen, also lange vor dem eigentlichen sog. alexandrinischen Text, dessen Bezeichnung ebenfalls fraglich ist, da Clemens ja sog. byzantinischen Text (und das in Alexandria) vor sich hatte, noch lange vor den beiden Repräsentanten, dem Codex Vaticanus und dem Codex Sinaiticus. Zudem ist eine Textform an sich auf der Grundlage zahlreicher Singulärlesarten nicht zu rekonstruieren, sodass „alexandrinischer Text“, der zahlreiche Einzellesarten beider Handschriften aufweist, kaum als Textform per se oder gar Überlieferungslinie einzuschätzen (Singulärlesarten, d.h. oft keine Vorgänger- bzw. Nachfolgehandschriften etc.). Das Problem bei den Bezeichnungen byzantinisch vs. alexandrinisch ist zusammengefasst also, dass diese Attribute den historischen Fakten nicht entsprechen, denn, wie bereits geschildert, gibt es byzantinischen Text lange vor dem alexandrinischen Text in Raum Alexandria. Byzantinischen Text gibt es überall, keineswegs in Byzanz allein. Zudem etablieren Singulärlesarten einer einzelnen Handschrift keine eigene Textform, dennoch spricht man im Hinblick auf die Ausgabe von Nestle-Aland vom „alexandrinischen Text“, unplausibel wie dies auch sein mag. Der byzantinische Text (wie in dieser Ausgabe vorgelegt) ist der Konsens aller erhaltenen griechischen Handschriften des Neuen Testamentes und nicht wie die Ausgabe von Nestle/Aland eine neuzeitliche, neuartige und nie in einer einzigen Handschrift überhaupt so vorhandenen Verschmelzung von zwei bestimmten, vermeintlich qualitativ besseren Handschriften (Codex Vaticanus, gefolgt von Codex Sinaiticus, bzw. Codex Alexandrinus; letzterer ersetzt sozusagen in der Offenbarung den dort fehlenden Codex Vaticanus). Dabei zeigen Statistiken, dass der Codex Vaticanus aufgrund seiner zahlreichen Eigenheiten am weitesten vom Konsens der Überlieferung des Neuen Testaments (etwa 127 Papyri, 322 Majuskeln, 2911 Minuskeln, 2453 Lektionare) entfernt ist. Der Codex Sinaiticus hat z.B. allein im Lukasevangelium 632 Singulärlesarten, die keine andere Handschrift neben ihm hat. Zudem sind sich diese Codizes auch laufend untereinander uneins und auf der Grundlage sich widersprechender Zeugen ist ein Konsens unmöglich. Hier sei wieder auf das Lukasevangelium hingewiesen, in dem sich beide Handschriften je Vers knapp zwei Mal widersprechen. Bei der Synthese beider Handschriften in der Ausgabe von Nestle/Aland entstand ein künstlicher Text quasi im Reagenzglas aus einem liberalen theologischen Labor unserer Zeit. Die Idee dazu kam von den Theologen Westcott/Hort, die dem bis dahin vorherrschenden Textus Receptus ein Ende bereiten wollten. Nestle/Aland hat deren Text bis auf Details unverändert gelassen, auch bis zur aktuellen 28. Ausgabe ist nicht wirklich Wesentliches verbessert. Diese heterogenen Handschriften wurden also zu einem neuen Text quasi zusammengeschweißt bzw. kombiniert, welcher, wie bereits angedeutet, so nie in der Überlieferung des Neuen Testamentes historisch vorhanden war. Die vorherrschenden Kopierfehler (neben anderen) beider Handschriften sind Auslassungen. Die Region liegt weit entfernt von den Orten der Originale des Neuen Testaments, sowohl lokal als auch sprachlich und somit waren Korrekturen anhand des Originals der Schreiber des Neuen Testamentes dort de facto unmöglich – ganz im Gegensatz zum byzantinischen Text. Fehler wie Auslassungen unterliefen Kopisten oft unabsichtlich, wenn sie unkonzentriert, schlampig und ohne nötigen Respekt vor dem heiligen Text arbeiteten. Dies zeigen typische Fehler, wenn z.B. bei gleichen Endungen in der Vorlage, der Text dazwischen übersprungen wurde. Zum Verständnis sei ein einfaches analoges Beispiel auf Deutsch gegeben: Ein Satz wie „Hans kauft eine Gans, brät sie im Ofen“ in der Vorlage führt bei Nachlässigkeit dazu, dass ein entsprechender Schreiber „Hans“ liest und in seine Kopie schreibt. Dann sucht er mit den Augen in der Vorlage, wo er eben aufhörte bzw. nach dem nächsten Wort, das er lesen und dann schreiben will, und verrutscht auf das Wort mit gleicher Endung, nämlich „Gans“. Da er inhaltlich nicht bei der Sache zu sein scheint, lässt er den Text dazwischen aus, sodass in seiner Abschrift „kauft eine Gans“ fehlt und in die Kopie „Hans brät sie im Ofen“ geschrieben wird. Das nennt die Fachwelt „aberratio oculi“ bzw. „Abschweifen der Augen“ bei gleicher Endung bzw. „Homoioteleuton“. Besonders häufig tritt dieser Fehler dann auf, wenn die gleiche Endung am Ende oder Anfang einer Zeile steht, sodass ein einziger flüchtiger Blick und Unachtsamkeit dafür sorgt, dass Gottes Wort nicht exakt kopiert wird. So ist auch eine Ausgabe auf der Grundlage von diesen Handschriften wesentlich kürzer, Nestle/Aland und Robinson/Pierpont haben große Unterschiede in der Zahl der Wörter. Beispielsweise wird der Schluss des Markusevangeliums bei Nestle/Aland für unecht deklariert, obwohl das Gegenteil erwiesen ist, wobei diese Auslassung andere Gründe hatte (da der Platz des langen Textes der Vorlage dort in der maßgeblichen Kopie, die eine Auslassung begründen sollte, ausgespart wurde, kannte der Schreiber den langen Text, ggf. hat er, so einfach wie es sich anhört, sein Arbeit vorzeitig beendet oder hatte sonstige triviale Gründe, den Text nicht bis zum Ende zu kopieren. Wenn diese Auslassung im Original tatsächlich gewesen wäre, wie konnten dann 99% der anderen Handschriften, vereinfacht gesagt, alle ein und denselben Text, von Varianten abgesehen, gleichlautend hinzufügen?). So weist der Text von Nestle/Aland 28 insgesamt 138.013 Wörter auf (98,47%), RP 140.146 (100%). Das sind 2.133 Wörter weniger bei Nestle/Aland oder 1,53% weniger Text, wobei die langen, bei Nestle/Aland als unecht eingestuften Abschnitte der Perikope der Ehebrecherin (Johannes 8) und der Markusschluss nicht einberechnet wurden, daneben auch nicht die anderen als falsch deklarierten Wörter und Sätze, die in Nestle/Aland in doppelten Klammern stehen. Dies liegt an der falschen Auffassung, dass man meint, die Schreiber von Gottes Wort hätten den kurzen Originaltext mit zusätzlichem Text ergänzt, was jedoch unplausibel und gegen jede Praxis der Kopisten war, denn sie sollten, wollten und haben das abgeschrieben (abgesehen von menschlichen Unzulänglichkeiten), was ihnen vorlag. Wenn ein Kopist tatsächlich fehlenden Text in einer Handschrift nachgetragen hat, ist dies immer klar in der Handschrift zu lesen und leicht erkennbar, da er den fehlenden Text oft an den Rand oder über den Satz schrieb. In der Edition bzw. Kombination der beiden Handschriften durch Westcott/Hort bzw. Nestle/Aland wurde dem Codex Vaticanus (B) in der Auswahl an Lesarten oft der Vorzug vor dem Codex Sinaiticus (Aleph) gegeben, obwohl dieser ja am weitesten vom Konsens entfernt ist, wohl gerade deshalb. Bei der Zusammenfügung beider Ausgaben entstanden Sequenzen wie beispielsweise B+Aleph B B B+Aleph B+Aleph B Aleph B+Aleph B+Aleph B Aleph B B etc. Es gibt zwar für diese willkürliche Methode Versuche von Erklärungen in Kommentaren, diese erscheinen jedoch intransparent und methodisch fragwürdig. Kein Leser weiß etwa, warum einmal B, einmal Aleph verwendet wurde, wenn beide, wie so oft, unterschiedlich sind. Die so zusammengesetzten Textbausteine ergeben, wie leicht einzusehen, Abfolgen, die so in keiner Handschrift zu finden sind, sodass man von einem Kunstprodukt sprechen muss. Man könnte viele weitere Gründe nennen, die zeigen, dass beide Codizes bereits für sich selbst genommen von schlechter Qualität sind (z.B. anhand der Frequenz unsinniger, ungrammatischer oder inhaltlich unmöglicher Lesarten). Der Codex Sinaiticus hatte immerhin mehrere Korrektoren, die viele Fehler der Erstschrift erkannten, nur werden diese in den Editionen gar nicht berücksichtigt. Der Grund hierfür ist, dass bereits davor sehr schlechte Kopien in der Region Ägyptens angefertigt wurden, die aufgrund des Inseldaseins danach nicht hinreichend zu korrigieren waren und auch die Codizes negativ beeinflussten. Die Originale lagen schlichtweg in zu weiter Ferne und man hätte lange unterwegs sein müssen, um von Ägypten aus das Original einzusehen, sagen wir das des Johannesevangeliums in Ephesus in der heutigen Türkei. Als Beispiel sei hier der alexandrinische Papyrus P66 genannt, dessen Schreiber mit Sicherheit, die typischen Fehler zeigen das, nicht einmal Griechisch konnte (analog zum Deutsche ist die Handschrift überzogen mit Fehlern wie „Voter“ statt „Vater“, was darauf hinweist, dass der Kopist es nicht besser wusste bzw. nicht erkannt hat, dass er falsch kopierte. Hätte er Griechisch zumindest ansatzweise beherrscht, wäre diese Art Fehler nicht passiert). Vergleiche zeigen die Abhängigkeit der ägyptischen Papyri und der beiden Codizes (anhand sog. Fehlervererbungen). Zudem zeigen mathematische Vergleiche, dass, wenn einzelne Texte weit vom Original entfernt sind, diese immer zunehmend Merkmale aufweisen, die der Konsens nicht kennt (messbar an der Zahl der Singulärlesarten etwa). Nähe zum Original hingegen zeigt sich durch Übereinstimmung und Konsens von Handschriften, die voneinander unabhängig sind, also nicht nur Kopien von Kopien. Eine zentrale Steuerung der Überlieferung des Neuen Testamentes hat es entgegen anderer Behauptungen nie gegeben, da das Neue Testament ein freier Text war, den jeder kopieren konnte und der sternförmig vom Ort der Originale in die damalige Welt ging und auch in viele verschiedene Fremdsprachen übersetzt wurde. Eine Untersuchung der Handschriften zeigt dies allein darin bereits, dass Handschriften vom jeweiligen Kopisten produzierte Eigenanteile aufweisen, die sie von anderen unterscheidet und dies ihre Unabhängigkeit zeigt. Hier gibt es daneben aber auch Kopien von Kopien, die daran zu erkennen sind, dass sie Kennzeichen der Vorgängerhandschrift übernehmen. Insgesamt jedoch geht es um den unabhängigen Konsens bei der Beurteilung von Lesarten, d.h. haben Kopisten und Kopien ohne Absprache ein und denselben Text, spricht dies für Ursprünglichkeit und Nähe zum Original. Wie konnte es geschehen, ginge man nur einmal gedanklich vom kurzen Text aus, den z.B. Vaticanus nur bietet, dass alle anderen Schreiber ein und denselben Text dazu erfanden? Unter dem Eindruck der dringlichen Warnung am Ende des Buches der Offenbarung, nichts von der Bibel wegzulassen oder hinzuzufügen (!), hatten gläubige und gottesfürchtige Kopisten wohl nicht im Sinn, ein Bibelwort zu erdichten, zu erfinden oder zu ergänzen bzw. zu harmonisieren (von anderen Stellen zu übernehmen und einzufügen). Das hätte bedeutet, entgegen der Warnung Gottes selbst, in breitem Maße zu fälschen und die Leser zu täuschen. Eine gemeinsame Absprache kommt hier erst recht nicht in Frage, da sich die meisten gar nicht kannten, etwa die Schreiber verschiedener Klöster, z.B., um ein tatsächliches Beispiel anzuführen, eines in der Nähe von Jerusalem und eines in Griechenland am Berg Athos oder eines in Konstantinopel in der heutigen Türkei: Alle praktisch identischen Text. Die Aufgabe der Kopisten, und die haben sie bis auf Ausnahmen ausgezeichnet erfüllt, war Gottes Wort zu kopieren, dabei nichts wegzulassen oder hinzuzufügen. Wäre die Theorie von Westcott/Hort und Nestle/Aland korrekt, dann wäre die Überlieferung des Neuen Testamentes eine große Katastrophe, da eine bzw. zwei Handschriften den Originaltext weit weg von den Originalen einmal in einer Lesart dieser, einmal jener Kopie bewahrten und die ursprünglichen Lesarten durch liberale Theologen der Neuzeit für niemand nachvollziehbar zusammengefügt werden mussten und der Rest der Arbeiten der Kopisten (sagen wir 99,99% der übrigen Kopien, d.h. mehrere tausend Handschriften), nur ausgedachte Ergänzungen, besser gesagt, Fälschungen von Gottes Wort wären. Dieses irrationale Szenario, unhistorisch wie es auch für sich schon wäre, wäre nur durch eine großangelegte, zentral gesteuerte Fälschung oder Harmonisierung möglich, da ja nahezu alle Kopien den gleichen Text haben. Diese Notwendigkeit macht dieses Szenario praktisch vollkommen unwahrscheinlich. So fehlt in Offenbarung 5,9 ausschließlich im Codex Alexandrinus das Wort „uns“ – alle anderen Handschriften haben dieses Wort. Wenn die Kopisten sich i.d.R. gar nicht kannten, abgesprochen haben oder einer Zentrale unterstellt waren (aufgrund der traurigen Spaltungen in der Christenheit wäre das ohnehin unmöglich), wie nun konnten alle darauf kommen, gemeinsam „uns“ zu ergänzen? Plausibel ist allein, dass ein einzelner Schreiber dieses Wort nicht kopiert hat. Zudem müssten auch (analog zu den missing links der sog. Evolutionslehre) Übergangshandschriften gefunden werden, d.h. Übergänge vom kürzeren zum längeren Text nachzuweisen sein. Diese Handschriften gibt es jedoch nicht, analog wie die sog. Evolutionslehre Übergänge zwischen den Arten zeigen müsste. Die Überlieferung des Neuen Testaments kann nicht auf die Weise erklärt werden, dass das Original durch das Zusammenfügen lediglich zweier Handschriften, mit oben beschrieben Mängeln, dargestellt werden kann. Zusammenfassend kann man sagen, ist die Edition von Gottes Wort in Form der Ausgabe von Nestle/Aland sowohl für Christen als auch für andere Interessierte vollkommen unbrauchbar, gescheitert und unseriös, auch wenn die Herausgeber mit akademischer Gelehrsamkeit und Titeln für Glaubwürdigkeit stehen und die Idee ja sehr kompliziert und so für manche attraktiv erscheint. Im säkularen Bereich gibt es tatsächlich plausible Methoden, wie auf der Grundlage von erhaltenen Handschriften das Original zuverlässig dargestellt wird, die Theologen wie Westcott, Aland etc. nicht bekannt waren oder angewendet wurden (vgl. Arbeiten von Paul Maas zur Textkritik bei klassischen Werken). Aufgrund deren negativen Haltung zu Gottes Wort fanden Lesarten Eingang, die das Neue Testament als Gottes Wort in Frage stellen. Als Beispiel sei hier ein Kopierfehler genannt: Die Namen Arni und Admin im Geschlechtsregister des Herrn Jesus in Lukas 3,33, die nie im Original standen und somit aufgrund der Falschheit Gottes Wort als Ganzes in Frage stellen. Die Handschriften des byzantinischen Textes liefern hingegen einen einheitlichen Text und sind i.d.R. unschwer im Konsens in der vorliegenden (bzw. vorigen) Ausgabe darzustellen. Die Überlieferungstheorie dabei ist recht einfach, oft zu einfach für Menschen, die es kompliziert haben wollen. Gottes Wort, vom Heiligen Geist inspiriert, wurde von den Orten aus, wo die Originale lagerten, von allen, die es wollten, frei kopiert und ging in die ganze Welt. Das Original ist in allen verschiedenen Handschriften erkennbar und alle einzelnen Exemplare weisen Kennzeichen auf, woher sie stammen. Sehr vereinfacht gesagt, wäre es die Aufgabe eines Herausgebers, Sondergut bzw. individuelle Fehler der Handschriften (Singulärlesarten) zu eliminieren (und nicht genau das Gegenteil zu tun), auch die von Überlieferungslinien, um dann den Text, der von allen Handschriften gemeinsam gelesen wird, in einer Ausgabe darzustellen. Dabei ist es ausgeschlossen, dass der Originaltext sich in nur einer oder zwei Handschriften erkennen lässt, denn alle Kopien haben die inhärente Möglichkeit, auf das Original zu verweisen. Daher ist es unseriös, wenn praktisch die gesamte Überlieferung des Neuen Testamentes für korrupt erklärt wird, allein, um eine bestimmte Handschrift als qualitativ höherstehend zu deklarieren, was bereits auf den ersten Blick aufgrund der hohen Fehlerfrequenz z.B. beim Codex Vaticanus als unhaltbar erkennbar ist.
    Daher haben auch die Ausgaben von Robinson/Pierpont kaum wesentliche Änderungen im Text erfahren müssen und es wird auch in Zukunft nichts davon zu erwarten sein. Die Handschriften mit byzantinischem Text sind zuverlässig überliefert und auch spätere Handschriften weisen kaum Abweichungen vom alten Text auf, da die Schreiber das Neue Testament als Gottes Wort anerkannten und stur bemüht waren, den Text zu überliefern. Auch die frühen Papyri in Ägypten lassen sich auf den byzantinischen Text zurückführen, wenn man Kopierfehler erkennen kann, z.B. das oben beschriebene Überspringen von Text bei gleicher Endung zuvor und danach. Für die Frühzeit ist allgemein heute kein großer Bestand an Handschriften erhalten, aber die große Zahl an Folgehandschriften lassen auf die große Verbreitung des byzantinischen Textes in der Frühzeit schließen, denn Folgehandschriften haben zwangsläufig Vorläufer, die jedoch entweder verschlissen, von Gegnern zerstört oder aufgrund der Übertragung des Textes von Papyrus auf Pergament bzw. aufgrund des Übergangs von Groß- auf Kursivschrift außer Gebrauch kamen und nicht mehr aufbewahrt oder verwendet wurden. Zudem ist im Raum Ägypten aus klimatischen Gründen möglich gewesen, dass alte Handschriften bis heute erhalten blieben, von der Qualität des Textes darauf, sagt dies praktisch gar nichts aus, denn, und dieser Grundsatz ist wichtig, es geht um das Alter und die Qualität des Textes und nicht um das Alter des Materials, auch wenn dieses zahlreiche Rückschlüsse erlaubt.
    Die Fehler in den Papyri und den beiden Codizes lassen sich nur mit dem byzantinischen Text als Original und nicht vice versa plausibel deuten, zudem lagerten nach historischen Zitaten (Tertullian, Passah-Chronik) die Originale weiterhin an den Orten, wohin sie geschickt bzw. wo sie aufbewahrt wurden. Die Gleichung, eine späte Handschrift sei notwendigerweise eine schlechte Handschrift, ist, wie gesagt, vollkommen unplausibel, da grobe Fehler in bestimmten Bereichen, wo Griechisch bereits nicht mehr beherrscht wurde, beim Abschreiben auch schon früh passierten, vornehmlich im Raum Ägypten. Es ist daher entscheidend, in welcher Haltung zum Text und mit welcher Sorgfalt eine Kopie entstand.
    Auch die Kompetenz der griechischen Sprache ist dabei wichtig, weniger, wann ein Schreiber den Text kopiert hat. Es ist der Evidenz nach sogar so, dass einige alte Handschriften im Bereich Ägypten recht schlecht kopiert wurden (im Fall von Papyri 66 ja die wohl schlechteste Handschrift der ganzen Überlieferung des Neuen Testamentes), da sie schlampig und ohne Kompetenz der griechischen Sprache angefertigt wurden, wie einschlägige Kopierfehler zeigen (die Kopisten bemerkten nicht, dass sie Fehler produzierten, einem Muttersprachler würden diese Art von Fehlern gar nicht unterlaufen – Beispiele dafür gibt es im P66 in jedem Vers). Zudem gibt es klare Belege, dass markante Kennzeichen der damaligen Sprache in Ägypten Einfluss auf die dortigen Handschriften hatte, was auf einen bewussten Eingriff in den biblischen Text hinweist (Rezension). Eine spätere Handschrift, wenn die Vorlage gut war und der Schreiber gute Arbeit leistete, ist oftmals hingegen wesentlich besser, zumal, wie gesagt, auch die Originale nicht verschwanden und weiter einzusehen und zu kopieren waren.
    Daher und aus zahlreichen anderen Gründen (Abdruck zahlreicher Singulärlesarten, Kopierfehler und offensichtlicher grammatischer, orthographischer und inhaltlicher Fehler, die niemals im Original vorhanden waren), ist der Versuch von Westcott/Hort und in Folge Nestle/Aland, das Neue Testament zuverlässig darzustellen, nun wirklich vollkommen gescheitert. Auch glaubten die Herausgeber nicht, dass der Text Gottes Wort ist, sodass in liberalen Kreisen der Christenheit und der akademischen Gelehrsamkeit aus bestimmten Gründen oft der künstliche Text von Nestle/Aland bevorzugt wird. Andere noch stärker eklektische Ausgaben (d.h. die Herausgeber wählen willkürlich Lesarten aus verschiedene Codizes, wie beschrieben, aus. Die Gründe bleiben für den Leser dabei undurchschaubar und sind es auch, auch wenn die Methode als „wissenschaftlich“ bezeichnet wird und so für vermeintliche Glaubwürdigkeit steht) des alexandrinischen Textes wie die von M. Holmes (SBL) bzw. zuvor der von Sodens sind aufgrund der Methodik (radikaler Eklektizismus) und Intransparenz noch viel problematischer, sodass sie gar nicht erwähnt werden (ebenso die Ausgabe „The Greek New Testament“, Tyndale House, Cambridge, aber aus anderen Gründen). Sie hätten nach den Methoden der Textkritik, d.h. wie der Text der Originalschriften erschlossen werden, ohnehin keinen Anspruch auf Ursprünglichkeit.
    Die Auffassung der Überlieferung des Neuen Testamentes wäre fatal, da ja die gesamte Überlieferung somit für falsch, korrupt, unzuverlässig und nicht vertrauenswürdig erklärt wird, wie dies Nestle/Aland postulieren. Sowohl bei den Ausgaben von Holmes als auch bei Nestle/Aland bleibt die Frage, wie bei einem freien und unkontrollierten Text alle Schreiber, die sich in der Regel (aufgrund der Zeit- und Ortsunterschiede) nicht kannten, ein und denselben Text „hinzugefügt“ hätten. Dies kann auch die neuerdings vorgelegte Prozesstheorie gar nicht erklären, noch weniger die kohärenzbasierte Methode, die in Münster verfochten wird, wo die Ausgabe von Nestle/Aland herausgegeben wird. Letztere Methode bringt es nun sogar so weit, dass Lesarten ohne eine einzige griechische Handschrift in den Text aufgenommen wurden. Auch wenn sich der Name der Methode sehr gelehrt und wissenschaftlich anhört, ist sie doch nur unbrauchbar, wenn man das Ziel hat, das Original darzustellen. Selbst diesen Anspruch haben die Herausgeber von Nestle/Aland gar nicht mehr, sondern das Ziel ist es, einen Text zum Zeitpunkt X (sog. Ausgangstext) zu haben, das Original ist dabei nicht mehr im Focus, denn dies sei nicht mehr darzustellen oder zu rekonstruieren.
    Um die Abgrenzung zu unbrauchbaren Ausgaben positiv abzuschließen: Im Vorwort der vorliegenden Ausgabe bekennen sich die Herausgeber von Robinson/Pierpont 2018 zum Neuen Testament als Gottes Wort und sehen sich Gott in ihrer Arbeit verpflichtet.
    Andere Ausgaben des sog. byzantinischen Textes

    Auch hebt sich der Text, wie Robinson/Pierpont ihn vorlegt, von anderen Versuchen ab, den byzantinischen Text darzustellen. Zum Beispiel wird dabei in der Offenbarung zwar im Wesentlichen, aber eben nicht nur, der Koine-Text berücksichtigt (die Gruppe der meisten Handschriften). Es wurde versucht, stets einen Konsens herzustellen, auch wenn es manchmal Spaltungen in der Überlieferung gab. Daher kann schon korrekterweise nicht ausschließlich ein reiner Mehrheitstext (d.h. einfach die Lesart mit den meisten Handschriften als Beleg) abgedruckt werden (auch wenn das i.d.R. so ist), d.h. es geht nicht um Zählen von Handschriften, sondern um Gewichtung und Berücksichtigung der Überlieferung. Somit ist die Bezeichnung „Mehrheitstext“ ebenfalls nicht geeignet. In der Offenbarung ist das sinnvollerweise nicht plausibel, da Lesarten eine Streuung auch in anderen Überlieferungslinien (Andreas-Text etc.) haben können, sodass es nicht um reines mechanisches Zählen von Mehrheiten geht. Es ist ein Bonus, wenn sich Robinson/Pierpont 2018 von Hodges-Farstad in der Offenbarung (und der Perikope der Ehebrecherin) an manchen Stellen unterscheiden, obwohl sonst große Übereinstimmung besteht.
    Auch der Versuch von W. Pickering, eine spätere sekundäre Linie innerhalb der byzantinischen Überlieferung in seiner Ausgabe hervorzuheben, wird damit übertroffen. Die neue Ausgabe von Text und Textwert hat die sekundäre Bearbeitung durch die Kopisten der f35 Linie erwiesen, obwohl diese Eigenschaft von f35 bereits bekannt war. Damit wird die Ausgabe von W. Pickering nicht unwichtig. Für historische Zwecke und Vergleiche im Gegensatz zu Nestle/Aland (deren Text historisch bedeutungslos ist, da es ihn nicht gegeben hat) ist sie durchaus von Interesse, insbesondere für die Geschichte des byzantinischen Textes.
    Der Textus Receptus (TR) nun, obwohl er immer noch viele Gemeinsamkeiten mit Robinson/Pierpont und den anderen Ausgaben des byzantinischen Textes hat, ist der schlechteste Vertreter aller dieser Ausgaben. Dennoch ist er sogar dem Text von Nestle/Aland um Meilen qualitativ weit voraus, da er eine gewisse Nähe zum Konsens hat. Er beruht nur auf einer sehr kleinen Anzahl an Handschriften, in der Offenbarung z.B. nur einer einzigen und noch dazu sogar einer sehr schlechten Kopie mit zahlreichen Kommentaren bzw. Glossen, die in einer Ausgabe von Gottes Wort nichts zu suchen haben. Bei Stellen, wo sich der TR von RP unterscheidet, wird ausnahmslos von RP die bessere und ursprüngliche Lesart für den Leser bereitgestellt. Jedoch hat dieser Text eine wichtige Wirkungsgeschichte und sollte aus dem Grund für manche wichtig sein.
    Ebenso ist der Text nach Antoniades vergleichsweise wenig relevant, da er auf der Grundlage von Lektionaren erstellt wird, die von den Kopien von Gottes Wort selbst zu unterscheiden sind, sind sie doch für kirchliche Zwecke angepasst worden.
    Somit ist der vorliegenden Ausgabe des byzantinischen Textes vor allen anderen der Vorzug zu geben.
    Die technische Seite der Ausgabe

    Im Apparat hat diese Edition wesentliche Unterschiede innerhalb der byzantinischen Überlieferung verzeichnet. Persönlich finde ich diese sehr aufschlussreich und bei genauem Hinsehen zeigen sich diese als sekundär, aber dennoch oft interessant, wenn man sich für die Geschichte des griechischen Textes interessiert. So findet man die Lesarten z.B. von f35 dort berücksichtigt.
    Ein wesentlicher Unterschied zur Ausgabe von Nestle/Aland ist der fehlende Apparat mit Handschriftenangaben. Dies ist natürlich auch so nicht realisierbar, denn, wenn die Handschriften einzeln aufgelistet werden würden, die eine Lesart belegen, wären es pro Vers ja bereits mehrere Seiten nur an Buchstaben und Zahlen, womit Handschriften bezeichnet werden. Der Apparat von Nestle/Aland dient hingegen allein einer Alibifunktion und suggeriert Überprüfbarkeit, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit. Nur ist dieser tendenziös und so stark vereinfacht und einseitig, etwa indem die Realität auf den Kopf gestellt wird, wenn nur einige wenige Handschriften gelistet werden, die oft 99,99%, oft mehrere tausend anderslautender Handschriften unter das Sigel „Byz“ zusammengefasst werden. Dabei gehen Varianten im byzantinischen Text unter und es entsteht das Bild, dass man die vielen unterschiedlichen Handschriften (wie dies auch in Publikationen reklamiert wird) wie eine einzige Handschrift bzw. wie einen einzigen Zeugen behandeln müsse. So findet sich zwar in dieser Ausgabe kein Apparat, jedoch ist dies kein Mangel, da der Apparat von Nestle/Aland ja für Leser einen falschen Eindruck erweckt, nämlich, dass die Entscheidungen gut zu belegen wären, was gerade nicht der Fall ist. Dort ist alarmierend, was gerade nicht abgedruckt wird. Ein Leser, der daran Interesse hat, ist mit einem Apparat wie Laparola (der die Übersetzungen grob listet), von Soden, Text und Textwert oder der von CNTTS gut bedient. Wobei in den Arbeiten von Sodens viele Korrekturen nötig sind (Notation, Eingruppierungen und in der Handhabung schwer zu verstehen), sodass CNNTS derzeit die beste Möglichkeit ist, auch da dieser Apparat, obwohl die Handschriften nur teilweise aufgeführt sind und so eine Erweiterung zu erhoffen ist, über geeignete Software zu erforschen ist. Am besten eignen sich auch Werke die Vollkollationen liefern, also Auswertungen aller Handschriften, damit ein interessierter Leser sich ein Bild verschaffen kann. Leider leistet dies die Editio Critica Maior auch nur sehr tendenziös, der byzantinische Text wird dort ebenfalls nicht hinreichend dargestellt. Die neue Ausgabe von Text und Textwert für die Offenbarung leistet eine plausible Möglichkeit die Daten gut zu deuten. Dort ist der Mut der Herausgeber zu loben, den Codex Sinaiticus, einem der beiden Handschriften, auf der Nestle/Aland basiert, als sehr schlechte Handschrift zu benennen, die über weite Strecken kein gutes Bild macht. Zu Lebzeiten von Kurt Aland wäre diese zutreffende Aussage undenkbar gewesen. Der fehlende Apparat müsste ggf. bald durch einen Kommentar zu den Entscheidungen und ihren Begründungen vom Herausgeber ersetzt werden. Die derzeit beste Möglichkeit ist, den Apparat von W. Pickering oder den einfachen von Hodges/Farstad zu verwenden, für Details: Von Soden, CNTTS. Die überteuerten Ausgaben der Editio Critica Maior sind leider zu einseitig, als dass sie einem Leser, der ggf. nicht tief in der Thematik involviert ist, ein neutrales Bild verschaffen. Daher wird davon abgeraten, auch wenn einige neue Dinge dabei herausgearbeitet wurden. Für den Preis leisten sie zu wenig und für Interessenten am byzantinischen Text nicht hinreichend viel. Somit wäre ein Apparat in der Ausgabe wohl unseriös. Man hat aber Möglichkeiten genug, sich zu behelfen.
    Die Einteilung der Bücher des Neuen Testaments der vorliegenden Ausgabe (und früherer) sind zwar heute leider unüblich, entsprechen jedoch der Einteilung der historischen Überlieferung der griechischen Handschriften. Die sonst oft gebrauchte basiert m.W. auf der lateinischen Vulgata. Zumindest hatten die griechischen Handschriften die folgende Einteilung: Evangelien, Apostelgeschichte, sog. katholische bzw. allgemeinen Briefe (nicht zu verwechseln mit einer großen Benennung in der Christenheit), dann die Briefe des Paulus, worunter auch richtigerweise der Hebräerbrief fällt, auch wenn der Autor, ganz offenbar Paulus, dort nicht genannt ist, gefolgt von der Offenbarung.
    Zum Aufbau der vorliegenden Ausgabe lässt sich sagen, dass es noch unklar ist, ob die Klebeheftung für intensiven Gebrauch ihre Dienste lange tut, andere Ausgaben gleicher Art vom selben Verlag haben dies jedoch getan, obwohl Gottes Wort im Gegensatz zu anderen Büchern ja häufige Verwendung finden sollte. Die elegante Ausgabe von Chilton von Robinson/Pierpont 2005 (Hardcover und Fadenheftung) hat seit ihrer Anschaffung nach Erscheinen keine Seiten verloren und wirkt immer noch fast wie neu, wird aber so nicht mehr aufgelegt.
    Der Unterschied im Textbestand von RP 2005 zu 2018 ist hauptsächlich orthographischer Natur bzw. betrifft die Interpunktion (z.B. Kommasetzung). Wen die Kommasetzung ohnehin kaum interessiert, der wird eher an einigen Stellen Interesse haben, wo sich das Original besser darstellen ließ. Im Wesentlichen fällt nur eine Stelle in der Offenbarung auf, wo sich wirklich auch inhaltlich Entscheidendes seit der Ausgabe von RP 2005 getan hat. Die Stelle wurde bereits vor der Herausgabe von Text und Textwert, die diese Entscheidung bestätigt hat, optimiert, sonst sind die Verbesserungen oft orthographischer Natur bzw. nur für die Interpunktion oder Aktzentsetzung wichtig. Wer diese Dinge ohnehin zweitrangig findet, da sie im Original nicht vorhanden waren, wird wenig an Änderungen im Text selbst erwarten dürfen.
    Der Text ist mit Kapitel-Überschriften versehen, die nicht jeder gut findet, da sie subjektiv und von den verschiedenen Herausgebern anders eingeteilt werden und nicht immer sinnvoll sind. Ich habe sie nicht geprüft, da ich sie gewohnheitsmäßig überlese.
    Die Ausgabe hat alle Abweichungen von Nestle/Aland im Fußapparat verzeichnet. Dies mag für manche interessant sein. Ich persönlich habe daran kein Interesse, da diese Lesarten nicht relevant sind. Es stört jedoch auch nicht wirklich. Es gibt eine günstige Ausgabe bei Amazon, die darauf verzichtet, d.h. den bloßen RP Text abdruckt, aber deren Formatierung fehlerhaft ist.
    Das Druckbild ist fett und daher gut lesbar. Die Breite des Buches ist, grob geschätzt, 15% kürzer als die Chilton Ausgabe von 2005, aber der Text selbst, also das Entscheidende, ist gleich lang, d.h. nur die Ränder etc. sind in der besprochenen Ausgabe kürzer. Wenn man nichts in das Buch hineinschreiben will, ist das also egal. Ein Nachteil der vorliegenden Ausgabe ist jedoch, dass man das Buch nicht aufgeschlagen auf den Tisch legen kann, von daher muss man es wohl in der Hand halten (oder auf den Tisch pressen, obwohl dies für ein Buch nicht ratsam ist). Das ist der größte Nachteil im Gegensatz zu RP 2005 von Chilton, die bei Amazon von profitorientierten Anbietern ab 186 Euro aufwärts angeboten wird, da sie leider nicht mehr aufgelegt wird. Wer wenig Notwendigkeit an den genannten Änderungen hat, kann auch warten, ob VTR oder ein anderer Verlag eine Hardcover- Ausgabe herausgeben wird, falls er den Komfort der RP 2005 Ausgabe schätzt, denn diese kann gut aufgeschlagen am Tisch liegen. Es liegt, wie gesagt, eine billigere Ausgabe vor, die den identischen Textstand von 2010 bietet, die jedoch einige Fehler im Druckbild aufweist. Wenn man wirklich auf den Preis achten muss, etwa als Geringverdiener, ist dies eine Alternative.
    Das Urheberrecht der Ausgabe

    Erfreulich ist, dass der biblische Text nicht dem Copyright unterliegt und das, obwohl die Qualität den anderen Ausgaben weit voraus ist. Die Herausgeber verdienen mit Gottes Wort also kein Geld, auch wurden keine Steuergelder oder bezahlte Angestellte eingesetzt, wie das bei der Finanzierung über liberale theologische Einrichtungen, die andere bereits genannte Grundtextausgaben erstellen, der Fall ist. Jeder kann also den Text kopieren und weiterverbreiten, ohne dafür bezahlen zu müssen. Dazu ist Gottes Wort auch gedacht, nicht, um damit Geld zu verdienen oder Copyright-Rechte geltend zu machen.
    Zusammenfassung

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Text von RP 2018 konkurrenzlos ist. Man darf sagen, dass er dem Original zuverlässig entspricht, man mit den Entscheidungen im Hinblick auf den Text einverstanden sein kann und sollte. Die Ausgabe vom VTR Verlag ist einigermaßen erschwinglich (auch wenn es günstigere Alternativen mit dem gleichen Text gibt, allerdings mit gewissen qualitativen Einbußen beim Layout), dabei muss man eben o.g. Abstriche machen (kein Hardcover und mit Kleberand). Wer das in Kauf nimmt, ist gut beraten. Ein Langzeitgebrauch steht aber noch aus. Ich hoffe auf weite Akzeptanz und Verbreitung.
    Ich habe keine wirtschaftlichen oder sonstigen Vorteile, wenn ich hiermit eine positive Einschätzung (insbesondere des griechischen Textes selbst) abgebe, auch stehe ich in keinem Abhängigkeitsverhältnis zum Verlag oder den Herausgebern.
    Mein Wunsch ist es, dass Christen Gottes Wort in einer zuverlässigen Ausgabe im Original lesen können. Meiner Einschätzung nach ist dies hiermit möglich.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

  • #2
    AW: Robinson/Pierpont

    Lieber Andi

    Kostbar wäre es für mich, eine Korrekturliste zu Elberfelder 1905 → Robinson/Pierpont
    zu haben.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

    Kommentar


    • #3
      AW: Robinson/Pierpont

      Zitat von H. P. Wepf Beitrag anzeigen
      Lieber Andi

      Kostbar wäre es für mich, eine Korrekturliste zu Elberfelder 1905 → Robinson/Pierpont
      zu haben.
      Lieber Hans Peter
      Es ist die Übersetzung nach RP05, die hier mit der ELB1905 verglichen wird. Einen guten Grundtext macht noch lange keine gute Übersetzung. (Von den schlechten Übersetzungen gibt es Extrembeispiele wie z. B. die Volxbibel).

      Leonberger Bibel nach Robinson-Pierpont
      Elberfelder Bibel 1905
      31.5% Unterschied
      Joh 1,1 Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
      Joh 1,1 °*Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
      2 Dieses war am Anfang bei Gott.
      2 Dieses war °*im Anfang bei Gott.
      3 Alles ist dadurch entstanden, und ohne es ist auch nicht ein [Ding] entstanden, was entstanden ist.
      3 Alles °*ward durch dasselbe, und ohne °*dasselbe ward auch nicht °*eines, °*das geworden ist.
      4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
      4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
      5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.
      5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht °*erfaßt.
      6 Es kam ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name [war] Johannes.
      6 °*Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name °*Johannes.
      7 Dieser kam zum Zeugnis, um Zeugnis über das Licht abzulegen, damit alle durch ihn glauben.
      7 Dieser kam zum Zeugnis, °*auf daß er zeugte von dem Lichte, damit alle durch ihn °*glaubten.
      8 Jener war nicht das Licht, sondern [er kam], um Zeugnis über das Licht abzulegen.
      8 °*Er war nicht das Licht, sondern °*auf daß er °*zeugte von dem Lichte.
      9 Es war das wahre Licht, das jedem Menschen leuchtet, als es in die Welt kam.
      9 °*Das war das °*wahrhaftige Licht, °*welches, °*in die Welt °*kommend, jeden Menschen erleuchtet.
      10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn entstanden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
      10 Er war in der Welt, und die Welt °*ward durch ihn°*, °*und die Welt °*kannte ihn nicht.
      11 In das Seine kam er, aber die Seinen nahmen ihn nicht an.
      11 °*Er kam in das °*Seinige, °*und die °*Seinigen nahmen ihn nicht an°*;
      12 Alle aber, die ihn annahmen, denen gab er Vollmacht, Kinder Gottes zu werden – denen, die an seinen Namen glauben,
      12 °*so viele ihn aber °*aufnahmen, denen gab er °*das Recht, Kinder Gottes zu werden°*, denen, die an seinen Namen glauben,
      13 die weder aus Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren wurden.
      13 °*welche nicht aus °*Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen °*des Mannes, sondern aus Gott geboren °*sind.
      14 Und das Wort wurde Fleisch, und er zeltete unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit wie die des einzigen [Sohnes] beim Vater, voller Gnade und Wahrheit.
      14 Und das Wort °*ward Fleisch °*und °*wohnte unter uns °*(und wir °*haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit °*als eines Eingeborenen vom Vater°*), voller Gnade und Wahrheit°*;
      15 (Johannes legt Zeugnis über ihn ab, und er hat gerufen und gesagt: „Er war es, von dem ich sagte: ‚Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, weil er vor mir existierte.‘“)
      15 (Johannes °*zeugt von ihm und °*rief und °*sprach: °*Dieser war es, von dem ich sagte: °*Der nach mir °*Kommende ist mir vor°*, °*denn er war vor mir°*)
      16 Und aus seiner Fülle haben wir alle erhalten, und zwar Gnade über Gnade;
      16 °*denn aus seiner Fülle haben wir alle °*empfangen, und zwar Gnade °*um Gnade°*.
      17 denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, Gnade und Wahrheit sind durch Jesus Christus gekommen.
      17 °*Denn das Gesetz wurde durch °*Moses gegeben°*; die Gnade und die Wahrheit °*ist durch °*Jesum Christum geworden.
      18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der einzige Sohn, der an der Brust des Vaters ist, der hat [ihn] beschrieben.
      18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der °*eingeborene Sohn, der °*in des Vaters Schoß ist, der hat °*ihn °*kundgemacht.

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