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Die 6. Stunde in Joh 4,6

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  • Die 6. Stunde in Joh 4,6

    Q= Die 6. Stunde in Joh 4,6 → welche Zeit ist das ungefähr in mhz?
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

  • #2
    AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

    A=
    http://www.bibelstudium.de/articles/110/genau-lesen-03-zeitrechnung-im-johannesevangelium.html



    „Es war um die sechste Stunde“ (Johannes 4,6)
    Welcher Zeitpunkt ist mit der sechsten Stunde an dieser Stelle gemeint?
    War es zwölf Uhr mittags, wie man es so häufig hört?
    Dieser Frage wollen wir gerne untersuchen und dabei auch gleichzeitig einige grundsätzliche Bemerkungen über die Stundenberechnung im Neuen Testament treffen,
    deren Kenntnis sicherlich von Nutzen sein kann.

    Die jüdische Stundenberechnung
    Nach jüdischem Verständnis dauerte ein Tag von Abend (Sonnenuntergang) bis zum nächsten Abend, mit der Unterteilung von abends sechs Uhr bis morgens sechs Uhr und von morgens sechs Uhr bis abends sechs Uhr;
    für die Nacht und den Tag wurden folglich jeweils zwölf Stunden gerechnet.
    Natürlich kann die Zeitangabe von sechs Uhr für den Sonnenuntergang, und damit für den Beginn des neuen Tages, nur einen Durchschnittswert darstellen, da der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs von der jeweiligen Jahreszeit abhängig ist
    (in Palästina variiert die Zeitdauer des Tages zwischen zehn und vierzehn Stunden).
    Die Annahme dieser Uhrzeit für den Sonnenuntergang ist aber im allgemeinen üblich und kommt den tatsächlichen Verhältnissen auch sehr nahe,
    so daß es aus vereinfachungsgründen bestimmt sinnvoll ist, bei der Umrechnung der jüdischen Zeitangaben, von dieser Grundlage auszugehen.
    Die dritte Stunde entspräche dann der neunten unseres Tages, die sechste Stunde unserer zwölften usw.

    Stundenangaben im Johannesevangelium
    Diese Methode findet grundsätzlich im Neuen Testament Verwendung.
    Eine Ausnahme bildet allerdings das Evangelium nach Johannes.
    Dieses Evangelium ist bekanntlich wesentlich später als die anderen Evangelien geschrieben worden. Möglicherweise wurde es als letztes Buch der Bibel von dem greisen Apostel Johannes verfaßt.
    Jedenfalls fällt seine Entstehungszeit nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer und der damit verbundenen Zerstreuung der Juden im Jahre 70.
    Er lebte daher in einer Zeit, wo die römische Herrschaft und Verwaltung einen sehr weitreichenden Einfluß hatte.
    Die Empfänger seines Evangeliums waren außerdem solche aus den Nationen, was man aus der Tatsache ersehen kann,
    daß er aramäische Namen übersetzt (1,38.41.42),
    jüdische Gewohnheiten erklärt (4,9)
    und selbst bei bekannten Orten eine genaue Definition hinzufügt (5,2).

    Für einen Juden wären dies Angaben wohl kaum nötig gewesen.
    Aus den genannten Gründen läßt es sich gut nachvollziehen, daß Johannes die Zeitrechnung der Römer – die grundsätzlich unserer entspricht – benutzte, welche von Mitternacht zu Mitternacht zählten,
    unterteilt in zweimal zwölf Stunden (Fußnote 1).
    Die Zeitangabe in Joh 19,14 kann auch nur unter dieser Voraussetzung plausibel erklärt werden. Dort wird berichtet, daß das Verhör des Herrn vor Pilatus um die sechste Stunde stattfand.
    Die anderen Schreiber der Evangelien liefern hierzu allerdings scheinbar widersprüchliche Angaben, denn der Zeitpunkt der Kreuzigung wird dort auf die dritte Stunde (Mk 15,25)
    und die damit verbundene Finsternis zwischen die sechste und neunte Stunde (Mt 27,45 / Mk 15,33 / Lk 23,44) gelegt.
    Setzt man aber eine unterschiedlichen Stundenrechnung voraus, verschwinden die Schwierigkeiten (es ist allerdings zu bedenken, dass Jesus bei Sonnenaufgang vor das Synedrium gestellt wurde,
    danach wurde er zu Pilatus geführt, dann zu Herodes, schließllich wieder zu Pilatus, der das Urteil um die sechst Stunde fällte;
    es ist kaum denkbar, dass es 06.00 Uhr war, weil zu wenig Zeit für die ganzen Verhandlungen bleibt.)

    Wenn Johannes an dieser Stelle die römische Methode anwandte, dann liegt die Schlußfolgerung nahe, daß er bei den anderen Zeitangaben in seinem Evangelium ebenso verfahren ist.
    Im Folgenden wollen wir dieser Vermutung im einzelnen nachgehen und zum Schluß unser besonderes Augenmerk auf die Stelle in Joh 4 richten, welche ja der Ausgangspunkt dieses Artikels ist.

    Joh 1,39.
    Die „zehnte Stunde“ kann am besten auf den Morgen bezogen werden (römische Zeitrechnung), denn es wird ausdrücklich erwähnt, daß die Jünger jenen Tag bei ihm blieben.
    Würde man, gemäß jüdischem Verständnis, von nachmittags vier Uhr ausgehen, so wäre der Hinweis auf den „jenen Tag“ nicht so passend, denn schließlich würde er in diesem Falle nur noch zwei Stunden gedauert haben.

    Joh 4,52.
    Sollte die genannte siebte Stunde mittags ein Uhr entsprechen, dann hätte sich der königliche Beamte sicherlich noch auf den Weg von Kana (vgl.V.46) nach dem ungefähr sieben Stunden entfernten Kapernaum (vgl.V.47) gemacht.
    In diesem Falle hätten seine Knechte ihn noch an demselben Tage getroffen und nicht davon sprechen können, daß seinen Sohn das Fieber gestern zur siebten Stunde verlassen hat.
    Es ist deshalb davon auszugehen, daß der Herr die Heilung des Knaben abends um sieben verkündigte.
    Aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit machte sich der Vater aber möglicherweise nicht mehr auf den weiten Weg, sondern wartete bis zum nächsten Tag.
    An diesem traf er unterwegs seine Knechte, welche ihm die frohe Botschaft ausrichteten, daß sein Kind am Vortag genesen war.
    Erwähnt werden muß auch Joh 11,9: „Sind der Stunden des Tages nicht zwölf?“.
    Diese Angabe scheint sich eher mit dem jüdischen Zeitverständnis zu decken, welche ja vom abend bis zum morgen und vom morgen bis zu abend rechneten.
    Allerdings muß hier beachtet werden, daß Johannes diese Zeitangabe nicht als Berichterstatter trifft, sondern lediglich die Worte des Herrn Jesus wiedergibt.
    Abgesehen davon, geht es an dieser Stelle doch hauptsächlich darum, den Tag im Gegensatz zur Nacht darzustellen, unabhängig von der Methode der Zeitermittlung.

    Und William Kelly schreibt:
    „Das hilft auch bei der Erklärung der andernfalls sonderbaren Botschaft der Frau des Pilatus (Mt 27,19), worin sie sagt, 'viel habe ich heute im Traum gelitten.'
    Für Procula als Römerin rechnete der Tag von Mitternacht zu Mitternacht, anscheinend wohl auch bei den Stundenangaben im gesamten Johannesevangelium,
    nicht jedoch bei den Synoptikern.“

    Die sechste Stunde aus Joh 4,6

    Schließlich verbleibt noch Joh 4,6.
    Viele nehmen, wie schon zu Beginn erwähnt, an, daß die Frau zu der ungewöhnlichen Mittagszeit zum Wasserschöpfen gekommen ist, da sie aufgrund ihrer Sittenlosigkeit (V.18)
    von der Gesellschaft ausgegrenzt wurde und deshalb den Kontakt mit den anderen Frauen vermeiden wollte.
    Doch die weitere Beschreibung dieses Ereignisses gibt keinerlei Veranlassung zu dieser Annahme. Sie verkehrt völlig frei mit den Bewohnern ihrer Stadt (V29),
    ihrem Zeugnis wird sogar großes Vertrauen entgegengebracht (V39.42).
    Ferner müssen wir bedenken, daß der Mittag eine sehr ungewöhnliche Zeit war, um Einkäufe zu tätigen (V8). Nebenbei sein noch bemerkt,
    daß das Mittagessen bei den Juden ohnehineine eher untergeordnete Bedeutung (vgl.1. Kön 17,6) hatte; ihre Hauptmahlzeit bildete das Abendessen, welches nach getaner Arbeit eingenommen wurde (vgl. Lk 17,7)
    Geht man hingegen von sechs Uhr abends (theoretisch möglich wäre auch, dass es sechs Uhr morgens war), gemäß der römischen Zeitrechnung, aus, so kann man alle Handlungen sehr gut in diesem Zeitrahmen unterbringen:
    Die Frau ging zur üblichen Zeit zum Wasserschöpfen (1. Mo 24,11), Jesus setzt sich nach einer langen Tageswanderung ermüdet an der Quelle nieder, während seine Jünger zur gewöhnlichen Zeit für die Hauptmahlzeit Speise kauften.
    Als Ergebnis können wir also folgende Aussage treffen:
    Der Apostel Johannes wählt im Gegensatz zu den anderen neutestamentlichen Schreibern bei der Stundenberechnung die römische und nicht die jüdische Methode.
    Alle Zeitangaben in seinem Evangelium können besser in Übereinstimmung mit der römischen Berechnungsart gebracht werden, bei der Stelle in Joh 19,14 ist dies sogar eine zwingende Notwendigkeit.
    Das gilt nicht zuletzt auch für Joh 4,6.
    [Fußnote 1: Wir haben natürlich die 24-Stundenzählung, während die Römer mit 2x12 Stunden gerechnet haben. Aber unsere Berechnung fängt, wie bei den Römern auch, um Mitternacht an.
    Heutzutage wird minutengenau abgerechnet. Damals orienierte man sich an der Dunkelheit und am Tageslicht. Die dunkle Phase wurde in 12 Abschnitte eingeteilt und die helle Phase auch.
    Da die Tage im Jahr nicht alle gleich lang sind, sind somit auch die „Stunden“ unterschiedlich lang gewesen, man spricht deshalb hier auch von Temporalstunden]
    Gerrid Setzer


    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6

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    • #3
      AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

      Jüdische Stundenrechnung:
      Natürlich kann die Zeitangabe von sechs Uhr für den Sonnenuntergang, und damit für den Beginn des neuen Tages
      G.S. meint hier wohl achzehn Uhr, also MEZ 18:00. Wohl ein Verschreiber, oder? (Schweizer würden sechs Uhr für 18:00 ja noch verstehen können)
      Herzliche Grüsse
      Olivier

      Sprüche 4,20-23
      Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische. – Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. –

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      • #4
        AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

        Lieber Olivier
        Problematisch wird es ja erst, wenn das Gegenüber nicht weiss was gemeint ist.
        Wenn ich einen Termin zum Haarschneiden um 8Uhr abmache und einen Tisch in einem Restaurant um 8Uhr mit Kerzenlicht reserviere, sollte keine Missverständnisse auftreten. Allen ist klar, dass ich am Vormittag die Haare schneide lasse und am Abend ein Rendezvous habe.
        Wenn wir die Sitten und Gebräuche kennen, ist es leichter zu wissen was gemeint ist.

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        • #5
          AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

          Danke Andi.
          Beim nochmaligen Lesen habe ich jetzt G.S. Aussage im Zusammenhang lesend gecheckt.
          Herzliche Grüsse
          Olivier

          Sprüche 4,20-23
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          • #6
            AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

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            Herzliche Grüsse
            Olivier

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            • #7
              AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

              Von Andy

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              Herzliche Grüsse
              Olivier

              Sprüche 4,20-23
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              • #8
                AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

                Heute wanderte ich einen Teil des Weges von Jerusalem in Richtung des Jakobsbrunnen. Das ganz bequem vom Bürostuhl aus.
                Wie das geht?
                Mit Google: https://www.google.ch/maps/@32.0943948,35.2556709,3a,60y,285.11h,98.61t/data=!3m6!1e1!3m4!1ssCClQ473uxkDG5yD37_vDA!2e0!7i1 3312!8i6656
                Die Wanderung von Jerusalem bis zum Jakobsbrunnen dauert nach Google heute zu Fuss ca. 15h. Das Endziel der Reise in Joh 4 war Galiläa. Das dauerte noch einmal so lang.
                Einfach nachmachen!
                Angehängte Dateien

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                • #9
                  AW: Die 6. Stunde in Joh 4,6

                  Lieber Andy,
                  Gibt da ein Skript für damit es etwas schneller "läuft"????

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